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Hartz 4 der Zweite

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sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Meine masochistische Ader muss größer sein als ich dachte, also auf geht`s : :wink:

@ Parsifal

Soso Hartz IV ist also ein Schritt in die richtige Richtung, ja? In welche Richtung denn? Die in der man uns einredet das der Sozialstaat nicht mehr finanzierbar ist, oder die in der man uns einredet. dass es unsere Schuld ist?

Nieman hier bestreitet die Notwendigkeit von Reformen, abe einige von uns wehren sich dagegen missbraucht zu werden.
Hast du dich je gefragt wieso die Kassen leer sind und komm mir ja nicht mit dem Argument des ausufernden Sozialstaates. Das Sozialsystem kann nichts dafür.
Wirf mal einen Blick über den Tellerrand was Hartz IV im Detail bedeutet im globalwirtschaftlichen Kontext und vor allem auch für jeden einzelnen.
Aber spar uns hier die Ignoranz zu behaupten das eine Reform welche, nicht die Sicherung des Sozialstaates sondern die Entmündigung der Bevölkerung zum Ziel hat ein Schritt in die richitge Richtung sei :!:
 

parsifal

Geheimer Meister
13. Januar 2005
107
@sensei
1. das der sozialstaat nicht mehr finanziebar ist redet dir keiner ein das ist ein fakt. das ist nicht unsere schuld sondern die schuld der politiker und allen voran der kohl regierung die 16 jahre lang alle reformen unterlassen hat und jetzt macht es eben peng.
2.schon mal was von demografischer entwicklung gehört? immer weniger leute die in die sozial/ hier vorallem die rentenkasse einzalen und immer mehr die etwas raushaben wollen? da die rücklagen verpulvert sind, muss eine radikale reform her.
3.das sozialsystem kann sehr wohl etwas für die wirtschaftliche misere in diesem land. kennst du lohnnebenkosten??? ohne die ist arbeit in deutschland nicht teurer als anderswo, aber da die noch oben draufkommen ist arbeit hier schweineteuer. der einfache man subventioniert mit seinen einzahlungen in den sozialstaat ein riesiges nutzloses beamtensystem das unmengen kostet. das geld was eingezahlt wird, wird bevor es irgendwo ankommt schon vom beamtenapperat aufgefressen.
4.Sozialleistungen sind aus wirtschaftlicher sicht nichts anders als subventionen. nur solche animieren nicht zur leistung sondern vielmehr sich auf den subventionen auszuruhen. ich nicht alle arbeitslosen pauschal verurteilen aber würde man mit dem arbeitslosen geld nicht so freigibig umgehen wäre die motivation sich einen job zu suchen sicherlich größer
 

Rupert

Geheimer Meister
9. September 2004
237
forcemagick schrieb:
die wirtschaft floriert ja eben nicht und man kann es nicht einfach so sehen, dass eben wenn die nachfrage deutscher güter sinkt, dass dann halt der dumme deutsche arbeitnehmer unterzugehen hat..

Dir ist schon klar, dass du mit dieser Einstellung theoretisch auf die ganze Welt pfeifen könntest, oder?


forcemagick schrieb:
die millionen im lande sollten die entscheidungen treffen und unsere politiker sind als vertreter des willens der mehrheit gedacht... doch es wird nur noch vertreten was die elite für richtig hält...

Als ob es ich es vorausgesagt hätte. Du propagierst hier die "direkte Demokratie", ein Euphemismus für die Rätediktatur.

Übrigens: wenn dich irgendetwas stört, tritt einer politischen Partei bei, zieh' dein Programm durch, lass' dich zur Wahl stellen. Meine Stimme hättest du. :)


Simple_Men schrieb:
Heißt das, dass die Länder die unsere Produkte kaufen ein schlechteres Qualitätsbewusstsein haben oder, dass wir in Deutschland ein übertriebenes Verständnis von Qualität haben?

Weder noch. Es zeigt schlussendlich, dass der Erlös unserer Produkte nicht in neue Arbeitsplätze abfließen kann, da die Löhne (bzw. Lohnnebenkosten) extrem hoch sind. Dazu kommt noch der starke Euro, der den Export behindert. Schlussendlich auch noch die Investitionsfreude der Manager - im Ausland. In Deutschland wird nichts mehr investiert, da es anderswo schlicht billiger ist ...


Simple_Men schrieb:
Die offizielle Bezeichnung für unser Wirtschaftssystem lautet: SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT.

Kommt von socius, Bundesgenosse. Bundesgenossen helfen sich gegenseitig. Während die Löhne in den letzten Jahren noch exorbitant gestiegen sind, haben die Arbeitnehmer keine zusätzlichen Arbeitszeiten oder ähnliches eingelegt, als Aufträge vorhanden waren, was sowohl ihnen für schlechte Zeiten als auch dem Chef für die Situation geholfen hätte. Nun, da es nicht mehr so rosig läuft, kommt das böse Erwachen. Keine Aufträge mehr, Kapazitäten leer, kein Polster. Tja, und jetzt machen die anderen socii von ihren Rechten Gebrauch und das Geschrei ist groß. Vorhersehbar, vermeidbar, undeutsch ...


Simple_Men schrieb:
Außerdem: Eine der Annahmen der freien Marktwirtschaft lautet, dass jeder eine Garantie der freien Berufswahl hat. Inwiefern ist das mit Hartz IV vereinbar?

Eine der Annahmen des Grundgesetzes lautet, dass jeder gleichgestellt ist. Wenn also ein Arbeitsloser Klos putzen geht, um überhaupt eine Stelle zu haben, und ein anderer sich zu fein dafür ist, liegt für mich eine Ungleichheit vor, die es auszugleichen gilt.


sensei schrieb:
Die in der man uns einredet das der Sozialstaat nicht mehr finanzierbar ist, oder die in der man uns einredet. dass es unsere Schuld ist?

