DominusTempus
Geheimer Meister
- 29. Juli 2002
- 100
Al Qaeda
Terrorwarnung für ganz Europa
Die ohnehin angespannte Sicherheitslage in Deutschland und dem europäischen Ausland hat sich vor den Feiertagen weiter verschärft. Während französische Ermittler offenbar gerade noch rechtzeitig vier mutmaßliche Islamisten dingfest machen konnten, die für Weihnachten einen Bombenanschlag in Paris geplant haben sollen, versetzte ein anonymes Warnschreiben an insgesamt drei Konsulate in Düsseldorf und Frankfurt am Main auch deutsche Sicherheitsbehörden in erhöhten Alarm.
Mehrseitiger Brief in schlechtem Englisch
In dem mehrseitigen Brief, der in schlechtem Englisch abgefasst ist und jeweils mit einer 56-Cent-Marke frankiert wurde, wird vor rund 50 "very dangerous people", also "sehr gefährlichen Leuten" gewarnt, die zu einem bundesweit agierenden Terror-Netzwerk der al-Qaeda gehören sollen und derzeit Anschläge mit biologischen Waffen in ganz Europa vorbereiten würden. Mit den Attacken sei bereits "in Kürze" zu rechnen, behauptet der Absender. Es könne zu Anschlägen auf Botschaften, Banken, große Gebäude sowie amerikanische, englische und französische Firmen kommen.
Absender nannte auch Namen
Wie der stern aus Sicherheitskreisen erfuhr, nannte der Hinweisgeber nicht nur diese Angriffsziele, sondern auch Namen, Adressen und Telefonnummern der angeblichen Mitglieder. Demnach handelt es sich vorwiegend um pakistanische und afghanische, aber auch indische Staatsbürger, die sich zum Teil ganz legal in Deutschland aufhalten. Andere sind seit längerem untergetaucht und deshalb zur Aufenthaltsfeststellung ausgeschrieben, oder sie werden zur Abschiebung gesucht.
Einige der genannten Personen sind polizeibekannt
Erste Überprüfungen aller eilends eingeschalteten Landeskriminalämter, von Bundesverfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst ergaben, dass rund ein Dutzend der genannten Personen bereits durch allgemeinkriminelle Delikte wie Schleusungen von Ausländern, Urkundenfälschung, Handel mit Heroin oder illegalem Autohandel in Erscheinung getreten sind. Es fanden sich unter den Namen in dem an jeweils ein französisches, britisches und amerikanisches Konsulat gerichtetes Warnschreiben aber auch solche, die ohnehin in den Spurendateien der Terror-Ermittler im Bundeskriminalamt geführt werden, weil sie schon durch andere Hinweise bekannt geworden waren.
"Urheber verfügt über gewissen Hintergrundwissen
Nach Informationen, die dem stern vorliegen, ergibt sich aus allen bislang vorliegenden Erkenntnissen, dass der Urheber der anonymen Hinweise über ein "gewisses Hintergrundwissen" verfügen muss. Als besonders besorgniserregend werten die Fahnder die Tatsache, dass fünf Personen, die in der Namensliste aufgeführt sind, am Frankfurter Flughafen arbeiten und dort, wie ein Abgleich im Datensystem der Luftfahrtbehörde ergab, als Angestellte im Sicherheitsdienst auch Zugang zu empfindlichen Bereichen haben.
Neun LKA wurden eingeschaltet
Weil gut zwei Drittel der in dem Warnschreiben Genannten aus Hessen bzw. dem Rhein-Main-Gebiet stammen, wurde inzwischen die Frankfurter Staatsanwaltschaft mit der Leitung der weiteren Ermittlungen betraut. Insgesamt neun Landeskriminalämter, darunter außer Hessen auch Bayern, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, wurden eingeschaltet, um geeignete Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und der Abklärung des Sachverhaltes vorzunehmen.
Regina Weitz
Quelle: Stern
Terrorwarnung für ganz Europa
Die ohnehin angespannte Sicherheitslage in Deutschland und dem europäischen Ausland hat sich vor den Feiertagen weiter verschärft. Während französische Ermittler offenbar gerade noch rechtzeitig vier mutmaßliche Islamisten dingfest machen konnten, die für Weihnachten einen Bombenanschlag in Paris geplant haben sollen, versetzte ein anonymes Warnschreiben an insgesamt drei Konsulate in Düsseldorf und Frankfurt am Main auch deutsche Sicherheitsbehörden in erhöhten Alarm.
Mehrseitiger Brief in schlechtem Englisch
In dem mehrseitigen Brief, der in schlechtem Englisch abgefasst ist und jeweils mit einer 56-Cent-Marke frankiert wurde, wird vor rund 50 "very dangerous people", also "sehr gefährlichen Leuten" gewarnt, die zu einem bundesweit agierenden Terror-Netzwerk der al-Qaeda gehören sollen und derzeit Anschläge mit biologischen Waffen in ganz Europa vorbereiten würden. Mit den Attacken sei bereits "in Kürze" zu rechnen, behauptet der Absender. Es könne zu Anschlägen auf Botschaften, Banken, große Gebäude sowie amerikanische, englische und französische Firmen kommen.
Absender nannte auch Namen
Wie der stern aus Sicherheitskreisen erfuhr, nannte der Hinweisgeber nicht nur diese Angriffsziele, sondern auch Namen, Adressen und Telefonnummern der angeblichen Mitglieder. Demnach handelt es sich vorwiegend um pakistanische und afghanische, aber auch indische Staatsbürger, die sich zum Teil ganz legal in Deutschland aufhalten. Andere sind seit längerem untergetaucht und deshalb zur Aufenthaltsfeststellung ausgeschrieben, oder sie werden zur Abschiebung gesucht.
Einige der genannten Personen sind polizeibekannt
Erste Überprüfungen aller eilends eingeschalteten Landeskriminalämter, von Bundesverfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst ergaben, dass rund ein Dutzend der genannten Personen bereits durch allgemeinkriminelle Delikte wie Schleusungen von Ausländern, Urkundenfälschung, Handel mit Heroin oder illegalem Autohandel in Erscheinung getreten sind. Es fanden sich unter den Namen in dem an jeweils ein französisches, britisches und amerikanisches Konsulat gerichtetes Warnschreiben aber auch solche, die ohnehin in den Spurendateien der Terror-Ermittler im Bundeskriminalamt geführt werden, weil sie schon durch andere Hinweise bekannt geworden waren.
"Urheber verfügt über gewissen Hintergrundwissen
Nach Informationen, die dem stern vorliegen, ergibt sich aus allen bislang vorliegenden Erkenntnissen, dass der Urheber der anonymen Hinweise über ein "gewisses Hintergrundwissen" verfügen muss. Als besonders besorgniserregend werten die Fahnder die Tatsache, dass fünf Personen, die in der Namensliste aufgeführt sind, am Frankfurter Flughafen arbeiten und dort, wie ein Abgleich im Datensystem der Luftfahrtbehörde ergab, als Angestellte im Sicherheitsdienst auch Zugang zu empfindlichen Bereichen haben.
Neun LKA wurden eingeschaltet
Weil gut zwei Drittel der in dem Warnschreiben Genannten aus Hessen bzw. dem Rhein-Main-Gebiet stammen, wurde inzwischen die Frankfurter Staatsanwaltschaft mit der Leitung der weiteren Ermittlungen betraut. Insgesamt neun Landeskriminalämter, darunter außer Hessen auch Bayern, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, wurden eingeschaltet, um geeignete Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und der Abklärung des Sachverhaltes vorzunehmen.
Regina Weitz
Quelle: Stern