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Empörende Zustände

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Empörende Zustände

Teils sind das Geschäftsführer, teils selbständige Handwerksmeister. Ihre Empfehlung, sich zu schämen und sich am Wirtschaftsleben hinfort nicht mehr zu beteiligen, weil sie entweder Versager oder Ausbeuter sind, werde ich ihnen übermitteln.
Der Arbeiter soll also in Kauf nehmen, zwar 40 Stunden pro Woche zu malochen, aber trotzdem noch Geld vom Staat zu bekommen und die Lauferei zu haben? Um dann im Endeffekt, fast das Gleiche zu haben wie jemand der nur ALG II bekommt. Welche Motivation sollte man dafür haben? Kapitalismus beruht doch auf Motivation, mehr Geld zu haben durch viel Arbeit.
Staat dessen könnte der Staat natürlich auch gleich kleine Handwerksbetriebe subventionieren um Arbeitsplätze zu erhalten.
Was genau dabei rauskommt, wird eh abzuwarten bleiben, aber es kann einfach nicht sein, dass Löhne gezahlt werden wie vor 30 Jahren, denn selbst 8,50 € ist doch wohl fast schon ein Witz.
Auch der geplante Mindestlohn von 8,50 Euro wird nach Ansicht der Institute Schaden anrichten. Zwar seien die wirtschaftlichen Konsequenzen „außerordentlich schwer abzuschätzen“. Die Institute erwarten jedoch, dass 2015 etwa vier Millionen Arbeitnehmer vom Mindestlohn betroffen sein werden und 200.000 Arbeitsplätze verloren gehen. Nach Berechnung der Institute kostet der Mindestlohn 0,1 Prozent Wirtschaftswachstum.
Frühjahrsgutachten: Solider Aufschwung - Gefahr durch Mindestlohn - Konjunktur - FAZ
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.265
AW: Empörende Zustände

Er kann auch die Hände in den Schoß legen und nur von staatlichen Hilfen leben. Das ist aber nicht für jedermanns Psyche das richtige. Oder er verläßt seine Heimat und sucht sich Arbeit am anderen Ende der Republik, das passiert auch oft genug. Ist natürlich doof, wenn man zum Beispiel ein Haus hat.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.265
AW: Empörende Zustände

Die Polemik ist wohl kaum auf meiner Seite... Nun, wieso sollen sie sich dann schämen?

TaB schrieb:
Umstrukturierungen schaffen immer Probleme - dasProblem des Mindestlohnes istes, dass ja "von Anfang an" nicht jeder sofort vom Mindestlohn profitiert. Der Friseur im ländlichen Thüringen, der jetzt Mindestlohn zahlen muss, muss die Preise für's "Glatzenschneiden" erhöhen. Das funktioniert nur dann, wenn der Kunde auch Mindestlohn bekommt um dann die höheren Kosten für die "Glatzenpolitur" bezahlen zu können. Wenn das nicht Hand in Hand geht - macht der Friseur den Laden zu, weil er sich seine Angestellten (und sich selbst im Betrieb) nicht mehr leisten kann.man könnte, wenn man denn wollte, in einem solchen Fall verbilligte KfW-Kredite als "Durchhaltekredite" (Zinssatz doppelt so hoch wie der EZB-Zinssatz derzeit ist) anbieten: Der Friseur bekommt "billiges" Geld vom Staat bis die Sache mit dem Mindestlohn flächendeckend gegriffen hat und seine Kunden selbst auch Mindestlohn bekommen.

Du gehst davon aus, daß der Mindestlohn für alle Kunden des Friseurs eine Einkommensteigerung bedeutet, die es ihnen erlaubt, die höheren Preise zu bezahlen. Das ist aber nicht so. Figaro ist Frieur in Thüringer Wald, er hat drei Stammkunden:

Rentner Adolf arbeitet nebenbei als Nachtwächter unter Mindestlohn. Sein Lohn steigt.

Facharbeiter Ronny arbeitet für € 10.50. Sein Lohn steigt nicht.

Lehrling Kevin ist Aufstocker. Sein Lohn steigt, aber sein staatlicher Zuschuß sinkt. Sein Einkommen steigt nicht.

Nur für eine Minderheit, und zwar eine eher kleine Minderheit, wird der Mindestlohn ein höheres Einkommen bedeuten, von höheren Preisen wären aber alle gleichermaßen betroffen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.265
AW: Empörende Zustände

Ich darf Sie zitieren?

