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Der Dollar und die US-Außenpolitik (2)

global-politics

Geselle
3. August 2003
5
Teil 2: Der Wirtschaftskrieg zwischen Dollar und Euro


Wie bereits erwähnt beruht die gesamte amerikanische Macht auf den Tatsachen, dass das gesamte Öl der Welt in Dollar gehandelt wird und dass ein Großteil allen Geldes in der Welt in Dollars und in den USA angelegt wird.
Der zweite Punkt setzt eine stabile US-Wirtschaft voraus, welche wiederum nur durch einen stabilen Dollar-Kurs gewährleistet wird, damit Vertrauen bei den Anlegern geschaffen wird.


Der ständige Kapitalzufluss aus aller Welt ermöglicht den USA vor allem ihre enormen Militärausgaben. Die militärische Übermacht der USA ist unangefochten. Doch dieses Drohpotenzial wird nur durch den Dollar gestützt. Fällt der Dollar als Weltwährung weg, fällt damit auch die Militärmacht der USA! Doch in den letzten Jahren hat sich auch ein umgekehrtes Verhältnis herauskristallisiert: Die USA benötigen immer mehr ihre militärische Macht um die weltweite Vormacht des Dollars zu sichern.

So stark die wirtschaftliche und militärische Macht der USA also auch zu sein scheint, in Wirklichkeit steht sie nur auf diesen zwei Säulen, die auch noch abhängig voneinander sind. Die Weltmachtstellung der USA ist so wacklig wie nie zuvor, nicht zuletzt wegen neu aufkommender Konkurrenz in den letzten 5 Jahren. In den 50 Jahren zuvor gab es nie eine starke und sichere Alternative zum Dollar, weswegen sich der Dollar trotz zeitweiliger Gegenwehr aus anderen Industrienationen zur alleinigen Weltwährung erhob.

Diese alleinige Weltwährung Dollar ist vielen anderen Nationen schon lange ein Dorn im Auge, bringt er sie doch in eine ständige Abhängigkeit zu den USA. Deswegen ersannen führende europäische Politiker Mitte der 90er Jahre den Euro, der das Ziel hat, eine Alternative zum Dollar darzustellen und damit die Macht der USA einzuschränken. Der Plan ist aufgegangen. Die USA konnten die Entstehung der europäischen Währungsunion nicht verhindern und sehen sich plötzlich einem gleich großen und gleich starken Wirtschaftsraum mit einheitlicher Währung gegenüber. Der Euro ist zum größten Feind der USA geworden.

Zwar kann Europa in militärischem und politischem Einfluss nicht nachstehen, zumindest aber wirtschaftlich ist es ein mindestens ebenbürtiger Konkurrent. Im Vergleich zu den USA, die allein in diesem Jahr Schulden von 450 Milliarden Dollar machen, ist der Haushalt der EU halbwegs ausgeglichen. Europa ist finanziell unabhängig und benötigt nicht solch einen weltweiten Kapitalzustrom wie die USA. Dies macht den Euro zu einer attraktiven und sicheren Anlage für Spekulanten weltweit.

Außerdem ist die industrielle Produktion der USA im letzten Jahrzehnt auf ein Rekordtief gesunken. Sie sind zum größten Waren-Importeur weltweit geworden, da sie sich nicht mehr selbst versorgen können. Der exzessive Konsum der Amerikaner schafft allerdings auch eine weitere Abhängigkeit. Vor allem für Exportnationen wie Japan und Deutschland ist der US-Markt als Hauptimporteur enorm wichtig. Würde er durch einen Zusammenbruch der US-Wirtschaft zum Großteil wegfallen, würden diese Export-Wirtschaften mit nach unten gezogen.

Durch die Einführung des Euro ist also eine zweite, stabile und durch einen großen Wirtschaftsraum gesicherte Währung entstanden, die dem Dollar ebenbürtig ist. Gerade aber die hohen Schulden der USA in den letzten Jahren und das rücksichtslose und kriegerische Verhalten der US-Regierung haben viele Investoren zum Umdenken bewegt. Nach anfänglicher Unsicherheit und einem damit verbundenen Kurssturz scheint der Euro in den letzten rund 1 ½ Jahren als bessere Anlage gegenüber dem Dollar. Dies ist vor allem auch auf das Platzen der Spekulationsblase in den USA und den damit verbundenen Kursstürzen in den USA zurückzuführen. Eine kollektive Kapitalflucht aus den USA hat begonnen, die sich im Fall des Dollar-Kurses seit dem Frühjahr 2002 beobachten lässt.

Diese Kapitalflucht stellt eine logische Bedrohung für das Überleben der USA als Weltmacht dar. Statt den 2 Milliarden, die früher zur Deckung ihrer Schulden täglich in die USA flossen, wird heute täglich rund eine Milliarde Dollar Kapital aus den USA abgezogen. Dadurch steigen die Schulden exponential und treiben die USA längerfristig in die Zahlungsunfähigkeit. Dieser Hintergrund lässt einen die neue, aggressive Politik der USA, die zu einer „räuberischen Nation“ (Emmanuel Todd) geworden sind, besser verstehen.

zum kompletten Artikel:
http://www.global-politics.de/modules.php?name=News&file=article&sid=65&mode=&order=0&thold=0
 

DarkEmperor

Geheimer Meister
4. Juli 2003
126
Kann ich nur Zustimmen. Genauso sehe ich diese Dinge auch. Ist halt die Frage danach, welche Personen an den Schlüsselstellungen in dieser Sache sitzen... Wäre interessant zu wissen....
 

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