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Hartz 4 der Zweite

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Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
@ forcemagick

So langsam kommt auch mir die Galle hoch, Opel stellt wieder Leiharbeiter ein obwohl noch zig-Tausend entlassen werden müssen, die Deutsche Bank entläßt Tausende trotz Verdopplung des Profites, die "Witschaftsexperten" plärren auf allen Kanälen die gleiche Lalla: flexibelere Arbeitszeiten, Lohnverzicht, Streichung Urlaubs -Weihnachtsgeld, Steuersenkungen für Unternehmen, usw... dabei sieht man das selbst mit Rekordgewinnen keine Sau mehr eingestellt wird!
So etwas nennt man Asozial. Vorallem weil die Oberen keine Hemmungen haben sich die Taschen immer voller zu stecken, als wenn es bald nichts mehr gäbe?!
Natürlich ist das jetzt eine Verallgemeinerung, aber im Großen und Ganzen geht es so ab.
Ich hab auch kein Bock mehr mir für diese Arschgeigen den Buckel krumm zu schuften!
Dark_anim.gif




LG



AoS
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ja

und da fühl ich mich so maßlos verarscht wenn ich dann was von wegen schuld an der gesellschaft abarbeiten höre.. hab ich hier ein verbrechen begangen?

ich bin hier geboren worden.. in eine zu niedrige kaste.. was für ein verbrechen...

:twisted:

naja momentan muss ich mir ja nicht unbedingt sorgen machen... wie schön ich könnt die füße hochlegen und zufrieden sein...
aber es ist da doch dieses wiederliche gefühl, dass hier etwas mit leuten getrieben wird, dass sie so nicht verdient haben...
und mich stört es...

ja und da sind also täglich die immer gleichen meldungen immer wieder und immer mehr und es scheint einfach kein halten mehr zu geben.. und all dies wird in dieser gesellschaft nicht nur gedulded nein es wird auch schön geredet und es werden jene, die zorn empfinden hingestellt als arme uneinsichtige idioten.

das kotzt mich so endlos an.

es ist auch keine verallgemeinerung wenn du sagst die oberen stopfen sich die taschen voll mit dem was sie bei den niederen einsparen.. es ist exakt so...

wenn ein konzern personal ausstellt steigen die kurse an den verfickten aktienmärkten und die bastarde bekommen provision...

und wenn sie ihr abartiges, asoziales werk getan haben, dann zeihen sie weiter, sie sind ja jetzt gefragte manager diese wiederwärtigen kreaturen und sie ziehen ihr beschissenes spiel wieder durch und wieder und wieder... und dafür werden sie reich und reicher diese pisslinge

ich könnte mich hier ja noch seitenlang darin ergehen meine verachtung für diese situation und für die betreiber dieses dramas auszudrücken...

ich könnte mich ja noch so umfassend aufregen und darin ergehen auszuführen wie beschissen das alles in zusammenhang steht mit der wto, mit der eu ( diesem wto-wunscherfüllungsinstrument, dass undemokratisch und zum unglück für die staaten europas über eben jenen staaten und völkern hängt... seht euch nur mal den entscheidungsprozess bezüglich der softwarepatente an... wie polen letzlich diplomatisch unter druck gesetzt wurde )

aber wozu...

so i take my work back underground .....
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@AoS

So langsam kommt auch mir die Galle hoch, Opel stellt wieder Leiharbeiter ein obwohl noch zig-Tausend entlassen werden müssen, die Deutsche Bank entläßt Tausende trotz Verdopplung des Profites, die "Witschaftsexperten" plärren auf allen Kanälen die gleiche Lalla: flexibelere Arbeitszeiten, Lohnverzicht, Streichung Urlaubs -Weihnachtsgeld, Steuersenkungen für Unternehmen, usw... dabei sieht man das selbst mit Rekordgewinnen keine Sau mehr eingestellt wird!

na na, bist du etwa auch eine von diesen "heulsusen"?

Die Deutschen sind "Heulsusen"

Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, hat in ungewöhnlich scharfer Form die deutsche Mentalität kritisiert. "Wir sind nicht nur Bedenkenträger, sondern auch Heulsusen. Wir sind nicht bereit, das, was gut läuft, auch beim Namen zu nennen", sagte Walter während einer Veranstaltung beim Mitteldeutschen Rundfunk in Magdeburg.

