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Auserwählte Bauern - Sollten sie für immer aus Büchern und Filmen verschwinden?

Was sagt ihr zu auserwählten Bauern in Büchern und Filmen?

  • Schrecklich! Auserwählte Bauern sollten für immer aus Büchern und Filmen verschwinden!

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    6

KB_Snatch

Geheimer Meister
17. Dezember 2017
412
Ich denke das ist vorallem ein Motiv aus der Fantasy-Literatur. Gefühlte 90% aller Geschichten aus diesem Genre folgen diesem Muster.

Die Frage ist halt auch, was man auch anderes mit Elfen, Orks und Magiern anstatt so anfangen könnte.
Ein Drama über Rassismus vielleicht? Armut und soziale Ausgrenzung im Elfenland? Wäre mal gewagt und erfrischend anders.
 

Lumelora

Großmeister
6. November 2017
62
Ich denke das ist vorallem ein Motiv aus der Fantasy-Literatur. Gefühlte 90% aller Geschichten aus diesem Genre folgen diesem Muster.

Die Frage ist halt auch, was man auch anderes mit Elfen, Orks und Magiern anstatt so anfangen könnte.
Ein Drama über Rassismus vielleicht? Armut und soziale Ausgrenzung im Elfenland? Wäre mal gewagt und erfrischend anders.

Das geht doch auch mit einem Auserwählten. Der Auserwählte muss die Welt vor Armut und Rassismus retten!
 

KB_Snatch

Geheimer Meister
17. Dezember 2017
412
Das geht doch auch mit einem Auserwählten. Der Auserwählte muss die Welt vor Armut und Rassismus retten!
Genau das meine ich aber nicht, das wäre ja wieder die alte Leier, der Retter in Elend und Not.

Ich denke da tatsächlich eher an ein Drama, ohne Held, ohne HappyEnd. Ein Fantasy-Setting mit seinen „Rassen“ oder vielleicht auch ScienceFiction (Aliens) als Vorlage für ein beisend düsteres, zum nachdenken anregendes Setting über eben solche Themen. Das Setting dann nur als plastische Leinwand, in welchem dem Autor einfach mehr Freiheit gelassen wird, als im üblichen historischen oder zeitaktuellen Setting.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Ich denke das ist vorallem ein Motiv aus der Fantasy-Literatur. Gefühlte 90% aller Geschichten aus diesem Genre folgen diesem Muster.

Die Frage ist halt auch, was man auch anderes mit Elfen, Orks und Magiern anstatt so anfangen könnte.
Ein Drama über Rassismus vielleicht? Armut und soziale Ausgrenzung im Elfenland? Wäre mal gewagt und erfrischend anders.
Gibts aber bereits.Rassismus bei M.Peinkofer und den Zauberer zB. Die Albae sind auch nicht ohne. Habe ich bisher aber nur angelesen. Der Held aus "Die Zwerge" ist auch nicht immer wirklich Vorbild...
 

KB_Snatch

Geheimer Meister
17. Dezember 2017
412
Also mir gefiel die innere Zerissenheit und das Zerbrechen an Wahnsinn und Anspruch des „auserwählt Seins“ bei Rand al Thor im Rad der Zeit wirklich gut. Da hat Jordan schon eine wirklich ansprechende Charaktertiefe geschaffen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.094
Hm. Ein Aspekt dazu vielleicht noch, der mir sodurch den Kopf geht:

Es gibt in jeder Geschichte doch automatisch einen Auserwählten. Nämlich den, der die Ehre hat, die Geschichte erzählen zu dürfen. Ich denke zum Beispiel an Humprey van Weyden als Erzähler in Jack London's Seewolf oder Ismael in Melvilles Moby Dick. Diese fiktiven Personen sind zwar auserwählt, die Geschichte zu erzählen, aber eben nur aus einer Nebenrolle, die nur wenig zur Handlung beiträgt, heraus. Aber zweifellos machen Hump und Ismael als persönlich Betroffene die Musik dazu.

Für den Autor ergeben sich dadurch sehr viele Möglichkeiten, wenn er vom neutralen Chronisten, der irgend etwas erzählt, zum menschlich selbst Betroffenen mutiert. Er muss ja nicht mehr dem handlungstragenden Helden in den Kopf schauen können. Das ermöglich auch, diesem sehr kontroverse Züge zu geben und ihn letztlich rätselhaft zu lassen. So sind Wolf Larsson oder Käpt'n Ahab denke ich, letzlich rätselhafte und dadurch beeindruckende Persönlichkeiten geworden. Interessanter als Aragorn oder Harry Potter, und das ganz ohne "Auserwählten-Gedöns".

Oh ja, und obwohl der Herr der Ringe nur wirklich hinreichend bekannt ist: Der Bericht eines überlebenden Ork nach der verlorenen Schlacht um Helm's Klamm oder Minas Tirith wäre sicherlich interessant zu lesen. So ein Ork muss doch noch ein paar mehr Eigenschaften gehabt haben, als böse und häßlich zu sein ...

