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SPRACHE IST EIN VIRUS / Language is a virus

vortexQI

Geselle
14. Juni 2004
5
OK

OK, na dann! :)

Dachte schon, Ich wäre jetzt auf ewig in Ungnade gefallen, aber den musste Ich einfach loswerden. Ich verstehe auch, dass den niemand begreift (deswegen ist er ja 'n Insider :wink: ) Passte aber so gut...
 

BrettonWoods

Geheimer Meister
5. Juni 2003
304
...“Ein Virus ist kein Lebewesen im üblichen Sinne, es ist eher eine Botschaft...- Dieser Umstand ist ein Grund für die scheinbar unerklärliche Macht von Sprache. Sie ist längst über den Status eines kommunikativen Mediums hinausgewachsen, sie ist zu einem politisierten Instrument verkommen (wie der Versuch belegt, über sprachliche Regelung – eine Umschreibung von Zensur – politisch „korrektes“ Verhalten zu manipulieren). Ein Schreiber, der es schafft, den Leser an einer „intimen“ Stelle zu berühren, wird isoliert... im harmlosen Fall wird man ihn bezichtigen, den Kodex des „guten Geschmacks“ verletzt zu haben, obwohl er tatsächlich nur Worte in einen Zusammenhang gebracht & damit eine unkontrollierte Reaktion ausgelöst hat (ob absichtlich oder nicht, bleibt dahingestellt).“
http://www.alternative-art.de/rezensionen/index2.php?rid=2&&name=Allgemeine Rezensionen
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
"Paranoia hat, wer alle Fakten parat hat."
(W.S. Burroughs)
Was sind in heutigen Kriegszeiten mögliche Formen des künstlerischen Widerstands?
In Zeiten, in denen die televisuellen Teilnehmer am "humanen Krieg" die "human resources" vor Ort um ein Vielfaches übersteigen, muss man nach neuen Schlachtfeldern suchen. Neben den Hochebenen, Bergen und Höhlen, in denen Mensch gegen Maschine kämpft, findet der Krieg vor allem im Wohnzimmer statt, wo die Kommunikationsmaschine Fernsehen den Zuschauer an technische Wahrnehmungen und Kommunikationsangebote koppelt. Der Kriegsschauplatz ist das heterogene Publikum, das in seinen sozialen und kognitiven Handlungen in einer fingierten Wahrheit homogenisiert werden soll. Das Fernsehen als Instrument der gesellschaftlichen Wirklichkeitskonstruktion entscheidet über den Sieg zuhause, der vor Ort eine Niederlage sein könnte. Deshalb ist der Krieg, den wir zur Zeit führen, ein medialer, ästhetischer, symbolischer und imaginärer. Die medialen Darstellungen und Nicht-Darstellungen des Kriegs sind Populärkultur, da sie die kollektive Erfahrung der ganzen Nation prägen. Deshalb werden demnächst anstelle der Journalisten Hollywood-Regisseure nach Afghanistan gesendet, die mit den Streitkräften als deren eigene Darsteller eine 13teilige Reality-Serie abdrehen werden.
Die audiovisuelle Simulationsmaschinerie greift in eine der letzten Enklaven der wirklichen Wirklichkeit ein, in den Kampf um Leben und Tod; der Soldat der Hyper-Macht Amerika wird hyperreal.
Deshalb muss politisches Theater zur Zeit intermedial sein. Mark Amerika ist ein intermedialer Bilderstürmer, der literarisch die televisuellen Imagines seines kriegführenden Vaterlandes dekonstruiert. Sein Text Amerika im Krieg: Eine Serie seziert die sprachlich-bildhafte Besetzung des Selbst, die CNN im politischen Auftrag 1991 an der Nation vollzieht. Mit dem Golfkrieg beginnt die serielle Produktion der Medienkriegsmaschinerie, die uns in das 21.Jahrhundert begleitet: "Being Retro In The Zeroes" (Mark Amerika) meint sowohl informative als auch politische Strategien.
Mark Amerika wird zum Terrorist am nationalen Imaginären, wenn er die fest organisierten Segmente seines Fernsehmaterials, ihre komponierte Einheit von Ton und Bild auflöst und in Sprache sequenziert, collagiert, chorisch multipliziert.

