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Hallo liebe jüdische und nichtjüdische Freunde,

cyberwotan

Geheimer Meister
11. Oktober 2002
297
exmediavostra schrieb:
@ Wotan

wenn du etwas trauriges siehst, hast du dann ein Gefühl, das dich denken lässt : "oh mann ist das traurig"

oder analysierst du erst die Situation mit deinen Gedanken und fühst dann Trauer.

Gefühle kommen von dem was du denkst und nicht umgekehrt, oder ?
Dein Einfühlungsvermögen sind Gedanken, und Gedanken , die denkt man und dann fühlt man. Mit dem , was du Sensibilität nennst ist es genauso.
Achte mal auf den Zeitlichen Ablauf

huiii jetzt entfernen wir uns aber voneinander

*schon mal megafon aus der tasche zieh damit du mich noch hören kannst

also nein, das seh ich wirklich total anders. der ursprung von emotionen liegt nicht im verstand. und das grösste einfühlungsvermögen hab ich doch wenn ich die grenze zwischen mir und anderen aufhebe und das tue ich am besten wenn ich nicht denke sondern wahrnehme...

aber du hast recht wenn ich etwas sehe denk ich oft erst und habe dann eine empfindung, aber dies ist zb genauso ein phänomen, dass ich für nicht gut halte und wo man dran arbeiten sollte...
 

exmediavostra

Großmeister
14. Januar 2003
91
ich "schimpfe" natürlich nicht auf jemand, den es nicht gibt. In meiner Welt und Weltbild gibt es keinen personifizierten Gott. In anderer Menschen Weltbild ist er als "Krücke" für Unerkärlichkeiten durchaus als Einbildung real vorhanden.
Ich schimpfe lediglich auf ein " Hirngespinnst" ( Gott) mit dem so mancher Schlawiner sein Unrecht zu rechtfertigen versucht.
Und manchmal glaube ich sogar, dass alles ohne diesen BibelGott leichter oder besser wäre.

Es wäre noch genauer zu definieren ob Gott eine Person sein kann oder auch etwas anderes. z.B. Die Kraft, die die Welt im Innersten zusammen hält : Gravitation\ Äther\Geist\ Tachyonen\ usw. - ohne eigenen Willen und Bewußtsein,- einfach als neutrale Basis unseres materiellen daseins
 

exmediavostra

Großmeister
14. Januar 2003
91
reduziere deine Intelligenz z.B. durch Alkohol soweit ( Totalrausch), dass dein Denken fast völlig reduziert ist und erlebe eine traurige Situation.

Kann es sein, dass du dann garnicht traurig bist, weil du nicht verstehst was da los ist ?

Was war zuerst da das Ei oder die Henne ?

Gefühl oder Gedanke`?

na sei ehrlich !
 

cyberwotan

Geheimer Meister
11. Oktober 2002
297
:wink:

Es wäre noch genauer zu definieren ob Gott eine Person sein kann oder auch etwas anderes. z.B. Die Kraft, die die Welt im Innersten zusammen hält : Gravitation\ Äther\Geist\ Tachyonen\ usw. - ohne eigenen Willen und Bewußtsein,- einfach als neutrale Basis unseres materiellen daseins

also deswegen spreche ich auch lieber von kraft als von gott. klar auch das ist für mich diese kraft, nur das ich denke,dass sie auch ein besusstsein hat. (also nur so zur info: bäume oder berge haben für mich auch ein bewusstsein)

reduziere deine Intelligenz z.B. durch Alkohol soweit ( Totalrausch), dass dein Denken fast völlig reduziert ist und erlebe eine traurige Situation.

hmmm ist finde ich kein gutes beispiel, da alkohol unter anderem auch deine wahrnehmung stark einschränkt.

aber was wäre denn wenn sich jemand in meditation befindet, also nicht denkt, der würde doch wohl trotzdem trauer empfinden.

also ich denke es gibt gefühle die man als echt bezeichnen könnte weil sie aus einer anderen quelle als dem denken stammen und welche die als resultat aus überlegungen entstehen und ich glaube genau diese gefühle sind im endeffekt schädlich...
also ich muss dabei bleiben, denn ich bin felsenfest davon überzeugt... erst gefühl dann gedanke :D
 

exmediavostra

Großmeister
14. Januar 2003
91
@ Wotan

Also du sagst , der Mensch fühlt erst und dann fängt er an zu Denken bzw, den Grund für dieses Gefühl durch Denken heraus zu finden ?##

Ich sage es ist genau umgekehrt.

machen wir halt eine Abstimmung oder UMfrage und dann fragen wir einen EXPERTEN !!

Einen Psychologen oder Ähnliches
 

cyberwotan

Geheimer Meister
11. Oktober 2002
297
also können wir gerne machen, wobei es da natürlich auch wieder ganz unterschiedliche experten gibt. klar der psychologe, der alles auf den verstand und die psyche begründet wird wohl eher dir zustimmen ein zenmeister der das denken eher für störend hält wird vielleicht mir zustimmen... ich glaube eher wir müssen einfach die meinung des anderen akzeptieren...

ok... ich fang schonma damit an :roll:
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Betreff Gefühl:
Gefühle drücken sich mehr im vegetativen Nervensystem aus .... was von den älternen Hirnregionen gesteuert wird.
Das Großhirn hat sich erst im Laufe der Zeit entwickelt und uns die Fähigkeit des abstrakten Denkens gegeben.
Damit dürfte sich auch logisch ergeben was vorher da war.