Um 'mal wieder Ludwig Erhard zu zitieren:
"Wenn die Bemühungen des Sozialstaates darauf abzielen, dem Menschen von der Stunde seiner Geburt an volle Sicherheit gegen alle Widrigkeiten des Lebens zu gewährleisten, das heißt, ihn in einer absoluten Weise gegen die Wechselfälle des Lebens abschirmen zu wollen, dann kann man von solchen Menschen einfach nicht mehr verlangen, dass sie das Maß an Kraft, Leistung, Initiative und anderen besten menschlichen Werten entfalten, das für das Leben und die Zukunft der Nation schicksalhaft ist.

Wo sollen wir hinkommen und wie wollen wir den Fortschritt aufrechterhalten, wenn wir uns immer mehr in eine Form des Zusammenlebens von Menschen begeben, in der niemand mehr die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen bereit ist und jedermann Sicherheit im Kollektiv gewinnen möchte? Falls diese Sucht weiter um sich greift, schlittern wir in eine gesellschaftliche Ordnung, in der jeder die Hand in der Tasche des Nachbarn hat."
aus: Ludwig Erhard - Wohlstand für alle

Visionär, wenn man sich betrachtet, wo die meisten Leute heute ihre Hand zu haben scheinen. Nicht mehr an einer ehrlichen Arbeit, sondern in der Brieftasche des Kollektivs ...
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Man muss es mir heute dreckig gehen 8O
Wieso merke ich das eigentlich nicht 8)

@ parsifal

das der sozialstaat nicht mehr finanziebar ist redet dir keiner ein das ist ein fakt. das ist nicht unsere schuld sondern die schuld der politiker und allen voran der kohl regierung die 16 jahre lang alle reformen unterlassen hat und jetzt macht es eben peng.

Der Sozialstaat ist finanzierbar ohne Abstriche und ohne Kürzungen.
Alles was nötig wäre, wäre eine Reform der staatlichen Subventionen die vermehrte Einführung von Globalbudgets sowie ein drastisch vereinfachtes Steuersystem. Deutschland ist reich und nicht arm, alles was es euch fehlt ist ein unabhängiges Regierungssystem das sich nur dem Bürger verpflichtet fühlt.
Wenn du weiterhin an die Lüge des "Gürtel enger schnallen weil eine andere Möglichkeit gibt es nicht" glauben willst bitte. Zeigt mir das du dir nie über alternative Finazierungsvarianten Gedanken gemacht hast.

.schon mal was von demografischer entwicklung gehört? immer weniger leute die in die sozial/ hier vorallem die rentenkasse einzalen und immer mehr die etwas raushaben wollen? da die rücklagen verpulvert sind, muss eine radikale reform her.

Ja habe ich und anstatt der aktuellen demographischen Entwicklung entgegen wirken zu versuchen durch eine drastische Förderung der Familien und der Kinder schickt man eine Refiorm auf den Weg deren Radikalität darin besteht gerade diese Gruppe nicht zu entlasten. Aber ein Placebo wird schon reichen, gelle. Hauptsache es sieht so als ob hier etwas geschieht das uns nützt.

das sozialsystem kann sehr wohl etwas für die wirtschaftliche misere in diesem land. kennst du lohnnebenkosten??? ohne die ist arbeit in deutschland nicht teurer als anderswo, aber da die noch oben draufkommen ist arbeit hier schweineteuer. der einfache man subventioniert mit seinen einzahlungen in den sozialstaat ein riesiges nutzloses beamtensystem das unmengen kostet. das geld was eingezahlt wird, wird bevor es irgendwo ankommt schon vom beamtenapperat aufgefressen.

Das Sozialsystem ist an überhaupt gar nichts Schuld, sondern nur diejenigen die es verwalten. Merkst du eigentlich wie du dir selbst wiedersprichst? Durch Hartz IV wird der Verwaltungsaufwand steigen, dass hat die Regierung selbst bestätigt.
Du befürwortest eine Reform die das bewirkt was du anprangerst.

Sozialleistungen sind aus wirtschaftlicher sicht nichts anders als subventionen. nur solche animieren nicht zur leistung sondern vielmehr sich auf den subventionen auszuruhen. ich nicht alle arbeitslosen pauschal verurteilen aber würde man mit dem arbeitslosen geld nicht so freigibig umgehen wäre die motivation sich einen job zu suchen sicherlich größer

Natürlich, ich vergesse ja dauernd, dass ohne einen Tritt keiner mehr arbeiten will. Wenn du auf diesem Niveau diskutieren willst, ist es besser wenn wir uns nicht mehr unterhalten.
Von wegen du willst nicht puaschalisieren. Genau das tust du. Aber das mit dem selbst wiedersprechen hatten wir ja schon.
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
@Parsifal

zu 1. dann zeig mir bitte die unumstößlichen Fakten die dies belegen,und vor allem,zeig mir Belege dass Hartz4 diese Situation langfristig verbessert.

zu 2. nunja,die demografische Entwicklung wird aber auch dahin führen dass wir bald nen ArbeitskräfteMangel haben,ergo zu erwarten ist dass die Zahl der Arbeitslosen,und damit auch die Ausgaben für deren Unterstützung,sinken werden.Und warum muss der Langzeitarbeitslose für die steigende Zahl Rentner bluten?Da fehlt mir der Zusammenhang.

zu 3. Porsche hat die gleichen Lohnnebenkosten wie die Deutsche Bank,zahlt Top-Gehälter,und ist einer der sozialsten Arbeitgeber Deutschlands,all das bei gleichzeitigen Umsatz/Gewinn Rekorden.
Wie kommts?
Und warum muss der Langzeitarbeitslose für die hohe Anzahl von Beamte zahlen?

zu 4. Jaja...das Märchen vom faulen Arbeitslosen...ich glaub darauf muss man nicht weiter eingehen.(der run auf 1-Euro Jobs zeigt eigentlich zu genüge dass dies kein Argument ist)
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Rupert schrieb:
forcemagick schrieb:
die wirtschaft floriert ja eben nicht und man kann es nicht einfach so sehen, dass eben wenn die nachfrage deutscher güter sinkt, dass dann halt der dumme deutsche arbeitnehmer unterzugehen hat..

