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US-Video zeigt Misshandlung von Irakern

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Durch diese Vorfälle zeigt sich eindeutig das die Amis keinen Deut besser
sind als irgendwelche anderen Volksgruppen.
Der Nationalsoialismus wäre in den USA genauso möglich gewesen wie
in Deutschland.

Am Anfang dachte ich noch: OK Saddam ist blöd, die Welt ist ohne
ihn besser dran. Und wenn er Massenvernichtungswaffen hat... Weg
mit ihm.

Und man fand nichts. Ok, trotzdem. Sadamm ist weg, wunderbar.
Aber was die Amerikaner da in gerade dem Gefängnis veranstalten
das auch schon Saddam für seine Folterungen benutzte ist ungeheuerlich.
Echt pervers!
Die Amerikaner verlieren damit jede moralische Instanz sich irgendwie
als die 'Guten' zu gebärden!! :evil:
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Es ist die Rede von "zwei Folterskandalen":
Die Erklärungen erhärten einen Verdacht, der schon vor Wochen erhoben wurde: Es gibt zwei Folterskandale. Der eine ist, dass sadistische Perversionen einzelner Militärpolizisten mehr oder minder geduldet, allerdings von niemandem befohlen.

Der andere ist der, dass der Militärgeheimdienst systematisch folterte und foltern ließ. Das hatten auch beschuldigte Soldaten im ersten Skandal ausgesagt.
Einschüchterung auf Befehl
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Berufsverbot für Folter-Juristen?

Amerikas Juristen sind empört über die Gutachten für die US-Regierung, mit denen Foltertechniken in Militärgefängnissen gerechtfertigt werden sollten. Standesverbände erwägen jetzt disziplinarische Konsequenzen für die an den Studien beteiligten Anwälte.

[...]

Eine Abteilung hochrangiger Militäranwälte hatte schon vergangenen Monat die American Bar Association, den Standesverband aller US-Juristen, über Versuche der zivilen Pentagon-Führung unterrichtet, den Rechtsschutz von Gefangenen zu unterminieren. "30 Jahre lang haben wir die Genfer Konvention strikt angewandt", klagte einer der Experten, "wenn man jetzt den Leuten beibringt, dass es schon in Ordnung geht, das Recht zu brechen, kann niemand sagen, wo das aufhört." Harold Hongju Koh, Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Yale, beschreibt die Foltergutachten als "eklatant falsch, schlicht eine fehlerbelastete Rechtsanalyse". Die Vorstellung, der Präsident verfüge über "eine verfassungsmäßige Vollmacht, die Folter zu gestatten, ist das Gleiche, als würde man sagen, er habe die Vollmacht, einen Genozid anzuordnen".

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,303941,00.html


Ich glaube eigentlich nicht, dass es wirklich ein bemerkenswertes Nachspiel für die Anwälte haben wird, aber man darf gespannt sein...
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
Die Vorstellung, der Präsident verfüge über "eine verfassungsmäßige Vollmacht, die Folter zu gestatten, ist das Gleiche, als würde man sagen, er habe die Vollmacht, einen Genozid anzuordnen".

alle macht dem führer?...kommt mir so bekannt vor...

Ich glaube eigentlich nicht, dass es wirklich ein bemerkenswertes Nachspiel für die Anwälte haben wird

mit rückendeckung von entscheidender stelle wohl eher nicht.
vielleicht bekommen eher die kritiker in zukunft probleme.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
Interview mit Thomas Blanton. Er ist Direktor des National Security Archive (NSA) an der George-Washington-Universität in Washington. Das NSA hat sich auf die Veröffentlichung ehemals geheimer Regierungsdokumente spezialisiert, deren Herausgabe durch das US-Gesetz »für die Freiheit der Information« (Freedom of Information Act) erzwungen wird. Im Internet hat das NSA die Folterhandbücher der CIA zugänglich gemacht

http://www.jungewelt.de/2004/06-14/019.php

mit freundlichen grüßen besonders an dark, der scheinbar immer noch von isolierten einzelfällen durchgeknallter GIs ausgeht :wink:
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
Samhain schrieb:
mit freundlichen grüßen besonders an dark, der scheinbar immer noch von isolierten einzelfällen durchgeknallter GIs ausgeht
ja, das bin ich wohl zu unrecht...

