Georg Hensel schreibt in seinem Buch "Glück gehabt. Szenen aus einem Leben":
"Was ist der Zweck dieser finsteren und blutigen Veranstaltung,
die man Leben nennt?
Eine Geschichte, die dieses Rätsel löst, indem sie es nicht löst,
fand ich in Tolstojs Roman 'Krieg und Frieden',
den ich damals mit mir herumschleppte.
Da sagt ein Kind, das von einer Biene gestochen wird,
der Zweck der Biene sei es, Kinder zu stechen.
Ein Dichter meint, der Zweck der Biene sei es,
Blütenduft einzusaugen.
Ein Imker sieht den Zweck der Biene
in der Produktion von Honig.
Ein anderer Imker sagt, die Biene sammle den Blütenstaub
für die jungen Bienen und für die Königin zur Erhaltung der Art.
Ein Botaniker hält es für den Zweck der Biene,
dass sie zweihäusige Pflanzen befruchtet.
Ein anderer Botaniker merkt an,
dass die Biene die Wanderung der Pflanzen ermögliche und betreibe.
Kein Mensch kommt über die Beobachtung wechselseitiger Beziehungen
zwischen dem Leben der Biene und anderen Lebenserscheinungen hinaus.
Tolstojs Schlussfolgerung:
'Zu je größerer Höhe der menschliche Geist
bei der Entdeckung der Zwecke sich erhebt,
um so deutlicher wird ihm die Unfassbarkeit des Endzwecks'.
Der Endzweck, das Ziel, bleibt unfassbar."
"Was ist der Zweck dieser finsteren und blutigen Veranstaltung,
die man Leben nennt?
Eine Geschichte, die dieses Rätsel löst, indem sie es nicht löst,
fand ich in Tolstojs Roman 'Krieg und Frieden',
den ich damals mit mir herumschleppte.
Da sagt ein Kind, das von einer Biene gestochen wird,
der Zweck der Biene sei es, Kinder zu stechen.
Ein Dichter meint, der Zweck der Biene sei es,
Blütenduft einzusaugen.
Ein Imker sieht den Zweck der Biene
in der Produktion von Honig.
Ein anderer Imker sagt, die Biene sammle den Blütenstaub
für die jungen Bienen und für die Königin zur Erhaltung der Art.
Ein Botaniker hält es für den Zweck der Biene,
dass sie zweihäusige Pflanzen befruchtet.
Ein anderer Botaniker merkt an,
dass die Biene die Wanderung der Pflanzen ermögliche und betreibe.
Kein Mensch kommt über die Beobachtung wechselseitiger Beziehungen
zwischen dem Leben der Biene und anderen Lebenserscheinungen hinaus.
Tolstojs Schlussfolgerung:
'Zu je größerer Höhe der menschliche Geist
bei der Entdeckung der Zwecke sich erhebt,
um so deutlicher wird ihm die Unfassbarkeit des Endzwecks'.
Der Endzweck, das Ziel, bleibt unfassbar."