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Verlagern qualifizierter Arbeitsplätze in Billiglohnländer

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
während die politik, nicht nur hierzulande, den menschen immer noch weis zu machen versucht, man müsste der wirtschaft (noch mehr) entgegenkommen, damit arbeitsplätze geschaffen bzw. gehalten werden, geht der trend längst in eine andere richtung:

>>Viele Konzerne verlagern nun auch qualifizierte Arbeitsplätze aus den Industrieländern in so genannte Niedriglohn-Länder

Radiologen in Bombay checken die Ergebnisse der Computer- Tomografie von Patienten aus einem Hospital in Boston/USA, Callcenter in Bangalore beantworten Anfragen von Verbrauchern aus der ganzen englischsprachigen Welt - das ist die Realität der Verlagerung von Jobs in so genannte Billiglohn- Länder. Aber es gibt auch eine Gegenbewegung: In den USA liegen bereits Gesetzentwürfe vor, die dieses Offshoring einschränken sollen. Denn anders kann dem Phänomen nicht begegnet werden, der Unterschied im Lohnniveau ist schlicht zu groß.

Die nächste Welle der Globalisierung rollt: Jetzt stehen Bürotätigkeiten in der weltweiten Konkurrenz - von einfacher Datenerfassung bis zu den vor kurzem noch umworbenen so genannten Wissensarbeitern, also Ingenieure und IT-Spezialisten, aber auch Architekten, Anwälte und Ärzte. Für die auf Kostenoptimierung bedachten Konzerne und Verwaltungen winken Stundensätze, die 80 bis 90 Prozent unter den Kosten in den Hochlohnländern Europas und in den USA liegen.

... Für die europäischen Finanzdienstleister erwartet Deloitte Consulting in den nächsten Jahren die Verlagerung von 700 000 oder von 15 Prozent aller IT-Arbeitsplätze. Die Deutsche Bank ist hier Vorreiter mit der Ankündigung, über 10 000 IT-Arbeitsplätze auszulagern, davon etwa die Hälfte in Billiglohn-Länder. Allerwelts-Dienstleistungen wie die Betreuung von Standard-Programmen oder "Erste Hilfe" für Computeranwender im Unternehmen (Helpdesk) können von überall auf der Welt erbracht werden. Ebenso der Rechenzentrumsbetrieb. So der IT-Chef von Mobilfunker O2, Röder, in der Zeitschrift Computerwoche: "Es ist nicht zeitgemäß, wenn der reine Rechenzentrumsbetrieb komplett in der Nähe von München stattfindet - das ist zu teuer." Halbleiterhersteller Infineon verlagert gerade Teile der Buchhaltung nach Portugal; bei der IT-Betreuung gibt es neben dem Outsourcing auch die Option der Verlagerung, zum Beispiel nach Osteuropa (Slowakei, Tschechien), mit niedrigen IT- Gehältern; für das Chip-Design will Infineon Zentren in Indien und China aufbauen beziehungsweise aufstocken. Software- Monopolist SAP will die Entwicklung in Bangalore/Indien demnächst auf 2000 Mitarbeiter aufstocken; es wäre naiv zu glauben, dass davon die Beschäftigung in Deutschland nicht betroffen ist.<<

weiter hier: http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/dokumentation/?cnt=292893

profit um jeden (dumping) preis ist das motto der konzerne, egal wieviel ihnen hier in den ar*** geschoben wird, es wird nie genug sein...
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.115
Sie werden das so lange machen, bis sie einsehen müssen, daß wenn hier alle arbeitslos sind, niemand mehr ihre Produkte kaufen wird.
Was eh' schon passiert und der Hauptgrund für die derzeitige Krise ist.
 

Swetylko

Geheimer Meister
30. April 2003
143
Die Geshcihte mit den Billiglohnländern... Es ist ja so, dass die im Ausland produzierten Waren auch wieder in Inland transportiert werden müssen. Wenn man das dann auf die Maschinenstundensätze aufschlagen würde (was die meisten Firmen nicht tun), würde die Geschichte gar nicht mehr soo viel besser für Produktion in Billiglohnländern aussehen.
Nimmt man dann noch die in Hochlohnländern größere Effizienz dazu, sind Hochlohnländer wieder im Vorteil.
Aber heute isses halt so, dass die Analysten an den Börsen das Sagen haben, und denen gefällts gar net, wenn in Deutschland achsoteure Arbeitsplätze geschaffen werden... Naja. Irgendwann gibts niemanden mehr, der Arbeit hat, und den braven Konsumenten spielen kann.
 

