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Genua

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Genua ist bei vielen in schlechter Erinnerung. Wir erinnern uns an die Bilder von den Strassenschlachten. Das Aufrollen des Falles 'Genua' führt jedoch zu (eigentlich nicht überraschenden) neuen Erkenntnissen, wie mit den Demonstranten umgegangen ist und zeichnet ein sehr schlechtes Bild von der Vorgehensweise des Staates. Das Wort Verschwörung dürfte gesellschaftsfähig werden.

Die juristische Aufarbeitung der blutigen Straßenkämpfe beim G-8-Gipfel in Genua enthüllt: Um brutale Prügel-Orgien zu rechtfertigen, haben Italiens Ordnungshüter gelogen und gefälscht. (...)

Trauriger Höhepunkt eines politischen Sommerwochenendes in Genua: Vom 20. bis 22. Juli vorigen Jahres hatten sich die Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrienationen und Russlands zum Meinungsaustausch versammelt. Etwa 300 000 Menschen kamen zusammen, um gegen die Politik der "Großen Acht" zu demonstrieren. Auch die Staatsmacht war mit mehr als 15 000 Soldaten und Polizisten vor Ort. Krawalle wie kurz zuvor beim EU-Gipfel im schwedischen Göteborg sollte es in Genua nicht geben. (...)

Die Ordnungshüter seien "Opfer gewaltiger Aggressionen" gewesen, hatte Polizeichef Gianni De Gennaro beharrlich behauptet. Es habe der Gewalt bedurft, "um auf die Gewalt zu antworten". Die juristische Aufarbeitung des blutigen G-8-Gipfels zeigt indes ein anderes Bild. Polizeieinheiten haben grundlos geschlagen und getreten, friedliche Demonstranten brutal niedergeknüppelt, arglose Passanten mit Tränengas beschossen. (...)

In Genua seien "die Menschenrechte in einem Ausmaß verletzt worden", resümierte die Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International nach einer Befragung von Zeugen aus 15 Ländern, wie man es "in der jüngeren Geschichte Europas nicht mehr erlebt" habe. Die Arbeit der Staatsanwaltschaft stützt diesen Befund. (...)

Und noch etwas war eigenartig. Im vermeintlich linksradikalen Randalehaufen, so viel ist inzwischen klar, mischten Dutzende rechtsradikaler Schläger mit. Die Polizei wusste vorher darüber bestens Bescheid. In einem internen Dokument, später in Zeitungen veröffentlicht, beschreiben die Sicherheitsbehörden noch vor dem G-8-Gipfel, wie Mitglieder der Neonazi-Gruppen "Forza Nuova" und "Fronte Nazionale" sich unter die Anarchistentruppe mischen und Randale machen wollten, um "die Linken" in Misskredit zu bringen. Konsequenzen hatten diese Erkenntnisse wohl nicht.
V-Männer im Schwarzen Block

Berlusconi äusserte, dass er zu der Polizei stehe. Rechts und radikal ist er, wie schon bekannt, und in Intrigen verwickelt.
 

far

Geselle
30. Juni 2002
17
? und was ist daran neu ???
das ist alles uralter käse ... bilder mit nazis verkleidet als demonstranten zusammen mit polizisten gab es am 21. (1 tag nach dem tod carlos) im internet zu genüge und es ist unter der linken schon seit langem mehr als sonnenklar ...

alle die erst jetzt erkennen wollen was da unten passiert ist oder bisher die räumung der schule diaz verharmlosten sind verdammte scheiss heuchler .... sorry, ist doch wahr, ich kenne ein paar leute die dabei waren ...

und berlusconi ist ein faschist, ein fan mussolinis, als man von den leichensäcken, flugabwehrstellungen, 3 meter hohen zäunen, containerwänden wochen vor genua hörte war doch schon sonnenklar was abgehen würde, es gibt nichts was man von diesem staat zu erwarten hätte, von politikern dieser art gibt es nicht zu erwarten.
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
@ far + Paradewohlstandskind

Für euch ist die Praxis nicht neu. Ihr kennt das politische Spielchen um das Heruntermachen von Demonstrationen schon. Erinnern schadet für die Allgemeinheit nie. Immerhin wurde Genua als Negativbeispiel als Vorwand für den Verbot der Demonstration gegen den NATO-Gipfel in München verwendet - das wird aber desto schwieriger, je breitbandiger die zweifelhaften Techniken der Demonstrationszerschlagung bekannt sind und wiederholt bekannt gemacht werden.
Seit wann wurden jedoch die juristischen Ergebnisse bekannt gegeben?
 