Wenn ein Betrieb dicht machen muss, weil er jetzt seinen Facharbeitern den Mindestlohn zahlen muss - ohne Worte. Der Geschäftsführer sollte sich schämen, dass er seine Facharbeiter für unter 8,50 hat arbeiten lassen.

Als Gründe dafür, Löhne unter € 8.50 gezahlt zu haben, fallen mir eigensüchtiges Gewinnstreben (vulgo Ausbeuterei) einerseits und begrenzter geschäftlicher Erfolg andererseits ein. Ich habe Ihre Einlassung daher so verstanden, daß sich Unternehmer, die keine ausreichend hohen Gewinne generieren, um einen willkürlich festgelegten Mindestlohn zahlen zu können, sich für dieses Versagen schämen sollen und daß Sie ihr Verschwinden vom Markt begrüßen.
 

tiktok

Vorsteher und Richter
24. März 2012
727
AW: Empörende Zustände

Der Grund weshalb sich ein Arbeitgeber schämen sollte, war ganz klar benannt. Nämlich, dass er so geringe Löhne an seine Facharbeiter zahlt. Welche psychologischen Profile du erstellst und erfindest, ist vollkommen uninteressant und Polemik.

ABer erstaunlich, dass du irgendwas zitierst, und dir selbst da noch nicht auffällt, dass das, was du geschrieben hast, überhaupt nicht im Zitat vorkommt.
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.729
AW: Empörende Zustände

Teils sind das Geschäftsführer, teils selbständige Handwerksmeister. Ihre Empfehlung, sich zu schämen und sich am Wirtschaftsleben hinfort nicht mehr zu beteiligen, weil sie entweder Versager oder Ausbeuter sind, werde ich ihnen übermitteln.
Ach komm....
Als guter Handwerker kann man zurzeit wieder so viel Kohle machen....weil viele ihr Geld sofort in ihr Haus oder ihre Wohnung stecken, als dass es auf der Bank langsam schmiltzt.

Mein Onkel hat einen Schreinerbetrieb für Terrassen und Carports.
Einen Angestellten.
Hat sich vorletztes Jahr nen Murcielago gekauft....steht jetzt in seinem Carport vor seinem Eigenheim.

Und er zahlt ganz gewiss nicht unter Mindestlohn an seinen Angestellten!
Eher den dreifachen!
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Empörende Zustände

[....]Mein Onkel hat einen Schreinerbetrieb für Terrassen und Carports.
Einen Angestellten.
Hat sich vorletztes Jahr nen Murcielago gekauft....steht jetzt in seinem Carport vor seinem Eigenheim.

200.000 € für einen Sportwagen und kein Geld für eine vernünftige Garage?

[....]Und er zahlt ganz gewiss nicht unter Mindestlohn an seinen Angestellten!
Eher den dreifachen!

In der höchsten Gehaltsgruppe gab es in dem Berufsfeld in 2012 ca. 3600 € Brutto.

Quelle

Wenn ein Handwerker mit einem Gesellen hier solch ein Fahrzeug sein Eigen nennt, ist der alles andere, nur nicht seriös...

Vom Geisteszustand seiner Kundschaft möchte ich nicht reden...
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.729
AW: Empörende Zustände

Wenn ein Handwerker mit einem Gesellen hier solch ein Fahrzeug sein Eigen nennt, ist der alles andere, nur nicht seriös...

Vom Geisteszustand seiner Kundschaft möchte ich nicht reden...
Die Verfemungen mag ich mir doch tunlichst verbitten!
In einer enorm wirtschaftsstarken Region Bayerns mit hoher Eigenheimdichte, bei deren Bewohner das Geld auch recht locker sitzt, darf nach 30 Arbeitsjahren ja wohl ein Sportwagen drin sein!

Gutes Geld für Gute Arbeit, das ist in den Deutschen immer noch verankert!

Bevor ich alle 5 Jahre meine Terasse erneuern muss, weil irgendein Pole mit minderwertigen Hoelzern ums Eck kam, investiere ich GERADE BEI MEINEM HAUS doch in etwas anständiges.

Mein Ziel hier von meinem Onkel zu erzählen war, dass ewJ mit seiner wilden Einschätzung über die finanzielle Labilität des deutschen Handwerks nicht recht hat!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.265
AW: Empörende Zustände

Der Grund weshalb sich ein Arbeitgeber schämen sollte, war ganz klar benannt. Nämlich, dass er so geringe Löhne an seine Facharbeiter zahlt. Welche psychologischen Profile du erstellst und erfindest, ist vollkommen uninteressant und Polemik.

