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Wer beherrscht die Welt? Die Herren der Welt (Auszug vom Anarchisten Prof. Noam Chomsky)

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
Wenn wir fragen "Wer beherrscht die Welt?", übernehmen wir für gewöhnlich die Standardkonvention, dass die Akteure in der Weltpolitik Staaten sind, an erster Stelle die Großmächte, und wir betrachten deren Entscheidungen und die Beziehungen unter ihnen. Das ist nicht falsch. Aber wir tun gut daran, im Hinterkopf zu behalten, dass dieser Grad der Abstraktion auch völlig in die Irre führen kann.

Staaten besitzen natürlich komplexe innere Strukturen, und die Entscheidungen ihrer politischen Führung werden massiv von inneren Machtkonzentrationen beeinflusst, während die Allgemeinheit häufig an den Rand gedrängt wird. Das gilt selbst für die demokratischeren Gesellschaften, von den anderen gar nicht zu reden. Wir gewinnen gar keine realistische Einschätzung darüber, wer die Welt regiert, wenn wir die "Herren der Menschheit", wie Adam Smith sie nannte, ignorieren. Seinerzeit waren es die englischen Kaufleute und Fabrikanten; heute sind es multinationale Konglomerate, riesige Finanzinstitutionen, weltweite Handelsketten und dergleichen. Wenn wir uns weiter an Smith halten, ist es außerdem ratsam, uns der "elenden Devise" zu widmen, nach der die herrschenden agieren: "Alles für uns selbst und nichts für die anderen" - eine Doktrin, die man sonst als bitteren unablässigen Klassenkampf kannte - häufig einseitig und sehr zum Schaden der Bevölkerung des eigenen Landes und der ganzen Welt.

In der heutigen Weltordnung verfügen die Institutionen der Herrschenden über enorme Macht - und zwar nicht nur auf der internationalen Bühne, sondern auch innerhalb ihrer Heimatstaaten. Diese setzen sie auch ein, um ihren Einfluss zu schützen und mit Hilfe einer Vielzahl von Mitteln wirtschaftliche Unterstützung anzubieten. Wenn wir die Rolle der Herren der Welt betrachten, befassen wir uns etwa mit solchen staatspolitischen Prioritäten, wie der derzeit aktuellen Transpazifischen Partnerschaft, einer Übereinkunft bezüglich Investorenrechten, die in der Propaganda und in Kommentaren irreführend als "Freihandelsabkommen" ausgegeben wird . Die Bestimmungen werden hinter verschlossenen Türen ausgehandelt; abgesehen von den Hunderten von Konzernanwälten und Lobbyisten, die die maßgeblichen Punkte diktieren. Dahinter steckt die Absicht, das Abkommen in bewährter stalinistischer Manier im "Schnellverfahren" zu verabschieden, um jede Diskussion abzublocken und lediglich die Entscheidung zwischen Ja oder Nein (also Ja) zu ermöglichen. Die Schöpfer machen ihren Job, wie zu erwarten, in der Regel recht gut. Menschen sind beeinflussbar, mit absehbaren Konsequenzen.

Quelle: Prof. Noam Chomsky: "Wer beherrscht die Welt", Sept. 2017, p. 320f

 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.199
Ich würde jetzt nicht beschwören wollen, daß Smith das so nicht geschrieben hat, aber ich wüßte doch gern die Stelle, um sie einmal im Zusammenhang zu lesen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
google books:
https://books.google.de/books?id=wknKwW9nJaAC&pg=PA434&lpg=PA434&dq="Herren+der+Menschheit"++Adam+Smith&source=bl&ots=Jl1L1P1jMy&sig=Hrti_UK3oT3FxtEe-JplYiZ8Fwg&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiAz6ePpozYAhWNK1AKHeGFBJEQ6AEINzAD#v=onepage&q="Herren der Menschheit" Adam Smith&f=false

