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Libertarian
Gesperrter Benutzer
- 7. Dezember 2017
- 137
Es ist kein Zufall, dass von all dem wenig bekannt ist. In den sozialen Medien: Facebook, Twitter und Co. wird einem sofort der Account gesperrt, sobald man die Revolution in Rojava erwähnt.
"Es ist sehr wichtig für uns zu verstehen was genau die Gefahren sind, welche uns bevorstehen, da die Revolution in Rojava wahrscheinlich das bedeutendste Ereignis seit der spanischen Revolution in den 1930er Jahren ist, auch von der spanischen Revolution erfuhr der Rest der Welt zu jener Zeit nichts oder wenn dann nur Lügen und Verdrehungen in den britischen, französischen, amerikanischen, russischen, italienischen und deutschen Tageszeitungen, die soziale Revolution in Rojava hat sich übrigens schon länger gehalten als die spanische Revolution, ich denke wenn das Embargo aufgehoben wird, wird man sich mit gewissen Problemen auseinander setzen müssen und es ist sehr wichtig zu verstehen was genau die heimtückischsten Gefahren sind, die uns bevorstehen.
Der Kapitalismus nimmt immer bürokratischere Formen an.
Als die sogenannten Anti-Globalisierungsproteste Ende der 1990er Jahre angefangen haben.......
Die Anti-Globalisiserungsbewegung war natürlich keine Anti-Globalisierungsbewegung, wir nannten uns die "Globalisierungsbewegung", wir sahen es als unsere Aufgabe an, gegen Grenzen und für menschliche Solidarität zu kämpfen, gegen ein System das sich als Globalisierung maskierte, aber eigentlich immer stärkere Grenzen gegen Menschen und Ideen sucht um zu gewährleisten dass das Kapital frei fließen und diese Grenzen ausnutzen kann, mit der Zeit haben wir erkannt, das wir es tatsächlich mit der ersten globalen Bürokratie zu tun hatten, mit der ersten Weltregierung in der Geschichte der Menschheit, damit meine ich dass es all diese Institutionen gibt, von denen die meisten Menschen keine Ahnung haben, Institutionen wie die Welthandelsorganisation, den internationalen Währungsfond (IWF), die Weltbank und das es zwischen diesen Institutionen und transnationalen Konzernen, dem internationalen Finanzwesen und auch NGO's ein nahtloses Netzwerk gibt, es ist das erste mal in der Menschheitsgeschichte dass es eine planetarische administrative Bürokratie gibt - mit anderen Worten eine Weltregierung. Und sie beruht auf keiner öffentlichen Verantwortlichkeit, dieses System und wie es funktioniert haben wir versucht aufzudecken, das war auch der Grund warum es diese gigantischen Veranstaltungen gegen den Kapitalismus gab, jedes mal wenn sich der IWF oder die Weltbank getroffen haben, diese Veranstaltungen sollten der Welt zeigen wer diese Leute sind welche die Herren dieser Welt sind, die Leute welche die Welt regieren und dass wir versuchen dagegen zu kämpfen und unser Modell einer echten libertären Gesellschaft aussehen könnte, wenn wir 10 Jahre zur Occupy-Wallstreet-Bewegung vorspulen kann man sagen das es mehr oder weniger das gleiche war, natürlich haben wir nicht so darüber nachgedacht als wir die Bewegung in Gang gesetzt haben, aber es wurde mit der Zeit immer klarer, das wir es hier mit sehr ähnlichen Phänomenen zu tun haben.
Die 1 % der Gesellschaft welche das gesamte wirtschaftliche Wachstum an sich gerissen haben, sind die gleichen die auch das politische Geschehen bestimmen.
