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Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Wer sagt denn, dass ich es nicht anerkenne?
Das habe ich aus deinen Worten "Und wer das damals anders empfunden hat, wer nicht teilhaben konnte an der Stimmung, der tut mir irgendwie leid." heraus gelesen. Das klingt in meinen Ohren abwertend. Mag sein, dass ich falsch liege, aber wer nicht, wie ich, nach Wacken fährt, der tut mir auch nicht leid. Der mag halt andere Dinge. So what? In London waren laut Spiegel bei Olympia zusätzlich über 18000 Soldaten im Einsatz, nebst Flugabwehrraketen auf Hausdächern. Was würde man heute für die Sicherheit tun müssen?


So wie es schön ist Gäste bei sich zu haben, die sich wohl fühlen und gerne wieder kommen.
Gibt es denn Gäste, die wegen Olympia in nennenswerter Zahl wiederkommen? In London gab es sogar einen gegenläufigen Trend:http://www.derwesten.de/reise/olymp...lichen-einbruch-beim-tourismus-id6982320.html Es soll nämlich auch Leute geben, die mit Olympia nichts anfangen können.


Ich finde schon, dass Jäger das gut erklärt hat wie er es meint. Da braucht man nichts zusätzlich erklären.
Doch, mir. Denn das Gefühl "das hat er toll gemacht" ist keine nachvollziehbare Erklärung für mich.


Und.... Thema der Meute folgen. Es ist immer die Frage wer es nun tut und wer nicht....
Nein, zunächst hängt es von den Beweggründen ab. Hamburg hat aus meiner Sicht seine Beweggründe für Olympia nicht glaubwürdig vorgetragen. Daher hat in diesem Fall die Meute "nein" gesagt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Das habe ich aus deinen Worten "Und wer das damals anders empfunden hat, wer nicht teilhaben konnte an der Stimmung, der tut mir irgendwie leid." heraus gelesen. Das klingt in meinen Ohren abwertend. Mag sein, dass ich falsch liege, aber wer nicht, wie ich, nach Wacken fährt, der tut mir auch nicht leid. Der mag halt andere Dinge. So what? In London waren laut Spiegel bei Olympia zusätzlich über 18000 Soldaten im Einsatz, nebst Flugabwehrraketen auf Hausdächern. Was würde man heute für die Sicherheit tun müssen?
Wenn das abwertend klang, tut mir das leid. Es gibt meine Stimmung wieder, wenn ich dran denke, wie das damals war.
Ein toller Sommer. An jeder ecke Flachbildschirme in XXL und Menschen die zusammen saßen und sich durch den Sport verbunden gefühlt haben. Das war positiv und hat abgelenkt von Problemen mit denen jeder mehr oder weniger zu kämpfen hat. Auch die Hintergründe, waren egal. Man hat etwas gemeinsam erlebt.
Wacken wird ja nicht abgeblasen, man lässt den Menschen ihre Musik- Party dort. Deswegen braucht einem auch niemand leid tun, der da nicht hinfährt.
Die WM war eine Riesenparty, der man fast nicht entgehen konnte, weil sie überall war. Deswegen mein bedauern denen gegenüber, die sich dadurch belästigt gefühlt haben mögen.
Ja man müsste für die Sicherheit sorgen. Aber sollte man aus Angst vor möglichen Anschlägen in Zukunft den Kopf einziehen oder nicht erst recht zeigen, was Freiheit bedeutet. Und ds man sich auf keinen Fall einschüchtern lässt? So gesehen, wäre das eigentlich gleich ein Grund mehr für Olympia.
Gibt es denn Gäste, die wegen Olympia in nennenswerter Zahl wiederkommen? In London gab es sogar einen gegenläufigen Trend:http://www.derwesten.de/reise/olympi...id6982320.html Es soll nämlich auch Leute geben, die mit Olympia nichts anfangen können.
Das ist völlig klar, darum ist es ja so ausgegangen. Ich sehe es aber anders und wage das auch zu schreiben. Ist gegen die Meute, schon klar ;-)

Was Jägers Argumente betrifft, da solltest du dich vielleicht an den Jäger direkt wenden. Ich bin ja nicht er und habe, wie ich glaube, schon verstanden was er wie meint und daher auch keine Ahnung was man da anderes schreiben oder erklären könnte.