ABer erstaunlich, dass du irgendwas zitierst, und dir selbst da noch nicht auffällt, dass das, was du geschrieben hast, überhaupt nicht im Zitat vorkommt.

Aha. Man schämt sich gemeinhin eines Fehlverhaltens oder eines Versagens. Daher war ich davon ausgegangen, daß Sie es entweder für ein Fehlverhalten oder für ein Versagen halten, geringe Löhne zu zahlen. Wenn Sie das nicht tun, weiß ich nicht, weshalb die Betreffenden sich schämen sollten.

Übrigens habe ich keine Einschätzung der wirtschaftlichen Lage des deutschen Handwerks im allgemeinen oder in den besonders wirtschaftsstarken Regionen Bayerns im besonderen abgegeben, MatScientist. Ich sprach von konkreten, mir bekannten Betrieben, die selbstverständlich in eher strukturschwachen Regionen angesiedelt sind.
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.729
AW: Empörende Zustände

Übrigens habe ich keine Einschätzung der wirtschaftlichen Lage des deutschen Handwerks im allgemeinen oder in den besonders wirtschaftsstarken Regionen Bayerns im besonderen abgegeben, MatScientist. Ich sprach von konkreten, mir bekannten Betrieben, die selbstverständlich in eher strukturschwachen Regionen angesiedelt sind.
Das Geschäftsmodel der von ihnen beschriebenen Betriebe kommt also schon dadurch ins Wanken, dass man Mindestlohnzahlen muss?
Wieviel haben die bisher ihren Arbeitern bezahlt?
6,50 Euro die Stunde?
Da komm ich dann bei einer 40Std Woche auf 320 Euro Personalmehrkosten im Monat.

Welchen Handwerksbetrieb jucken solche marginalen Summen?
Wenn ich mir einen neuen Werkstattwagen samt Ausstattung von snap-on kaufe, sind 3000 Euro weg wie nix.
Wenn ich mir eine neue Hilti-Bohrmaschine kaufe sind 400 euro gleich weg.

Wenn es um 300 Euro im Monat geht, bei 4 Mitarbeitern dann um 1200 Euro, und dies dann BETRIEBSGEFÄHRDEND IST, stimmt was am Geschäftsmodel nicht.

EwJ, wo liegen ca. Die Jahresumsätze der von ihnen erwähnten Betriebe?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.265
AW: Empörende Zustände

Das weiß ich nicht. Sie sind natürlich eher gering, gleichwohl treten diese Betriebe als Arbeitgeber auf und finden Arbeitnehmer. Die Ausstattung dieser Betriebe kann man getrost als vorsintflutlich beschreiben, ich möchte da keine näheren Angaben machen. Jedenfalls haben sie weder an Werkstattwägen noch an Hilti-Bohrmaschinen Bedarf. Es handelt sich noch um echtes Handwerk. Denken Sie eher in die Richtung eines Maßschneiders, der mit einer hundert Jahre alten Nähmaschine auskommt als in die eines KFz-Mechatronikers oder Heizungsbauers.
 

tiktok

Vorsteher und Richter
24. März 2012
727
AW: Empörende Zustände

Wenn Sie das nicht tun, weiß ich nicht, weshalb die Betreffenden sich schämen sollten.

Weil sie ihren Fachkräften solche Löhne zahlen. Wie gesagt interessieren deine psychologischen Profile nicht. Mit so einer Argumentation, wie du sie anbringst, kann man dann alles rechtfertigen, auch polemische Posts.
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Empörende Zustände

ich komme hier langsam nicht mehr mit

es gibt so einige geschäftsmodelle die regional angepasst werden müssen (das ist nur ein beispiel)

und wenn es darum geht das man sich dem markt anpassungen muß, warum auch immer

kann man auch mal sich die frage stellen, ob das überhaupt alles wertvoll ist oder ob ich nicht vielleicht die falsche kundschaft anziehen möchte?
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
5.982
AW: Empörende Zustände

wer ist überhaupt dieser 'markt' ?



dem wahnsinn wurde bloss ein name gegeben. nicht greifbar, nicht real, aber alle reden davon



auch ne hübsche religion....
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.437
AW: Empörende Zustände

Thema Aufstockerei:
Für mich ein Unding, wilder Jäger, weil jeder, der arbeitet, auch so viel verdienen sollte, dass er auf staatliche Hilfe nicht angewiesen sein sollte!
 
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