Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Über die größten Unsitten in den Internetforen

Campodecriptana

Großmeister
28. Februar 2003
85
Über die größten Unsitten in den Internetforen, welche besonders in der Unfähigkeit in Briefform zu antworten und einer offenbaren Unbelehrbarkeit - selbst durch unzweideutige Fakten - bestehen, sowie der Frage, ob wir berechtigt sind, dies durch den Zeitgeist entschuldigen zu können und inwieweit dazu Schopenhauers Bemerkungen, über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde, hilfreich sind.

Undenkbar scheint, Wilhelm von Humboldt habe mit dem Gedanken gespielt, zu dem Antwortbrief an Johann Wolfgang von Goethe, dessen gesamtes Schreiben noch mal zuzusenden; unmöglich die Vorstellung, Schelling habe an Hegel seitenlange Zitate wiederholt, um mit Zwei-Wort-Sätzen seine Abneigung oder Zustimmung zu bezeugen, unvorstellbar, die beiden unabhängig von einander arbeitenden und lebenden Marx und Engels hätten anders, als durch eine nachvollziehbare Kommunikation, Gedanken entwickeln können.

Wer Briefe schrieb, versuchte seine Gedanken so an ein imaginäres Gegenüber zu verfassen, dass dieses sie plausibel und sinnvoll auffassen und verarbeiten konnte. Wer antwortete, bedachte dabei, wie sehr es darauf ankam, mit welcher Beweiskraft im produktiven Streit, eine Formulierung ausgestattet sein musste, um den gewünschten Eindruck zu hinterlassen. Wer Briefe las und redlich vorging, durfte nicht abgerissen, sondern musste zwangsläufig in Zusammenhängen denken, die vor dem geistigen Auge das Für und Wider abwogen. Wer sich darauf einließ, musste also in der Lage sein, komplexe Vorgänge aufzunehmen und die Replik in ihrer Gesamtheit, auf dem Fundament der logischen Argumentation widerzuspiegeln.

Dies alles scheint abhanden gekommen zu sein. Die elektronischen Kommunikationen; der verengte Focus auf Plakatives; die Anonymität, gepaart mit dem Kalkül des unsichtbaren Provokateurs; der mediale, schnelle Blick; die Unfähigkeit zur Abstraktion und die fehlenden Grundlagen zur Befähigung dialektisch zu denken, haben einen Typus Mensch geschaffen, der, zurückgeworfen auf seine abgeschlossene Welt, ohne Verantwortlichkeit, ohne Rechtfertigungsdruck, einen Subjektivismus pflegt, welcher nur seine adäquate Entsprechung im Autismus findet.

Autistische Kinder sind gekennzeichnet durch eine tief greifende Beziehungs- und Kommunikationsstörung, die sie unfähig macht, zu anderen Personen, ein normales Verhältnis herzustellen; sie können keine Geste, kein Lächeln, kein Wort verstehen. Jede Veränderung in Ihrer Umwelt erregt sie stark. Sie können nicht spielen und benutzen ihr Spielzeug in immer gleicher, oft zweckentfremdeter Art und Weise.

Wer Beweise nicht anerkennt, wer seine schräge Stellung zur Wahrhaftigkeit dahin gehend zeigt, dass er selbst dort, wo die Beweisführung in kleinen, nachvollziehbaren Schritten erfolgte, zu widersprechen gedenkt, weil er seine Ideologie oder seine subjektiv empfundene Minderwertigkeit zu kompensieren versucht, was sein Über-Ich von ihm verlangt, der ist es, an den Schopenhauer dachte, als er schrieb: „Denn jeder Beweis ist die Zurückführung auf ein Anerkanntes. Einen Beweis für den Satz vom Grunde insbesondere zu suchen, ist überdies eine spezielle Verkehrtheit, welche von Mangel an Besonnenheit zeugt. Jeder Beweis nämlich ist die Darlegung des Grundes, zu einem ausgesprochenen Urtheil, welches eben dadurch das Prädikat WAHR enthält….An jenen hergebrachten, schiefen, falschen Auffassungen des Kausalitätsverhältnisses mag zwar größtenteils Unklarheit des Denkens Schuld seyn: aber zuverlässig steckt auch Absicht dahinter.“
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
nun die welt verändert sich...

