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Matrix: Könnten wir uns in einer Simulation befinden?

Bella Varia

Geheimer Meister
30. Juli 2023
436


Messung der Lichtgeschwindigkeit nach FIZEAU | LEIFIphysik

Dort steht:

„Bei schneller Umdrehung kommt unser Auge bei den Hell-Dunkel-Wechseln nicht mehr mit, es sieht eine "mittlere" Helligkeit.“

Aha, es kommt also nicht mehr mit.





„Erhöht man die Drehgeschwindigkeit des Zahnrades, so tritt der Fall ein, dass das vom entfernten Spiegel reflektierte Licht am Zahnrad nicht mehr auf eine Lücke, sondern auf den Zahn trifft, welcher auf die Lücke folgt, durch die das Licht beim Hinweg lief. Der Beobachter stellt nun Dunkelheit fest.“

Aber hier kommt das Auge mit?!

 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.187
Ja, und? Wo ist die Frage? Wird das Licht nicht vollständig abgeblockt, dann sieht man noch etwas, kann aber die einzelnen Lichtblitze nicht mehr unterscheiden. Wird es aber bei der richtigen Drehzahl vollständig abgeblockt, dann ist es dunkel und man sieht gar nichts mehr. Das sind zwei unterscheidbare Wahrnehmungen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.187
Verehrtes Publikum, hier sehen Sie den Grund, warum Buchhalter/Controller und Ingenieure nur selten auf einen gemeinsamen Nenner kommen.


Jetzt plagt mich doch noch ein wenig das schlechte Gewissen. Also, bevor hier ein falscher Zungenschlag hineinkommt: „Mein“ Controller, Christian, war (und ist wohl noch) eine Seele von Mensch. Wir sind prima miteinander klargekommen und wir hatten auch jede Menge Spaß bei der Zusammenarbeit.

Sogar bei tage- und nächtelangen Inventuren. Und klar, Fehlbestände sind nicht sichtbar und natürlich ist ein Vermerk: „fehlend: 2 Stück“ sinnvoller als „vorhanden: -2 Stück“. Ändert aber nichts am negativen Vorzeichen, mit dem es in die Berechnung geht. p

Auch bei diesen -1000% kann man bei Berücksichtigung der Hintergründe sehr gnädig sein. Da wollte eben jemand ohne buchhalterischen Hintergrund besonders tolle Zahlen haben ohne sich so ganz im Klaren zu sein, was es mit den Zahlen in der Realität auf sich hat.

Das noch als kleiner Nachtrag - nicht, dass das aussieht, als würde ich mit der halben Welt im Clinch liegen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.187
Vielleicht, weil sie einfach nicht mehr da sind?

Nö. Dann wäre es ja ganz dunkel. Der Artikel spricht aber eindeutig von einer wahrzunehmenden mittleren Helligkeit.

Die einzelnen Lichtblitze verschmelzen eben zu einer Wahrnehmung. So, wie die einzelnen Fernsehbilder für das Auge zu einem kontinuierlich bewegten Bild verschmilzt.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.187
Vielleicht, weil sie einfach nicht mehr da sind?

Noch ein bisschen nachgegrübelt, was Du damit meinen könntest. Meinst Du etwas in der Art, dass der Lichtstrahl durch das Zahrad irgendwie so … hm … „verwirbelt“ wird, dass er mit steigender Drehzahl des Zahnrads immer diffuser wird und sich zuletzt ganz „auflöst“?

Nun, mit der Vorstellung bist wärest Du in guter Gesellschaft. Auch Goethe ging bei seiner Farblehre davon aus, dass man Lichtstrahlen kaputt machen könnte.

Ich weiß nicht, ob Fizeau darauf angesprochen wurde und weiß folglich auch nicht, wie er damit umgegangen ist. Tatsächlich lässt sich Deine Vermutung recht leicht prüfen:

Bei Fizeaus Versuch lag die Drehzahl bei der reflektierte Lichtstrahl genau auf einen Zahn des Zahnrads traf und von ihm abgeblockt wurde, bei 12,6 U/sec. Bei der doppelten Drehzahl, also 25,2 U/sec würde der reflektierte Lichtstrahl wieder genau auf eine Lücke treffen.

