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Buddhismus (Allgemeine Diskussion)

Bodhgaya

Großmeister
4. Juni 2002
55
Diese Methode lehrt, die Ansprüche auf ein minimales Niveau zu reduzieren und die Wünsche zu unterdrücken. Dies stellt jedoch lediglich ein Versuch dar, sich zu vergessen. Denn die Wünsche bleiben trotz der Verdrängung erhalten, und die Frage nach dem Sinn des Lebens wird sowieso nicht beantwortet.

Un hier liegt schon eine Fehlbeurteilung. Denn: nimmt man eine Weisung an und verdrängt etwas aufgrund dieser Empfehlung ist dies schon eine Tatabsicht, die wiederrum Karma bedingt, was wiederrum eine Wiedergeburt bedingt.
Es gibt keinen "Befehl" ohne materiellen Werte zu leben. Die Frage ist vielmehr ob man eine Abhängigkeit von Materiellem schaffen soll (als Besispiel soll hier mal die Person des exzessiven Sammlers dienen, der alles tun würde um ein weiteres Teil für seine Sammlung zu erwerben)
Das Leben ohne materiellen Dinge (bzw. mit sehr wenigen) ist nur für inordinierte Mönche gültig. Zudem ist die Verlöschung im Nibbana (Nirvana) auch ohne diese Lebensweise möglich.
Mich persönlich stellt sich immer die Frage wieso alle Religionen immer nach einem Sinn suchen.
Eventuell ist der Sinn ja auch, herauszufinden, daß es keine Sinn hat :wink:

Ich persönlich denke, daß der Budhismus (im spezielle die buddhistische Methaphysik) über sehr viel Wissen im Bereich der Psychologie oder allgemein des Menschenbildes verfügt. Es geht nich um verdrängen sondern um erkennen.

Die Menschheit sucht schon seit vielen Jahrtausenden mit Hilfe der wissenschaftlichen Methoden nach einer logischen Begründung unserer Existenz und des Ziels der Schöpfung, indem der Mensch die Gesetzte der Natur untersucht. Die Wissenschaft bedient sich verschiedener Theorien und benutzt dabei Geräte, die nach menschlicher Logik entwickelt wurden und daher ihr nicht widersprechen können. Alles, was mit wissenschaftlichen Geräten nicht gemessen und durch unsere Sinne nicht wahrgenommen werden kann, befindet sich außerhalb unserer Wahrnehmungsgrenzen und ist daher kein Untersuchungsobjekt der Wissenschaft.

Hierin liegt aber schon das Problem der Wissenschaft begründet (obwohl ich ein Fan der Naturwissenschaften bin). Da die Geräte nach menschlicher Logik konstruiert sind werden Sie immer das Ergebnis liefern das man erwartet (abhängiges Enstehen). Menschen sind da weit abstrakter. So hat Newtons Weltbild bis zur Einsteinschen Relativitätstheorie gegolten. Un Einsteins Weltbild wird gültig sein, bis jemand anderer ein neues aufstellt (Vergänglichkeit).
Un zum Thema Sinne: Welche Sinne sind hier gemeint? Früher wurden Menschen mit hellseherischen Fähigkeiten als Hexen verbrannt. Heute gibt es Lehrstühle für Parapsychologie. Parapsychologische Phänomene sind sinnlich fassbar (für einige) aber seltenst messbar.
Zudem beschreibt das oben aufgeführte Zitat die technokratische Philosophie wie sie in Amerika parkatiziert wird: Technologie zur Weiterentwicklung des Menschen und zur Lebenssinnsuche.

grüße

Marc
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
Konnichiwa allerseits :D

Ich bin wirklich ausserordentlich froh und glücklich hier nicht mehr als "buddhistischer Briefkastenonkel" bzw. "Vorzeigebuddhist" herhalten zu müssen :wink: :lol: :lol: :lol:

Ich werde mich nun, da die Zahl der Mitschreibenden etwas zugenommen hat , mich etwas zurücknehmen. Es verspricht auch ohne mein Zutun interessant zu werden. :D

in diesem Sinne frohes Schreiben

<gassho>

sayonara

Tenshin


Nachtrag : Bei unmittelbaren Fragen an meine Person werde ich mich natürlich weiterhin bemühen, schnellstmöglich zu antworten :arrow: sollten die Fragen zu persönlicher/allgemeiner Natur sein schlage ich die PN als Lösung vor :wink:
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
Hallo Bodhgaya!