Quelle: http://www.global-heroes.org/aik/amerikaimkrieg.html
 

SCHAMANE

Geselle
1. Juni 2004
11
Hallo erstmal,

also ich muß erstmal darauf hinweisen, das Kommunikation nur zu einem sehr geringen Teil aus Sprache besteht. Der größte Teil unserer Kommunikation besteht aus Körpersprache, Gerüchen und anderen Formen der Wahrnehmung.
Es ist uns auch nicht möglich nicht zu kommunizieren, da wir immer eine Reaktionseinheit auf unsere Umwelt bilden.
Diese Reaktionsfähigkeit ist auch für unser Überleben wichtig, da sie es uns gestattet sehr flexibel mit Situationen umzugehen.
Nichts desto trotz sind wir aber auch an uralte Reaktionseinheiten noch heute gebunden. Die gesamten Stressymptomatiken ergeben sich aus dem Kampf -Flucht- mechanismus. Dies wiederum zeigt unsere unflexibilität.
Als Anmerkung möchte ich noch sagen Tiere kommunizieren hauptsächlich über körpersprache und Lautsprache kommt nur in extremen Situationen zum Einsatz. Hunde bellen um Reviere zu markieren, Feinde zu warnen.....
Meiner Meinung nach ist vielen die Fähigkeit verloren gegangen aus nicht sprachlicher Form heraus zu kommunizieren.....wir bellen uns also meistens nur an "g".

Gruß SCHAMANE
 

Anmana

Großmeister
21. August 2004
67
Also......orgendwie......Ich weiß nicht ob och Dir folgen kann oder ob meine Auffasung Deiner Posts auch Deiner Intention entspricht aber.........krass.

Ich meine, klar ist, das wir nichts wissen da all unser Wissen, zumindest Naturgestzäßig sich auf Thesen stütz. Weiter scheint mir klar zu sein, das Du das System der Wirtschaft als solches kritisierst und die Sprachkultur als oslches in seiner Entwicklung als propagandistisches Mittel darzustellen versuchst aber.......stützt Du Deine Thesen nur auf Basis andere Thesen?

Irgendwie........krass, einfach nur :Krass

Ich weiß nicht was ich davon halten soll aber interessant ist es allemal
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
US-Studie schildert Auswirkungen einer Genmutation

Die beobachtete Mutation betrifft ein Gen, das für die Produktion des Proteins Myosin zuständig ist. Dieses Protein ermöglicht bestimmte Muskelkontraktionen. Ursprünglich wollten die Chirurgen und Biologen der Universität von Pennsylvania und des Kinderkrankenhauses von Philadelphia die biologischen Grundlagen der Duchenne-Muskeldystrophie erforschen. Als sie auf die Mutation des Gens MYH16 aufmerksam wurden, versuchten sie, deren Folgen für Evolution zu entschlüsseln.

Die Kaumuskeln von Primaten, beispielsweise Schimpansen und Makakken, sind etwa zehn Mal stärker als beim Menschen. Die Wissenschaftler aus Pennsylvania gehen davon aus, dass die genetische Veränderung erstmals vor etwa 2,4 Millionen Jahren auftrat. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Funde menschlicher Fossilien mit runderen Schädeln, flacheren Gesichtern, kleineren Zähnen und schwächerem Gebiss. Diese bemerkenswerte genetische Divergenz bestehe bis zum heutigen Tag, erklären die Autoren der Studie. Dagegen verfügen Schimpansen und andere Primaten nach wie vor über das entscheidende Gen, das sich auf die Muskulatur ihres Kiefers auswirkt.

Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/wissenschaft/medizin/41361
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
BrettonWoods schrieb:
Ein Grund, weshalb Affen nicht Sprechen können, ist, daß sie wegen der Beschaffenheit ihres Kehlkopfes keine Worte artikulieren können.

Richtig, das ist ein Grund. Ein viel wichtiger Grund ist aber, dass beim Affen die entsprechenden Gehirnbereiche (Großhirnrindenbereiche, Wilson würde vom "semantischen Schaltkreis" sprechen) unterentwickelt sind, beim Menschen jedoch stark ausgeprägt.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Virus sowohl das Gehirn (wohl gemerkt: Den gesamten DNA-Bereich, die für die Beschaffenheit des Gehirns verantwortlich ist, d.h. auch die DNA in den Stammzellen, aus denen sich die Spermien und Eizellen entwickeln!!!) als auch den Kehlkopf befallen würde. Das ist einfach zu unwahrscheinlich, womit die ganze Theorie Ochhams Rasiermesser zum Opfer fallen würde.