Ungefähr 99 % des politischen Einflusses kommen von 1 % der Gesellschaft, diese Menschen haben also im Prinzip das politische System gekauft. Besonders das US-amerikanische System ist ein Prinzip von institutionalisierter Bestechung, diese Menschen haben ihre Macht in Reichtum und ihren Reichtum wiederum in Macht umgewandelt und vererben diese an ihre Kinder weiter. Sie haben ständig Situationen hervorgerufen indem sie die Regierungen dieser Welt (und zwar alle) als Werkzeug benutzen konnten um Reichtum zu extrahieren. Staat und Kapitalismus gehen immer Hand in Hand - das eine kann nicht ohne das andere. Kapitalismus selbst funktioniert also anders, der Profit der größten Wallstreet Konzernen war immer weniger ein Produkt des Handels oder gar der Produktion, sondern schon immer mehr des Finanzmarkts, aber der Finanzmarkt ist nichts anderes als die Schulden anderer Leute, und Schulden müssen durch eine bestimmte Politik hergestellt werden, durch vorsätzliche Maßnahmen, die Bürokratie wird also als ein Werkzeug zum extrahieren von kapitalistischem Mehrwert benutzt. Dieses globale System welches Schulden produziert und aufrecht erhält und auch andere Methoden um Ressourcen abzuschöpfen, ist jeglicher öffentlicher Verantwortlichkeit entzogen. Es wurde klar das ein gewisses Spiel gespielt wird, dieses Spiel wird von wirtschaftlichen Bürokratien, von militärischen Bürokratien und auch von humanitären Bürokratien die zum gleichen Netzwerk gehören geleitet. Es besteht darin Bilder von Terror und menschlichem Leiden herzustellen und diese beängstigenden und herzzerreißenden Bilder in den Medien zu verbreiten und zu vermarkten. Diese Bilder kann man dann dafür benutzen um an Waffen, Unterstützung und Geld heranzukommen und um Ressourcen, vor allem Erdöl heran zu kommen, das ganze ist eine hierarchisch strukturierte Umverteilung von unten nach oben, das kann man sehr gut sehen wenn man z.B. nach Dashur im Irak geht, das ganze Spiel was der IS bzw. DAESH gespielt hat und das auch die ganzen Regierungen der Welt auf verschiedene Art und Weise gespielt haben, war einzig und allein für die Medien. Es ist sehr offensichtlich das die Jungs von DAESH zu viele Hollywood-Filme gesehen haben, sie haben versucht 1:1 das Bild das der Westen vom absolut bösen hat zu reproduzieren.
Es war alles ein Teil des Spiels Manipulation der Bilder.
Was mich wirklich erschütterte war als ich mit den Leuten der kurdischen Befreiungsbewegung gesprochen habe, da ging es immer um die grundsätzliche Frage wie wir es schaffen können ein anderes Spiel zu erschaffen, wie können wir aus diesen Zwängen in diesem Spiel ausbrechen?
Ihre Art kreativ zu sein besteht beispielsweise darin die Spielregeln zu brechen und das ist es worum es in dieser Revolution geht.
Und das hat mir erlaubt, das was in Rojava geschieht in einem anderen Licht zu sehen, paradoxerweise gab es dort eine Menge Leute die das Gefühl hatten, das die Blockade, auch wenn sie auf humanitärer Ebene schrecklich ist, trotzdem einige Vorteile bringt, als ich mir mehr Gedanken darüber gemacht habe und auch meine eigenen Erfahrungen noch einmal überdacht habe, bin ich auf eines der zentralen Probleme gestoßen, denen revolutionäre Bewegungen begegnen, wie kann man mit größeren bürokratischen Institutionen, die ja letztlich Zwangsgewalt beinhalten umgehen, diese Bürokratien der Staatlichkeit, sind mittlerweile wie die Kluft zum atmen für den Kapitalismus, sie sind seine Bausubstanz, wir müssen aber mit ihnen umgehen, weil wir bestimmte Ressourcen brauchen, doch gleichzeitig müssen wir Strukturen erschaffen die sicherstellen das die Bürokratien des Staates uns ihre Logik nicht aufzwingen und das ist genau das was sie in Rojava versuchen."
