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Waldorfschule?

paul20dd

Geheimer Meister
30. April 2002
442
STeiner&Crowley NACHSCHLAG !!!

Steiner doch Mitglied bei O.T.O.?

Josef Dvorak widerspricht sich selbst.



Auf die Frage von Wolfgang Weirauch: „Gibt es irgendeinen schriftlichen Beweis dafür, dass Rudolf Steiner Mitglied bzw. Großmeister des O.T.O. gewesen ist?“ antwortete Josef Dvorak in Heft 6/1998 der Flensburger Hefte (Titel: Feldzug gegen Rudolf Steiner) noch: „Keinen einzigen“. Der „führende Satanismus-Experte im deutschsprachigen Raum“ hat nun in der Neuauflage seines Buches „Satanismus“ (München 2000) etwas ganz anderes geschrieben.

Im Kapitel „Rudolf Steiners Fehltritt“ schreibt Dvorak: „Daß, wie schon gesagt, Rudolf Steiner neben Theodor Reuß und Aleister Crowley eines der Oberhäupter des O.T.O war, wird von Anthroposophen nicht an die große Glocke gehängt. Steiner leitete zwischen 1906 und 1914 den deutschen Ordenszweig MMA (=Mysteria Mystica Aeterna) als Großmeister und „Supremus Rex“ (das ist der höchste X° O.T.O.). Das Logenpatent hatte er für 1500 Mark von Reuß erworben. Crowleys britischer Zweig hieß MMM (=Mysteria Mystica Maxima) und der Reuß vorbehaltene Zweig nannte sich MMV (= Mysteria Mystica Veritas). Sekretär des schweizerischen O.T.O war der berühmte Tänzer Rudolf Laban, der auch bei der Gründung der Züricher Dada eine Rolle spielte.“



Dvorak bringt die Beschreibung einer angeblich von Rudolf Steiner abgehaltenen kultischen Handlung, die Quelle ist ein gewisser Gösch. Diese kultische Handlung enthält keinerlei Hinweise auf das, was nun folgt: Das Kapitel endet mit dem ohne Zusammenhang eingefügten Satz Dvoraks: „Bei dem Gedanken, ihr Abgott Rudolf Steiner könnte an den Sexulariten der O.T.O.-Hochgrade fröhlich teilgenommen haben, läuft einigen mir persönlich bekannten wohlerzogenen Anthroposophen der Schauer über den Rücken."

Im direkt anschließenden Kapitel mit der Überschrift „Ordensgeheimnis Sexualmagie“ geht es dann vorwiegend um Aleister Crowley und dessen Praktiken.



Schon der Satz, Rudolf Steiner sei NEBEN Aleister Crowley eines der Oberhäupter des O.T.O. war suggeriert ein falsches Bild: Setiner war, wenn überhaupt, nicht NEBEN, sondern VOR Aleister Crowley im O.T.O. tätig. Zumindest ist sicher: es gab keinerlei Kontakte zwischen Steiner und Crowley. Nach den Dvorak-Interview in den Flensburger Heften war Steiner sogar GAR NICHT im O.T.O. tätig.



So kann man Menschen verwirren…

Arfst Wagner

tschö
 

^SpAWn^

Geheimer Meister
21. Juli 2002
364
Es geht ein Gerücht um , dass in Waldorfschulen "Pimper-Orgien" einmal in der Woche stattfinden ... ausserdem werden in den Kellern der Waldorfschulen Menschen geklont ... und auch Versuche mit Menschen gemacht. Gerüchte besagen , dass schon Menschen mit Flügeln , oder zwei Köpfen aus Waldorfschulen geflüchtet sind ... alles sehr schlimm :(

Was wisst ihr darüber ?
 

