Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Ist Glauben pflicht ?

zeskwetsch

Geheimer Meister
27. Dezember 2002
238
zauberweib schrieb:
@ zeskwetsch - ich werd dir meine posts in zukunft zum genehmigen geben.. oder noch besser.. du kriegst die hälfte davon hab, damit du auch was zum posten hast *lol* :) :) :)
Das ist lieb. (Hey, wieso gibt es hier kein Herzchen-Smiley? :cry: )


Produktivität: Stundenlang reden, nichts sagen, das ist das Rezept - Tausende Politiker können nicht irren.
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
@Zauberweib

Ich finde du hast die Sache auf den Punkt gebracht. Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.
Was aber Arroganz angeht!
Ich finde auch, dass du in diesem Punkt recht hast. Allerdings gibt es nunmal einige Personen, die so erzogen wurden und was man auch versuchen würde, man kann ihnen sowas nicht ausreden.
Arroganz und Scheinheiligkeit sind negative Einstellungen, aber es kommt immer noch darauf an was ein Mensch daraus macht.
Ich finde es schade, dass Arroganz meistens dafür benutzt wird, um andere Menschen fertig zu machen, aber es muss nicht so sein.
Arroganz kann auch für gute Dinge benutzt werden: Wenn du z.B. einen Freund verteidigt, weil ihn ein anderer fertig macht und beim Streit mit dieser Person arrogant bist, kann es für deinen Freund vielleicht hilfreich sein.
Es wäre ein großer Unterschied dazu, als würde man hochnäsig durchs leben laufen.
Aber trotzdem wäre ich mit Arroganz immer vorsichtig!
Was Scheinheiligkeit angeht: Es ist schade, wenn nur Scheinheiligkeit einer Person dazu verhilft anderen zu helfen, aber wenn es solche Menschen nicht geben würde, würde so gut wie kein Mensch irgendjemanden helfen.
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Übrigens! Wenn jemand totale angst vor einer Bestrafung hat, kann er unmöglich scheinheilig sein. Er müsste ja auch angst haben, dass er für seine Scheinheiligkeit bestraft werden kann.
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Beeindruckend wie schnell manche hier über Personen die sie kaum kennen urteilen können. Mittlerweile bin ich also schon der religiöse Fanatiker der seine Kinder verprügelt, unindividualistisch, schleimig und scheinheilig. Das zeugt für mich nur wie sehr eure Köpfe von Vorurteilen und Schubladendenken durchwachsen sind.


@zauberweib:
nicht stehlen, aus angst vor einer bestrafung? hast du selber denn kein bewusstsein, gefühl dafür, was recht ist und was nicht?
Ok. Du findest eine Geldtasche und bist dir 100% sicher, daß dich niemand gesehen hat. Was machst du damit? Denk mal ehrlich drüber nach. Was hindert dich dran dir das Geld zu schnappen? Ein wenig Geld kann man ja immer brauchen. Jeder andere würd es auch nicht zurückgeben. (Ich erwarte mir keine direkte Antwort auf die Frage, da sowieso niemand eingestehen würde, daß er sie mitnähme. Ohne dir im geringsten etwas unterstellen zu wollen)

und armenspeisung, weil man dann belohnt wird? also, wenn ich einem hungernden was zu essen gebe, dann aus eben jenem grund... weil er hunger hat..
Ja gut erkannt. Einen Hungernden erkennt man daran, daß er Hunger hat. Aber warum sollte ich ihm deshalb was zu essen geben?
Mein Glaube packt mich eben an meinem eigenen Egoismus. Es gibt nichts Gutes das ich auf Erden unternehme ohne daß ich dafür belohnt werde, und es gibt nichts Schlechtes wofür ich keine Bestrafung zu erwarten habe. Jeder von uns ist ein Egoist, der eine mehr der andere weniger. Nur wird mein Egoismus durch den Glauben umgemünzt und zwar auf das Jenseits. Hier in diesem Leben vernimmt man von meinem Egoismus aber nur relativ wenig. Wenn ich einer armen Familie Geld gebe, dann erwarte ich nicht, daß irgendjemand mit dem Finger auf mich zeigt und sagt: "schaut das ist der großzügige Kerl...", sondern ganz im Gegenteil ich unternehme es geheim, eine Sache zwischen Gott und mir.