Betreff Potential:
Die 90 % ungenutzes Potential lassen sich auch genetisch nicht verändern. Weil die Nutzung nicht von der Anzahl der Nervenzellen abhängt sondern von deren Verknüpfungen untereinander. Die Synapsen (Verknüpfungen ) bilden sichhauptsächlich in den ersten Entwicklungsjahren aus. Wobei man heutzutage auch schon festgestellt hat das dieser Prozess nicht aufhört. (Beziehungsweise ... das das im wesentlichen davon abhängt wie ich mein Gehirn stimuliere, ob sich neue Verknüfungen ausbilden. )
Da die meisten denken das die Lernfähigkeit (die neuverknüpfung) mit den Jahren aufhört .... ist das auch so ... weil die linke (logische) gehirnhälfte sozusagen einen Filter setzt für alle neuen Lerninhalte.
"nein dafür bin ich jetzt schon zu alt und deswegen kann ich es nicht mehr so gut lernen"
Die Möglichkeiten des Gehirns werden zu einem großen Teil vom dem bestimmt, was man denkt was möglich ist :wink:
(das wiederum wird natürlich von vielen Faktoren bestimmt ..... Erziehung, Umfeld, körperliche Verfassung .....undundund)
Außerdem ist diese Zahl von 90% ungenutzes Potential eine fiktive Zahl.
Es läßt sich nicht wirklich genau sagen wieviel von unserem Gehirn genutzt wird, weil dazu ja noch nicht an jedem Menschen gemessen wurde. Außerdem darf man nicht vergessen das ein Teil dieser 90 % einfach nicht bewußt bewerkstelligt werden können ... da sie auch das vegetative Nervensystem steuern. (z.B.Herz vergess nicht zu schlagen*g*)
Namaste
Lilly
 

exmediavostra

Großmeister
14. Januar 2003
91
@ Lilly

es geht nicht darum, was sich zuerst entwickelt hat, sondern was von uns heute täglich als erstes benutzt wird. Gefühl oder Verstand.

@ Wotan,

warum sollte ein Psychologe eher mir zustimmen.

Psychologos griech. = Seelen-Wort( Lehre)
Der kümmert sich um die Seele der Menschen, wenn diese aus dem Gleichgewicht geraten. Als ich mit 26 Jahren mal "schnell" für 3 einhalb Monate in Psychiatrie wegen einem Suizidversuch war, habe ich mich recht intensiv mit Psychologie beschäftigt und dabei festgestellt, dass es zwischen der Arbeit der Psychologen und Priester von der Zielsetzung her kaum Unterschiede gibt.

Zenmeister ist wohl eher der geistlichen Brufssparte zu zurechnen.


Heilen kann jedoch weder der Priester noch der Psychiater. Das einzige was beide tun können ist, Dich mit Dir selbst konfrontieren, woran du dann "genesen " kannst. Heilen muss sich jeder selbst.
Und aus dieser Zeit weiß ich sehr wohl wie es funktioniert, dass man sich in einen Gefühlszustand bringt, den man ertragen oder nicht mehr ertragen kann. Durch nachdenken über sich selbst und die Welt. Natürlich denkt man in solch einer Zeit auch viel über Gott (in sich selbst) nach.
Und stellt fest, dass es sich dabei um ein Wesen in sich (selbst) handelt,
um das eigene WESEN, das wir mit unserem DENKEN beszimmen und erst erschaffen.
Natürlich war ich nicht der erste Mensch, der dies "entdeckt" hat, jedoch hat man in der heutigen Leistungsgesellschaft recht wenig Zeit für solche Gedanken und die sich daraus ergebenden Gefühle. Dies erklärt auch eine allgemeine Gefühlskälte in unserer Gesellschaft.
Ich packe jetzt mal eine Schrift hier herein, die ich für eine der Genialsten Denkmodelle halte , die es gibt. Da geht einem echt ein Licht auf, wenn man dies versteht. Diese Schrift ist nur was für Menschen, denen Denken leicht fällt. Ich bitte dich daher, dir die Zeit zu nehmen oder zu stehlen, und darüber nachzufühlen, weil ich dich lieb habe. Mitmensch.

C.G. Jung

SIEBEN REDEN AN DIE TOTEN

C.G.Jung ließ die "Septem Sermones ad Mortuoa" (Sieben Reden an die Toten) als Broschüre im Privatdruck erscheinen. Er verschenkte sie gelegentlich an Freunde. Im Buchhandel war sie nie erhältlich.
Die Schrift enthält bildhafte Andeutungen oder Vorwegnahmen von Gedanken, die in Jungs wissenschaftlichem Werk später eine Rolle spielten, vor allem die Gegensatznatur des Geistes, des Lebens und der psychologischen Aussage.
Das Denken in Paradoxien war es, das Jung bei den Gnostikern angezogen hatte. Deshalb identifizierte er sich hier mit dem Gnostiker Basilides (Anfang des 2.Jahrhunderts n.Chr.) und hielt sich zum Teil auch an dessen Terminologie, z.B. Gott als Abraxas.
Jung gab seine Erlaubnis zur Publikation in seinem Erinnerungsbuch nur zögernd und nur "um der Ehrlichkeit willen". Die Auflösung des Anagramms am Schluß hat er nicht verraten.
Wenn man bedenkt das der folgende Text 1916 verfasst wurde, ist es umso erstaunlicher, das gerade in der heutigen Zeit, in der ja heftige Diskussionen zwischen Esoterikern, Bibelgläubigen und Materialisten ablaufen, der Inhalt immer noch eine hochgradige Aktualität besitzt.




Die sieben Reden an die Toten


REDE I

Die Toten kamen zurück von Jerusalem, wo sie nicht fanden, was sie suchten. Sie begehrten bei mir Einlaß und verlangten bei mir Lehre und so lehrte ich sie:
Höret: Ich beginne beim Nichts. Das Nichts ist dasselbe wie die Fülle. In der Unendlichkeit ist voll so gut wie leer. Das Nichts ist leer und voll. Ihr könnt auch ebenso gut etwas anderes vom Nichts sagen, z.B. es sei weiß oder schwarz oder es sei nicht, oder es sei. Ein unendliches und ewiges hat keine Eigenschaften, weil es alle Eigenschaften hat.
Das Nichts oder die Fülle nennen wir das PLEROMA. Dort drin hört Denken und Sein auf, denn das Ewige und Unendliche hat keine Eigenschaften. In ihm ist keiner, denn er wäre dann vom Pleroma unterschieden und hätte Eigenschaften, die ihn als etwas vom Pleroma unterschieden.
Im Pleroma ist nichts und alles: Es lohnt sich nicht über das Pleroma nachzudenken, denn das hieße: Sich selber auflösen.
Die CREATUR ist nicht im Pleroma, sondern in sich. Das Pleroma ist Anfang und Ende der Creatur. Es geht durch sie hindurch, wie das Sonnenlicht die Luft überall durchdringt. Obschon das Pleroma durchaus hindurch geht, so hat die Creatur doch nicht Teil daran, so wie ein vollkommen durchsichtiger Körper weder hell noch dunkel wird durch das Licht, das durch ihn hindurch geht.
Wir sind aber das Pleroma selber, denn wir sind ein Teil des Ewigen und des Unendlichen. Wir haben aber nicht Teil daran, sondern sind vom Pleroma unendlich weit entfernt, nicht räumlich oder zeitlich, sondern WESENTLICH, indem wir uns im Wesen vom Pleroma, unterscheiden als Creatur, die in Zeit und Raum beschränkt ist.
Indem wir aber Teile des Pleroma sind, so ist das Pleroma auch in uns. Auch in kleinsten Punkt ist das Pleroma unendlich, ewig und ganz, denn klein und groß sind Eigenschaften, die in ihm enthalten sind. Es ist das Nichts, das überall ganz ist und unaufhörlich. Daher rede ich von der Creatur als einem Teile des Pleroma, nur sinnbildlich, denn das Pleroma ist wirklich nirgends geteilt, denn es ist das Nichts. Wir sind auch das gesamte Pleroma, denn sinnbildlich ist das Pleroma der kleinste nur angenommene, nicht seinende Punkt in uns und das unendliche Weltgewölbe um uns. Warum aber sprechen wir dann überhaupt vom Pleroma, wenn es doch Alles und Nichts ist?
Ich rede davon, um irgendwo zu beginnen, und um euch den Wahn zu nehmen, daß irgendwo außen oder innen ein von vornherein Festes oder irgendwie Bestimmtes sei. Alles so genannte Feste oder Bestimmte ist nur verhältnismäßig. Nur das dem Wandel unterworfene ist fest und bestimmt.
Das Wandelbare aber ist die Kreatur, also ist sie das einzig feste und bestimmte, denn sie hat Eigenschaften, ja sie ist selber Eigenschaft.