Maxim

Vollkommener Meister
28. Juni 2002
538
Ihr wollt doch jetzt die Demonstranten nicht als Unschuldsengel darstellen ?
Mit Motorradhelmen und selbstgebauten Schilden+Schlagstock, da wusste doch wohl JEDER auf was er sich einlässt.

Italien bunkert Demonstranten eben mal 4 Monate ein, bei uns wird Heute noch versucht (jedenfalls in SPD regierten ländern) auf die Chaos-Tage mit "Deeskaltion" zu antworten... lol
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
@ Maxim

Jeder, der wild um sich schlägt, dürfte wissen, dass er einer Demonstration Schaden zufügt. Ich denke nicht, dass ernsthafte Globalisierungsgegner denken, dass zerschlagene Fensterscheiben den Mächtigen der Welt irgendeinen Schaden zufügt, sondern gerade mal zu härteren Massnahmen gereichen. Eine konstruktive Diskussion um die Globalisierung wurde durch die Vorgänge entkräftet, ich denke aber auch nicht, dass die Globalisierungsdiskussion seitens der Kongressteilnehmer jemals begrüsst gewesen wäre, dafür ist die Welt zu ungerecht.
 

Abbadon

Großmeister-Architekt
28. Juni 2002
1.295
@Maxim warst Du in Genua? Weisst Du wie die Polizisten da vorgegangen sind? Weisst Du wie friedlich die Demonstranten tatsächlich waren? Wenn nicht, dann halt bitte die klappe!
 

zian

Geheimer Sekretär
14. April 2002
664
Paradewohlstandskind schrieb:
Immer diese unqualifizierten postings von maxim... :roll:

in gewisser weise hat er aber trotzdem recht
sicherlich hat die große mehrheit der polizisten kein interesse an den schlägerein gehabt, sondern auf gemütliche tage mit vielleicht ein paar rempelein gehofft... dann wurde es auf einmal gewalttätig (woran das liegt, sieht niemand in einer einsatzhundertschaft, die bekommen nur das ergebnis zu spüren)... wenn nun noch entsprechend besorgniserregende gerüchte die runde machen, dann kann man schon verstehen, wieso die lieber etwas härter zugeschlagen haben.
könnt mich jetzt gerne für die meinung beschimpfen, aber muss sich auch mal in die kleinen polizisten versetzen, nur ihren dienst machen wollten, dann mit horrormeldungen konfrontiert werden und nicht ewig lange zeit haben das alles nachzuprüfen
 

Paradewohlstandskind

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. April 2002
1.014
@ zian
Man muss die näheren Umstände von Genua kennen. Die Eskalation war von politischer Hand geplant, wie aus dem Bericht von der ARD hervorging. Die Organisation >>Der schwarze Block<< marschierte auf und war auf den Videobändern, die die ARD zeigte, klar zwischen den bunten friedlich demonstrierenden Menschen durch ihre schwarze Kleidung (vermummt) zu erkennen. (mein Satzungetümer, jetzt müsste es stimmen)

Die Polizisten sahen seelenruhig, den schwarzen Jungs bei ihrer sinnlosen Sachbeschädigung zu und unterhielten sich sogar mit einigen von ihnen. Als die schwarzen Boys abgezogen waren hielten die italienischen Bullen voll drauf und zerlegten das bunte Völckchen. Man sah in diesem Bericht schreckliche Bilder. Zum Beispiel wurde eine Journalistin blutig geprügelt, obwohl sie andauernd "press, press, stampa" schrie, das war den Polizisten alles egal. Alles was sich bewegte musste bewegungslos gemacht werden.

Ich rede von unqualifizierten Beiträgen, da sich diese Äusserung von maxim aufgrund von den sehr simplen Abläufen in seinen Kopf gebildet hat, ohne auch nur Funken Information inne zu haben.
 

far

Geselle
30. Juni 2002
17
Hier n'paar Texte die noch von Genua hab, zum Zeitpunkt der Krawalle:

Bericht der Repression in Genua
by IL Sabotnik 21.07.2001 22:33 (indymedia.de) 9:24am Sun Jul 22 '01


Die buergerliche Presse ueberschlaegt sich alldieweil damit, zu betonen, dass die eigentlichen Schuldigen die Toten und verletzten selbst sind...
Was sind ein paar zerbrochene Fensterscheiben angesichts von toten DemonstrantInnen?