Es mag sein, daß sich mein Verhalten in gewissen Mustern abspielt. Diese Muster haben jedoch Allgemeincharakter und lassen großen Spielraum.

ich strebe damit eine lebenseinstellung, weltanaschauung an, die es mir ermöglicht, VON SELBER das richtige zu tun.
Ich halte das für durchaus egoistischer als meine Aussage. Ich unterordne mein Verhalten göttlichen Maßstäben, die ich glaube in meiner Religion gefunden zu haben.


muhman schrieb:
Übrigens! Wenn jemand totale angst vor einer Bestrafung hat, kann er unmöglich scheinheilig sein. Er müsste ja auch angst haben, dass er für seine Scheinheiligkeit bestraft werden kann.
Richtig erkannt. Ich will mich nicht als den Oberehrlichen hinstellen. Aber ich kämpfe u.A. auch ständig gegen meine Scheinheiligkeit.

Grüße fumarat
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
@fumarat

Es liegt mir fern hier irgendjemanden in eine Schublade zu stecken!
Ich wollte vorhin nur ausdrücken, dass ich es als solches Empfinde.
Ich hatte nicht über dich geurteilt, sondern vielmehr über deinen Text und ich habe es nur deshalb als unindividualistisch empfunden, weil ich diese Argumentation schon von vielen gehört haben. Diese Leute haben praktisch genau das gleiche gesagt wie du.

Was deine Glaubenseinstellung angeht! Naja Meinung Einstellung ist da komplett anders. Ich bin aber deshalb nicht der Meinung, dass dein Glaube falsch ist.
In erster Linie kommt es ja darauf an, dass man durch seine Religion seinen Frieden findet und somit ein besserer Mensch wird.
Jeder muss halt selbst entscheiden welcher Weg für ihn der richtige ist.
Schlechte Menschen gibt es in allen Glaubensrichtungen. Daran ist aber bestimmt nicht die Religion schuld.
Immerhin hat jeder seinen freien Willen und einen Verstand!
 

Weltenbummler

Großmeister
24. Juni 2002
69
@ noToM:

nun, auch wenn ich meinen ersten Text über Religion bewusst allgemein gehalten habe, so gehöre ich selber doch einem der "klassischen Bekenntnisse" an: aktives Mitglied in einer Gemeinde der Evangelischen Landeskirche Westfalens, oder knapp gesagt, Evangele. Und aktiv, weil ich mich nicht nur als zwangsgetauftes Wesen, das brav seine Kirchensteuer verrichtet, betrachte, sondern auch bewusst dem christlichen Glauben anhänge, in einer Gemeinde aktiv teilnehme usw. Ansonsten wäre es auch ehrlich, der Kirche den Rücken zuzukehren, auszutreten und sie nicht mehr finanziell zu unterstützen. Was einen in der heutigen Zeit scheinbar sowieso gesellschaftlich angesehener werden lässt als umgekehrt.

Nur führt das für mich nicht zu dem Umkehrschluss, dass ich diesen Glauben für alle Menschen als Pflicht ansehe, oder als einzigen Weg, diesem Leben einen Sinn zu geben. Ich kann zunächst immer nur für mich selber sprechen: für mich sind die Grundlagen des christlichen Glaubens ein religiöses Weltbild, in dem ich mich wiederfinden kann, mich aufgehoben fühle. Auch wenn ich einige theologische Aspekte für mich anders interpretiere als die öffentliche Lehrmeinung der Kirche; aber erstens ist diese im evangelischen Bereich sowieso ziemlich dehnbar und offen und dient in erster Linie dazu, sicherzustellen, dass man trotz aller Individualität immer noch eine zusammengehörige Gemeinschaft darstellt, und als Glied unserer Kirchengemeinde ist es mir auch noch nicht passiert, dass man mir mit Rausschmiss gedroht hat, weil ich Fragen stelle und Zweifel habe ... unseren Pastoren geht es regelmäßig genauso ...:)
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
fumarat hat geschrieben
Beeindruckend wie schnell manche hier über Personen die sie kaum kennen urteilen können. Mittlerweile bin ich also schon der religiöse Fanatiker der seine Kinder verprügelt, unindividualistisch, schleimig und scheinheilig. Das zeugt für mich nur wie sehr eure Köpfe von Vorurteilen und Schubladendenken durchwachsen sind.

