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Ist die Bibel wahr?

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Ist die Bibel wahr?

Die meisten, auch aus den grossen Landeskirchen, erwarten jedenfalls nicht mehr dass "der Pfarrer" ihnen sagt wie sie Jesus zu verstehen hätten, damit sie den Gleichnissen Jesu auch folgen können..
Und wieder vorbei..wo hab ich auch nur ein Wort über Pfarrer gesagt?:egal:
Interessant - der Baha'i sagt mir, was "der Christ" erwartet.... :smile:
Sowas aber auch, Ich dachte immer, es kommt darauf an, was man sagt - nicht die Gruppenzugehörigkeit. Was ist also falsch an dieser Aussage?
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist die Bibel wahr?

Lesen ist heut nicht Deine Stärke? Was glaubst Du wohl, warum "der Pfarrer"" in """"""""" gesetzt ist......

Im Übrigen - falls Du die christliche Kirche kennst, dann weisst Du sicherlich dass "die Vermittlung von Gottes Wort" über Jahrhunderte hinweg von Priestern und Pfarrern vorgenommen wurde. Die frühen gnostischen Abspaltungen der Kirche sahen das wohl nicht so - dass der Priester bestimmend bei der Auslegung der Worte Jesu sein muss. Und dem Klerus dürfte es nicht so sehr gefallen haben, dass da "welche" ihre Erleuchtung "nicht durch sie" fanden - brach damit doch "geglaubte Abhängigkeit" von der Amtskirche in sich zusammen. Das dürfte der Hauptgrund gewesen sein, warum die Kirche die Gnostiker verfolgt und nahezu ausgerottet hat - der Streit über die "richtigen Überlieferungen", die in das NT aufgenommen werden dürfen, dürfte eher zweitrangig gewesen sein....

Sowas aber auch, Ich dachte immer, es kommt darauf an, was man sagt - nicht die Gruppenzugehörigkeit. Was ist also falsch an dieser Aussage?
hab ich was von "falsch" gesagt? Ich find's nur lustig......
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.090
AW: Ist die Bibel wahr?

Ach? Man kann nicht feststellen, ob da übereinstimmend von den gleichen Begebenheiten berichtet wird oder nicht?Ich denke, man kann.

Nicht so ohne weiteres.
In der Antike und weit bis ins Mittelalter hinein hatte man noch keinen Begriff der Autorenschaft in unseren heutigen Sinn. Die Rezeption antiker Texte hat daher zu berücksichtigen:

1. Antike Autoren schrieben von anderen Autoren ab und setzten ihren eigenen Namen darüber.
2. Umgekehrt schrieben Autoren den Namen anderer, angesehener Autoren über ihre Texte, um diesen mehr Gewicht zu verleihen.
3. Kopisten kürzten Texte, wo ihnen der Inhalt nicht genehm erschien.
4. Kopisten fügten Texte hinzu oder änderten diese.
5. Simple Kopierfehler gab es natürlich auch.
6. Selbst Begriffe, die uns vertraut erscheinen, können über die Zeit einen Bedeutungswechsel erfahren haben.
7. Die Texte des NT, die uns heute zur Verfügung stehen, sind Kopien von Kopien von Kopien von Kopien ... Die ältesten uns heute zur Verfügung stehenden, vollständigen Fassungen des NT stammen aus dem 4. Jh.. Manche der in der Neuzeit gefundenen Apokryphen sind, was die Handschriften betrifft, älter (wenn auch nicht viel).

Die Erkenntnisse der historisch-kritischen (kritisch = auf Kriterien beruhend) Textanalyse haben die Zweiquellentheorie hervorgebracht. Demnach standen den Evangelisten Matthäus und Lukas zwei Quellen zur Verfügung, das Markusevangelium und die Logienquelle Q, sowie eigene mündliche oder schriftliche Quellen, das sog. Sondergut.
Hypothetisch: Fehler, die in Markusevangelium und Logienquelle bereits vorhanden waren, könnten sich bei Matthäus und Lukas fortpflanzen. Matthäus und Lukas berichten dann übereinstimmend dasselbe, aber bereits ihre gemeinsamen Quellen sind mit Fehlern behaftet und folgerichtig sind es auch ihre Texte.

Das Johannesevangelium, als jüngstes der Evangelien, weist in Aufbau, Sprache, Stil und Stoff erhebliche Unterschiede zu den Synoptikern auf. Mit einer gewissen Berechtigung können einzelne Vorkommnisse, die nur im Johannesevangelium vorkommen, als zwar fromme Legenden, aber ohne historische Relevanz betrachtet werden.