M.a.W. ich halte diese Theorie für bestenfalls pseudowissenschaftlich.
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
SPRACHE IST EIN VIRUS

"Kein Wort des heiligen Textes darf verändert werden, sagt man uns.
Wir sagen: Blödsinn! Das unveränderte Wort ist der Virus des Zwangs!
Sei ein Hacker!
Zerschneide das Wort, loope es, sample, zerlege, kodiere, Dekodiere
und setze es neu zusammen - nach Eigenen Vorstellungen!"
Als Sprachforscher entwickelte er nebst literarischen Cut-Ups und Fold-Ins eine Virustheorie, die er in seinem 1964 erschienen Nova Express anwendet und die das Manko der Entwicklung von Schrift/Wort analysiert. Dort begreift er die Sprache erstmals als Virus - als ein virales Transport- und Kodierungsmittel für neuro-linguistische Programmierung - in der sprachlich konstruierten Wirklichkeit. Ein Virus, dass... weil es eine Symbiose mit dem Wirtsorganismus Mensch eingegangen ist ...unerkannt blieb.
In Nova Express schreibt W.S.Burroughs: Die Strategie (der Massenmedien) beruht auf maschinell programmierten Vorgängen, und das können wir umprogrammieren - Sie benutzen den Körper quasi als „weiche“ Schreibmaschine, auf der sie einen Code eintippen... und in Electronic Revolution: Die Kontrolle der Massenmedien beruht darauf, dass sie dich auf bestimmte Assoziationsreihen festlegen. Werden diese Reihen zerschnitten, sind die Assoziationsverbindungen unterbrochen.
Die Grundlage von Burroughs Theorie der Cut-ups, die Sprache als viral zu begreifen, verkörpert im „Informationszeitalter“ ein durchaus nutzbringendes Modell. Kennt die Menschheit das Zerlegen oder Zersetzen, das Umwandeln und erneute Zusammenfügen der Bestandteile der ja Welt nicht erst, seitdem sie ins digitale Zeitalter hinübergleitet. Selbst das alchemistische Axiom “Solve et coagula - Binde und Löse” findet heute Anwendung im Erstellen und Zerschneiden von Loop-Sequenzen, im Verfremden der Abbildungsoberfläche - dem Abbild - in Text, Film, Foto, Musik und Umwelt, also dem gesamten uns erschlossenen Wahrnehmungsfelds, dem Simulacuum der Alltagswirklichkeit.
Die Poeten sind dafür da, die Worte zu befreien,
nicht sie in Phrasen zu ketten.
Wer hat den Poeten gesagt, sie müssten denken?
Poeten sind dafür da, zu singen und Worte zum Singen zu bringen.
Poeten haben keine ihnen zugehörigen Worte.
Schreiber besitzen ihre Worte nicht.
Seit wann gehören Worte zu jemandem?
Deine eigenen Worte, selbstverständlich! Und wer bist Du?!
Brion Gysin (1960)

Quelle:http://www.medienschamanismus.de/shares/content/?conId=36&maId=01&suId=4
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
Als junger Mann und junge Frau, Stadtindianer oder Klangalchemist, Cutter, Genetiker, Software-Designer oder Hacker, Kybernaut, Konzept-Künstler, Veranstalter oder Trance- und Performance-tänzer, Bühnenbildner, Redakteur oder Grafiker, Filmemacher, Musiker, Psychologe, Therapeut, systemsprengender Poet, Entertainer, Heiler oder Heilerin und so weiter...
...erkennt den grundlegenden Einfluss der Feindbilder- und Angstfelder erzeugenden Nachrichtensendungen und Medien auf die soziale Struktur - momentan geprägt durch die pervertierte Anwendung psychologischer Kenntnisse in der Werbung. Er oder Sie ... macht sich verschiedenste Mittel und Wege verfügbar, um durch die Synergie von Kunst, Ritual und bewusstseinsverändernder Technologie die Frequenz der Wahrheit und dadurch Heilung zu unterstützen und zu verbreiten. nutzt technologische und altertümliche Mittel als Werkzeug für Realitäts-Experimente, um die lineare Realität zu zerhacken und zu de-kodieren, um das alte Abbild der Welt up-zu-daten and das System der sekundären Angst- und Kontroll-Matrix mit seinen eigenen audio-visuellen Molotov-Cocktails, lyrischen Viren und sinn- und kraftvollen Memen zu unterminieren.
:wink:

http://www.medienschamanismus.de/shares/content/?conId=7&maId=01&suId=3
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
Das Geheul Von Allen Ginsberg