mein lieber, verdreh nicht die tatsachen. wir antworten nur auf die art und weise, wie du uns ansprichst... wenn dir das echo nicht gefällt, das du erntest, dann solltest du was anderes rufen... :)

@zauberweib:
Ok. Du findest eine Geldtasche und bist dir 100% sicher, daß dich niemand gesehen hat. Was machst du damit? Denk mal ehrlich drüber nach. Was hindert dich dran dir das Geld zu schnappen? Ein wenig Geld kann man ja immer brauchen. Jeder andere würd es auch nicht zurückgeben. (Ich erwarte mir keine direkte Antwort auf die Frage, da sowieso niemand eingestehen würde, daß er sie mitnähme. Ohne dir im geringsten etwas unterstellen zu wollen)

genau das tust aber hiermir.. mit etwas unterstellen. wenn ich eine geldbörse finde, dann werfc ich sie in den nächsten postkasten, weil sie von dort an den eigentümer zurückgebracht wird. (oder wenn ich eine adresse ausfindig machen kann, bringe ich sie direkt dorthin. auch das habe ich schon getan) es ist tatsächlich SO EINFACH das richtige zu tun. wenn ds geld nämlich in einer geldbörse ist, dann ist es nämlich ganz eindeutig, dass es jemanden gehört. jemand, den man in aller regel sogar zuordnen kann (personalausweis, oder was man halt so im geldbeutel hat).
anders sieht die sache aus, wenn es herrenloses geld ist. habe schon mal einen 50-mark-sein auf dem gehweg gefunden.. der lag da einfach da und die leute sind dran vorbeigelaufen.. nunja.. ich hab mich gebückt und ihn natürlich behalten.
auch die plastiktüte voller geld, die mal vor einigen jahren jemand am strassenrand gefunden hatte. die hätte ich im leben nicht auf die polizei gebracht.. das waren ca. 30.000 mark wenn ich mich recht erinnere. da hätte ich mal vorsichtig einen schein ausgegeben um zu kucken, ob die nicht irgendwie markiert sind. und wenn nicht, hätt ich es behalten. aber ganz verbindlich.
doch in dem moment, wo ich es zuordnen kann, wem das geld nun gehört, dann bekommts derjenige auch wieder. ganz einfach. und ungeachtet der tatsache desson, ob mich jemand dabei beobachtet oder nicht. denn ICH weiss es ja..


Ja gut erkannt. Einen Hungernden erkennt man daran, daß er Hunger hat. Aber warum sollte ich ihm deshalb was zu essen geben?

aus einem ganz einfachen grund: weil ich ein liebevoller mensch bin. oder anders gefragt: welchen grund gibt es, einen hungernden leiden zu lassen, wenn du die möglichkeit hast, ihm zu helfen? sorry, aber deine antworten und ansichten, die du hier preisgibst, erwecken den anschein, als wärst du wirklich ein durch und durch böser mensch... *grusel*

Mein Glaube packt mich eben an meinem eigenen Egoismus. Es gibt nichts Gutes das ich auf Erden unternehme ohne daß ich dafür belohnt werde, und es gibt nichts Schlechtes wofür ich keine Bestrafung zu erwarten habe.