Falk

Geheimer Meister
10. April 2002
149
Organisationsmäßig umfasst der OTO Zürich heute auch noch: den Ordo Illuminatorum (Illuminaten-Orden), die Fraternitas Rosicriciana Antiqua (Alte Bruderschaft vom Rosenkreuz) und die Ecclesia Gnostica Catholica (Gnostisch-katholische Kirche). Im "Äquinox VII", Zürich 1957, wird darüber hinaus behauptet, dass "die Weisheit und das Wissen der folgenden Körperschaften" ebenfalls zum OTO zählt: Orden der Ritter v. Heiligen Geist, Orden v. Tempel, Johanniter-Orden, Malteser-Orden, Ritter v. Heiligen Grab, Kirche v. Heiligen Gral, Hermetische Bruderschaft des Lichts, AASR 33°, Memphis-Ritus 97°, Mizraim-Ritus 90°, Swedenborg-Ritus, Martinisten-Orden, Sat-Bhai-Orden, Hermetischer Orden der Goldenen Dämmerung."

Als ausdrücklich nicht angeschlossen wird die A.A. (Astrum Argenteum - der Silberne Stern, auch Atlantische Adepten genannt, eine von Aleister Crowley gegr. Geheimgesellschaft und Abteilung der Goldenen Dämmerung). In den Schriften des OTO werden alle anderen, ähnlichen Organisationen als "gemeiner Schwindel" abgetan. (Quelle: vgl. Zeitschrift "Oriflamme", Nr. 24 v. 19.2.1963).

Da nach meinen Unterlagen Steiner 1906 zum Rex Summus, d. h. Großmeister des OTO ernannt wurde und Crowley zum A.A. gehörte, kann er eigentlich kein Großmeister des OTO gewesen sein. Zwischen Steiner und Reuß kam es übrigens 1918 zum Bruch der Beziehung.
 

Watergirl2002

Geselle
27. Juni 2002
17
Also, mein Bruder ist auf einer Waldorfschule in der 13.
Das ist einfach ein anderes Schulsystem...
-Von der 5-9 kriegt man keine Noten, sondern nur einen Text
-Man hat eine Lehrerin bis nach der 9, nur wenige Fachlehrer
-Jeden Morgen hat man zwei Stunden Erdkunde/Deutsch/Mathe etc...wird je in 2 Wochenabständen gewechselt
-Man hat Eurythmie, Werken, Chor etc...
-In der 12 muss man eine werkliche Arbeit ablegen und in einem Theaterstück mitspielen
-Insgesamt legen Waldorfschulen mehr Wert auf Selbstständigkeit
Es gibt noch viel mehr Dinge, aber die fallen mir im Moment nicht ein! :_)
Also dann
MFG
Watergirl
 

pg

Geselle
8. August 2002
14
Ihr hab recht wenn ihr sagt waldies weltfremd das ist mir selber auch aufgefallen. Ich personlich würde die Waldorfschule als esotherische Schule bezeichnen. Rudolf Steiner war Mitglied in der Theosophischen Gesellschaft, die die werte Madame Blavatsky im 19 Jahrhundert gründete und aus verschiedenen "spiritistisch" angehauchten Leuten bestand. Typische Sitzungen der "Geisteranrufung" wahren damals nicht selten.

LOOOOL
 
W

Weinberg, Oliver

Gast
In der Biographie fehlen die 10 Jahre, in denen Steiner die
deutschen Patente des O.T.O. besaß (skurril was, dass
es für so etwas Patente gibt...), nachzulesen in Josef
Dvoraks Buch 'Satanismus - Erscheinungen einer Sub-
religion', wo er u. a. die Ausübung von rituellen Sexual-
praktiken beschreibt, mit denen konfrontiert ihm bekannte
Antroposophen eiligst das Weite suchten.
Meine eigene Kollegin meinte dazu, "Naja, das hat er dann
doch sehr schnell aufgegeben..." und wollte dazu auch nichts
mehr sagen (peinlich, peinlich...)
Ich persönlich finde, das 10 Jahre schon eine lange Zeit
sind.