trotzdem möchte ich noch was dazu sagen:

Im Gefängnis hing ein Lehrposter aus, auf dem die diversen Verhörtechniken erläutert wurden – darunter auch die gefürchteten Streß- und Zwangsmaßnahmen, die auf den Fotos zu sehen sind, die den Skandal ausgelöst haben.

der mann behauptet, dass die bilder und hinweise auf dem poster die gleichen sind wie die auf den fotos. das glaube ich nicht. wären es die gleichen, dann wäre ein skandal vorprogrammiert gewesen, weil man mit einem abweichler hätte rechnen müssen, der das alles ausgeplaudert hätte.
ich denke inzwischen schon auch, dass gewissen foltermethoden als verhörmethoden gefordert waren, aber ich glaube nicht, dass es die waren von den fotos.
meiner meinung nach sind diese bilder einfach viel zu primitiv und billig für eine echte sinnvolle erniedrigung der gefangenen; man erreicht mit diesen erniedrigungen das gegenteil von dem was die cia erreichen will, nämlich eine stärkung des gefangenen in bezug auf resistenzfähigkeit. die cia hat meiner meinung nach andere methoden, so wie die mit dem gefangenen mit den stromkabeln an den händen.
das was die anderen gi's gemacht haben, so wie diese frau, war unter allem niveau und sinnlos. deshalb glaube ich nicht, dass es lizensiert war.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Es handelt sich um Rechtsgutachten aus dem Justiz- und aus dem Verteidigungsministerium, eines datiert im August 2002, das andere im März 2003. Beide sind ans Weiße Haus gerichtet. Und dort nicht an irgendwen, sondern an Alberto Gonzalez, den juristischen Berater des Präsidenten. Beide Memos benutzen im Kern dasselbe Argument. Danach sei der amerikanische Präsident im Antiterror-Kampf nicht unbedingt an amerikanische Gesetze und internationale Vereinbarungen wider die Folter gebunden. Im Schreiben aus dem Justizministerium heißt es, Folter von Al Quaida Mitgliedern „kann gerechtfertigt sein“. Internationale Abkommen gegen Folter „können verfassungswidrig sein, soweit sie sich auf Verhöre beziehen“, in denen ein Terrorverdächtiger verhört werde.
Die Anwälte des Justizminister John Ashcroft unternehmen es, die Folter zu definieren. Damit etwas als Folter zu bezeichnen sei, müsse „der Schmerz so intensiv werden wie während eines ernsten Unfalls, etwa Organversagen, Beeinträchtigung der Körperfunktionen oder sogar Tod.“ Um mentale Folter handelt es sich nach dem Verständnis des Justizministeriums erst dann, wenn eine grausame und inhumane Psycho-Technik angewandt wird, und zwar „monate- oder sogar jahrelang“.

(Hervorhebungen von mir)

weiter:
http://www.zeit.de/2004/25/abughraib





Dark schrieb:
meiner meinung nach sind diese bilder einfach viel zu primitiv und billig für eine echte sinnvolle erniedrigung der gefangenen; man erreicht mit diesen erniedrigungen das gegenteil von dem was die cia erreichen will, nämlich eine stärkung des gefangenen in bezug auf resistenzfähigkeit.

Davon bist du überzeugt? Egal in welchem Kontext solche Methoden angewandt werden, man erreicht damit eine Stärkung des Gefangenen "in bezug auf seine Resistenzfähigkeit"?

Das nenne ich mal eine interessante Aussage... Wie kommst du zu dieser Überzeugung?
Glaubst du nicht, dass die Wirkung vom Kontext und den bisherigen Eindrücken, Konditionierungen und Erfahrungen abhängig ist?
Oder warst du etwa schon mal in einer derartigen Situation und kannst beurteilen, wie "resistent" die menschliche Psyche ganz grundsätzlich ist bzw. wird... oder bist gar ein Mentizid-Experte?