Dir ist schon klar, dass du mit dieser Einstellung theoretisch auf die ganze Welt pfeifen könntest, oder?

ja wer pfeift denn hier auf die ganze gute welt? das gleiche problem haben wir doch überall? die deutschen sind zu teuer und die inder verkaufen ihre haut so billig, dass sie auch auf keinen grünen zweig kommen...

dass die arbeitnehmer, deren produkte nicht mehr nachgefragt werden unterzugehen haben ist ja nicht meine forderung... das ist doch eben eine folge des globalen wettbewerbs völlig unterschiedlicher lohniveaus.




forcemagick schrieb:
die millionen im lande sollten die entscheidungen treffen und unsere politiker sind als vertreter des willens der mehrheit gedacht... doch es wird nur noch vertreten was die elite für richtig hält...

Als ob es ich es vorausgesagt hätte. Du propagierst hier die "direkte Demokratie", ein Euphemismus für die Rätediktatur.
[/quote]

ach gott demokratie wäre ja das fürchterlichste überhaupt... mal abgesehen davon gibt es auch z.b. das schweizer demokratiemodell..

und ja... ich finde mehr demokratie oder überhaupt demokratie darf kein fehler sein.

Übrigens: wenn dich irgendetwas stört, tritt einer politischen Partei bei, zieh' dein Programm durch, lass' dich zur Wahl stellen. Meine Stimme hättest du. :)

wenn ich mal arbeitslos bin und viel zeit hätte, dann würde ich mich glatt in eine partei begeben und vielleicht selbst eine gründen mit ein paar leuten.. nur dummerweise habe ich derzeit das problem, dass ich versuche meine miete zu zahlen, meine telefonkosten zu erwirtschaften, meine bude zu heizen und mir was zum trinken und zum essen in den kühlschrank zu stellen... jetzt könnte man sagen, wenn ich die zeit, die ich hier auf dem board verbringe für parteiarbeit investieren würde... tja.. aber ich glaube hier mal ab und an aufs board zu rutschen.. zu lesen und zu posten ist eher nebenher zu bewerkstelligen als wirklich parteiarbeit zu machen....

also bin ich erst mal lieber hier politisch als woanders...

aber man soll den tag nicht vor dem abend verfluchen ;)

Sensoe schrieb:
@Parsifal

zu 1. dann zeig mir bitte die unumstößlichen Fakten die dies belegen,und vor allem,zeig mir Belege dass Hartz4 diese Situation langfristig verbessert.

eben.... das ist doch der punkt.... der ganze budenzauber wird langfristig doch mehr probleme verursachen als verbesserungen bringen.. .

es fängt doch schon wie arbeitsplätze schwinden .... entsprechende berichte wie etwa eineurojobber sich jetzt schon negativ auf die binnenwirtschaft auswirken haben wir hier im thread schon zuhauf...

zu 2. nunja,die demografische Entwicklung wird aber auch dahin führen dass wir bald nen ArbeitskräfteMangel haben,ergo zu erwarten ist dass die Zahl der Arbeitslosen,und damit auch die Ausgaben für deren Unterstützung,sinken werden.Und warum muss der Langzeitarbeitslose für die steigende Zahl Rentner bluten?Da fehlt mir der Zusammenhang.

wir werden wahrscheinlich keinen arbeitskräftemangel haben, weil sich ja alles rationalisieren und straffen lässt und die technisierung schreitet so massiv fort, dass in gar nicht so langer zeit noch viel mehr menschen überflüssig werden.

die demografische entwickliung wird sich natürlich auch noch weiter verschärfen, da gerade in dieser wirtschaftlichen situation kinder bei vielen doch gar nicht mehr in die tüte ( der eben genau in jene ) kommen...

ich habe es die letzte zeit schon vielfach gehört... "mit einer frau zusammenziehen? ehe? kinder?.. nööö das heißt dann ja mitgefangen mitgehangen egal für wen... "

zu 4. Jaja...das Märchen vom faulen Arbeitslosen...ich glaub darauf muss man nicht weiter eingehen.(der run auf 1-Euro Jobs zeigt eigentlich zu genüge dass dies kein Argument ist)

das märchen vom faulen arbeitslosen ist eine der dicken unverschämtheiten unserer zeit....
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
@ Rupert

Weder noch. Es zeigt schlussendlich, dass der Erlös unserer Produkte nicht in neue Arbeitsplätze abfließen kann, da die Löhne (bzw. Lohnnebenkosten) extrem hoch sind. Dazu kommt noch der starke Euro, der den Export behindert. Schlussendlich auch noch die Investitionsfreude der Manager - im Ausland. In Deutschland wird nichts mehr investiert, da es anderswo schlicht billiger ist ...

Sagtest du eben nicht noch:

Wenn deutsche Produkte nicht mehr nachgefragt werden, muss das an einem Qualitätsmangel liegen - denn der Preis deutscher Produkte war noch nie sonderlich niedrig. Also brauchen wir eine Qualitätssteigerung, keine weitere Lohn- und damit Preiserhöhungen.

Kommt es nur mir so vor oder widersprichst du dich an dieser Stelle?
Außerdem behindert der Euro den deutschen Export momentan scheinbar nicht, oder warum haben wir einen neuen Rekord aufgestellt, was die Exporte angeht? Ich beantworte diese Frage hier gleich mal selber: Wir haben deshalb einen Rekord an Exporten, weil unsere Hauptexportländer in der EU liegen und die Qualität deutscher Waren im Ausland als sehr gut angesehen wird.


Eine der Annahmen des Grundgesetzes lautet, dass jeder gleichgestellt ist. Wenn also ein Arbeitsloser Klos putzen geht, um überhaupt eine Stelle zu haben, und ein anderer sich zu fein dafür ist, liegt für mich eine Ungleichheit vor, die es auszugleichen gilt.

Dieser Hinweis auf das Grundrecht hinkt etwas, da die Grundrechte vor allem Abwehrrechte gegenüber dem Staat sind. Das was du beschreibst wäre eine Einwirkung der Grundrechte auf das Privatrecht. Und diese ist meines Erachtens nach nur dann gefordert, wenn ohne Konfliktlösung durch den Gesetzgeber einzelne Beteiligte in der Lage sind, ihre überlegene ökonomische Machtposition gegenüber anderen Beteiligten im Ergebnis freiheitsvernichtend einzusetzen (siehe BVerfGE 81, 242, 256). Wer im letzen Abschnitt des letzen Satzes die Entwicklung in der Realität entdeckt, bekommt von mir hundert Punkte. :wink:

Oder forderst du, dass der Staat sich in die Privatautonomie der Staatsbürger einmischt. Ich denke du bist ein Verfechter der freien Marktwirtschaft? Also dürfte es doch für dich gar keine Einwirkung des Staates geben? Und durch die Hartz IV Gesetze wird der staatliche Einfluss noch mehr ausgeweitet, durch mehr Bürokratie, durch staatliche Firmenzuschüsse für Billiglohnjobs etc. Wie vereinbarst du das mit dem Gedanken der freien Marktwirtschaft?
 

parsifal

Geheimer Meister
13. Januar 2005
107
1. die zusammenlegung von arbeits und sozialhilfe, sowie eine detaillierte erfassung war was bekommen darf, sind mit sicherheit sinnvoll, da so diese sozialabkassiererein endlich weitesgehend unterbunden wird und man langfristig kosten sparen kann, sowie die arbeitsunwillige dazu animiert sich einen job zu such.
das ist die besserung an hartz IV. bürokratie und verwaltungsaufwand will ich ja nicht wegdiskutrieren, aber das ist ein generelles problem und kein hartz IV spezifisches.
@senseo: da hartz IV jetzt erst seit erstem januar läuft gibt es logischer weise noch keine statistiken die meine meinung bestätigen, aber die zukunft wird mir recht geben. außedem die punkte und 1. sind grund genug für eine notwendigkeit von hartz IV
arbeitskräftemangel??? Glaube ich kaum. die weitere abwanderung deutscher unternehen sowie die stetige zuwanderung werden die situation eher noch verschärfen. von zuhnehmender technisierung einmal abgesehen.
zu porsche: dreh die münze mal um! wie viele vor allem kleine und mittlere betriebe drehen am rad. porsche ist ein positiv bespiel, aber die negativbeispiele ünsteigen die positiven ganz massiv. mein vater ist selbstständig. ich weiß wovon ich rede.
der langzeitarbeitslose sollte sich am besten einen job suchen. dann wären die beamten überflüssig um ihn und andere zu verwalten. wenn mal sich auf den hosenboden setzt bekommt man sogar in diesem land noch einen job.
@sensei: wie ich mir einen umbau der deutschen sozial system vorstelle? Ok
1.die gesamte steuergesetzgebung fliegt in den müll. für die verschiedenen steuern gibt es verschiedene stufen, (einkommensteuer z.B 12 24 36 oder so) die so von allen bezahlt werden. steuereklärung auf dem bierdeckel.
2.die sozialvorsorge wird privatisiert. jeder kann selber entscheiden ob er in eine staatlich kasse für alle bereiche einzahlen will oder ob für sich selber sorgen. man bekommt aber nur etwas heraus wenn man auch eingezahlt hat.
wer will kann sich also in jedem bereich privat absichern.
die eine staatliche kasse setzt einen monatlichen beitragssatz fest. leistungen können dann wenn benötigt inanspruch genommen werden, aber bei z.B arbeitslosengeld nur über einen begrenzten zeitraum der sich an der dauer der einzahlung orientiert.
das geld in dieser kasse darf nur zu kassenzwecken verwendet werden.
nur in krassen fällen wie bei einer familie deren kind eine wasauchimmer therapie für 150000 euro o.ä braucht um zu überleben soll der staat eingreifen. ob mit zinnslosen darlehen rückzahlzeit 50 Jahre oder als geschenk müsste man sehen.
jeder ist also seines glückes schmied. wer flexibel ist, vernünftig arbeitet und halbwegs gesund lebt wird mit diesem system keine probleme haben. den rest wird das system dazu zwingen sich endlich nicht mehr auf dem rücken des staates und der gesellschaft ausruhen zu können.
ich bin selber raucher. aber warum soll ein nichtraucher der normal lebt, mit seinen beiträgen eines tages für die schäden meines zigarettenkonsums aufkommen? Oder warum soll ich für die folgen von drogenmissbrauch aufkommen?
wer raucht, extremsport macht, rund um sich zu frisst, usw. der soll die kosten dafür bitte schön selber tragen und nicht der allgemein auferlegen.

mit ein bisschen verständnis für die funktionsweisen des kapitalismus und der wirtschaft, wird jeder feststellen, das unser sozialsystem nicht mehr finanzierbar ist. um mehr eigenverantwortung wird eh keiner herum kommen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
parsifal schrieb:
jeder ist also seines glückes schmied. wer flexibel ist, vernünftig arbeitet und halbwegs gesund lebt wird mit diesem system keine probleme haben. den rest wird das system dazu zwingen sich endlich nicht mehr auf dem rücken des staates und der gesellschaft ausruhen zu können.