Wir erheben die Frage: Wie ist die Kreatur entstanden? Die Kreaturen sind entstanden, nicht aber die Kreatur, denn sie ist die Eigenschaft des Pleroma selber, so gut wie die Nichtschöpfung, der ewige Tod. Kreatur ist immer und überall, Tod ist immer und überall. Das Pleroma hat alles, Unterschiedenheit und Un-unterschiedenheit
Die Unterschiedenheit ist die Kreatur. Sie ist unterschieden. Unterschiedenheit ist ihr Wesen, darum unterscheidet sie auch. Darum unterscheidet der Mensch, denn sein Wesen ist Unterschiedenheit. Darum unterscheidet er auch die Eigenschaften des Pleroma, die nicht sind. Er unterscheidet sie aus seinem Wissen heraus. Darum muß der Mensch von den Eigenschaften des Pleroma reden, die nicht sind.
Ihr sagt: Was nützt es, davon zu reden? Du sagtest doch selber, es lohne sich nicht, über das Pleroma zu denken.
Ich sagte euch das, um euch vom Wahne zu befreien, dass man über das Pleroma denken könne. Wenn wir die Eigenschaften des Pleroma unterscheiden, so reden wir aus unserer Unterschiedheit und über unsere unterschiedenheit, und haben nichts gesagt über das Pleroma. Über unsere Unterschiedenheit aber zu reden ist notwendig, damit wir uns genügend unterscheiden können. Unser Wissen ist Unterschiedenheit. Wenn wir diesem Wesen nicht getreu sind, so unterscheiden wir uns ungenügend. Wir müssen darum Unterscheidungen der Eigenschaften machen.
Ihr fragt: Was schadet es, sich nicht zu unterscheiden?
Wenn wir nicht unterscheiden, dann geraten wir über unser Wesen hinaus, über die Kreatur hinaus und fallen in die Ununterschiedenheit, die die andere Eigenschaft des Pleroma ist. Wir fallen in das Pleroma selber und geben es auf, Creatur zu sein. Wir verfallen der Auflösung im Nichts.
Das ist der Tod der Kreatur. Also sterben wir in dem Maße, als wie wir uns nicht unterscheiden. Darum geht das natürliche Streben der Kreatur auf Unterschiedenheit,- Kampf gegen uranfängliche, gefährliche Gleichheit. Dies nennt man das PRINCIPIUM INDIVIDUATIONIS. Dieses Prinzip ist das Wesen der Kreatur. Ihr seht daraus, warum die Ununterschiedenheit und das nicht unterscheiden eine große Gefahr für die Kreatur ist.
Darum müssen wir die Eigenschaften des Pleroma unterscheiden. Die Eigenschaften sind die GEGENSATZPAARE, als
Das wirksame und das unwirksame
Die Fülle und die Leere
Das Lebendige und das Tote
Das Verschiedene und das Gleiche
Das Helle und das Dunkle
Das Heiße und das Kalte
Die Kraft und der Stoff
Die Zeit und der Raum
Das Gute und das Böse
Das Schöne und das Häßliche
Das Eine und das Viele etc.
Die Gegensatzpaare sind die Eigenschaften des Pleroma, die nicht sind, weil sie sich aufheben.
Da wir das Pleroma selber sind, so haben wir auch alle diese Eigenschaften in uns; da der Grund unseres Wesens Unterschiedenheit ist, so haben wir die Eigenschaften im Namen und Zeichen der Unterschiedenheit, das bedeutet:
Erstens:
Die Eigenschaften sind in uns voneinander unterschieden und geschieden, darum heben sie sich nicht auf, sondern sind wirksam. Darum sind wir das Opfer der Gegensatzpaare. In uns ist das PLEROMA zerrissen.
Zweitens:
Die Eigenschaften gehören dem Pleroma, und wir können und sollen sie nur im Namen und Zeichen der Unterschiedenheit besitzen oder leben. Wir sollen uns von den Eigenschaften unterscheiden. Im PLEROMA heben sie sich auf, in uns nicht. Unterscheidung von Ihnen erlöst.
Wenn wir nach dem Guten oder Schönen streben, so vergessen wir unser Wesen, das Unterschiedenheit ist und wir verfallen den Eigenschaften des Pleroma, als welche die Gegensatzpaare sind. Wir bemühen uns, das Gute und Schöne zu erlangen, aber zugleich auch erfassen wir das Böse und Häßliche, denn sie sind im PLEROMA eins mit dem Guten und Schönen. Wenn wir aber unserm Wesen getreu bleiben, nämlich der Unterschiedenheit, dann unterscheiden wir uns vom Guten und Schönen, und darum auch vom Bösen und Häßlichen, und wir fallen nicht ins Pleroma, nämlich in das Nichts,- in die Auflösung.
Ihr werfet ein: Du sagtest, daß das Verschiedene und Gleiche auch Eigenschaften des PLEROMA seien. Wie ist es, wenn wir nach Verschiedenheit streben? Sind wir dann nicht unserm Unwesen getreu? Und müssen wir dann auch der Gleichheit verfallen, wenn wir nach Verschiedenheit streben?
Er soll nicht vergessen, daß das Pleroma keine Eigenschaften hat. Wir erschaffen sie durch das Denken. Wenn ihr also nach Verschiedenheit oder Gleichheit oder sonstigen Eigenschaften strebt, so strebt ihr nach Gedanken, die euch aus dem PLEROMA zufließen, nämlich Gedanken über die nicht seienden Eigenschaften des Pleroma. Indem ihr nach diesen Gedanken rennt, fallet ihr wiederum ins PLEROMA und erreicht Verschiedenheit und Gleichheit zugleich. Nicht euer Denken, sondern euer Wesen ist Unterschiedenheit. Darum sollt ihr nicht nach Verschiedenheit, wie Ihr sie denkt, streben, sondern NACH EUREM WESEN. Darum gibt es im Grunde nur ein Streben, nämlich das Streben nach dem eigenen Wesen. Wenn ihr dieses Streben hättet, so bräuchtet ihr auch gar nichts über das Pleroma und seine Eigenschaften zu wissen und kämet doch zum richtigen Ziele, dank der Kraft eures Wesens. Da aber das Denken vom Wesen entfremdet, so muß ich euch das Wissen lehren, womit ihr euer Denken im Zaume halten könnet.