Aber was Steiner sonst angeht, so lohnt es sich schon,
sich mit ihm zu beschäftigen, weist er doch immerhin
einen möglichen Weg aus der eigenen Ohnmacht den
Verhältnissen gegenüber. Was seine JüngerInnen daraus
machen steht auf einem anderen Blatt, aber das war
bei Jesus (siehe Paulus) auch kaum anders. Außerdem
fällt mir immer wieder auf, wie Lustfeindlich sich die
moderne Antroposophie gebährt, so als sollten Steiners
O.T.O. Jahre (mit allem, was er dabei lernte) möglichst
gedeckelt werden, aber das kann man Steiner wohl kaum
anlasten, was die, die nach ihm kamen, aus dem machen,
was er ihnen hinterließ. :idea:
 

Falk

Geheimer Meister
10. April 2002
149
@ Weinberg, Oliver

Mit "Patente" ist hier nicht das gemeint, was wir heute unter einem z. B. Technischen Patent verstehen. "Patent" steht vielmehr gleichbedeutend für Gründungsurkunde oder auch amtliches, von einer Großloge o. ä. ausgestelltem Dokument.
 

Archangel

Geselle
2. August 2002
5
Ich habe irgendwann einmal das "Schwarzbuch Anthroposophie" gelesen... Dort tauchten einige recht heftige Berichte ueber Waldorfschulen auf, u.a. auch falsche Berichte ueber die Zeit des NS wenn ich mich recht entsinne... es liegt schon leider etwas zurueck, dass ich es las
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
Die wirkliche Bedeutung der Waldorfschulen

Da hier ja alles nicht so besonders ernsthaft abgeht, kann man wohl auch mal zum Spaß eine seriöse Einordnung der Waldorfschulen bringen...

Also:

Rudolf Steiner griff 1919 freudig das Angebot Emil Molts auf, für die Kinder seiner Arbeiter in der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik (und auch für andere Kinder, z.B. solche von württembergischen Ministern) eine Schule zu gestalten. Die Behörden wurden über die neue Schule erst durch die Einladung zur Eröffnungsfeier informiert.

Durch die enge Verbindung mit den anthroposophischen Kreisen (gar nicht so sehr mit der Anthroposophischen Gesellschaft, zu der man bewusst Abstand hält und deren aktivste Mitglieder stets zu den weniger wichtigen Personen an einer Waldorfschule gehören), durch die starke Durchdringung der Schule und des Unterrichts mit dem Christentum (in islamischen Ländern mit dem Islam), durch den Eurythmie- und den freichristlichen Religionsunterricht und allgemein die besondere, in einem gewissen Sinn (besonders den Grünen gegenüber)aufgeschlossene spirituelle Gemeinschaft jeder einzelnen Waldorfschule stellen diese Schulen heute das dar, was im Römischen Reich die christlichen Gemeinden waren, bevor Constantin der Große das Christentum zur Staatsreligion machte - also die ersten Zellen der nachfolgenden Gesellschaftsform. Begabte Leute, denen der staatliche Universitätsbetrieb und die außeranthroposophischen Karrieremöglichkeiten zu trocken, zu leer und zu unwahrhaftig sind (auf deutsch: viel Geld und wenig sinnvolle Leistung) bringen sich an den Waldorfschulen als Lehrer ihren Fähigkeiten entsprechend ein, ganz so wie die Bischöfe der christlichen Kirche in der Antike, die ebenfalls auf offizielle, im "normalen" aber eigentlich lange schon nicht mehr normalen römischen Reich anerkannte Leistungsnachweise verzichteten.

In den Eliten vollzieht sich seit Langem ein schleichender Übergang vom Katholisch-evangelischen hin zum Anthroposophischen. Da gibt es dann sicherlich auch die eine oder andere Verschwörung (so soll sich etwa in Berlin um den Waldorfvater Eberhard Diepgen eine sagenhafte Waldorf-Connection gebildet haben). Näheres zur Bedeutung der Waldorfschulen in den Eliten auf www.exwaldis.de (der Website von zwei meiner ehemaligen Klassenkameraden aus Wangen im Allgäu).
 