spartakus

Geselle
1. April 2003
17
Folgendes Szenario:

Der Sozialstaat Deutschland ist für Investoren weniger attracktiv als Grossbritanien(niedrigere Löhne, wenig Steurern, usw.)!
Ergo: Die Investoren wandern nach GB ab!
Ergo: Deutsche Politiker senken die sozialen Standarts in D unter GB-Niveau!
Ergo: Die Investoren kehren zurück, was Tony und Co. missfällt.
Ergo: Tony setzt die GB-Standarts runter.Investoren gehen wieder nach GB.
Ergo: D muss wieder die Standarts senken. etc, etc, etc,...................

Durch den Globalisierungsprozess befinden wir uns in einer Abwärtsspirale, die auf Kosten der Arbeiter und nur zu Gunsten der "Global Players" geht!!!!
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
Finanzdienstleister sparen IT- Spezialisten ein
19. Sep 12:47

Die Zahl der offenen Stellen in der IT-Branche ist in den ersten acht Monaten des Jahres fast um die Hälfte eingebrochen. Besonders Banken und Versicherer stellen keine IT-Fachleute mehr ein.

http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/255215.html

...und das, wo jobs in diesem bereich als sooo sicher galten.
pustekuchen, heutzutage ist nichts und niemand mehr sicher...
 

argos

Geheimer Meister
28. August 2002
346
Swetylko schrieb:
Wenn man das dann auf die Maschinenstundensätze aufschlagen würde (was die meisten Firmen nicht tun), würde die Geschichte gar nicht mehr soo viel besser für Produktion in Billiglohnländern aussehen.

Diese Phrase halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Ich würde meine Reputation als Kaufmann und (neuerdings ;-)) Unternehmer aufs Spiel setzen, um dagegenzuhalten, daß mit Sicherheit kein Geschäftsmann dieser Welt etwas derart dummes tun würde, Arbeitsplätze ins Ausland verlegen ohne Fix- und variable Kosten genauestens berechnen, analysieren und vergleichen zu lassen. Und nur weil es gerade chic ist, eine Fertigungsanlage in Bolivien zu betreiben verlagert man nicht große Teile der Produktion.

P.S.: Wie immer lasse ich mich durch harte Fakten eines besseren belehren.
 

Swetylko

Geheimer Meister
30. April 2003
143
argos schrieb:
Swetylko schrieb:
Wenn man das dann auf die Maschinenstundensätze aufschlagen würde (was die meisten Firmen nicht tun), würde die Geschichte gar nicht mehr soo viel besser für Produktion in Billiglohnländern aussehen.

Diese Phrase halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Ich würde meine Reputation als Kaufmann und (neuerdings ;-)) Unternehmer aufs Spiel setzen, um dagegenzuhalten, daß mit Sicherheit kein Geschäftsmann dieser Welt etwas derart dummes tun würde, Arbeitsplätze ins Ausland verlegen ohne Fix- und variable Kosten genauestens berechnen, analysieren und vergleichen zu lassen. Und nur weil es gerade chic ist, eine Fertigungsanlage in Bolivien zu betreiben verlagert man nicht große Teile der Produktion.

P.S.: Wie immer lasse ich mich durch harte Fakten eines besseren belehren.

Ich arbeite bei einem relativ großen Automobilzulieferer. In diesem doch recht droßen Betrieb werden, soweit ich weiß, demnächst rund 500 Arbeitsplätze in Dtl wegfallen, weil Russland billiger ist.

Es interessiert wirklich niemanden, der wirklich Einfluss hat, ob man nun in Dtl oder irgendwo anders besser oder Effizienter Wirtschalften kann. Es ist einfach so, dass der Manager, der in irgend einem Meeting die Idee hat: "verlagern wirs doch ins Ausland" auf die Schultern geklopft kriegt, weil er so eine billiante Idee hatte. Der, der sagt, man könne irgendwas in Dtl genausogut produzieren wird bestenfalls belächelt.

Also nochmal im kurzen: Industrieländer und irgendwelche Fix- oder Variable Kosten sind out, die " IDEE ", alles wegzuverlagern ist in.