Professor David Graeber im Interview
Quelle:

"Es ist sehr wichtig für uns zu verstehen was genau die Gefahren sind, welche uns bevorstehen, da die Revolution in Rojava wahrscheinlich das bedeutendste Ereignis seit der spanischen Revolution in den 1930er Jahren ist, auch von der spanischen Revolution erfuhr der Rest der Welt zu jener Zeit nichts oder wenn dann nur Lügen und Verdrehungen in den britischen, französischen, amerikanischen, russischen, italienischen und deutschen Tageszeitungen, die soziale Revolution in Rojava hat sich übrigens schon länger gehalten als die spanische Revolution, ich denke wenn das Embargo aufgehoben wird, wird man sich mit gewissen Problemen auseinander setzen müssen und es ist sehr wichtig zu verstehen was genau die heimtückischsten Gefahren sind, die uns bevorstehen.
Der Kapitalismus nimmt immer bürokratischere Formen an.
Als die sogenannten Anti-Globalisierungsproteste Ende der 1990er Jahre angefangen haben.......
Die Anti-Globalisiserungsbewegung war natürlich keine Anti-Globalisierungsbewegung, wir nannten uns die "Globalisierungsbewegung", wir sahen es als unsere Aufgabe an, gegen Grenzen und für menschliche Solidarität zu kämpfen, gegen ein System das sich als Globalisierung maskierte, aber eigentlich immer stärkere Grenzen gegen Menschen und Ideen sucht um zu gewährleisten dass das Kapital frei fließen und diese Grenzen ausnutzen kann, mit der Zeit haben wir erkannt, das wir es tatsächlich mit der ersten globalen Bürokratie zu tun hatten, mit der ersten Weltregierung in der Geschichte der Menschheit, damit meine ich dass es all diese Institutionen gibt, von denen die meisten Menschen keine Ahnung haben, Institutionen wie die Welthandelsorganisation, den internationalen Währungsfond (IWF), die Weltbank und das es zwischen diesen Institutionen und transnationalen Konzernen, dem internationalen Finanzwesen und auch NGO's ein nahtloses Netzwerk gibt, es ist das erste mal in der Menschheitsgeschichte dass es eine planetarische administrative Bürokratie gibt - mit anderen Worten eine Weltregierung. Und sie beruht auf keiner öffentlichen Verantwortlichkeit, dieses System und wie es funktioniert haben wir versucht aufzudecken, das war auch der Grund warum es diese gigantischen Veranstaltungen gegen den Kapitalismus gab, jedes mal wenn sich der IWF oder die Weltbank getroffen haben, diese Veranstaltungen sollten der Welt zeigen wer diese Leute sind welche die Herren dieser Welt sind, die Leute welche die Welt regieren und dass wir versuchen dagegen zu kämpfen und unser Modell einer echten libertären Gesellschaft aussehen könnte, wenn wir 10 Jahre zur Occupy-Wallstreet-Bewegung vorspulen kann man sagen das es mehr oder weniger das gleiche war, natürlich haben wir nicht so darüber nachgedacht als wir die Bewegung in Gang gesetzt haben, aber es wurde mit der Zeit immer klarer, das wir es hier mit sehr ähnlichen Phänomenen zu tun haben.
Die 1 % der Gesellschaft welche das gesamte wirtschaftliche Wachstum an sich gerissen haben, sind die gleichen die auch das politische Geschehen bestimmen.
