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Nur mal schnell die Welt retten

KB_Snatch

Geheimer Meister
17. Dezember 2017
412
Ich hatte heute eine hitzige Diskussion mit einem Hardcore-Veganer.
Ausgiebig wollte er mir erklären, dass er mit seinem Veganismus nicht nur Tierleid vermeiden und die Rechte der Tiere einfordern wolle, nein, weiter würde er damit die Umwelt retten, Hungersnöten vorbeugen und ganz allgemein die Schere zwischen Arm und Reich schließen. Ich dachte schon fast, da steht wohl ein reinkarnierter, Salat und Tofu kauender Jesus vor mir...doch halt: Das Atomwaffenprogramm konnte er mit seinem Fleischverzicht dann doch nicht stoppen. ;)

Um was geht es mir? Sicherlich ist es eine gute Sache, Gutes zu tun. Aber man wird nie in der Lage sein, sämtliche Probleme der Welt alleine lösen zu können, so fast gar nicht eigentlich.

Aber was kann man als einzelner im Rahmen seiner Möglichkeiten eigentlich tun, was ist angemessen und was sollte das Minimum sein? Ich halte es so: Dort wo ich Verzicht oder Unterstützung (Spenden) üben kann, ohne mein eigenes kleines Umfeld zu sehr einzuschränken, da tue ich auch etwas.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
Ich wohne auf 25,5 qm (zzgl. 8 qm Dachterrasse (x Faktor 0,5), macht insgesamt 29,5 qm). Wenn nötig nutze ich meinen Smart, ansonsten, und das ist fast immer, gehe ich zu Fuß. Meinen Abfall führe ich der sortengerechten Verwertung zu und mache nachts Licht und Heizung aus. Die Klospülung betätige ich nicht nach jedem Pinkeln, es sei denn, es kommen gleich Gäste. Das war's, und ich finde das ausreichend. Bettler gehen mir latent auf den Sack und kriegen nur in Ausnahmefällen was.
Ach ja, die Ernährung: Ich verzichte weitestgehend auf Schweinefleisch und gelange langsam zu der Überzeugung, gänzlich auf Fleisch aus industrieller Produktion zu verzichten. Mein Verlangen sieht das allerdings diametral anders. Wir ringen also noch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.169
Bitte benutze die WC-Spülung. Wir haben in D keinen Wassermangel, das gesparte Wasser wird nicht nach Kapstadt gebeamt und die Kanalisation braucht es, die will auch ein bißchen sauber bleiben.
 

Feuerseele

Ritter Rosenkreuzer
31. Oktober 2017
2.604
Die Welt muß nicht gerettet werden, sie existiert auch ohne den Menschen.
Die Menschheit zu retten ist das eigendliche was zu Retten da ist.
Dazu reicht es logisch, nach der Natur aller Dinge + allem Sein + aller Prozesse des Werdens, zu DENKEN.
Die Rettung ist wenn immer mehr Menschen, dem natürlichem Sein der Dinge und dem Lebendigen gegenüber GERECHT denkt.
Denken funktioniert durch das Bewusstsein und allen Erkenntissen die der Mensch haben kann... Kann! Wenn er wirklich WILL.
- Bewusstsein (S)
- Denken (G)
- Handeln (K)
----------------
= Dreifalltiges
DIE eine Dreifalltigkeit...ist in ALLEM mannigflatig vorhanden!
 

Feuerseele

Ritter Rosenkreuzer
31. Oktober 2017
2.604
Die Klospülung betätige ich nicht nach jedem Pinkeln, ....
Lasse nicht zu dass sich die Scheiße in den Rohren anhäuft/aufstaut und so die Rohre verstopft, auch wenn deine Nase den PipiGeruch ertragen kann.
Wenn du das Scheiße-Wegfließen erhalten/retten willst, sorge für genügend Wasser in der Kanalisation um dies zu ermöglichen.
Wenn du mir nicht glaubst, so frage den Kanalarbeiter oder Klemptner. Frage nicht den Arzt oder Apptheker, denn diese sind ggf nicht aussreichend quallifiziert im Wissen um dieser Sache.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
Die Welt retten zu wollen, ein guter Mensch sein zu wollen etc. halte ich wahlweise, da habe ich mich noch nicht ganz entschieden, für ein narzistisches Bedürfnis, eine Vermeidungsstrategie oder eine selbst gewählte Leidensform.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.654
Moin Dirtsa