da es das ist was du glabust, ist es auch so für dich.. genaugenommen sehe ich es ähnlich, allerdings nicht so berechnend wie du.. ich sehe es eher so, dass ich alles was sich aussende, irgendwie irgendwo irgendwann auch zurückbekomme. das ist etwas, von dem ich behaupten kann, dass es einfach stimmt. diese weisheit habe ich als "wahrheit" angenommen, weil ich mich eines tages mal hingesetzt habe, und mein ganzes leben von so früh wie möglich zum damaligen zeitpunkt nochmalrevue passieren liess, und es nur eine logische schlussfolgerung gab: alles was ich aussende, kommt zurück.
das ist einfach eine tatsache für mich.. aber nicht beweggrund, ettwas zu tun oder nicht zu tun.. verstehst du den unterschied? ich mache doch die dinge nicht, weil ich dafür belohnt werde, sondern weil ich es will. für mich macht das einen gewaltigen unterschied aus.. ich meine, selbst wenn (WENN!) es so wäre, dass 99 % der menschen das geld einer gefundenen geldbörse behalten würden, rechtfertigt dies doch noch lange nicht, dass ich denselben fehler begehen würde. ich muss nach dem handeln, was für mich richtig ist. nicht was andere tun und lassen bzw. warum sie es tun und lassen.
mal ne frage, wenn du mal was gutes machst, und die erwartete(!!!) belohnung ausbleibt, hörst du dann auf gutes zu tun? weil es sich nicht lohnt? und kann man wirklich noch davon reden, gutes zu tun, wenn es letztlich doch nur ein geschäft ist?


Jeder von uns ist ein Egoist, der eine mehr der andere weniger. Nur wird mein Egoismus durch den Glauben umgemünzt und zwar auf das Jenseits.

*nick* meiner auch, allerdings auf das diesseits. ich hatte - um beim beispiel zu bleiben -meine geldbörse auch schon mal verloren und sie wurde im bahnhofsfundbüro abgegeben. MIT den 50 mark die darin waren.. daher meine ganz egoistische einstellung: was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. tatsächlich ist es so, wenn ich mir in einer situation mal nicht ganz klar bin, wie ich reagieren soll, dann überlege ich mir, wies mir im umgekehrten fall gehen würde, was ich als reaktion erwarten würde. und dann ist es meist ganz leicht, richtig zu reagieren. ich meine.. das leben ist doch nicht nur ein ausleseverfahren, um punkte zu sammeln, um später mal den besten platz im jeseits zu bekommen. das erinnert ein bisschen an das frau-holle-märchen, wobei du hier die rolle der pechmarie schilderst..

Hier in diesem Leben vernimmt man von meinem Egoismus aber nur relativ wenig. Wenn ich einer armen Familie Geld gebe, dann erwarte ich nicht, daß irgendjemand mit dem Finger auf mich zeigt und sagt: "schaut das ist der großzügige Kerl...", sondern ganz im Gegenteil ich unternehme es geheim, eine Sache zwischen Gott und mir.

schleimig.. sag ich doch.. um gott zu gefallen, tust du es.. damt ier eine gute tat in sein goldes buch notieren kann. und abends betest du dann "sieh her gott, wie grosszügig ich heute zu dieser familie war!" oder wie?

Ich halte das für durchaus egoistischer als meine Aussage. Ich unterordne mein Verhalten göttlichen Maßstäben, die ich glaube in meiner Religion gefunden zu haben.

in meinem leben bin nun mal ich die wichtigste person. die einzige person, die letztendes befehlsgewalt hat. richtig. die göttin ist emin ratgeber. und zwar jederzeit, immer konkret in augenblick.
wenn ich liebe, bin ich der göttin nahe. wenn ich mich auf liebevolle weise den menschen nähere, bringe ich göttliche liebe in die welt. und ddas macht einfach spass. das ist alles.
bei dir steht irgendwo geschrieben, wenn du immer das tust, was andere von dir verlangen, dannkreigste nen guten platz im himmel.
hast du dich schon mal gefragt, was DU gern tun würdest? was dir spass machen würde.. ?


noch ein wurt zur scheinheiligkeit.. das ist im prinzip nichts anderes aun unehrlichkeit.. als lüge.. auch wenn man sich dabei in erster linie wohl selber belügt.. es bleibt eine lüge. nach ehrlichkeit zu streben kann einem da raushelfen.. in erster linie ehrlich zu sich selber sein. ohne zu werten, ob das nun gut oder schlecht ist, sondern überhaupt erst mal bestandsaufnahme zu machen:
wer bin ich?
was bin ich?
wie bin ich?

alles andere ergibt sich dann..

allesliebe
zauberweib
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
@zauberweib:
genau das tust aber hiermir.. mit etwas unterstellen.
:cry: Wie soll ich es noch deutlicher formulieren? Ich erwartete mir keine direkte Antwort auf meine Frage. Und ich hab dir auch nicht im geringsten etwas unterstellt. Ich glaub das hab ich in meiner Frage ausreichen formuliert.
Trotzdem bestand dein halbes Posting aus geschilderten Fällen. (die mir doch glaubwürdig erscheinen, aber für die ich mich jetzt nicht wahnsinnig interessiere). Ich wollte dich eigentlich fragen, was dich daran hindert dir eine solche Geldtasche zu schnappen. (rein theorethisch, nicht in Fällen)Darauf hast du auch geantwortet.

