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Neonazis wollen WASG unterwandern

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Gestiegen ist seit 1950 aber auch die Produktivität, und zwar ganz erheblich.
1970 betrugen die Sozialleistungen 25 % des Bruttosozialprodukts 2003 waren es schon 30,3 %. Das dürfte bedeuten, daß die Ausgaben für Sozialleistungen schneller gestiegen sind als die Produktivität, oder ?
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
das beantwortet zwar jetzt nicht deine frage, aber so viel ich weiß gehört zum bruttosozialprodukt auch unproduktivität, z.b. ein aufgeblasener beamtenapparat. die kriegen ja auch geld, für das, was sie machen. und das muss nicht produktiv sein.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Das Bruttonationaleinkommen (veraltet Bruttosozialprodukt) ist in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ein in Geld angegebenes Maß für die erbrachte wirtschaftliche Leistung der Inländer einer Volkswirtschaft. Es ist die Summe des Wertes aller von den ständigen Bewohnern eines Staates innerhalb einer bestimmten Periode (meist ein Jahr) erzeugten und statistisch erfassten Waren und Dienstleistungen abzüglich der Vorleistungen.
Hm, da hast du wohl Recht.
Ehrlichgesagt ist es mir zu heiss und zu sehr Freitag Nachmittag um das alles jetzt noch in eine Beziehung zu setzen, nur wenn die Höhe der Sozialleistungen im Verhältnis zu erbrachten wirtschaftlichen Leistung steigt, dann ist das doch das was uns stört. Ob diese Gesamleistung mit höherer oder niedrigerer Produktivität erwirtschaftet wurde ist doch in dem Zusammenhang gar nicht relevant, oder ? :gruebel:
Deswegen bin ich eigentlich stillschweigend davon ausgegengen, daß Giacomo eigentlich eher die "Produktion" als die "Produktivität" meint, die gestiegen sein soll.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
:oops:

du hast schon recht, es ist hier irrelevant, ich wollt nur zum besten geben, dass das bsp nicht unbedingt ein geeignetes maß für die wirtschaftskraft eines landes sein muss.

überfüllte gefängnisse und ein aufgeblasener beamtenapparat treiben das nämlich auch in die höhe. dafür fehlen die vielen arbeiten, die wir ganz kostenlos machen, wie rasenmähen und geschirrspülen.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.129
agentP schrieb:
bin ich eigentlich stillschweigend davon ausgegengen, daß Giacomo eigentlich eher die "Produktion" als die "Produktivität" meint, die gestiegen sein soll.

Ich meinte in der Tat die Produktivität. Durch die Computerisierung und insgesamt bessere Technik können (oder könnten) weniger Arbeitnehmer mehr Produkte und Dienstleistungen erwirtschaften.
Denkt allein mal an die Banken - meine Mutter hat mich noch immer mit einem Auszahlungsschein in die Filiale geschickt. Und es musste dann ja auch Leute geben, die das am Abend zusammenrechneten.

Gestiegen ist allerdings auch die Lebenserwartung.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Wenn du Produktivität gemeint hast, dann sagt das eigentlich gar nichts aus: Wenn früher 10 Leute 1000 € erwirtschaftet haben und davon 500 € für Sozialleistungen aufwenden mussten und heute 5 Leute den gleichen Betrag erwirtschaften, aber 600 € abgeben müssen, dann ist auch die Produktivität gestiegen aber trotzdem auch die Belastung. Unter Umständen steigt durch die höhere Produktivität sogar die Belastung pro Kopf, weil jetzt 5 Leute mehr abgeben müssen als früher 10. Insofern entkräftet die Aussage von der erhöhten Produktivität in keiner Weise die Theorie vom "boomenden Sozialstaat".
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
agentP schrieb:
Nach einem Bericht der «Berliner Zeitung» (Freitag) hat der in der Neonazi-Szene einflussreiche NPD-Funktionär Thomas Wulff in einem Aufruf alle «Nationalen Sozialisten» dazu aufgefordert, in die WASG einzutreten. «Mit der WASG sind einer nationalen Oppositionsarbeit weitere Tore geöffnet worden», heißt es demnach in der Erklärung, die auf der Internetseite eines rechten Bündnisses in Mecklenburg- Vorpommern veröffentlicht wurde. Die Lafontaine-Äußerung über «Fremdarbeiter» sei ein Beispiel dafür, dass die WASG-Basis «keineswegs antinational eingeschränkt (ist) in ihrem Denken und Fordern», schreibt Wulff. «Geht jetzt noch stärker rein in die WASG- Gruppen. Ihr werdet merken, viele von denen denken so wie wir.»
http://portale.web.de/Schlagzeilen/Bundestagswahl/DL_PDS/msg/5873970
Allerdings auch kein Wunder, bei all dem populistischen Müll den LaFontaine so absondert.


