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Heimat ist mehr als ein geographischer Ort.

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
Heute ist bei uns Nationalfeiertag, national heißt auch - wir gehören zu größere Gruppen von Volksgruppen die gemeinsame Merkmale wie Sprache, Tradition, Sitten, Bräuche und Abstammung haben.

Ich könnte mir nicht vorstellen woanders zu leben.


Heimat ist mehr als ein geographischer Ort und hat viel mit Gefühlen und Erinnerungen zu tun. Die besondere Bedeutung wird gerade dann wichtig, wenn die Heimat verloren geht. Deshalb ist es wichtig das kulturelle Erbe aus der Heimat zu bewahren.

Heimatvertriebene haben die schmerzhafte Erfahrung gemacht, dass "Heimat" als solche und als Sehnsucht des Herzens dann immer mehr an Bedeutung gewinnt, wenn man sie verloren hat. Denn Heimat ist viel mehr als nur ein geographischer Ort. Heimat – das sind Orte, Verstecke, Gerüche, Klänge, Lieder und Freunde, aber auch die Gräber von Vater und Mutter.

Noch immer tragen Vertriebene und Aussiedler, aber auch ihre Nachkommen ihre Heimat im Herzen. Gemeinsam mit den Vertriebenenverbänden arbeiten sie daran, die Geschichte ihrer Heimat und des gewaltsamen Heimatverlustes in versöhnlicher Weise in das historische Gedächtnis der Nation einzuspeisen.

 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.094
Heimat: Der Ort, wo ich meinen Kopf auf ein Kissen lege.
Tradition: Ein Totschlagsargument, wenn man nichts anders begründen kann.
 

dodo

Großmeister-Architekt
22. Oktober 2021
1.212
Bei meinen Reisen in andere Länder und Gegenden habe ich mir auch
die Frage gestellt, möchtest du hier leben?

An einigen Orten schon.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
Heimat war für mich Delmenhorst, als meine Eltern dort noch lebten!
Seit die tot sind, bin ich so 35 mal umgezogen und lebe jetzt in meinem Refugium in Bremen im Stadtteil Aumund-Hammersbeck.
Hier fühl ich mich wohl, weil
-ich endlich eine Wohnung habe, in der ich mich ausbreiten kann
-ich von jedem Raum einen herrlichen Blick auf große, grüne Bäume hab'
-die Nachbarschaft, bestehend aus einigen Deutschen und vielen Ausländern, nett ist
-in meiner Nähe ein Discounter, eine Tankstelle, meine Bank, eine Post, eine Bushaltestelle und mein Hausarzt sind
Als Kind schlesischer Flüchtlinge, die sich im Nachkriegsdeutschland heimisch gemacht haben, bin ich zwar gut-bürgerlich katholisch sozialisiert worden, aber ihr antiautoritärer Erziehungsstil ließ mich recht früh an den typisch deutschen Eigenschaften(?)wie
Ordentlichkeit, Pünktlichkeit, Obrigkeitsdenken, Arbeit über alles
zweifeln.
Einen Lebensstil, der eher dem meinen entspricht, hab' ich in Andalusien kennengelernt.
 

dodo

Großmeister-Architekt
22. Oktober 2021
1.212
3-9 Wochen dort zu urlauben - ist nicht den normalen Alltag zu erleben.
Seit 20 Jahren mache ich jedes 2. Jahr 3 Monate Urlaub.
Man kommt mit den Einheimischen ins Gespräch. man lernt die Sorgen und Nöte der Menschen kennen.

Ich könnte mir vorstellen, in die Prov. Yunnan in China zu leben.
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
Seit 20 Jahren mache ich jedes 2. Jahr 3 Monate Urlaub.
Man kommt mit den Einheimischen ins Gespräch. man lernt die Sorgen und Nöte der Menschen kennen.

Ich könnte mir vorstellen, in die Prov. Yunnan in China zu leben.
Heimat bleibt Heimat und umsonst spricht man nicht von Heimweh. In meinen jungen Jahren war ich auch öfters -beruflich bedingt- im Ausland>>freiwillig, Unterhaltungen Englisch, finanziell unabhängig...allerdings gab es zu dieser Zeit kein „Handy“

Und wenn es wieder Richtung Heimat ging, waren wir wieder froh.