Heute (20.Juli)wurde in Genua ein Genosse von der Polizei in den Kopf geschossen.
Weiterhin wurde eine Frau von einem Polizeifahrzeug ueberfahren und dabei schwer verletzt. Sie schwebt in Lebensgefahr.
Die buergerliche Presse ueberschlaegt sich alldieweil damit, zu betonen, dass die eigentlichen Schuldigen die Toten und verletzten selbst sind, weil sie es gewagt haben, das Gewaltmonopol des Staates nicht anzuerkennen.
Auf keinen Fall sollten wir auf diese Argumentation einsteigen. Klar, wir muessen ueber Militanz reden, aber ein Toter, zahllose Verletzte und dazu zahllose Menschen, die jeden Tag unter Sexismus, Rassismus und Kaptialismus leiden machen klar, von wem hier die Gewalt ausgeht.

Um vielleicht ein wenig klarer zu machen, wie es ueberhaupt dazu kommen konnte, berichten wir jetzt, was uns heute wiederfahren ist:
Morgens gehen wir mit der pink-silbernen Demo los. Mit Musik, Theater und pinken Kostuemen wollen wir versuchen, ohne offensive Gewalt gegen Menschen zum Tagungsort vorzudringen und dort mit einer grossen Party den Gipfel zu beenden.
Kaum an einem Eingang der roten Zone angekommen setzten die Carrabinieri Wasserwerfer und Traenengas ein, um uns von dort zu vertreiben. Verunsichert von dem hohen Eskalationslevel ziehen wir uns zurueck, es wird ein Plenum einberufen um zu klaeren, wie wir mit dieser Situation umgehen.
Ausdiskutieren koennen wir die Sache allerdings nicht, weil die Polizei ohne Grund, abseits der roten Zone wiederum massiv Traenengas einsetzte um den gesammten Block auseinander zu treiben, was auch gelingt.
Planlos rennen wir rum und treffen uns auf einem Platz wieder, wo zahlreiche NGOs und Entwicklungshilfe-Orgas ihre Staende aufgebaut haben.
Kurze Zeit spaeter auch hier - Traenengas en masse, Riot-Cops ueberrennen den Platz, wer nicht schnell genug aus dem Weg geraet, wird umgehauen.
Wir rennen in eine kleine Sackgasse, wo sich NGO-Leute in Sicherheit bringen - wahrscheinlich die friedlichsten Leute in Genua ueberhaupt, die meisten ueber 40 oder unter 20 Jahre alt. Die Polizei stuermt an der Gasse vorbei und schmeisst vier Traenengasgranaten und eine Glasflasche in die Gasse.
Nach dieser Gasattacke sind wir ziemlich geschafft und wollen eigentlich nur noch Ruhe, deshalb versuchen wir uns zurueckzuziehen, obwohl wir erst zwei Stunden unterwegs sind.
Die Polizei ist jedoch vollkommen aus dem Haeuschen und greift von allen Seiten alle Leute mit Traenengas an. - Alle Leute!!!
Der Rueckweg bis zu unserem Schlafplatz - normalerweise ca 20 Minuten - dauert drei Stunden.

Zusammengefasst unser Eindruck: Die Polizei ist in Genua einfach unglaublich aggressiv vorgegangen - und das gegen Leute, die keine Anstrengung unternommen haben, Gewalt gegen Menschen auszuueben. Was an den anderen Stellen abging, erzaehlen uns andere DemonstantInnen.

Besonders die Demonstration des zivilen Ungehorsams der italienischen Gruppe Tutte Bianche wurde uebelst aufgemischt. Sie trieben die 10 000 Menschen - welche keinerlei Waffen mit sich fuehrten - in den Strassen Genuas vor sich her und schossen mit unzaehligen Gasgranaten auf sie. Dort wurde auch der toedliche Schuss auf den Demonstranten abgegeben.

In Genua wurde schon in den Wochen vor dem Beginn des Treffens Stimmung gegen die Demonstrierenden gemacht. Eine angeblich von GobalisierungsgegnerInnen gebastelte Briefbombe wurde zum Vorwand genommen das Stadion Carlini, in dem ca. 5000 Menschen uebernachten sollten, zu durchsuchen. Auch ein von AnarchistInnen seit mehreren Jahren besetztes Soziales Zentrum wurde durchsucht.

eMail: sabotnik@infoladen.net
Homepage: http://www.infoladen.net/sabotnik

Kommentare
Weiter Situationsbeschreibungen 21.07.2001 23:02

Ich habe Hundertschaften gesehen, die sich in der Roten Zone(ich bin dort als freier Journalist) versammelt haben. In Ihren Reihen standen Bullen mit Sturmgewehren. Das Aggressionspotential war enorm bei den Bullen. Aufgepeitscht durch die immense Festung und den Anspruch zur Not einen Buergerkrieg zu beginnen, ausgestattet mit allem (ausser vernuenftigen Wasserwerfer - die haben sich nach einiger Zeit als Bewaesserungsanlagen der Forstbeamten herausgestellt) was notwendig ist einen Putsch zu wagen, haben sie sich dementsprechend verhalten. Als einige wenige Demonstranten es geschafft haben durch den Zaun ein Paar Meter durchzubrechen, haben in 500m die Bullen gleich uebereifrig mehrere Strassen mit den Manschaftsbussen gesperrt (wobei einer in der Hektik voll gegen ein Haus gefahren ist).
charlie brown

