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Wie sinnvoll sind Verbote?

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ich denke Kinder sollte man in so einer Diskussion mal aussen vor lassen. Kinder sind abhängige Menschen, die ihre Erfahrungen erst machen müssen. Ein Grundgerüst an Regeln müssen sie aber erstmal beigebogen bekommen, um zu überleben. Ich diskutiere manche Sachen gerne mit meinem 4-jährigen Sohn aus, aber wenn er an der roten Ampel nicht stehen bleibt, dann gibt das keine Diskussion.
 

RockRebell

Großmeister
18. November 2003
99
SentByGod schrieb:
Selbst in Zukunft nicht, denn dafuer müsste JEDER Einzelne der Masse den Fakt begreifen und das ist nicht durchzusetzen. Es ist schon schwierig eine Oberstufengruppe in irgend ein Projekt einzugliedern wenn dies auf freiwilliger Basis stattfinden soll!

Warum schliesst Du das einfach so kathegorisch aus?
Oder anders gefragt:
Würdest DU Deinen Beitrag zu einer Gesellschaft dieser Art davon abhängig
machen, ob andere mitziehen?
Sagst Du also: "Nein, damit würde ich erst garnicht anfangen, weil es eh nicht
funktioniert"?
Oder sagst Du: "Scheiss drauf... probieren geht über studieren."?

Die Aussicht, oder die Möglichkeit auf eine Gesellschaft OHNE Verbote, OHNE
Zwänge, OHNE Unterdrückung - wäre es das denn Deiner Meinung nicht
wert, es zumindest mal auszuprobieren und einfach bei Dir selbst anzufangen,
und dann bei Deinem Umfeld?
SentByGod schrieb:
Anarchie als Gemeindschaft ist was für Träumer.
Richtig. Und wie sang John Lennon:
Du magst von mir behaupten, ich sei ein Träumer
Doch in bin nicht der Einzige
Ich hoffe, eines Tages schliesst Du Dich uns an
Und die Welt wäre Eins :wink:

si3ge-dERlux schrieb:
also ich finde anarchie perfekt .. aber utopisch! der mensch vertraegt einfach keine perfektion...
gibt es ueberhaupt perfektion? kann nicht alles immer weiter verbessert werden? ach das schweift jetzt vom thema ab...
Zora schrieb:
Solange wir sagen, der mensch vertrüge keine "Perfektion", tun wir das auch nicht. Ich denke, wir sollten uns als Menschheit etwas mehr zutrauen.

Interessant :-)
Ich denke schon, dass es Perfektion gibt, aber nicht überall - vielleicht täusche
ich mich auch:
Es kann durchaus den perfekten Kreis geben, oder das perfekte Quadrat
ohne irgendwelche Abweichungen. Perfektion bedeutet aber auch immer
Stagnation - perfekt ist, was nicht weiterentwickelt werden kann (weil es ja
schon perfekt ist).
Geometrische Figuren wie Kreis und Quadrat ändern ihre äussere Form
allerdings auch nicht - ein Kreis wäre kein Kreis mehr, wenn seine Form
verändere. Ein Kreis ist "absolut".
Perfektion bei einem Lebewesen kann ich mir allerdings sehr schlecht
vorstellen - wie Du schon sagtest, si3ge-dERlux - irgendwas gibt es
immer zu verbessern :-)

Zora, Deine Aussage hört sich an, als gründe sie sich auf die Annahme, dass
wir unsere Realität selbst erschaffen - im weitesten Sinne. Was ich mir selbst
nicht zutraue, schaffe ich meistens auch nicht.
Was ich anderen nicht zutraue, erfüllt sich meist auch. Wenn ich davon
überzeugt bin, dass jemand etwas nicht schafft...
Es ist schon erstaunlich, wie alle Menschen miteinander verbunden zu sein
scheinen :-)

Huh, schon 2 Kilometer Text geschrieben, und alles "Off Topic" 8O
Wir sollten den Thread umbenennen... ähem <g>


