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wird man bei der bundeswehrausbildung umgepolt?

dumbo

Geselle
12. Januar 2005
9
hallo,
ich spiele mit dem gedanken bei der bundeswehr zu studieren. meine persönliche politische einstellung ist momentan eher links. wird man in der ausbildung bei der bundeswehr zu einem staatstreuen, den vorgesetzten alles glaubenden werkzeug der politik?
wenn man sich für 12 jahre verpflichtet hat und man dort überhaupt nicht klar kommt, gibt es dann einen weg schon vor dem ablauf der 12 jahre zu gehen?

danke für jede antwort
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Ich war zwei Jahre beim Bund, ohne umgepolt zu werden. Im gegenteil, diese Zeit hat meine Einstellung eher gestärkt. Danach habe ich erstmal mein Abitur nachgeholt, weil mich viele Gestalten beim Bund echt zum gruseln gebracht haben(Blitz-Illu lässt grüßen). Aber 12 Jahre sind echt eine lange Zeit. Gibt's da auch ne Ausstiegsklausel?
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
also mein bruder war für die grundausbildung bei bund.. der hat sich echt nicht verändert, höchstens etwas zum positiven was ordnung angeht
ich mach aber trotzdem zivi..

:wink:
 

Er4z3r

Vollkommener Meister
23. Mai 2003
551
Du bist also Links, willst aber zum Bund? Ich weiß nicht, ich seh da 'nen Widerspruch...
 

Gurke

Großer Auserwählter
25. März 2003
1.626
Hatten auch nen, sagen wir mal recht weit links stehenden, war recht lustig mit ihm.
Umgepolt, weiß nicht, bekommt schon mit das was man in den Nachrichten hört , ist manchmal etwas anders als was in der Kaserne im Umlauf ist. Naja, und dann erzählen die einem ja auch nur das was nötig ist.
Staatstreu, hmm. Mit dehnen ich gedient habe, das wären mit die ersten die weg wären, wenn es wirklich krachen würde.

Klingt aber so als ob man nicht wirklich überzeugt wäre, darin seh ich eigentlich das einzige Problem.
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
Wenn du 12 Jahre im Bund bist, bleibst du besser gleich für den Rest des Lebens.

Wer sollte dich danach bloss noch anstellen wollen?


Und komm mir nicht mit Führungskompetenz.
 

Er4z3r

Vollkommener Meister
23. Mai 2003
551
Wo liegt da konkret das Problem?

Meiner Meinung nach, erklärt man sich mit einer Verpflichtung beim Bund dazu bereit alles nötige zu tun, um das eigene Land zu "verteidigen" (vor allem unter einer Schwarz/Gelben, sehr USA-freundlichen, Regierung ist verteidigen vielleicht nicht das richtige Wort). Ich sehe da einen Widerspruch zu meiner Auffassung einer linken Ideologie. dumbo hat scheinbar keine Lust "staatstreu" zu werden, jedoch erfordert eine Verpflichtung gerade diese Staatstreue, wenn man nicht staatstreu ist, wieso sollte man dann seinen Staat verteidigen?
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
dumbo schrieb:
hallo,
ich spiele mit dem gedanken bei der bundeswehr zu studieren. meine persönliche politische einstellung ist momentan eher links. wird man in der ausbildung bei der bundeswehr zu einem staatstreuen, den vorgesetzten alles glaubenden werkzeug der politik?
wenn man sich für 12 jahre verpflichtet hat und man dort überhaupt nicht klar kommt, gibt es dann einen weg schon vor dem ablauf der 12 jahre zu gehen?

danke für jede antwort

Ein Studium beim Militär bringt so tolle Vorteile, nichts wie hin! Dort warten bereits viele Freunde des Alkohols, bereits zur Nato-Pause, und auch nach Feierabend geht die Party natürlich weiter. Und die Militär lieben es, wenn die Verpflichtungskohle auch gleich ausgegeben wird. Da können die den hierarchischen Ideen so richtig freien Lauf lassen, herrrrrlich. Für den, der Chef ist natürlich. Während der 12 Jahre bekommt man viele feine Tipps und Hinweise, was man denn "danach" so mit seinem Studium anfangen kann und wie dann der Rubel auch ordentlich weiterrollt. Zwar sind das alles heiße Lüfte, aber wen kümmert das.