Frau verstorben 22.07.2001 00:21

Die schwerverletzte Frau, die von einem Polizeifahrzeug angefahren wurde, soll verstorben sein. Habe es auf der Internetseite des russischen TV Senders NTV gelesen, gegen 21 Uhr.
iv

Berichte von brutalster Polizeigewalt im IMC Genua (deutsch/engl.) 22.7.2001, 11:25
Auf Indymedia-Italien wird berichtet, daß 20 Leute ernsthaft verletzt wurden und überall Blut zu sehen ist.
Zitat aus einem Berichte:
"Neben einer der vielen Blutlachen auf der Treppe lag eine Holzlatte mit Naegeln darin, mit dem vermutlich auf den Kopf einer Person eingeschlagen wurde."
Indymedia nach dem Überfall
Hier die Radioübertragung, die von der Polizei unterbrochen wurde.
Text von Indymedia-Italien:
Die Polizei hat das IMC-Gebäude und das gegenüberliegende Haus der GSF-Gruppen mit Tränengas und Stöcken gestürmt. Sie hielten die Leute fest und kontrollierten die Ausweise. Ungefähr 10 Leuten gelang die Flucht durch ein Fenster. Es gibt ca. 20 Schwerverletzte aufgrund der Polizeigewalt. Menschen auf der Strasse skandierten "fascisti" und "bastardo". Die Schwerverletzten wurden auf Bahren aus dem Haus getragen. Es gab unheimlich viel Blut. Einige Minuten später war dieses Blut am Boden nicht mehr da. Die Polizei riegelte die Strasse hermetisch ab und ein Helikopter schwebte immerzu über uns wie bei einer Militäroperation

Aus einem weiteren Bericht:
Leute im IMC sahen zwei schwarze Säcke, die aus der Schule getragen wurden.
Sie ähnelten Leichensäcken. Das ist alles, was uns gerade bekannt ist, obwohl ich nicht Italienisch spreche. Die Polizisten, die ins Gebäude eindrangen, trugen Zivilkleidung (engl. Original: plain clothes), sie trugen nur eine Weste mit der Aufschrift "polizia". Viele Leute wurden verletzt, viele sehr ernsthaft.
Leute, die sich frei bewegen können, beeilen sich, einen Zug zu erwischen und sich so weit als möglich von Genua zu entfernen - und so schnell als möglich.

Scheinbar hat ein Indymedia-Journalist die Sachen gefilmt.: "
Mehrere Verletzte beim Eindringen der Polizei ins IMC und der gegenüberliegenden Schule. Ein IMC-Journalist hat den Angriff auf die Schule auf Video aufgenommen. Ein Britischer IMC-Journalist ist schwer verletzt. Er lag noch eine Weile auf dem Schulhof, bevor er vor 20 Minuten mit einer Ambulanz abtransportiert wurde. Mindestens drei Personen sind aus der Schule zur Ambulanz getragen worden, die letzte mit einem blutigen Verband um ihren/seinen Kopf. Mehreren anderen war es möglich, auf ihren eigenen Füssen zu laufen.
"Das Audio oder das Video, das die polizeiliche Erstürmung des BB (?) denunziert, wurde von der Polizei hier im IMC an sich genommen

POLICE STORMED the building that hosted the IMC with tear gas and batons, and the building opposite that hosted other GSF groups. They held people and took IDs. About ten people managed to escape from the windows. There have been approximately 20 seriously injured people from police violence. People in the street where chanting "fascist" and "bastardo". Injured were carried out on strechers badly wounded. There was copious amounts of blood. Blood that was seen on the ground was not there minutes later. Police sealed off street in surprise and a helicopter was overhead continuously like a military operation.
" People inside the IMC saw two black bags being carried from the school. They looked suspiciously like body bags. That's all that is know right now, although I don't speak Italian. The police that charged into the IMC building were in plain clothes, only wearing a vest with the text "policia".
Lots of people have been hurt, many quite seriously.
People that are free to move are hoping to get on a train and somewhere as far from Genoa as possible - and fast."
"Several injuries, as police has charged into IMC and the school opposite. IMC journalist has the attack to the school on video.
One British IMC-journalist is badly injured. He had been lying still at the schoolyard for a while before he was taken away in an ambulance twenty minutes ago.
At least three people have been carried to ambulances from the school, last with a bloody bandage covering his/her head. Several others have been able to walk in on their own feet."
"audio or video which was used to denounce the police infiltration in the BB is being sized by the police here in Indymedia ".

text:
Blood stains in the gsf building where protesters were severly beaten. More than twenty were badly injured and taken from the building on streachers. The number of arrests in has not been released.