Das Geheul
Von Allen Ginsberg
für Carl Solomon
1. Ich sah die besten Köpfe meiner Generation vom Wahnsinn zerstört, verhungernd hysterisch nackt, wie sie sich durch die Negerstraßen schleppten im Morgengrauen, auf der Suche nach einer letzten Spritze,

2. engelköpfige Freaks, gierig nach der alten himmlischen Verbindung zum Stern-Dynamo in der Maschinerie der Nacht,

3. die armselig und verwahrlost und hohläugig und high in der übernatürlichen Finsternis ihrer über den Städten schwebenden Kaltwasserbuden hockten und kifften und Jazz meditierten,

4. die dem Himmel ihre Gehirne entblößten unter der Hochbahn und mohammedanische Engel taumeln sahen auf den Dächern erleuchteter Mietskasernen,

5. die durch Universitäten strichen mit strahlenden kühlen Augen und Arkansas halluzinierten und düstere Blake-Tragödien zwischen den Magistern des Krieges,

6. die wegen Wahnsinns der Akademien verwiesen wurden, weil sie an die Fenster des Totenschädels obszöne Oden geschmiert hatten,

7. die in Unterwäsche kauerten in unrasierten Buden, ihr Geld in Papierkörben verbrannten und dem Terror lauschten, der durch die Wand kam,

8. die mit ihren Schamhaar-Bärten an der Grenze bei Laredo hochgenommen wurden mit einem Gürtel Marijuana für New York,

9. die Feuer frassen in Absteigen oder Terpentin schluckten in Paradise Alley und daran verreckten und ihre Rümpfe im Fegefeuer quälten Nacht für Nacht,

10. mit Träumen, mit Drogen, mit Nachtmahren bei offenen Augen und Alkohol und Schwänzen und endlosen Ficks,

11. unvergleichlich blinde Strassen mit schaudernden Wolken und Blitzen im Kopf, die übersprangen auf Telegraphenmasten von Kanada & Paterson und die ganze reglose Welt der Zeit dazwischen mit Licht übergossen

12. Meskalinversteinerte Hausflure, hinterhof-baumgrüne Friedhofsdämmerungen, Weinräusche über den Dächern, ekstatische bekiffte Fahrten durch Einkaufsviertel und neonblinkende Ampeln, Sonne und Mond und Baumvibrationen in den brüllenden Winterdämmerungen von Brooklyn, Predigten zwischen Mülltonnen und das sanfte Königslicht des Geistes,

13. die sich auf Benzedrin an U-Bahnen ketteten zur endlosen Fahrt von Battery Park zur heiligen Bronx, bis der Lärm der Räder und Kinder sie runterbrachte, zitternd, sabbernd, zerschlagen, mit stumpfen glanzlosen Hirnen im traurigen Licht des Zoos,

14. die nachts im Unterwasserlicht von Bickford's versanken, hinaustrieben und die schalen Biernachmittage abhockten im öden Fugazzi's, wo sie aus der Wasserstoff-Jukebox die Posaunen des Jüngsten Gerichts hörten,

15. die ohne Aufhören siebzig Stunden lang redeten, zwischen Park und Bude und Bar und Bellevue und Museum und Brooklyn Bridge,

16. ein verlorener Haufen platonischer Schwätzer, die von der Veranda sprangen, von Feuerleitern, von Fensterbrettern, vom Empire State Building, vom Mond,

17. und Tatsachen und Erinnerungen und Anekdoten und visuelle Kicks und Schocks aus Krankenhäusern und Knästen und Kriegen herplapperten, herausschrien, auskotzten, vor sich hinflüsterten,

18. ganze Verstandesgebäude, mit glänzenden Augen herausgewürgt in sieben Tagen und Nächten im Sturm der Erinnerung, Fleisch für die Synagoge, auf die Straße geworfen,

19. die ins Nirgendwo eines Zen-New-Jersey verschwanden und nichts hinterließen als eine Spur zweideutiger Ansichtskarten von Atlantic City Hall,

20. die in Newark in trostlosen möblierten Zimmern auf Entzug gingen und asiatische Schweißausbrüche durchlitten und Gliederschmerzen aus Tanger und Migränen aus China,

21. die um Mitternacht auf dem Güterbahnhof hin- und herwanderten und überlegten, wohin sie fahren sollten, und dann fuhren sie und niemand trauerte ihnen nach,