...Angesichts dieser Äußerungen ist den diversen Noch-Mitarbeitern der Deutschen Bank sicherlich zum Heulen zumute. Während die Deutsche Bank im vergangenen Jahr den Gewinn stärker gesteigert hat als von Experten erwartet und so viel verdient wie seit 2000 nicht mehr, müssen insgesamt 5200 Mitarbeiter von Deutschlands größter Bank ihren Hut nehmen - 1920 von ihnen in Deutschland...

http://onwirtschaft.t-online.de/c/33/98/86/3398866.html

wäre ja schön, wenn er das was hier angeblich so "gut" läuft, mal etwas präzesiert hätte. meint er den höhenflug der deutschen multis, die ihnen und ihren anlegern wahre dollar/eurozeichen in die augen treiben?

warum spricht der mann eigentlich von "wir"?
sitzt der mit uns in einem boot, oder was soll dieses "wir" suggerieren?
wahrscheinlich möchte er damit an einen gemeinschaftssinn apellieren, aus dem sich die wirtschaftsgrößen schon längst verabschiedet haben.

schon wieder eine neue wortschöpfung:

...Kritiker sehen "Smartsourcing" in Tradition der "Peanuts"

In den Verwaltungs- und Abwicklungsbereichen, aber auch an vorderster Front im Investmentbanking und der Vermögensverwaltung müssen noch einmal 6000 Mitarbeiter, davon 2.300 in Deutschland, ihren Hut nehmen. Dem gegenüber stehen insgesamt 1.200 Neueinstellungen, teils im Kundengeschäft in Deutschland, aber vor allem durch die Verlagerung einfacher Tätigkeiten in Niedriglohnländer. Für diese Idee hat sich die Deutsche Bank die Wortschöpfung "Smartsourcing" überlegt, die Kritiker des Geldhauses in der Tradition der "Peanuts" sehen könnten, als die Ackermanns Vor-Vorgänger Hilmar Kopper einst Handwerkerrechnungen in Millionenhöhe tituliert hatte...

http://onwirtschaft.t-online.de/c/33/78/09/3378090.html

mir fällt da gerade wieder dieser ausspruch von marie-antoinette ein.
als man ihr von den nöten des volkes berichtete "das volk hat kein brot", entgegnete sie "dann sollen sie doch kuchen essen". diese haltung führte zu ihrer hinrichtung.

die gutenachtgeschichte kommt heute von tante SPD. hat sie selber geschrieben. sie leidet zwar unter halluzinationen, aber das soll uns nicht weiter stören.
es war einmal... Ein Jahr Agenda
Unser Weg zu neuer Stärke

Die ersten Erfolge:
> Deutschland ist auf Wachstumskurs.
> Die Arbeitslosigkeit ist nicht weiter
gestiegen.
> Die Jugendarbeitslosigkeit ist zurückgegangen.
> Die Zahl der Existenzgründungen
ist stark gestiegen.
> Die deutsche Exportwirtschaft ist
die erfolgreichste der Welt.
> Der Anstieg der Rentenversicherungsbeiträge
wurde gestoppt.
> Die Preise der teuren Arzneimittel
sind gesunken.
> Die Krankenkassen haben begonnen,
ihre Beiträge zu senken.

http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_datei/0,,3412,00.pdf

als antidot zu soviel selbstbeweihräucherung immer wieder zu empfehlen:

Arbeitsplatzvernichtung in Deutschland

kleiner ausschnitt wie es betroffenen so ergeht:

Öffentliches Hartz IV-Tagebuch
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Es ist wahr! Arbeitslose werden im Allgemeinen als asozial, Sozialschmarotzer und Parasiten bezeichnet und das ist wieder ein weiterer Grund warum, die ein oder anderen Probleme haben eine Arbeit zu finden.
Sobald nämlich bei einem Vorstellungsgespräch das Wort Arbeitsamt oder Sozialamt fällt, versucht der Arbeitgeber schon so schnell wie möglich das Gespräch zu beenden und der berühmte Spruch "Wir melden uns dann" fällt.
Nach ein paar Tagen hohlt man dann das Absageschreiben aus dem Briefkasten.
Überhaupt die Tatsache, dass Arbeitslose so von der Allgemeinheit behandelt werden ist nach meinen Kenntnisstand schon Verfassungswidrig.
Wie heißt es noch? "Die Würde des Menschen ist unantastbar!" :(
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
samhain schrieb:
Die Deutschen sind "Heulsusen"

Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, hat in ungewöhnlich scharfer Form die deutsche Mentalität kritisiert. "Wir sind nicht nur Bedenkenträger, sondern auch Heulsusen. Wir sind nicht bereit, das, was gut läuft, auch beim Namen zu nennen", sagte Walter während einer Veranstaltung beim Mitteldeutschen Rundfunk in Magdeburg.

...Angesichts dieser Äußerungen ist den diversen Noch-Mitarbeitern der Deutschen Bank sicherlich zum Heulen zumute. Während die Deutsche Bank im vergangenen Jahr den Gewinn stärker gesteigert hat als von Experten erwartet und so viel verdient wie seit 2000 nicht mehr, müssen insgesamt 5200 Mitarbeiter von Deutschlands größter Bank ihren Hut nehmen - 1920 von ihnen in Deutschland...

jo also bei der deutschen bank läuft doch wirklich alles super... nennen wir es mal beim namen ... gewinnoptimierung und die schwarzen zahlen schwärzer machen auf den rücken der verflixten mitarbeiter läuft genial...

da könnten wir uns doch mal freuen, dass das management profitieren wird..

wir sollten nicht so verdammt egoistisch sein.. .also ich meine speziell wir in den unteren einkommensklassen sollten uns mal ganz altruistisch hinsetzen... ja bei bedarf können wir uns auch gerne ein kleines fähnlein greifen um wirr grinsend damit herumzuwedeln... und dann könnten wir doch mal "prima da entsteht reichtum" rufen....

auch bei anderen dingen wie abwanderung in den osten könnten wir uns doch mal etwas fairer verhalten.. wäre es nicht ein schöner anblick, wenn deutsche, entlassene autobauer mit europafähnchen ( absingen von "friede freude eierkuchen" *sing* ist höchst willkommen ) ihren fabriken hinterherlachen... immerhin werden jetzt polnische oder ungarische arbeiter jobs bekommen... ja .. das ist doch fast so schön wie bargeld spenden...

"friede freude eierkuchen
die scheiße bis zum halse steht" ... ja... he... jetzt alle...
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@muhmann

Überhaupt die Tatsache, dass Arbeitslose so von der Allgemeinheit behandelt werden ist nach meinen Kenntnisstand schon Verfassungswidrig.

die verfassung ist sehr biegsam und auch viele mitmenschen tragen ihren teil dazu bei, das es den verbiegern allzu leicht gemacht wird, indem sie in den chor auch noch einstimmen. es kann nur das passieren, was von einer breiten, einfältigen, verschnarchten masse auch zugelassen wird.

ich habe gerade das skript einer sendung gefunden, in der man mit schnüfflern der agentur auf streife war, die oft aufgrund anonymer anzeigen ausrückt (auch denunziantentum ist wieder in, so ganz der "brave" bürger, der nur seine "pflicht" tut, indem er den asozialen "pöbel" meldet, der verdächtigt wird, entgegen anderer angaben trotzdem zusammen zu wirtschaften. so gehts ja nun nicht- bei soviel "abzocke" kocht otto dummbatz doch die galle über:

Hartz IV und die Kontrollen
"exakt" begleitet Kontrolleure von der Arbeitsagentur, die jetzt in die Wohnungen von ALG-II-Empfängern gehen und deren Angaben prüfen.

...Nach eigenen Angaben lebt auch Herr F. alleine. Zumindest strikt getrennt von seiner im selben Haus wohnenden Lebensgefährtin. Rainer Zimmermann wird sich jetzt auf Spurensuche begeben. Zuerst ist die Küche dran.

O-Ton: Herr F. und Rainer Zimmermann
"Alles getrennt. Macht jeder seins. Wir haben nichts miteinander zu tun."
"Sie kochen nicht gemeinsam, sie kaufen nicht gemeinsam ein. Die Lebensmittel werden getrennt aufbewahrt?"
"Die sind im Kühlschrank. Da weiß jeder, was seins ist."
"Und mit Geschirr? Das ist jetzt nicht getrennt?"

alles hier:

http://www.mdr.de/exakt/1800830.html

ist ja EKELHAFT! also leute, nach einem jahr arbeitslosigkeit stehen sie vielleicht auch bei euch auf der matte.

@forcemagick

jo also bei der deutschen bank läuft doch wirklich alles super... nennen wir es mal beim namen ... gewinnoptimierung und die schwarzen zahlen schwärzer machen auf den rücken der verflixten mitarbeiter läuft genial...

je mehr abgebaut, neuerdings "smartgesourct" wird, umso besser für die kurse:

Stellenabbau trotz steigender Gewinne


Berlin (dpa) - Stellenabbau trotz steigender Gewinne ist nicht nur bei der Deutschen Bank ein Thema. Was bei dem Geldinstitut für öffentliche Empörung gesorgt hat, ist einem Bericht des Berliner «Tagesspiegels» zufolge in diesem Jahr bei zahlreichen DAX- Unternehmen geplant.

Die Strategie hätten viele börsennotierte Großunternehmen zudem bereits im vergangenen Jahr angewandt, schrieb die Zeitung am Dienstag. Die Allianz-Gruppe etwa verdiente 2004 mehr als drei Mal so viel wie im Vorjahr, während die Mitarbeiterzahl um knapp 17 Prozent sank, hieß es in dem Bericht. Auch RWE habe einen mehr als doppelt so hohen Gewinn erzielt, die Beschäftigtenzahl aber um über ein Fünftel reduziert. Ein RWE-Sprecher kritisierte die Darstellung der Zeitung und wies darauf hin, dass der Rückgang der Beschäftigtenzahl vor allem auf Beteiligungsverkäufe zurückzuführen sei.

Wie der «Tagesspiegel» weiter berichtete, fielen bei BASF 63 Prozent mehr Gewinn an, aber die Beschäftigtenzahl sank um 15 Prozent. Henkel verdiente zehn Prozent mehr und senkte die Stellenzahl um fünf Prozent. Bei der Deutschen Telekom sprudelten die Gewinne, die Beschäftigtenzahl blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. Der Konzern wolle aber 2006 und 2007 massiv Stellen abbauen, während der Jahresüberschuss Rekordwerte erreichen soll.

...Der neue Chef des Sachverständigenrats, Bert Rürup, lehnte unterdessen in der Debatte um soziale Verantwortung von Unternehmen staatliche Vorgaben ab. «Es gibt keine formale Verantwortung der Unternehmen, die Unternehmensleitungen sind in erster Linie den Anteilseignern verpflichtet. Man kann an das Management appellieren, möglichst beschäftigungsfreundlich zu handeln. Aber staatliche Direktiven wären verfehlt»

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/873574

ausser fruchtlosen appellen wird wohl nichts weiter bei rumkommen. man kann das ganz deutlich als das benennen was es ist: der offenbarungseid der politik vor den interessen der wirtschaft.

irgendwann ist zahltag.

die von der regierung hochgelobten ich-AGs boomen, aber wenn man sich die sache näher ansieht, kann von einer erfolgsstory keine rede sein:

...Viele Ich-AGs können sich am Markt jedoch kaum behaupten, wenn die Förderung wegfällt. „Deutlich mehr als die Hälfte“, so Holger Schäfer vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln gegenüber der WirtschaftsWoche, „dürften nach drei Jahren wieder bei den Arbeitsagenturen landen.“

...Rund die Hälfte der potentiellen Gründer, schätzt Dieter Wolf von der IHK Düsseldorf, seien „kritische Fälle“, deren Erfolgsaussichten eher gering zu bewerten seien. Weitere 30 Prozent stuft er als „gerade noch vertretbar“ ein, höchstens 20 Prozent seien „mehr oder weniger viel versprechende Projekte“.

wiwo

ich drück' dir natürlich weiterhin die daumen, force :wink:
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
das mit den ich-ags ist ganz richtig so... ein großteil wird wohl eher wieder weg sein als man denkt... das problem dabei ist einfach, dass viele ihre firmen als letzter anker gegründet haben um eben nicht auf der straße zu stehen.. doch dadurch drücken sie in ihren marktsegmenten nicht selten die preise und graben sich gegenseitig das wasser ab...

wie viele internetshops sind die lezte zeit aus dem boden gewachsen, wie viele networkmarketing-firmen sind nicht entstanden.. sie alle sind letztlich todgeburten...

das konzept ich-ag macht eigentlich nur dann sinn, wenn es eben wenige gibt, die sich da fördern lassen... dann sind da wirklich firmengründungen drin, die sich auch halten, aber wie so oft ist das ganze zu ungeplant in die welt gekommen...
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
leider noch immer wenig Zeit....

trotzdem ein Bericht aus der FTD, dass wir wohl alle verarscht werden:

Kolumne: Fünf Millionen für ’ne harte Mark
Von Thomas Fricke
Untragbare Tarifabschlüsse und Lohnnebenkosten gelten seit Jahren als Hauptgrund für hohe deutsche Kosten und die Jobmisere. Unsinn. Die Deutschen sind international so relativ teuer, weil die eigene Währung seit 1970 dramatisch hochgeschnellt ist. Erfolgreiche Länder werten erst einmal ab - kleiner Geheimtipp.

http://www.ftd.de/pw/de/1108037355931.html?nv=skyx

Schönes Wochenende !
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ich seh das auch grad... eine interessante sache.. irgendwie würde ich mir das reiche grinsende bubi ja gern mal ein zwei stunden vornehmen :twisted:
 

Rupert

Geheimer Meister
9. September 2004
237
Kann ja auch echt nicht angehen, dass man als Kind reicher Eltern geboren wird. Dem gehören (Proletariats-)Manieren eingeprügelt, jawollja.

Weg von der Polemik, hin zum Sachlichen. In nicolecarinas Dossier finden sich für mich einige Ungereimtheiten beim Widerlegen der aufgeführten Thesen.

T(hese): Arbeitslosigkeit und Armut könnten nicht mehr wirksam bekämpft werden, weil es sich für die Betroffenen kaum lohne, Erwerbsarbeit zu leisten, wenn sich die Höhe der Lohnersatzleistungen auf nahezu demselben Niveau bewege.

A(nti-)T(hese): Die empirische Wohlfahrtsstaatsforschung hat nachgewiesen, dass die Bundesrepublik – entgegen den hierzulande dominierenden Medienbildern wie dem davon geprägten Massenbewusstsein – keineswegs den "großzügigsten" europäischen Sozialstaat besitzt, sondern hinsichtlich der Leistungsgewährung im Vergleich mit den übrigen 14 EU-Staaten seit der Weltwirtschaftskrise 1974/76 und vor allem nach dem Regierungswechsel Schmidt/Kohl im Herbst 1982 weit zurückgefallen ist und heute höchstens noch im unteren Mittelfeld (Platz 8 oder 9) rangiert.

Wohlgemerkt, in der These der Befürworter spricht man von Lohnersatzleistungen, in der Antithese der Gegner von Leistungsgewährung. Diese Leistungsgewährung kann sich auf alle möglichen Bereiche erstecken, während die Lohnersatzleistung sich auf monetärer Basis bewegt.
Wenn die anderen Staaten ihren Einwohnern mehr Fürsorge gönnen, ist das eine ganz andere Angelegenheit und hat auch ganz andere Auswirkungen als eine Lohnersatzleistung. Das wird hierbei recht geschickt umgangen.


T: Demografischer Wandel: Durch die sinkende Geburtenrate der Deutschen und die steigende Lebenserwartung aufgrund des medizinischen Fortschritts komme es zu einer "Vergreisung" der Bundesrepublik, die das ökonomische Leistungspotenzial des Landes schwäche und die sozialen Sicherungssysteme (Renten-, Pflege- und Krankenversicherung) überfordere. Dem könne nur mittels einer (Teil-)Privatisierung auf der Beitrags- sowie einer Leistungsreduzierung auf der Kostenseite begegnet werden.

AT: Dabei fehlen keine Babys, sondern Beitragszahler/innen, die man etwa durch eine konsequente(re) Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die Erhöhung der Frauenerwerbsquote, die Erleichterung der Zuwanderung und/oder die Erweiterung des Kreises der Versicherten gewinnen kann. Statt zu klären, wie man aus einer längerfristigen Veränderung der Altersstruktur resultierende Schwierigkeiten solidarisch (z.B. durch die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze und/oder die Verbreiterung der Basis des Rentensystems, also die Einbeziehung von Selbstständigen, Freiberuflern und Beamten) bewältigen kann, benutzt man sie als Hebel zur Durchsetzung unsozialer "Sparmaßnahmen".

Wunderbare Vorschläge. Konsequente Bekämpfung der Arbeitslosigkeit: ein paar Konzepte bitte, Hartz IV ist eines, nämlich das Konzept des Forderns und Förderns. Die Erhöhung der Frauenerwerbsquote - wo keine Arbeitsplätze sind, kann ich auch keine vergeben. Die Erleichterung der Zuwanderung - schön, wenn die Hochbegabten denn so unerbittlich darauf warteten, gerade nach Deutschland zu kommen - tun sie aber nicht. Besteuerung von Selbstständigen, Freiberuflern und Beamten - warum sollten Beamte in eine Versicherungskasse einbezahlen, aus der sie nie schöpfen können, weil sie prinzipiell unkündbar sind? DAS nenne ich unsolidarisch ! Wie berechnet sich die Lohnersatzleistung eines früheren Freiberuflers bzw. Selbstständigen, der selbst über sein Gehalt bestimmen konnte, auch wenn das zum Untergang der Firma geführt hat? Fragen über Fragen ... aber egal - alles besser als das "neoliberale Pack da oben", wie?