Also müsste man die Drehzahl des Zahnrades nur erhöhen. Falls Du Recht hättest, müsste es im Fernrohr dunkel bleiben - schließlich ist nach Deiner Hypothese der Lichtstrahl ja schon bei 12,6 U/sec „kaputt“. Und wenn dem nicht so ist, müsste es mit steigender Drehzahl jenseits 12,6 U/sec wieder heller im Fernrohr wrden und bei 25,2 U/sec wieder so hell wie bei Stillstand (und richtiger Stellung) des Zahnrads.

Ich denke, Fizeaus Versuch ist so alt und so oft, auch in verfeinerter Form, nachgebaut worden. Und schon die menschliche Neugierde gebietet es, beim Zahnrad mal so richtig Gas zu geben und zu schauen, was dann passiert. Wenn bei höherer Drehzahl irgend etwas geschähe, was alles über den Haufen wirft, wüßten wir es.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.389
Nun geschah das Entsetzliche: Es fand sich ein Kunde, dessen Bedarf wie die Faust aufs Auge zu unseren im Aufbau begriffenen Möglichkeiten passte und gleich einen Auftrag platziert hat, so dass dieser Bereich ungeplant anfing, Umsatz zu generieren und sogar schwarze Zahlen zu schreiben. Rechnerisch geschah nun, dass wir statt geplant -1 TEUR gleich +10 TEUR realisiert haben. Was dann als Stand der Erreichung des Geschäftsplans als -1000 % ausgewiesen wurde.
Was wäre erst passiert, wenn der Geschäftsplan eine schwarze NULL (!!) vorgesehen hätte!
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.187
Dann hätten wir die Bank gesprengt!

Aber wie gesagt, nachvollziehbar ist es schon, dass es zu diesem Fehler kam. Es ist ja grundsätzlich gut, dass die einzelnen Geschäftsbereiche ihre Zahlen berichten. Wenn nun ein bislang reiner Verkaufsbereich, der per Definition bisher keinerlei Investitions- und Entwicklungskosten zu tragen hatte, plötzlich auch Dienstleistungen anbietet und dafür in Werkzeuge usw investieren und das dann irgendwie in seinen bisherigen Berichtsformaten abbilden muss, dann kommt eben sowas dabei heraus.

Problem ist eben, dass es nicht immer sinnvoll ist, alles in Prozenten abbilden zu wollen.
 

Bella Varia

Geheimer Meister
30. Juli 2023
436
Noch ein bisschen nachgegrübelt, was Du damit meinen könntest. Meinst Du etwas in der Art, dass der Lichtstrahl durch das Zahrad irgendwie so … hm … „verwirbelt“ wird, dass er mit steigender Drehzahl des Zahnrads immer diffuser wird und sich zuletzt ganz „auflöst“?
Es ist im Grunde nur die Frage, wo bei solchen Experimenten denkerisch die rechte Priorität gesetzt werden muss. Irritiert das Zahnrad das Auge nur, sieht es dann falsch? Naturwissenschaftlich besteht die Neigung, dem Apparat die Vorfahrt zu geben und der Mensch mit seiner Wahrnehmung wird dem nur untergeordnet bis fehlbar oder gar falsch angesehen, auch wenn es so nicht gesagt wird.


Auch Goethe ging bei seiner Farblehre davon aus, dass man Lichtstrahlen kaputt machen könnte.
Das will bei ihm natürlich richtig studiert sein. Mit Goethe wird die Wahrnehmung des Menschen nicht degradiert, sondern sie steht im Vordergrund, sie wird ihrer gewürdigt. Die Wissenschaft, die bei jenem Experiment die richtige ist, ist die Phänomenologie. Die Farbenlehre ist phänomenologisch und jenes Experiment ist ein phänomenologisches, weil es die Wahrnehmung betrifft.


Ich komme noch einmal auf das Experiment zurück:

Das Auge sieht im Experiment eine mittlere Helligkeit. Die Begründung dafür ist, es käme einfach nicht mehr mit. Das aber stößt auf, wenn es an anderer Stelle mitkommt - warum da und an anderer Stelle nicht? Diese Diskrepanz wird nicht erklärt und wird bequem übergangen.

