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Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

heureka47

Großmeister
28. Juni 2011
93
AW: Warum beharrt jeder auf sein Glauben

Dass "jeder" auf seinem Glauben beharre, ist eine lieblos-nachlässig-undifferenzierte Verallgemeinerung.

Ich selbst habe schon etliche Menschen kennengelernt, die bereit waren, ihren Glauben zu wandeln, sich von einer höheren Wahrheit überzeugen zu lassen, eine neue Überzeugung anzunehmen, ihr Bewußtsein zu ändern.

Ich stelle hier mal zwei aus meiner Sicht wichtige Gründe gegenüber, die motivieren, auf dem jeweiligen Glauben zu beharren:

1. die Liebe.
Wer gelernt hat, Angst konstruktiv zu überwinden und entsprechend die höchste Liebe, die höchste Wahrheit, das höchste Glück, gefunden hat, wird nichts weiteres / anderes mehr finden - und das weiß er/sie dann auch.
Folglich wird ein solcher - wahrhaft erwachsener - Mensch von keinem Argument mehr von dieser höchsten Erkenntnis wegzubringen sein.

2. die Angst.
Wer noch nicht gelernt hat, Angst konstruktiv zu überwinden und von ihr dominiert wird - bewußt oder unbewußt -, wird alle Erkenntnisse abwehren / vermeiden, die jenseits der Grenze der konstruktiven Angst-Überwindung liegen.
Folglich wird auch ein solcher - noch nicht wahrhaft erwachsener - Mensch sich von keinem rationalen Argument von seiner Haltung abbringen lassen.

Und unter Punkt 2 fallen die allermeisten Menschen der zivilisierten Gesellschaft.
Die allermeisten (Fälle von) Krankheiten (auch nicht diagnostizierten, auch soziale Störungen usw.) sind schlagende Beweise dieses Mangels.
Denn Liebe heilt!
 

mmkretsch

Erhabener auserwählter Ritter
17. Mai 2008
1.113
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Hallo Bona-Dea,
ich stimme dir zu.
Sich von ihren (religiösen) Glaubensvostellungen zu lösen, würde für viele Menschen bedeuten, sich einzugestehen, daß sie ihr bisheriges und höchstwahrscheinlich einziges und endliches Leben nach einem Irrglauben ausgerichtet und somit verschwendet zu haben. Das ist sicherlich für viele keine leichte Sache und für mich nachvollziehbar.

Genauso, wie sich ein Christ verpflichtet zu fühlen mag, mich durch Bekehrung vor ewigem Aufenthalt in Gottes Folterkammer zu bewahren, halte ich es als Atheist fast schon für meine moralische Pflicht, irrgeleitete Menschen auf ihren Fehler hinzuweisen - aus Respekt vor dem Menschen wohlgemerkt und nicht aus falschem oder geheucheltem Respekt für seine seltsame Weltanschauung.

Gruß
mmkretsch
 

Dinni

Gesperrter Benutzer
8. Dezember 2011
287
AW: Warum beharrt jeder auf sein Glauben

Einfachste Antwort, denn in Einfachheit steckt ja bekanntlich Brillianz: Weil es den Gott, den die Religionen predigen, gar nicht gibt.
 

Dinni

Gesperrter Benutzer
8. Dezember 2011
287
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Oder mal anders ausgedrückt (ein Gleichnis): Wer stellt sich heutzutage schon finstere Möbel aus der Gründerzeit in seine Wohnung? Wer?
Das ist die Frage. Genauso ist es mit den Religionen. Denke schon, dass es ein höheres Wesen oder mehrere Hoheiten im Universum gibt, aber bestimmt nicht so eines dass den Religionen und verstaubtem kirchlichen Denken gleicht.
 

eKnaDeG

Gesperrter Benutzer
20. April 2008
221
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Denke schon, dass es ein höheres Wesen oder mehrere Hoheiten im Universum gibt, aber bestimmt nicht so eines dass den Religionen und verstaubtem kirchlichen Denken gleicht.
Sondern? Eines was dem jetzigen modernen Denken gleicht ?

Oder mal anders ausgedrückt (ein Gleichnis): Wer stellt sich heutzutage schon finstere Möbel aus der Gründerzeit in seine Wohnung? Wer?

Nur weil etwas nicht mehr in Mode ist heißt das ja nicht dass man jetzt unbedingt neue Sachen braucht.
 

Dinni

Gesperrter Benutzer
8. Dezember 2011
287
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Nein, nicht dem jetzigen modernen Denken. Das ist zu menschlich, genauso die Religionen der Vergangenheit, dasselbe menschliche Denken. Nein so ist das ganz sicher nicht. Religionen wurden von Menschen erfunden.
 