Kurz: Je mehr das Bundeswehrstudium angepriesen wird, desto mehr Skepsis ist angebracht. Aber manche Leute wollen ja auch alles selber ausprobieren ;-)
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Eskapismus schrieb:
Wenn du 12 Jahre im Bund bist, bleibst du besser gleich für den Rest des Lebens.

Wer sollte dich danach bloss noch anstellen wollen?


Und komm mir nicht mit Führungskompetenz.
Wenn die einen nach den 12 Jahren überhaupt weiter haben wollen.
Ne Freundin studiert Medizin beim Bund, weil sie keine 3 Jahre auf nen "zivilen" Studienplatz warten wollte. Die Aufnahmeprüfungen sind wohl ziemlich happig. Sie hat sich auch auf 12 Jahre verpflichtet, kriegt volles Offiziersgehalt (irgendwas 1200€ als Fähnrich), wohnt ganz normal im Studentenwohnheim und meldet sich einmal pro Monat in der Kaserne.
Eingeschrieben ist sie auch nicht bei einer BW-Uni sondern bei der Uni Regensburg. Sie hat also quasi garantierte Praktikumsplätz, jede Menge Kohle, und wenn sie das Studium schafft ne Jobgarantie für 12 Jahre und hinterher beste Aussichten. Das einzig negative ist, dass der Bund einen ziemlich hohen Notenmässigen Anspruch hat und Prüfungen dürfen höchstens einmal wiederholt werden, statt wie normal zweimal.
Das einzig doofe ihrer Meinung nach ist, dass einige Leute seltsam reagieren, wenn sie rauskriegen, dass das süße kleine Mädel Offizier ist :lol:
 

Gurke

Großer Auserwählter
25. März 2003
1.626
Naja, noch kein richtiger Offz. Bis jetzt ja wohl nur ne Diskolitze.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Gurke schrieb:
Naja, noch kein richtiger Offz. Bis jetzt ja wohl nur ne Diskolitze.
Laut ihr ist sie Fähnrich, und das war schon vor über nem Jahr :?!?:
Is ja nicht so, als ob ich davon Ahnung hätte.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Meiner Meinung nach, erklärt man sich mit einer Verpflichtung beim Bund dazu bereit alles nötige zu tun, um das eigene Land zu "verteidigen" (vor allem unter einer Schwarz/Gelben, sehr USA-freundlichen, Regierung ist verteidigen vielleicht nicht das richtige Wort). Ich sehe da einen Widerspruch zu meiner Auffassung einer linken Ideologie. dumbo hat scheinbar keine Lust "staatstreu" zu werden, jedoch erfordert eine Verpflichtung gerade diese Staatstreue, wenn man nicht staatstreu ist, wieso sollte man dann seinen Staat verteidigen?
Man kann als Linker sehr wohl eine Menge guter Gründe finden zur Armee zu gehen zB:
-um den bewaffneten Kampf zu erlernen: Die Revolution braucht auch Soldaten und Offiziere
- um die Streitkräfte zu unterwandern
- um sein Land gegen etwas zu verteidigen, das man als auch Linker noch weniger leiden kann, als das eigene System: Stalinismus oder Faschismus
- weil man trotzdem Patriot ist in dem Sinne, daß man das beste für sein Land will, wofür man zB auch den Sozialismus halten kann
- weil man zwar Links ist, aber das Grundgesetz respektiert und bereit ist es zu verteidigen
usw.

wird man in der ausbildung bei der bundeswehr zu einem staatstreuen, den vorgesetzten alles glaubenden werkzeug der politik?
Nein, wird man nicht, es sei denn man ist sowieso leicht beeinflussbar. Bestes Beispiel unser Atlan hier im Board, der ist immer noch ein dufter Kerl. :lol:
wenn man sich für 12 jahre verpflichtet hat und man dort überhaupt nicht klar kommt, gibt es dann einen weg schon vor dem ablauf der 12 jahre zu gehen?
Ja, aber so weit ich weiss musst du dann zumindest einen Teil der Studienkosten zurückzahlen. Immerhin studierst du ja und bekommst deinen vollen Sold unter der Auflage, daß die BW danach ein paar Jahre was von deiner Ausbildung hat.

Wenn du 12 Jahre im Bund bist, bleibst du besser gleich für den Rest des Lebens.