22. die Zigaretten rauchten in Güterwaggons Güterwaggons Güterwaggons auf der ratternden Fahrt durch den Schnee, einsamen Farmen entgegen in der großväterlichen Nacht,

23. die Plotin lasen und Poe und Johannes vom Kreuz und sich mit Telepathie beschäftigten und der Kabbala des Bebop, weil sie fühlten, wie der Kosmos unter ihren Füßen vibriert hatte in Kansas,

24. die einsam durch die Strassen von Idaho irrten auf der Suche nach visionären indischen Engeln, die visionäre indische Engel waren,

25. die dachten, dass sie einfach verrückt seien, als Baltimore in übernatürlicher Ekstase erstrahlte,

26. die in Limousinen sprangen mit dem Chinesen von Oklahoma, einfach so, weil Winter war, Mitternacht, Strassenlaternen, Kleinstadt, und es regnete,

27. die ausgehungert und vereinsamt durch Houston lungerten, auf der Suche nach Jazz oder Sex oder einer Suppe, und mit dem brillanten Spanier loszogen, um über Amerika und die Ewigkeit zu reden, ein hoffnungsloses Unterfangen, und sich dann nach Afrika einschifften,

28. die in den Vulkanen von Mexico verschwanden und nichts hinterließen als den Schatten ihrer Arbeitsklamotten und die Lava und Asche verbrannter Dichtungen im Feuerofen von Chicago,

29. die an der Westküste wieder auftauchten und gegen das FBI ermittelten, bärtig, in Shorts, mit großen pazifistischen Augen, sexy und braungebrannt, und unverständliche Flugblätter austeilten,

30. die mit Zigaretten Löcher brannten in ihre Arme aus Protest gegen die betäubenden Tabakschwaden des Kapitalismus,

Das Gedicht von Allen Ginsberg geht hier weiter.......
http://www.carstenseel.de/tagebuch/ginsberg_howl.htm
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
Für Burroughs können Viren nicht nur sprachlich verfaßt sein, oder - wie in Dawkins' ,,Memetik``- bestimmte Sprechakte ansteckende Wirkung haben, sondern die ganze Sprache ist ein Virus:

,,I have frequently spoken of word and image as viruses or as acting as viruses, and this is not an allegorical comparison.

- Burroughs' Satz, daß Sprache ein außerirdisches Virus sei, wurde zur selbsterfüllende Prophezeiung spätestens, als ihn Laurie Anderson 1979 zum Titel eines Songs ihrer Performance ,,Untited States Live`` machte und diesen 1986 von Nile Rodgers in einer hitparadentauglichen Disco-Version für den Konzertfilm ,,Home of the Brave`` produzieren ließ, ein Film, in dem der zweiundsiebzigjährige Burroughs als Andersons Tango-Tanzpartner auftritt. - Damit formuliert Burroughs die im zwanzigsten Jahrhundert wohl extremste Gegenthese zum Nominalismus der strukturalistischen Linguistik seit Saussure, nach der die Sprache ein rationales Konstrukt ist und die Beziehung von Wortlaut und Begriffsvorstellung allein auf sozialer Konvention beruht. Originär ist Burroughs' Theorie allerdings nicht. Ihre Ursprünge liegen, was er auch nicht verhehlt, in Okkultismen und Parawissenschaften: in der satanistischen Theosophie des Aleister Crowley, in den ,,General Semantics`` von Alfred Korzybski, die der Menschheit mentale Heilung bringen wollte, indem sie mit der Hilfe eines Mobilé-artigen ,,strukturalen Differentials`` falsche Identifikationen von Gegenständen mit Begriffen deprogrammiert, - und schließlich in Lafayette Ron Hubbards von Crowley und Korzybski beeinflußter ,,Dianetik``- und Scientology-Doktrin, deren zentraler Punkt die ,,Klärung`` bzw. Löschung von ,,Engrammen``, dem Unterbewußtsein als Wörter eingeschriebenen Traumata, ist; eine Lehre, der nicht nur der ex-Scientologe Burroughs, sondern zeitweilig auch John Cage und Morton Feldman anhingen, und auf die Burroughs in seiner Sprachvirentheorie explizit einge. So, wie Burroughs dadaistische Textmontagen und surrealistische cadavres exquises in pulp fiction überführt, von der man nie recht weiß, ob sie freiwillig oder unfreiwillig parodistisch ist, stellt sich auch Hubbard via Crowley als begnadeter Popularisierer klassischer gnostisch-neuplatonischer und kabbalistischer Geheimwissenschaft dar, der sie im populärwissenschaftlichen Stil der 1940er Jahre zu einer managersprachlichen Science Fiction-Gnosis umcodiert. Daß die Sprache ein Virus sei, liest sich somit als modernistische Neuauflage der bis ins 17. Jahrhundert in den Wissenschaften, danach aber nur noch in den Parawissenschaften und in romantischer Dichtung wie Eichendorffs ,,Wünschelrute`` verbreiteten Auffassung der von Gott gegebenen adamitischen Ursprache, mit der die Menschen im Paradies, wie Genesis 2,19 berichtet, die Macht der Benennung der Geschöpfe besaßen, also Wesen und Dinge durch Wörter beeinflussen konnten; jene demiurgische Macht also, die Rabbi Löw durch praktische Kabbala wiedergewinnt, wenn er den Golem erschafft und ihm die Zauberschrift an die Stirn heftet, und mit der Faust des Pudels Kern extrahiert. Gemeinsam ist adamitischer Sprachtheorie und Burroughs' Virenmodell das a priori der Einhauchung, sei es durch göttlichen Odem, sei es biologistisch säkularisiert als viraler Infekt; und schließlich die Tatsache, daß die Sprache eben weil in-spiriert, nur geliehen ist, sie also durch den Menschen spricht und nicht er durch sie.