Mich wundert das überhaupt nicht. Aus Jux habe ich hier mal vor bald einem Jahr im Zusammenhang mit der "Verschiebung der politischen Mitte" geschrieben, dass die Linken irgendwann soweit links sind, dass, wenn sie so weitermachen, sie bald rechts angekommen sind. Sofern sie nicht richtig aufpassen. Es war eigentlich ein Scherz. Gedacht hatte ich an eine "Die Links von der Linkspartei", sowie an die "Noch nicht ganz rechts, aber doch wirklich relativ nah dran Partei". Und das sowas mal Wirklichkeit wird, gibt mir doch zu denken.

Noch weitaus schlimmer ist die Idee, einen politischen Laden auch noch "Linkspartei" zu nennen. Gute Güte, ist das grausam. Übertroffen wird das nur von der Titanic-Satire-Partei "Die Partei". Und ich fürchte, die bleiben nicht lange alleine. "Die Partei II" wäre auch klasse.

Parteienvertreter und Interessenten für Parteienneugründung hergehört: Horizontale Ausrichtungen gibt es schon lange, dösiglangweilig, man nennt das landläufig auch "das älteste Gewerbe der Welt". Und Farben gibt es ebenfalls schon lange, d.h. rot, grün, schwarz, braun usw., und ich erwähne die jetzt nur für Farbenblinde, quasi als Sonderservice und für umsonst.

Aber nur für den Fall, dass es noch keinem eingefallen wäre: Frei sind noch Töne! Eine Partei "Es-Dur" zu nennen wäre doch auch mal was. Selbst nach Lebensmitteln kann ich mir gut vorstellen: Die Erbsen-Partei. Da müssen sich die Kollegen von der Karotten-Opposition erst mal was Gescheites einfallen lassen, um dagegen anzustinken ;-)

Herr von Bödefeld for President, falls Kermit der Frosch den Deal noch nicht unterschrieben hat ...
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@agentp

Die Leistungen für den Einzelnen ja, aber die Ausgaben des Staates für Sozialleistungen steigen seit 1950 kontinuierlich und seit 1990 noch deutlicher. So gesehen schon ein "Boom".

nicht vergessen- im selben zeitraum hat sich das bruttoinlandsprodukt verdreifacht. und es ist doch eigentlich logisch, das aufgrund von erhöhter produktivität und automatisierung nicht mehr so viele arbeitnehmer benötigt werden und dementsprechend auch auf sozialleistungen angewiesen sind.

ist aber eigentlich finanziell zu lösen...wenn da nicht die steuerbefreiungen/senkungen für die wären, die es eh schon dicke haben- und genau dadurch entsteht dann auch die finanzierungslücke.

ich verweise in diesem zusammenhang auch auf die aktuelle formaldebatte, da wird das eine und andere angesprochen.
-------

zu lafontaine und den "fremdarbeitern":

unglücklich gewählter begriff, an dem man sich allerdings nicht unnötig aufhängen sollte.

Doch es gibt Schlimmeres als Anklänge an die Naziterminologie, und das sind Anklänge an die Nazipraxis: Osteuropa wird heute geplündert, und seine Bewohner als billige Arbeitstiere vernutzt, als hätte es niemals einen 8. Mai 1945 gegeben.

So stieg in Polen nach dem EU-Beitritt im Mai 2004 die Arbeitslosigkeit auf die EU-Rekordmarke von 19,2 Prozent. Kein Wunder: Die deutschen Supermarktketten ruinieren mit billigen Agrarimporten aus der Alt-EU die polnische Landwirtschaft, die Westmultis kaufen die Staatskombinate zum Schnäppchenpreis und filetieren die Belegschaft.