Wer sollte dich danach bloss noch anstellen wollen?
Das ist Unsinn, denn es kommt auch darauf an was er studieren will. Mein Zahnarzt hat beim Bund studiert und danach eine Praxis eröffnet, ein Bekannter von mir war Arzt beim Bund und hat danach sofort eine Anstellung bekommen ebenso mein Vorgesetzter, der beim Bund Wirtschaftswissenschaften studiert hat.
Auch Piloten von der Bundeswehr haben soweit ich weiss keine großen Probleme mit einer Anstellung danach.
Schwieriger ist es denke ich bei Unteroffizieren und Feldwebeln, die ja nciht studieren. Da kann ich mir vorstellen, daß es nicht so leicht ist danach in der Wirtschaft unterzukommen.

Laut ihr ist sie Fähnrich, und das war schon vor über nem Jahr
Ein Fähnrich ist ein Offiziersanwärter, kein Offizier, aber wenn das schon ein Jahr her ist, dürfte sie mittlerweile Leutnant und damit Offizier sein.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Ein Bekannter hat nach 12 oder 15 Jahren beim Bund jetzt in der freien wirtschaft einen Job.
Die Übergangsleistungen vom Bund waren hervorragend und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt auch.
Das er irgendwie komisch, umgepolt oder sonstiges geworden ist kann ich nicht sagen.

Man muss sich bei einem Studium halt klar darüber sein, dass die bundeswehr es finanziert, damit man dort auch hinterher arbeitet.
D.h. das man auch bereit sein muss zu Kriegseinsätzen irgendwo in der Welt zu gehen und das man bereit sein muss zu kämpfen.


Namaste
Lilly
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
agentP schrieb:
Wenn du 12 Jahre im Bund bist, bleibst du besser gleich für den Rest des Lebens.

Wer sollte dich danach bloss noch anstellen wollen?
Das ist Unsinn, denn es kommt auch darauf an was er studieren will. Mein Zahnarzt hat beim Bund studiert und danach eine Praxis eröffnet, ein Bekannter von mir war Arzt beim Bund und hat danach sofort eine Anstellung bekommen ebenso mein Vorgesetzter, der beim Bund Wirtschaftswissenschaften studiert hat.
Auch Piloten von der Bundeswehr haben soweit ich weiss keine großen Probleme mit einer Anstellung danach.
Schwieriger ist es denke ich bei Unteroffizieren und Feldwebeln, die ja nciht studieren. Da kann ich mir vorstellen, daß es nicht so leicht ist danach in der Wirtschaft unterzukommen.

Ok ich bin halt Schweizer und hab das wohl zu fest mit unserem Militär verglichen, ich blick da nicht ganz durch wie ihr das macht.

Bei uns in der Schweiz ist halt Armee noch old-Fashion. Rumbrüllen, Befehle ausführen, schlecht essen, früh aufstehen, im Dreck rum kriechen, Schuhe von Vorgesetzten putzen, nächtelang leere Parkplätze bewachen, Frost, Hitze, Wichtigtuerei, Kollektivstrafen, pedantische Kontrollen, Bürokratie, maximaler Geldverschleis, Huren, Drogen, Alkohol, Menschenverachtung, Dummheit.

Mehr als 4 Monate in dieser Welt und du hast ein mittleres Problem in der normalen Welt. Nach 12 Jahren....

Ich hab meinen Post in Anlehnung an diese Art Militär geschrieben. Ich glaub ich bin hier falsch...

Was ist denn das bitte, ein Studium beim Bund? Was hat denn die Bundeswehr davon? Bei uns gibt es nur die Berufsarmee. Alle anderen werden gezwungen.
 

Agarthe

Vorsteher und Richter
10. April 2002
796
Eskapismus schrieb:
Bei uns in der Schweiz ist halt Armee noch old-Fashion. Rumbrüllen, Befehle ausführen, schlecht essen, früh aufstehen, im Dreck rum kriechen, Schuhe von Vorgesetzten putzen, nächtelang leere Parkplätze bewachen, Frost, Hitze, Wichtigtuerei, Kollektivstrafen, pedantische Kontrollen, Bürokratie, maximaler Geldverschleis, Huren, Drogen, Alkohol, Menschenverachtung, Dummheit.

Einiges davon mag für die Grundausbildung zutreffend sein, aber ist vermutlich mit der Offizierslaufbahn nicht zu vergleichen. Nicht, dass die nur die Füsse im See badeten, der Einzelkämpferlehrgang z.B. muss sehr hart sein.

Was ist denn das bitte, ein Studium beim Bund? Was hat denn die Bundeswehr davon?