Ich frage nicht, weil ich davon überzeugt wäre, dass alle Maßnahmen bis ins kleinste Detail komplett in der genauen Art und Weise angeordnet gewesen sind (was ich zudem nicht glaube - man stützt sich auch in Hierarchien in gewisser Weise auf die Eigeninitiative), aber die Basis deiner oben zitierten Aussage würde mich wirklich interessieren.


mfg
 

JimmyBond

Einsamer Schütze
7. Mai 2003
1.593
ich stimme da Dark zu. allein schon bloed genug das die us-regierung zu gelassen hat das videos ueberhaupt gemacht werden. trotzdem glaub ich das diese videos/bilder nicht die wahre vorgehensweise der us-foltermethoden zeigt. denn diese methoden sind nunmal sinnlos:!:, herr gott nochmal.

:evil:
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
JimmyBond schrieb:
trotzdem glaub ich das diese videos/bilder nicht die wahre vorgehensweise der us-foltermethoden zeigt. denn diese methoden sind nunmal sinnlos:!:, herr gott nochmal.

"Sinnlos" sind sie also. Vor kurzem wurde hier zwar noch heftig bestritten, dass überhaupt Foltermethoden offiziell abgesegnet werden - inzwischen weiß man aber natürlich schon ganz genau, wie die akzeptierten Foltermethoden konkret aussehen, welche genauen Ziele damit ausschließlich verfolgt werden dürfen, in welchem Kontext sie wie eingesetzt werden usw. - ansonsten könnt ihr ja schlecht deren Sinn beurteilen...

Folter und Erniedrigung kann verschiedenen Zwecken dienen, von einer extremen Verhörmethode bis hin zum Einsatz im Kontext einer Gehirnwäsche oder der reinen Verängstigung von anderen Gegnern nach der Freilassung der Opfer.


Nebenbei sollte der Brainwashing-Artikel im WV-Lexikon erwähnt werden:
http://www.ask1.org/redaktion/lex.php?id=168&first=B
 

JimmyBond

Einsamer Schütze
7. Mai 2003
1.593
dann erzaehl mir mal bitte was es ihnen taktisch nuetzt ihre gegner einer gehirnwaesche zu unterziehen :?:

....der reinen Verängstigung von anderen Gegnern nach der Freilassung der Opfer

das glaub ich nun wirklich nicht. die gegner selbst, haben auch kentnisse in sachen folter. und die setzen sie auch ein. genau wie wir deutschen, die franzosen, die englaender und so weiter und sofort. die OA der bundeswehr werden darin geschult. falls sie gefangen genommen werden sollten kein wort ueber den einsatz preiszugeben. das bedeutet also das sie genau wissen das sie eines tages gefangen genommen und gefoltert werden koennen und trotzdem fuehren sie ihren job. das wird bei terroristen nicht anders laufen.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
....der reinen Verängstigung von anderen Gegnern nach der Freilassung der Opfer

das glaub ich nun wirklich nicht. die gegner selbst, haben auch kentnisse in sachen folter. und die setzen sie auch ein. genau wie wir deutschen, die franzosen, die englaender und so weiter und sofort. die OA der bundeswehr werden darin geschult. falls sie gefangen genommen werden sollten kein wort ueber den einsatz preiszugeben. das bedeutet also das sie genau wissen das sie eines tages gefangen genommen und gefoltert werden koennen und trotzdem fuehren sie ihren job. das wird bei terroristen nicht anders laufen.

Du meinst also, Einschüchterung ist ein vollkommen schwachsinniges Vorhaben, weil Soldaten und Terroristen nunmal darauf trainiert werden, mit allem zu rechnen? Willst du mir ernsthaft erzählen, das Einschüchterung überhaupt keine Rolle spielt?

Ich versuche mich mal möglichst kurz zu fassen (ich finde das Ganze eigentlich schon viel zu offensichtlich für weitere Erklärungen): Du beschreibst das Training der Soldaten, die mit Standhaftigkeit, Stärke etc. indoktriniert werden - was glaubst du denn, warum das notwendig ist? Eben weil es so etwas wie Angst gibt, die sich vor allem angesichts des Feindes zeigt.
Die Angst, die der Feind einflößt ist eben die Ursache für die starken Indoktrinationen innerhalb von Armeen, das zweite verhindert nicht das erste, sondern soll dessen Wirkung einschränken.


JimmyBond schrieb:
dann erzaehl mir mal bitte was es ihnen taktisch nuetzt ihre gegner einer gehirnwaesche zu unterziehen :?:

Was soll die Frage? Würde es ihnen etwa nichts bringen?