William Wallace

Lehrling
26. September 2002
2
also ich möchte euch jetzt mal ein bisschen was sagen zum thema waldorfschulen:

ich selbst bin seit über 12 jahren auf der waldorfschule in bonn(bin grad im abi!)...und war vorher 3 jahre in krefeld im waldorfkindergarten...man kann also sagen ein eingefleischter waldi!

was ihr hier teilweise von euch gegeben habt zu diesem thema ist sehr typisch...!

oft hab ich mich mit leuten über waldorfschulen unterhalten...und immer wieder trifft man da auf so sachen wie:
- "ey das ist doch ne sekte...!?"
- "die sind doch alle rechtsradikal"
- "abgehobene, weltfremdeschüler..."
ihr habt ja auch schon so einiges finden können....


es ist einfach so:

die waldorfschule ist ein schule die pädagogik ganz groß schreibt!
das fängt an damit, dass man die ersten 8 jahre einen klassenlehrer/in hat der/die einen diese 8 jahre lang begleitet...!
jeden morgen hat man sie dann 2 stunden im sogenannten "hauptunterricht"... dieser verläuft in epochen! dh man hat zb 4 wochen lang jeden morgen 2 stunden "rechnen"(in der unterstufe noch so genannt) oder 2 stunden geschichte oder deutsch, erdkunde, formenzeichnen, manschenkunde, tierkunde, hausbau/gartenbau-epoche...usw!
hört sich sicherlich für einige von euch etwas komisch an... ist aber(ich spreche da wie gesagt aus erfahrung) eigentlich ganz in ordnung man lernt viel was man auf anderen schulen nicht lernen kann...was aber nicht heißen soll das wir deswegen weniger allgemeines wie lesen, schreiben oder rechnen lernen!

diesem "hauptunterricht" folgen dann in den nächsten stunden so sachen wie enlisch, französisch(was man übrigens schon seit der ersten klasse hat... fördert hier ganz klar das sprachgefühl!), turnen(später auch sport genannt), handarbeit, werken, gartenbau(ist sicher nicht allermanns sache macht aber gerade in den unteren klassen sehr viel spaß...!) außerdem haben wir noch musik, eurythmie...(klingt sicher auch komisch.. wenn man das erklären wollte, bräuchte man stunden... ich versuchs ma kurz: eurythmie ist eine körpersprache mit der man z.b. formen oder musik in bewegung umsetzt...!)...

in den höheren klassen verändert sich mit der zeit dann einiges!
ab der 8 klasse endet die zeit des klassenlehrers...man hat jetzt zwar noch epochenweise unterricht hat aber jetzt einen unterricht der schon klar aufs lernen zielt...
in der oberstufe gibt es dann zwar immer noch so unterrichte wie malen, schreinern, steinhauen, metallwerken etc. aber an sonsten ist der untrricht genau so wie an anderen staatlichen schulen!
man schreibt genauso arbeiten und test wie an anderen schulen und bekommt daraus auch meistens eine note! nur auf dem zeugnis ist alles noch in text-form...die meisten lehrer beschreiben das verhalten im unterricht und die erbrachten leistungen aus dem vergangenen jahr..meist kann man eine note erkennen...und wem das immer noch nciht reicht kann sich ein noten zeugnis zusätzlich geben lassen!

ich finde dadurch dass wir keine klaren noten im zeugnis bekommen haben standen wir nicht unter einem druck der auf anderen schulen zu spüren ist...!

außerdem...sitzenbleiben kann man an unserer schule auch...wenn auch nur schwer aber es geht!

naja... ich könnte jetzt noch stunden lang weiter erzählen...(wer noch mehr wissen will kann sich gerne persönlich an mich wenden...ich geb da gerne auskünfte!)