Hier die Radioübertragung, die von der Polizei unterbrochen wurde.
Text von Indymedia-Italien:
POLICE STORMED the building that hosted the IMC with tear gas and batons, and the building opposite that hosted other GSF groups. They held people and took IDs. About ten people managed to escape from the windows. There have been approximately 20 seriously injured people from police violence. People in the street where chanting "fascist" and "bastardo". Injured were carried out on strechers badly wounded. There was copious amounts of blood. Blood that was seen on the ground was not there minutes later. Police sealed off street in surprise and a helicopter was overhead continuously like a military operation.

Aus einem weiteren Bericht:
" People inside the IMC saw two black bags being carried from the school. They looked suspiciously like body bags. That's all that is know right now, although I don't speak Italian. The police that charged into the IMC building were in plain clothes, only wearing a vest with the text "policia".
Lots of people have been hurt, many quite seriously.
People that are free to move are hoping to get on a train and somewhere as far from Genoa as possible - and fast."

Scheinbar hat ein Indymedia-Journalist die Sachen gefilmt.: "several injuries, as police has charged into IMC and the school opposite. IMC journalist has the attack to the school on video.
One British IMC-journalist is badly injured. He had been lying still at the schoolyard for a while before he was taken away in an ambulance twenty minutes ago.
At least three people have been carried to ambulances from the school, last with a bloody bandage covering his/her head. Several others have been able to walk in on their own feet."
"audio or video which was used to denounce the police infiltration in the BB is being sized by the police here in Indymedia ".

Das IMC ist nichts geringeres als Indymedia.com und alles Pages die dazugehören. Indymedia Redakteure recherchieren für nicht anderes als für Indymedia.

von: Betroffene des Überfalls auf die Diaz-Schule

Wir Betroffene des Überfalls auf die Diaz-Schule, die zufällig durch das
gemeinsam Erlebte verbunden wurden, durch unsere individuellen körperlichen
und seelischen Folgen des Erlebten, haben uns nach einigen Treffen zu einer
gemeinsamen Presseerklärung entschieden.


Wir Betroffene des Überfalls auf die Diaz-Schule, die zufällig durch das
gemeinsam Erlebte verbunden wurden, durch unsere individuellen körperlichen
und seelischen Folgen des Erlebten, haben uns nach einigen Treffen zu einer
gemeinsamen Presseerklärung entschieden.
Die Inhalte wurden gleichberechtigt zusammengetragen, ihre Gewichtung in
einer offenen Diskussion abgestimmt und obwohl es sich bei den Betroffenen
keineswegs um eine homogene Gruppe handelt und die politischen Ansätze der
einzelnen Personen durchaus unterschiedlich sind, zeigte es sich, das ein
gemeinsamer Nenner existiert, auf den sich alle verständigen konnten.

Falls einige unter ihnen nun hoffen weitere scheußliche, blutige Details des
Überfalls und der Inhaftierung zu erfahren, müssen wir sie enttäuschen.
Einstimmig haben alle Betroffenen entschieden, hier nicht ihre
Misshandlungen zu schildern ,da die ständige Betonung der eigenen Opferrolle
weder bei der eigenen Aufarbeitung, noch bei der öffentlichen Aufklärung
des Geschehenen sinnvoll ist. Einige von uns stellen sich für Interviews zur
Verfügung und wir bitten sie zu respektieren, das die meisten über
traumatische Erlebnisse nur zu Personen ihres Vertrauens sprechen.
Vielmehr halten es alle Betroffenen für ihre Pflicht, in erster Linie auf
das Schicksal der 41 immer noch Inhaftierten hinzuweisen, gegen die nach wie
vor die gleichen absurden Vorwürfe erhoben werden, denen sich auch alle
Betroffenen aus der Diaz-Schule ausgesetzt sahen und sehen, denn die
Anklagepunkte wurden bei den meisten nach wie vor nicht zurückgezogen. So
gibt es selbst, was die Einreiseverbote betrifft, noch keine tatsächliche
und schriftlich zugegangene Bestätigung seiner Aufhebung von italienischer
Seite. Die offensichtliche Willkür, sowohl bei den Verhaftungen wie auch bei
den Anklagen wird gegenüber der Öffentlichkeit offensiv aufrechterhalten.
Selbst geltendes italienisches Recht wurde und wird von italienischen
Institutionen, die dieses eigentlich vertreten sollen, nicht respektiert,
wenn nicht gar mit Füssen getreten.
Die Art und Weise, wie in Genua und danach mit Globalisierungsgegnern, unter
Missachtung rechtsstaatlicher Prinzipien, verfahren wurde ist keineswegs
neu. Wie es auch die willkürlichen Ausreiseverbote für potenzielle
Globalisierungsgegner im Vorfeld von Genua bereits vorher gab. In Prag und
Göteborg werden nach wie vor Globalisierungsgegner gefangengehalten. In
Göteborg wurden in Gerichtsverfahren, die mehr wie Schauprozesse anmuteten,
mehrere Demonstranten auf der Basis von quasi nicht existenten Indizien zu
absurd langen Gefängnisstrafen verurteilt. Gerade jene Gefangenen haben
unsere Unterstützung dringend nötig. Es ist uns bewusst, dass die Bewegung
aufgrund ihrer globalen Ausrichtung auch global Repressionen ausgesetzt ist
und sein wird. In Italien jedoch wurde ein, für europäische Verhältnisse,
qualitatives Höchstmass an Repression erreicht.