Du bist also auch bekennender Egoist? :)
...ich sehe es eher so, dass ich alles was sich aussende, irgendwie irgendwo irgendwann auch zurückbekomme. ...
...in meinem leben bin nun mal ich die wichtigste person. die einzige person, die letztendes befehlsgewalt hat...




welchen grund gibt es, einen hungernden leiden zu lassen, wenn du die möglichkeit hast, ihm zu helfen?
Die Frage stell ich mir auch oft genug. Ich hab selbst meine Ursprünge in einem Staat, wo es genügend Hungernde gibt. Und ich hab das Gefühl bei jedem Verhungerten Mitschuld zu tragen. (das mag dir wieder schleimig sein, aber es ist mein tiefster Ernst) Es gäbe genügen Essen, aber wir fressen uns lieber voll und schieben dann noch ein paar Pillen nach um alles wieder unverdaut auszuscheiden, vernichten unsere Speiseüberschüsse...
Und ich will dir auch jetzt wieder nichts unterstellen, aber ich sehe, daß die meisten Menschen dafür einfach kein Gefühl haben. Und mir fehlt auch irgendeine spirituelle Perspektive in der Gesellschaft, die mir Hoffnung gäbe, daß sich diese Welt verbessert.



mal ne frage, wenn du mal was gutes machst, und die erwartete(!!!) belohnung ausbleibt, hörst du dann auf gutes zu tun? weil es sich nicht lohnt? und kann man wirklich noch davon reden, gutes zu tun, wenn es letztlich doch nur ein geschäft ist?
Erstens ERWARTE ich mir keine Belohnung, sondern ich ERHOFFE sie. Sollte ich das mal unsauber formuliert haben, was ich nicht glaube, so nehme ich diese Aussage zurück. Ich erhoffe mir die Belohnung aber auch nicht im diesseitigen Leben, sondern im Jenseits. Insofern kann ich deine Frage nicht beantworten. Natürlich mach ich aber auch in diesem Leben Erfahrungen. Wenn ich mal was Schlechtes gemacht hab, dann bemerk ich wie Gott mir mein Leben erschwert und umgekehrt.
Und bitte mein Glaube ist kein Geschäft, im weltlichen Sinn. Gott ist allmächtig, er weiß was in meinem Herzen ist. Die Absicht zählt vor der Tat. Wenn ich einem Armen im Inneren widerwillig das Geld gebe, nur weil man es halt so tut, so macht das die Tat nichtig.



und abends betest du dann "sieh her gott, wie grosszügig ich heute zu dieser familie war!" oder wie?
Nein.

noch ein wurt zur scheinheiligkeit.. das ist im prinzip nichts anderes aun unehrlichkeit.. als lüge.. auch wenn man sich dabei in erster linie wohl selber belügt.. es bleibt eine lüge. nach ehrlichkeit zu streben kann einem da raushelfen.. in erster linie ehrlich zu sich selber sein. ohne zu werten, ob das nun gut oder schlecht ist, sondern überhaupt erst mal bestandsaufnahme zu machen:
wer bin ich?
was bin ich?
wie bin ich?
Hier hast du meine Zustimmung.



muhman schrieb:
Was deine Glaubenseinstellung angeht! Naja Meinung Einstellung ist da komplett anders. Ich bin aber deshalb nicht der Meinung, dass dein Glaube falsch ist.
In erster Linie kommt es ja darauf an, dass man durch seine Religion seinen Frieden findet und somit ein besserer Mensch wird.
Jeder muss halt selbst entscheiden welcher Weg für ihn der richtige ist.
Schlechte Menschen gibt es in allen Glaubensrichtungen. Daran ist aber bestimmt nicht die Religion schuld.
Immerhin hat jeder seinen freien Willen und einen Verstand!