Quelle: http://userpage.fu-berlin.de/~cants..._deutsch.html#burroughs:electronic-revolution
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
William S. Burroughs: Die elektronische Revolution
Cut-Ups als subversive Waffe
Dass man technisch erzeugten Klang als Waffe oder zum Zweck der Kritik einsetzen kann, bewies einmal mehr Ende Februar 2005 eine subversive Aktion im “Hamburger Bahnhof“, einem der großen Ausstellungsorte für zeitgenössische Kunst in Berlin. Ziel der Aktion war die dort gezeigte "Friedrich Christian Flick Collection", die Kunstsammlung eines Enkels des verurteilten Naziverbrechers Friedrich Flick, der als Rüstungslieferant hunderte von Zwangsarbeiter/innen ausbeutete. Aus Teilen des so erwirtschafteten Geldes kaufte sein Enkel Friedrich Christian Flick Jahrzehnte später eine Kunstsammlung zusammen, die nun in einem staatlichen Museum hängt. Und das, ohne dass Flick gleichzeitig Geld in den vor wenigen Jahren gegründeten "Zwangsarbeiterfonds" einzahlen würde, aus dem die Opfer finanzielle Entschädigung erhalten könnten.

In den letzten Monaten hat dies nicht nur viel öffentliche Empörung hervorgerufen, sondern auch Störungen und Interventionen innerhalb der Ausstellung provoziert. Ende Februar wurden an verschiedenen Stellen in den Ausstellungsräumen "Alarmsirenen" versteckt, die Signaltöne von sich gaben, bevor sie vom Wachpersonal abgeschaltet werden konnten. Ein Bekennerschreiben bezeichnete diese Aktion als "Handlungskonzept, das permanent von Einzelnen oder von Gruppen wiederholt werden kann" - mit dem Ziel, die Schließung der Ausstellung zu erzwingen.
http://www.fluter.de/look/article.t...tion=2&NrIssue=35&NrSection=40&NrArticle=3741

MP3's und mehr über Burroughs
http://www.ubu.com/sound/burroughs.html

"Die elektronische Revolution" im englischen Original
The Electronic Revolution
by William S. Burroughs
http://archive.groovy.net/dl/elerev2.html
 