Das diese Eskalationspolitik seitens der Regierenden bewusst betrieben wird,
zeigt sich an deren Äußerungen zu den Vorfällen in Genua. Herr Scajola lies
kurz nach den Ereignissen von Genua verlauten, man habe gute Arbeit
geleistet. Da er als Innenminister für das Vorgefallene letztendlich
massgeblich verantwortlich ist, scheint er tatsächlich mit dem
menschenverachtenden Vorgehen der italienischen Ordnungskräfte einverstanden
zu sein und dies tatkräftig zu unterstützen.
In Deutschland taten bzw. tun sich besonders Bundeskanzler Schröder und
Innenminister Schily hervor, die Vorfälle zumindest billigend in Kauf zu
nehmen. Bekanntlich forderte Herr Schröder bereits während des G8-Gipfel,
mit entschiedener Härte gegen die Globalisierungsgegner vorzugehen. Herr
Schily sah sich wenige Tage später zu einem Treffen mit seinem italienischen
Amtskollegen veranlasst. Seine Forderung nach einer europäischen
Spezialeinheit sowie das Ausbleiben einer entschiedenen Kritik am Vorgehen
der italienischen Polizei, sind als volle Unterstützung dieser brutalen Form
der Repression seitens der italienischen Ordnungskräfte zu werten.

Da wir am eigenen Leib erfahren haben, was diese Politik an
Menschenrechtsverletzungen und Einschränkungen demokratischer Grundrechte
beinhaltet, müssen wir die Öffentlichkeit ausdrücklich warnen, daß hier
Grundrechte und Werte in Gefahr sind, die eigentlich zum Selbstverständniss
rechtsstaatlicher Demokratie gehören.

Gleichzeitig möchten wir an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, daß
die G-8 kein Mandat besitzen, welches die Macht der Gipfelteilnehmer auch
nur annährend demokratisch legitimieren könnte. Um von dieser
Legitimationskrise abzulenken, werden nur vage politische Aussagen
getroffen , wobei die eigentlichen politischen Inhalte der G8-Staaten und
ihre Konsequenzen für die Welt jedoch so gut wie nicht an die Öffentlichkeit
dringen.

Diejenigen die dieses Vorgehen für gefährlich halten und nicht wollen, daß
wichtige Entscheidungen an der Öffentlichkeit vorbei getroffen werden,
wurden seit Beginn der Bewegung von Seiten der Politik und einem Teil der
Medien angegriffen. Demonstranten wurden oftmals pauschal diffamiert und als
Krawallmacher verunglimpft, eine Gruppe gar als Terroristen bezeichnet.
Diese undifferenzierten Darstellungen kriminalisieren entweder die gesamte
Bewegung ("Die Bombe der G8-Gegner") oder Gruppen innerhalb der Bewegung
("Der Black Block ist eine internationale Terrororganisation").
Die einseitige, apokalyptische Berichterstattung, welche die zunehmend
brutalere Vorgehensweise der Polizei relativiert, wenn nicht gar
gerechtfertigt hat, hatte gleichzeitig die Tendenz politische Themen der
Globalisierungsgegner nicht zu berücksichtigen: So wurden beispielsweise
Inhalte und Ergebnisse der stets parallel oder im Vorfeld stattfindenden
Gegengipfel nur am Rande oder gar nicht erwähnt.