Erstmal kurz ne doofe Frage:

Ist dein Name ne Mischung aus Boddisathva und Gaia oder hab ich da was überinterpretiert? Wenn ja - coole Mischung :D!

Aber vielleicht muß ich meine Frage neu formulieren, da ich immer noch keine Antwort von Buddhisten darauf bekommen habe... Also, ich versuchs mal:

Wenn es nicht der Kern der buddhistsischen Lehre ist, sich selbst leer zu machen, wieso wird ZaZen als buddhistische Lehre bezeichnet?

Wenn es nun aber doch einen Zusammenhang zwischen innerer Leere und Nirvana/keine Wünsche mehr haben/nicht mehr wiedergeboren werden gibt, sind dann nicht letztendlich alle Methoden die zu innerer Leere führen unfreiwillige Arten des Buddhismus, bzw. artverwand?

Oder noch anders formuliert: Ich verstehe den Zusammenhang zwischen der buddhistischen Lehre, dem Dharma, und der buddhistischen Praxis etwa der ZaZen-Mönche nicht. Vielleicht kann mir jemand das nochmal erklären...

Greetinx,

dimbo.
 

Bodhgaya

Großmeister
4. Juni 2002
55
@ dimbo.
st dein Name ne Mischung aus Boddisathva und Gaia oder hab ich da
was überinterpretiert? Wenn ja - coole Mischung !

Nein. Obwohl Deine Interpretation durchaus interessant ist.
Bodhgaya ist die Stadt (das Dorf) in dem Buddha zur Erleutung gekommen ist. Wobi es wohl nicht in der Stadt selbst war sondern außerhalb, was aber kein wirklich wichtige Rolle spielt.

Wenn es nicht der Kern der buddhistsischen Lehre ist, sich selbst leer zu machen, wieso wird ZaZen als buddhistische Lehre bezeichnet?

Leider kenne ich mich mit ZaZen nicht aus. Hierfür bin ich der falsche Ansprechpartner.

Wenn es nun aber doch einen Zusammenhang zwischen innerer Leere und Nirvana/keine Wünsche mehr haben/nicht mehr wiedergeboren werden gibt, sind dann nicht letztendlich alle Methoden die zu innerer Leere führen unfreiwillige Arten des Buddhismus, bzw. artverwand?

Würde ich auf jeden Fall zustimmen. Den Eingang ins Nibbana / Nirvana ist auch für Nicht-Buddhisten möglich. Die Methoden / Wege werden im Buddhismus lediglich beschrieben. Dies heißt nun, wenn jemand nach diese Prinzipien lebt, kann ihm durchaus die Erleuchtung zu Teil werden.
Im Übrigen ist der Eingang ins Nirvana nicht zwingend mit dem physischen Tod verbunden (dies nur mal so am Rande).

Ich werde hier mal demnächst ein interessates Buch empfehlen , daß sich zum Einstieg sehr gut eignet. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß es sehr viele oberflächliche Bücher über den Budhismus gibt und auch viele die sich "Einführung (oder vergleichbares) in den Buddhismus" nennen, die aber schon eher für mit der Materie Vertraute geeignet sind.

grüße
 

Sonam

Großmeister
14. November 2002
52
@tensin

Erst mal Danke für deine Anwort auf meine Frage. Inzwischen habe ich auch mit Lama Kunsang über den Zen Buddhismus philosofiert und erkenne jetzt die Unterschiede. Wobei es mir nach wie vor etwas schwer fällt mich mit der Lehre der Leere auseinander zu setzen.

@all

Ich würde es sehr begrüssen, wenn im weiteren Verlauf der Diskusion entlich der Buddhismus nicht als Religion gewogen wird. Der Buddhismus entspricht mehr einer sehr Individuelen tiefgründigen alten Lebensphilosophie. Für mich giebt es Im Buddhismus keine Götter, auch Buddha Sarkamuni war kein Gott, genau so wenig wie ich es für euch bin. Im Buddhismus ist es so, dass jeder für seine Einzelnen Taten gerade stehen muss. Seht ihr nicht auch das wir alle gemeinsam für unsere Taten und jeder für die Seinigen einstehen muss?