Den anderen zwei Punkten kann ich bedingt zustimmen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Rupert schrieb:
T(hese): Arbeitslosigkeit und Armut könnten nicht mehr wirksam bekämpft werden, weil es sich für die Betroffenen kaum lohne, Erwerbsarbeit zu leisten, wenn sich die Höhe der Lohnersatzleistungen auf nahezu demselben Niveau bewege.

wenn das problem doch nur darin läge, dass die leute nicht arbeiten wollen...

die lustige behauptung, dass wir nur genug druck ausüben müssen auf die faulen stinker und dann suchen die sich arbeit...

aber es ist halt keine arbeit da... und die arbeitslosen werden auch mit noch so viel druck keine neuen arbeitsplätze schaffen...

aber manchem geht das ja nicht in die windung
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
rupert schrieb:
In nicolecarinas Dossier finden sich für mich einige Ungereimtheiten beim Widerlegen der aufgeführten Thesen.

zwecks urheberrecht und ähnlichem:
es ist nicht mein dossier sondern die geistige leistung und schöpfung liegt bei herrn butterwegge

@pfeifenkopf
bester witz seit langer zeit
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
@bester witz seit langer zeit:

irgendwie wird hier schon klar, dass firmen wie ein fürsorgender vater sein sollen, der seine kinder versorgen muss.

kinder sind unmündig.


übrigens wären die kinder bei diesem vater besser dran, wenn er auswandern würde und sie endlich auf eigenen beinen stehen dürfen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
antimagnet schrieb:
kinder sind unmündig.


übrigens wären die kinder bei diesem vater besser dran, wenn er auswandern würde und sie endlich auf eigenen beinen stehen dürfen.

das natürlich ist die frage... könnte man sagen ein schrecken mit ende.. die firmen, die uns erpressen endlich los werden ... millionen arbeitslose zusätzlich.. weitgehender zusammenbruch und neuanfang und villeicht endlich eine wirtschaft, die einigermaßen stabil ist?
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
ein traum.

ein traum wie - ein atomkrieg, damit weltfrieden entsteht.



wären die löhne niedriger, hätten wir weniger arbeitslose.

jedoch teilweise so niedrig, dass man sich sein leben nicht mehr finanzieren kann.

ich sag nur bürgergeld.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ja sicher eine sache wie das bürgergeld ist nicht unvernünftig doch solange unsere großkopferten der meinung sind man müsse die arbeitslosen nur trietzen dann würden sie ja entweder sich selbst erhängen oder arbeitsplätze schaffen ( nein suchen.. aber die sind ja wie schon gesagt nicht da... ) also irgendwie vom arbeitslosenmarkt verschwinden ( optional könnte man auch schwarze kerzen anzünden und dunkle flüche grummeln... das hat warhscheinlich sogar mehr erfolg als die jetzigen sogenannten reformen, die natürlich einige besonders verständnisvolle leute verstehen... )

man betrachte sich doch bloss unsere politiker ( die gibts ja gar nicht... alles nur einbildung... da ist auch keine wirtschaft.. ein reines gerücht... und nicht vergessen, wenn wir die heitere hand des göttlichen nur wirken lassen, dann wird alles gut :twisted: ) ... diese leute werden doch nie und nimmer einem bürgergeld zustimmen...

du siehst schon antimagnet ich bin inzwischen sowas von gründlich fertig mit unserer lustigen gesellschaft, den wahnsinnsbefürwortern, entscheidungsträgern etc. dass mir kaum noch eine perspektive einfällt...
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
forcemagick schrieb:
du siehst schon antimagnet ich bin inzwischen sowas von gründlich fertig mit unserer lustigen gesellschaft, den wahnsinnsbefürwortern, entscheidungsträgern etc. dass mir kaum noch eine perspektive einfällt...


Auf jeden Fall ist das die Perspektive die wir nicht einschlagen sollten, einige mächtige Leute aber durchaus als machbare Alternative in Betracht ziehen:

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Das ist wirklich erschreckend!


LG


AoS
 
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