DragoMuseveni

Geheimer Meister
26. Dezember 2005
149
BrettonWoods schrieb:
Am Anfang war das Wort, und das Wort war Gott, und das Wort war Fleisch .... menschliches Fleisch .... Am Anfang der Schrift.
Es ist fraglich, ob sich ohne das geschriebene Wort das gesprochene Wort über das animalische Stadium entwickelt haben würde.
gesprochene Wörter sind verbale Einheiten, die auf Abfolge von Bildern verweisen. Und was ist dann das geschriebene Wort? Das geschriebene Wort ist ein Virus, der als Auslöser für das gesprochene Wort fungierte.
Als Virus ist es jedoch nicht erkannt worden, weil es mit dem Wirtsorganismus eine stabile Symbiose eingegangen ist.
"In diesem Zusammenhang sollte man sich folgendes vergegenwärtigen: Wenn es einem Virus gelingt, mit seinem Wirtsorganismus eine vollkommen gutartige Symbiose einzugehen, ist kaum anzunehmen, daß seine Gegenwart entdeckt wird. bzw. daß er überhaupt als Virus erkannt wird." Ich gebe zu bedenken, daß das Wort genauso ein Virus ist. Dr. Kurt Unruh von Steinplatz hat eine Interessante Theorie über den Ursprung und die Entwicklung dieses Wort-Virus.
Ein Grund, weshalb Affen nicht Sprechen können, ist, daß sie wegen der Beschaffenheit ihres Kehlkopfes keine Worte artikulieren können.
Er vertritt nun die Auffassung, daß eine Virusinfektion die Beschaffenheit des Kehlkopfes verändert hat. Diese Infektion dürfte die meisten Affen das Leben gekostet haben, aber ein paar weibliche Affen überlebten sie und gebaren uns Wunderkinder.
Nachdem der Virus derart die Zellstruktur des Wirtsorganismus verändert hat, daß dieser eine neue Spezies hervorbringt, die ganz speziell für die Bedürfnisse des Virus gebaut ist, kann er sich nun vermehren, ohne den Stoffwechsel des Wirtes zu beeinträchtigen- und ohne daß er als Virus erkannt wird.
Der erfolgreiche Virus kann es sich leisten, Gangsterviren wie etwa den Pocken die Zunge rauszustrecken und sie an das Pasteur-Institut zu verpfeifen.
Die Erschaffung Adams; der Garten Eden; Adams Ohnmachtsanfall, den Gott ausnutzte, um ihn Eva aus den Rippen zu schneiden; die verbotene Frucht, die natürlich das Wissen um die ganze verstunkene Angelegenheit war, die man den ersten Watergate-Skandal nennen könnte - all das fügt sich nahtlos ein in die Theorie von Doc Steinplatz.

Quelle: die elektronische revolution

http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...ps_prod_2_1/302-8535033-7231226&tag=wv2020-21
haä?!
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
@DragoMuseveni
Bei der Betrachtung der Säugetierarten unseres Zeitabschnitts wird einem bewußt, dass ihre Evolution in dem Augenblick beendet war, als ihre serienmäßige Produktion einsetzte. Darwin hat erklärt, warum der gesamte Evolutionsprozeß zu einem Stillstand gekommen ist. Warum können sich zu Beispiel die Katzenarten, die es heute gibt, nicht zu Pferden entwickeln? Die Antwort ist denkbar einfach: Weil die Arten aufgehört haben zu mutieren und es keine wesentlichen Veränderungen mehr geben wird. Das gleiche gilt für die Autoindustrie, in der ja auch kein Hersteller etwas von Turbinenmotoren wissen will, weil er sonst seinen gesamten Maschienenpark verschrotten müßte, was überaus kostspielig wäre. Aus diesem Grund wollen auch unsere Aufseher ihre Pferd-Hund-Menschen-Formen nicht verschrotten, weil sie dafür in einer Währung bezahlen müßten, die ihnen fremd ist: nämlich dem Preis der Schöpfung. Wir wollen von einem besseren und von Grund auf verschiedenen menschlichen Modell nichts wissen. Es steht auch fest, dass sie jedes vernünftige Raumfahrtprogramm, das biologische Veränderungen anstelle des Transports in einem Tauchgerät vorsieht, sabotieren würde. So bleibt die Raumfahrt auf räumliche Veränderung beschränkt, was in etwa der Verwandlung eines Fisches entspricht, den man in einem Aquarium aufs Festland bringt....
William S. Burroughs
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Darwin hat erklärt, warum der gesamte Evolutionsprozeß zu einem Stillstand gekommen ist. Warum können sich zu Beispiel die Katzenarten, die es heute gibt, nicht zu Pferden entwickeln? Die Antwort ist denkbar einfach: Weil die Arten aufgehört haben zu mutieren und es keine wesentlichen Veränderungen mehr geben wird.
Was für ein unsäglicher Unsinn. Zum einen ist laut Darwin ein wichtiger Faktor der Evolution die Zeit. Ob sich irgendetwas entwickelt, könnten wir nur feststellen, wenn wir den Katzen ein paar tausend Generationen lang zusehen. Auf der anderen Seite findet laufend Evolution statt: Ein Blick in die Türkei dieser Tage macht das schnell deutlich oder wo soll das aggresivere Vogelgrippevirus dort plötzlich herkommen?
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
agentP schrieb:
Ein Blick in die Türkei dieser Tage macht das schnell deutlich oder wo soll das aggresivere Vogelgrippevirus dort plötzlich herkommen?