(Soll für niemanden einen Persöndlichen Angriff darstellen, bezieht sich auch auf Ansichten von Freunden die nicht in diesem Forum verkehren)

Der Buddhismus ist keines Falls eine "Einschränkende Religion für Depresive". Du entscheidest selber was der Buddhismus aus dir macht oder besser, was du aus dir machst. Buddhismus ist eher eine Lebensphilosfie, als eine Religion im Sinne des Christentums oder vergleichbaren Glaubensgemeinschaften.
Der Grundsatz des Buddhismus ist nicht den Sinn des Lebens zu finden, sondern:

Lebe dein Leben bewust und ohne Verblendung, in Mitgefühl mit allen fühlenden Wesen auf dieser Welt.

Betreffend Lehren:

Glaube nur was auch deiner eigenen Logik standhält und deinen Inneren Werten standhält.

Lebe DEIN Leben eigenes Leben so gut du es kannst oder es dir gegeben wirt. Sei dir bewusst was Leben ist une heisst. Hüte dich vor Verblendung oder Verleugnung welcher Art auch immer. Du bist Teil von allem wie auch alles Teil von dir ist (Mitgefühl).
 

JonnyGreen

Geselle
23. Dezember 2002
32
Ich lese zurzeit ein Buch über den Buddhismus (habe auch davor schon welche gelesen), aber auf ein paar Fragen finde ich keine Antwort (liegt wahrscheinlich auch an den Büchern), deswegen hoffe ich das mir sie hier irgentjemand beantworten kann.

Ok, es ist ja bekannt das Buddhisten an die Wiedergeburt "glauben",
aber welchen Stellenwert hatt sie tatsächlich ??
Dieses "Glauben", das stört mich....

Karma und Wiedergeburt, wenn es wirklich den selben Stellenwert wie im Hinduismus hätte...Wie kann ein Tier/ Insekt mit nur beschränkter Intelligenz und Freiheiten zu handeln sein Karma verbessern?

Inwiefern unterscheidet sich der Zen-Buddhismus von Theravada, Mahayana und Vajrayana?

Thx im vorraus
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
Konnichiwa JohnnyGreen-san :D

JonnyGreen schrieb:
Ich lese zurzeit ein Buch über den Buddhismus (habe auch davor schon welche gelesen), aber auf ein paar Fragen finde ich keine Antwort (liegt wahrscheinlich auch an den Büchern), deswegen hoffe ich das mir sie hier irgentjemand beantworten kann.

Nun ich werde mein bestes tun dir mein bescheidenes Wissen zu vermitteln, denke jedoch, dass bodhgaya-san und Sonam-san ebenso wertvolle Beiträge zur Thematik leisten, wie meine unbedeutende Person
(von den vielen potentiellen Mitschreibern einmal ganz abgesehen :wink: )


JonnyGreen schrieb:
Ok, es ist ja bekannt das Buddhisten an die Wiedergeburt "glauben", aber welchen Stellenwert hatt sie tatsächlich ??
Dieses "Glauben", das stört mich....

Soweit mir bekannt ist, hat der Reinkarnationsgedanke im Vajrayana einen höheren Stellenwert als zB im Zen, wo er fast ohne Bedeutung ist.
Da ich Zen-Buddhist bin, möchte ich mich nicht in philosophischen und theoretischen Spekulationen bezüglich Bewusstseinskontinuität und Reinkarnation ergehen und da auch deine folgende Frage bezüglich der karmischen Entwicklung von Tieren in diese Richtung geht, hoffe ich auch gerade in diesem Falle auf die Mitwirkung der ehrenwerten Mitschreibenden :wink:


JonnyGreen schrieb:
Inwiefern unterscheidet sich der Zen-Buddhismus von Theravada, Mahayana und Vajrayana?

Ich verweise hierzu auf
http://www.weltverschwoerung.de/modules.php?name=Forums&file=viewtopic&t=1440&start=75

Auf Seite 6 (in Worten : sechs) findest du eine kurze Darstellung der Unterschiede zwischen Theravada und den Mahayana-Schulen.
Eventuell interessiert dich ja auch der übrige Verlauf dieses Threads, nun, dann lies einfach weiter :wink:


Hoffe erst einmal ein wenig weitergeholfen zu haben
und verbleibe mit freundlichen Grüssen

<gassho>

sayonara

Tenshin
 

Bodhgaya

Großmeister
4. Juni 2002
55
Hallo an alle,

so erst mal wie versprochen meine Buchempfelung:

Hans Wolfgang Schumann: Handbuch Buddhismus / Diederichs Verlag.
Dieses Buch wird aus der geschichtlichen Entwicklung des Buddhismus betrachtet und ist daher sehr auf die Theravada Schule (die ursprüngliche alte Schule) ausgerichtet. Empfiehlt ich aber trotzdem, da es aus meiner Sicht immer interessant ist die Ursachen einer Evolution zu kennen.