Was bleibt den armen Teufeln anders übrig, als westlich der Oder nach Jobs zu suchen, die sie zu Hause nimmer mehr bekommen werden? 26 000 Fleischarbeiter in Deutschland haben laut einer Umfrage der Gewerkschaft NGG seit 2001 ihren Arbeitsplatz verloren und sind gegen Billiglöhner aus dem Osten ausgetauscht worden. Schlesische Kohlekumpel werden von »unseren« Konzernen entwurzelt und zum Knochenkochen an den Rhein getrieben. Dort hausen sie unter menschenunwürdigen Bedingungen in Massenbaracken und schuften unter Bewachung sechzehn Stunden am Tag. Daß sie wie Fremdarbeiter in der Nazizeit behandelt werden, ist der eigentliche Skandal – nicht, daß einer sie so bezeichnet. Menschen werden nicht durch Worte getötet, sondern durch Taten.

ich denke, das es sich bei dem versuch dieses bündnis in die rechte ecke zu rücken um einen schachzug handelt (wie geschickt der ist, wird sich bei der wahl zeigen) um sie zu mißkreditieren. immerhin können sie sich laut umfragen mindestens 8% der stimmen erhoffen. das löst bei den etablierten parteien offenbar panikattacken aus. man darf auch nicht außer acht lassen, das in den rechtsextremen organisationen unzählige mitarbeiter und informanten des verfassungsschutzes am werk sind. man wird also nie wirklich wissen, mit welchem hintergrund hier wer am werk ist, was irgendwelche internet-erklärungen angeht...
 

vonderOder

Auserwählter Meister der Neun
24. November 2004
934
Booth schrieb:
.Es geht niemals zurück - immer nur vorwärts. Die Frage ist, worauf wir uns in der Zukunft konzentrieren wollen.

richtig. wie sagte schon der heiß geliebt Genosse Erich Honnecker: "Den Sozialismus in seinem lauf, halten weder Ochs und Esel auf. Vorwärts immer, Rückwärts nimmer!"

die frage ist doch nicht worauf wir uns in zukunft interessieren wollen. sprichst du für das gesammte deutsche volk? da gibt es wohl verschiedene interessen und interessen gruppen. das ziel sieht wohl bei jeder gruppe anders aus. wie auch bei dem einzelnen menschen.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
nicht vergessen- im selben zeitraum hat sich das bruttoinlandsprodukt verdreifacht. und es ist doch eigentlich logisch, das aufgrund von erhöhter produktivität und automatisierung nicht mehr so viele arbeitnehmer benötigt werden und dementsprechend auch auf sozialleistungen angewiesen sind.
Meine Rede und im direkten Widerspruch zu dem was Giacomo gemeint hat.
Die höhere Produktivität macht eher höher Ausgaben für Soziales nötig, als daß sie sie senkt.
Und bitte nicht vergessen, das ist nur eine Feststellung. Ich habe das (noch) nicht gewertet.

@vonderOder
Ich habe keinen Schimmer, was du zu sagen versuchst.
 

Memalretajnu

Großmeister
19. November 2004
79
Es sollte an dieser stelle nicht vergessen werden von wem wir hier reden.
Ein haufen von pseudos unter der führung von 2 versagern die es noch nie länger an der macht geschafft haben.

La Fontainé hatte in letzter zeit in seinem erdloch genug zeit gehabt sich auf die graue linke masse einzustellen und sich lustige utopische ideen einfallen zu lassen mit denen er dann antreten könnte.
Dummerweise hat er die ganze zeit nix anderes gemacht als mit dem finger auf diverse regierungspolitiker zu zeigen und seine unqualifizierte BILD polemik abzulassen.
Jetzt muss man halt in die notkiste zu den argumenten greiffen die hier immer ziehen.

Keiner von beiden könnte in eine der 2 parteien kommen die immer gewinnen. Die grünen haben versagt und die PDS allein ist ein witz in sich.
Das problem ist: die masse ist zu blöd um aus dem SPDCDUSPDCDU kreis rauszukommen. Man muss sie wachrütteln!!

Gleichzeitig werden diese leute sich auch als ernsthafte volksvertreter hinstellen müssen...irgendwann...
Ich frage mich wie sie noch die kurve schaffen wollen oder ob das in diesen zeiten überhaupt noch notwendig ist...