Würde ein Filmstreifen sehr viel schneller abgelaufen als normalerweise, würde kein bewegter Film gesehen werden, er wäre nicht mehr da. Man sähe gegenüber des Films etwas Verwaschenes. Der eine Effekt ist das Sehen des Films, der andere ist der, wo etwas Verwaschenes gesehen wird. Beide Effekte stehen als unterschiedliche Phänomene gleichberechtigt nebeneinander. Als Erklärung zu meinen, das Auge käme einfach nicht mit, wertet den einen Effekt ab, sie steht den beiden nicht neutral gegenüber und ist daher keine Wissenschaftlichkeit.​
 
Zuletzt bearbeitet:

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.678
Das Auge sieht im Experiment eine mittlere Helligkeit. Die Begründung dafür ist, es käme einfach nicht mehr mit. Das aber stößt auf, wenn es an anderer Stelle mitkommt - warum da und an anderer Stelle nicht? Diese Diskrepanz wird nicht erklärt und wird bequem übergangen.

Die Erklärung steht oben von Lupo. Schlüssig und richtig.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.187
Als Erklärung zu meinen, das Auge käme einfach nicht mit, wertet den einen Effekt ab, sie steht den beiden nicht neutral gegenüber und ist daher keine Wissenschaftlichkeit.

Falsch. Es ist eine jedermann bekannte Erfahrungstatsache, dass sich z.B. die Bewegungsphasen des Flügelschlags eines Insekts mit den Augen nicht verfolgen lassen. Das menschliche Sehen ist also Grenzen unterworfen, die seit dem 19. Jahrhundert wissenschaftlich untersucht werden.


Die „Flimmerverschmelzungsfrequenz“ oberhalb der ein hell/dunkel Lichtwechsel als flimmerfreies Licht wahrgenommen wird, liegt beim Menschen zwischen 30 und 45 Hz, also Lichtwechseln pro Sekunde.


Das Zahnrad aus Fizeaus Apparatur hatte 720 Zähne, es erzeugte also 720 Lichtwechsel pro Radumdrehung. Rechnen wir mal: 45/720 = 0,0625. Also bei einer Drehzahl von 0,0625, also 1/16 Umdrehungen pro Sekunde, steigt bereits der beste Seher aus, noch ein Flimmern, geschweige denn einzelne Lichtblitze zu sehen.

Bei Versuchsdrehzahl von 12,6 Umdrehungen pro Sekunde haben wir 9072 Lichtwechsel pro Sekunde. Das übersteigt die Fähigkeiten des Auges um etwa das Zweihundertfache.

Bei dem Versuch wird sich niemand irgendwelche Illusionen gemacht haben, da noch viele Lichtblitze einzeln wahrnehmen zu können. Das muss so sein, das ist mit der Trägkeit des Auges hinreichend erklärt. Natürlich wäre es allenfalls noch denkbar, dass es durch diese Wahrnehmungsgrenze des Auges verborgen bliebe, wenn das Licht selbst in seinen Eigenschaften verändert worden wäre. Dies kann man ausschließen, indem man, wie beschrieben, das Gerät mit höheren Drehzahlen betreibt.

Das ist ein bisschen sehr arg dünn, um dem altem Fizeau den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit zu machen. Und auch ziemlich unfair der gedanklichen und handwerklichen Leistung dieses Mannes gegenüber.
 

MatScientist

Prinz des Tabernakels
21. März 2014
3.816
Falsch. Es ist eine jedermann bekannte Erfahrungstatsache, dass sich z.B. die Bewegungsphasen des Flügelschlags eines Insekts mit den Augen nicht verfolgen lassen. Das menschliche Sehen ist also Grenzen unterworfen, die seit dem 19. Jahrhundert wissenschaftlich untersucht werden.


Die „Flimmerverschmelzungsfrequenz“ oberhalb der ein hell/dunkel Lichtwechsel als flimmerfreies Licht wahrgenommen wird, liegt beim Menschen zwischen 30 und 45 Hz, also Lichtwechseln pro Sekunde.


Das Zahnrad aus Fizeaus Apparatur hatte 720 Zähne, es erzeugte also 720 Lichtwechsel pro Radumdrehung. Rechnen wir mal: 45/720 = 0,0625. Also bei einer Drehzahl von 0,0625, also 1/16 Umdrehungen pro Sekunde, steigt bereits der beste Seher aus, noch ein Flimmern, geschweige denn einzelne Lichtblitze zu sehen.