das kommunikationsmedium internet ermöglicht eben die schnelle, flüchtige nachricht...

ich kann in einem forum schnell und unkompliziert ohne mir gedanken zu machen um die leserlichkeit meiner handschrift, ohne sonderlich schnell in der hand ermüdungserscheinungen zu verspüren postings beantworten.

Wer Beweise nicht anerkennt, wer seine schräge Stellung zur Wahrhaftigkeit dahin gehend zeigt, dass er selbst dort, wo die Beweisführung in kleinen, nachvollziehbaren Schritten erfolgte, zu widersprechen gedenkt, weil er seine Ideologie oder seine subjektiv empfundene Minderwertigkeit zu kompensieren versucht, was sein Über-Ich von ihm verlangt, der ist es, an den Schopenhauer dachte, als er schrieb: "Denn jeder Beweis ist die Zurückführung auf ein Anerkanntes. Einen Beweis für den Satz vom Grunde insbesondere zu suchen, ist überdies eine spezielle Verkehrtheit, welche von Mangel an Besonnenheit zeugt. Jeder Beweis nämlich ist die Darlegung des Grundes, zu einem ausgesprochenen Urtheil, welches eben dadurch das Prädikat WAHR enthält?.An jenen hergebrachten, schiefen, falschen Auffassungen des Kausalitätsverhältnisses mag zwar größtenteils Unklarheit des Denkens Schuld seyn: aber zuverlässig steckt auch Absicht dahinter."

ist dies nun also als versuch zu verstehen jede antwort und jede mehrwegekommunikation im keim zu ersticken?

ist das also im sinn der guten alten briefkultur?

"ich schreibe dir wie die welt ist und wenn du widersprichst dann stellst du lediglich deine unzulänglichkeit unter beweis"



ich trauere dem brief mit seiner förmlichkeit nicht wirklich nach und genieße die relativ direkte form der kommunikation.

unzweideutige fakten begegnen mir sicherlich immer wieder... aber in unserer technomedialen informationswelt halte ich z.b. die sogenannten unzweideutigen fakten des aktuellen tagesgeschehens, dass uns per massenmedialer berieselung geboten, als durchaus anzweifelbar in einem großen teil der fälle.

ich halte es schlißlich nicht für falsch sich den kopf zu zerbrechen über die wahrscheinlichkeit des großangelgten betrugs hinter verschiedenen informationen.

auch in internetforen werden durchaus komplexe zusammenhänge diskutiert, doch die kommunikation findet meist nicht zwischen zwei personen sondern zwischen mehreren individuen statt.

kommunikationspartner können jederzeit einsteigen und jederzeit aussteigen. produktiv ist das für die, die daran ein fortdauerndes interesse haben und da ist es letztlich kein unterschied zu den nachvollziehbaren gesprächen zwischen briefe schreibenden menschen verschiedener epochen.

entscheidend ist der wille der kommunikationspartner.

ich denke der autismusvergleich zieht nicht wirklich.

schließlich geben foren auch eher "schreibfaulen" menschen die möglichkeit an einer erweiterten kommunikation mit anderen teilzunehmen... wohingegen der klassische brief ja doch gewisse grenzen setzt... man muss erst einmal einen entsprechenden briefpartner finden und dann auch wirklich die lust haben sich nach feierabend noch einen krampf im arm zu holen.

ich verstehe die forenkultur eher als eine art wiedergeburt des schreibens und des lesens im gegensatz zu dem bildmedium fernsehen dass ja den kommunikationspartner auf der wohnzimmerseite des mediums zum reinen konsumenten verdammt.