noch eins: wir sind mit sicherheit keine
- sekte...
- rechtsradikal(wenn bei uns wenig ausländer auf der schule sind dann liegt das daran weil an unserer schule um ein schulgeld gebeten wird...und viele ausläder sich das nicht leisten können...!)

und high... weltfremd... esotherisch... oder was ihr sonst noch so gesagt habt sind wir mit sicherheit auch nicht!

im gegenteil: ich würde sogar sagen, dass wir viel weltoffener sind als andere vieleicht!


genug!
wer mehr wissen will.. sage das bitte!



bis denn

William Wallace
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
^SpAWn^ schrieb:
Es geht ein Gerücht um , dass in Waldorfschulen "Pimper-Orgien" einmal in der Woche stattfinden ... ausserdem werden in den Kellern der Waldorfschulen Menschen geklont ... und auch Versuche mit Menschen gemacht. Gerüchte besagen , dass schon Menschen mit Flügeln , oder zwei Köpfen aus Waldorfschulen geflüchtet sind ... alles sehr schlimm :(

Meine Fresse, das ist mit Abstand der größte Schwachsinn den du jemals geschrieben hast.

Was für Drogen nimmst, wenn du das alles glaubst?
 

Somnia

Lehrling
28. September 2002
3
Ich hab mir hier mal die ganzen Spekulationen über Waldorfschulen durchgelesen und ich muss sagen, ich war zum Teil wirklich geschockt über so viel Unwissenheit...! Diese unqualifizierten Aussagen von wegen: Waldorfschüler tragen nur Wollmützen oder seien weltfremd!! Grausam!
Zum Waldorf-System möchte ich mal etwas sagen:
Die Anforderungen die seit der Pisa-Studie an Schulen gestellt werden, z.B. Individualität fördern, Schüler-Lehrer-Verhältnis verbessern usw., werden von der Waldorfschule schon seit Jahren erfolgreich praktiziert. Bis jetzt wurde dieses System immer belächelt, aber jetzt hat sich doch deutlich gezeigt, dass diese Einstellung sehr zukunftsorientiert ist.
In der Waldorfschule wird die Individualität der Schüler gefördert, was zu mehr Selbständigkeit fürht. Jeder kann für sich selber, aufgrund der umfangreichen Fächerauswahl, entscheiden, welchen Weg er später einmal einschlagen möchte. Man kann viel ausprobieren und praktische Erfahrungen sammeln. Die Einstellung zu wirklich wichtigen Dingen im Leben, wie Respekt, Individualität, Umgang mit der Natur, Kreativität usw. werden hier sehr positiv beeinflusst.

Im Großen und Ganzen kann ich abschließend sagen, dass das System der Waldorfschule, oder zumindest ihre Ansätze, das Modell für die Zukunft ist. Denn so, wie derzeit die Welt aussieht, kann es nicht mehr lange weitergehen ohne, dass alles früher oder später zerstört wird. Es ist also wichtig, Kinder schon früh zu selbstdenkenden und kritischen Menschen zu erziehen...und das tut die Waldorfschule! Und mit weltfremd hat das überhaupt nichts zu tun....
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: Waldorfschule?

In der Waldorfschule wird die Individualität der Schüler gefördert, was zu mehr Selbständigkeit führt. Jeder kann für sich selber, aufgrund der umfangreichen Fächerauswahl, entscheiden, welchen Weg er später einmal einschlagen möchte. Man kann viel ausprobieren und praktische Erfahrungen sammeln. Die Einstellung zu wirklich wichtigen Dingen im Leben, wie Respekt, Individualität, Umgang mit der Natur, Kreativität usw. werden hier sehr positiv beeinflusst.

Ich kann hier zustimmen, aber der Teil, den ich fett gesetzt habe, ist ein bisschen heikel.

In Wangen im Allgäu z.B. gibt es ein vierzügiges Gymnasium und eine einzügige Waldorfschule.

