Sonsee
Noachite
- 1. Juni 2016
- 3.364
Der Berghain ist für den Kultursenator von Berlin ein Ort der Freiheit...
Besetzung wird akzeptiert, so lange es die Linken sind die randalieren. Der Kultursenator hat Verständnis, denn die Kosten zahlt der Steuerzahler.
Es geht um ein Bild von Berlin, das man der Welt verkaufen kann. Die goldenen Zwanziger und die wilden Neunziger. Die Varietés und die Bunker. Swing und Techno, Opium und Ecstasy, Dunkelheit, Sex, Freiheit. Der Tanz auf dem Vulkan. Etwa ein Drittel der Berlin-Touristen kommt in die Stadt, um zu feiern, sagt Kieker. Eine Milliarde Euro des Touristengelds haben mit den Berliner Klubs zu tun. Kieker beschreibt eine Mischung aus Toleranz und Ahnungslosigkeit bei den Behörden, die das möglich macht. Eine Allianz aus Apothekern, Rettungsärzten, Kriminalpolizisten, Klubfunktionären, Sozialarbeitern, Tänzern, Rauchern, Politikern und Personalchefs beschützt den Rohdiamanten, der da am Ostbahnhof rumliegt. Wenn er geschliffen wird, ist es vorbei. Die Partytouristen, zumindest die anspruchsvollen, sind launisch.[...]
Lederer sagt: "Wenn der Norbert, dem das Berghain gehört, ein Problem hat, dann findet er mich. Und wenn ich eins habe, dann finde ich den Norbert auch." Es klingt, als verhandelte der Kultursenator von Berlin mit dem Lord der Finsternis. Der stille Norbert vom Berghain scheint mehr Macht zu haben als der Regierende Bürgermeister.
"In Berlin sind in den Neunzigerjahren diese Orte gelebter Akzeptanz von Unterschiedlichkeit entstanden", sagt Lederer. "Die Regel ist: 'Leben und leben lassen.' Auch den Umgang mit Drogen kann man lernen. Drugscouts sind eine Form der Solidarität. Man muss an solchen Orten die Regeln untereinander aushandeln. Da können sich Politik und Medien nur schwer einmischen.
Besetzung wird akzeptiert, so lange es die Linken sind die randalieren. Der Kultursenator hat Verständnis, denn die Kosten zahlt der Steuerzahler.
Sie kamen, störten – und hinterließen Chaos: Es ist eine lange Liste von Schäden, die die linken Besetzer in der Volksbühne angerichtet haben.
Insgesamt 42 Punkte umfasst die Aufzählung, die der B.Z. vorliegt. Die Angaben stammen aus einer Senatsantwort auf eine FDP-Anfrage im Abgeordnetenhaus. Allein zehn Graffiti hat die Theaterleitung nach Ende der sechstägigen Besetzung am 29. September aufgeführt.[...]
Trotz massiver Kritik hatte Kultursenator Lederer die Besetzung lange laufen lassen. Hätte all das verhindert werden können – etwa durch eine schnellere Räumung?
Womöglich“, so Lederer. „Wir haben aber bewusst auf Deeskalation gesetzt, die Räumung war das allerletzte Mittel.“ Dennoch: Dass die Liste der Schäden so lang ist, überraschte ihn. „Während der Besetzung sah es so aus, als würden die Besetzer die Schäden gering halten. Sie haben sogar jeden Tag gefegt und gewischt.“
FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja (34) findet das gar nicht lustig. „Die Liste der Beschädigungen enttarnt die selbst ernannte Künstlergruppe endgültig als stupide Randalierer, die von Klaus Lederer noch hofiert wurden“, sagt er. „Ein striktes Nein des Senats zur Besetzung hätte dem Land mehr als 10.000 Euro Schaden und über 300 Überstunden für die Mitarbeiter erspart.“https://www.bz-berlin.de/berlin/mit...merte-tueren-kaputte-moebel-loch-in-der-decke