REDE II

Die Toten standen in der Nacht an den Wänden entlang und riefen:
Von Gott wollen wir wissen, wo ist Gott? Ist Gott tot?
Gott ist nicht tot, es ist so lebendig wie je. Gott ist Kreatur, denn er ist etwas bestimmtes und darum vom Pleroma unterschieden. Gott ist Eigenschaft des PLEROMA, und alles, was ich von der Kreatur sagte, gilt auch von ihm.
Er unterscheidet sich aber von der Kreatur dadurch, daß er viel undeutlicher und unbestimmbarer ist, als die Creatur. Er ist weniger unterschieden als die Kreatur, denn der Grund seines Wesens ist wirksame Fülle, und nur sofern er bestimmt und unterschieden ist, ist er Kreatur, und insofern ist er die Verdeutlichung der wirksamen Fülle des Pleroma.
Alles, was wir nicht unterscheiden, fällt ins PLEROMA und hebt sich mit seinem Gegensatz auf. Darum, wenn wir Gott nicht unterscheiden, so ist die wirksame Fülle für uns aufgehoben.
Gott ist auch das PLEROMA selber, wie auch jeder kleinste Punkt im geschaffenen und im ungeschaffenen das Pleroma selber ist.
Die wirksame Leere ist das Wesen des Teufels. Gott und Teufel sind die ersten Verdeutlichungen des Nichts, das wir Pleroma nennen. Es ist gleichgültig ob das PLEROMA ist, oder nicht ist, denn es hebt sich in allem selber auf. Nicht so die Kreatur. Insofern Gott und Teufel Kreaturen sind, heben sie sich nicht auf, sondern bestehen gegen einander als wirksame Gegensätze.
Wir brauchen keinen Beweis für Ihr sein, es genügt, das wir immer wieder von Ihnen reden müssen. Auch wenn beide nicht wären, so würde die Kreatur aus ihrem Wesen der Unterschiedenheit heraus, sie immer wieder aus dem Pleroma heraus unterscheiden.
Alles was die Unterscheidung aus dem Pleroma heraus nimmt, ist Gegensatzpaar, daher zu Gott immer auch der Teufel gehört.
Diese Zusammengehörigkeit ist so innig, und wie ihr erfahren habt, auch in eurem Leben so unauflösbar, wie das Pleroma selber. Das kommt davon, daß die beiden ganz nah am Pleroma stehen, in welchem alle Gegensätze aufgehoben und eins sind.
Gott und Teufel sind unterschieden durch voll und leer, Zeugung und Zerstörung. Das WIRKENDE ist ihnen gemeinsam. Das Wirkende verbindet sie. Darum steht das Wirkende über beiden und ist ein Gott über Gott, denn es vereinigt die Fülle und die Leere in ihrer Wirkung.
Dies ist ein Gott, von dem ihr nicht wußtet, denn die Menschen vergaßen ihn. Wir nehmen ihn mit seinem Namen ABRAXAS. Er ist noch unbestimmter als Gott und Teufel.
Um Gott von ihm zu unterscheiden, nennen wir Gott HELIOS oder Sonne. Der Abraxas ist Wirkung, ihm steht nichts entgegen, als das Unwirksame, daher seine wirkende Natur sich frei entfaltet. Das Unwirksame ist nicht und widersteht nicht. Der Abraxas steht über der Sonne und über dem Teufel. Er ist das unwahrscheinlich Wahrscheinliche, daß unwirksam Wirkende: Hätte das Pleroma ein Wesen, so wäre der Abraxas seine Verdeutlichung.
Er ist zwar das Wirkende selbst, aber keine bestimmte Wirkung, sondern Wirkung überhaupt.
Er ist unwirksam wirkend, weil er keine bestimmte Wirkung hat.
Er ist auch Kreatur, da er vom Pleroma unterschieden ist.
Die Sonne hat eine bestimmte Wirkung, ebenso der Teufel, daher sie uns viel wirksamer erscheinen als der unbestimmbare Abraxas.
Er ist Kraft, Dauer, Wandel.

Hier erhoben die Toten großen Tumult, denn sie waren Christen.