Noch einen Tipp hinsichtlich Erzählperspektive: In seinen beiden Romanen "Die letzte Kolonie" und "Zwischen den Sternen" erzählt John Scalzi zweimal die gleiche Geschichte, aber aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln. Einmal als neutraler Chronist, einmal aus der Sicht der Tochter der Hauptfigur. Beides sehr gut, aber aus der Perspektive der Tochter ist es eben viel plastischer und mitreißender und irgendwie näher. Sofern man Science Fiction mag.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Oh ja, und obwohl der Herr der Ringe nur wirklich hinreichend bekannt ist: Der Bericht eines überlebenden Ork nach der verlorenen Schlacht um Helm's Klamm oder Minas Tirith wäre sicherlich interessant zu lesen. So ein Ork muss doch noch ein paar mehr Eigenschaften gehabt haben, als böse und häßlich zu sein ...

Das sehe ich etwas anders. In vielen Geschichten gibt es Figuren die nur ganz wenige, bestimmte Eigenschaften haben und bewusst keine weitere Tiefe. Die Figuren weiter auszuschmücken würde die Komplexität der Geschichte unnötig aufblähen und in ganz andere Bahnen lenken. Ein Teil der Kunst des Erzählens ist es zu wissen wo man etwas weglassen muss. Ein Maler kann ja auch nicht jedes Ding auf dem Bild bis ins kleinste Detail zeichnen - weil dies vom eigentlichen Motiv ablenken würde.

Den Orks in Herr der Ringe tiefgestafelte Persönlichkeiten zu geben würde zwingend bedeuten die Entscheidungen der Hauptfiguren ändern zu müssen, weil es plötzlich moralisch nicht mehr in Ordnung ist diese Orks in Scharen niederzumetzeln. Das würde die ganze kunstvolle Erzählung zu nichte machen.
Das ist so ähnlich wie die berühmten Redshirts in Star Trek - ja, da werden plötzlich neue Crewmitglieder eingeführt nur damit sie gleich beim ersten Außeneinsatz sterben ohne dass man näheres über diese erfährt, aber um diese Leute geht es auch nicht - sie sind nur Mittel zum Zweck um die Geschichte der Hauptfiguren zu erzählen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.094
Völlig richtig, Viminal. Im Herrn der Ringe würde so ein Ork-Bericht nur stören.

Nur, wenn es darum geht, etwas neues zu Schreiben, dann wäre es doch mal eine Überlegung wert, vielleicht einfach mal eine ungewöhnliche Erzählperspektive zu wählen statt des 27 Aufgusses eines Heldenepos mit noch heldenhafteren und ausgewälteren Helden. Und aus einem neuen Blickwinkel würden sich vielleicht sogar in einer völlig bekannten Welt wie in Mittelerde überraschende und neue Facetten auftun.

Das war nur als Beispiel gedacht, aber nicht als Wunsch nach einem neuen 4. Teil des Herrn der Ringe.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Völlig richtig, Viminal. Im Herrn der Ringe würde so ein Ork-Bericht nur stören.

Nur, wenn es darum geht, etwas neues zu Schreiben, dann wäre es doch mal eine Überlegung wert, vielleicht einfach mal eine ungewöhnliche Erzählperspektive zu wählen statt des 27 Aufgusses eines Heldenepos mit noch heldenhafteren und ausgewälteren Helden. Und aus einem neuen Blickwinkel würden sich vielleicht sogar in einer völlig bekannten Welt wie in Mittelerde überraschende und neue Facetten auftun.

Das war nur als Beispiel gedacht, aber nicht als Wunsch nach einem neuen 4. Teil des Herrn der Ringe.
Naja- sowas gibt es aber bereits- Beispiele hatte ich bereits erwähnt. Und ein guter Buchhändler könnte da sicher auch weiter helfen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.094
War ja auch nicht die Frage. Natürlich gibt‘s das schon. Seit Ewigkeiten - siehe Moby Dick und den Seewolf. Es war ja auch nur als kleine Anregung gedacht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Entschuldige, das klang für mich jetzt so.
Ich hatte mich auch hauptsächlich auf typische Fantasy Figuren bezogen. Als zum Bsp Orks oder Gobline und was es sonst noch so geben mag. Es wurde ja der Wunsch geäußert, auch dieses Figuren einen Charakter zu geben, der sich etwas vom hirnlosen Abschlachten entfernt.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.094
Na, wenn’s so klang, dann auch sorry, dass ich mich nicht richtig ausgedrückt habe.

Aber stimmt. Ich meine mich auch zu erinnern, dass vor einigen Jahren einige Rassismus-Kritik am Herrn der Ringe hochkam, weil immer nur die Orks die hässlichen und bösen Deppen sind. Dagegen wurde Harry Potter hoch gelobt. Nun ja. Der Herr der Ringe wurde ja auch in der prä-political-correctness-Ära geschrieben.