Bei Versuchsdrehzahl von 12,6 Umdrehungen pro Sekunde haben wir 9072 Lichtwechsel pro Sekunde. Das übersteigt die Fähigkeiten des Auges um etwa das Zweihundertfache.

Bei dem Versuch wird sich niemand irgendwelche Illusionen gemacht haben, da noch viele Lichtblitze einzeln wahrnehmen zu können. Das muss so sein, das ist mit der Trägkeit des Auges hinreichend erklärt. Natürlich wäre es allenfalls noch denkbar, dass es durch diese Wahrnehmungsgrenze des Auges verborgen bliebe, wenn das Licht selbst in seinen Eigenschaften verändert worden wäre. Dies kann man ausschließen, indem man, wie beschrieben, das Gerät mit höheren Drehzahlen betreibt.

Das ist ein bisschen sehr arg dünn, um dem altem Fizeau den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit zu machen. Und auch ziemlich unfair der gedanklichen und handwerklichen Leistung dieses Mannes gegenüber.
Also ich glaube ja das die visuelle Frequenz weit höher liegt, weil das Hirn mit einer viel höheren Frequenz arbeitet.

Deswegen merkt man bei Egoshootern auch den Unterschied zwischen Monitoren mit 120Hz vs. 240Hz.

Ich meine, dass Menschen sogar im Kiloherz-Bereich erkennen können ob etwas flüssiger oder abgehakter abläuft.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.187
Hi Mat,

bei Bewegungen auf dem Bildschirm dürften noch Stroboskop-Effekte hinzu kommen - insbesondere bei schnellen Bewegungen quer über den Bildschirm. Das ist im Fizeau-Versuch allerdings ziemlich uninteressant, da es sind ja nur Hell/Dunkelunterschiede.

Ich hatte mal an irgend einem Gerät (und weiß nicht mehr, welchem) eine LED, die offensichtlich an gleichgerichtetem, aber nicht geglättetem Wechselstrom hing. Die blinkte dann eben mit 100 Hz, was normalerweise überhaupt nicht auffiel. Aber wenn man das Ding in Blickrichtung hatte und schnell den Kopf oder die Augen bewegt hat, hat man es eine Folge grüner Punkte gesehen.

Last not least bezweifle ich, dass das Gehirn eine Arbeitsfrequenz wie ein Computer hat. Wäre es so, müssten beim natürlichen Sehen ja auch ähnliche Effekte auftreten wie z.B. die scheinbar still stehenden oder rückwärtsdrehenden Speichen von Postkutschenrädern im Film.
 

MatScientist

Prinz des Tabernakels
21. März 2014
3.816
Hi Mat,

bei Bewegungen auf dem Bildschirm dürften noch Stroboskop-Effekte hinzu kommen - insbesondere bei schnellen Bewegungen quer über den Bildschirm. Das ist im Fizeau-Versuch allerdings ziemlich uninteressant, da es sind ja nur Hell/Dunkelunterschiede.

Ich hatte mal an irgend einem Gerät (und weiß nicht mehr, welchem) eine LED, die offensichtlich an gleichgerichtetem, aber nicht geglättetem Wechselstrom hing. Die blinkte dann eben mit 100 Hz, was normalerweise überhaupt nicht auffiel. Aber wenn man das Ding in Blickrichtung hatte und schnell den Kopf oder die Augen bewegt hat, hat man es eine Folge grüner Punkte gesehen.

Last not least bezweifle ich, dass das Gehirn eine Arbeitsfrequenz wie ein Computer hat. Wäre es so, müssten beim natürlichen Sehen ja auch ähnliche Effekte auftreten wie z.B. die scheinbar still stehenden oder rückwärtsdrehenden Speichen von Postkutschenrädern im Film.
Hier steht dass es Hirnwellen mit 140Hz gibt
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.187
Hm. Zwei Anmerkungen dazu:

1. Wie vorgerechnet, pulsiert der Lichtblitz in dem Versuchsaufbau, wenn er passend zur Lichtgeschwindigkeit eingestellt ist, mit über 9000 Hz. D.h., wir liegen auch schon bei viel kleineren Drehzahlen im Kilohertz-Bereich. Selbst, wenn die Gammawellen des Hirns mit 30 … 140 Hz bei der Wahrnehmung eine Rolle spielen würden, kannst Du es damit getrost vergessen, irgendwelche Vorgänge im Kilohertzbereich erfassen zu können.

2. Ist nicht wirklich mein Fachbereich, aber da kann icht nicht widerstehen, ein bisschen herumzufabulieren (Du hast es nicht anders gewollt :lol:!)

Diese Flimmerverschmelzungsfrequenz (wer denkt sich nur solche Worte aus?) wird laut Wiki im wesentlichen durch das Leistungsvermögen der Sehnerven bestimmt. Deckt sich auch mit dem, was ich seinerzeit, noch in der analogen Zeit, mal in Schule gelernt habe. Es sind am Körper zwar Ströme messbar, aber deswegen ist der Körper noch lange keine elektrische Maschine.

Beim Sehen etwa (ich hoffe ich bringe es noch richtig zusammen) zerfällt in den Sehzellen auf der Netzhaut ein lichtempfindlicher Botenstoff (Rhodopsin (?)), der ständig ergänzt werden muss. Das dauert seine Zeit und deswegen sieht man auch eine Weile lang noch Nachbilder, wenn das Auge mal heftig hergenommen würde.

Die Signale im Körper mögen zwar elektrisch und damit schnell sein, aber die Signalerzeugung ist eben chemisch. Das ist nicht nur relativ langsam, sondern kann auch ermüden, wenn die dafür nötige Chemie verbraucht wird und ergänzt werden muss. Was mich auf folgende Vermutung bringt:

Diese Gamma-Wellen scheinen ja laut Wiki vor allen Dingen dann aufzutreten, wenn bei anspruchsvollen Aufgaben viele oder große Hirnareale synchronisiert arbeiten. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass, wenn sich da ein Areal gerade verausgabt hat und sich wieder regenieren muss, die anderen Areale warten müssen. In diesem Fall kann das Gesamtgeschehen im Kopf nicht kontinuierlich ablaufen, sondern wird irgend eine Periodizität erhalten, die sich dann bei Hirnstrommessungen als Gammawellen zeigt. Der sehr variable Frequenzbereich könnte dann mit der gleichfalls variablen Zahl und Größe der jeweils beschäftigten Areale zusammenhängen

Das wäre mal meine laienhafte Idee dazu. Sollte das tatsächlich sinngemäß so funktionieren, dann hätten wir ein durch und durch analoges Geschehen, dass als Nebenprodukt diese Wellen erzeugt. Aber es ist ein Nebenprodukt, das sich einfach zwangsläufig einstellt und nichts mit dem Arbeitstakt eines Prozessors zu tun hat.

Aus diesem Grund bezweifle ich sehr, dass man aus Hirnwellen irgend etwas herauslesen oder gar das Hirn auf umgekehrtem Wege umprogrammieren könnte. Analog: Man kann vielleicht am Stromzähler noch erkennen, dass die Waschmaschine läuft, kann aber nicht sagen, ob da gerade Handtücher oder Bettwäsche gewaschen werden. Und man kann die Waschmaschine weder antreiben noch die Farbe der Wäsche ändern, indem man am Rädchen des Stromzählers dreht.
 

Bella Varia

Geheimer Meister
30. Juli 2023
436
Es ist eine jedermann bekannte Erfahrungstatsache, dass sich z.B. die Bewegungsphasen des Flügelschlags eines Insekts mit den Augen nicht verfolgen lassen. ...
Es ist keine Erfahrungstatsache, einen Flügelschlag zu behaupten, der nicht gesehen wird. Technik soll aber einen Flügelschlag feststellen können, wo keiner gesehen wird. Mag Technik feststellen, was will. Jedenfalls droht es hier, die menschliche Wahrnehmung zu Gunsten der Technik zu degradieren.
Vielleicht stellt Technik nur fest, was das menschliche Auge sieht und es wird die Illusion erstellt, sie stelle fest, was das Auge nicht feststelle?