Ungefähr 99 % des politischen Einflusses kommen von 1 % der Gesellschaft, diese Menschen haben also im Prinzip das politische System gekauft. Besonders das US-amerikanische System ist ein Prinzip von institutionalisierter Bestechung, diese Menschen haben ihre Macht in Reichtum und ihren Reichtum wiederum in Macht umgewandelt und vererben diese an ihre Kinder weiter. Sie haben ständig Situationen hervorgerufen indem sie die Regierungen dieser Welt (und zwar alle) als Werkzeug benutzen konnten um Reichtum zu extrahieren. Staat und Kapitalismus gehen immer Hand in Hand - das eine kann nicht ohne das andere. Kapitalismus selbst funktioniert also anders, der Profit der größten Wallstreet Konzernen war immer weniger ein Produkt des Handels oder gar der Produktion, sondern schon immer mehr des Finanzmarkts, aber der Finanzmarkt ist nichts anderes als die Schulden anderer Leute, und Schulden müssen durch eine bestimmte Politik hergestellt werden, durch vorsätzliche Maßnahmen, die Bürokratie wird also als ein Werkzeug zum extrahieren von kapitalistischem Mehrwert benutzt. Dieses globale System welches Schulden produziert und aufrecht erhält und auch andere Methoden um Ressourcen abzuschöpfen, ist jeglicher öffentlicher Verantwortlichkeit entzogen. Es wurde klar das ein gewisses Spiel gespielt wird, dieses Spiel wird von wirtschaftlichen Bürokratien, von militärischen Bürokratien und auch von humanitären Bürokratien die zum gleichen Netzwerk gehören geleitet. Es besteht darin Bilder von Terror und menschlichem Leiden herzustellen und diese beängstigenden und herzzerreißenden Bilder in den Medien zu verbreiten und zu vermarkten. Diese Bilder kann man dann dafür benutzen um an Waffen, Unterstützung und Geld heranzukommen und um Ressourcen, vor allem Erdöl heran zu kommen, das ganze ist eine hierarchisch strukturierte Umverteilung von unten nach oben, das kann man sehr gut sehen wenn man z.B. nach Dashur im Irak geht, das ganze Spiel was der IS bzw. DAESH gespielt hat und das auch die ganzen Regierungen der Welt auf verschiedene Art und Weise gespielt haben, war einzig und allein für die Medien. Es ist sehr offensichtlich das die Jungs von DAESH zu viele Hollywood-Filme gesehen haben, sie haben versucht 1:1 das Bild das der Westen vom absolut bösen hat zu reproduzieren.
Es war alles ein Teil des Spiels Manipulation der Bilder.
Was mich wirklich erschütterte war als ich mit den Leuten der kurdischen Befreiungsbewegung gesprochen habe, da ging es immer um die grundsätzliche Frage wie wir es schaffen können ein anderes Spiel zu erschaffen, wie können wir aus diesen Zwängen in diesem Spiel ausbrechen?
Ihre Art kreativ zu sein besteht beispielsweise darin die Spielregeln zu brechen und das ist es worum es in dieser Revolution geht.
Und das hat mir erlaubt, das was in Rojava geschieht in einem anderen Licht zu sehen, paradoxerweise gab es dort eine Menge Leute die das Gefühl hatten, das die Blockade, auch wenn sie auf humanitärer Ebene schrecklich ist, trotzdem einige Vorteile bringt, als ich mir mehr Gedanken darüber gemacht habe und auch meine eigenen Erfahrungen noch einmal überdacht habe, bin ich auf eines der zentralen Probleme gestoßen, denen revolutionäre Bewegungen begegnen, wie kann man mit größeren bürokratischen Institutionen, die ja letztlich Zwangsgewalt beinhalten umgehen, diese Bürokratien der Staatlichkeit, sind mittlerweile wie die Kluft zum atmen für den Kapitalismus, sie sind seine Bausubstanz, wir müssen aber mit ihnen umgehen, weil wir bestimmte Ressourcen brauchen, doch gleichzeitig müssen wir Strukturen erschaffen die sicherstellen das die Bürokratien des Staates uns ihre Logik nicht aufzwingen und das ist genau das was sie in Rojava versuchen."
Professor David Graeber im Interview
Quelle:









