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Antidepress

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
Hallo Unknown,

Nun, das üüüberhauptundgarkein Suchtpotential bei solchen Drogen gegeben ist halte ich mal für eine besonders verschönendere Ansicht. Denn süchtig kann man auf so ziemlich alles was glücklich macht werden.

Schon richtig. Doch nur weil Menschen süchtig nach Schokolade, den Internet, Sex, etc. werden können, liegt diesen nicht per se ein Suchtpotential zugrunde. Es gibt auch ein Suchtpotential bei Menschen.

Medikamente die ein Suchtpotential haben, müssen sorgsam eingesetzt werden. Das dies nicht immer geschieht, ist ein bedauerlicher Tatbestand.

Unabhängig von dem individuellen Verhalten von Ärzten, gibt es jedoch klare Leitlinien, die an der Uni gelehrt werden und Fundament der jeweiligen individuellen Arzneimittelbehandlung sind.

http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/014-001.htm

Behandlungsleitlinien von einer psychiatrischen Fachgesellschaft habe ich leider nicht gefunden, jedoch eine ganz gute Zusammenfassung zum Thema:

http://www.neuro24.de/antidepressiva.htm


Bei Medikamenten denen ich nicht gleich die Wirkung anmerke ist das Risiko warscheinlich auf ein Minimum reduziert... aber nicht jeder hat eine gleich stark gefestigte Psyche wie andere und nicht jedes Medikament hat die gleiche Wirkungsweise/Stärke wie ein anderes... durm würd ich nicht behaupten das GARKEIN Suchtrisiko besteht. Wer sowas verspricht hat, so denk ich einen Nutzen durch die Pharmaindustrie davon.

Zum ersten Teil: stimmt nicht, nur weil du keine Wirkung spürst, bedeutet das nicht, das ein Medikament nicht zu einer Abhängigkeit führen kann. Hier muß aber jedes Medikament für sich bewertet werden.

Prinzipiell kann man sagen:

Medikamente ohne Nebenwirkung gibt es nicht, oder alles im leben hat zwei Seiten.

Bei der Bewertung der Gefahren einer medikamentösen Therapie (eigentlich bei jeder) muß man immer im Vergleich zu der behandelten Krankheit sehen. Den auch eine Erkrankung kann, wenn nicht behandelt ernst Konsequenzen nach sich ziehen.

Meistens wird aber (vor allem von Laien) einseitig nur die unerwünschten Konsequenzen der Behandlung gesehen. Jemand der eine Depression hat, leidet sehr, kann seinen Alltagsgeschäften nicht oder nur eingeschränkt nachgehen (was z.B. bei alleinerziehenden Eltern eine Gefahr für das Kind bedeuten kann) und nicht zuletzt maß man auch das Selbstmordrisiko beachten.

Wichtig, niemand (von Ausnahmen mal abgesehen) wird gezwungen ein Antidepressivum zu schlucken. Kein Arzt und keine Pharmafirmen warten auf den ahnungslosen Patienten, dem sie ein Präparat zur Stimmungsaufhellung unterjubeln können.

In einem stimme ich dir allerdings zu, die Aufklärung leidet unter der Tatsache, das Ärzte kaum Zeit für ihre Patienten haben. Fehler bei der Anwendung oder unberechtigte Ängste vor Medikamenten entstehen immer dann, wenn der Arzt keine Zeit findet, mit dem Patienten die Therapie zu besprechen.