@Jonny Green
Ok, es ist ja bekannt das Buddhisten an die Wiedergeburt "glauben",
aber welchen Stellenwert hatt sie tatsächlich ??
Dieses "Glauben", das stört mich....

Da ich mich selbt nicht als Buddhisten betrachte, sonder eher als buddhistisch taoistisch Antroposoph (auch wenn ds in sich für die meisten einen Widerspruch darstellt), da ich das Festhalten an rein buddhistischen Leren auch als Extrem verstehe, kann ich dir hier nur meine persönliche Darstellung erläutern:

Die Wiedergeburt stellt weniger einen Glauben als eine durch abhängiges Enstehen bedingtes Resultat dar. Wenn du einen Samen pflanzt wird ein Baum entstehen. Dazu muß man nicht an das Enstehen des Baumes glauben. Wenn du den Samen gut behandelst wird es ein gesunder Baum der wiederum für weitere Nachkommenschaft sorgen wird.
Dies soll lediglich als Anschaungsobjekt dienen.

Karma und Wiedergeburt, wenn es wirklich den selben Stellenwert wie im Hinduismus hätte...Wie kann ein Tier/ Insekt mit nur beschränkter Intelligenz und Freiheiten zu handeln sein Karma verbessern?

Die Frage die sich hier aus meiner Sicht zuerst stellt: Wodurch definiert sich Intelligent und ist Intelligenz notwendig um Karma zu "steuern"?

Wer ist z.B. intelligenter: Der Wolf, der sich Jagdstrategien ausdenkt oder der Wolf der zuletzt das Aas frißt aber keine körperliche Aufwendung zur Jagd beiträgt (Vergleich hierzu auch Hyänen). Eine Beurteilung kann ich hier sicher auch nicht geben da mir nicht bewußt ist, wie ein Tier denkt, fühlt und handelt. Aber ein Tier hat definitiv Charaktereingeschaften. Jeder der z.B. einen Hund hat weiß das.

Nun verfüge ich nicht über das Allwissen oder die Erleuchtung und kann hier nur das Wissen das mir zuteil ist weitergeben und bin für alle Diskussionen, Sichtweisen und andere Gedankengänge immer offen und freue mich sehr über neue Informationen.

in diesem Sinne

grüße Marc
 

JonnyGreen

Geselle
23. Dezember 2002
32
Erstmal thx an Tenshin und Bodhgaya.

@Bodhgaya
Sorry da hab ich einen Fehler reingebracht.
Ich wollte es nicht so spezifisch auf den Glauben zentrieren, mir geht es überhaupt um den Stellenwert der Wiedergeburt.....Was steckt dahinter? Ein tieferer Sinn den ich nicht verstehe? Ein Thema das im wahren Buddhismus garnicht enthalten ist, und nur vom Hinduismus kommt?

Mir geht es auch nicht so um die Intelligenz (schon wieder Ausdrucksfehler), sonder eher um die Handlungsfreiheit... und ich will es garnicht auf ALLE Lebewesen beziehen, da ich dir zustimme, das zb Hunde charaktereigenschaften haben und (meiner Meinung nach) auch einen freien Willen.
Aber wenn man mal das Beispiel auf primitviere Lebensformen bezieht, wie zb. Bakterien oder auch Amöben wird es schon schwieriger.
Ich will nicht bestreiten das Wiedergeburt auch für sie gilt, aber die Lehre mit Karma usw gerät bei mir schon ins Wanken.
Glaube nur was auch deiner eigenen Logik standhält und deinen Inneren Werten standhält.

In diesem Sinne....
 

KhowLoy

Lehrling
23. Januar 2003
4
Die Wiedergeburt wird als natürliches Ereigniss angesehen, als Naturgesetz sozusagen. Sie entsteht dadurch, daß das Rad des Lebens, oder der Wiedergeburt, durch Leiden, oder die 3 Übel Gier, Hass und Verblendung, angetrieben wird.

Die Idee der Karma Lehre stammt aus dem Hind., ist jedoch im Buddhismus nicht so stark ausgeprägt wie bei Hindus.