Im Prinzip weiß ich nicht, ob das mit dem Charakter eine so tolle Idee ist. Mich hat es zum Beispiel bei Schätzings „Der Schwarm“ ziemlich genervt, dass er jede Menge detaillierte Charaktere entwickelt, um sie dann fast alle umzubringen, bevor sie mit ihren Charaktereigenschaften irgendwas zur Handlung beitragen konnten.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
Gibt es da nicht ein Gespräch eines gewissen Grishnakh mit einem seiner Kameraden über die gute alte Zeit vor Saruman? Abgesehen davon: Landserhefte. Wirklich. Die Orks sind wir.

Und ja, man kann die immer noch bedenkenlos hinmetzeln, das ist ja nichts persönliches. Oder hatte Erich Maria Remarque eine persönliche Differenz mit diesem Drucker?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
Die Orks sind nun mal die hässlichen und bösen Deppen, und es ist einfach keine gute Idee, mit ihnen einen netten Abend verbringen zu wollen. Niemand will das, wahrscheinlich nicht mal Sauron. Orks sind wie eine Mischung aus Zombies und Hooligans. Sie streben nicht nach Höherem, sondern stehen im Weg.

Trotzdem, wären sie zu mehr als zwei Sätzen Unterhaltung fähig, ohne daß sie sich gleich wieder die Köppe einschlagen, fände ich eine Erzählung aus ihrer Perspektive spannend.
Die interessante Perspektive ist einer der sehr vielen Aspekte, die mir an bspw. dem "Tatortreiniger" so gut gefallen.


Nachtrag wg. Jäger: DIE ORKS SEID IHR? Und das an einem Dienstag Abend...
 

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
Wenn man den gesamten Mittelerde Part vom Silmarillion bis hin zum Herr der Ringe sich betrachtet, dann gibt es dort genügend Charaktere, deren Sichtweise der gesamten Geschichte sicherlich interessant wäre.
Da kann ich mir auch gut vorstellen, Geschichten von Elrond oder den Orks Azog oder Bolg zu lesen.
Ich weiß allerdings nicht, wieviel davon im "Expanded Universe" der Mittelerde Geschichten bereits exisitieren.

Klar, in der eigentlichen Geschichte würden solche Storys natürlich wenig Sinn machen. Zumindest in der Geschichte wie man sie kennt. Auch Tom Bomdil wäre sicherlich eine eigene Story wert.
Aber wie gesagt... keine Ahnung wieviel es davon schon an Büchern gibt ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Wie wärs mal mit völlig neuen Figuren?
Sicher, wäre das toll. So wie Joane Rowling gerade mit den Fantastischen Tierwesen eine neue Welt eröffnet hat. Und das irgendwie entfernt von Meister Tolkien.
In seiner Nähe halten sich viele Schriftsteller (die in dem Genre schreiben) auf, gerade die Elben/ Elfen bereffend.
Anderseits haben wir auch Schriftsteller wie A.Lee Martinez, der ist auch entfernt von Tolkien.
Es ist tatsächlich die Fage, wieviel man von den eigentlichen Bösewichten wissen möchte.
Ich fand es aber schon interessant eine Geschichte von seiten der Orks oder Gobline zu lesen. Aber das war nicht so "hell"zu lesen und ganz anders wie sich mit den Zwerge oder Halblingen oder anderen Gestalten zu beschäftigen, die eher zu den Guten gehören. Das war wie eine Art Kampf gegen meine rassistische Einstellung *g*

Im Prinzip weiß ich nicht, ob das mit dem Charakter eine so tolle Idee ist. Mich hat es zum Beispiel bei Schätzings „Der Schwarm“ ziemlich genervt, dass er jede Menge detaillierte Charaktere entwickelt, um sie dann fast alle umzubringen, bevor sie mit ihren Charaktereigenschaften irgendwas zur Handlung beitragen konnten.
Ich überlege gerade ernsthaft, ob ich das Buch gelesen habe, bin aber zu faul in meinen Regalen zu kramen :lol:
Also ja, ich stimmte zu, sowas nervt mich auch. Man denkt dann irgendwie" Echt jetzt?", weil der Aufbau der Charakters, eine Erwartungshaltung geweckt hat. Und schwupp, sind die tot.
Also bei denen die eh gleich sterben, ist das bestimmt oft übertrieben. Bei den Hauptcharakteren passt das imo aber.
Sicher gibt hier auch bei Schriftstellern Trends, denen man sich nicht unbedingt beugen sollte. Ich erinnere mal an den Hand- Kamera Hype bei Filmen. Die habe ich letztlich verweigert....
Ich weiß allerdings nicht, wieviel davon im "Expanded Universe" der Mittelerde Geschichten bereits exisitieren
Wenn Du mal in der Fantasy Ecke eines größeren Buchladen stehst, wirst Du erschlagen vom Tolkien Universum. Aber da ist auch vieles zu finden, was dann nicht ein Klischee bedient. Und mit Tolkien nur am Rande bis gar nicht zu tun hat. Michael Ende war da in einer Kindheit DER Schriftsteller. ( Naja und Hohlbeins Märchenmond :-) ) Aber auch das mag nicht jeder lesen, man muss dafür schon ein Faible haben.
@Ein wilder Jäger : Orks sind die Kämpfer im Hintergrund? Und das sind wir? Und wer sind dann die anderen?
 
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