:)

have a nice day there
 

MirEgal

Geheimer Meister
2. August 2003
170
Mich interessiert weniger der Inhalt des Postes, in welchem es hauptsächlich darum zu gehen scheint, welche Verrohung der Sprache in Internetforen zugefügt wird, als vielmehr die Frage, was den Autor dazu treibt, seine Gedanken in für den heutigen Menschen schwer verständlichen Sätzen festzuhalten.

Ist es der Drang, etwas beweisen zu wollen, sich selbst gegenüber den anderen erhoben zu wissen oder ist es ein Protest gegen die Formulierungen und Technik der Neuzeit?

Zu dem Inhalt, der Kern des Problemes ist, dass das Internet ein neues Medium ist, welches auch neue Verhaltensformen verlangt. Das Hauptaugenmerk liegt in Foren eher auf einer flüssigen Diskussion denn auf wohldurchdachten Antworten. Was zum einen zu bedauern ist, da es leicht zu Zwistigkeiten kommen kann, andererseits bietet gerade diese Plattform für viele die Möglichkeit, ihre Meinung ohne Risiko für sich selbst an andere weiterzugeben.

In elektronischen Briefen, die wohl viel eher mit Goethe's Schreiben an Humboldt zu vergleichen sind, stoße ich durchaus nicht an Zwei-Wort-Sätze, sondern versuche im Gegenzug, auch dort meine Gedanken klar und verständlich, wie es dieser Beitrag wohl kaum sein wird, in Worte zu fassen.

Um dies auf einen Abschluss zu bringen, den ich im obigen Post vermisse, die Antworten auf die angesprochenen Themen:

Die Verrohung der Sprache:
Es ist sehr zu begrüßen, dass die allgemeine Sprache einen Grad erlangt hat, bei dem jeder halbwegs gebildete Mensch in der Lage ist, den Inhalt zu verstehen ohne zuerst den Satzbau entschlüsseln zu müssen. Die sogenannten Zwei-Wort-Sätze lassen einen zwar die Gedanken des Verfassers nur erahnen, zum anderen ist seine Position klar definiert. Und auch Goethe hat seinerzeiten neue Wörter geschaffen, sofern mich meine Quellen nicht täuschen.

Das Fehlen verschiedener Meinungen:
Der Mensch sucht nach Bequemlichkeit, und es ist ihm bequemer, seine bedingungslose Zustimmung zur Meinung eines anderen zu geben, denn nach Unterschieden zu suchen. Wobei ich das Aufkommen solcher Menschen nicht als häufiger einschätze als zu vergangenen Zeiten, vielmehr fehlte den Menschen damals die Möglichkeit, an derartigen Diskussionen teilzunehmen.

Der Vergleich von einer Diskussion, wie es ein Forum darstellt, und dem klassischen Brief:
Zwar haben weder normale noch elektronische Briefe, die an mich gerichtet waren, einen Inhalt oder eine Formulierung, die Goethe' würdig wäre, doch waren sie stets um eine gewisse Form bemüht. Während eine Diskussion durchaus hitzig und mit Missverständnissen existieren kann, da nicht jeder dieselbe Meinung teilt. Ein Vergleich mit einer geselligen Stammtischrunde wäre meiner Meinung nach wohl angebrachter.

Ich hoffe, es ist mir gelungen, die Gedanken des Autors zu erfassen und meine Gedanken diesbezüglich verständlich weiterzugeben. Beenden möchte ich noch mit einem Satz, an den ich gerade in solchen Situationen gerne denke:
Rhetorik ist kein Zeichen von Intelligenz ;)
 

chef_koch

Geselle
29. Juni 2003
23
@ Campodecriptana:

Klage nicht über den "Yahoo-Cluster". Wer vom Ameisenhaufen Verständnis verlangt, muß enttäuscht werden. Erkenne, wer deinesgleichen ist. 8)
 