Wen wundert es da, dass an dem Gymnasium die Auswahl z.B. bei den Fremdsprachen größer ist.

Aber in der Waldorfschule wird der Schüler eben gezwungen, an gewissen Fächern teilzunehmen, die für seine menschliche Entwicklung - motorisch, technisch, intellektuell, emotional - förderlich sind.

Was an den Regelschulen betrieben wird, erscheint mir dagegen als das bloß mechanisch weitergeschleppte Schema des 19. Jahrhunderts, nicht zuletzt philosophisch.

Die Unbestimmtheitsrelation Heisenbergs z.B. verträgt sich ganz gut mit Steiners vom Geist und der Idee ausgehendem Weltbild, aber nicht so sehr mit einem platten Determinismus, wie man ihn unterschwellig noch heute an vielen Gymnasien vermittelt bekommt.

Bei uns - dort in Wangen - gab es an der Waldorfschule nicht nur im recht eigentlichen Kindesalter Handarbeiten, dann Schnitzen, Plastizieren - mit künstlerisch hochgebildeten Leuten! -, Kupfertreiben, Gartenbau (12-15), Eurythmie (Umsetzung von Sprache und Musik in Bewegung, eine Art eleganter Wort-Tanz, der sich auch als eine menschlichere Taubstummensprache eignen würde, in der die Grammatik nicht ausgeblendet wird), einen Chor und verschiedne Orchester jede Woche, Theater u.a. mit einer Iphigenie-Darstellerin unter Gustaf Gründgens, verpflichtende praktische und theoretische Jahresarbeiten mit einem frei zu wählenden Gegenstand, Klassenspiele und -Fahrten, sondern in der Oberstufe - das ist in der Waldorfschule die Zeit vom neunten bis zum zwölften Schuljahr - auch Projektwochen mit Wahlfächern wie z.B. chemischen Wasser-Analysen der Argen, dem Bau eines Biotops, einem Überblick über das Wasser in der Geschichte der Philosophie usw.

In der dritten Klasse muss jede Waldorfklasse irgend etwas bauen, sei es nun ein Brunnen, ein Modell-Häuschen oder was auch immer, von der ersten bis zur zwölften Klasse werden Schauspiele (obligatorisch auch fremdsprachige) inszeniert, von der ersten Klasse an hat man bekanntlich zwei Fremdsprachen, und wo die zweite Russisch ist, wird natürlich Französisch als Wahlfach angeboten. Dann gibt es vielerorts Praktika von ein paar Wochen, in Landwirtschaft, Handwerk, sozialen Einrichtungen und z.T. sogar der Industrie, alles natürlich verpflichtend.

Aber diese vielen verpflichtenden Fächer machen nicht den eigentlichen Kern der Waldorfpädagogik aus.

Diese beruht vielmehr auf mehr als einem Dutzend Büchern, die aus den Nachschriften von Vorträgen, Kursen und Konferenzen von bzw. mit Rudolf Steiner entstanden sind.

Die Grundlage etwa ist seine Erziehungskunst mit den drei Bänden Allgemeine Menschenkunde, Methodisch-Didaktisches sowie Seminarbesprechungen und Lehrplanvorträge.

In der Allgemeinen Menschenkunde schildert der Meister, wie sich der Mensch tatsächlich physisch in der Gestalt einer Kugel in den Raum hineinstellt, wie`s beim Kind zunächst aus dem Leib in den Kopf hinauf-, dann, ab der Geschlechtsreife, mehr von diesem herunter in die Glieder strömt usw. - alles sehr einfache Dinge, die sich ein Lehrer aber eben irgendwann einmal im Laufe seiner Karriere vergegenwärtigen sollte.

Steiner mahnt (in seinem Heilpädagogischen Kurs, der die Grundlage der Arbeit spezieller anthroposophischer Behindertenschulen ist) dazu, sich nicht an starre Doktrinen zu halten, sondern den Humor und die Liebe den Ausschlag geben zu lassen.