Ich behaupte im Gegensatz zu dir und Dark nicht, genau zu wissen, welche Foltermethoden zu welchem Zweck abgesegnet werden - da ich es eben nicht weiß!
Ich habe einige Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt, zahlreiche weitere wären vorstellbar, und ich würde bisher relativ wenige wirkliich ausschließen.
Mir geht es hier momentan vor allem um die von euch hervorgebrachten Überzeugungen, die für sehr naiv halte.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
hives schrieb:
Davon bist du überzeugt? Egal in welchem Kontext solche Methoden angewandt werden, man erreicht damit eine Stärkung des Gefangenen "in bezug auf seine Resistenzfähigkeit"?
ja, das tut man meiner meinung nach
ich denke, dass man das, was für die cia oä. organisationen sinnvoll ist, also informationen zu erhalten, so nicht erreicht werden kann.
das geht nur durch andere methoden, wie folter mit schmerzen und oder dinge wie schlafentzug oder so etwas....

das (vor allem die sexuellen misshandlungen) sind wie schon des öfteren erwähnt erniedrigungen, jedoch ohne bestimmten hintergrund oder motivation, so wie sie bei der folter beim verhörr vorhanden wäre...

hives schrieb:
... oder bist gar ein Mentizid-Experte?
nein, das bin ich nicht wie du dir ja denken kannst, aber ich habe meine meinung dazu und kann diese auch ausreichend begründen.
und wenn man nur über das reden und vermutungen anstellen darf, worin man experte ist, dann könnten wir eigentlich das forum schließen, weil es dann wenig gesprächsstoff geben wird...


hives schrieb:
Ich behaupte im Gegensatz zu dir und Dark nicht, genau zu wissen, welche Foltermethoden zu welchem Zweck abgesegnet werden - da ich es eben nicht weiß!
das habe ich auch nicht behauptet, ich weiß nur, oder glaube zu wissen, dass die methoden von den fotos (das mit den gefangenen mit den elektroschocks mal ausgenommen) nicht den zielen dienen, die eine geplante folterung verfolgen würde.
was ist daran naiv?
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Wenn man jemanden Foltert muss man zuerst seinen Willen brechen, und dazu st es egal, wie. Also auch sexuelle Erniedrigung...

Oder aber, es werden Gehirnwäschen duchgeführt, Umerziehungen. Auch dafür muss der Wille gebrochen werden und dann werden die McDonald-Parolen eingetrichtert...

Auf jeden Fall zeigen diese Bilder, ob nach Handbuch oder nicht ( :roll: ) eine starke Erniedrigung der Gefangenen, total ausgeliefert den Wärtern (innen).

Ich denke mal das geht unter psychologische Folter. Tätliche Gewalt wäre dann noch eine Stufe höher. Aber beide Methoden sind für die Opfer grausam und falls sie wieder freikommen ein klarer Suizidgrund. Vielleicht gewollt...

Gruss
G. (auch kein Experte, rein subjektiv)
 

JimmyBond

Einsamer Schütze
7. Mai 2003
1.593
im grunde geht es doch darum wieviel zeit man in sein "opfer" investieren moechte. wenn man die methoden einsetzt die wir auf fotos sehen konnten dann benoetigt man bestimmt mehrere wochen bis man anfangt zu reden. es gibt effektivere methoden die man einsetzen kann um das "opfer" innerhalb kuerzester zeit zu reden zu bringen.
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
@JimmyBond
Ich stimme Dir zu.
Ja, dann greift man auf Schmerzen zurück. Nach dem Motte, je schneller desto grausamer.

Scheinbar hatten die Amis hier keinen Stress. Ausserdem nehme ich mal an, wird in den echten Folterzellen kaum gefilmt...
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
_Dark_ schrieb:
hives schrieb:
Davon bist du überzeugt? Egal in welchem Kontext solche Methoden angewandt werden, man erreicht damit eine Stärkung des Gefangenen "in bezug auf seine Resistenzfähigkeit"?
ja, das tut man meiner meinung nach

Dann würde ich dir eine Beschäftigung mit Psychologie empfehlen. Auch bspw. sexuelle Erniedrigung führt je nach Kontext zu unterschiedlichen Reaktionen. Ich verstehe nicht, wo du deine Trennlinie ziehen willst. Sowohl körperliche als auch psychische Qualen werden bei Folterungen und Erniedrigungen eingesetzt.