Das ist mal ein interessanter Beitrag zur eigentlichen Diskussion. Er spiegelt genau das wieder, was ich mir immer wieder denke. Das was du hast ist kein klassischer Glauben mehr. Du stellst den Mensch in den Mittelpunkt. Der Mensch ist der Maßstab an dem alles gemessen wird. Jeder soll glauben was er will, solang er dabei glücklich ist. Glaube ist nichts göttliches mehr, sondern lediglich eine Erfindung der Menschen. Du sagst sogar, daß mein Glauben nicht falsch ist. Wenn du das sagst warum nimmst du ihn dann nicht an? Ich kann mir schon vorstellen wie du darauf antworten wirst. Aber ist es nicht heuchlerisch :twisted: zu sagen, daß mein Glaube nicht falsch ist, aber selbst nichts damit am Hut zu haben? Außer du glaubst nicht an Gott und Religionen sind nichts weiteres als Philosophien.

Grüße fumarat
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
@fumarat

Ich finde es ganz und garnicht heuchlerisch!
Ich denke nunmal, dass Glaube was persönliches ist. Das hast du richtig erkannt!
Und meiner Meinung nach stellt deine Glaubensvorstellung auch nicht Gott in den Mittelpunkt, sondern dein Gottesbild.
Zu deiner Frage warum ich deinen Glaube nicht annehme. Das liegt daran, dass ich der Meinung bin, dass es völlig egal ist welchen Weg man geht, solang es für einen selbst der richtige ist.
Ich denke nunmal nicht, dass es einen richtigen Weg gibt.
Und zu deiner Frage warum ich deinen Glauben nicht annehme.
Das liegt daran, weil ich deine Ideologie einfach nicht vertreten kann, aber wenn du so glücklich bist, dann kannst du ruhig so leben und jeder andere der es möchte, solange er nicht deshalb andere fertig macht, die nicht seinen Glauben annehmen.
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Zu diesem Teil:


damit am Hut zu haben? Außer du glaubst nicht an Gott und Religionen sind nichts weiteres als Philosophien.


Ich verstehe Gott weder als Person. Noch als Herr und Meister, oder übergeordnetes Wesen. Egal wieviel man über Gott schreibt, ein Mensch wird sich zwangsläufig eine Vorstellung von ihm erschaffen.
Wenn jemand denkt Gott, würde nur einer bestimmten Vorstellung entsprechen, dann ist Gott beschränkt.
Soviel zu meinen Glauben.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
hm, fumarat.. diese antwort hört sich irgendwie ganz anders an, als alles, was du vorher gesagt hattest...

kann es sein, dass du vorher von "den menschen" gesprochen hast, so wie du annimmst (zum teil wohl berechtigt) dass sie sind? und nun dazu übergegangen bist, mehr von dir zu sprechen?

sicher gibt es viel übles in der welt, und wohl auch einige menschen die nur ihre ziele im sinn haben, OHNE rücksicht auf verluste.
nun, was ich lange nicht begriffen habe: ich kann die welt weder retten noch verändern. doch ich kann mich verändern. ich kann nicht mit den fingern schnippen und die welt ist so wie ich sie mir vorstelle. doch ich kann mir gedanken drüber machen, wie ein mensch im idealfalle sein sollte, und dann anstreben, selber zu so einem menschen zu werden.
gelingt sicher nicht immer.. doch es ist meine herausforderung für jeden neuen tag... :)

alles liebe
zauberweib
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Da diese Diskussion sowieso schon etwas eingefroren ist, erlaube ich mir einfach mal einen Themenwechsel.
Mir wird wenn ich mit anderen Menschen als "Gläubiger" rede immer wieder vorgeworfen: "Ach ihr religiösen ihr. Wie viele Menschen habt ihr im Namen Gottes schon umgebracht?" Das ist so ein klassisches Totschlagargument mit dem jede Diskussion im Keim erstickt werden soll. Tja was kann ich darauf antworten? Die Standardantwort ist, daß die meisten Morde nicht im Namen des Glaubens geschahen, sondern, daß die Religion von ungerechten Herrschern benutzt wurde, um ihre Handlungen zu rechtfertigen.
Mit einem Gegenschlag ist es schon etwas schwieriger. Wieviele Menschen starben im Namen des Unglaubens? Ich weiß, daß ich jetzt polarisiere. Aber sind nicht Nationalsozialismus, Rassismus, Marxismus,... Ideologien des Unglaubens? Und was ist mit der Demokratie und ihren Prinzipien? Wieviele Menschen starben im Namen der Demokratie, der Freiheit und der Menschlichkeit?
Fordern nicht ein Terrorist, der im Namen Gottes Menschen in die Luft sprengt und ein US-Präsident der im Namen der Freiheit Staaten mit Bomben übersät dasselbe. Nämlich unschuldige Opfer?
Wo liegt der Unterschied? Oder ist in meinem Gedankengang ein Fehler?