Die Waldorfschule will nicht sättigen, sondern Hunger machen und sieht den Wissensstoff nicht als den eigentlichen Kern der pädagogischen Arbeit, sondern nur als ein Mittel, das durch zufällige kulturelle Einflüsse bedingt ist und verwendet werden sollte, um dem Schüler zu helfen, sich im besten Sinne als Mensch zu entwickeln.

Vor allem hat Steiner genaue Angaben zum Lehrplan gemacht. Dieser wird der Entwicklung des Kindes angepasst, nicht umgekehrt. Er behauptet, das Prinzip des Lernens müsse bis zum siebten Lebensjahr besonders stark das der Nachahmung, von da ab bis zur Geschlechtsreife das der Autorität und wiederum von da an bis zum 21. Geburtstag schon das der freien Entscheidung sein.

Die Kinder werden deshalb schon von der ersten Klasse ab in zwei Fremdsprachen unterrichtet.

Das Schreiben kommt erst allmählich, in der ersten Klasse lernt man ganz langsam einen nach dem andren die Buchstaben, und sie werden an sprechenden Beispielen aus Vorgängen entwickelt, die ihnen in ihrer Gestalt entsprechen. Man malt eine Welle, um zu sehn, wie das W (rund gemalt) wohl nicht ganz zufällig auch vieles von einer solchen hat, ein V, das einen fliegenden Vogel darzustellen scheint usw.

Diese grundlegenden Formen, die sich trotz der teils zufälligen Entwicklung der Buchstaben in diesen ja tatsächlich finden, entdeckt der Schüler dann auch in der Eurythmie wieder, in der ein großer Teil der Zeichen für die Laute unsren Buchstaben ganz auffallend stark ähnelt.

Der Erstklässler muss mit Wasserfarben malen, dabei wird man ermahnt, nicht anzustreichen, sondern die Fläche zu gestalten; beim Malen mit Wachsmalkreiden wird man angehalten, nicht erst die Form vorzuzeichnen und sie dann auszumalen, sondern sie gleich aus sich selbst heraus entstehn zu lassen; am Schluss darf nichts Weißes mehr auf dem Blatt sein usw.

In dieser Art und Weise ist der Lehrplan, vor allem für die Jahrgänge, die Steiner noch miterlebt hat (die erste Waldorfschule wurde 1919 für die Kinder der Arbeiter an der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik in Stuttgart gegründet, und Steiner ist 1925 gestorben), aus überlegenem Wissen heraus der jeweiligen Entwicklungsstufe des Kindes angepasst.

So werden ihm etwa von der zweiten bis zur vierten Klasse die germanischen Heldensagen erzählt, dann die Kultur Ägyptens erklärt und daraufhin noch einmal, als wenn es Tatsachen wären, die Sagen der griechischen und römischen Antike nahegebracht.

In der siebten Klasse findet eine Stereoskopie-Epoche, irgendwann in dieser Zeit auch eine Woche Schwarz-Weiß-Zeichnen statt.

Im neunten Schuljahr entspricht die Waldorfpädagogik der körperlichen Reifung, die sich in dieser Zeit vollzieht, indem sie den geologischen Bau der Erde erläutert, in Gebieten, in denen das Sinn hat, wird das gern durch eine kleine Bergtour o.ä. ergänzt.

Um diese Zeit richtet man sich auch nach dem Steiner-Zitat, man könne einem Sechzehnjährigen gar nichts Bessres tun, als ihn ein Stück Land vermessen zu lassen. Ich kann bestätigen, dass mich das damals unheimlich beeindruckt hat; die Erde wuchs aus sich selbst heraus, die Karte entpuppte sich als ihr bloßes Abbild.

In der zehnten Klasse staunen die Schüler darüber, wieviel Musik, Takt und Rhythmus (geregelte Schwingung) doch in der Lyrik steckt, hier lernen sie - alle! -, was ein Jambus, ein Trochäus, ein Amphibrachus ist.