REDE III

Die Toten kamen heran wie Nebel aus Sümpfen und riefen: Rede uns weiter über den obersten Gott.
Der Abraxas ist der schwer erkennbare Gott. Seine Macht ist die größte, denn der Mensch sieht sie nicht. Von der Sonne sieht er das Summum Bonum, vom Teufel das Infinum malum, von Abraxas aber das Nichts, das in allen Hinsichten unbestimmte LEBEN, welches die Mutter des Guten und des Übels ist.
Das Leben scheint kleiner und schwächer zu sein als das Summum Bonum, weshalb es auch schwer ist zu denken, daß der Abraxas an Macht sogar die Sonne übertreffe, die doch der strahlende Quell aller Lebenskraft ist.
Der Abraxas ist Sonne und zugleich der ewig saugende Schlund des Leeren, des Verkleinerers und Zerstücklers, des Teufels.
Die Macht des Abraxas ist zwiefach. Ihr seht sie aber nicht, denn in euren Augen hebt sich das gegeneinander gerichtete dieser Macht auf.
Was Gott Sonne spricht, ist Leben
Was der Teufel spricht, ist Tod
Der Abraxas aber spricht das verehrungswürdige und verfluchte Wort, das Leben und Tod zugleich ist.
Der Abraxas zeugt Wahrheit und Lüge, Gutes und Böses, Licht und Finsternis im selben Wort, und in derselben Tat. Darum ist der Abraxas fruchtbar.
Er ist prächtig wie der Löwe im Augenblick, wo er sein Opfer niederschlägt. Er ist schön wie ein Frühlingstag.
Ja er ist der große Pan selber und der Kleine. Er ist Priapos.
Er ist das Monstrum der Unterwelt, ein Polyp mit tausend Armen, beflügeltes Schlangengeringel, Raserei.
Er ist der Hermaphrodit des untersten Anfanges.
Er ist der Herr der Kröten und Frösche, die im Wasser wohnen und an's Land steigen, die am Mittag und um Mitternacht im Chore singen.
Er ist das Volle, das sich mit dem leeren einigt
Er ist die heilige Begattung
Er ist die Liebe und ihr Mord
Ist der Heilige und sein Verräter
Er ist das hellste Licht des Tages und die tiefste Nacht des Wahnsinns
Ihn sehen heißt Blindheit
Ihn erkennen heißt Krankheit
Ihn antreten heißt Tod
Ihn fürchten heißt Weißheit
Ihm nicht widerstehen heißt Erlösung
Gott wohnt hinter der Sonne und der Teufel hinter der Nacht. Was Gott aus dem Licht gebiert, zieht der Teufel in die Nacht. Der Abraxas aber ist die Welt, ihr Werden und Vergehen selber. Zu jeder Gabe des Gottes Sonne stellt der Teufel seinen Fluch.
Alles was ihr vom Gott Sonne erbittet, zeugt eine Tat des Teufels. Alles was ihr mit Gott Sonne erschafft, gibt dem Teufel Gewalt des Wirkens.
Das ist der furchtbare Abraxas.
Er ist die gewaltigste Kreatur und in ihm erschrickt die Kreatur vor sich selber. Er ist der geoffenbarte Widerspruch der Kreatur gegen das Pleroma sein Nichts.
Er ist das Entsetzen des Sohnes vor der Mutter
Er ist die Liebe der Mutter zum Sohne
Er ist das Entzücken der Erde und die Grausamkeit der Himmel
Der Mensch erstarrt vor seinem Anlitz
Vor ihm gibt es nicht Frage und nicht Antwort
Er ist das Leben der Kreatur
Er ist das Wirken der Unterschiedenheit
Er ist die Liebe des Menschen
Er ist die Rede des Menschen
Er ist der Schein und der Schatten des Menschen
Er ist die täuschende Wirklichkeit

Hier heulten und tobten die Toten, denn sie waren Unvollendete


REDE IV

Die Toten füllten murrend den Raum und sprachen:
Rede zu uns von Göttern und Teufeln, Verfluchter.
Gott Sonne ist das höchste Gut, der Teufel das Gegenteil, also habt ihr zwei Götter.
Es gibt viele hohe Güter und viele schwere Übel, und darunter gibt es zwei GottTeufel, der eine ist das BRENNENDE und der andere das WACHSENDE.
Das Brennende ist der EROS in Gestalt der Flamme. Sie leuchtet, indem sie verzehrt.
Das Wachsende ist der BAUM DES LEBENS, er grünt, indem er wachsend lebendigen Stoff anhäuft.
Der Eros flammt auf und stirbt dahin, der Lebensbaum aber wächst langsam und stetig durch ungemessene Zeiten
Gutes und Übles einigt sich in der Flamme
Gutes und Übles einigt sich im Wachstum des Baumes
Leben und Lieben stehen in ihrer Göttlichkeit gegeneinander
Unermeßlich, wie das Heer der Sterne, ist die Zahl der Götter und Teufel. Jeder Stern ist ein Gott und jeder Raum, den ein Stern füllt, ist ein Teufel. Das Leervolle des Ganzen aber ist das PLEROMA.
Die Wirkung des Ganzen ist der Abraxas, nur Unwirksames steht im entgegen.
Vier ist die Zahl der Hauptgötter, denn vier ist die Zahl der Ausmessungen der Welt.
Eins ist der Anfang, der Gott Sonne
Zwei ist der Eros, denn er verbindet zwei und breitet sich leuchtend aus.
Drei ist der Baum des Lebens, denn er füllt den Raum mit Körpern.
Vier ist der Teufel, denn er öffnet alles geschlossene; er löst auf alles Geformte und Körperliche, er ist der Zerstörer, in dem alles zu Nichts wird.
Wohl mir, daß es mir gegeben ist, die Vielheit und Verschiedenartigkeit der Götter zu erkennen. Wehe euch, daß ihr diese unvereinbare Vielheit durch den einen Gott ersetzt. Dadurch schafft ihr die Qual des Nichtverstehens und die Verstümmelung der Kreatur, deren Wesen und Trachten Unterschiedenheit ist. Wie seid ihr eurem Wesen getreu, wenn ihr das Viele zum einem machen wollt? Was ihr an den Göttern tut, geschieht auch an euch. Ihr werdet alle gleich gemacht und so ist euer Wesen verstümmelt.
Um des Menschen Willen herrsche Gleichheit, aber nicht um Gottes Willen, denn der Götter sind viele, der Menschen aber wenige. Die Götter sind mächtig und ertragen ihre Mannigfaltigkeit, denn wie die Sterne stehen sie in Einsamkeit und ungeheuer Entfernung von einander. Die Menschen sind schwach und ertragen ihre Mannigfaltigkeit nicht, denn sie wohnen nahe beisammen und bedürfen der Gemeinsamkeit, um ihre Besonderheit ertragen zu können. Um der Lösung Willen lehre ich euch das Verwerfliche, um dessen Willen ich zum Verworfenen wurde.
Die Vielzahl der Götter entspricht der Vielzahl der Menschen.
Unzählige Götter harren der Menschwerdung. Unzählige Götter sind Menschen gewesen. Der Mensch hat am Wesen der Götter teil, er kommt von den Göttern und geht zum Gotte.
So wie es sich nicht lohnt über das Pleroma nachzudenken, so lohnt es sich nicht, die Vielheit der Götter zu verehren. Am wenigsten lohnt es sich den ersteren Gott, die wirksame Fülle und das summum bonum, zu verehren.
Wir können durch unser Gebet Nichts dazu tun und nichts davon nehmen, denn die wirksame Leere schluckt alles in sich auf. Die hellen Götter bilden die Himmelswelt, sie ist vielfach und unendlich sich erweiternd und vergrößernd. Ihr oberster Herr ist Gott Sonne.
Die dunklen Götter bilden die Erdenwelt. Sie sind einfach und endlich, sich verkleinernd und vermindernd. Ihr unterster Herr ist der Teufel, der Mondgeist, der Trabant der Erde, kleiner und kälter und toter als die Erde.
Es ist kein Unterschied in der Macht der himmlischen und erdhaften Götter. Die Himmlischen vergrößern, die Erdhaften verkleinern. Unermeßlich in beiderlei Richtung.