Das "im Allgemeinen, je nach Stil" bitte innerlich ergänzen.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
[offtopic]]
aber keine körperliche Aufwendung zur Jagd beiträgt (Vergleich hierzu auch Hyänen).
Verzeihung, aber als grosser Fan von afrikanischen Wildhunden und Hyänen muß ich hier eines richtig Stellen: Hyänen sind keine Aasfresser, auch wenn sie gerne mal einem Rudel Löwen die Beute abnehmen, sondern hoch effiziente und geschickte Jäger. Das mit der Aasfresserei ist ein Vorurteil. siehe auch: http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=7699
Ich bitte meinen Abschwiff zu entschuldigen, aber ich möchte kein schlechtes Karma auf mich laden, indem ich eine Chance zur Rehabilitierung dieser Tiere auslasse.
*und schon wieder weg*
[/offtopic]
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
hallo ich bin muhman schreibe zum ersten mal hier

Himmel oder Hölle gibt es schon in gewisser Weise in Buddhismus.
Die Vorstellung ist allerdings mit dem Christentum nicht gleich zu setzen.
Man muss sich vor Augen halten, dass im Buddhismus alles im Universum als ganzes gesehen wird. Sogar das Ganze und das Getrennte sind eins deshalb gibt es weder Einheit noch getrenntes und Einheit und getrenntes.
Von diesem Gesichtspunkt aus gesehen ist Hölle, Himmel, der Kreislauf der Wiedergeburt (samsara), Nirvana. Nichts was irgendwo im Jenseits herumschwirt sondern etwas was im ganzen Universum zu finden ist oder auch nicht zu finden. Das ist deshalb verständlich das man glaubt, dass sich der Buddhismus mit dem ,,Nichts" befasst, aber ,,Nichts" hat auch wiederum eine art von Form. Es gehört praktisch zur Form dazu. Man kann eine Sache als ganzes Universum ansehen, weil man es als genauso nichtig ansehen kann wie alles andere oder als Einzelstück aber diese beiden Sichtweisen sind ja nicht getrennt von einnander, da Grenzen nicht wirklich existieren, sondern Vorstellungen sind.
Tut mir Leid wenn das alles schwer zu verstehen ist. Aber das Verstehen mit dem Intellekt ist in Wirklichkeit die Eingrenzung von dieser Welt und Grenzen sind nur Vorstellungen.
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Ich bitte meinen Abschwiff zu entschuldigen, aber ich möchte kein schlechtes Karma auf mich laden, indem ich eine Chance zur Rehabilitierung dieser Tiere auslasse.

@agentp:

Woher willst du wissen was gut oder schlecht ist? Dir wird das zwar von Geburt an beigebracht, jedoch kannst du nicht wirklich wissen, ob das alles gut oder schlecht ist. Es sind einfach nur Verhaltensregeln, also eine Art von Eingrenzung. Die Tatsache, dass du kein schlechtes karma aufladen willst, kann es gerade dadurch passieren.
Du willst es nämlich nur aus dem Grund nicht, weil dir dein ,,Ich" sagt: ,,Ich will nicht, dass mir irgendetwas schlimmes passiert".
Uns allen ist sicher schon passiert, dass wir etwas gutes für uns erreichen wollten, aber dann genau dadurch das Gegenteil erreicht haben.
Das liegt daran, weil Gut und Böse nichts weiter sind, als die Gegenseiten der selben Münze. Man will einen Teil haben und schleppt den anderen Teil unbewusst mit sich herum. Man will den anderen Teil nicht haben und wirft die Münze weg.
Imgrunde passiert einen immer etwas schlechtes, wenn man sich mit etwas identifiziert, was wir alle ständig tun.
Das ist (wenn ich das richtig auffasse) auch das Prinzip der ,,Karmalehre".
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
@ muhmann:

ich denke, aegntp wollte sich nur für den Offtopic entschuldigen und meinte das mit dem "schlechtes Karma" auf sich laden gar nicht so ernst, wie dus genommen hast :wink:!

ansonsten zu der frage des karmas von tieren:
vielleicht hat ja auch jeder einzelne Organismus einen bestimmten entwicklungstechnischen Schwerpunkt in seiner Existenz, so dass die Reinkarnation als Bakterienkultur vielleicht für eine Seele, die sich in früheren Leben nicht genügend fortgepflanzt hat (*ggg*) ganz passend wäre.