Sind wir in Deutschland durch die Vogelgrippe bedroht?
Nur indirekt.
Im nächsten Jahr wird es in Deutschland viel weniger Babys geben.
Folgt man den Medien, werden alle Störche durch die Vogelgrippe dahingerafft werden.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
tun wir das nicht schon?

Erst seit lächerlichen fünftausend Generationen oder so. In so kurzer Zeit tut sich nur in sehr kleinen Populationen was, und nur, wenn sich ihre Lebensbedingungen plötzlich geändert haben. Oder wenn man sie bestrahlt. Evolution ist langsam. Wirklich elend langsam.
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
@Ein_Liberaler
BrettonWoods schrieb:
Läßt der Virus auf seinem Weg von der ersten Entfaltung seines zerstörerischen Wirkens bis hin zur endgültigen Symbiose dem menschlichen Organismus irgendeine Überlebenschance? Zeigt die weiße Rasse, die stärker als die schwarze, gelbe oder braune Rasse unter kontrolle des Virus zu stehen scheint, irgendwelche Anzeichen für eine Praktikable Symbiose?
Das legt die Vermutung nahe, daß der Wort-Virus bei der weißen Rasse eine besonders bösartige und tötliche Form annahm.
Was könnte wohl die Ursache für die bösartigkeit des weißen Wort-Virus gewesen sein? Höstwahrscheinlich eine durch Radioaktivität ausgelöste Mutation des Virus.


Mach Dich frei von den Toten, tritt sie in den Arsch !
Geh nicht länger ihren konditionierten Image auf den Leim...
Feedback gähnt am Rande des Abgrunds ... " nichts als Voodoo
Schwindel toter Geister " ... kaputte Syntax rückständiger Erfahrung ...
Scheiss auf diese Art von Erfahrung ... Grammatik kann nichts mehr
bewirken ... psychedelische Hirnzellen öffnen sich ... mach Dich los
von automatischen Zeitstrukturen ... geh auf den elektromagnetischen
Spontan-Trip ... schliesse Kontakt zwischen Magie und Telepathie im
Raum ... mach Dich frei von 2000 Jahren falscher Egos ...
Mach die Tür auf ... und - R A U S ! ... wiederrufe das Labyrinth ...
" mix die Stille ", wie Lorca sagt, " und mal mit dem Schwanz " ...
mal mit den Knien mit dem Arsch ... dämonische Identitäten verstecken
sich hinter dem gesprochenen Wort den gesungenen Grenzen von
Tod & Zeit ... Passierschein für den Durchlass zum " Bewusstsein des
Wortes " ... Der einzige Weg ... Identität verbirgt sich hinter einem
Schwall von blockierten Worten ...
Brich durch den Sänger ... Ich bin irgend einer ... diese alten Deppen ...
Persönlichkeit, individueller Stil ... nichts als ein Witz des Egos ...
eine Vorstellung die nur noch von Skeletten aufrecht erhalten wird, die
seit jeher nichts als Blech singen ... Wacht endlich auf, ihr einäugigen
Intellekte ! ( und bringt diese Millionen von totem Geister unter
Kontrolle ) Technische Hip-Artisten ... haben den ältesten Schlüssel
gefunden der die Tür öffnet ... Wir alle sind der Schlüssel ...
können endlich mit der ganzen Metaphysik aufräumen ... und den
Schlüssel im Arsch drehen...
Wissenschaft - Metaphysik - Kunst, jeder ist zugelassen ... jeder kann
sich durch diese Räume einen Weg bahnen zu dem Wissen das ihn
zerstört ... durchschneide den blauen Wort-Dunst an der Nahtstelle von
alten Gewohnheiten die DU bist ... den Pavlov-Reflex des maximalen
Drucks ... die starr gewordene Struktur des Nervensystems das Du bist,
ständige Wiederholungen und Reflexe von Wort-Images diktiert von der
Macht der Gewohnheit ... durchbrich den Reflex Deines Selbst, der nie
funktionieren konnte, weil er immer nur "Deine" Ideen wiederholt und
reflektiert ... sieh den Klang, schmeke die Berührung das SCHWEIGEN
der nicht-verbalen Sprache ... Sieh die Sprache des Ang ... finde Dich in
den Unterschwelligen, im gemeinsamen Tasten der Schwingungen ...

- Text-Collage by H. Norse ( 1963 )
 

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