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Waldorfschule?

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: Waldorfschule?

Hallo.... ich mache gerade Abi und muss mich zum Thema Waldorfpädagogik vorbereiten in der Tat ist diese Schulform komisch.... Es wird von einem Christus- Impuls gesprochen.... ausserdem geht es um die Verteufelung des Intellekts.... hm und dann die Temperamentenlehre....

Hallo :-)
Ja die Arbeitsblätter habe ich aus der Schule.... Aber ich schaue auch selber im Internet nach....

Wie wird das mit der ja sicherlich nur von Dir so genannten Verteufelung des Intellekts denn in den Arbeitsblättern genau formuliert?
 

Emilia

Geselle
5. Juni 2008
5
Hallo .... Im Text wird es so genannt "Die Verteufelung des Intellekts"

Hallo Herr Dunkelberg, vielleicht können Sie mir das Wort "Anthroposophisch" erklären.... bedeutet es das der Mensch nicht nur aus dem Körper besteht sondern auch eine Seele und einen Geist hat und man ihn deshalb als Gesamtheit erforschen muss? Vielen Dank für Ihre Hilfe
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: Waldorfschule?

Erst einmal zu dem Text: Wird der von Euch in der Schule als Beispiel für eine Polemik analysiert oder nur ganz unkritisch als eine glaubwürdige Quelle aufgenommen?

_____________________


"Anthroposophisch" soll nach Steiner, der den Begriff ja ganz maßgeblich geprägt hat, etwas kennzeichnen, was mit dem Bewusstsein seines Menschentums zu tun hat.

Grundsätzliche philosophische Fragen kann man dabei ausklammern.

Steiner war dem Philosophieren überhaupt abhold.

Deshalb hat er sich auch als die Reinkarnation Thomas` von Aquin gesehn, der ja dem Nominalismus, also dem Ausgehn vom Begriff, den Realismus und damit das Ausgehn von der Sache entgegensetzte. Im Lauf des Spätmittelalters - Thomas starb 1274 - hat sich der Realismus allmählich gegen den Nominalismus durchgesetzt, heute ist Thomas die grundsätzliche theologische Autorität sowohl in der katholischen wie der evangelischen Kirche.

Natürlich wird man, wenn man sich über den Begriff des Menschentums den Kopf zerbricht, früher oder später auch beim Leib-Seele-Problem landen.

Darum ist es Steiner aber nicht so sehr gegangen.

Er wollte das Wort "anthroposophisch" nicht als einen Begriff in einer philosophischen Systematik verstanden wissen - eine solche hat er nicht aufgestellt - sondern mit ihm die von ihm begründete religiös tingierte Bewegung kennzeichnen.

Religionen aber setzen ja die Existenz von irgend etwas Übersinnlichem Idealem und Unzerstörbarem schon voraus: so tut die Religion des Materialismus das zum Beispiel mit der Materie. Da sie die Materie vergöttert, leitet sie seelische Ereignisse - die sie durchaus eingesteht - aus ihr ab.

Das Wort "anthroposophisch" ist also in keiner Weise ein Adjektiv, mit dem ein Mensch bezeichnet werden sollte, der grundsätzlich religiöser, von der Existenz von irgend etwas Transzendentem (über das Irdische Hinausgehendem) stärker überzeugt wäre als andre.

Steiners grundlegendes menschenkundliches Werk ist die "Theosophie". In ihr unterscheidet er beim Menschen unter andrem den physischen Leib, den Ätherleib, mit dem er die typische Formgestalt meint, den Astralleib (die Sinne, für sich losgelöst), die Empfindungsseele (also die Sphäre, in der man etwa Liebe oder Hass empfindet), die Verstandesseele (das Vermögen, logisch zu begreifen und zu schalten), das Ich (das Selbstbewusstsein), die Bewusstseinsseele (sonst sagt man zu diesem Bereich des menschlichen Seelenlebens eher Gewissen), den Lebensgeist (die Kultur, in die der Mensch eingetaucht ist) und mit dem Geistesmenschen dasjenige allgemein Menschliche, was uns alle irgendwo in unsrem Inneren miteinander verbindet.