Ich stelle mir mal wieder in diesen zeiten die (unnötige) frage was "links" eigentlich ist.
Ist es dieses anheizende stumpfe "DAGEGEN"?
oder ist es diese krampfhate einbeziehung und hervorhebung von so vielen randgruppen wie nur möglich.
Es ist irgendwie durch die jahre kein roter faden erkennbar.
Wieso fällt keinem das gescheiterte grüne-an-die-macht experiment auf?
Kaum an der macht schon satt.

Die ideologien der linken wechseln wie fähnchen im wind. "Man setzt neue schwerpunkte".
Da kann es auch mal passieren, dass man auf die andere dumpfe masse trifft die eigentlich das gleiche spiel spielt nur andere höschen trägt.
Vergessen wir auch nicht die ganze ungebildetet und arbeitslose masse mit denen die rechte gefüttert wird.
Alles potenzielle kunden.

Hier muss ich sagen sehe ich die schöne seite des "linken nebels". Sie sind so voller liebe für unsere randgruppen, dass sie sicher auch eine niesche für diese liebenswerten schwach behaarten mitbürger finden werden.

...was sich neckt, das liebt sich...
 
G

Guest

Gast
Eine Lustiges Spiel,
bei der Momentanen Lage macht jeder das selbe und will als etwas anderes verkaufen.
Versuchen die Neonazis, wie vor gut 70 Jahren die "Arbeiterpartei" zu unterwanderen !?
Okay beim sinkenend Bildungsstand würde das kaum einer Merken... lustig..
Tja alles wird seit ende der 70er für die Wirschaft getahn, weg von einem Extrem ins andere... Tja von einem Gesunden gleichgewicht versteht wohl keiner etwas....
Was wollen denn all die Parteien anderes Machen !?
Alle kommen sie in die Oberen Ränge und sind Fett und Satt.

Was ich mich nur frage, wir kommen nicht mehr aus den Schulden raus.

1. Wie würde es doch funktionieren
-Krieg
-Umsturtzt
-?

2. Was würde Passieren wenn nicht?

3. Welche Partei würde etwas änderen können, oder wenigestens umleken?

Na ja ein gutes hätte es ja wenn die NPDler mit der WASG an die Macht kommen, es gäb wirklich mal eine veränderung. Ob diese Positiv ist... na ja ich denke mal ehr nicht.....
Aber Krieg kurbelt ja die Wirtschaft an....

Alles immer das selbe und keiner scheint ein bischen was im Kopf zu haben um etwas in die Richtige richtung zu lenken.

Aber ich denke mir ehr das mit der sinken Bildung nur ein angleichung des Volkes an die inteligenz der Politiker vorgenommen wird. Damit wir den Geistigen Müll auch abkaufen....
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Das Problem ist kein spezifisch Deutsches, sondern ein Europäisches.

Sowohl die (neuen) Rechten als auch die (neuen) Linken finden langsam aber sicher eine gerade gemeinsame Linie, auch wenn diese Aussage für viel Empörung sorgen sollte.
"Solidarität" wird in beiden Lagern groß geschrieben, und sie beide haben eine paneuropäische sozialistische Vision, die einen mehr, die anderen weniger, wie z.B. die deutschnationalistische NPD, die jedoch weniger "neu" ist.
Der allgemeine europäische Trend geht meiner Meinung nach eindeutig in
eine "europanationalistische" Richtung.
Die nationalstaatlichen Grenzen, seien sie politischer, ökonomischer, kultureller oder eben sozialer Art, zerfließen mit zunehmender Geschwindigkeit und es erhärten sich die Forderungen nach klaren Grenzen nach AUßEN. Die "Alten" Europastaaten haben das Gefühl schon zu viele schwächere Staaten aus innereuropäischer Solidarität mitzutragen, die "Neuen" hingegen sind darauf bedacht, den eben erkämpften Mitgliedstatus und die damit verbundenen wirtschaftlichen Annehmlichkeiten nicht mit zu vielen "Neulingen" teilen zu müssen.