Zu Recht. Da sind teilweise gnostische Einflüsse unverkennbar, und da kann man nichts verbinden: die Gnosis ist eine ganz andere Lehre, nicht religiös, philosophisch. Wesentliche Auffassungen sind anders als im Christentum. In einem Buch, das von Jesus berichtet, haben sie nichts verloren, warum hätten die Christen die Lehre der Gnostiker propagieren sollen? Das konnten die selber.

Auch die Apokryphen haben durchaus Gemeinsamkeiten mit den Evangelien. Es finden sich Parallelen zur Botschaft Jesu, sogar wörtliche Übereinstimmungen. Zugegeben: Einiges ist anders und auch die zugrundeliegende Intention eine andere.

Darüber hinaus halte ich mich als Protestant an das Luther-Wort: „Das sind Bücher, so nicht der heiligen Schrift gleich gehalten, und doch nützlich und gut zu lesen sind.“ :zwinker:
 
21. Februar 2016
19
AW: Ist die Bibel wahr?

Ich bin absolut nicht gläubig und bin der Auffassung dass die Bibel sicherlich der ein oder andere wahre Hintergrund gehabt haben kann. Allerdings sehe die Sachlage sehr kritisch durch eine so lange Zeit, so viele Neu Schreibungen und vor allem Übersetzungen und das System der Stillen Post ist deren Wahrheitsgehalt in der Form wie wir sie kennen schlicht nicht mehr vorhanden. Wer die Bibel quasi als Lebensberater nimmt und sehen möchte soll dies tun, damit habe ich auch kein zu großes Problem, wer allerdings deren Lehren als absolute Wahrheit empfindet und diese kundtut eher schon.
Jeder soll das glauben an war er mag und was er für richtig hält solange dabei keine 3ten in irgendwelcher Form zu Schaden kommen ist alles im sogenannten Grünen Bereich.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.090
AW: Ist die Bibel wahr?

Ich bin absolut nicht gläubig und bin der Auffassung dass die Bibel sicherlich der ein oder andere wahre Hintergrund gehabt haben kann.

Vor kurzem las ich ein vor wenigen Jahren erschienenes Sachbuch zweier jüdischer Autoren zum Wahrheitsgehalt (der "historischen" Teile) des Alten Testaments. Deren Ergebnisse sind bemerkenswert, für manche sicher erschütternd ...


Im Wesentlichen laufen sie auf Folgendes hinaus:

- Es fällt auf am Studium des Alten Testaments, dass der Süden (des heutigen Israels) in der Bibel immer als der reichere, frommere, zivilisatorisch höherstehende geschildert wird, während im Norden immerzu die "primitiven Barbaren" leben. Archäologische Funde und Quellen zeigen aber, dass es die meiste Zeit genau umgekehrt war: Der Norden war reicher und kultivierter, während der Süden arm und wenig erschlossen blieb.
- Der Exodus aus Ägypten hat nie stattgefunden.
- Laut der Bibel gab es eine Eroberung von Süden nach Norden, praktisch "im Handstreich". Das lässt sich archäologisch nicht belegen, schon gar nicht in dem Tempo.

Fazit der Autoren:
Die "geschichtlichen" Teile des Alten Testaments wurden erfunden, und zwar von antiken Autoren und möglicherweise erst im 2. Jh. vor der Zeitwende. Sie wurden in einem relativ kurzer Zeitraum niedergeschrieben, in weniger als 100 Jahren. Sie stellen eine nachträgliche historische Identität, quasi eine "historische Rechtfertigung" für einen erst seit kurzer Zeit im Aufschwung befindlichen Süden dar: Eine nachträglich erfundene Geschichte, die auf keinerlei vorhandenen historischen Quellen beruht.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Ist die Bibel wahr?

Na, das ist aber erstaunlich...:lol:
Die Bibel ist ein Glaubensdokument, gibt wieder, was zu der Zeit ihrer Entstehung geglaubt wurde. Sie ist nicht ein historisch korrektes Geschichtsbuch, schon gar nicht nach heutigen Kriterien. Haben die Autoren archäologisch geforscht? Nein, diese Wissenschaft gab es ja noch gar nicht. Natürlich kann man Fehler finden, wenn, man Kriterien anlegt, die erst viel später zum Standard wurden.
Ist es für den Glauben wichtig, ob ein bestimmter König tatsächlich gelebt hat, oder ganz anders hieß, oder zu einer ganz anderen Zeit regiert hat? Nein. Es ist nicht Sinn dieser Berichte, späteren Erbsenzählern genau zu schildern was wirtschaftliche Fakten waren. Überraschung: das AT ist kein Geschichtsbuch im heutigen Sinne. Wer hätte das auch angenommen?
 