Um dem Problem der einseitigen Medienberichterstattung zu begegnen und die
globale Kommunikation und Koordination der Bewegung gegen die
undemokratischen Ausrichtung der Globalisierung zu ermöglichen, wurde das
unabhängige Nachrichtenforum IndyMedia geschaffen, welches inzwischen in 60
Ländern existiert. Der Angriff der Polizei auf die Diaz-Schule und das
Independent Media Center (IMC) galt also der Struktur der
Antiglobalisierungsbewegung, das Konstrukt der "Terrororganisation Black
Block" dient und diente der nachträglichen Legitimierung der unglaublichen
Polizeibrutalität, mit der die Demonstranten in Genua konfrontiert wurden.

Angesichts der Tragweite des Themas Globalisierung und der Bedrohung
verschiedener Grundrechte (wie dem Demonstrationsrecht und dem Recht auf
Reisefreiheit) fordern wir die Medien auf, dem Vertrauen, das ihnen von
großen Teilen der Öffentlichkeit entgegengebracht wird, gerecht zu werden
und in Zukunft ausgewogen Bericht zu erstatten.

Unser Schicksal wurde wesentlich durch das persönliche Engagement Annelie
Buntenbachs, Christian Ströbeles, Heidi Lippmanns , und dem daran
anknüpfenden Medieninteresse beeinflusst. Die Reiseberichte sind bekannt und
wir möchten die heutige Presseerklärung auch dazu nutzen, diesen
Bundestagsmitgliedern zu danken und unsere Anerkennung auszusprechen.
Wir würden uns wünschen, das den immer noch Inhaftierten die gleiche
Aufmerksamkeit zuteil wird und fordern:

- Die sofortige Freilassung der 41 politischen Gefangenen in Italien
- Die sofortige Freilassung der politischen Gefangenen von Prag und Göteborg
- Die Einstellung aller politischen Schauprozesse
- Die Einsetzung einer europäischen Untersuchungskommission zur Aufklärung
der Vorfälle in und um Genua, wobei auch die deutsche Rolle beleuchtet
werden soll.
- Den sofortigen Stop der Aushöhlung demokratischer Grundrechte
- Die Entschädigung der Opfer

Text war anlässlich:
Gemeinsame Pressekonferenz der Angehörigen der Genua-Gefangenen und der
Diaz-Schulen-Betroffenen am 14.08.01, 10.30 Uhr, Lichtblick Kino,
Kastanienallee 77, Bln.

Ich könnt euch hier noch ein, zwei Dutzend Texte vom 20. und nachfolgenden Tagen posten... wenn ihr wollt ! Ich kann sie euch auch schicken, verzippt ...

ECHTHEIT garantiert !
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@paradewohlstandskind.

Die Eskalation war von politischer Hand geplant, wie aus dem Bericht von der ARD hervorging.

du beziehst dich wahrscheinlich auf die dokumentation die vor ca 4-6 wochen zu eher nachtschlafender zeit um 23:30 lief.
ich war schon vorher über die vorgänge damals durchs internet ganz gut informiert, aber dieser film hat nochmal sehr deutlich gemacht, was da eigentlich ablief und es hat mich wirklich geschaudert....
die aufnahmen, die da zu sehen waren, waren eindeutig.
z.b. einer vom sogenannten schwarzen block, es war wohl eher ein block staatlicher provokateure, der auf eine kohorte bullen zugeht, mit dem anführer redet und danach tritt der ganze trupp den rückzug an.
das könnte einer vom verhassten schwarzen block wohl kaum bewerkstelligen.
dann die sache mit den molotowcocktails, die ja angeblich in der schule gefunden worden waren, was als anlass genommen wurde, diese zu stürmen.
merkwürdigerweise wurden genau diese beiden "mollies" schon am tag zuvor irgendwoanders von den bullen entdeckt, befanden sich also in polizeigewahrsam, und tauchten trotzdem am nächsten tag in dieser schule auf.
sie wurden also wohlweislich dort von der polizei deponiert, um später als beweis für die these herzuhalten, die leute in der schule hätten anschläge geplant.
auf das blutige spektakel das in der schule und dann später auf der wache stattfand, möchte ich jetzt garnicht weiter eingehen...
alles ein einziger großer fake, um die anti- globalisierungsbewegung in misskredit zu bringen.
das solche methoden, die man eher mit diktatorischen regimen in lateinamerika in zusammenhang bringt, mitten in europa stattfinden, lässt tief blicken.
wenn die mächtigen sich bedroht fühlen, wird mal eben die sogenannte demokratie, die ja in europa herrscht, ausgehebelt, gesetze sind dann nicht mehr das papier wert, auf dem sie stehen.
 

zian

Geheimer Sekretär
14. April 2002
664
Abbadon schrieb:
@Zian

Bitte lies erst das link, ist aus dem aktuellen Spiegel...