sonst nur Chomsky

Adam Smith 1723 - 1790

Wir gewinnen keine realistische Einschätzung darüber, wer die Welt regiert, wenn wir die »Herren der Menschheit«, wie Adam Smith sie nannte, ignorieren: Seinerzeit waren es die englischen Kaufleute und Fabrikanten; heute sind es multinationale Konglomerate, riesige Finanzinstitutionen, weltweite Handelsketten und ...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.199
Smith schreibt an dieser Stelle von Großgrundbesitzern. Er dürfte die Highland clearances im Auge gehabt haben, die damals gerade begannen.
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
Wenn wir fragen "Wer beherrscht die Welt?", übernehmen wir für gewöhnlich die Standardkonvention, dass die Akteure in der Weltpolitik Staaten sind, an erster Stelle die Großmächte, und wir betrachten deren Entscheidungen und die Beziehungen unter ihnen. Das ist nicht falsch. Aber wir tun gut daran, im Hinterkopf zu behalten, dass dieser Grad der Abstraktion auch völlig in die Irre führen kann.

Die Plutokraten herrschen über die Welt. Die kapitalistische Plutokratie umfasst alles und hat alle Bereiche des Menschen fest im Griff. Der einfache Mensch ist nur noch ein Sklave, ohne Fußfessel.

http://plutokraten.blogspot.de/2007/12/was-ist-plutokratie.html
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
Der einfache Mensch ist nur noch ein Sklave, ohne Fußfessel.
So ein Satz verhöhnt Millionen tatsächliche Sklaven, verstorbene und lebende.
Geschrieben in Deutschland, wo die Mehrheit lediglich zu bequem, zu ängstlich oder zu phantasielos ist, um sich ein Leben nach ihrer Vorstellung zu formen, sie aber niemand daran hindern würde. Das ist auch völlig in Ordnung, man kann und DARF es sich in Konventionen gemütlich machen und auf die Rente warten. Wer mit seiner Existenz zufrieden ist und ansonsten keinen groben Schaden anrichtet, hat ein Recht darauf, so zu leben. Und zwar ohne von oben herab bewertet zu werden.
Bei Dir gehe ich aber davon aus, daß Du, obwohl Du offenbar anders leben möchtest, trotzdem keine allzu energischen Anstrengungen unternommen hast, sondern lieber darüber jammerst, daß Dir niemand ein Leben nach deinem Gusto vor die Füße legt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
Der einzige Unterschied zwischen den drei Ausbeutungsformen: der physischen Sklaverei des Altertums, der Leibeigenschaft der frühen Neuzeit und der Lohnsklaverei ist die strukturellen Gewalt welche erst der Kapitalismus erschaffen hat. Um die Geschichte einmal in Kurzfassung zu erzählen ist es von Vorteil darüber Bescheid zu wissen. Der Feudalbaron war einst für das Wohl seiner Leibeigenen verantwortlich, das war bereits ein immenser Vorteil gegenüber der griechisch-römischen Sklaverei des Altertums, in welchen bis in die Spät-Antike hinein der Eigentümer seinen Sklaven straflos erschlagen durfte. Nach dem Fall Roms folgten erst einmal die freien Dorfmarken, welche ganz Europa durchzogen, der Feudalismus entwickelte sich erst langsam im Hochmittelalter auf dem Lande, während es für Jahrhunderte hindurch noch bis in die frühe Neuzeit die freien Städte und freien Stadtbünde gab und im späten Mittelalter setzte sich der Feudalismus erst allmählich durch, wobei er sich dann erst in früher Neuzeit komplett konstituierte, wie uns die Originaldokumente aus jener Zeit zeigten, Bauernkriege, Reformation, Inquisition, Hexenverbrennungen, der Staat d.h. die Fürsten siegten im 16 Jh. auf der ganzen Linie, die freien Stadtbünde und Föderationen gingen unter.