Sehe ich ganz ähnlich...
Narzistische Weltenretter habe ich inzwischen zu genüge kennengelernt, sie stellen ihre geniale Idee über Bedürfnisse und Wünsche anderer Menschen und verstecken sich hinter ihrer persönlichen Ideologie.
Wer täglich mit Weltretten beschäftigt ist hat kaum Zeit sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern, das wird gerne auf andere Menschen abgewälzt.(Vermeidung des Alltags)
Und natürlich kann man ganz herrlich an Weltschmerz leiden, das Elend der Welt wird dann gerne als lähmender Faktor eingebracht nach dem Prinzip "was spielt mein Schicksal schon für eine Rolle, die ganze Welt ist schlecht"
"Aber wenn sich alle Menschen nach meinen Vorstellungen ändern könnten, würde ich ganz gut Leben können."
Derweil kann man ganz bequem an uneinsichtigen Menschen oder der Menschheit allgemein leiden.

Das sind typische Muster von Ideologien mit unerreichbaren Zielen, die so hoch gesetzt werden dass sie immer in weiter Ferne bleiben wie Tagträume...

Gruss Grubi
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Weltrettungsversuche werden nervig, wenn sie missionarisch werden.....
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.115
Ich hatte heute eine hitzige Diskussion mit einem Hardcore-Veganer.
Ausgiebig wollte er mir erklären, dass er mit seinem Veganismus nicht nur Tierleid vermeiden und die Rechte der Tiere einfordern wolle, nein, weiter würde er damit die Umwelt retten, Hungersnöten vorbeugen und ganz allgemein die Schere zwischen Arm und Reich schließen.

Das ist so, als ob man, um die Abholzung der Wälder zu beenden, auf den Gebrauch von Streichhölzern verzichtet.
Der Veganismus ist eine Erbsenzählerei und gewinnt schnell religiösen Charakter. Dabei handelt es sich um eine Kopfgeburt von Wohlstandsmaden, das Resultat einer Übersättigung im Grunde, die nichts, aber auch gar nichts zur Weltrettung beitragen wird.
Eher ist das Gegenteil der Fall.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.571
Der Veganismus ist eine Erbsenzählerei und gewinnt schnell religiösen Charakter. Dabei handelt es sich um eine Kopfgeburt von Wohlstandsmaden, das Resultat einer Übersättigung im Grunde, die nichts, aber auch gar nichts zur Weltrettung beitragen wird.
Eher ist das Gegenteil der Fall.

Ich glaube es handelt sich auch sogar um Verantwortungsflucht. Steht man heute im Supermarkt so gibt es eine gigantische Auswahl und viel zu bedenken. Ist ein Produkt ökologisch? Ist zuviel Chemie enthalten? Ist es preislich richtig? Ist es Fair gehandelt? Gibt es eine bessere Alternative?

All diese Fragen erspart sich der Veganer lieber und behauptet schlicht das der Verzicht auf Fleich all diese Bedenken zum GUTEN und RICHTIGEN (TM) löst.

Faulheit und Dekadenz.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
Bitte benutze die WC-Spülung. Wir haben in D keinen Wassermangel, das gesparte Wasser wird nicht nach Kapstadt gebeamt und die Kanalisation braucht es, die will auch ein bißchen sauber bleiben.
Das sehe ich genauso. War auch klar, daß dieser Satz genau diese Replik auslöst. :illu:
Ich habe noch so einen großen, alten Kasten, der unter der Decke hängt. Mit Kette. Faszinierend, was für eine Sturzflut samt Getöse da jedes Mal losbricht...

Ansonsten halte ich es für ausreichend, sich die Konsequenzen seiner Handlungen zumindest bewusst zu machen, gelegentlich die eigenen Bedürfnisse zu reflektieren und den Kopf von Dogmen frei zu halten.
Bei den Bedürfnissen, bspw. der Größe des Wohnraumes, lässt sich Einiges reissen. Ich habe mich vor vielen Jahren aus einem 200-qm-Loft auf meine kleine Einzimmerwohnung reduziert. Das war als Experiment gedacht, die kleine Wohnung war gerade übrig. Inzwischen halte ich das für eine richtig kluge Entscheidung. Meine persönliche Freiheit hat sich dadurch massiv erhöht, ich vermisse nichts, und ich könnte sogar so tun als wäre ich bescheiden.
Ebenso der Smart. Der kam vor 10 Jahren als Reaktion auf die Parkplatznot. Inzwischen habe ich einen eigenen Stellplatz, aber mir fällt einfach kein Grund ein, wieder ein großes Auto zu fahren. Klein aber wertig (der Smart hat Vollausstattung samt Standheizung) finde ich ziemlich sexy.