Man verzeihe mir alle Formulierungen, die dieses todernste philosophische Thema zusehr verhumorisieren, aber ich bin der Ansicht, dass man Dinge am besten begreift, wenn man sie so erklärt bekommt, dass man laut loslachen muß, wesewegen ich es sogar - hätte dies meine artikulativen Möglichkeiten nicht überstiegen - noch lustiger versucht hätte auszudrücken.

Um noch ein Beispiel zu bringen: Stell dir vor, es gibt 420.000 Schubladen, in die eine leine Kugel gelegt werden muß, um ein Spiel zu gewinnen. Jede dieser Schubladen steht für einen Schwerpunkt im Leben, und wird erst durch ein Leben mit folgendem Schwerpunkt mit so einem Kügelchen gefüllt.

Abgesehen davon würde ich mir nicht zuviel Gedanken um die Intelligenz von Bakterien machen, oder versuchen, sie zu verstehen. Ich meine, wir verstehen ja nicht einmal Schimpansen, die ja angeblich zu 99 % mit uns genetisch identisch sind.

Oder andersherum formuliert: Was meinst du welche Schwierigkeiten ein Tintenfisch hat, "normales menschliches Verhlaten" zu verstehen? Wieso sollte es dir mit Bakterien anders gehen?

Da fällt mir die Geschichte (ich glaube ein Koan) von einem Zen-Mönch ein, der seinen Meister aufsuchte und ihm sagte, dass er Gott überall gesucht habe, in der Stille der Meditation, vorher in weltlichen Dingen und auch durch die Suche in sich selbst. Der Zen-Meister gab ihm LSD und der Schüler stöhnte eine Stunde später: "Gott ist in dem Stein! Sogar in dem Stein!"

Naja, gut, ich habe etwas geflunkert, eigentlich starrt der Mönch auf Anweisung seines Meisters vier Jahre lang ne Wand an, und kommt dass zu dem beschriebenen Ergebnis, dass Gott "auch im Stein, sogar im Stein" ist. Ich dachte nur, hier hat wahrscheinlich eh keiner Lust auf Wände, aber sollte ich mich täuschen sei jedem natürlich freigestellt, die zweite Version der Geschichte zu bevorzugen und die andere als absurde kleine Seitenbemerkung zu ignorieren :wink:.

:D

dimbo.
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
@dimbo
Du hast eine interessannte Antwort geschrieben, aber um auf dein folgendes Beispiel zu kommen:
Um noch ein Beispiel zu bringen: Stell dir vor, es gibt 420.000 Schubladen, in die eine leine Kugel gelegt werden muß, um ein Spiel zu gewinnen. Jede dieser Schubladen steht für einen Schwerpunkt im Leben, und wird erst durch ein Leben mit folgendem Schwerpunkt mit so einem Kügelchen gefüllt.
Welche Bedeutung hätte diese Kugel, wenn sie nicht in diese Schubladen gefüllt werden würde?
Sie hätte genauso wenig Bedeutung, wie die einzelnen Schubladen. Wo wäre die Kugel sonnst? Wäre der Schrank überhaupt gebaut worden?
Welchen Sinn macht es mit einer Kugel ein Spiel zu gewinnen?
Man kann alles aus unzähligen Perspektiven Sehen, allerdings bleiben das doch weiterhin nur Versuche etwas einzugrenzen.
Es ist irgendwie sowas wie eine Leidenschaft des Menschen und Buddha hatte ja gesagt, dass die Ursache des Leidens die Leidenschaft ist und wer sich von der Leidenschaft befreit ist frei von Leiden.
Das Wort ,,Befreiung" ist da etwas unglücklich gewählt, da man ja mit allen Dingen im Universum in Verbindung bleibt, aber man kann aufhören sich mit einzelnen Dingen zu identifizieren.
Um an dieses Ziel zu kommen gibt es viele Mönche die viel meditieren und jeden Tag das Prajnaparamita rezitieren.
Das kann auch ein verhalten sein, dass zu eine Art Gewohnheit wird. Ein neuer Kreislauf, der in schlimmen Fällen zu einem Sprituellen Ego führen kann. Und das ist noch viel schwieriger aufzugeben.
Hier ein Zitat aus den Lankavatara Sutra, das ich aus dem Buch ,,Wege zum Selbst" von Ken Wilber habe:

Die falsche Vorstellung lehrt, dass Dinge wie Licht und Schatten, lang und kurz, schwarz und weiß, verschieden sind und auseinandergehalten werden müssen; aber sie sind nicht unabhängig voneinander; sie sind nur verschiedene Aspekte desselben, sie sind Ausdrücke von Beziehungen, nicht der Wirklichkeit. Daseinsbedingungen sind nicht von der Art, dass sie sich gegenseitig ausschließen; im Kern sind diese Dinge nicht zwei, sondern eins.
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
@ muhmann:

Welche Bedeutung hätte diese Kugel, wenn sie nicht in diese Schubladen gefüllt werden würde?
Sie hätte genauso wenig Bedeutung, wie die einzelnen Schubladen. Wo wäre die Kugel sonnst? Wäre der Schrank überhaupt gebaut worden?
Welchen Sinn macht es mit einer Kugel ein Spiel zu gewinnen?

Ich verstehe worauf du hinauswillst, nur interpretierst du scheinbar mehr in meinen Vergleich hinein, als eigentlich gemeint war. Mir ging es nur darum zu zeigen, dass beispielsweise eine Bakterienkultur im Vergleich mit dem Menschen eine ebenbürtige und eben keine untergeordnete "Bedeutung" haben kann, da eben diese "Bedeutung" nur eine Kreation des menschlichen Bewusstseins ist, und somit zwangskläufig begrenzen muß.

und zur übrigen Diskussion:

Aus oben genannten Gründen halte ich eben die Frage, inwieweit Tiere ihr Karma verbessern können zwar für berechtigt, es aber ebenso schwachsinnig eine vernünftige Antwort von einem seiner seiner Mitmenschen zu erwarten.

Wenn man das jeweilige Gegenüber nicht gerade für einen Pferdepflüsterer halt, dann ist es eben absurd, diese Frage überhaupt zu stellen. Und die konkreteste Antwort auf diese Frage müßte imho lauten:

"Die Grenzen menschlichen Verstehens anderer Lebensformen, seien es Tiere, Bakterien, Ideen oder sonstige Materialisierungsformen, führen dazu, dass eine Wertung andersartigen Lebens durch den Menschen nur schwer vorgenommen werden kann. Deswegen sollte der Mensch versuchen, sich selbst zu ergründen, und aus den Antworten, die er in sich findet heraus zu handeln, so dass, selbst wenn er durch sein Handeln in einen Konflikt gerät, er sich trotz allem immer seiner selbst sicher sein kann."

:D

dimbo.
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
@dimbo

Es ist schon war, dass ein Mensch nicht darüber urteilen kann, ob Tiere ihr karma verbessern können. Ich habe auch nichts gegenteiliges behauptet.
Das bezieht sich aber nicht nur auf Tiere sondern auch auf die Dinge die den Menschen sehr wohl was angehen.
Imgrunde weiß der Mensch nichts auch wenn er behauptet zu wissen, weil das was jeder normale Mensch unter verstehen versteht, eine Art von Eingrenzung ist.
Wenn man zum Beispiel Eine Tasse Kaffee sieht, fängt dein Verstand sofort an zu schalten und sagt:,,Das ist eine Tasse Kaffee! Da ist Kaffee drinn. Den kann man trinken usw.!"
Zumindest denkt man an sowas in der Richtung wenn man den Kaffee gerade in die Tasse gegossen hat. Danach trinkt man diese Flüssigkeit ganz unbewusst, wärend einen tausend andere Dinge durch den Kopf gehen.
Und deshalb wird der Mensch auch nicht die wahre Wirklichkeit des Kaffeetrinkens erfassen, weil er sich mit allen Gedanken, die durch seinen Kopf gehen identifiziert. Er ist deswegen eher unbewusst. Man könnte sogar fast sagen ,,er schläft". Wir glauben alle wir würden in der Realität leben, aber wenn das wirklich so wäre würden wir uns nicht immer über alles beschweren, da wir eben wissen, dass ab und zu auch Dinge passieren, die nicht so toll sind.
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
@ Muhmann:

Sehe ich genauso, auch wenn ich es wahrscheinlich anders formuliert hätte. Aber daran sieht man ja bereits, wie begrenzt und unflexibel unser Kommunikationssystem ist :wink:, und dass Wörter eben doch sehr subjektiv sind!

Ansonsten meinte ich dich mit dem zweiten Teil des Posts auch gar nicht, sondern wollte nur meine Version der Antwort auf Johnny Greens ursprüngliche Frage zu Tieren und Karma, bzw Tieren und Daseinsberechtigung nachliefern.

:D

dimbo.
 
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