Erst Jahrhunderte später in der Zeit der Aufklärung und frz. Revolution ging dieses System des Feudalismus wieder unter, die "freien Bauern" wurden von den Ländereien ihrer Herren vertrieben und strömten in die Städte, wovon die Legende immer noch berichtete dass ja "Stadtluft frei mache", allerdings hatten sich die Zeiten der freien Städte seit dem Mittelalter stark geändert, die Städte wuchsen nun zu den neuen Ballungszentren der Industrie auf, die freien Bauern strömten in Scharen in die Städte nur um hier Arbeit und Brot zu finden, so waren sie von nun an dazu gezwungen in den Manufakturen und Fabriken in Lohnsklaverei für einen kärglichen Bissen Brot von früh bis spät zu schuften, für eine bescheidene Unterkunft ihrer Frau und Kinder in kärglichen Häusern mussten sie nun noch dazu einen Großteil ihres Lohnes an die "Eigentümer" des Hauses abtreten, so bot ihnen das nun bestehende System aufgrund der unsichtbar gemachten strukturellen Gewalt auch keinerlei ernsthafte Vorteile gegenüber dem feudalistischem System, in welchem der Herr, der Landgraf, der Fürst, der Herzog für das Wohl seiner Leibeigenen gesetzlich verpflichtet war, der Adel war hingegen nun befreit von der Last die Mäuler seiner Bauern zu stopfen, die Abschaffung des Feudalismus im Laufe des 18 und dann im 19 Jh. in ganz Europa (zuletzt in Russland) war kein revolutionärer Akt mehr, die Bauern hatten sich nicht selbst befreit, es war ein von oben wohl durch kalkulierter, bürokratisch-administrativer Akt welcher genau geplant war und den Eigentümern des Landes eine erhebliche Entlastung bescherte, der nun doppelt freie Lohnarbeiter war nun zwar nicht mehr das Leibeigene Eigentum seines Herren, seines Eigentümers, musste nun jedoch alleine sehen wie er sich durchschlug und seinen Mund stopfen konnte, hinzu die Münder seines Weibes und seiner Kinder, das Großbürgertum der Städte ging jedoch als Sieger aus diesem neuen System hervor, so wurden in den Städten nach und nach Manufakturen, später Fabriken errichtet in welchem die nun freien Bauern sich als Lohnarbeiter, viel eher als Lohnsklaven, von Tag bis Nacht hindurch abquälen durften, 16 Stunden am Tage und mehr, damit ihre Familien etwas zum essen hatten, was oft nicht einmal reichte, weshalb auch so manche Frau sich als Köchin, Putzrau, Waschnerin etc. bei den hohen Häusern der reichen Familien der Stadt sich verdingen musste, nur um ihre Kinder durch zu bringen, nur damit diese selbst schon nach wenigen Jahren in den Fabriken arbeiten mussten, die Lebenserwartung dieser erbärmlichen Lohnsklaven zur Zeit dieser Industrialisierung sank rapide ab, oft wurden die Lohnsklaven nicht einmal mehr älter als 35, während die reichen Eigentümer, das Großbürgertum locker bis zu 70, 80, 90 Jahre alt werden konnten. Die Lohnsklaverei war also keineswegs von Vorteil für die Nachkommen der Leibeigenen Bauern, die ehemals freien Städte des Mittelalters waren zu riesigen stinkenden Gefängnissen der Industrialisierung verkommen, die ehemals Leibeigenen Bauern, also nun freien Lohnsklaven konnten sich, hatten sie keine Arbeit, nirgends hin wenden um Brot zu verlangen, verloren sie ihre Stellung in den Fabriken, so hatten sie auch kein Brot, so verloren sie in der Regel auch ihre Wohnung, da sie keine Miete mehr an die Eigentümer des Hauses begleichen konnten, die Städte verwandelten sich in Moraste aus Armut und bitterer Not, während sich für die Reichen, das Großbürgertum an Fabrikbesitzern