@agentp: Richtig. Wobei ich es wichtig finde, Kindern klarzumachen, dass
alles, was man tut, Konsequenzen hat, für die man die Verantwortung
übernimmt, ob man will oder nicht.
Wenn ich bei Rot über die Strasse gehe, ist die mögliche Konsequenz, dass
ich überfahren werde. Bin ich mir über diese Konsequenz nicht bewusst,
kann ich auch diese Regelung nicht nachvollziehen - bei Rot stehen, bei
Grün gehen.
Ich hab selber keine Kinder (zumindest nicht, dass ich wüsste... :roll: ),
also kann ich nicht wirklich nachvollziehen, wie man mit Kindern umgehen
sollte. Ich denke aber, dass Kinder recht schnell begreifen, was "richtig"
und was "falsch" ist, und auch Rückschlüsse daraus ziehen können.
Naja, wie gesagt... Ich hab keine Kinder, und mich würde interessieren, was
Du darüber denkst :-)

Gruss

der Rebell
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Das ist denke ich schlicht abhängig vom Alter, bzw. von der Entwicklungsgeschwindigkeit. Einem Dreijährigen, der keine Vorstellung von abstrakten Begriffen wie Tod,Sterben, verletzt sein, etc. hat, kann man die Konsequenzen des spontanen Strassenüberqueren schwer bis gar nicht vermitteln. Prinzipiell gebe ich Dir natürlich Recht, daß man es versuchen soll oder sogar muß. Das Problem ist nur, daß Kinder gerade abstrakte Begriffe ja erst mal lernen müssen und wenn diese Begriffe nicht verfügbar sind, dann lassen sie sich auch nicht zur Erklärung verwenden.
 
D

deLaval

Gast
Verbote ganz abzuschaffen, ist einfach deshalb nicht realisierbar, weil, wie auch schon angedeutet wurde, einige Menschen den Sinn (wenigstens für sich selbst) nicht einsehen.
Das alte "die anderen sind so dumm und ich bin so klug" wird sich so schnell nicht legen. Das beinhaltet auch das praktische "es ist schon sinnvoll, daß man in Wohngebieten nur 30 fahren darf, aber ich bin ein guter Autofahrer und habe es eilig" und ähnliches.

Ich will mal folgenden Gedanken in den Raum werfen, beginnend mit einem Beispiel.
Kinder unter 16 Jahren dürfen ja bekanntlich keinen Alkohol trinken.
Macht ja auch Sinn, denn Alkohol ist schädlich für die Gesundheit.
Das kann aber nicht der einzige Grund sein, denn Alkohol ist wenn man 16 und älter ist immer noch schädlich für die Gesundheit. Ich schätze das hängt damit zusammen, daß man den Menschen ab einem Gewissen Alter eine gewisse Eigenverantwortung zutraut.Ähnliches gilt für (teilweise) Autofahren, Wählen etc.
Das ist ein m.E. sehr sinnvolles Prinziep, nur sollte der Erwerb dieser Eigenverantwortung nicht an das Alter gekoppelt sein. Denn damit geht leicht der Sinn der dahinter steckt verloren. Es sind nicht alle Menschen im gleichen Alter auch nur annähernd gleich Verantwortungsvoll.
Vielmehr ist es notwendig, Leuten, die bestimmte Dinge nicht einsehen wollen, diese zu verbieten.
Man könnte z.B. ein System aufbauen, das den Menschen ermöglicht die entsprechende Eigenverantwortung und die damit verbundenen Freiheiten zu "erwerben" (natürlich NICHT käuflich).
Hier käme dann die Erziehung ins Spiel. Die gutgemeinten Versuche des Reliunterichts zu vermitteln, was "vernünftiges" Verhalten ist, sind da allerdings bestenfalls, wegen des guten Vorsatzes, mit Mangelhaft zu bewerten.
Fazit: Wenn man den Menschen Verantwortlich machen will, ist das noch ein weiter Weg. Verbote sind da doch wesentlich einfacher. Die Frage ist, was ist der Zweck, und was sind die Mittel. Und wie verhindert man, daß die Mittel zum Selbstzweck werden?
 

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