Ich denke der eventuelle Beitritt der (quasi- amerikanischen) Türkei wird in diesem Zusammenhang noch für eine Menge böses Blut sorgen.
Es bestehen erstens massive kulturelle Unterschiede, die eine Integration
nicht leicht machen werden, im Gegensatz zu der solidarisch "befreiten" Ukraine.
Zweitens wären weder die Rechten noch die Linken bereit, der allzu US- freundlichen Türkei einfach so die Türen zu öffnen und damit auch der transatlantischen Konkurrenz USA. Man ist sehr darauf versiert eine autarke europäische Außen-/ und Innenpolitik entwickeln zu können.
Die Türkei besitzen hiernach ein ähnliches Störpotenziel wie Großbritannien, welches sich anscheinend am Liebsten in den Hafen von New York umsiedeln lassen würde, um sich seiner europäischen Verantwortung ("endlich") ganz entziehen zu können.

Die "neuen Extremen" könnten sich zu einem ernstzunehmenden politischen Diskurs zwischen den Etablierten, westlich (GB, USA) orientierten Machtkreisen und den europäischen ("National-")Sozialisten
entwickeln. In diesem Kontext sehe ich auch die große Ablehnung der
von den etablierten vorangetriebenen "Verfassung".

Was die NPD und ihre angebliche Unterwanderung der WASG angeht, so ist das schon mehr als zynisch.
Da wir hoffentlich alle wissen, wie viel Geld und Personal es gewisse bundesdeutsche (und vielleicht sogar europäische) Institutionen kostet, um dieses veraltete und fast schon rudimentär anmutende Gebilde künstlich am Leben zu erhalten, ist seine politische Ambition fast schon per se disqualifiziert.
Problematisch sind nur die "volksnahen" Glatzen.
Aber ich bezweifle, daß diese den IQ besitzen, um selbst einfache psychologische Tricks zu durchschauen. Zwei schlaue Sätze und ne CD und du bist ihr neuer Führer. :lol:

Nun ja, es bleibt spannend. Besonders die geplanten Neuwahlen, mein Tipp ist nämlich, das die kleineren Parteien zulegen werden, weder SPD
noch CDU regierungsfähig sind und wir schon bald wieder eine große Koalition haben werden. So kann dann auch der Schily bleiben.
:twisted:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Franziskaner schrieb:
Ein_Liberaler schrieb:
Wie damals während des Wirtschaftswunders? Ach, das haben wir uns sicher nur eingebildet. Das sinkende Wachstum hat sicher mit dem boomenden Sozialstaat nichts zu tun.

Das du mir damit zeitgleich mit meiner Ablehnung ungebremster Neoliberalität eine komplette Verkennung der Gegebenheiten unterstellst, darf ich wohl auch in Bereich deiner Polemikverliebtheit ansiedeln?

Natürlich, schließlich halte ich Dich nicht für blöd.

Nein, mir ist schon klar, dass die Finanzierung unserer Sozialsysteme anders geregelt werden muss, um sie erhalten zu können. Ich seh nur nicht ein a) warum das nur einem Teil der Bevölkerung - und nicht dem finanziell am Besten gestellten - allein aufgebrummt werden soll

Ich dagegen meine, daß nur die Bedürftigen unterstützt werden sollten, und nicht jedermann. Daß dann die ganze Nation für die Finanzierung aufzukommen haben wird, diese Ansicht teile ich. Oder vielmehr, nur die einigermaßen Wohlhabenden, nicht alle.

und b) ist mir auch nicht klar, wie das besser funktionieren soll, wenn statt eines mehr oder weniger direkten Kapitaltransfers nun noch einmal eine Firma mit Shareholders Value Mentalität dazwischen steht.

Diese Aussage verstehe ich nicht.

Am besten in China, mit einer Sonderwirtschaftszone vor der Nase, in die er nicht rein darf.

Bitte erklär mir den Sinngehalt dieser Aussage doch noch einmal so, dass auch ich armes Dummerle ihn verstehe.

Du schriebst, wer an die wohlstandfördernde Wirkung der freien Marktwirtschaft glauben wolle, müsse wohl in einer anderen Welt leben als Du. Ein chinesisches Dorf vor den Toren einer boomenden Sonderwirtschaftszone ist mein Vorschlag für eine Welt, in der man das mit ziemlicher Deutlichkeit erkennen kann.

Giacomo_S schrieb:
Ein_Liberaler schrieb:
Wie damals während des Wirtschaftswunders? Ach, das haben wir uns sicher nur eingebildet. Das sinkende Wachstum hat sicher mit dem boomenden Sozialstaat nichts zu tun.

Was denn für ein boomender Sozialstaat ?
Die Sozialleistungen wurden doch im letzten Jahrzehnt heruntergefahren und nicht erhöht.

Ja, für den einzelnen, aber nicht insgesamt. Die Menge der Anspruchsberehtigten steigt. Und natürlich sind die Renten zum Beispiel nicht gesunken, sondern nur langsamer gestiegen. SPIEGEL von heute:

Rente, Arbeit und Soziales machte 1964 31% des Bundeshaushalts aus, vom deutlich größeren Haushalt 2004 schon knapp 48%.

Der Schaden für die Wirtschaft bemißt sich nicht danach, wieviel der einzelne Anspruchsberechtigte bekommt, sondern wieviel insgesamt ausgegeben wird.

Ich muß natürlich dem Gedanken widersprechen, höhere Produktivität führe zwingend zu weniger Beschäftigung und damit zu höheren Sozialausgaben. Das tut sie nur, wenn der Absatz nicht mitwächst.

In der letzten Konsequenz zeigt sich einfach, dass wir am Beginn eines Zeitalters leben, in denen wir mit den Entwicklungsländern teilen müssen.

Nicht nur. Auch mit den osteuropäischen Ländern.

Wir können sicher an den derzeitigen Bedingungen etwas ändern, aber wir müssen uns an den Gedanken gewöhnen, dass eine Vollbeschäftigung wie in den 60ern eine Illusion ist.

Nicht unbedingt. Daß bei Vollbeschäftigung jeder Beschäftigte eine Familie ernähren kann, ist eine Illusion, aber das will ja auch nicht jeder Rentner und jeder Single. Statt wenig produktive Arbeit unbezahlbar zu machen, müssen wir endlich die "working poor" ausreichend bezuschussen. Besser sie verdienen ein Zubrot, als gar nicht zu arbeiten.

Egal wie eine neue Wirtschaftspolitik auch aussehen mag, so wird ein deutscher Arbeitnehmer niemals zu den Bedingungen eines chinesischen Arbeitnehmers arbeiten können.

Der Chinese wird mit der zeit anspruchsvoller werden. Ohne Krieg und Sozialismus wären Tschechen und Chinesen heute keine Billigkonkurrenz, sondern ebenso gut bezahlt wie Deutsche.

Allerdings sollte man den Lohnkostenunterschied auch nicht überbewerten, da Lohnkosten auch immer nur einen Teil der Prozesskosten ausmachen, im Durchschnitt unter 10%.

Bei VW vielleicht, obwohl ich da was von 15% gehört habe. Im Handwerk sieht das ganz anders aus.

Arbeitsplätze können in Deutschland nur dann entstehen, wenn wir die Nase in der Entwicklung vorn haben oder Produkte herstellen, die den Horizont der Chinesen übersteigen.

Und wenn die Chinesen genug verdienen, um sich mal was Deutsches zu leisten.

Auch im Dienstleistungssektor gibt es Chancen, denn Dein Essen kann nicht in Shanghai gekocht werden.

Natürlich, aber Vorsicht: Dadurch, daß wir uns gegenseitig die Haare schneiden, kommen wir zu nichts. Dienstleistungen nützen nur etwas, wenn sie einem Produzenten erbracht werden, der dadurch mehr Zeit zum Produzieren hat.
 

Aligatooo

Geheimer Meister
13. November 2004
276
Arbeitsplätze können in Deutschland nur dann entstehen, wenn wir die Nase in der Entwicklung vorn haben oder Produkte herstellen, die den Horizont der Chinesen übersteigen.

Und wenn die Chinesen genug verdienen, um sich mal was Deutsches zu leisten.


Den Zug hat Deutschland verpasst. Von welchem Knof-Hof aus good Germany sprecht ihr? Made in Germany sagt nix mehr aus. Ist kein Qualitäts Siegel mehr.
VW/Mercedis und Konsorten haben schon längst den guten Ruf verspielt. (Die Japaner haben genau so gutes für weniger) Siemens verkauft seine Handysparte, weil die Handy totaler Schrott sind. u.s.w
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ein_Liberaler schrieb:
Franziskaner schrieb:
Das du mir damit zeitgleich mit meiner Ablehnung ungebremster Neoliberalität eine komplette Verkennung der Gegebenheiten unterstellst, darf ich wohl auch in Bereich deiner Polemikverliebtheit ansiedeln?