und Hausbesitzern, kurz für die Eigentümer die Stadtflucht auf's Land allmählich vollzog, wo sie ihre Villen und Paläste errichteten. In den Städten hingegen tummelte sich das Proletariat und mühte sich fortan ab für einen kärglichen Lohn, ihre Kinder zu ernähren, welche dasselbe ärmliche Dasein erwartete, der Lohn floss dann meist wieder zurück an die Eigentümer der Mietswohnungen, wer aus diesem System heraus fiel und keine Anstellung als Lohnsklave erhielt oder gekündigt wurde, aufgrund der geringsten Verfehlung, der endete dann meist als Bettler in den Straßen der Städte, wo er kaum ein-zwei Winter überlebte, dieses abscheuliche System musste dann unweigerlich zur Herausbildung einer Arbeiterbewegung führen, welche mehr Rechte verlangte, höhere Löhne einforderte und geringere Arbeitszeiten forderte, doch dann kam Karl Marx, der Theoretiker des Materialismus und spaltete diese bis dahin starke Arbeiterbewegung, während er dem Kapitalismus huldigte, diesen den Arbeitern gar noch als Fortschritt darstellte und die Bildung von Arbeiterparteien zur Doktrin erhob, womit sicher gestellt war, das seitdem alles beim alten blieb, von diesem Schock hat sich die Arbeiterbewegung bekanntlich bis heute nie wieder richtig erholt. Nach dem ersten Weltkrieg wurde den Arbeitern, quasi als "Versöhnung" für die Millionen Toten des Ersten Weltkrieges, der 8-Stunden-Tag, den sie Jahrzehnte lang eingefordert hatten und wofür Hunderte und Tausende in Arbeitskämpfen ihr Leben ließen, quasi als notwendiges Opfer vor die Füße geschmissen, der Weltwirtschaftskrise von 1929 folgten die Naziherrschschaft und der Zweite Weltkrieg, welche genau auf dieser elenden Devise der Ausbeutung anderer Menschen basierten: nämlich auf "alles für uns und nichts für die anderen". Im darauf folgendem Kalten Krieg wurden West-Deutschland von den West-Alliierten dann die Schulden weitgehend gestrichen, was das Wirtschaftswunder der 50er Jahre ermöglichte, selbst ein einfacher Arbeiter konnte plötzlich durch harte Arbeit reich werden, genug verdienen sich Häuser zu bauen und gesellschaftlich aufzusteigen, natürlich immer auf Kosten anderer, diesmal der Dritten Welt, wo die Produkte welche in Europa fortan konsumiert wurden zu Spottpreisen von den Lohnsklaven in Indien und Afrika produziert wurden und bis heute produziert werden, natürlich hielt dieses "Wirtschaftswunder", wie sollte es auch anders sein nicht lange an und Schuld waren natürlich wieder die anderen, in diesem Fall die bösen Russen im Osten, im staatskapitalistischem Ostblock war hingegen der Imperialismus der westlichen Kapitalisten schuld, so gaben sich beide kapitalistischen Blocks, der privatkapitalistisch, monopolkapitalistische Block des Westens, sowie der staatskapitalistische Block des Ostens gegenseitig die Schuld, bis eines von beiden kapitalistischen Systemen sich letztlich selbst auflöste, der Monopolkapitalismus des Westens feierte einen kurzen Sieg und sich selbst als das überlegenere Gesellschaftsmodell von den beiden kapitalistischen Systemen. Doch dieser kurze Sieg konnte nicht lange andauern, denn schon wenige Jahre nach dem Fall des Ostblocks, zeigte sich dass auch der Monopolkapitalismus des Westens sich von inneren Krisen und Aufständen geschüttelt unvermeidlich zugrunde gehen musste, was erneut zum Aufkommen reaktionärer nationalistischer und rassistischer Bewegungen führte. Die Menschen hatten nichts hinzu gelernt. Es folgte der ....

