mmkretsch
Erhabener auserwählter Ritter
- 17. Mai 2008
- 1.113
Folgendes Thema steht schon lange Zeit auf meiner Liste, daß ich mal mit folgender Fragestellung zur Diskussion stellen möchte:
Ist es moralisch vertretbar, ohne zwingende Notwendigkeit das Töten von Tieren zum eigenen Verzehr von Fleisch hinzunehmen?
oder kurz
Dürfen wir Tiere essen?
Natürlich gibt es weitere Aspekte (Gesundheit, Umweltschutz,...), unter denen der Fleischkonsum betrachtet werden könnte, doch ist es gerade die moralische Frage, die mir neuerdings zu denken gibt. Einerseits gehöre ich zu den Menschen, die überdurchschnittlich viel Fleisch verzehren, andererseits habe ich mir bisher nie über moralische Aspekte Gedanken gemacht und weiß mit keiner einfachen Antwort zu kontern - das fängt an, mich zu stören. Unstrittig scheint mir zumindest zu sein, daß die teilweise erreichten Zustände der heutigen Massentierhaltung nicht moralisch vertretbar in Hinblick auf das unnötige Zufügen von Leiden sind; hier kann ich nur zustimmen. Mit einer Gesellschaft, die solches Leiden von empfindungsfähigen Lebewesen tolleriert bzw. ignoriert, kann was nicht in Ordnung sein.
Zugespitzter formuliert:
Sind moralische Bedenken nun übermäßig gefühlsbeladene unf realitätsferne konstruierte Luxusproblemchen von Gutmenschen in Wohlstandsgesellschaften, die sich ironischerweise auch nur den Kopf über sowas zerbrechen können, weil unsere Vorfahren mit ihrem Fleischkonsum zur Entwicklung unserer großen Hirne gesorgt haben
oder
sind wir unmoralische Monster und ignorante Egoisten, die noch auf einer niedrigeren Stufe der moralischen Entwicklung stehen (bleiben wollen) und vor der Verantwortung drücken, auch anders bzw. besser handeln zu können?
Ich setze bei dieser Diskussion erst einfach mal voraus, daß es möglich, wenn auch nicht gänzlich unproblematisch ist (mögliche Mangelerscheinungen, Schwangere, Kleinkinder,...), sich gesund fleischlos zu ernähren. Hier spielen natürlich die Verfügbarkeit von Alternativen, Wissen und Bezahlbarkeit eine Rolle. So gesehen mag selbst in dieser Gesellschaft eine fleischlose Ernährung für viele eine unbezahlbare oder sonstwie nicht verfügbare Utopie sein. Daraus würde folgern: Wer nicht anders kann, darf weiter Fleisch essen.
Über eine rege Beteiligung und nachvollzierbar dargelegte Standpunkte würde ich mich freuen.
In jedem Fall: Weiterhin gute Appetit.
mmkretsch
Ist es moralisch vertretbar, ohne zwingende Notwendigkeit das Töten von Tieren zum eigenen Verzehr von Fleisch hinzunehmen?
oder kurz
Dürfen wir Tiere essen?
Natürlich gibt es weitere Aspekte (Gesundheit, Umweltschutz,...), unter denen der Fleischkonsum betrachtet werden könnte, doch ist es gerade die moralische Frage, die mir neuerdings zu denken gibt. Einerseits gehöre ich zu den Menschen, die überdurchschnittlich viel Fleisch verzehren, andererseits habe ich mir bisher nie über moralische Aspekte Gedanken gemacht und weiß mit keiner einfachen Antwort zu kontern - das fängt an, mich zu stören. Unstrittig scheint mir zumindest zu sein, daß die teilweise erreichten Zustände der heutigen Massentierhaltung nicht moralisch vertretbar in Hinblick auf das unnötige Zufügen von Leiden sind; hier kann ich nur zustimmen. Mit einer Gesellschaft, die solches Leiden von empfindungsfähigen Lebewesen tolleriert bzw. ignoriert, kann was nicht in Ordnung sein.
Zugespitzter formuliert:
Sind moralische Bedenken nun übermäßig gefühlsbeladene unf realitätsferne konstruierte Luxusproblemchen von Gutmenschen in Wohlstandsgesellschaften, die sich ironischerweise auch nur den Kopf über sowas zerbrechen können, weil unsere Vorfahren mit ihrem Fleischkonsum zur Entwicklung unserer großen Hirne gesorgt haben
oder
sind wir unmoralische Monster und ignorante Egoisten, die noch auf einer niedrigeren Stufe der moralischen Entwicklung stehen (bleiben wollen) und vor der Verantwortung drücken, auch anders bzw. besser handeln zu können?
Ich setze bei dieser Diskussion erst einfach mal voraus, daß es möglich, wenn auch nicht gänzlich unproblematisch ist (mögliche Mangelerscheinungen, Schwangere, Kleinkinder,...), sich gesund fleischlos zu ernähren. Hier spielen natürlich die Verfügbarkeit von Alternativen, Wissen und Bezahlbarkeit eine Rolle. So gesehen mag selbst in dieser Gesellschaft eine fleischlose Ernährung für viele eine unbezahlbare oder sonstwie nicht verfügbare Utopie sein. Daraus würde folgern: Wer nicht anders kann, darf weiter Fleisch essen.
Über eine rege Beteiligung und nachvollzierbar dargelegte Standpunkte würde ich mich freuen.
In jedem Fall: Weiterhin gute Appetit.
mmkretsch