21. Februar 2016
19
AW: Ist die Bibel wahr?

Fazit der Autoren:
Die "geschichtlichen" Teile des Alten Testaments wurden erfunden, und zwar von antiken Autoren und möglicherweise erst im 2. Jh. vor der Zeitwende. Sie wurden in einem relativ kurzer Zeitraum niedergeschrieben, in weniger als 100 Jahren. Sie stellen eine nachträgliche historische Identität, quasi eine "historische Rechtfertigung" für einen erst seit kurzer Zeit im Aufschwung befindlichen Süden dar: Eine nachträglich erfundene Geschichte, die auf keinerlei vorhandenen historischen Quellen beruht.

War mir jetzt auch nicht bekannt aber ganz ehrlich auch wenn dies für mansche ein schlag ist überraschen tut mich all das nicht im geringsten.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.090
AW: Ist die Bibel wahr?

Ist es für den Glauben wichtig, ob ein bestimmter König tatsächlich gelebt hat, oder ganz anders hieß, oder zu einer ganz anderen Zeit regiert hat? Nein. Es ist nicht Sinn dieser Berichte, späteren Erbsenzählern genau zu schildern was wirtschaftliche Fakten waren. Überraschung: das AT ist kein Geschichtsbuch im heutigen Sinne. Wer hätte das auch angenommen?

Genau solche Menschen gibt es aber auch heute noch, besonders in Amerika. Manche von ihnen leiten und interpretieren Ausgrabungen und landen dann mit ihren fromm inspirierten Ergebnissen sogar in Dokus im Fernsehen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Ist die Bibel wahr?

Natürlich gibt es die. Es gibt auch Anhänger der Astrologie, oder Kaffesatzleser. Das ist nicht Schuld der Bibel, und wer nimmt sie ernst? Wer einen uralten Text liest, ist gut beraten. wenn er sich klar macht, unter welchen Bedingungen der entstanden sein dürfte. Ansonsten ist das, was er dann erzählt, bestenfalls unterhaltsam.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist die Bibel wahr?

Tja - unter welchen Bedingungen ist denn der uralte Text entstanden? Vor allem, wenn man davon ausgehen kann dass der erstmal als Text gar nicht entstanden ist, sondern über Generationen hinweg mündlich überliefert wurde..... Was ist dann "Wahrheit" im Text?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Ist die Bibel wahr?

Wissen wir. Genau deshalb kann ich nicht"wissenschaftliche" Genauigkeit verlangen, zumal das ohnehin nicht der Sinn der Bibel ist. Wurde aber schon gesagt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Ist die Bibel wahr?

Tja - unter welchen Bedingungen ist denn der uralte Text entstanden? Vor allem, wenn man davon ausgehen kann dass der erstmal als Text gar nicht entstanden ist, sondern über Generationen hinweg mündlich überliefert wurde..... Was ist dann "Wahrheit" im Text?

Das ist fürchterlicher Unsinn. Das AT ist kein einzelner Text, schon gar kein im Zusammenhang lange mündlich überlieferter, sondern eine Textsammlung, beruhend auf Chroniken, Legenden, Gesetzessammlungen, religiöser Propaganda und Belletristik. Die einzelnen Teile sind unterschiedlich alt, stammen aus verschiedenen Kulturen und wurden zu bestimmten Zeitpunkten kompiliert, die Kompilationen verschmolzen, überarbeitet und ergänzt, und irgendwann, meinetwegen im 2. vorchristlichen Jahrhundert, fixiert und seitdem erstaunlich fehlerfrei immer wieder abgeschrieben.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist die Bibel wahr?

Jawoll Herr Oberlehrer......... Erlaube zu bemerken: Bin nur Schlosser, nix Literaturkritiker, auch nix Germanist. Bin bloss Hesse für den "der Text" der Thora bei der Schöpfungsgeschichte anfängt und bei den 2 Buch de Makkäber aufhört.....
 

Bulette

Geselle
17. Februar 2016
28
AW: Ist die Bibel wahr?

Ich persönlich kann mir nur schwer vorstellen, wie Menschen, wie in der Bibel beschrieben, mehre Hunderte Jahre alt geworden sind, ohne moderne naturwissenschaftliche Medizin. Ich selber finde die Schriften über den Balancetismus besser.

Das Gleiche hat mir auch ein Krankenpfleger mal zu mir gesagte: Er glaube nicht an die Geschichten der Bibel (AT). Er kann sich nicht vorstellen, dass Menschen, vor 2000 Jahren, über 150 Jahr alt geworden sind und das eine über 60 Jahre alte Frau, ohne moderne Schulmedizin, ein Kind bekommen haben.
 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.405
AW: Ist die Bibel wahr?

Ich versteh auch nicht, wie man einen Gott, der seinen Sohn ans Kreuz nageln lässt, als den lieben Gott anbeten kann.
 

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