Den Verbrauch von Ressourcen durchdacht zu reduzieren, kann man aus Eigennutz betreiben. Als Selbständiger komme ich heute mit deutlich weniger Arbeitsstunden aus als früher. Das erhöht die Lebensqualität, und zwar insbesondere dann, wenn keine Aufträge rein kommen. Nebenbei kann ich zwar nicht behaupten die Welt zu retten, aber immerhin, sie nicht über Gebühr zu belasten. (Ausser ich starte im Sommer einen der Oldtimer. Das trotzdem zu tun, macht für mich den Unterschied zwischen entspannt-vernünftig und verkrampft-dogmatisch.)
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
lies mal Grubi in seinem Beitrag. Er hat es so gut auf den Punkt gebracht, dass ich es nicht nochmal anders ausführen müsste.
Ich halte ein gewisses Filtersystem für sinnvoll.
Bei allem Verbesserungswürdigem oder Schrecklichem , wovon ich Kenntnis habe zu überlegen, ob ich direkt und ganz pragmatisch darauf Einfluss nehmen kann und falls ja, zu überlegen, ob es mir die Sache Wert ist, mich da zu engagieren. Falls nein, es bestmöglich auszublenden oder als gegeben hin zu nehmen. Dann ist das Engagement für andere auch nicht an Verzicht, Opfer und missionarischem, besserwisserischem Auftrag geknüpft, sondern eine win win Situation. Mich beglückt es, wenn ich helfen kann, ganz konkret in meinem sozialen Bezugssystem und dem(n) Betroffenen geht es besser. Und selbst dann noch besteht die Gefahr, jemandem was überzustülpen um dem eigenen Bedürfnis nützlich zu sein, Futter zu geben.

Wichtig sein zu wollen und in etwas Abstraktem, was man gar nicht in allen Zusammenhängen überblicken kann oder weit, weit weg, ist zum Scheitern verurteilt und zieht Energie da ab, wo sie etwas bewirken kann.

Möglichst respektvoll mit sich und dem direkten Umfeld umzugehen, hin zu gucken und gleichzeitig bei sich zu bleiben, vor der eigenen Tür zu kehren, Genuss und Freude zu würdigen, Leben und Leben lassen, trägt meines Erachtens mehr zu eigenem Wohlbefinden und dem Zustand der "Welt" bei, als es jeder Bekehrungsversuch in Bezug auf die Lebensweise Anderer je könnte.
 

Feuerseele

Ritter Rosenkreuzer
31. Oktober 2017
2.604
Narzistische Weltenretter habe ich inzwischen zu genüge kennengelernt, sie stellen ihre geniale Idee über Bedürfnisse und Wünsche anderer Menschen und verstecken sich hinter ihrer persönlichen Ideologie.
Wer täglich mit Weltretten beschäftigt ist hat kaum Zeit sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern, das wird gerne auf andere Menschen abgewälzt.(Vermeidung des Alltags)
Die NICHT narzistischen Weltverbesser/Retter gibt es auch.
(Derzeit such z.B. Bayern 2 Projekte für eine bessere Gesellschaft. Nachhaltig, sozial, kulturell. Ehrenamt oder Start-up. Zu gewinnen: ...)
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.654
Natürlich gibt es unzählige Menschen die tatsächlich darum bemüht sind die Welt ein kleines bischen besser zu machen, das ist gut.
Dabei ist mir schon klar dass jeder seine eigene Idee von einer besseren Welt hat, mir gefällt nicht jede schöne Welt die mir andere aufdrücken wollen.

Meine tendenziös negative Beschreibung getriebener Weltenretter bezieht sich eher auf fanatische Prediger die nur in eine Richtung senden und selbst nicht erreichbar sind.

Gruss Grubi
 

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