Zecke1

Geselle
4. November 2011
5
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

An Gott zu glauben scheint in unserer rationalen Gesellschaft fast out zu sein. Immer mehr Atheisten und immer weniger Kinder die noch konfirmiert werden ! Meine Grosseltern waren noch sehr gläubig und gingen jeden Sonntag in die Kirche, während meine Eltern irgendwann gemeinsam aus dieser ausgetreten sind. Ich persönlich glaube überhaupt nicht an Gott und hatte bisher auch nicht das geringste Bedürfnis mich mit Glaubensfragen auseinanderzusetzen.
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

weil gott alles ist

wenn du auf dem weg bleibst kommt das glück von ganz allein

ist meine erfahrung

gruß
 
F

Ferris Peter

Gast
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Christen glauben an Gott , Moslems glauben an Allah, Juden glauben an Jehova und weil 1+1+1 nicht 1 ist hat die Welt ein Problem so ist das nun mal.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

In Deutschland leben Menschen, in Frankreich hommes, in England people. Wir haben ein Problem.
 

Ich mag mein Becks

Gesperrter Benutzer
30. August 2009
1.571
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Allein das alle genannten Religionen sich auf Abraham begründen, lässt nur den logischen Schluss zu, dass es sich um den gleichen Gott handeln muss. Jaja Religion und Logik sind ja nicht die besten Freunde und deren Anhänger die sich aufgrund von sowas zu Missionierung, Mord und Totschlag verleiten lassen, können irgendwie nicht die hellsten sein...

Es ist doch neulich erst einem 14 Jährigen Muslim aufgefallen, dass es irgendwo hinkt für seinen Glauben seine Brüder in die Luft zu jagen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Habe heute was neues zum Thread-Thema gehört:
Wissenschaftler beschäftigen sich ja intensiv damit, Funktionsweisen des menschlichen Hirns zu beobachten.
Im Rahmen einer Reportage kam einer von ihnen zu Wort, der die Verbundenheit von Apple-Kunden mit ihrem
Produkt, in diesem Fall dem I-Phone, im MRT begutachtet hat.
Als er dem Dokumentaristen die verschiedenen beteiligten Hirnareale und deren Funktion erklärte,
fragte dieser, ob die Verbindung zwischen Nutzer und Produkt mit Religion vergleichbar wäre.
Der Wissenschaftler umschiffte diese Klippe der Blasphemie äußerst geschickt mit einem kleinen Ausflug.
Er behauptete erst einmal, daß der Niedergang der großen Religionen in unserer Welt
(gemeint ist wohl die westliche) eine Leere erzeugen würde.
Und zweitens behauptete er, daß Glaube ein Grundbedürfnis des Menschen sei.
Verliert der Mensch den einen Glauben, sucht er sich einen anderen.

Ein äußerst deprimierendes Statement, ist es doch meilenweit vom Bild des
aufgeklärten emanzipierten Menschen entfernt.
Und doch sagt mir meine eigene Erfahrung mit meinen Mitmenschen, daß es wohl so ist.
Im gleichen Maße, in dem die großen Kirchen hierzulande Mitglieder, Mitläufer und
Anhänger verlieren, halten Sekten, Schamanen, Gurus und andere Menschenfänger reichlich Beute.

Im Grunde ist ja auch nichts dagegen einzuwenden, wenn jeder nach seiner Fasson selig werden will.
Wenn die verschiedenen Glaubensrichtungen und -systeme sich auf ein Grundmaß an Toleranz einigen könnten und darauf verzichten könnten, expansiv zu sein.
Aber eine Religion oder ein Glaube, die nicht expandieren, sind schon aus statistischen Gründen
zum Untergang verurteilt. (Seltene Ausnahmen bestätigen diese Regel eher als daß sie sie widerlegen).

Die einzige pragmatische Hoffnung, die bleibt, ist, daß durch die zunehmenden Wahlmöglichkeiten und die
zumindest in den europäischen Staaten bestehende Wahlfreiheit eine so starke Zersplitterung stattfindet,
daß keine Splittergruppe mehr groß genug sein wird, um noch nennenswerten Einfluß auf
das Gesamtgebilde nehmen zu können.

Es lebe der freie und unregulierte Markt des Glaubens.
 

heureka47

Großmeister
28. Juni 2011
93
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Also hier noch einmal:
1. Es beharrt nicht "jeder" auf seinem Glauben.
2. Es ist für diejenigen, die die höchste Wahrheit erkannt haben, völlig legitim, auf dem entsprechenden Glauben zu beharren. Da wäre es dumm und schlecht, sich durch irgendwelche rationalen Argumente oder Drohungen davon abbringen zu lassen.