Grüße fumarat
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Das stimmt schon. Aber ich denke, wenn soetwas im Namen einer Religion passiert, dann hat es im Endefekt wenig mit der Religion zutun, sondern nur mit den menschlichen Drang seine Vorstellung von Ordnung zu schaffen.
Die Anhänger der Demokratie, der Religion usw., glauben alle an irgendetwas und dieser Glaube wird von bestimmten Personen, die an der Spitze stehen missbraucht.
Das ist es auch, was ich die ganze Zeit kritisiere! Ein Mensch ist leicht zu manipulieren, wenn man dazu sein Glaube benutzt.
In Amerika gibt es die Manipulation durch den Glauben auch! Ihr kennt ja sicher den Spruch: ,,Eine Nation unter Gott und unteilbar."
 

HamsterofDeath

Geheimer Meister
18. März 2003
335
an welchen gott glaubt mein hund ?
an welchen gott glaubt der wurm in der erde ?
an welchen gott glaubt der grashalm im garten ?
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
@fumerat: Es gibt keinen Unterschied. Man kann seine Taten nicht mit seinem "Glauben" rechtfertigen. Verbrecher bleibt Verbrecher. Man ist nur sich selbst verantwortlich, ob man etwas tut oder nicht. Hinterher sollte man jedoch unabhängig von der Begründung beurteilt werden. Verbrecher bleibt Verbrecher. Mörder bleibt Mörder. Unglückliche Kindheit und Rache sind keine Rechtfertigung für das Auslöschen eines Lebens!
 

Heuli

Geheimer Meister
26. Juli 2002
318
@HamsterOfDeath

Sofern sie denn glauben, so glauben sie an den selben Gott wie ich, Zauberweib und auch Fumarat. Nur interpretiert ihn jeder anders. Das ist zumindest meine Ansicht der Dinge. Kennt ihr das Gleichnis mit den Blinden, die einen Elefanten abtasten ? Der Erste behauptet, ein Elefant sei eine Art Schlange, weil er den Rüssel in die Hände gekriegt hat. Der andere sagt, es wäre ein Stumpf und sehr rau, weil er den Fuß hat. Und entsprechend geht das für den ganzen Körper weiter. Wäre es nicht klüger zu sagen : Ein Elefant ist zum Teil, aus meiner Sichtweise und in der jetzigen Situation wie eine Schlange ? (Was hast du für eine Erfahrung damit gemacht ? Wie können wir das zusammenbringen ? Immerhin ist es hoffentlich der selbe Elefant. ;))

Nun, zur eigentlichen Diskussion kann ich leider wenig beitragen, da ich denke, dass die geistige Entwicklung und geistige Haltung jedes Menschen ihm selbst überlassen ist, solange er keinen anderen behindert. Von daher ist Glauben keineswegs Pflicht, wohl aber weitverbreitet. Ich glaube nichts, ich weiß nur oder ziehe in Betracht.

@Fumarat

Mir wird wenn ich mit anderen Menschen als "Gläubiger" rede immer wieder vorgeworfen: "Ach ihr religiösen ihr. Wie viele Menschen habt ihr im Namen Gottes schon umgebracht?" Das ist so ein klassisches Totschlagargument mit dem jede Diskussion im Keim erstickt werden soll.