Er unterscheidet hier also eigentlich nur Dinge, die sowieso schon allgemein bekannt sind.

Das Ganze stellt nicht viel mehr dar als eine etwas genauere Aufteilung des Menschen denn die Freudsche in Es, Ich und Über-Ich (Es: physischer Leib, Ätherleib, Astralleib, Empfindungsseele, Verstandesseele; Ich: Ich, Bewusstseinsseele; Über-Ich: Lebensgeist, Geistesmensch).

Genauso wie Freud geht es Steiner hier also in keiner Weise um irgendwelche grundsätzlichen philosophischen Erwägungen.

Man kann die Theosophie Steiners, die ja dann zwecks größrer Klarheit in Anthroposophie umbenannt worden ist (Steiner hat sich 1912 mit seinen stärker christlich ausgerichteten Leuten von der Theosophischen Gesellschaft abgespaltet), aber natürlich trotzdem im landläufigen Sinne auch eine "Philosophie" nennen, genauso, wie es z.B. eine Unternehmensphilosophie gibt.

Steiner und auch viele andre bis hinein in die fünfziger Jahre - zuletzt, kurz vor seinem Tod, vor allem Konrad Adenauer - haben den Materialismus im ungenauen Sinne eines bloßen Strebens nach materiellen Gütern, einer bloßen Konzentration auf das Wägbare im engen Sinne des Gewichtes, der elektrischen Stärke usw. (nicht mehr aber des ebenso wägbaren abstrakten Mathematischen und Gedanklichen) als eine bloße Krankheit aufgefasst.

Wenn er gegen den Materialismus wetterte und davor warnte, dass er noch zwei- bis dreihundert Jahre zunehmen könnte, hat er damit nicht einen veredelten, philosophisch sauber definierten materialistischen Kult gemeint.
 

The Iron Maiden

Geselle
5. November 2008
12
AW: Waldorfschule?

Es geht ein Gerücht um , dass in Waldorfschulen "Pimper-Orgien" einmal in der Woche stattfinden ... ausserdem werden in den Kellern der Waldorfschulen Menschen geklont ... und auch Versuche mit Menschen gemacht. Gerüchte besagen , dass schon Menschen mit Flügeln , oder zwei Köpfen aus Waldorfschulen geflüchtet sind ... alles sehr schlimm :(

Was wisst ihr darüber ?


Sag mal, rauchst du schwaemme?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Waldorfschule?

Das Statement ist sechs Jahre alt... Ich glaub nicht, daß der noch antwortet.
 

blueline

Geselle
5. November 2008
13
AW: Waldorfschule?

Ihr tut hier ja grade so als würde es sich bei Waldorfschulen um Sekten handeln. Ich war selber einige Jahre auf einer Waldorfschule und kann euch versichern es hat nichts mit einer Sekte oder Ähnlichem zu tun. Ich halte persönlich nicht all zu viel von dem System finde es aber falsch es ohne Kenntnis zu verurteilen!
 

Desaguliers

Geheimer Meister
29. Juni 2008
495
AW: Waldorfschule?

Ich frage mich, was dieser Thread hier zu suchen hat. Ist die Waldorfgesellschaft oder wer auch immer Träger der Schulen ist, eine Geheimgesellschaft? Oder liegt es an dem Gerücht, Steiner sein Freimaurer gewesen?
 

bernds

Geselle
30. September 2008
8
AW: Waldorfschule?

Endlich bringts mal einer auf den Punkt... scheint ja Leute zu geben, die hier gern alles ausdiskutieren^^ Geheimnisse lassen sich doch aus allem machen ;)
 

deus ex machina

Lehrling
6. November 2008
1
AW: Waldorfschule?

