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die perfekte Kopie - der Untergang?

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Hallöchen liebe wv-Gemeinde,

habe mir gerade Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn die Wissenschaft in der Lage ist, Materie eins zu eins abzubilden.
Man nimmt also einen Gegenstand, steckt ihn in einen Molekularscanner und baut ihn Atom für Atom nach - die perfekte Kopie.
Ein bisschen Fantasie noch und man kann beliebig Gegenstände, Dokumente und selbst organische Substanzen nachbilden.

Mit der Realisierung brechen sämtliche Hartgeldsysteme, Rechtssysteme usw. zusammen, da es keine nachweisbaren Originale mehr gibt. Wenn in einem Gerichtsverfahren ein Beweisstück fehlt, wird eines erfunden, welches dann auch zufällig den unverwechselbaren Fingerabdruck des Täters aufweist.
Gold und Öl werden wertlos, genauso wie Sammlerstücke, Gemälde, Skulpturen usw.

Sind wir nicht schon ziemlich nahe an der Umsetzung dieser Technologie? Mit einem Raster-Tunnelmikroskop ist man heute schon in der Lage, einzelne Atome aus einer Oberfläche herauszuheben und sie an anderer Stelle wieder abzulegen.

Sind wir also nicht mehr weit davon entfernt, auch tote Materie zu klonen?
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Leider (oder zum Glück) lässt sich der Quantenzustand eines Objekts nicht 100%ig nachbilden, ohne ihn beim ursprünglichen Objekt zu verändern. Und ausserdem kannst du niemals den Ort und die Geschwindigkeit eines Elektrons oder Quarks gleichzeitig ermitteln (Heisenbergsche Unschärferelation), weshalb du unmöglich alle Informationen für so etwas zusammenbekommst.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Ob sich in einem Goldatom die entsprechenden Elektronen anders bewegen als im Original ist ja aber unereblich. Es bleibt Gold.
Außerdem entstehen durch die Heißenberg'sche Unschärferelation Messfehler beim Original und bei der Kopie. Von daher fehlt auch hier wieder ein definitiver Beweis für die Einzigartigkeit des Originals.
Letztendlich kann man ein materielles Objekt auch nie in einem bestimmten festen Zustand betrachten, die Anordnung der Atome ändert sich ja ständig. So verhält es sich bei der Kopie genauso wie beim Original.
Von daher sehe ich kein Problem, ein Dokument unnachweisbar zu fälschen.
 

yoolio

Geselle
10. April 2002
20
Nun, also ein paar Punkte wären da vielleicht noch zu klären:

1. Du sagst, du bildest den Gegenstand (oder das Material?) Atom für Atom nach...
=> Um einen Barren Gold nachzubauen brauchst du immer noch einen ganzen Haufen Goldatome... capito? :mrgreen:

2. Wo nimmst du die Ungeheure Energie dafür her? Ich wette, der zusammenbau von einem Liter Öl braucht mehr Energie, als 1 liter Öl lifert (sonst hätten wir ja fast schon das Perpetuum Mobile)

3. Dein Atomzusammenbastelgerät müsste ziemlich gut sein - wenn du die Kopie wirklich exakt nachbauen willst. Es müsste z.B. die Atome nach einzelnen Isotopen sortieren können - sonst kannst du Orginal und Fälschung ja theoretisch doch noch unterscheiden.

4. Achja, wird eigentlich die Luft, die mit dem Gegenstand in der Kammer ist auch mit nachgebildet? :roll:

yoolio
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Theoretisch bräuchte ich Goldatome, richtig. Es besteht aber noch die Möglichkeit, durch Kernfusion andere Elemente in Gold zu verwandeln.
Erheblicher Energieaufwand, stimmt. Daran wirds am Ende hoffentlich auch scheitern. (Aber was ist, wenn die kalte Fusion möglich ist?)

...Es müsste z.B. die Atome nach einzelnen Isotopen sortieren können - sonst kannst du Orginal und Fälschung ja theoretisch doch noch unterscheiden.
Und wie? Niemand nimmt an einem Kaufvertrag, Testament usw. eine Isotop-Untersuchung vor..

So hoch schätze ich den Energieverbrauch bei stinknormalem Umsortieren von Atomen gar nicht ein.
Das größte Problem ist wahrscheinlich der Zeitfaktor.
 

Urmatrix

Geheimer Meister
10. April 2002
132
Unvorstellbar - aber nicht unmöglich

Zerch schrieb:
ein Replikator ?
-theoretisch möglich
-praktisch unvorstellbare Datenmengen und Energieverbrauch

Die Replikation - z.B. von Nahrung - ist nicht unmöglich. In Zukunft wird man durch das Klonen Möglichkeiten haben, an die wir heute noch nicht einmal denken. So ist es z.B. möglich, ganz bestimmte Stammzellen so zu differenzieren, dass daraus bestimmte Muskelzellen entstehen. Fleisch ist nichts anderes als Muskelgewebe. Man braucht hierzu nur noch Nährflüssigkeit und schon hat man - natürlich im übertragenen Sinne - seinen Schwinebraten auf dem Tisch. Bei Pflanzen ist es noch leichter. das sonderbare aber ist, dass diese technik schon im Altertum bei den Hebräern beschrieben wird.
 

Sephiroth

Geheimer Meister
12. April 2002
253
Der Vorgang der Replikation wäre vermutlich pro Stück teurer als das Original. Wert stellt schon einen 100 € Schein her, der in der Herstellung 5000 € kostet.
Das widerspricht dem Sinn von Falschgeld.

Läßt sich auch für andere Beispiele anwenden.
 
A

Anonymous

Gast
Respekt: @Urmatrix

Von der Warte habe ich die Gentechnik noch gar nicht gesehen - DANKE FÜR DEN DENKANSTOß.

Aber nun:
Warum soll Replikation kostspieliger oder aufwendiger als die Herstellung des Orginals sein - das ist unlogisch - man braucht doch nur die Herstellung des Orginals zu kopieren (z.B. Fabrik)
Auf die Atomebene bezogen:
Es mag zwar noch etwas unwissenschaftlich klingen aber ich halte das Umlagerm eines einzelnen GoldAtoms energetisch nicht für Aufwendiger als das Umlagern eines Goldbarrens (z.B. per Hand) auch das wäre für mich unlogisch - man muß nur wissen wie mans macht.

Ob ein Replikator unser Leben tatsächlich vereinfachen würde? - Ist für mich noch nicht geklärt - was soll man denn schon kopieren.
(Hört sich für mich nur nach einer SUPER-MINI-MASSENFABRIK an - bloß wenn ich die besitze - was soll ich mir da noch Gold oder Öl kopiern? - wozu brauch ich das dann noch?)
 

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