REDE V

Die Toten spotteten und riefen: „Lehre uns, Narr, von Kirche und heiliger Gemeinschaft.“


Die Welt der Götter verdeutlicht sich in der Geistlichkeit und in der Geschlechtlichkeit. Die Himmlischen erscheinen in der Geistlichkeit, die Erdhaften in der Geschlechtlichkeit.
Geistlichkeit empfängt und erfaßt. Sie ist weiblich und darum nennen wir Sie die MATER COELESTIS, die himmlische Mutter. Geschlechtigkeit zeugt und erschafft. Sie ist männlich und darum nennen wir sie PHALLOS, den erdhaften Vater. Die Geschlechtlichkeit des Mannes ist mehr erdhaft, die Geschlechtlichkeit des Weibes ist mehr geistig. Die Geistlichkeit des Mannes ist mehr himmlisch, sie geht zum Größeren.
Die Geistlichkeit des Weibes ist mehr erdhaft, sie geht zum Kleineren.
Lügnerisch und teuflisch ist die Geistlichkeit des Mannes, die zum Kleineren gehen.
Lügnerisch und teuflisch ist die Geistlichkeit des Weibes, die zu Größerem geht.
Jeder gehe zu seiner Stelle.
Mann und Weib werden aneinander zum Teufel, wenn sie ihre geistigen Wege nicht trennen, denn das Wesen der Kreatur ist Unterschiedenheit.
Die Geschlechtlichkeit des Mannes geht zum erdhaften, die Geschlechtlichkeit des Weibes geht zum Geistigen. Mann und Weib werden aneinander zum Teufel, wenn sie ihre Geschlechtlichkeit nicht trennen.
Der Mann erkenne das Kleinere, das Weib das Größere.
Der Mensch unterscheide sich von der Geistlichkeit und von der Geschlechtlichkeit. Er nenne die Geistlichkeit Mutter und setze sie zwischen Himmel und Erde. Er nenne die Geschlechlichkeit Phallos und setzte ihn zwischen sich und die Erde, denn die Mutter und der Phallos sind übermenschliche Dämonen und Verdeutlichungen der Götterwelt. Sie sind uns wirksamer als die Götter, weil Sie unserem Wesen nahe verwandt sind. Wenn ihr euch von Geschlechtlichkeit und von Geistlichkeit nicht unterscheidet und sie nicht als Wesen über euch und um euch betrachtet, so verfallt ihr ihnen als Eigenschaften des Pleroma. Geistlichkeit und Geschlechtlichkeit sind nicht eure Eigenschaften, nicht Dinge, die ihr besitzt und umfaßt, sondern sie besitzen und umfassen euch, denn sie sind mächtige Dämonen, Erscheinungsformen der Götter, und darum Dinge, die über euch hinaus reichen und für sich bestehen. Es hat einer nicht eine Geistlichkeit für sich oder eine Geschlechtlichkeit, sondern er steht unter dem Gesetz der Geistlichkeit und der Geschlechtlichkeit. Darum entgeht keiner diesen Dämonen. Ihr sollt sie ansehen als Dämonen und als gemeinsame Sache und Gefahr, als gemeinsame Last, die das Leben euch aufgebürdet hat. So ist euch auch das Leben eine gemeinsame Sache und Gefahr, ebenso auch die Götter, zuvorderst der furchtbare Abraxas.
Der Mensch ist schwach, darum ist Gemeinschaft unerläßlich; ist es nicht die Gemeinschaft im Zeichen der Mutter, so ist es die im Zeichen des Phallos. Keine Gemeinschaft ist Leiden und Krankheit. Gemeinschaft in jeglichem ist Zerrissenheit und Auflösung.
Die Unterschiedenheit führt zum Einzelsein. Einzelsein ist gegen Gemeinschaft. Aber um der Schwäche des Menschen willen gegenüber den Göttern und Dämonen und ihrem unüberwindlichem Gesetz ist Gemeinschaft nötig. Darum sei soviel Gemeinschaft als nötig, nicht um der Menschen willen, sondern wegen der Götter. Die Götter zwingen euch zur Gemeinschaft. Soviel sie euch zwingen, so viel Gemeinschaft tut Not, mehr ist von Übel.
In der Gemeinschaft ordne sich jeder dem anderen unter, damit die Gemeinschaft erhalten bleibe, denn ihr bedürft ihrer.
Im Einzelsein ordne sich einer dem anderen über, damit jeder zu sich selber komme und Sklaverei vermeide.

In der Gemeinschaft gelte Enthaltung
Im Einzelsein gelte Verschwendung
Die Gemeinschaft ist die Tiefe
Das Einzelsein ist Höhe
Das richtige Maß in Gemeinschaft reinigt und erhält
Das richtige Maß im Einzelsein reinigt und fügt hinzu
Die Gemeinschaft gibt uns die Wärme
Das Einzelsein gibt uns das Licht