Das Problem der modernen Gesellschaft ist aber, daß es kaum noch Menschen oder Institutionen ("Kirchen", "Religionsgemeinschaften" usw.) gibt, die Menschen - zur rechen Zeit!! - das Know-How vermitteln, wo und wie die höchste Wahrheit zu finden ist.

Da liegen die Gründe dafür, dass es so sehr viele so genannte / vemeintliche / angebliche "Erwachsene" in der modernen Gesellschaft gibt, die nicht wirklich erwachsen sind. Denn sie wissen nicht, was sie sind oder was sie tun. Und DIES Problem war schon zu Zeiten von Jesus UND von Moses bekannt.

Bei Moses wird sehr deutlich dargestellt, wie entfremdet sein Volk war und, dass sie sich selbst einen (Ersatz-)Gott schufen, das "Goldene Kalb".

Die Bedeutung des "Golden" ist klar: materieller Wert, äußerer Glanz.
Was die meisten Menschen aber nicht wissen - oder nicht wahrhaben wollen - ist die Bedeutung von "Kalb":
Ein Kalb ist ein junges, noch nicht geschlechtsreifes, also "unreifes", Tier.
Es geht hier also um die "Anbetung" / "Verherrlichung" der Unreife, des Unreifen, der - kindhaften - Dummheit. Als Gegensatz zur WEISHEIT.

Und das Problem ist seit Moses nicht kleiner geworden, sondern viel größer.
Weil es eine - psychosoziale - "Störung mit Krankheitswert" ist, die pandemisch grassiert.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Da kommt mir ein schönes Zitat in den Sinn ....


"Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel." (Karlheinz Deschner)


@ Al
Und zweitens behauptete er, daß Glaube ein Grundbedürfnis des Menschen sei.
Verliert der Mensch den einen Glauben, sucht er sich einen anderen.

Ein äußerst deprimierendes Statement, ist es doch meilenweit vom Bild des
aufgeklärten emanzipierten Menschen entfernt.

:gruebel:

Hab da zufällig was passendes dazu gefunden:

Lieber Gott, ......Du bist in mich eingezogen wie eine schwer heilbare Krankheit...(.....)
Du gedeihst in den Hohlräumen sozialer Ohnmacht und Unwissenheit. Du blühst aus der Lebensangst meiner Vorfahren, aus allem Unverstandenen, das sie heimgesucht hat, vor allem aber: aus ihrer Ungeborgenheit, aus ihren seelischen Entbehrungen, gegen die sie dich wie eine riesige Plombe in einen faulenden Zahn gesetzt haben. ... Dich überstanden zu haben gibt mir Selbstbewußtsein; von der riesigen Krücke nicht erschlagen worden zu sein. ...
http://dk3hn.homepage.t-online.de/phirel_wahn.htm

Interessant find ich die formulierung des Gedeihens in den Hohlräumen von sozialer Ohmacht und Unwissenheit.
 
Zuletzt bearbeitet:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Da kommt mir ein schönes Zitat in den Sinn ....


"Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel." (Karlheinz Deschner)


@ Al


:gruebel:

Hab da zufällig was passendes dazu gefunden:

Religion als wahnhafte Neurose

Interessant find ich die formulierung des Gedeihens in den Hohlräumen von sozialer Ohmacht und Unwissenheit.

Ach wie wäre es doch schön, und so leicht miteinander zu reden, wollten die lieben Atheisten mal davon ablassen alle Gläubigen pauschal als geistig beschädigt, dumm, unwissend oder was auch immer schön abwertend ist, zu bezeichnen.
Aber da gilt wohl auch, the answer is blowing in the wind...
Es lebe die Ab-und Ausgrenzung. Bis zum bitteren Ende. :k_schuettel:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

dtrainer: Denkverbote?
Ich toleriere gerne, wenn hier Katholiken, Protestanten, Moslems und Bahai ihre Glaubensvorstellungen ausbreiten.
Ich ringe mir sogar eine gewisse Toleranz für die Ergüsse eines selbsternannten Weltheilers ab.
Man kann Glauben aber auch anders betrachten.
In seiner Funktion als sozialem Klebstoff.
In seiner bewusstseinsoktroierenden Funktion.
Und es gibt noch einige weitere Aspekte.
Das erfordert dann aber Toleranz der Gläubigen.
Und schon endet das Spiel.
Glaube und Toleranz: den Quellen nach sind diese beiden Begriffe von fast jedem Religionsgründer
miteinander verbunden worden. Wahrscheinlich wussten sie alle, welch mörderisches Instrument
eine intolerante Religion ist.
 

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