Immer habe ich nach Erkenntnis gedürstet, immer bin ich voll von Fragen gewesen. Ich habe die Brahmanen befragt, Jahr um Jahr, und habe die heiligen Vedas befragt, Jahr um Jahr, und habe die frommen Samanas befragt, Jahr um Jahr. Vielleicht, o Govinda, wäre es ebenso gut, wäre es ebenso klug und ebenso heilsam gewesen, wenn ich den Nashornvogel oder den Schimpansen befragt hätte. Lange Zeit habe ich gebraucht und ich bin immer noch nicht zu Ende, um die zu lernen, o Govinda: daß man nichts lernen kann! Es gibt, so glaube ich, in der Tat jenes Ding nicht, das wir >Lernen< nennen. Es gibt, o mein Freund, nur ein Wissen, das ist Atman, das ist in mir und in dir und in jedem Wesen. Und so beginne ich zu Glauben: dies Wissen hat keinen ärgeren Feind als das Wissenwollen, als das Lernen.
Der Unterschied zwischen dem Geist und der Buddhi ist sehr gering. Dasselbe Antahkarana (antah = innerlich; karana = Instrument, Funktionsgefüge) erhält je nach seiner Tätigkeit vier verschiedene Namen:
Manas (Geist; Denken, Fühlen)
Buddhi (Intellekt, Unterscheidungskraft)
Chitta (Bewusstsein, Wahrnehmung)
Ahamkara (Ego, Ich-Bewusstsein)
So weit es euch betrifft, ist die Buddhi also ein "Drishya" (das, was gesehen wird). Für das treffen von Entscheidungen dient Buddhi als Werkzeug (als Drashta = das, was wahrnimmt). Also ist Buddhi - ebenso wie der Geist - beides: ein Drishya und ein Drashta.
Der Körper, der Intellekt usw. werden erschaffen und zerstört. Sie unterliegen der Veränderung. "Atman jedoch ist feinstofflich und alles durchdringend, für ihn gibt es keine Veränderung.
Der Geist und der Intellekt besitzen Ego, Wünsche, Abneigungen usw. Atman hingegen ist frei davon.
Atman und der Intellekt (Buddhi) ähneln sich in vielerlei Hinsicht. Beide sind feinstofflicher als die Sinnesorgane. Beide sind rein. (Atman ist rein, weil er frei von der "Unwissenheit" genannten Unreinheit ist; und Buddhi ist rein, weil sie Atman spiegeln kann.) Beide bestehen nicht aus Teilen (Avayavas).
Dennoch gibt es einige Unterschiede: Atman ist rein und Selbstleuchtend. Diese Eigenschaften besitzt Buddhi nicht. Sie ist einfach kristallklar. Von daher beginnt sie ebenfalls zu leuchten, wenn sie mit Atman (dem Selbst-Leuchtenden) zusammen ist.
"Turiya" ist ein Begriff, der dem besseren Verständnis dienen soll; es ist an sich kein separater Zustand. In diesem Zustand ruht Atman in Atman ...Man nennt diesen Zustand auch "Vijnana Ghanatva" (absolutes, unumstössliches Wissen).