Die haben da einfach ein etwas anderes Bildungskonzept

Und von wegen Experimente... Ich geh selbst auf die Waldorfschule und besitze wie jeder normale Mensch 12... äh 13 Finger (warn's gestern nich noch 12? - egal).

LG
deus ex machina
 
6. November 2008
1
AW: Waldorfschule?

Jop, auch Waldorfschüler - kann dir da nur zustimmen.

Aber 13 Finger??? Naja, mir reichen 4 völlig aus... ich erledig eh das meiste mit meinen 5 Füßen :shy:

LG
Klon von deus ex machina


PS: auf Ideen muss der Mensch kommen... unglaublich :lach1:
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Waldorfschule?

also ich find den Doppelaccount inovativ!

den Humorbonus haste schonmal ! :lol:
 

theophilos

Geheimer Meister
22. Juli 2008
462
AW: Waldorfschule?

Leute, Leute, wenn schon, dann bitte aber korrekt:

Die Sektenbeautragten sprachen hinsichtlich der Antroprosophen tatsächlich von religiösen Sondergruppen und Sekten, dies wurde nur nicht so in der Politik bzw. vom Ausschuss für Weltanschauungsfragen gesehen, dieser bevorzugt neutralere, kirchenferne Begriffe wie "Weltanschauungsgemeinschaft".
 

Desaguliers

Geheimer Meister
29. Juni 2008
495
AW: Waldorfschule?

Ich wage es stark zubezweifeln, dass die Antroposophen als Sekten gelten könnten, da ein recht konkreter Kriterienkatalog gelten muss, bevor eine weltanschauliche Gruppe (und welche Gruppe Menschen ist nicht "weltanschaulich"?) als Sekte bezeichnet werden kann.

1) Eine Führungspersönlichkeit, deren Aussagen nicht hinterfragbar sind und der allfällige Verehrung zukommt.
2) Regulationen für viele Bereiche des Lebens.
3) Ein (institutionalisierter oder informeller) Kontrollmechanismus zur Ueberwachung des Verhaltens der einzelnen Mitglieder.
4) Ein Elitebewusstsein der Organisation.
5) Eine Innen-Aussen-Spaltung mit Abwertung der Aussenwelt, eine systematische Abwertung des bisherigen Lebens.
6) Endogamie, d.h. ein Verbot oder die Aechtung von Liebesbezie-hungen zu Aussenstehenden.
7) Hohe zeitliche Inaspruchnahme der Mitglieder.
8) Z. T. auch weitgehende Indienstnahme der finanziellen Ressourcen der Mitglieder u.a.m.

Zur schnellen Prüfung der Sektenhaftigkeit von Gemeinschaften haben sich folgende drei Merkmale bewährt, die gemeinsam gegeben sein müssen, um bei einer Gemeinschaft hohe Sektenhaftigkeit erwarten zu lassen:
1) eine Führung, die von den Mitgliedern nie kritisiert wird
2) Regulationen für alle Bereiche des Lebens
3) Kontrolle der Beachtung dieser Regeln entweder formell oder informell.

(Entnommen aus: Relinfo: Sekte - Definition und Merkmale)
 

theophilos

Geheimer Meister
22. Juli 2008
462
AW: Waldorfschule?

Ich finde es unmöglich, mit solchen Sätzen wirklich Eigenschaften von Gruppen zu isolieren.

Während nicht alle Merkmale auf jede Sekte gleichermaßen zutreffen, trifft auf die meisten Gruppen jedoch grundsätzlich geistige Kontrolle zu, diese findet man auch bei den Antroprosophen. Die Formen der geistigen Kontrolle sind nicht überall gleich, auch da kann man nicht so einfach verallgemeinern, sondern muss genau beschreiben, wie die Kontrolle funktioniert!

Bei einigen Sekten findet man genau die wichtigsten Sektenmerkmale nicht, dafür umso mehr in der Kirche.