Nein, ich möchte hier ja nun nicht alles verraten, erzählt die Geschichte selbst weiter oder ignoriert es einfach wieder.

Now, it's your turn
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.199
Ich habe gerade ein déjà vu. Hatten wir diese Diskussion nicht schon einmal? Der Feudalismus nahm seinen Aufschwung seit karolingischer, vielleicht auch schon merowingischer Zeit und ist eng verbunden mit dem Aufkommen der schweren Panzerreiter, die anders als belehnte Berufskrieger kaum vorstellbar sind. Das heutige Deutschland wurde zwar viel später und weniger total durchfeudalisiert als Frankreich, hatte aber bis zum Hochmittelalter aufgeholt. Die alten Volksaufgebote waren der modernen, kostenintensiven und langwierigen Kriegführung nicht mehr gewachsen, außerdem waren die Bauern dem Kriegsdienst entwöhnt. Delbrück diskutiert das in seiner Geschichte der Kriegskunst anschaulich durch. Daß der Feudalherr dem Wohle seiner Bauern verpflichtet gewesen wäre, halte ich für eine fromme Legende. Sie hatten aber Rechte, die sich nicht wegdiskutieren ließen. Was die Städte angeht, möchte ich an die große deutsche Stadtgründungswelle um 1200 erinnern. Die Gründer waren Feudalherrn vom Freiherrn bis zum Fürstbischof. Eine Stadt war ein Wirtschaftsunternehmen, das dem Stadtherrn Steuern einbrachte und dazu eine Festung, die sich auf eigene Kosten unterhielt und verteidigte. Je älter und bedeutender eine Stadt war, desto schneller geriet sie in Zwistigkeiten mit ihrem Stadtherrn und suchte sich unabhängig zu machen - Köln gelang es, Würzburg nicht. In der frühen Neuzeit erleben wir in Deutschland den Versuch der großen Feudalherren, Territorialstaaten zu errichten und systematisch zu verwalten. Dazu gehörte unter anderem die Einführung des römischen Rechts und die Ersetzung der alten, von den Fürsten unabhängigen Richter durch Beamte. Es war unter anderem diese Modernisierung und Entfeudalisierung, die in die Bauernkriege führte...
 

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
Falsch, bzw. nicht ganz richtig, ich finde es ja immer wieder lustig wenn Leute ernsthaft glauben sie könnten mich über Geschichte belehren bzw. was die Menschen glauben darüber zu wissen xD

Es zählen allein nur die Originaldokumente aus dem Mittelalter und diese zeigen ein komplett anderes Bild als das von späteren Historikern und loyalen Staatsdienern Jahrhunderte später konstruierte und gefälschte Bild :) Die Leibeigenschaft setzte sich erst im Hochmittelalter allmählich auf dem Lande durch, natürlich gibt es regionale Unterschiede, lediglich im Orient wurde die Sklaverei der altorientalischen Reiche durch den Feudalismus des Islams ab dem 7 Jh. n. Chr. ersetzt.

Und die Verherrlichung des Staates und der Disziplin, ein Werk gemeinsamen Bemühens der Universität und der Kirche, der Presse und der politischen Parteien, wird mit soviel Erfolg gepredigt, dass sogar die Revolutionäre sich nicht getrauen, diesem Fetisch ins Gesicht zu sehen.

Nichts fordert die intellektuelle Entwicklung mehr als selbständiges Forschen welcher Art auch immer, und diese meine Studien der Originalquellen waren mir später von allergrößtem Nutzen um die wirkliche Geschichte abseits unserer verfälschenden und verschleiernden Lehrbücher aufzudecken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.199
Bemerkenswerterweise schrieb ich überhaupt nichts über die Leibeigenschaft und habe hinsichtlich ihrer also auch keine Meinung vertreten, die falsch sein könnte. Die Leibeigenschaft ist ein zu vielfältiges und heterogenes Phänomen, um sie in einem Forumsbeitrag durchzudiskutieren. Sie hat regional ganz unterschiedliche Entwicklungen durchgemacht. Ich schrieb über den Feudalismus. Da gab es beispielsweise in Brandenburg nach der Pestzeit das Problem, daß den Lehnsrittern die freien Bauern fortliefen und sie in ärgste finanzielle Probleme stürzten. Damals wurden verzweifelte Gesetze erlassen, die die Bauern zwingen wollten, wenigstens die Wintersaat auszubringen, bevor sie ihren Pachthof verließen und nicht alles als komplettes Chaos zu übergeben. ;-)
 

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