Skywalker

Großmeister
23. September 2002
94
Ein kleiner Tip, der immer wieder Wunder wirkt: Ist Dir ein solches Forum zu niveaulos, suche Dir ein anderes.
Ein Forum ist nunmal kein Brief, und so sehr ich das Briefeschreiben und -lesen liebe, so sehr freut es mich, mich hier auf schnellere und unkompliziertere Weise unterhalten zu können.
Schreibe also Briefe an deine Lieben und weniger Lieben wie und wieviel Du willst, respektiere aber bitte auch den Wunsch der meisten hier, so zu schreiben, wie sie es wollen.
Ein Aufplustern, in der Form, wie Du es hier praktizierst verdient eigentlich nur die Bezeichnung unnütz und die Art und Weise, wie Du Deine Forderungen von Dir gibst, lässt sich wohl getrost unter Wichtigtuerei einordnen.
Um mal wieder mein lieblings Goethe Zitat zu diesem Thema zu bringen: "Getret'ner Quark wird breit, nicht stark."
Da es aber schon immer leichter war, einfache Gedanken in schwierige Sprache zu bringen, als schwierige Gedanken in einfache Sprache, werden uns Beiträge dieser Art wohl niemals erspart bleiben. Ich hoffe nur, daß niemand hier so etwas zu ernst nimmt oder sich gar einschüchtern lässt von großer Rede mit wenig Sinn.

In diesem Sinne einen (glücklicherweise) formlosen und ungezwungenen
Gruß

Skywalker
 

Campodecriptana

Großmeister
28. Februar 2003
85
Forcemagick, so eng ist es nicht gemeint. Es ist durchaus möglich, mit Menschen, die eine andere Meinung vertreten, in einen Streit (im Sinne des Ausfechtens) zu treten. Es gibt aber Leute, bei denen merkst du bald, dass es mit ihnen NIEMALS ein Fortwärtskommen geben wird, da sie nichts anerkennen, der Logik verbissen die Stirn bieten und keinen Kompromiss eines Teileingeständnis eingehen. Nicht selten passiert das aus Eitelkeit und ideologischer Hartnäckigkeit.

Grüße vom CAMPO
 

Gradualmesser

Geheimer Meister
10. September 2002
144
1. Hey deine Sprache ist ja "normal" geworden.
2. Bei solchen Leuten nützt alles diskutieren nichts, das Beste (und tolle, weil ja soviele im inet da sind) ist dann, man sucht sich einen anderen Gesprächspartner.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Campodecriptana schrieb:
Forcemagick, so eng ist es nicht gemeint. es ist durchaus möglich, mit Menschen, die eine andere Meinung vertreten, in einen Streit (im Sinne des Ausfechtens) zu treten. Es gibt aber Leute, bei denen merkst du bald, dass es mit ihnen NIEMALS ein Fortwärtskommen geben wird, da sie nichts anerkennen, der Logik verbissen die Stirn bieten und keinen Kompromiss eines Teileingeständnis eingehen. Nicht selten passiert das aus Eitelkeit und ideologischer Hartnäckigkeit.

Grüße vom CAMPO

nun ich habe, als ich dich das letzte mal zitierte, diesen teil deines postings tatsächlich so streng ausgelegt verstanden.

allerdings gebe ich dir recht es gibt die fälle in denen aus eitelkeit und ideologischer hartnäckigkeit und entgegen aller logik widerspruch geleistet wird, was dann in der tat zu dialektischem stillstand führt.

schön dass das hier nicht der fall zu sein scheint :) schließlich entsteht eine diskussion und es scheint mir, dass wir uns schon ein wenig aufeinander zubewegt haben.

ich finde dein erstes posting ehrlich und mit deinen worten gesagt recht "plakativ" und "provokativ". was ich andererseits aber auch nicht schlimm finde zumal ich die hoffnung habe, dass es als eine eingangsthese zu einer diskussion über kommunikationsstile im informationszeitalter fungiert.