Und nun der Beweis für das was ich sagte:

Quelle: Seite 23, BERLINER DIALOG 21, 2-2000

Christliche Sekten - eine Übersicht
Das kirchenoffizielle "Handbuch Religiöse Gemeinschaften" der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) rechnet in der 5. Auflage (2000) zu den christlichen Sekten, also zu den Gemeinschaften, die mit christlichen Überlieferungen wesentliche außerbiblische Wahrheits- und Offenbarungsquellen verbinden und in der Regel ökumenische Beziehungen ablehnen, die folgenden, hier in alphabetischer Reihenfolgeaufgeführten Gemeinschaften:

- Apostelamt Juda / Gemeinschaft des göttlichen Sozialismus
- Bruno Gröning Freundeskreis
- Christengemeinschaft (eine anthroposophisch geprägte Gemeinschaft)
- Christliche Gemeinschaft Hirt und Herde
- Christliche Wissenschaft / Christian Science (eine christliche Sekte, die "positives Denken" und "metaphysisches Heilen" praktiziert und alle Krankheiten, Alter und Tod für "Irrtum und Täuschung" hält, die aber nicht wegen des Namensgleichklangs mit der Pseudo-Religion "Scientology" verwechselt werden sollte)
- Gemeinschaft in Christo Jesu / Die Lorenzianer
- Internationale Gemeinden Christen / International Churches of Christ (ICOC) / Boston Church of Christ
- Johannische Kirche
- Neuapostolische Kirche
- Unitarier
- Zeugen Jehovas (bekannt durch ihre Zeitschriften Wachtturm und Erwachet)
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Waldorfschule?

Ich kenne nicht alle Religionsgemeinschaften auf der Liste, aber auf die meisten treffen doch die Beschreibungen zu?

Vor allem richtet sich diese Liste nach der ursprünglichen Bedeutung des Wortes "Sektes", was soviel wie Abspaltung bedeutet.
Alle diese Religionen lehnen die Ökumene ab und sind nach kirchlicher Sicht somit Sekten.
 

Desaguliers

Geheimer Meister
29. Juni 2008
495
AW: Waldorfschule?

Zunächst mal ist der Begriff Sekte an sich nichts negatives, da er, wie Slanderino ausführt, Abspaltung bedeutet. Da der Begriff aber immer im Zusammenhang mit negativen Aspekten einer kleinen, aus der geltenden Norm fallenden Religionsgemeinschaften verwendet wird, wird er synonym zu Gedankenkontrolle, Führerprinzipien oder Ausbeutung (der Sektenmitglieder durch die Sektenoberen) benutzt. Weil der Begriff also ein Politikum ist und Reflex-artig negativ konnotiert wird, sollte man sehr vorsichtig damit umgehen. Einige auch auf dieser Plattform aktive Zeitgenossen benutzen den Begrif – aus Dummheit, aus Unwissenheit, aus Bosheit – auch auf die Freimaurerei, die nie eine Sekte war und gar keine sein kann.
 

theophilos

Geheimer Meister
22. Juli 2008
462
AW: Waldorfschule?

Das ist nicht ganz korrekt.

Laut Wikipedia, meiner Kenntnis und evangelischer Forschung kommt der Begriff von lat. "sequi" von jemandem nachfolgen, auch im Sinne von Partei, Schulrichtung. Erst später tritt die Nebenbedeutung von "Abspaltung" hinzu und zwar aus dem Dunstkreis der "christlichen" Kirchen und deren Inquisition.

Der Begriff ist zwar im Volksmund bekannt, wird aber von staatlicher und nichtkirchlicher religionswissenschaftlicher Seite nicht benutzt. Er ist tendenziös, prinzipiell verschwommen und gleicht anderen kirchlichen Kampfbegriffen wie der Häresie oder dem Ketzertum. Daher kann jede irgendwie religiöse Gruppierung in die Sektenschublade kommen.

Ein Beispiel für freie religionswissenschaftliche Forschung: REMID
 
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