Da verstummten die Toten und versuchten zu verstehen


REDE VI

Die Dämonen der Geschlechtlichkeit treten zu unsrer Seele als eine Schlange. Sie ist zur Hälfte Menschenseele und heißt Gedankenwunsch.
Der Dämon der Geistlichkeit senkt sich in unsre Seele herab als der weiße Vogel. Er ist zur Hälfte Menschenseele und heißt Wunschgedanke.
Die Schlange ist eine erdhafte Seele, halb Dämon, halb Geist und verwandt den Geistern der Toten. Wie diese, so schwärmt auch sie herum in den Dingen der Erde und bewirkt, daß wir Sie fürchten, oder daß sie unsere Begehrlicheit reizt. Die Schlange ist weiblicher Natur und sucht immer die Gesellschaft der Toten, die an die Erde gebannt sind, solche, die den Weg nicht hinüber fanden, nämlich ins Einzelsein. Die Schlange ist eine Hure und buhlt mit dem Teufel und mit den bösen Geistern, ein arger Tyrann und Quälgeist, immer zu übelester Gemeinschaft verführend. Der weiße Vogel ist eine halbhimmlische Seele des Menschen. Er weilt bei der Mutter und steigt bisweilen herab. Der Vogel ist männlich und ist wirkender Gedanke. Er ist keusch und einsam, ein Bote der Mutter. Er fliegt hoch über die Erde. Er gebietet das Einzelsein. Er bringt Kunde von den Fernen, die vorangegangen und vollendet sind. Er trägt unser Wort hinauf zur Mutter. Er tut Fürbitte, er warnt, aber er hat keine Macht gegen die Götter. Er ist ein Gefäß der Sonne. Die Schlange geht hinunter und lähmt mit List den phallischen Dämon oder stachelt ihn an. Sie trägt empor die überschlauen Gedanken des Erdhaften, die durch alle Löcher kriechen und mit der Begehrlichkeit sich überall ansaugen. Die Schlange will es zwar nicht, aber sie muß uns nützlich sein. Sie entflieht unserem Griffe und zeigt uns so den Weg, den wir aus Menschenwitz nicht fanden.

Die Toten blickten mit Verachtung und sprachen: Höre auf von Göttern, Dämonen und Seelen zu reden. Das wußten wir im Grunde schon längst.


REDE VII

Des Nachts aber kamen die Toten wieder mit kläglicher Gebärde und sprachen: „Noch eines, wir vergaßen davon zu reden. Lehre uns vom Menschen! „
Der Mensch ist ein Tor, durch das ihr aus der Außenwelt der Götter, Dämonen und Seelen eintretet in die Innenwelt, aus der größeren Welt in die kleinere Welt. Klein und nichtig ist der Mensch, schon habt ihr ihn im Rücken, wiederum seid ihr im unendlichen Raume, in der kleineren oder inneren Unendlichkeit.
In unendlicher Entfernung steht er als ein einziger Stern im Zenith.
Dies ist der eine Gott dieses einen, dies ist seine Welt, sein Pleroma, seine Göttlichkeit.
In dieser Welt ist der Mensch der Abraxas, der seine Welt gebiert oder verschlingt.
Dieser Stern ist der Gott und das Ziel des Menschen.
Dies ist sein einer führender Gott
In ihm geht der Mensch zu Ruhe
Zu ihm geht die lange Reise der Seele nach dem Tode, in ihm erglänzt als Licht alles, was den Menschen aus der größeren Welt zurückzieht.
Zu diesem einen bete der Mensch
Das Gebet mehrt das Licht des Sternes
Es schlägt eine Brücke über den Tod
Es bereitet das Leben der kleineren Welt
Und mindert das hoffnungslose Wünschen der größeren Welt
Wenn die größere Welt kalt wird, leuchtet der innere Stern
Nichts ist zwischen dem Menschen und seinem einen Gotte, sofern der Mensch seine Augen vom flammenden Schauspiel des Abraxas abwenden kann.
Mensch hier, Gott dort.
Schwachheit und Nichtigkeit hier, ewige Schöpferkraft dort.
Hier ganz Dunkelheit und feuchte Kühle,
dort ganz Sonne.

Darauf schwiegen die Toten und stiegen empor wie Rauch über dem Feuer des Hirten, der des Nachts seine Herde hütete. Sie fanden Ruhe in Abraxas.
 

exmediavostra

Großmeister
14. Januar 2003
91
@ Elbee

danke für die Anregung. Die Themen der VFB sind mir eigentlich schon vertraut. Hast du manchmal den Eindruck, dass ich mich zu viel ärgere ?
Oder nicht an die Existenz einer Seele glaube ? Oder dss ich die Welt garnicht wirklich verbessern möchte und mir das nur einrede ?

Nun dem ist nicht so. Ich beschäftige mich sehr intensiv mit meinem eigenen Ich und auch damit, was ich wirklich will.
Ich will auf alle Fälle KEIN Sklave sein und halte die Sklavenrolle auch für die meisten anderen Menschen für äußerst ungeeignet.
Gerade in der Religion wird aber gerne darauf verwiesen, dass " Der Mensch" Gottes Dieber ( Sklave) sein solle und seinen Willen tun, statt den eigenen. Und wenn man dann im AT liest, was dieser Gott so alles will, dann kann man sich schon darüber ärgern. Beim Ärgern kommt es auch und vor allem auf das richtige Maß an. Zu viel Ärger macht krank und zu wenig Ärger macht gleichgültig. Daher versuche ich stehts das richtige Maß an Ärger zu leben, der mich motiviert , aber nicht gleichgültig sein lässt. Leider sehe ich mich in der Welt nicht besonders gut wiedergespiegelt, Denn wenn die Welt das täte, wäre es wohl für alle besser. Das ist ja genau das, woran ich arbeite. Alle Menschen um mich herum pflegen sehr gern Umgang mit mir, weil es sie erfreut und ihnen Mut gibt.

Was mir allerdings bei VFB auffällt, ist die Tatsache, dass sie zu sehr darauf verweist sich selbst zu ändern, um so positiv zu sein, dass man erfolgreich an dieser Gesellschaft teilnehmen kann. Sie übersieht geflissentlich, dass es auch einen kritischen Punkt gibt, ab dem jede Selbstmanipulation nicht mehr greift. Und das sind für ganz viele Menschen dieser ERDE einfach äußere Umstände wie Krieg Hunger Krankheit. Wie kann ein Vater diese selbstkritischen "Spielchen" um Selbstfindung treiben, dessen Kinder nicht mehr lange zu leben haben, weil Hunger Krieg und Krankheit sie bedrohen ?
Viele Menschen, würden sich nicht so oft ärgern oder traurig sein, wenn es z.B. ein gerechtes Wirtschaftssystem gäbe, in welchem nicht täglich 24.000 Menschen sterben. Was durchaus sehr leicht zu bewerkstelligen wäre. Bei ihren Rezepten vermisse ich die globale Perspektive und sehe gleichzeitig eine gewisse Obrigkeitshörigkeit. Ein Sich-damit-Abfinden. dass unsere Leistungsgesellschaft nun mal so ist wie sie ist. Wenn es ALLEN Menschen der Welt wirtschaftlich einmal so gut geht. wie uns in den sogenannten fortschrittlichen Ländern, dann können wir von mir aus "Selbstfindungsspielchen" treiben bis zum jüngsten Tag.