~Nein, zunächst hängt es von den Beweggründen ab. Hamburg hat aus meiner Sicht seine Beweggründe für Olympia nicht glaubwürdig vorgetragen. Daher hat in diesem Fall die Meute "nein" gesagt
Hier scheinen wir uns einig zu sein. Habe dich da vielleicht falsch verstanden. Die Meute hat entweder mit nein gestimmt, oder gar nicht abgestimmt. Demnach folge ich nicht der Meute, wenn ich es gut gefunden hätte. das braucht man mir jetzt auch nicht ausreden, das sehe ich einfach so. Hatte in dem Punkt aber ja eh nichts zu sagen. Das heißt, ich lebe nicht in Hamburg, also...
 

Zauberlehrling

Geselle
7. Oktober 2015
48
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Alle diese Gründe sind vorgeschoben und waren es immer schon. Es geht um Ressentiment.


Es geht um Ressentiment gegen die eigene, selbstgewählte Regierung und deren Repräsentanten, von denen man sich nicht mehr verstanden und nicht mehr vertreten fühlt. Dieses Ressentiment ist nostalgisch, konservativ und rückwärtsgewandt. Es beschwört eine gute alte Zeit, als der Sport noch edel und noch nicht vom Kommerz verdorben war, als die Bürger noch zusammenhielten und die Namensrechte ihrer Stadien nicht verkauften. Es ist bürgerlich, also rechts. Exakt dieses Ressentiment gab den Anstoß zur Gründung der Pegida und nährt sie bis heute.

Der Regierung, die Nachbars Vertrauen verspielt hat, stellt er eine völkische Fiktion entgegen, die "Hanseaten". Wie üblich, erfolgt die Benennung unter Rückgriff auf eine glorreiche Vergangenheit, die in diesem Falle ein gutes halbes Jahrtausend zurückliegt.

Nun sind die Olympiagegner aber nicht alle konservativ. Eine ganze Reihe von ihnen sind ausgewiesene Linke


Natürlich will man kein Rechter sein. Deshalb produziert man, nachdem man vorgestern die Welt geohrfeigt hat, jetzt einen Wortschwall über die eigene Weltoffenheit.

Als völlig Unbeteiligter, als Nichthanseat, als nur mäßig Sport Interessierter als jemand, der sich über : Olympia ja oder nein? gar keine Gedanken gemacht hat, bin ich erstaunt, dass über das Nein eine derart emotionsgeladene Debatte entstehen kann. Eine Debatte, die sich zudem nicht auf den Bereich beschränkt, ob die Olympischen Spiele alle Hamburger interessieren oder nicht, sondern in skurrile Ideologien mündet.

Ich finde den zitierten Beitrag hysterisch. Der Begriff Ressentiment passt so gar nicht in Diskussionen über eine Sportgroßveranstaltung. Außerdem bin ich der Meinung, dass man aus der Entscheidung für oder gegen letztere, keine politische Grundhaltung ableiten kann. Mein erster Gedanke zur Nachricht "Hamburg stimmt gegen die Olympischen Spiele" war eigentlich nur der, dass die Hamburger noch an den explodierten Kosten für die Elbphilharmonie zu knabbern haben. Daher fand ich die Entscheidung rational und klug. Ob der Wähler, der gegen die Spiele gestimmt hat, mit seiner Entscheidung auch emotional zufrieden ist, kann man doch gar nicht wissen. Viele der Gegner hätten die Spiele sicher gerne in Hamburg gehabt, allein die Vernunft mag das Zünglein an der Waage gewesen sein.