... Das menschliche Sehen ist also Grenzen unterworfen, die seit dem 19. Jahrhundert wissenschaftlich untersucht werden.
Man hat angefangen, den Menschen mit seiner Lebendigkeit und seiner lebendigen Wahrnehmung mit toter Technik zu vergleichen. Man hat damit begonnen, den Menschen wie einen toten technischen Apparat zu sehen, wobei der Mensch im Vergleich schlecht wegkommt; dafür wird die Technik vergöttert und der Mensch zu einer Art Unterwesen gemacht. - Als Liebe kann ich das nicht sehen!



Ich verstehe diese im Kern technikfeindliche Haltung überhaupt nicht.
Wird die Liebe des einen zu seinem Objekt von einem anderen nicht so bestätigt, wie die Liebe des einen es sieht, droht Eifersucht und dem anderen wird Polarisierung (das eine gegen das andere) nachgesagt. Es ist nicht Feindlichkeit, Polarisierung oder Ablehnung, sondern eine Suche nach der rechten Differenzierung.
Bei anderen lässt sich wie bei Barregriffen sehen, dass sie können, was man selber trotz aller Bemühung nicht kann, doch hier haben wir es mit etwas zu tun, das man nicht sieht und daher anspruchsvoller ist. Auch hier kann es natürlich sein, dass der andere etwas kann, das der eine nicht kann. Oft scheitert es nicht an mangelnder Intelligenz, sondern an einem Ideal, an dem man sich festgebissen hat, und somit an der Bereitschaft, den Gedankengang des anderen nachzudenken.

Wie der Mensch einseitig technisch idealisiert wie tot betrachtet wird, so wird auch das Weltall betrachtet. Wie sich tote physische Gegenstände fortbewegen, so habe sich auch das Licht durch das Weltall fortzubewegen. Wie man irdisch-physische Verhältnisse auf das gesamte Weltall überträgt, so habe sich auch das Licht zu verhalten und sucht dann nach technischen Möglichkeiten, dem Licht eine Fortbewegung nachzuweisen. - Was ist Licht überhaupt?
 

Holger1969

Geheimer Meister
29. Juli 2023
266
so ein Schmarrn, ehrlich
Unterschiedliche Drücke streben nach Ausgleich. Ein uns umgebendes unendliches Hochvakuum würde unsere Atmosphäre somit aufsaugen. Dies ist kein Schmarn, sondern eine Tatsache. Warum geschieht dies trotzdem nicht? Erklärt wird dies mit der Gravitation, die somit eine extrem starke Kraft sein muss. Obwohl diese Gravition extrem stark sein muss, lässt sich davon nichts spüren. Das lässt sich zumindest als ausgesprochen erstaunlich bezeichnen.
 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.514
Es ist keine Erfahrungstatsache, einen Flügelschlag zu behaupten, der nicht gesehen wird. Technik soll aber einen Flügelschlag feststellen können, wo keiner gesehen wird. Mag Technik feststellen, was will. Jedenfalls droht es hier, die menschliche Wahrnehmung zu Gunsten der Technik zu degradieren.
Vielleicht stellt Technik nur fest, was das menschliche Auge sieht und es wird die Illusion erstellt, sie stelle fest, was das Auge nicht feststelle?

Wie der Mensch einseitig technisch idealisiert wie tot betrachtet wird, so wird auch das Weltall betrachtet. Wie sich tote physische Gegenstände fortbewegen, so habe sich auch das Licht durch das Weltall fortzubewegen. Wie man irdisch-physische Verhältnisse auf das gesamte Weltall überträgt, so habe sich auch das Licht zu verhalten und sucht dann nach technischen Möglichkeiten, dem Licht eine Fortbewegung nachzuweisen. - Was ist Licht überhaupt?
Du wirst doch jetzt nicht bestreiten wollen, dass gerade in den letzten 150 Jahren eine Unzahl von Entdeckungen gemacht wurden, gerade weil mit technischen Hilfsmitteln gearbeitet wurde, die Experimente und Erkenntnisse ermöglichten, die vorher schlicht nicht möglich waren. Eine Vielzahl davon hat uns das Leben massiv erleichtert und auch verlängert.

Nur weil du den Flügelschlag einer Fliege nicht sehen kannst, bewegt sie sich ja nicht mit Magie. Aber vielleicht glaubst du ja auch, die Flügel von Flugzeugen bewegen sich so schnell, dass es aussieht, als ob sie stillstehen. Auf dem Niveau bewegen sich jedenfalls deine Fragen.
 

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