Und das ist exakt der Grund, weswegen ich lieber "genieße und schweige". Leute, die nicht die selbe (oder eine vergleichbare) Erfahrung gemacht haben wie ich, die können mit mir auch nicht über die selben Dinge reden. Ich kann mich auch nicht über professionellen Sport und seine Sinnlosigkeit auslassen, nur und gerade weil ich damit kaum Erfahrung gemacht habe.

Das ist eben so "typisch" für unsere Zeit : Wer A sagt, muss direkt B sagen. Es ist nicht mehr möglich nicht-absolute Standpunkte zu ergreifen. Wenn ich also z.B. jemandem sage, dass ich mich vegetarisch ernähre, so werde ich (hier zumindest und von der "Masse") schief angesehen, gefragt, ob ich soziale Probleme hätte und direkt als Spinner, "militanter Grünling" (Gruß an Tenshin :D) oder ähnliches abgetan. Das selbe habe ich auch bei allen anderen "Geisteshaltungen" oder Meinungen, die stark von der der Person oder Gruppe abweichen.
Nur zeigen sich für mich da direkt mehrere Aspekte : Die Person ist nicht an Fakten, Hintergrundwissen oder Beweggründen interessiert, sondern an Oberflächlichkeiten, Reaktionen oder einem "Endergebnis". Sie kann nur in "Klischees" denken, dass heißt, weil ich ihr eine Idee, ein Wort letzten Endes, an den Kopf geworfen habe (hier Vegetarismus, aber beliebig ersetzbar mit Gott, Magie oder Nuss-Nougat-Brötchen), meint sie zu wissen, was ich denke, fühle und damit verbinde. Sie assoziert gewisse Dinge damit, auch, welche Probleme sich damit für _sie_ ergeben und dann meint sie, GENAU DIES treffe auf mich zu. Umdenken unerwünscht, hauptsache schön schubladig.

Außerdem halte ich es ein bisschen wie Zarathustra von Nietzsche; zumindest so, wie ich ihn auslege :

Ein Übermensch (d.h. ein Mensch, der Erkenntnisse/Wissen/Ideen hat, die ihn über die Masse abhebt, die moralisch/ethisch/religiös/sonstwie wertvoller sind, z.B. ein Demokrat im Vergleich zum Diktator), der sich über die anderen Menschen stellt, hat eins nicht begriffen : Die Liebe. Es bringt nichts, sich besser zu fühlen, sondern viel mehr so viel Glück wie möglich zu "verbreiten". Das erreiche ich aber nicht, wenn ich mich aus der Masse erhebe, weil man von jedem zumindest angezweifelt wird, wenn man sagt "Ich bin besser als du." Auch, wenn dem WIRKLICH der Fall ist, so ist das für den Anderen nicht immer einsehbar. Lieber auf ihn zugehen und ihm direkt zeigen, dass man wirklich besser ist - denn durch nichts lernt man besser als durch Erfahrung.
Es ist nicht das wichtigste, wer die beste Gottvorstellung oder richtigste hat, sondern das wir ein angenehmes Leben auf Erden haben. Alles andere können wir DANN regeln.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
huhu fumarat.

das totschlagargument kommt eigentlich nur dann, wenn übereifrige bibeltreue versuchen, andere davon zu überzeugen, wie böse und sündig sie doch sind, und daher doch unbedingt christ werden sollen. DANN kommt diese totschlagargument und wie ich finde, mit recht.
denn wer im glaushaus sitzt, soltle nicht mit steinen werfen.. stimmts?

zwinkernde grüsse
zauberweib, die auch keine religionen oder sonstigen parteien mag :)
 

det

Großmeister
22. März 2003
91
:D Hallo liebe Leute,
beim Stöbern traf ich auf diesen interessanten Thread, und es reizte mich, meinen bescheidenen, vielleicht etwas provokativen "Senf" hinzuzugeben.

Glauben? Hinnahme unnachvollziehbarer Sachverhalte.

Religionen? Dazu habe ich in einem anderen Forum mal sinngemäß geschrieben:

"Der Unterschied der Religionen (Kirchen, Sekten) besteht darin, dass deren Chef-Interpreten ein und den selben wahren Sachverhalt über Gott auf verschiedene Weise verschleiern."

Gott? Es gibt nichts anderes!

Liebe Grüße, det
 
Ähnliche Beiträge

Ähnliche Beiträge

Oben Unten