:rofl:

sagenhaft.

wirklich heiter .... da fehlen mir wirklich die worte....

ich bin selber raucher. aber warum soll ein nichtraucher der normal lebt, mit seinen beiträgen eines tages für die schäden meines zigarettenkonsums aufkommen? Oder

ich bin selber stadtbewohner aber warum sollte jemand, der auf dem land wohnt für die schäden aufkommen, die das leben in der stadt bei mir verursacht hat? :rofl:

warum soll ich für die folgen von drogenmissbrauch aufkommen?
wer raucht, extremsport macht, rund um sich zu frisst, usw. der soll die kosten dafür bitte schön selber tragen und nicht der allgemein auferlegen.

genau wer aus versehen rindfleisch frisst oder nicht genug geld hat für eine aufwendige gesunde ernährung soll gefälligst sehen wo er bleibt...

mit ein bisschen verständnis für die funktionsweisen des kapitalismus und der wirtschaft, wird jeder feststellen, das unser sozialsystem nicht mehr finanzierbar ist. um mehr eigenverantwortung wird eh keiner herum kommen.

ja und weil wir alle so schön eigenverantwortlich sind kann der staat auch weiterhin unverantwortlich mit unserem geld hausieren

:lol:

:rofl:
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
1.die gesamte steuergesetzgebung fliegt in den müll. für die verschiedenen steuern gibt es verschiedene stufen, (einkommensteuer z.B 12 24 36 oder so) die so von allen bezahlt werden. steuereklärung auf dem bierdeckel.


Friedrich bist du`s? :rofl:
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
@Parsifal

ohne weiter auf Deine "Thesen"einzugehen... :xmas:

ich denke Du solltest den After Deines WiSo Lehrers schleunigst verlassen... :lol:
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
@ Parsifal

Und wie soll der Übergang vom derzeit herrschenden System zu deinem System von statten gehen?
Ich meine Leute die jetzt schon krank sind (oder alt) können nicht mehr einzahlen. Wovon sollen die leben?
Und was ist mit jenen die direkt aus der Ausbildung in die Arbeitslosigkeit rutschen? Wann sollen die einzahlen?
Was ist mit Leuten die in jungen Jahren schwere Krankheiten bekommen?
Mein Vater hat eine psychologische Krankheit mit 35 bekommen. Selbst wenn er seit dem 20 Lebensjahr eingezahlt hätte, wäre das Geld für Medikamente und Behandlungen bereits jetzt aufgebraucht.
Und inwiefern soll dein System Arbeitsplätze schaffen?

Tja wie sagte mal ein berühmter Mann: So sehen wir zutiefst betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen!
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
Simple_Men schrieb:
@ Parsifal

Und wie soll der Übergang vom derzeit herrschenden System zu deinem System von statten gehen?
Ich meine Leute die jetzt schon krank sind (oder alt) können nicht mehr einzahlen. Wovon sollen die leben?
Und was ist mit jenen die direkt aus der Ausbildung in die Arbeitslosigkeit rutschen? Wann sollen die einzahlen?
Was ist mit Leuten die in jungen Jahren schwere Krankheiten bekommen?
Mein Vater hat eine psychologische Krankheit mit 35 bekommen. Selbst wenn er seit dem 20 Lebensjahr eingezahlt hätte, wäre das Geld für Medikamente und Behandlungen bereits jetzt aufgebraucht.
Und inwiefern soll dein System Arbeitsplätze schaffen?

Tja wie sagte mal ein berühmter Mann: So sehen wir zutiefst betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen!

Nun,ganz einfach...die von Dir geschilderten Fälle existieren in der Realität überhaupt nicht.
Leistungsempfänger setzen sich nämlich generell aus Simulanten,vorsätzlichen Schwachköpfen sowie faulen Arbeitsverweigerern zusammen.
Edit: Man braucht also lediglich den Druck auf diese Klientel etwas zu erhöhen,und schon werden auch diese einen der unzähligen freien Arbeitsplätze annehmen.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
hier wurde ja das "problem" mit der demografischen entwicklung angesprochen. die untergangsszenarien die in diesem zusammenhang beschworen werden, dienen als vorwand zur demontage des sozialstaats, indem künstlich handlungsdruck aufgebaut und alternativlosigkeit vorgegaukelt wird.

ich poste es immer wieder gern:

Demografische Entwicklung – kein Anlass zur Dramatik

In der heutigen gesellschaftspolitischen Diskussion spielt der zukünftig zu erwartende demografische Wandel eine sehr große Rolle. Vor allem in den Bereichen Gesundheit und Rente wird vor den Folgen einer „Überalterung“ in Deutschland gewarnt. Anhand der im Juni 2003 veröffentlichten Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes für die Jahre bis 2050 weist der Autor nach, dass bei ganzheitlicher Betrachtung der Daten kein Anlass zur Dramatik besteht. Ausführungen über den Wert von Langfristprognosen runden die Kritik am herrschenden „Demografie-Pessismus“ ab.

...Zum Schluss ein paar ketzerische Fragen

Nach diesen harten statistischen Fakten, seien dem Autor zum Schluss einige Fragen gestattet:
•Warum wurden diese viel zu langfristigen Rechnungen durchgeführt und anschließend fast täglich dramatisch vorgeführt?
•Versucht diese Regierung tatsächlich bis zum Jahre 2050 zu planen? (Dies entspricht einer Planung Adenauers im Jahre 1956 für heute!)

Gucken wir dazu mal auf den Zusammenhang, in dem die „demografische Zeitbombe“ benutzt wird.