Nun spielen in die Forums-Diskussion noch Kriterien wie Kritik an der Kommerzialisierung des Sports, Bereicherung durch Trittbrettverdiener, Doping, etc. mit hinein. Was ist daran verkehrt und was rechtfertigt die Verdrehung dieser Argumente hin zu der Behauptung, es handle sich dabei lediglich um vorgeschobene Gründe? Noch dazu mit dem pauschalisierenden Zusatz: Das wäre schon immer so gewesen.
Mir scheint, die aktuelle Flüchtlingsdiskussion sorgt in Bereichen, die rein gar nichts damit zu tun haben, für hysterische Reaktionen. Auf einmal werden Begriffe, die der Flüchtlings-Debatte entspringen auf ein Sport-Event angewendet: Ressentiments, völkisch, konservativ, rechts, links, weltoffen bzw. abgewandt.
Aus einer gesunden Kritik am Ausverkauf des Sportes, am Beispiel der Olympischen Spiele, wird ein Ressentiment gegen Veränderungen.
Ja, sind denn alle Veränderungen gut? Ist man immer rückschrittlich, wenn man Veränderungen kritisch betrachtet? Ist denn Veränderung ein Diktat? Darf bzw. muss man nicht fragen, wem die Veränderung dient und wer die Zeche dafür bezahlt? Die reflektierte Kritik an dem Aufkauf des Volksparkstadions, durch ein Telekommunikationsunternehmen wird m. E. völlig übertrieben mit einem "Festhalten an einer glorreichen Vergangenheit" assoziiert.
Oder noch besser: bürgerlich ist gleich rechts. Was sind denn dann all die linken Professoren? Nicht bürgerlich? Asozial?
Sich gegen die Olympischen Spiele in Deutschland ausgesprochen zu haben, mündet der Logik des Verfassers nach in eine Haltung, die Pegida begünstigt. Das macht mich fassungslos.

Was begünstigt eigentlich derart maßlose Übertreibungen? Wie kann die Debatte um das Für und Wider einer Sportveranstaltung den Anschein erwecken, es gehe um die Zukunft eines ganzen Landes?
Die Zerreißprobe Europa? Die zu spät erkannten Ursachen des Terrors? Der Flüchtlingsstrom? Und führen nicht all diese Fäden zum eigentlichen Kernpunkt: Ungerechtes Wirtschafts- und Bankensystem? "Wer Geld hat, bestimmt, aber wer fleißig ist, kommt trotzdem zu nichts." ?
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.954
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Schade, dass man Jäger da nicht verstehen möchte und stattdessen beleidigend wird. Von einigen hier, hätte ich das nicht erwartet. Und genau deswegen wollte ich gerne meinen Senf dazu geben.

Seltsam.

Du stellst die Dinge auf den Kopf.

Es ist doch ganz klar der Jäger, der hier in einem fort beleidigend wird.

---------------

Zu Olympia

Ja, Spiele im Stile von Anno 1910 könnte ich auch gut finden.

Aber nicht dieses korrupte IOK von heute.

Lebst du auf einer Insel der Seligen, dass du das noch nicht mitbekommen hast?

Three cheers für Hamburg!

Dort hat man seinen klaren Verstand gebraucht!
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Seltsam.

Du stellst die Dinge auf den Kopf.

Es ist doch ganz klar der Jäger, der hier in einem fort beleidigend wird.

---------------

Zu Olympia

Ja, Spiele im Stile von Anno 1910 könnte ich auch gut finden.

Aber nicht dieses korrupte IOK von heute.

Lebst du auf einer Insel der Seligen, dass du das noch nicht mitbekommen hast?

Three cheers für Hamburg!

Dort hat man seinen klaren Verstand gebraucht!
Habe schon auf deinen Beitrag gewartet, damit du dich wieder über Beleidigungen aufregen kannst, um dann selbst zuzuschlagen. Aber das ist natürlich was anderes.
Ist schon witzig das zu beobachten :lol:
Insel der Seligen also, weil ich eine andere Meinung wie du habe?
Eventuell spiegelst du mal deine eigenen Beiträge, bevor du ständig wiederholst, was für ein Ton hier herrscht.
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Warum ist das bedauerlich? Weil Sie bisher alle möglichen Argumente vorgeschoben haben, die auf so dumme Weise überzogen sind, daß sie unmöglich ernst gemeint sein können. Nachbars Tirade deckt aber eines auf, zu dem ich gerne auch Ihr Bekenntnis gelesen hätte: Es geht nicht ums Geld, es geht nicht um die Belästigung der Bürger, es geht nicht um Terrorgefahr oder Stadien ohne Folgenutzung. Alle diese Gründe sind vorgeschoben und waren es immer schon. Es geht um Ressentiment.

Es geht um Ressentiment gegen die eigene, selbstgewählte Regierung und deren Repräsentanten, von denen man sich nicht mehr verstanden und nicht mehr vertreten fühlt. Dieses Ressentiment ist nostalgisch, konservativ und rückwärtsgewandt. Es beschwört eine gute alte Zeit, als der Sport noch edel und noch nicht vom Kommerz verdorben war, als die Bürger noch zusammenhielten und die Namensrechte ihrer Stadien nicht verkauften. Es ist bürgerlich, also rechts. Exakt dieses Ressentiment gab den Anstoß zur Gründung der Pegida und nährt sie bis heute.