Trotzdem vielen Dank für den Link war auch teilweise recht interessant
dieser Link ist auch recht aufschlussreich, besonders für Leute wie Frau Birkenbihl
www.humanwirtschaftspartei.de

liebe Grüße EXI
 

exmediavostra

Großmeister
14. Januar 2003
91
Elbee,

ich konnte es leider nicht lassen, der werten Frau Birkenbihl etwas in die "Wandzeitung " zu posten. Ich hoffe, sie ruft mich an und ärgert sich nicht nur

EXI
 

exmediavostra

Großmeister
14. Januar 2003
91
Quelle :


http://www.humanwirtschaftspartei.de/artikel/artikel_reformprogramm_1.htm

Präambel
1Angesichts der Vergangenheit unseres Volkes tragen die politischen Kräfte in der Bundesrepublik Deutschland eine besondere Verantwortung für den inneren und äußeren Frieden.

2Wie die Geschichte gezeigt hat, sind Kulturen und Staaten immer wieder an Systemfehlern ihrer Geld- und Bodenpolitik gescheitert. Auch den beiden Weltkriegen gingen solche wirtschaftspolitischen Systemfehler voraus. Die Folge waren soziale Not und innere Unruhen bis hin zur verhängnisvollen NS-Diktatur.

3Aus dieser Erfahrung vertreten wir ein Reformprogramm mit dem Ziel eines Geld- und Wirtschaftssystems, das ohne den zerstörerischen Wachstumszwang funktioniert. Unsere Reformvorschläge basieren auf keinerlei Ideologien, sondern auf Logik und politischer Vernunft.

4Heute ist festzustellen, dass die Befürchtungen unserer Parteigründer berechtigt waren: Wieder zeigen sich die mit exponentiell wachsender Geschwindigkeit auftretenden Folgen einer verfehlten Geld- und Wirtschaftspolitik im Sog der selbst verursachten Zwänge. Wieder ist der Staat überschuldet und zunehmend geraten Menschen in soziale Not. Hinzugekommen ist eine nie dagewesene Ausbeutung und Vernichtung der Natur als Folge des berechenbar widersinnigen Wachstumszwanges.

5Wegen der erneut aufziehenden Gefahren haben wir beschlossen, die wirtschaftspolitischen Inhalte unseres Grundsatzprogramms als konkretes Aktionsprogramm vorzulegen. Zugleich wollen wir damit einen Beitrag dazu leisten, dass sich die politische Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland auf Sachthemen konzentriert und ideologiefrei geleistet wird. An dieser Stelle verweisen wir ausdrücklich auf die unter Punkt 2 gemachten Aussagen über den unmittelbaren Zusammenhang zwischen einer sozial gerechten Wirtschaftsordnung und der Sicherung von sozialem Frieden und persönlicher Freiheit.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
zuviel ärger macht krank und zuwenig macht gleichgültig?
Ich sehe schon das zu viel ärger krank macht .... aber die SChlußfolgerung das zuwenig Ärger gleichgültig macht sehe ich so nicht ganz.
Gleich_gültig könnte man auch sehen als ....ich räume allen den gleichen Wert ein.
Und das ist doch wiederum etwas was deinen Grundsätzen sehr entsprechen müßte.
Weil ich erst dann aufhören kann keine Vorurteile zu haben wenn ich allem bereit bin den gleichen Wert einzuräumen.

Außerdem ...wenn du deine Gedanken (auf deiner HP) über die Liebesenergie und den mentalen Krieg der herscht weiterdenkst .... dann paßt diese Aussage auch nicht mehr.
Weil ich mit jeder negativen Energie (ärger zähle ich dazu) nur Energiefelder aufbaue die den Kampf stärken und nicht die Verbundenheit und damit den Frieden.

Insofern sehe ich es eher so ... man kann gar nicht wenig genug Ärger produzieren :wink:

Leider sehe ich mich in der Welt nicht besonders gut wiedergespiegelt, Denn wenn die Welt das täte, wäre es wohl für alle besser.
Wenn ich mich nicht richtig wiedergespiegelt fühle dann sieht das mehrere Überlegungen nach sich
1) Das kann einmal daran liegen das dieses "kosmische" Gesetz nicht stimmt
2) Das kann auch daran liegen das mir der Spiegel nicht gefällt in den gerade gucke
3) Ist der Spiegel existent oder letztendlich nur eine Projektion meiner Wahrnehmung?

Namaste
Lilly
 

exmediavostra

Großmeister
14. Januar 2003
91
Ein Beispiel für Gleich_gültigkeit.

Arzt und Mörder
helfen und vernichten
hat das gleiche Gültigkeit ? in deinen Augen ?
Über wen darf ich mich in Grenzen ärgern und sollte versuchen ihn von seinem Vorhaben\Tätigkeit abbringen ?
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
@ exmediavostra

Keine Ahnung, ob Du Dich viel ärgerst, da müsste ich ja Hellseher sein ;-) Nö, ich folge nur meiner Intuition und hatte ganz simpel den Impuls, Dir den Link zur guten Tante Birkenbihl zu übermitteln. Für den Fall, dass Du Dir den Schuh anziehst, dann hättest Du Dir die Antwort ja dann selber gegeben, und das passt ja sowieso oft am besten.

CU :-)
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
sich jemandem in den weg zu stellen und ihn versuchen von etwas abzuhalten muß nicht zwingend etwas mit Ärger zu tun haben.
Effektiver gelingt es ohne Ärger.
Wie du schon selber sagtest sind Angst und Wut schlechte Ratgeber.

Arzt und Mörder ....
eine gute Frage über die man sich philo_sophisch lange unterhalten kann.

Ich habe noch keine Patentlösung oder die Wahrheit gefunden ...
Du?

Namaste
Lilly
 

Boogieman

Lehrling
7. Januar 2003
3
Ich muss sagen, es ist schon sehr interresant was ihr so alles schreibt, aber seid ihr nicht ein kleines bisschen vom ursprünglichen Thema abgekommen :?:
 
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