Ich würde dir auch empfehlen, mal den verlinkten Brainwashing-Artikel zu lesen. Bis auf die letzte Phase gibt es viele Parallelen.

ich denke, dass man das, was für die cia oä. organisationen sinnvoll ist, also informationen zu erhalten, so nicht erreicht werden kann.
Diese Einstellung kann ich nachvollziehen, mache jedoch einige Einwände:

1. Die Grenzen sind konstruiert. Wie du schon bemerkt hast, musst du Abstriche machen - du hast wahrscheinlich nicht alle Berichte gelesen und nicht alle Bilder gesehen, musstest aber schon einräumen, dass bspw. die Elektroschocks in deine Vorstellung der cia-gerechten Folter passen.
Würdest du bspw. vollkommen ausschließen, das es akzeptiert wird, wenn die Terroristen nackt ausgezogen werden, zb. als Schutzmaßnahme? Ich wäre mit verallgemeinernden Aussagen schon allein aus diesem Grund vorsichtig, und würde mich an deiner Stelle eher auf das konkrete Nennen von Einzelfällen, in denen du keinen Sinn siehst, beschränken.

2. Du kennst das System nicht wirklich. Du vermutest Intentionen, Motive, Verfahrensweisen etc. Es sind jedoch problemlos Alternativen vorstellbar, was dich jedoch nicht davon abhält deine Vorstellungen von System, Intentionen, Grenzen etc. ohne Begründung vorauszusetzen...

3. Nehmen wir an, die Täter foltern nur, um von Gefangenen direkt Informationen zu bekommen (naive Vorstellung, aber bleiben wir mal dabei): Warum sollten sie ihre Opfer nicht auch sexuell erniedrigen?
Ich halte das für eine offene Frage.



das geht nur durch andere methoden, wie folter mit schmerzen und oder dinge wie schlafentzug oder so etwas....

Wie oben schon erwähnt: beschäftige dich mal mit Folter (oder auch mit Brainwashing, zu dem es viele Parallelen gibt), du wirst immer auf psychische und physische Gewalt stoßen.

das (vor allem die sexuellen misshandlungen) sind wie schon des öfteren erwähnt erniedrigungen, jedoch ohne bestimmten hintergrund oder motivation, so wie sie bei der folter beim verhörr vorhanden wäre...

Es gibt erstens für alles einen Hintergund und zweitens für alle Handlungen eine Motivation. Du beziehst dich wohl eher auf eine offizielle Rechtfertigung, die es natürlich nicht gibt.
Wie oben schon erwähnt, müssen Foltermethoden nicht nur dem Verhör dienen, sondern können auch andere Zwecke erfüllen. Davon abgesehen würde ich bestreiten, dass es bei Erniedrigungen allgemeingültige und universal akzeptierte Grenzen gibt, was einem Verhör dienen kann, und was nicht. Der ZUsammenbruch von Opfern ist eben eine Situation, die oft angestrebt wird, und theoretisch durch jegliche Form der Folter mit erreicht werden kann.

hives schrieb:
... oder bist gar ein Mentizid-Experte?
nein, das bin ich nicht wie du dir ja denken kannst, aber ich habe meine meinung dazu und kann diese auch ausreichend begründen.

Du hast deine Meinung, und die darfst du natürlich auch haben. Allerdings tätigst du Aussagen, die du eben nicht ausreichend begründen kannst.
aktuelles Beispiel:

das was die anderen gi's gemacht haben, so wie diese frau, war unter allem niveau und sinnlos.

Du bezeichnest hier etwas als sinnlos, ohne die Hintegründe zu kennen -du kannst eben nicht begründen, dass diese Taten in ihrem Kontext sicherlich keinen Zweck erfüllt haben.

Du kanst vielleicht einerseits nicht glauben, dass derartigen Taten wirklich ein System oder Kozept zugrunde liegt - aber du kannst es andererseits auch nicht ausschließen - vor allem, wenn du wenig Ahnung hast, wie die eigentlichen Konzepte und Systeme aussehen...
Ich sehe in derartigen Äußerungen vor allem emotional gefärbte Ansichten sprechen, in der Richtung: "nein, das kann ich mir so nicht vorstellen", und das ist ja auch okay, wenn es so formuliert wird.
Was mich gestört hat, war die Darstellung derartiger Methoden als "sinnlos", als würde es von vorneherein feststehen, das solche Vorfälle nur singuläre Einzelfälle ohne irgendeinen Bezug zum System sein können...


und wenn man nur über das reden und vermutungen anstellen darf, worin man experte ist, dann könnten wir eigentlich das forum schließen, weil es dann wenig gesprächsstoff geben wird...

