Sir T. Six
Geheimer Meister
- 25. Mai 2002
- 110
EIN ARTIKEL AUS EINER ZEITUNG
In einem Gästebuch wird über die «jüdischen Weltverschwörung» geplaudert
Halle/MZ/glo/gero. Wirbel um eine Internetseite: "Geld stinkt. Rothschild auch !!!" Solche und ähnliche antisemitische Äußerungen finden sich auf der Internetseite von Hermann Schüttler, Mitarbeiter des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung an der Uni Halle. Im Gästebuch seiner wissenschaftlichen Homepage kann offenbar ungehindert und ungeniert das Vorurteil von der "jüdischen Weltverschwörung" verbreitet werden.
Die Staatsanwaltschaft in Halle hat die Äußerungen bereits geprüft. Die dort getroffenen Aussagen bewegten sich an der Schwelle zur Straftat. "Strafbar ist jedoch keine von ihnen", sagt Staatsanwalt Klaus Wiechmann. "Wir behalten die Seite aber weiter im Auge."
Burkhard Schröder, Experte für Rechtsradikalismus im Internet, nennt das Vokabular "eindeutig antisemitisch". Es sei eine seit der Weimarer Republik verwendete Standard-Formulierung, der jüdischen Bankiers-Familie Rothschild globale Expansionsbestrebungen und Weltmachtansprüche zu unterstellen. Die Rothschilds seien dabei jedoch nur ein Ersatzbegriff: "Gemeint sind pauschal alle Juden." Ebenfalls auf der Schüttler-Homepage nachzulesen: Verweise auf Bücher von Jan van Helsing, die in Deutschland verboten sind. Helsing, einer der bekanntesten rechtsextremen Autoren, sei einschlägig bekannt, so Schröder. Verbieten würde Schröder diese Art Äußerungen jedoch nicht.
Hermann Schüttler selbst sieht dem Wirbel um die Eintragungen gelassen entgegen. "Das sind 14-, 15-Jährige, die ihre abstrusen Theorien ausleben. Die muss man sich austoben lassen", sagt er. "Eine strafrechtliche Relevanz war mir bisher überhaupt nicht bewusst." Und: Die Aussagen in seinem Gästebuch bleiben, betont Schüttler. Aber er gibt zu: "Manches was dort steht ist schon abartig."
Immer wieder taucht im Gästebuch auf seiner Homepage auch der Begriff "New World Order" auf, zu deutsch "Neue Weltordnung". Als Verfechter der "NWO" werden in der einschlägigen Literatur genannt: Die Bilderberger, die Illuminaten, die Freimaurer, "mächtige Finanzkreise", auch "Satan" oder "Luzifer" werden genannt, wobei meist kein Zweifel daran gelassen wird, dass die Juden gemeint sind.
Nach einem Urteil des Landgerichts Trier, muss jeder, der auf seiner Homepage ein Gästebuch führt, dessen Inhalt regelmäßig kontrollieren. Ansonsten mache sich der Betreiber den Inhalt der Eintragungen zu eigen. Dennoch scheint die Rechtslage unübersichtlich: Im novellierten Teledienstgesetz wird ausdrücklich keine regelmäßige Überprüfung verlangt.
DIESE SEITE HAT IHR GÄSTEBUCH JETZT GESCHLOSSEN!!!
www.geheime-gesellschaften.de
In einem Gästebuch wird über die «jüdischen Weltverschwörung» geplaudert
Halle/MZ/glo/gero. Wirbel um eine Internetseite: "Geld stinkt. Rothschild auch !!!" Solche und ähnliche antisemitische Äußerungen finden sich auf der Internetseite von Hermann Schüttler, Mitarbeiter des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung an der Uni Halle. Im Gästebuch seiner wissenschaftlichen Homepage kann offenbar ungehindert und ungeniert das Vorurteil von der "jüdischen Weltverschwörung" verbreitet werden.
Die Staatsanwaltschaft in Halle hat die Äußerungen bereits geprüft. Die dort getroffenen Aussagen bewegten sich an der Schwelle zur Straftat. "Strafbar ist jedoch keine von ihnen", sagt Staatsanwalt Klaus Wiechmann. "Wir behalten die Seite aber weiter im Auge."
Burkhard Schröder, Experte für Rechtsradikalismus im Internet, nennt das Vokabular "eindeutig antisemitisch". Es sei eine seit der Weimarer Republik verwendete Standard-Formulierung, der jüdischen Bankiers-Familie Rothschild globale Expansionsbestrebungen und Weltmachtansprüche zu unterstellen. Die Rothschilds seien dabei jedoch nur ein Ersatzbegriff: "Gemeint sind pauschal alle Juden." Ebenfalls auf der Schüttler-Homepage nachzulesen: Verweise auf Bücher von Jan van Helsing, die in Deutschland verboten sind. Helsing, einer der bekanntesten rechtsextremen Autoren, sei einschlägig bekannt, so Schröder. Verbieten würde Schröder diese Art Äußerungen jedoch nicht.
Hermann Schüttler selbst sieht dem Wirbel um die Eintragungen gelassen entgegen. "Das sind 14-, 15-Jährige, die ihre abstrusen Theorien ausleben. Die muss man sich austoben lassen", sagt er. "Eine strafrechtliche Relevanz war mir bisher überhaupt nicht bewusst." Und: Die Aussagen in seinem Gästebuch bleiben, betont Schüttler. Aber er gibt zu: "Manches was dort steht ist schon abartig."
Immer wieder taucht im Gästebuch auf seiner Homepage auch der Begriff "New World Order" auf, zu deutsch "Neue Weltordnung". Als Verfechter der "NWO" werden in der einschlägigen Literatur genannt: Die Bilderberger, die Illuminaten, die Freimaurer, "mächtige Finanzkreise", auch "Satan" oder "Luzifer" werden genannt, wobei meist kein Zweifel daran gelassen wird, dass die Juden gemeint sind.
Nach einem Urteil des Landgerichts Trier, muss jeder, der auf seiner Homepage ein Gästebuch führt, dessen Inhalt regelmäßig kontrollieren. Ansonsten mache sich der Betreiber den Inhalt der Eintragungen zu eigen. Dennoch scheint die Rechtslage unübersichtlich: Im novellierten Teledienstgesetz wird ausdrücklich keine regelmäßige Überprüfung verlangt.
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