Der Regierung, die Nachbars Vertrauen verspielt hat, stellt er eine völkische Fiktion entgegen, die "Hanseaten". Wie üblich, erfolgt die Benennung unter Rückgriff auf eine glorreiche Vergangenheit, die in diesem Falle ein gutes halbes Jahrtausend zurückliegt. Etwa ein Viertel der Wahlberechtigten hat sich gegen Olympia ausgesprochen, fast ebensoviele waren dafür und noch einmal doppelt so vielen war es egal. Diese Sperrminorität wird nun nicht etwa zu Hanseaten geadelt, sondern zu "den" Hanseaten. Sie sind so sehr die Hanseaten, wie die Pegida das Volk ist, die Einverleibungs- und Alleinvertretungsansprüche sind dieselben.

Nun sind die Olympiagegner aber nicht alle konservativ. Eine ganze Reihe von ihnen sind ausgewiesene Linke, und wer den Hausbesetzern und Verwahrlosten der Roten Flora hanseatische Eigenschaften zuschreiben wollte, würde wohl Schwierigkeiten haben, eine hanseatisch steife Oberlippe zu bewahren. Die Sperrminorität beruht nämlich auf einem innigen und herzlichen Bündnis rechter und linker Unzufriedener. Diese Koalition der Ränder ist brandgefährlich. Würde auf Bundesebene die deutsche Rußlandpolitik zur Abstimmung gebracht werden, dann würden wir in dieser Frage eine ebenso innige und herzliche Koalition von Pegida und Linker vorgeführt sehen. Wer sich zum Bürger oder gar zum Hanseaten stilisiert, sollte aufpassen, wessen Geschäft er betreibt.

Natürlich will man kein Rechter sein. Deshalb produziert man, nachdem man vorgestern die Welt geohrfeigt hat, jetzt einen Wortschwall über die eigene Weltoffenheit. Willensäußerungen, die im Widerspruch zum eigenen Handeln stehen, sind aber nichtig. Und natürlich darf es auch nicht fehlen, nach Haltet den Dieb! - Manier dem Verfasser dieser Zeilen Lust an Deutschtümelei samt Fahnengeflatter (oder überhaupt an olympischen Spielen) anzudichten. Dies letztere, Herr Nachbar, war schäbig und trübt den Glanz der ansonsten sehr gelungenen Schmährede.

- - - Aktualisiert - - -

NOlympia war ein Ja zur Schrebergarten-Idylle

Und zwar zu einer gefährlichen.

Wilder Jäger! Deine Aussage scheint mir nicht schlüssig zu sein, sie wirken auf mich nur wild und undurchdacht. Kann mich aber täuschen!
Ich sehe mit den Olympischen Spielen es so.

Die heutigen Olympischen Spiele haben fünf Hauptaufgaben. Erste Hauptaufgabe ist es die Banken, Großunternehmen, Konzernen, Baulöwen, Kapitalanlageunternehmen, Lobbygruppen, Rechtanwaltkanzleien, korrupten Politiker Großauftrage, Geschäfte, Gelder, in Millionenhöhe und Milliarde, zukommen zulassen.

Zweite Aufgabe ist es: Für die Medien (TV, Werbefirmen und Medienfirmen, Presse usw.) Programmaufträge und Werbeeinnahmen, in Millionenhöhe und Milliarde, zu kommen zulassen.

Dritte Hauptaufgabe ist es, für die Neoliberalen, den Staat so stark zu verschulden und das Steuergeld zu verschleudern, sodass man den Sozialstaat abbau kann und muss.

Vierte Hauptaufgabe ist es: für die politischen Eliten, die an der Macht dran sind, das Steuergeld zu verschleudern können und damit der Staat oder das Land zu verschulden zu können, damit der Bundeshaushalt und Landeshaushalt nur noch ganz wenig Geld da ist, damit die nächsten politischen Eliten, die an Macht kommen könnten, nichts mehr so viel Geld, im Haushalt, abbekommen.

Fünfte Hauptaufgabe ist es: für die Spitzensportler/innen eine Medienplattform zu bieten, damit sie Ruhm und Ehre und Geld gekommen.