Doch wie geht es Menschen, die nicht mehr zurück können...
Beispiel Südtirol,

Im Jahr 2019 jährten sich drei Ereignisse, die für Südtirol von historischer Bedeutung sind. Mit dem Friedensvertrag von St. Germain, unterzeichnet am 10. September 1919, wurde Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg endgültig der Siegermacht Italien zugesprochen. 20 Jahre später, bis Ende 1939, mussten sich die Südtiroler entscheiden, im italienischsprachigen Südtirol zu bleiben oder ins Deutsche Reich auszuwandern.

https://tvthek.orf.at/profile/Suedt...dtirol-auf-der-Suche-nach-Identitaet/14154846

Da haben die Ukrainer noch einen langen Weg vor sich.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
… was gar nicht mal so fremdenfeindlich ist, wie es sich anhören mag. Heimat ist nun mal ein Ort, an dem man nicht Fremder oder Gast, sondern zu Hause ist. Und wenn in dem Stadtteil, in dem man aufgewachsen ist, in der Zwischenzeit Deutsch zu einer Fremdsprache geworden ist und die Eckkneipe, der Eisenwarenladen, der Gemüsehändler und das Schreibwarengeschäft zu Dönerbuden umfunktioniert sind, dann existiert diese Heimat eben nicht mehr.

Was ja im Prinzip eigentlich auch ganz normal ist. Angenommen, Goethe würde wieder auferstehen - er würde sich wohl auch nirgends mehr heimisch fühlen. Aber zwischen Goethes Zeiten und heute liegen ja auch etliche Lebensalter. Dass der Wandel mittlerweile so schnell geworden ist, dass die Vorstellung der Heimat als konstanter Ruhepol im Leben überhaupt nicht mehr zutrifft und ihn zu einem mythischen Ort werden lässt, ist wohl recht neu.
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.681
Ja, Heimat ist auch die Gesellschaftsstruktur die in der Heimat vor Ort ist.

Das betrifft nicht nur Ausländer, sondern wenn generell der Zuzug von Ortsfremden so stark ist dass man seinen eigenen Heimatort nicht mehr kennt.

wenn ich durch meinen Heimatort lauf kenn ich irgendwie niemanden mehr. Noch nie gesehen die Leut. Es sind in 10 Jahren aber auch 6 oder 7000 Leute neu zugezogen (Einzugsgebiet München...).

Gestern mit meinen Söhnen aufm Spielplatz gewesen, wo ich aufgewachsen bin. Jetzt ist ein Ankerzentrum seit paar Jahren nicht weit weg. Auf dem Spielplatz mehr arabisch/syrisch/keine Ahnung als sonst was.
Da passt man dann irgendwie automatisch mehr drauf auf Taschen und den Kinderwagen nicht unbeaufsichtigt rumstehen zu lassen.
Komisch angespannte Stimmung (zumindest bei mir). Heimatgefühl gleich 0. Und das aufm Spielplatz meiner Kindheit.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
Ich habe 1993 meiner damaligen Ehefrau (wir wohnten zu der Zeit in F.a.M.) meine Heimatstadt Delmenhorst und die Gegend, in der ich aufgewachsen bin, gezeigt. Da hatte sich nix geändert Allerdings betand die Gegend aus Einfamilienhäusern; wie's in Restdelmenhorst bzgl. Ausländerzuzg aussieht, weiß ich nicht.
Aber Delmdaddel, wie wir Delmenhorster unsere Stadt liebevoll nennen, hatte schon immer seit den 60ern einen hohen Anteil an türkischstämmigen Mitbewohnern! Und nach dem 2.Weltkrieg sind etliche Schlesier, u.a. auch meine Eltern, hier heimisch geworden, was von manchen Urdeutschen nicht gerne gesehen wurde!
Ich erinnere noch, dass ich manchmal von anderen Kids als 'Polacke' beschimpft wurde!
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.681
Ist immer eine Sache von Maß und Ziel und die Gesellschaftssuppe ist m.M. nach ziemlich versalzen in Deutschland.

Du darfst nicht vergessen dass Schlesier Deutsche sind, mein Opa kam aus Mähren, waren auch Deutsche.
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
Jetzt schau ich mal in meinem Bekanntenkreis.

4. Generation von ausgewanderten Südtirolern >>>sprechen fast alle südtirolerisch

Freundin mit einem waschechten Münchner RA (Weißwurstäquator) verheiratet - Kinder LEGEN WERT auf münchnerisch, sind sie bei den GE, wird’s tirolerisch.

Ein Freund mit einer Kanadierin verheiratet, Heimat für Frau und Sohn ist Ö., Tochter ging vor 12 J. zurück nach Kanada.

Wie wirkt sich so etwas bei Migranten aus? Eltern z.B: Türken>>Kinder schon in BRD/A/NL geboren und deren Kinder...

PS: Arnie spricht heute noch steirisches amerikanisch.:mrgreen:
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.094
Und nach dem 2.Weltkrieg sind etliche Schlesier, u.a. auch meine Eltern, hier heimisch geworden, was von manchen Urdeutschen nicht gerne gesehen wurde!
Ich erinnere noch, dass ich manchmal von anderen Kids als 'Polacke' beschimpft wurde!

Willkommen im Club.