Natürlich, schließlich halte ich Dich nicht für blöd.

Ich wollts nur noch mal wissen...

Ich dagegen meine, daß nur die Bedürftigen unterstützt werden sollten, und nicht jedermann. Daß dann die ganze Nation für die Finanzierung aufzukommen haben wird, diese Ansicht teile ich. Oder vielmehr, nur die einigermaßen Wohlhabenden, nicht alle.

Was sind Bedürftige? Ich glaub die wenigsten ALG Empfänger könnte man als unbedürftig einstufen...

Diese Aussage verstehe ich nicht.

So, wie ich es gemeint habe. Zur Zeit laufen die gesamten Sozialversicherungsbeiträge - unter Abzug der Verwaltungskosten - wieder an die Empfänger zurück. Wenn das unter Federführung eines gewinnorientierten Unternehmens laufen soll, werden wohl die Verwaltungskosten etwas reduziert werden (was dann auch wieder zu "freigesetzten" Arbeitskräften sprich weiteren Leistungsempfängern führt), dafür muss das Unternehmen aber eben auch noch Gewinn erwirtschaften, was die momentanen Träger nicht tun. Also wie soll da hinten mehr rauskommen als jetzt?

Du schriebst, wer an die wohlstandfördernde Wirkung der freien Marktwirtschaft glauben wolle, müsse wohl in einer anderen Welt leben als Du. Ein chinesisches Dorf vor den Toren einer boomenden Sonderwirtschaftszone ist mein Vorschlag für eine Welt, in der man das mit ziemlicher Deutlichkeit erkennen kann.

Also bist du der Meinung, dass die Menschen im Allgemeinen desto besser gestellt sind, je ungeregelter der Markt ist?
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@liberaler

Der Schaden für die Wirtschaft bemißt sich nicht danach, wieviel der einzelne Anspruchsberechtigte bekommt, sondern wieviel insgesamt ausgegeben wird.

der schaden für die wirtschaft? inwiefern? erläutere das doch bitte mal weiter.

Ich muß natürlich dem Gedanken widersprechen, höhere Produktivität führe zwingend zu weniger Beschäftigung und damit zu höheren Sozialausgaben. Das tut sie nur, wenn der Absatz nicht mitwächst.

du widersprichst vielleicht diesem gedanken, weil du irgendwie nicht anders kannst. trotzdem ist es kein gedanke, sondern fakt- genau das ist die realität- und es ist nur folgerichtig. höhere produktivität/automatisierung=weniger benötigte arbeitskräfte.

also neue märkte erschliessen, immer neue produkte, die die alten überflüssig machen, herstellen- und dann?

was ändert sich damit?

"wenn der absatz nicht mitwächst"...aha...wer soll den absatz abnehmen, wenn er immer weniger kohle in der tasche hat und darüberhinaus ist ein steigender absatz, wenn man eigentlich schon alles bzw. das individuell notwendige hat, überhaupt erstrebenswert? geht es um das was man braucht oder geht es um "absatz" um des absatzes willen, weil sich das irgendwie gut anhört, weil die wirtschaft eben damit arbeitet (oder es zumindest vorgibt) ...immer sinnloser und überflüssiger?
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Franziskaner schrieb:
Was sind Bedürftige? Ich glaub die wenigsten ALG Empfänger könnte man als unbedürftig einstufen...

Nö, die sind bedürftig. Aber viele Rentner sind nicht bedürftig, viele gesundheitlichen Leistungen werden einfach mitgenommen und viele Arbeitslose sollten erstmal ihre Abfindung verbrauchen.

Zur Zeit laufen die gesamten Sozialversicherungsbeiträge - unter Abzug der Verwaltungskosten - wieder an die Empfänger zurück.

Ein möglichst großer Teil dieser Summe sollte meines Erachtens gar nicht fließen. Daß das Geld in der "Familie" bleibt, ist kein Grund, es sinnlos auszugeben. Beispielsweise hielte ich es für sinnvoll, Kleinigkeiten nicht zu versichern (Selbstbeteiligung).