„Diese Solidarität unter veränderten ökonomischen Bedingungen in einer globalisierten Welt, aber auch angesichts der veränderten demographischen Entwicklung zu gewährleisten ist unsere Aufgabe. Dass wir alle glücklicherweise immer älter werden und die Lebenserwartung
steigt, auf der anderen Seite aber zu wenig Kinder geboren werden, ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts.“

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) 09.09.2003 Erste Lesung der Gesundheitsreform im Deutschen Bundestag. Rede von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt

So oder ähnlich wird heute jedesmal argumentiert, wenn wegen aktueller Probleme in das Gesundheits- oder Rentensystem eingegriffen wird!
Dabei hat das Statistische Bundesamt die deutliche Auswirkung der Alterung erst für die Jahre nach 2020 berechnet. Bis 2010 steigt der Altenquotient so gut wie gar nicht, bis 2020 moderat.

Und damit zur letzten ketzerischen Frage:
Soll mit dem „Hammer“ Demografie von einem ganz anderen Schauplatz gesellschaftlicher Auseinandersetzungen abgelenkt werden? Will man die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer von der Teilhabe am Produktivitätsfortschritt langfristig abkoppeln? Dann wären die Arbeitnehmer tatsächlich nicht so leicht in der Lage, die Versorgung der Jungen und Älteren zu übernehmen.
Das hätte allerdings weniger mit den „unausweichlichen“ Folgen des Alterungsprozesses zu tun, sondern wäre eine bewußte, politische Entscheidung in Fragen der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums!


*Prof. Dr. Gerd Bosbach lehrt Statistik, Mathematik und Empirik an der Fachhochschule Koblenz, Standort Remagen.
Geboren 1953 in Euskirchen, hat er im Bereich Statistik an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen
Fakultät der Universität zu Köln promoviert.
Berufserfahrung sammelte er u.a. bei dem Statistischen Bundesamt (1988 bis 1991), dort vor allem in der Bonner Beratungsstelle für Ministerien und Bundestag, und in der Abteilung Statistik der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung.

www.gew-lass.de/nw/thema/bosbach-lang.doc

wer es noch nicht kennt, sollte es unbedingt lesen!

eine ebensolche gebetsmühlenartig vorgetragene litanei ist das thema lohnkosten- und die sind angeblich viel zu hoch in deutschland.
das dabei wieder mal wieder wichtige fakten unter den tisch fallen, ist schon böse absicht zu nennen.

...In der Lohndebatte werden selbst einfachste ökonomische Zusammenhänge nicht wahrgenommen. So tragen die Lohnkosten in der deutschen Industrie nur einen Bruchteil zu den Gesamtkosten bei. Ihr Anteil am Umsatz beträgt nur 21,4 Prozent, wie im unlängst veröffentlichten »Statistischen Jahrbuch 2004« nachzulesen ist. Dieser Wert schwankt abhängig von der Branche zwischen 5 in der Tabakverarbeitung sowie 31 Prozent in der Mess- und Regeltechnik.
Die Automobilindustrie, gegenwärtig im Blickpunkt der Öffentlichkeit, arbeitet bereits jetzt mit einem unterdurchschnittlichen Lohnkostensatz von 18,4 Prozent. Es ist deshalb unverständlich, 500 Millionen Euro im Opel-Konzern allein durch Senkung der Lohnkosten einsparen zu wollen und andere Kostenarten weitgehend zu vernachlässigen. Ein großer Posten in dieser Branche sind neben dem Materialverbrauch die Werbe- und Vertreterkosten, Provisionen, Prüfungs-, Beratungs- und Rechtskosten sowie Versicherungen, die sich hier bereits auf eine Größe summieren, die 40 Prozent der Höhe der Personalkosten entspricht. Reserven zur Minderung dieses Aufwands sind sicherlich vorhanden, beispielsweise bei der Werbung, mit der die Verbraucher überschüttet werden. Von den Beratern werden derartige Ausmaße an Verschwendung überhaupt nicht thematisiert.

In den letzten Monaten wurden als Rezept zur Gesundung der Konjunktur in Deutschland längere Arbeitszeiten ohne zusätzlichen Lohnaufwand präsentiert. Sogar Wirtschaftsminister und Oppositionsführerin sind sich dabei einig. Beide unterschlagen, dass in den vergangenen Jahren die Arbeiter und Angestellten der Industrie Beachtliches auf diesem Gebiet bereits geleistet haben. Die Arbeitsproduktivität stieg in der deutschen Industrie von 2001 bis 2003 um 5,4 Prozent, die durchschnittlichen Löhne der Arbeiter und Angestellten lediglich um 4 Prozent. Auf zusammen etwa 4 Milliarden Euro kann der Lohnverzicht durch unbezahlte Mehrarbeit dank gestiegener aber unbezahlter Arbeitsproduktivität für beide Jahre geschätzt werden.
Schließlich braucht ein Niedriglohnsektor in Deutschland nicht aufgebaut werden – er existiert längst. Dem Statistischen Jahrbuch ist zu entnehmen, dass im vergangenem Jahr etwa 1,6 Millionen Vollzeiterwerbstätige (ohne Auszubildende) über ein monatliches Nettoeinkommen von lediglich bis zu 700 Euro verfüge....

Behauptung, die Lohnkosten in Deutschland seien zu hoch, ist falsch

in diesem zusammenhang ist auch dieser artikel von Michel Chossudovsky sehr lesenswert:

Die globale Niedriglohnökonomie
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
@ Sensoe

Nun,ganz einfach...die von Dir geschilderten Fälle existieren in der Realität überhaupt nicht.
Leistungsempfänger setzen sich nämlich generell aus Simulanten,vorsätzlichen Schwachköpfen sowie faulen Arbeitsverweigerern zusammen.
Edit: Man braucht also lediglich den Druck auf diese Klientel etwas zu erhöhen,und schon werden auch diese einen der unzähligen freien Arbeitsplätze annehmen.