gerade deine kritik an der fähigkeit zur dialektik, die du denen, die der elektronischen kommunikation verfallen sind entgegensetzt fand ich wenig einleuchtend. sicherlich mag es viele forenbenutzer geben, die zu dialektik nicht oder noch nicht fähig sind... so wie das allgemein in der gesellschaft ist. aber die fortdauernde lust am diskutieren und austauschen, die ja letztlich ausschließlich in einem kommunikationsboard wie diesem befriedigt werden kann ( was sonst kann man hier machen als schreiben und lesen?) ist für mich eigentlich eher ausdruck eines wachsenden verständnisses für dialektik... für das diskutieren lernen und das meinungen anderer einholen und das vergleichen mit eigenen ansichten.

ja eigene ansichten werden öffentlich sichtlich gemacht und zur disposition gestellt... wäre das nicht der sinn des postens,wäre man nicht schon bereit zum finden von synthesen dann könnte man sich ja auch sicher mit seiner meinung vor den fernseher werfen und zufrieden sein, dass man die eigene weltsicht nie wirklich hinterfragen muss.

als nahezu autistisch und selbstreflektiv empfinde ich eher die allgemeine spaßkultur in der es gilt die schöne oberfläche zu pflegen und nur ja nicht tiefer in die proleme vorzudringen, da das ja nicht zu ausgelassener partystimmung passen will.

ich glaube gerade in foren wied diesem wird aus der spaßkultur jedoch ausgebrochen...schließlich sind viele der hier diskutierten themen nicht unbedingt spaßig :) .

grüße
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ich gebe Campa, zumindest was das Posting ganz oben anbelangt Recht. Nicht ganz so einverstanden bin ich mit den Aussagen zur Logik, denn Logik im klassischen Sinne ist zwar eindeutig, aber bei Themen wie sie z.B. hier im Forum diskutiert werden, handelt es sich weitgehend um Bereiche, die keine oder kaum empirische Grundlage haben. Man ist also auf Quellen angewiesen, die sich sowohl widersprechen können als auch in der Folge auch unterschiedlich interpretiert werden können. Die Interpretation an sich sollte natürlich den Regeln der Logik entsprechen.
 

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
Rhetorik ist kein Zeichen von Intelligenz aber nur sie gibt dem gebildeten Menschen die Auswahl von Worten und die Schärfe der Formulierung, die er benötigt, um seinen Willen auf "Papier" zu bannen.
Mit dem sprachlichen Repertoire eines Lukas "Superbrain" könnte wohl niemand von uns hier seine Meinung differenziert darstellen

Zitate sind eine Notwendigkeit in Internetforen.
Viele Themen erstrecken sich über Seiten und werden von mehr als nur 2 Personen gelesen und beantwortet.
Um unmissverständlich auf einzelne Aussagen einzugehen, ist das Zitat notwendig. Denn oftmals reicht ein Beitrag, der zwischen dem Original und der Antwort verfasst wurde aus, um den Sinn der Antwort zu verdrehen.

Sonst muss ich Campodecriptana zustimmen, was die Reaktion vieler Benutzer auf Kritik oder andere Meinungen betrifft. Oftmals werden einfachste logische Zusammenhänge in Frage gestellt und Antworten verfasst, die nur ein Wort enthalten.
Es scheint ein Kampf entbrannt zu sein um eine universelle Wahrheit, welche jeder glaubt zu besitzen. Kompromisse werden absolut nicht angenommen und von einer Weiterentwicklung der These im Verlauf einer Diskussion kann man nur in den seltensten Fällen sprechen.
Meist verläuft sich ein Thema in Offtopic Gequatsche, wird ins lächerliche gezogen oder nach einem Streit der verhärteten Fronten geschlossen.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
*grübel*

hat was der thread

ich glaube, das anfangsstatement war ein richtiges obwohl es einem ideal entspricht, das einfach nicht immer erhalten werden kann; wie so viele andere eben auch
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Campodecriptana schrieb:
[...] unmöglich die Vorstellung, Schelling habe an Hegel seitenlange Zitate wiederholt, um mit Zwei-Wort-Sätzen seine Abneigung oder Zustimmung zu bezeugen [...]