Und des wird irgeendwann allen Industrieländern mal des Genick brechen.



Nebenbei: Das die ihre Kosten extrem genau breechnen, setze ich mal voraus. Hochlohnländer sind für Arbeitsintensive Sachen einfach out.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
samhain schrieb:
Finanzdienstleister sparen IT- Spezialisten ein
19. Sep 12:47

Die Zahl der offenen Stellen in der IT-Branche ist in den ersten acht Monaten des Jahres fast um die Hälfte eingebrochen. Besonders Banken und Versicherer stellen keine IT-Fachleute mehr ein.

http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/255215.html

...und das, wo jobs in diesem bereich als sooo sicher galten.
pustekuchen, heutzutage ist nichts und niemand mehr sicher...

Klingt ja so, als sei das erst seit gestern der Fall !

noch nie was vom Zusammenbruch der IT-Branche gehört ? Ca. seit 2000.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
spartakus schrieb:
Folgendes Szenario:

Der Sozialstaat Deutschland ist für Investoren weniger attracktiv als Grossbritanien(niedrigere Löhne, wenig Steurern, usw.)!
Ergo: Die Investoren wandern nach GB ab!
Ergo: Deutsche Politiker senken die sozialen Standarts in D unter GB-Niveau!

Frag mal lieber, warum die Lohnnebenkosten nicht gesenkt werden.
Durch deren exorbitante Höhe hierzulande wird nämlich verhindert, daß überhaupt neue Arbeitsplätze entstehen. Mit weniger LNK ließen sich auch höhere Löhne finanzieren. Und damit hätte man wieder mehr Kaufkraft, die muß ja auch irgendwo herkommen, denn irgendeiner muß das Zeug ja kaufen.


Durch den Globalisierungsprozess befinden wir uns in einer Abwärtsspirale, die auf Kosten der Arbeiter und nur zu Gunsten der "Global Players" geht!!!!

Wenn wir jeden Scheiß nachmachen, den Billiglohnländer uns vormachen, dann können wir wirklich bald einpacken. Es gibt Sachen, die können eben nur wir richtig, und an denen muß man festhalten. Individualität ist gefragt, nicht Rumgejammere. Und jedes Billiglohnland wird irgendwann zum Hochlohnland, also nix mit Abwärtsspirale.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Willkommen im Land der:

-Lohnnebenkosten
-der "Ökosteuer"
-des LKW-Mauts
-der Kohlesubvention
-der Gewerkschaften

und
der Überbürokratisierung...

(Wenn man schon ca. 4Jahre für eine Beugenehmigung warten muß und dafür ca. 200 Anträge stellen muß, dann...)

Traurig, traurig....
 

captainfuture

Großer Auserwählter
3. Juli 2002
1.902
sorry, aber wenn ich mir so einige statements durchlese, läuft es mir kalt den rücken runter aufgrund der naivität und anti-haltung.

selbst ein großkonzern, der in deutschland 0 euro steuern bezahlt, stellt x tausend arbeitsplätze zur verfügung und damit die grundlage für steuerzahlungen der arbeitnehmer anstelle von sozialhilfeempfängern (=200% gewinn für das sozialsystem).

wenn es heisst, "der wirtschaft entgegenzukommen", sei einmal ganz massiv erwähnt, dass es gilt, den mittelstand wieder zu stärken, der die letzten jahre eigentlich konsequent angeknabbert wurde, egal, ob "von unten" oder "von oben" und dadurch enormes potential an zukünftigen arbeitsplätzen verloren geht. ein szenario, bei dem wir heute gerade erst den anfang miterleben.

der offshoring trend lässt sich nicht verhindern, auch nicht durch gesetze. man kann ihm nur durch innovation und einem adäquaten bildungsniveau entgegenwirken, um in den zukunftsbranchen den billig-lohn-ländern immer einen schritt vorraus zu sein.

man kann es keinem unternehmen übeln nehmen, wirtschaftlich zu arbeiten, vor allen dingen nicht in der aktuellen wirtschaftlichen lage. und dazu gehört nun auch einmal die auswahl des standortes und der arbeitnehmer was kosten/nutzen angeht.

den standort deutschland nicht noch unattraktiver zu machen (->lohnnebenkosten) ist aufgabe unserer gewählten regierung, aber leider kommen ausser "kommissionen" nicht wirklich ergebnisse zustande.
 
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