Meine Meinung nach sollten, die ganzen Yuppies, wenn sie Olympische Spiele haben wollen, eine Stiftung gründen, die zwanzig Milliarden bis 50 Mrd. einsammelt, bei den obersten Zehntausenden und bei allen Banken, Konzernen, Großunternehmen, Politikern und allen sporteventbegeisterten Menschen, die dann zur Finanzierung für umweltfreundlichen und menschlichen Olympischen Spiele genommen werden.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Der Regierung, die Nachbars Vertrauen verspielt hat, stellt er eine völkische Fiktion entgegen, die "Hanseaten". Wie üblich, erfolgt die Benennung unter Rückgriff auf eine glorreiche Vergangenheit, die in diesem Falle ein gutes halbes Jahrtausend zurückliegt. [...]
Die Regierung, die mein Vertrauen übrigens auch vorher schon verspielt hatte, behauptete bis zum Sonntag, bis zum Referendum, es würden auf Hamburg 1,2 Milliarden Kosten zukommen und 6,2 Milliarden würden vom Bund getragen. Ich habe das hier schriftlich, ich habe die Wahlunterlagen. Am Montag, also tatsächlich, man glaubt es kaum, am nächsten Tag(!), verkündete Herr Schäuble, daß sich der Bund niemals in dieser Größenordnung beteiligt hätte. Am Montag danach! Nicht etwa am Freitag davor, oder an dem Freitag davor, oder überhaupt an irgendeinem der vielen Tage davor. Sondern danach. Denn man ist ja offensichtlich GroKo.
Und da wundert sich noch irgendwer über ein Misstrauen der Bevölkerung? Das Erstaunen von Herrn Scholz war doch offenbar nur das Erstaunen darüber, daß er seine Bürger nicht erfolgreich beschissen hat. Jeder in verantwortlicher Position hat wissen können, hat wissen müssen, daß die Rechnung so nicht stimmt. Die Hamburger Bürger waren einfach nur klug genug. Dazu darf man ihnen doch wohl gratulieren.

Nebenbei bemerkt liegt das, was hier als "hanseatischer Geist" gilt, gar nicht mal lange zurück. Wir reden ja nicht von der Blüte der Hanse. Mein Vater hat Verträge noch beinahe ausschliesslich per Handschlag geschlossen, und selbst heute findest du das noch, wenn du mit Geschäftsführern der Hafenwirtschaft zu tun hast.

Insgesamt sollte man berücksichtigen, daß es hier um Hamburg ging, nicht um Deutschland.
Wir haben hier seit etwa 15 Jahren Europas größtes Stadtentwicklungsprojekt am Laufen, die Hafen-City, und das geht noch bis etwa 2025. Natürlich kann man da jetzt bereits spazieren gehen, es ist ja schon Vieles fertig. Nur, das ist mein Tipp, nehmt keinen Hut mit. Der Wind pfeift durch die Häuserschluchten, die am Reißbrett geplant sind. Dicht an dicht stehen die Fassaden mittelmäßig ambitionierter Architektur, auf maximale Rendite optimiert, und du findest da nirgends Schutz. An den Eingängen sind die Klingelleisten aus Edelstahl und darüber das Auge der Videokamera, die Bewohner kommen durch die Tiefgarage. Da ist kein Ort für Deckung, du bist als Mensch nicht eingeladen, sondern ausgegrenzt. Nicht einmal in der Gastronomie kannst du durchatmen, denn die haben keine Getränkekarten für Normalverdiener in der Reserve. Da entsteht ein neuer Stadtteil, aber ich kenne niemanden der mir sagen kann, für wen der eigentlich ist. Im Wesentlichen besteht der Stadtteil aus Marketing, - und genau die Leute wohnen da jetzt auch.
Wenn uns die Bewerbung für Olympia einen "neuen Stadtteil" auf dem Grasbrook verspricht (der liegt genau nebenan), auf was, bitte schön, sollen wir dann wohl hoffen? Es sind doch immer noch genau dieselben Entscheider!