Naja, soweit ich weiss, hat Hegel in einer Ausgabe von Fichtes "Grundlagen der allgemeinen Wissenschaftslehre" (oder war es in den Vorlesungsskripten?) eine der Seiten, auf denen beschrieben wird, wie das Ich sich schlechthin selbst setzt, mit einem Stuhl geschmückt...
Will heißen auch zu früheren Zeiten gab es Menschen, die kurze, plakative (und nicht ganz ernst gemeinte Kommentare) von sich gaben und/oder schlicht mit Sinn für Humor.

Die Probleme, die du im Folgenden ansprichst, kenne ich - wie jeder andere Forenuser - jedoch natürlich auch...
Andererseits bietet diese "neue Art der Kommunikation" viele Möglichkeiten: Allein schon die von dir mehr oder weniger angeprangerte Unsitte des ausschweifenden Zitierens - Es gibt eigentlich nichts besseres, einmal gesagtes zu wiederholen, um beiden Parteien begreiflich zu machen, warum es gesagt wurde, wie es gemeint war, wie man es zu einem Kompromiß weiterentwickeln könnte und so weiter.

Eloquenz hingegen ist eine feine Sache und erfreut mich als Leser immer - an der korrekten "Briefform", dem Einhalten tradierter Schreibnormen oder Ähnlichem würde ich sie hingegen nicht festmachen.

Meiner Meinung nach sollte in einem Diskussionsforum beides möglich sein: eher Stammtisch-orientiertes Geplänkel (geht ja auch auf unterschiedlichem Niveau) und fundiertere "Sachanalysen" ( :) )


peace
hives
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
tsuribito schrieb:
Sonst muss ich Campodecriptana zustimmen, was die Reaktion vieler Benutzer auf Kritik oder andere Meinungen betrifft. Oftmals werden einfachste logische Zusammenhänge in Frage gestellt und Antworten verfasst, die nur ein Wort enthalten.
Es scheint ein Kampf entbrannt zu sein um eine universelle Wahrheit, welche jeder glaubt zu besitzen. Kompromisse werden absolut nicht angenommen und von einer Weiterentwicklung der These im Verlauf einer Diskussion kann man nur in den seltensten Fällen sprechen.
Meist verläuft sich ein Thema in Offtopic Gequatsche, wird ins lächerliche gezogen oder nach einem Streit der verhärteten Fronten geschlossen.

das ist schon richtig auch wenn ich die aussage, wie sie in form des ersten postings gemacht wurde als etwas zu allgemein sehe.

mit den bedauerlichen verhärteten fronten haben hier einige diskussionen zu kämpfen gehabt, zu kämpfen und so wird das wohl leider auch bleiben..

aber ich sehe doch einen gewissen positiven lerneffekt. schließlich haben wir hier ja über tausend user und ich denke der größte teil benimmt sich letztlich mehr oder weniger gesittet und aufnahmebereit.

was das zitat angeht, so ist es für mich auch ein mittel den text auf den ich antworten will direkt vor augen zu haben anstatt immer wieder hin und her zu scrollen oder zwischen den seiten zu springen.. manche würden sagen ich zitiere zu oft und zu viel.. aber naja..es ist teil meiner art of communication... es erlaubt mir außerdem in einem posting auf mehrere interessante bemerkungen anderer user einzugehen ohne den leser all zu sehr zu verwirren.
 

Campodecriptana

Großmeister
28. Februar 2003
85
Freut mich, dass doch einige Leute hier auch manches Defizit in der Kommunikation sehen.