Das fordere ich auch nicht, sonst müsste ich viel zu oft selbst schweigen :wink:

hives schrieb:
Ich behaupte im Gegensatz zu dir und Dark nicht, genau zu wissen, welche Foltermethoden zu welchem Zweck abgesegnet werden - da ich es eben nicht weiß!
das habe ich auch nicht behauptet, ich weiß nur, oder glaube zu wissen, dass die methoden von den fotos (das mit den gefangenen mit den elektroschocks mal ausgenommen) nicht den zielen dienen, die eine geplante folterung verfolgen würde.
was ist daran naiv?

Du glaubst dir über Sinn, Zweck und Ausgestaltung von Folterungen im Klaren zu sein, ohne diese Ansicht für dich begründen zu müssen - die Beweiskraft der Fotos für den existierenden Alltag der Folter wird dabei übergangen, aber das motiviert dich auch nicht zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit dem so vollkommen anderen akzeptierten System der Folter...
Aber du weißt, oder glaubst zu wissen :wink:
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Mikolasheks Bericht bestätigt, was nicht anders sein darf...:

Mehr Folter, aber "nicht systematisch"

US-Armee: Misshandlungen in Irak und Afghanistan

US-Soldaten haben in den Gefängnissen im Irak und Afghanistan nach Angaben einer internen Untersuchung der Armee in insgesamt 94 Fällen Gefangene misshandelt. Das geht aus einem Bericht des Generalinspekteurs des Heeres, Paul Mikolashek, hervor, der am Donnerstag dem US-Senat in Washington vorgelegt wurde. Bis zum 9. Juni habe es 94 bestätigte oder mutmaßliche Fälle aller Arten von Misshandlung gegeben, darunter Gewaltanwendung und sexuelle Aggressionen, sagte der Interims-Heeresminister Les Brownlee bei einer Anhörung vor dem Streikräfteausschuss des Senats. Das Pentagon hatte bisher die Zahl von etwa 75 Misshandlungsfällen angegeben.

Der Untersuchung zufolge inhaftierte die US-Armee seit dem 1. Oktober 2001 in Afghanistan und Irak bis zu 50.000 Menschen. Die Fälle von Misshandlung seien Einzelfälle und deuteten nicht auf ein systematisches, strukturelles Problem hin, heißt es in dem Bericht. Eine kleine Gruppe von Soldaten habe bestehende militärische Vorgehensweisen schlecht umgesetzt.

http://www.n24.de/politik/ausland/?a2004072312121484140


Im Radio waren vorhin ein paar vereinzelte Kommentare demokratischer Abgeordneter zu hören... schriftlich fand ich dazu weder in deutschen noch in amerikanischen Medien etwas... dort liest man eben vor allem (wenn die Meldung nicht komplett untergeht) wie bei n24, das alles Einzelfälle sind, keine Systemfehler vorliegen etc.

Ein Demokrat sagte dazu jedenfalls sinngemäß: "weil man nicht danach sucht, wird man natürlich auch nichts finden".

Desweiteren fand ich ganz interessant, das in den 94 sogenannten Misshandlungsfällen offenbar zahlreiche Einzelfälle bzw. Misshandlungen an verschiedenen Personen zusammengefasst werden... auch hierzu schweigen sich die meisten Medien aus...
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Nach Angaben der Tageszeitung "New York Times" haben die bisherigen Zeugen in der Anhörung von einem "Gefängnis im Chaos" berichtet, in dem US-Militärpolizisten unter anderem auch einen Ring von Prostituierten betrieben und illegal Alkohol verkauft hätten. Kein Zeuge habe aber ausgesagt, dass es einen direkten Befehl gegeben habe, die Häftlinge - wie auf den rund 280 Misshandlungsbildern festgehalten - zu behandeln.
Lynndie England spricht von Einschüchterungstaktik
 

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