habe ich schon an dem tag gelesen, an dem der artikel veröffentlicht wurde.
ich wollte auch nur ausdrücken, das es nicht gar so verwunderlich sein sollte, das viele polizisten recht schnell und recht hart losgeprügelt haben. die werden nämlich nichts anders gehört haben als "schwere prügelein zwischen demonstranten und kollegen", "kollegen haben waffennest ausgehoben", "kollegen in enge gedrängt und angegriffen", ... ich glaube, da reagiert keiner gelassen, vor allem nicht der kleine, unbedeutende mann/polizist

und deshalb müssen nicht alle ausschreitungen wirklich provoziert worden sein, da werden leider auch sehr viele missverständnisse passiert sein, die eigentlich nicht vorkommen dürfen.
man darf bei dem spiegel-artikel nicht vergessen, das dort in letzter zeit generell sehr stark hetze betrieben wird. der grund erschließt sich mir leider nicht

ich möchte aber nicht bezweifeln, das man die ausschreitungen in weiten teilen beeinflusst und verstärkt
mein einwand jetzt klar geworden?
 

Bundeskanzler

Auserwählter Meister der Neun
11. April 2002
991
Weiter oben sprach "streicher" den NATO-Kriegsgipfel in München an. Ich wohne zwar nicht mehr dort, habe es damals aber hautnah miterlebt.

Hoffentlich schnallt jetzt endlich auch ein an und für sich recht guter Bürgermeister von München - Christian Ude - wie er sich zum Büttel von übergeordneten politischen Interessen gemacht hat, als er in München ein Demonstrationsverbot beim NATO-Kriegsgipfel durchsetzte - weil nach ANGEBLICHEN GEHEIMDIENST-Informationen (von einer Fake-Seite im Internet) Tausende von Schwerstkriminellen Randalierern auf dem Weg zur Münchner Demo seien => was am Ende übrig blieb war, dass Polizisten Strafzettel an Falschparker verteilt haben. Toll!

Da sich Ude in München relativ frei im Volk bewegt und man ihn auch schon mal allein mit seiner Frau im Biergarten treffen kann, bin ich mir ziemlich sicher, dass er nicht zu der politischen Bagage gehört, die das Land aus machtpolitischen Gründen in Angst und Schrecken versetzen wollen. Ich hoffe, er und auch andere anständige Politiker fallen nie wieder auf so eine Scheiße rein!
 

Bundeskanzler

Auserwählter Meister der Neun
11. April 2002
991
zian schrieb:
man darf bei dem spiegel-artikel nicht vergessen, das dort in letzter zeit generell sehr stark hetze betrieben wird. der grund erschließt sich mir leider nicht

Woran machst Du das fest? Was bedeutet "Hetze" in dem Zusammenhang? Gegen wen oder was "hetzt" der Spiegel? Vielleicht ist die Nachrichtenlage einfach nur so, dass eine Menge Scheiße passiert und der Spiegel darüber berichtet?
 

Paradewohlstandskind

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. April 2002
1.014
Ich halte den Spiegel für eine sehr sichere und zuverlässige Quelle für politische Information.

@ Bundeskanzler

Ich war damals in München auch dabei und die Polzei verfolgte eine Taktik, die unglaublich gut aufging. Sie teilte die Massen in kleine Grüppchen auf, die sich schließlich auflösten. Sie verfolgten das ganze Spektakel mit dem Hubschrauber und koordinierten so ihre Leute, die sie manchmal Plätze und Strassenteile absperren lies und systematisch öffnete um die Demonstranten auseinander zu bringen. einige schnallten das Prinzip und wollten die Leute aufhalten, doch die grosse Masse feierte es immer als einen Sieg, wenn eine Menschenkette der Poltie durchbrochen war, derweil folgten sie genau dem Willen des Polizeichefs.

Doch auch damals ist mir aufgefallen, dass für meine Augen mehr Gewalt von der Polizei ausging, als von Demonstranten, welche grösstenteils ganz friedlich marschierten, die Internationale sangen oder ihre Friedlichkeit durch Sprechchöre unterstrich. Gut, ein paar Irre gibt es immer...

Wenn diese Demo erlaubt worden wäre, hätte sich die Stadt München eine Menge Trara und Kosten erspart, da die Demostranten dann friedlich die Einkaufsmeile der Stadt zur Schlusskundgebung gelatscht wären. Dann hätte noch eine halbpolitische Band gespielt und alle wären mit SPD-Fähnchen und Linksruck-Flugblättern Heim zu Abendbrot und Bier gegangen.

Ach verdammt, es ging ja um Genua nd ich schreibe hier 90% off-topic. Sorry!
 
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hives Neues zum G8-Gipfel in Genua 2001 Zeitgeschehen, Politik und Gesellschaft 3

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