Dass dies alles nur ein Internetproblem ist, glaube ich nicht einmal, vielmehr ist es so, dass man hier leider mit bestimmten Typen diskutieren muss, die man sich nicht aussucht, aber denen man im RL aus dem Weg gehen würde. Wie gesagt: Es geht mir zudem nur um die Einhaltung von einigen, mir wichtig erscheinenden, grundsätzlichen Verhaltensweisen. Das Eingangsposting mag so etwas stringent klingen, aber darüber muss sich doch niemand aufregen oder?

Grüße vom CAMPO
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
Campodecriptana schrieb:
Freut mich, dass doch einige Leute hier auch manches Defizit in der Kommunikation sehen.
Freu dich lieber nicht zu früh, das Traurige ist, dass wir das Thema wirklich oft genug hatten, eine Verbesserung ist scheinbar trotzdem nicht vorhanden, man kann in den meisten Fällen eher von verschlechterung reden

Dass dies alles nur ein Internetproblem ist, glaube ich nicht einmal, vielmehr ist es so, dass man hier leider mit bestimmten Typen diskutieren muss, die man sich nicht aussucht, aber denen man im RL aus dem Weg gehen würde.
Es bringt dir allerdings nichts, dass auf bestimmte Typen zu schieben. Diese Einteilung verbessert auch nicht gerade die Wirkung deiner "Botschaft". Es wird keinem gefallen, wegen seines Verhaltens von dir verurteilt zu werden und solche Pauschalisierungen führen nur dazu, dass die Fronten verhärtet werden. Auf die Leute muss man zugehen. Polemik nutzt keiner Seite etwas, denn im Recht zu sein, glaubt eh jeder.
Wie gesagt: Es geht mir zudem nur um die Einhaltung von einigen, mir wichtig erscheinenden, grundsätzlichen Verhaltensweisen. Das Eingangsposting mag so etwas stringent klingen, aber darüber muss sich doch niemand aufregen oder?
Rhetorische Frage? Nun, die Verhaltensweisen sind dir und vielen anderen wichtig, leider bist du jedoch nicht bestimmend über alle. Du wirst also nicht erwarten können, dass die meisten deiner kompromisslosen Kritik zustimmen. Wer kritisiert, muss auch Alternativen anbieten. Ein Dialog wäre da zu Anfang nicht schlecht. Ansonsten klingt das auch zu sehr nach Wehleidigkeit und bringt uns nicht wirklich weiter, außer dass du dir selbst einreden kannst "Ich habe es gesagt und jetzt sollen die anderen mal machen". Nix da, biete doch einfach mal einzelne Schritte an, sonst sieht man das wierder im Sande verlaufen. Und Rechthaberei nutzt niemanden was!
:(
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Mich würde mal was ganz anderes interessieren: Ist campodecriptana Tanja Krienen ? Egal wie, der User mit diesem Namen benimmt sich in jedem Fall ziemlich daneben, zumindest dafür, daß er sich traut hier Vorträge über "Unsitte" zu halten, denn entweder ist campo nicht TK. Dann aber stellt er hier Beiträge aus dem Netz unter seinem Namen ohne Quellenangabe rein (siehe: http://www.phoenix.de/forum/read.php?f=11&i=13195&t=13195 , die er nicht verfasst hat. Das nenne ich mal geistigen Diebstahl. Oder aber es handelt sich um TK, dann aber schreibt Frau Krienen hier anonym in der dritten Person nette Sachen über sich wie " Sieht doch nett aus oder? Ernsthaft: Tanja Krienen ist die Herausgeberin des CAMPO" siehe hier: http://www.weltverschwoerung.de/modules.php?name=Forums&file=viewtopic&p=196987&highlight=#196987 . Das ist zum einen Betrug am Leser, zum anderen einfach schwer peinlich.
Also bitte, lieber campo, klären sie die community auf. Sicher gibt es eine gaaanz andere Lösung, oder.
 
Oben Unten