Eine Stadt lebt von und mit ihren Bürgern.
Oder sollte es zumindest. Das aber ist in Hamburg leider seit Jahren nicht mehr der Fall. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Modernisierung und nicht einmal gegen Gentrifizierung, ich erwarte dabei nur Eines, nämlich Augenmaß! Ich erwarte neben all dem Jubel über tolle Architekturmodelle, glänzend im Konferenzraum beim Prosecco präsentiert, auch eine Wertschätzung der Schönheit im Kleinen. Ich möchte, daß die Menschen gesehen werden, die da arbeiten (ja, arbeiten, nicht ungewaschen rumsitzen), die da ihre Existenz haben und die unglaublich wichtig für das Leben im Quartier sind. Die Hinterhöfe, wo die kleine Autowerkstatt neben dem Fotografen ist, und daneben ist die Frau, die Zeichenkurse anbietet. Und daneben ist der Metallbauer, der unglaublich schöne Leuchten baut, die kenne ich ja alle. Und die haben allesamt Sorgen, die haben alle Angst vor der Zukunft. Wann läuft dein Vertrag aus? Wie ist dein Vermieter drauf? Wie lange dürfen wir hier noch bleiben? Das sind auch Bürger dieser Stadt, die schlicht Angst vor den Klötzen aus Stahl und Beton haben, die ihre Höfe platt machen und ihre Existenz zerstören. Denn genau das passiert Woche für Woche. Nicht allein zum Unglück der direkt Betroffenen, sondern auch zum Unglück der Menschen im Quartier.
Die olympische Idee ist eine Idee der Gemeinsamkeit, und die erfordert eben auch genau das. Nur nicht eben mal kurz, 2015 für die Bewerbung, sondern fest verankert und gelebt. Nur gab es eben genau das bislang nicht.

Die Olympischen Spiele in Hamburg wurden nicht 2015 verspielt, sondern in all den Jahren davor. Um das zu begreifen muss man Hamburg kennen!


Eine gelinde Schäbigkeit, mein ansonsten durchaus Wert geschätzter Jäger, war beabsichtigt. Ich lasse meine Freunde, meine Freundin, und nicht zuletzt auch mich, nicht allzu gern als "ungewaschen" samt allen Attributen die Du damit verknüpfst, titulieren. Da wäre deinerseits dringend Contenance vonnöten gewesen, lange bevor ich zur Tastatur kam. Irgendwo ist dann ja auch mal eine Grenze überschritten, selbst beim geduldigen Nachbarn.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

`Tschuldigung, das hatte ich vergessen:
Es geht um Ressentiment gegen die eigene, selbstgewählte Regierung und deren Repräsentanten, von denen man sich nicht mehr verstanden und nicht mehr vertreten fühlt. Dieses Ressentiment ist nostalgisch, konservativ und rückwärtsgewandt. Es beschwört eine gute alte Zeit, als der Sport noch edel und noch nicht vom Kommerz verdorben war, als die Bürger noch zusammenhielten und die Namensrechte ihrer Stadien nicht verkauften. Es ist bürgerlich, also rechts. Exakt dieses Ressentiment gab den Anstoß zur Gründung der Pegida und nährt sie bis heute.
(Fettung von mir.)
Es ist bürgerlich, also rechts? Hallo, wie verquer bist Du denn plötzlich drauf? Das entbehrt jeglicher Klugheit.
Selbstverständlich bin ich bürgerlich, ich bin selbst ein Bürger und den Bürgern zugetan. Die Bürger sind die Leute, die dieses Land ausmachen. Und was, wenn nicht bürgerlich, bist Du?

Urteile, Meinungen, sind nicht mit Ressentiments gleich zu setzen. Noch denke ich nämlich nach, und deshalb mag ich gelegentlich Entscheidungen von Parteien gut heissen, die ich nicht gewählt habe. Und umgekehrt. Was, ganz simpel gefragt, unterscheidet eine Meinung die Dir nicht passt von einem Ressentiment?
Es ist absolut mein gutes Recht, bestimmte Entwicklungen der Gegenwart im direkten Vergleich mit ihrem Pendant in der Vergangenheit als negativ zu bewerten, also als ein Weg in die falsche Richtung. Denn wie wir durchaus beide wissen, bedeutet "neu" nicht auch zwingend "besser". Warum das automatisch mit Geisteshaltungen einher gehen sollte, die sich als politisch links oder rechts einsortieren liessen, ist mir völlig schleierhaft.
An dieser Stelle Pegida ins Spiel zu bringen, die mir so was von fern ist, hat einen guten Touch von diesen völlig überflüssigen Nazi-Vergleichen anstelle eines Arguments. Das ist Deiner ernsthaft nicht würdig.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