Im August habe ich meine Geburtsstadt zum 1. Mal seit 15 Jahren besucht, Mann, hat sich das verändert! Was mich allerdings mehr angeödet hat als die wohl obligatorische Türken-Geschäftsstraße: Das alles andere genauso beliebig aussah, wie woanders auch. Dieselben Ketten, dieselben Leuchtreklamen, dieselben Geschäfte.
Und dieselben Speisenkarten ...
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.530
„Heimat ist da, wo ich verstehe und verstanden werde. “ (Karl Jaspers)

dieses Forum zb

mein verstorbener Lebenspartner liebte schlesische Gurkensuppe
er kam aus (Lautschrift) Sabsche alias Hindenburg.
und auch lange nach seinem Tod bin ich noch in Kontakt zu seinen
Eltern die über Friedland hier nach Deutschland kamen
sehr herzliche verbindliche Menschen
die wirklich aus Einfachstem etwas Leckeres zubereiten können
zb

und die schlesische Gurkensuppe


ich kann am Akzent hören ob jemand daher kommt ,ich war noch nie in Schlesien
aber es klingt trotzdem heimatlich für mich
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
Du darfst nicht vergessen dass Schlesier Deutsche sind, mein Opa kam aus Mähren, waren auch Deutsche.
Klar war Schlesien immer deutsch, bis es nach dem 2.Weltkrieg Polen zufiel!
Mein Dad stammte aus einer alten Kaufmannsfamilie, einheimisch in Godullahütte/Beuten.
Meine Ma aus Hindenburg.
Zu schlesischem Essen sind mir Makovki eingefallen; da werden Brötchen und Mohn geschichtet und das Ganze mit gesüßter Milch übergosen.
Und traditionell gab's in meinem Elternhaus immer Karpfen am Silvesterabend, wobei unter die Karpfenplatte eine Scheibe Brot gelegt wurde als Symbol dafür, das dieser Haushalt immer was zu essen hat.
Und die männlichen Mitglieder bekamen immer eine Schuppe vom Karpfen, die sie in's Portemonaie legten; damit sollte gewährleistet sein, das immer Geld im selbigen ist.
Und am gravierensten ist die Erinnerung, dass, wenn ich Besuch von Freunden hatte, meine Ma in mein Zimmer kam und meinte:
Kommt alle an den Tisch, wir wollen zu Abend essen.
Wenn ich bei Freunden aus westlichen urdeutschen Familien zu Besuch war, hieß es:
Christian, du muste jetzt nach Hause gehen, wir wollen zu Abend essen!"
So wa prägt!
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.094
Zu schlesischem Essen ...

In meiner Familie wurde Weihnachten traditionell Pfefferkuchensauce gekocht, bei uns nicht zum Karpfen, sondern zu einer Art schlesischer Weisswurst.
Vor Jahren bin ich mit meiner Mutter (heute 85 Jahre alt und körperlich wie geistig topfit!!! Die pinkelt noch auf mein Grab ...) über die Lande gefahren, Lippe (OWL), Weihnachtszeit, und überall hatten die Metzger Fahnen herausgehängt: Hier schlesische Wurst!
Da sagte ich zu meiner Mutter: Wie kann das sein, soviele Schlesier kann's doch auch nicht mehr geben ... aber die Lipper, die kaufen die Wurst auch, und zwar zu Weihnachten!
NB: Mit den Lippern und den Schlesiern haben sich auch zwei Metzger-Wurstnationen getroffen ...

Diesen August war ich - seit langen Jahren - wieder einmal zu Besuch in Lippe. Es lag ein Buch herum, über schlesische Küche, also las ich es.
Ihr wisst, ich bin selbst Koch ... es handelte sich um die schlesische Küche der Jahrhundertwende oder bis in die 20er oder 30er Jahre, teilweise von Profis, teilweise aus dem Haushalt. Vor allem aber authentisch.
Ich bin immer auf der Suche nach "neuem" Zeug .... aber das, das war wirklich .... durchgeknallt!

Irgendwelche Braten, natürlich mit diversen Knödeln, denn die Schlesier LIEBEN Knödel, aber auch verrückte Bratensaucen dazu, mit Mandeln, mit Rosinen, mit getrockneten Aprikosen, und am Ende mit einem Schuss Portwein abgeschmeckt.
Ich finde so etwas Klasse und würde das liebendgern umsetzen!
Das Problem dabei heutzutage: Das Du heute zu 100% irgendeinen Kaschpar hast, der nachfragt: Kann ich das auch ohne Rosinen haben (die Leute mögen heutzutage keine Rosinen mehr)? Gibts das auch glutenfrei? Kann man den Portwein weglassen?

Nein, das kann man nicht, Du Depp, dann geh in Dein Asia-Restaurant, wo Du Dir in völliger Beliebigkeit alles nach Deinem Gusto in 4.028 Variationen zusammenstellen lassen kannst!
 

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