In der elften Klasse, wenn der Schüler also endgültig den Eindruck bekommt, dass er jetzt als Erwachsner ins Leben hineinmuss, spielt man mit ihm anhand von Wolframs "Parzival" - auf mittelhochdeutsch! - den grundlegenden Konflikt der menschlichen Entwicklung von der Naivität des Kindes über das Zweifeln des Jugendlichen hin zur Stetigkeit des Erwachsnen durch, in der zwölften kommt Goethes Faust dran.

Das Kind erlebt also die Weltgeschichte noch einmal nach, kann sich dadurch so als Mensch entwickeln, wie es das von seiner eignen Natur her eigentlich sowieso muss, erlebt wirklich eine Kindheit, verpasst also sein Leben nicht und geht dadurch später nicht von Misstrauen erfüllt in die Welt hinaus.

Natürlich ist es aber schwierig, eine so anspruchsvolle Pädagogik auch wirklich umzusetzn.

Steiner war nach drei Jahren Waldorfschule, im Jahre 1922, von der Praxis entsetzt und hat das in seinem Pädagogischen Ergänzungskurs in diesem Jahr auch ganz klar ausgesprochen.

Einen Teil der Probleme, die trotzdem anscheinend gerade bei Waldorfschülern auftreten, erkläre ich mir daraus, dass, aus einer missverstandnen Bonhommie und unechten Bürgerlichkeit heraus, da und dort tatsächlich ernsthaft versucht wird, die Schulen, in die sie gegangen sind bzw. gehn, als eine Art Sonderschule hinzustelln. Steiners Äußerungen zu Engeln usw. können ja auch wirklich irritiern und einen an der Möglichkeit, es handle sich bei seiner Pädagogik um eine seriöse Alternative, verzweifeln lassn.

Das Wort "Deppenschul`", das ich im Bus auf dem Weg zur Waldorfschule, durchaus mit einer gewissen Aggression ausgesprochen, immer wieder hörn musste, etwa klingt mir noch heute in den Ohren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Emilia

Geselle
5. Juni 2008
5
AW: Waldorfschule?

Hallo.... ich mache gerade Abi und muss mich zum Thema Waldorfpädagogik vorbereiten in der Tat ist diese Schulform komisch.... Es wird von einem Christus- Impuls gesprochen.... ausserdem geht es um die Verteufelung des Intellekts.... hm und dann die Temperamentenlehre....
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Waldorfschule?

Temperamentenlehre? Die aus dem Humanismus/der Renaissance stammende Temperamentenlehre mit Sanguinikern, Melancholikern, Phlegmatikern, Cholerikern? Im Ernst??
 

Emilia

Geselle
5. Juni 2008
5
AW: Waldorfschule?

Hallo.... ja im ernst ich habe Arbeitsblätter da steht das drin also die Schüler werden nach ihren Temperamenten aufgeteilt.... Die Choleriker sitzen z.B zusammen usw. Naja das mit der Inkarnation oder so hab ich nicht verstanden.....
 

anniroc84

Großmeister
18. März 2008
88
AW: Waldorfschule?

Hallo.... ja im ernst ich habe Arbeitsblätter da steht das drin also die Schüler werden nach ihren Temperamenten aufgeteilt.... Die Choleriker sitzen z.B zusammen usw. Naja das mit der Inkarnation oder so hab ich nicht verstanden.....

rein aus interesse:
hast du dir die arbeitsblätter selbst zusammengestellt, oder hast du die von nem lehrer bekommen?
recherchierst du selbst zu diesem thema oder verlässt du dich auf andere??

danke im voraus für deine antwort
lg anniroc84
 

Emilia

Geselle
5. Juni 2008
5
AW: Waldorfschule?

Hallo :-)
Ja die Arbeitsblätter habe ich aus der Schule.... Aber ich schaue auch selber im Internet nach....
 
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