Die Bundeswehr kennt ihre Offiziere ganz genau und hat die Aus- und Weiterbildung in der Hand. Qualitätssicherung nennt man sowas.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass an der Bundeswehrhochschule in Hamburg die Lehrinhalte - sagen wir - um den Militäraspekt erweitert sind, so dass Du z.B. einen Militärhistoriker nicht mehr mit einem Normalo-Historiker vergleichen kannst. Ich will nicht implizieren, dass Geschichtsinhalte verfälscht werden, sondern einfach sagen, dass ein Unterschied in der Gewichtung besteht.

@dumbo:

Die Aufnahmebedingungen sind schon relativ hart, Du könntest es ja probehalber mal versuchen, evtl. wird Dir die Entscheidung auch abgenommen.

Hirngewaschen werden wir alle mehr oder weniger durch unseren Werdegang, aber letztenendes entscheidest immer noch Du, was von
dieser Hirnwäsche Du annimmst. Vielleicht veränderst Du Dich ja auch
durchaus positiv: Du wärst nicht der erste, der alte Fotos/Briefe/Hobbies
mit Unverständnis betrachtet.

Ansonsten: druck' Dir agentP's Gründekatalog aus, warum man als Linker beim Bund ist. Sehr geil!
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Bei der Bundeswehr werden doch auch studierte Leute gebraucht.
z.b. Ärzte, Techniker, Wirtschaftswissenschaftler
Während des Studiums bekommt man schon ein Gehalt und muss wohl zusehen, dass man relativ schnell durch das Studium kommt.
Dafür dass man dort studiert, muss man sich für mindestens 12 JAhre verpflichten.
So wie ich das mitbekommen habe, sind die Leute die bei der Bundeswehr studiert haben hinterher recht gefragt. Außerdem bekommen die am Ende ihrer Dienstzeit eine Abfindung und weitere Übergangsleistungen, um einen Job zu bekommen.
Der Grundwehrdienst ist meines Wissens nach eher Rummbrüllen und sowas.
Die Leute die ich kennengelernt habe, die sich verpflichtet hatten haben erzählt, dass der Grundwehrdienst nicht damit zu vergleichen ist, was man als Berufssoldat macht.

Namaste
Lilly
 

vonderOder

Auserwählter Meister der Neun
24. November 2004
934
sillyLilly schrieb:
Man muss sich bei einem Studium halt klar darüber sein, dass die bundeswehr es finanziert, damit man dort auch hinterher arbeitet.
D.h. das man auch bereit sein muss zu Kriegseinsätzen irgendwo in der Welt zu gehen und das man bereit sein muss zu kämpfen.

so so, man muß also bereitsein dafür auf irgendwelchen kriegsschauplätzen sein, sich im schlimmsten fall zu krüppel schießen zu lassen. und das nur weil man den befehl dazu bekommt und weil man sein geld von der bundeswehr bekommt. ob an der überzeugung ist das es richtig ist oder nicht; denn es hat schon richtig zu sein, denn ansonsten würden die es ja nicht befehlen.

was falsch? ich glaube nicht.

bloß wenn es so ist, warum wird dann so über die deutschen soldaten, die, dim 2. weltkrieg, halt auch nur auf befehl in fremde länder einmarschiert sind hergezogen, die bekamen ihr geld auch vom vater staat.

wess brot ich ess, des lied ich sing?

bitte ich will jetzt nicht die bundeswehr mit der deutschen wehrmacht gleichsetzen, aber befehlsempfänger sind sie doch alle. einen vorteil haben bundeswehrsoldaten heute noch auf alle fälle, sie werden nicht "an die wand gestellt" wenn sie einen befehl verweigern. wurden damals zwar auch nicht alle soldaten, aber ich hoffe ihr wisst wie ich es meine.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
wess brot ich ess, des lied ich sing?
Ach wie schön, linke Polemik. :roll:
NEIN verdammt nochmal!
Wenn du beim Bund studierst schlägst du nebenher gleichzeitig die Offizierslaufbahn ein und die hat eben diverse Verpflichtungen - besonders in Kampfeinheiten. Darüber sollte man sich im klaren sein, bevor man sich für immerhin 12 Jahre verpflichtet.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
vonderOder schrieb:
wess brot ich ess, des lied ich sing?

Wenn jemand überlegt sich für die Bundeswehr zu verpflichten, dann sollte er sich das schon vorher klar machen, dass es da nicht nur um ein Studium geht. Oder?

Soweit ich weiß, haben die Soldaten aus dem 2ten WK auch hinterher Bezüge und Pensionsansprüche.

Namaste
Lilly
 

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