Wenn das unter Federführung eines gewinnorientierten Unternehmens laufen soll, werden wohl die Verwaltungskosten etwas reduziert werden (was dann auch wieder zu "freigesetzten" Arbeitskräften sprich weiteren Leistungsempfängern führt),

Die öffentlichen Bediensteten und die öffentlichen Versicherungen sollen aber doch für uns da sein, und nicht wir und die Systeme für die Bediensteten, oder? Je weniger Personal der Staatsapparat braucht, desto besser, oder bist Du anderer Ansicht?

dafür muss das Unternehmen aber eben auch noch Gewinn erwirtschaften, was die momentanen Träger nicht tun. Also wie soll da hinten mehr rauskommen als jetzt?

Es würde natürlich auch Verlierer geben. Die Sache muß so geregelt werden, daß die bisherigen Absahner die Verlierer sind. Ich könnte mir vorstellen, daß auch Du lieber einer Versicherungsgesellschaft einen Gewinn ermöglichst, als einen notorischen Krankfeierer zu alimentieren. Natürlich muß auch Privatisierung nicht Kommerzialisierung bedeuten. Es sind schließlich auch genossenschaftliche Versicherungsmodelle nicht ohne Beispiel. Mein Großvater war noch in einer Viehversicherung, die erst im Schadensfall Beiträge erhob, eins zu eins.


Also bist du der Meinung, dass die Menschen im Allgemeinen desto besser gestellt sind, je ungeregelter der Markt ist?

Ja, im großen und ganzen.

samhain schrieb:
Der Schaden für die Wirtschaft bemißt sich nicht danach, wieviel der einzelne Anspruchsberechtigte bekommt, sondern wieviel insgesamt ausgegeben wird.

der schaden für die wirtschaft? inwiefern? erläutere das doch bitte mal weiter.

Lohnkosten steigen -> bisherige Preise decken die Kosten nicht mehr -> Angebot geht zurück -> Preise steigen, Gewinne sinken, produzierte Gütermenge sinkt, Schaden für uns alle.


Ich muß natürlich dem Gedanken widersprechen, höhere Produktivität führe zwingend zu weniger Beschäftigung und damit zu höheren Sozialausgaben. Das tut sie nur, wenn der Absatz nicht mitwächst.

du widersprichst vielleicht diesem gedanken, weil du irgendwie nicht anders kannst. trotzdem ist es kein gedanke, sondern fakt- genau das ist die realität- und es ist nur folgerichtig. höhere produktivität/automatisierung=weniger benötigte arbeitskräfte.

Ja, weniger benötigte Arbeitskräfte für dieselbe Gütermenge. Der Tatsache, daß Arbeitskräfte für die Produktion von mehr und anderen Gütern frei wurden, verdanken wir unseren Wohlstand.

also neue märkte erschliessen, immer neue produkte, die die alten überflüssig machen, herstellen- und dann?

Und dann - Wohlstand. Richtige Häuser, fließend Wasser, Kanalisation, Brillen, Computer, Dritte Zähne, alles Sachen, die erst möglich wurden, weil die Landwirtschaft 90 oder 99 Prozent ihrer Arbeitskräfte freigesetzt hat.

"wenn der absatz nicht mitwächst"...aha...wer soll den absatz abnehmen, wenn er immer weniger kohle in der tasche hat

Saysches Gesetz: Investition schafft Nachfrage. Nach Maschinen, Hallen, Transport- und Anwaltsdienstleistungen, allem möglichem. Es war lange Zeit völlig normal, daß entlassene Arbeitnehmer anderweitig Arbeit fanden. Daß das nicht mehr so ist, liegt an der Verteuerung der Arbeit.

und darüberhinaus ist ein steigender absatz, wenn man eigentlich schon alles bzw. das individuell notwendige hat, überhaupt erstrebenswert? geht es um das was man braucht oder geht es um "absatz" um des absatzes willen, weil sich das irgendwie gut anhört, weil die wirtschaft eben damit arbeitet (oder es zumindest vorgibt) ...immer sinnloser und überflüssiger?

Frag' die Menschen. Die meisten haben noch Wünsche.
 
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