7 Miliarden geplante Kosten fuer 2 Wochen Brot uns Spiele und das Brot muss man auch noch selbst zahlen? Dude...
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Nebenbei bemerkt liegt das, was hier als "hanseatischer Geist" gilt, gar nicht mal lange zurück. Wir reden ja nicht von der Blüte der Hanse. Mein Vater hat Verträge noch beinahe ausschliesslich per Handschlag geschlossen, und selbst heute findest du das noch, wenn du mit Geschäftsführern der Hafenwirtschaft zu tun hast.
Ich dachte bei hanseatischer Tradition auch eher an die Kaufleute und Reeder des 19. Jh. und nicht an die mittelalterliche Hanse wie der Jäger.
Fällt nicht in die Zeit der Hanse die Sanktionierung der Piraterie durch die Ausstellung von Kaperbriefen an zwielichtiges Fahrensvolk wie die Vitalienbrüder?
Wohl eher kein Geschäftsmodell, mit dem man hanseatische Distinguiertheit verbindet, auch wenn z.B. Elisabeth Tudor mit ähnlicher Politik England zur See- und Weltmacht verhalf.

Nachbar schrieb:
Wir haben hier seit etwa 15 Jahren Europas größtes Stadtentwicklungsprojekt am Laufen, die Hafen-City, und das geht noch bis etwa 2025.
Ich liebe Euer schönes Hamburg wirklich sehr und kann es kaum erwarten bis ich wieder dort weilen darf (schon allein wegen meiner grossen maritimen Affinität und Liebe zu Schiffahrt und Schiffbau),
aber speziell beim Anblick jener Ecke des einstigen Freihafens, die sich unmittelbar an die hoffentlich denkmalgeschützten Reste der Speicherstadt anschliesst und inzwischen zu dieser seelenlosen Hafen City mutiert ist,
blutet mir als grossen Freund des Hamburger Hafens jedesmal das Herz, wenn ich an meine Touren durch den gesamten Freihafen in den 80er Jahren und die Bilder von damals im Kopf zurück denke.
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Ich dachte bei hanseatischer Tradition auch eher an die Kaufleute und Reeder des 19. Jh. und nicht an die mittelalterliche Hanse wie der Jäger.
Fällt nicht in die Zeit der Hanse die Sanktionierung der Piraterie durch die Ausstellung von Kaperbriefen an zwielichtiges Fahrensvolk wie die Vitalienbrüder?
Wohl eher kein Geschäftsmodell, mit dem man hanseatische Distinguiertheit verbindet, auch wenn z.B. Elisabeth Tudor mit ähnlicher Politik England zur See- und Weltmacht verhalf.

Gibt es noch den hanseatischen Kaufmann, der ehrlich ist? In den Großstädten Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln und München ist doch vieles anonym und unüberschaubar, sodass viele Leute lügen, betrügen, verarschen, abzocken, ausnutzen und ausbeuten können, ohne dass alle Leute hinschauen. Im einen kleinen Dorf (3000 Einwohner) ist dies schon ein vielfaches schwerer.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.954
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Woran mich das erinnert:

Bertolt Brecht hatte es so formuliert: „Nach dem Aufstand des 17. Juni/ Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands/ In der Stalinallee Flugblätter verteilen, / Auf denen zu lesen war, daß das Volk/ Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe/ Und es nur durch verdoppelte Arbeit/ Zurückerobern könne. Wäre es da/ Nicht doch einfacher, die Regierung/ Löste das Volk auf und/ Wählte ein anderes?“
Timo Stein - 17. Juni 1953 ? Erinnert Euch! | Cicero Online

Nun hat sich also die Stadt Hamburg das Vertrauen eines Jägers verscherzt.

Wäre es da nicht angebracht, jener Jäger löste die Stadt Hamburg auf - und wählte ein neues Hamburg?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Ich liebe Euer schönes Hamburg wirklich sehr und kann es kaum erwarten bis ich wieder dort weilen darf (schon allein wegen meiner grossen maritimen Affinität und Liebe zu Schiffahrt und Schiffbau),
aber speziell beim Anblick jener Ecke des einstigen Freihafens, die sich unmittelbar an die hoffentlich denkmalgeschützten Reste der Speicherstadt anschliesst und inzwischen zu dieser seelenlosen Hafen City mutiert ist,
blutet mir als grossen Freund des Hamburger Hafens jedesmal das Herz, wenn ich an meine Touren durch den gesamten Freihafen in den 80er Jahren und die Bilder von damals im Kopf zurück denke.
Es führt zwar vom Thema weg, aber: Ja, mein Herz blutet auch. Es liegen noch Fotos rum von verlassenen Hallen mit rostigen Artefakten drin, für die man über Mauern geklettert und durch Fenster gestiegen war. Und die Erinnerung, mit der Freundin nächtelang im Auto an der Kaimauer gestanden zu haben, mit Prosecco und argentinischem Tango, und vor uns, auf der anderen Seite der Elbe, waren die Lichter der Stadt. Wunderbare Romantik, Sets für grosses Kino.
Allerdings hat all das nicht die Hafen-City weg gefegt, sondern das war vorher schon passiert, nämlich durch den Mauerfall.

