es gab ja hier in diesem forum schon oft threads, die sich mit dem thema des herrschenden kapitalismus (der ausbeutung der ressourcen, verarmung...nach sich zieht) und einer alternative dazu beschäftigt haben.
auf einer schweitzer seite wird ein interessantes modell entworfen, das sich ziemlich realistisch anhört, d.h. umsetzbar wäre:
Was kommt nach dem Kapitalismus?
Der 20-Prozent-Planet
Hier ist die Aufgabe: Wie können wir mit 20 Prozent des heutigen Energieverbrauchs schöner leben? (Die ETH nannte das einmal die 1000-Watt-Gesellschaft.) Die Schweiz und der Planet verbrennen momentan fünfmal mehr Ressourcen, als nachhaltig möglich ist. Der Ökokollaps ist sozusagen vorprogrammiert. Vielleicht trifft er nicht mehr in meinem Leben (ich bin 55) ein. Aber irgendwann wird die Wirtin die Rechnung präsentieren. Greenpeace meint, 2050 sei es so weit.
I. Was Ärger macht
Angesichts des drohenden Wirtschaftskollapses scheint der Ökokollaps ein abstraktes, fast philosophisches Problem für WohlstandsbürgerInnen zu sein. Warum sich Sorgen über übermorgen machen, wenn es morgen schon zu Ende sein kann? Das Problem formuliert sich ganz einfach: Wenn wie in Argentinien plötzlich keine Noten mehr aus dem Bankomaten kommen, dann organisiert man sich halt anders. Wenn aber die Kartoffeln nicht mehr wachsen, dann ist alles aus.
Nie ging es in der Schweiz der Umwelt so gut wie heute (zumindest was die Schadstoffbelastung angeht) – obwohl die Ökobilanz katastrophal ist. Mit den Steuererträgen der global agierenden Banken konnten wir uns Kläranlagen leisten. In den neunziger Jahren wurden die verschiedenen Regionen des Südens der Reihe nach durch so genannte Finanzkrisen zum Ausverkauf ihrer Ressourcen gezwungen: zuerst Afrika, dann Südamerika, dann Asien, jetzt wieder Südamerika (wann kommt China dran?). Millionen von Arbeitslosen wurden aufs Land zurückgeworfen. Dort stellten sie fest, dass die Böden versalzt oder erodiert, die Wälder verbrannt oder abgeholzt, die Gewässer verschmutzt waren. In der Stadt kein Geld, auf dem Land kein Boden: die endgültige Erpressung. Das Geld, mit dem wir unsere Kläranlagen bauen, beruht auf dem Profittransfer, der dank dieser Ohnmacht möglich wurde.
Ökologie ist eine Machtfrage: Während die Reichen um ihre Pensionskassen bangen, reden nun plötzlich die Armen von Ökologie. Der Grund liegt in der Verlagerung umweltschädlicher, schmutziger Industrien in den Süden, sodass der Norden auf dessen Kosten «Nachhaltigkeit» importieren konnte (saubere Computer aus China). Die Zerstörung der Umwelt ist nicht nur ein Nebeneffekt der Industrialisierung, sondern eine ihrer Bedingungen. Nur wenn das Land unbrauchbar wird, kann die Lohnabhängigkeit voll durchgesetzt werden. Wer nicht mehr fischen kann, muss in die Fabrik.
Wenn wir also ganz harmlos von globaler Nachhaltigkeit reden (eben zurück auf 20 Prozent der Wirtschaftstätigkeit), dann kann das nur das Ende der heutigen Wirtschaftsweise, des real existierenden Kapitalismus, bedeuten. Nachhaltigkeit wollen heisst den endgültigen Wirtschaftskollaps nicht nur billigend in Kauf nehmen, sondern aktiv herbeiführen.
weiter hier:
http://www.woz.ch/wozhomepage/5152j02/pm51j02.html
auf einer schweitzer seite wird ein interessantes modell entworfen, das sich ziemlich realistisch anhört, d.h. umsetzbar wäre:
Was kommt nach dem Kapitalismus?
Der 20-Prozent-Planet
Hier ist die Aufgabe: Wie können wir mit 20 Prozent des heutigen Energieverbrauchs schöner leben? (Die ETH nannte das einmal die 1000-Watt-Gesellschaft.) Die Schweiz und der Planet verbrennen momentan fünfmal mehr Ressourcen, als nachhaltig möglich ist. Der Ökokollaps ist sozusagen vorprogrammiert. Vielleicht trifft er nicht mehr in meinem Leben (ich bin 55) ein. Aber irgendwann wird die Wirtin die Rechnung präsentieren. Greenpeace meint, 2050 sei es so weit.
I. Was Ärger macht
Angesichts des drohenden Wirtschaftskollapses scheint der Ökokollaps ein abstraktes, fast philosophisches Problem für WohlstandsbürgerInnen zu sein. Warum sich Sorgen über übermorgen machen, wenn es morgen schon zu Ende sein kann? Das Problem formuliert sich ganz einfach: Wenn wie in Argentinien plötzlich keine Noten mehr aus dem Bankomaten kommen, dann organisiert man sich halt anders. Wenn aber die Kartoffeln nicht mehr wachsen, dann ist alles aus.
Nie ging es in der Schweiz der Umwelt so gut wie heute (zumindest was die Schadstoffbelastung angeht) – obwohl die Ökobilanz katastrophal ist. Mit den Steuererträgen der global agierenden Banken konnten wir uns Kläranlagen leisten. In den neunziger Jahren wurden die verschiedenen Regionen des Südens der Reihe nach durch so genannte Finanzkrisen zum Ausverkauf ihrer Ressourcen gezwungen: zuerst Afrika, dann Südamerika, dann Asien, jetzt wieder Südamerika (wann kommt China dran?). Millionen von Arbeitslosen wurden aufs Land zurückgeworfen. Dort stellten sie fest, dass die Böden versalzt oder erodiert, die Wälder verbrannt oder abgeholzt, die Gewässer verschmutzt waren. In der Stadt kein Geld, auf dem Land kein Boden: die endgültige Erpressung. Das Geld, mit dem wir unsere Kläranlagen bauen, beruht auf dem Profittransfer, der dank dieser Ohnmacht möglich wurde.
Ökologie ist eine Machtfrage: Während die Reichen um ihre Pensionskassen bangen, reden nun plötzlich die Armen von Ökologie. Der Grund liegt in der Verlagerung umweltschädlicher, schmutziger Industrien in den Süden, sodass der Norden auf dessen Kosten «Nachhaltigkeit» importieren konnte (saubere Computer aus China). Die Zerstörung der Umwelt ist nicht nur ein Nebeneffekt der Industrialisierung, sondern eine ihrer Bedingungen. Nur wenn das Land unbrauchbar wird, kann die Lohnabhängigkeit voll durchgesetzt werden. Wer nicht mehr fischen kann, muss in die Fabrik.
Wenn wir also ganz harmlos von globaler Nachhaltigkeit reden (eben zurück auf 20 Prozent der Wirtschaftstätigkeit), dann kann das nur das Ende der heutigen Wirtschaftsweise, des real existierenden Kapitalismus, bedeuten. Nachhaltigkeit wollen heisst den endgültigen Wirtschaftskollaps nicht nur billigend in Kauf nehmen, sondern aktiv herbeiführen.
weiter hier:
http://www.woz.ch/wozhomepage/5152j02/pm51j02.html