Stimmt, in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis gibt es da auch einige. Ich könnte dir da Geschichten erzählen. :wink:
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
@parsifal

Wenn man sich das so durchließt, was du schreibst, könnte man meinen, dass die Zukunft unseres Landes nur von Hartz IV abhängt.
Vorhin haben wir darüber gesprochen, dass jährlich 30 Milliarden Euro im Jahr für sinnlose Projekte ausgeben werden. Die Arbeitslosen kosten dem Staat nicht einmal annähernd soviel im Jahr.
Zu behaupten, dass diese Menschen nur zu faul sind um Arbeit zu suchen und nur genügend Druck brauchen ist ein Konzept, dass schon lange widerlegt ist und jemanden einfach Faulheit zu unterstellen ist sogar schon unverschämt. Sind diese Menschen einfach nur Faul:

http://www.wdr.de/themen/wirtschaft/jobs_und_mehr/job_aktuell/aeltere_arbeitslose/index.jhtml

Ich weiß nicht ob du schon einmal arbeitslos gewesen bist, aber nach dem zu urteilen, was du so schreibst sieht es ganz danach aus, dass du dich immer in einer finanziell abgesicherten Umgebung befunden hast und wenn das der Fall ist kann man leicht für Hartz IV sein, wenn man davon nicht betroffen ist.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
es kommt, es kommt...nein, es ist schon da:

Der Osten kommt

Eine Klausel im EU-Recht macht die Bundesrepublik zum Billiglohnland. Firmen feuern deutsche Arbeiter und heuern osteuropäische an - zu Dumpingpreisen. Nun will der Kanzler einschreiten.

...Die sogenannte Dienstleistungsfreiheit gilt längst, wenngleich mit Einschränkungen, für die neuen Beitrittsländer. Betriebe aus den neuen Mitgliedstaaten dürfen deshalb deutschen Unternehmen ihre Dienstleistungen anbieten - und zwar zu den Arbeitsbedingungen ihrer Länder. Das Prüfrecht, ob es sich tatsächlich um Dienstleistungen oder aber um illegale Arbeitnehmerüberlassung handelt, haben nicht mehr deutsche Stellen, sondern die Heimatländer.

...Der Weg in das Billiglohnparadies ist einfach. Fast jeder deutsche Unternehmer kann sich "Dienstleistungen" einkaufen: Er muss den Auftrag nur an ein Subunternehmen vergeben, das sich seine Arbeiter auf Zeit aus Osteuropa holt. Stammbelegschaften werden so nach und nach ersetzt - oder sind gezwungen, das Lohndumping mitzumachen. Die Spirale nach unten drehe sich immer schneller, warnen Gewerkschaften.

Qualifizierung und Seriosität der Anbieter können kaum kontrolliert werden, und so gründen auch deutsche Subunternehmer Firmen in Osteuropa, die als reine Anwerbebüros arbeiten: Menschenhandel mit Billigarbeitern, gedeckt durch EU-Recht.

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,341412,00.html

es handelt sich hier um die ersten vorboten der geplanten neuen dienstleistungsrichtlinie der EU die ich letztes jahr schon erwähnt habe und die offensichtlich schon vor ihrer endgültigen verabschiedung eine "testphase" durchläuft.
mal sehen wie weit sie gehen können- weit, sehr weit, wie die immer wieder mit null durchblick, aber entschiedener vehemenz vorgetragenen statements auch in diesem thread befürchten lassen.

wie dem auch sei, da kommt noch was ganz feines auf die deutschen und die europäer allgemein zu bzw. trägt es ja augenscheinlich schon erste "früchte":

Mit dem im Januar 2004 veröffentlichten Entwurf für eine Dienstleistungsrichtlinie unternimmt die Europäische Kommission den bisher radikalsten und umfassendsten Angriff auf die Sozialsysteme der EU-Staaten. 1 Der Vorschlag stammt aus dem Haus des Binnenmarkt-Kommissars Frits Bolkestein und gilt grundsätzlich für sämtliche
Dienstleistungen. Ausgenommen sind nur jene Leistungen, die der „Staat direkt und unentgeltlich aufgrund seiner sozialen, kulturellen, bildungspolitischen oder rechtlichen Verpflichtungen“ erbringt. Da jedoch für zahlreiche öffentliche Aufgaben Gebühren oder Entgelte erhoben werden, betrifft die Richtlinie nicht nur alle kommerziellen Dienste, sondern auch weite Bereiche der Daseinsvorsorge.

Ihren Deregulierungszweck verfolgt die Richtlinie mit einem Mix aus schrittweiser Beseitigung staatlicher Auflagen sowie dem systematischen Unterlaufen nationalen Rechts durch das sogenannte „Herkunftslandprinzip“.
Danach unterliegen Dienstleistungsunternehmen in der EU nur noch den Anforderungen ihres Herkunftslands. Auflagen und Kontrollen des Tätigkeitslands würden gänzlich untersagt. Selbst die obligatorische Registrierung einer Geschäftsaufnahme will die Kommission verbieten. Damit setzt das Herkunftslandprinzip eine effektive Wirtschaftsaufsicht in der Europäischen Union faktisch außer Kraft. Künftig könnte sich jedes Unternehmen durch Sitzverlagerung oder die simple Gründung einer Briefkasten-Firma im EU-Ausland lästiger inländischer Auflagen
entledigen. Örtliche Tarifverträge, Qualifikationsanforderungen, Standards beim Arbeits-, Umwelt- oder Verbraucherschutz könnten auf einfache und billige Weise unterlaufen werden.

Als Krönung ihres Richtlinienentwurfs stellt die EU-Kommission die Mitgliedstaaten unter Zwangsverwaltung. Diese müssen nicht nur zahlreiche Anforderungen beseitigen, sondern dürfen neue Vorschriften nur noch mit Zustimmung der Eurokraten erlassen. Schon im
Entwurfsstadium sind geplante Rechts- und Verwaltungsvorschriften in Brüssel vorzulegen:
„Binnen drei Monaten nach der Mitteilung prüft die Kommission die Vereinbarkeit dieser neuen Vorschriften mit dem Gemeinschaftsrecht und entscheidet gegebenenfalls, den betroffenen Mitgliedstaat aufzufordern, diese nicht zu erlassen oder zu beseitigen“
(Europäische Kommission 2004: 60).