Es gibt ja immer und überall diese speziellen Zustände, die für ein paar Jahre existieren, und die dann irgendwann verschwinden und durch nichts zurück zu bringen sind. Ich denke, wer damals jung und zur Stelle war, wird mit einer vergleichbaren Sentimentalität auf die ersten Jahre nach dem Mauerfall im Berliner Osten zurück blicken. Dort öffnete sich ein Tor ins Abenteuerland, hier schloss sich eines, so ist das Leben.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Es gibt ja immer und überall diese speziellen Zustände, die für ein paar Jahre existieren, und die dann irgendwann verschwinden und durch nichts zurück zu bringen sind.
Richtig, das hat aber auch sein Gutes. Mainz beseitigt den Zollhafen, Frankfurt den Güterbahnhof, beide müssen neuer Bebauung weichen. Natürlich im "gehobenen "Stil.
Da ziehen dann Menschen ein, die sich die Architektenträume auch leisten können, ich brauche das nicht.
Sie gehen dann aber auch nicht in gewachsene Quartiere, "sanieren" die möglichst teuer und vertreiben die angestammte Bevölkerung. Das ist mir schon lieber...:egal:
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Ja natürlich.
Allerdings verstehe ich nicht, was dein Beitrag mit meiner von Dir zitierten Textpassage zu tun hat. Da geht's um völlig unterschiedliche Themen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Nun, das ist normal und gut so: wir bekommen nie eine Garantie darauf, daß alles so bleibt, wie es gerade ist. Es kommt darauf an, daß die Veränderung etwas nützt, zu verhindern ist sie nicht.
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Es führt zwar vom Thema weg, aber:
Finde ich nicht. Es geht doch bei dem Thema auch um Hammonia und die Veränderungen, die sie durch Olympia erfahren hätte.
Nachbar schrieb:
Allerdings hat all das nicht die Hafen-City weg gefegt, sondern das war vorher schon passiert, nämlich durch den Mauerfall.
Du meinst z.B. den Moldauhafen?
Wie sieht es eigentlich mit dem südlichen Ufer des Kleinen Grasbrooks aus, war dieses Areal auch für Olympiabauten vorgesehen?
Ich habe mich dort immer, wenn es mich nach Hamburg verschlug, im Hansahafen mit einer Kamera bewaffnet rumgetrieben,
um Fotos von den schnittigen Reefern (den Bananenjägern) am Oswaldkai zu machen.
Das war noch der Schiffstyp, der sich seine schöne Linienführung in Zeiten der Containerisierung am längsten erhalten konnte.
Gibt's eigentlich noch die Schuppen mit den alten Kränen am Bremer Kai im Hansahafen?
Aber das müsste ja jetzt Teil des Hafenmuseums mit der BLEICHEN sein.
Leider hatte ich bisher noch keine Gelegenheit das Hafenmuseum zu besuchen.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.954
AW: Manipulation bei der Volksabstimmung in Hamburg.

Diese "Olympischen" Spiele 2020 in Tokio kosten nun das Sechsfache:

Die Kosten für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio explodieren. Japanischen Medienberichten zufolge gehen die Organisatoren in einer neuen Kalkulation inzwischen von 13,8 Milliarden Euro aus - das Sechsfache der ursprünglich veranschlagten Summe.
Olympia: Kosten für Sommerspiele 2020 in Tokio explodieren
Ein großes Lob für die klugen Bürger von Hamburg.
Und wiederum vollste Verachtung für dieses verkommene korrupte Gesindel, das sich da "IOK" schimpft.
Da trifft der Spruch zu:
"Alle in einen Sack stecken und draufhauen - es trifft immer den Richtigen!"
 
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