Die in der Richtlinie vorgesehenen Verbote erstrecken sich auf sämtliche Verwaltungsebenen und verstoßen damit gegen das im EG-Vertrag
verankerte Subsidiaritätsprinzip. Bolkestein vollendet insofern nicht nur den Binnenmarkt, sondern auch den Demokratieabbau.

Allerdings richtet auch die Kommission nichts ohne den Segen der Hauptstädte aus. Treibende Kräfte hinter der Bolkestein- und anderen Richtlinien sind die Regierungen in Berlin, London oder Paris. Sie stützen einen EU-Apparat, der ihre neoliberale Politik in europäisches Recht zu gießen hat. Sie etablieren den nationalen Sozialkahlschlag als EU-weite Norm. Sie verwandeln ihre Privatisierungspolitik in Brüsseler Direktiven. In der nun zur Ratifizierung anstehenden EU-Verfassung sorgten sie gar für die konstitutionelle Verankerung ihres neoliberalen Kurses...

Auf dem Weg zur Sonderwirtschaftszone

"Nun will der Kanzler einschreiten" ist der joke schlechthin, weil schröder und co doch genau diese richtlinien unterstützt haben. da die leute aber sauer reagieren muss man eben so tun als ob man "einschreiten" würde. hauptsache der schein bleibt gewahrt...der kanzler tut was...der kanzler will was tun...der kanzler kann nichts tun...

jaja, "unser" kanzler (also meiner ist es nicht!), was der noch so auf den weg bringt...man möchte in jubel ausbrechen vor soviel angeblichem engagement für den standort deutschland..mir treibt es allerdings die tränen in die augen und nein- es sind keine freudentränen:

Dank Schröder: Amerikanische Investoren plündern deutsche Wirtschaft

Steuerreform und Agenda 2010 locken einen gefährlichen Typ amerikanischer Investoren nach Deutschland. Wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans- Böckler-Stiftung (WSI) warnt, sind diese "Private-Equity"- Finanzunternehmen nur daran interessiert, Firmen billig aufzukaufen, sie von "unnötigen Kosten" - wie zum Beispiel Personal - zu befreien und sie dann mit Gewinnen weiter zu verscherbeln. Angelockt werden die Investoren von Gesetzen, die beispielsweise die Erlöse aus Unternehmensverkäufen steuerfrei stellen.

Zwei prominente Beispiele nennt der Autor Werner Rügemer in den "WSI-Mitteilungen 01/2005" (eine Kurzfassung des Artikels finden Sie hier): Tenovis und Wincor Nixdorf. Beim TK- Unternehmen Tenovis verdiente sich die Spekulanten von Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) laut Rügemer eine goldene Nase. Der Investor übernahm im Jahr 2000 für 400 Millionen Dollar das Traditionsunternehmen Telenorma, taufte es in Tenovis um und entließ bis zum Frühjahr 2004 fast die Hälfte der Belegschaft - obwohl diese durch Lohnverzicht versucht hatte, Arbeitsplätze zu retten. Im Oktober 2004 kaufte Avaya, was von Telenorma übrig war - für 370 Millionen Dollar und 265 Millionen Verbindlichkeiten. Verdient hatte KKR auch während der "Umstrukturierung". So musste Tenovis bei einer Tochtergesellschaft des Investors einen Kredit über 300 Millionen Dollar aufnehmen und millionenschwere Gehälter an KKR-Berater zahlen, berichtet Rügemer...

computerpartner

so läuft es- die politik mitsamt ihren wirtschaftsberatern im rücken verabschieden steuerfreiheit und die geier kommen- wen haben sie auch erwartet? sind sie total meschugge oder vielleicht romantisch veranlagt was sogenannte investoren angeht? nein, sie wissen genau wie das spiel läuft und sie bereiten den weg dafür. keine ahnung was man ihnen persönlich dafür verspricht, aber es scheint aus ihrer sicht den ausverkauf zu rechtfertigen. was solls, ein paar tausend hier, ein paar tausend da, die deswegen über die klinge springen müssen- was kümmert das einen "großen" geist? solange die "dummies" den scheiss fressen (und sie sie fressen ihn- bis zur selbstverleugnung- siehe dieser thread) und sich für allerlei experimente bereitwillig zur verfügung stellen (wobei dann wohl eher andere bereitwillig zur verfügung gestellt werden- man selber halluziniert aussen vor zu stehen) kann ja eigentlich gar nichts schief gehen.

noch was zu 1,-€s

Beim Einsatz von Ein-Euro-Jobbern an Schulen nimmt man es mit Recht und Gesetz nicht so genau. Reguläre Arbeit wird verdrängt, Berufschancen Fehlanzeige

Hungerlohn für Nachhilfe

Schon wieder wurden 1-Euro-Jobber offensichtlich missbräuchlich eingesetzt.

...Im Fall des Strandbades kamen ehrenamtliche Gewerkschaftsmitarbeiter dem Missbrauch auf die Spur. Der Kontrolleur berichtete: »Mit der Sanierung wurde die Firma Hochtief beauftragt. Die engagierte wiederum ein Subunternehmen für die Garten- und Landschaftsgestaltung. Dafür wurden ABM-Kräfte eingesetzt, aber eben auch 1-Euro-Jobber, die sonst in der Domäne Dahlem arbeiten. Außerdem stießen wir auf Beschäftigte des Lehrbauhofs Belßstraße, einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte für das Baugewerbe.«...

http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=67416&IDC=5


@sensoe, sensei (sehr leicht zu verwechseln), muhman & Simple_Men
schön das das sich ein paar mehr einfinden, die gegen den allumfassenden wahnsinn, genannt "sachzwänge" angehen, hinterfragen... willkommen im club!
 
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