Gruß Tino
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Bei der Bewertung der Gefahren einer medikamentösen Therapie (eigentlich bei jeder) muß man immer im Vergleich zu der behandelten Krankheit sehen. Den auch eine Erkrankung kann, wenn nicht behandelt ernst Konsequenzen nach sich ziehen.
Wie heisst es so schön: Nicht das Antidepressivum, sondern die Depression verändert die Persönlichkeit.
Besonders mies ist es natürlich, wenn über eine Nebenwirkung noch eine zusätzliche Belastung in´s Spiel kommt, wenn z.B. die Libido abnimmt und sich das dann wiederum negativ auf das ohnehin angeschlagene Selbstwertgefühl oder gar die Familiensituation auswirkt.
Ein Grund mehr ausgiebig mit dem Arzt zu sprechen, was auf einen zukommt und was das alles so mit sich bringen kann. Perfekt natürlich wenn gerade an dem Punkt der Partner (oder wer einen auch immer in der schwierigen Zeit ertragen muß) auch dabei sein kann.
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
Ein Grund mehr ausgiebig mit dem Arzt zu sprechen, was auf einen zukommt und was das alles so mit sich bringen kann. Perfekt natürlich wenn gerade an dem Punkt der Partner (oder wer einen auch immer in der schwierigen Zeit ertragen muß) auch dabei sein kann.

Right your are. Meiner Meinung nach der wichtigste Punkt. Gerade bei depressiven Verstimmungen ist es wichtig das Umfaled des Patienten zu beachten und nach Möglichkeit in die Behandlung mit einzubeziehen.

Ebenfalls wichtig, Medikamente alleine sind nicht ausreichend. Verhaltenstherapeutische- bzw. psychologische Betreuung sind zusätzlich zu beachten. Bei nur geringgradigen deprssiven Störungen (z.B. reaktive Depression) kann eine kurzfristige antidepressive Therapie alleine ausreichend sein, bei manifesten Depressionen ist jedoch ein Medikament alleine nicht ausreichend.

P.S. Antidepressiva werden auch in der Schmerztherapie eingesetzt, da jedoch mit dem Hintergedanken eine mögliche reaktive Depression zu behandeln, sondern, weil Antidepressiva das Schmerzerleben positiv beeinflußen.
 

Choronzon

Vorsteher und Richter
21. April 2002
704
Ja,ich habe auch eine Zeitlang Mirtazapin genommen,da ich sowieso schon ein ziemlich phlegmatischer Typ bin,verlangsamte das mich 8O noch mehr.Ich hatte dann mal einen Unfall auf der A3 ,ich habe dann einfach die Medis abgesetzt.Und ich war wieder wach.Aber alles hat seinen Preis.Heute nehme ich (seit ungf. 3 Jahren) Flux ,und es hilft.Versteht hier jemand etwas von Biochemie?(Neurotransmitter),Es gibt wirklich leute ,die glauben ,Sport treiben hilft gegen Deprie...man muss Erfahrungen machen ,um zu wissen ,wie es sich "anfühlt"..Alles eben eine Sache der eigenen Erfahrung
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Aus vielerlei Erfahrung in der Praxis kann ich emphlen:

Psy-Stabil 100 ml ca. 15€.

Auch bei Prüfungsstress geeignet.
 

paul20dd

Geheimer Meister
30. April 2002
442
Sensoe schrieb:
Mom hat schwere Depressionen und bekommt Zoloft,hab ich mal ausgecheckt..meine Fresse! 8O
Cousin (für die GT-Besucher:nen anderer :lol: ) bekommt Syneudon,ebenfalls nen Teufelszeug.
Hoffe dass ich nie in die Situation gerate und sowas verschrieben bekomme!

Ohh ja, Zoloft hat meine Ex-Freundin mal bekommen und meinte das sie sich dabei echt mies fuehlt. Daraufhin hab ich mal so ein Ding getestet und ich war danach so mies wie noch nie drauf, wenn jemand wissen will wie sich depries anfuehlen, Zoloft is ein gutes Mittel dafuer...Meine Ex hat es natuerlich abgesetzt und ihr geht es jetzt auch besser...
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Es gibt wirklich leute ,die glauben ,Sport treiben hilft gegen Deprie...man muss Erfahrungen machen ,um zu wissen ,wie es sich "anfühlt".

Ja, die üblichen "musst halt mehr Sport machen", "fahr doch einfach mal 2 Wochen in Urlaub" oder gar "reiss dich einfach mal zusammen"-Sprüche sind schon der Hammer.
 

subabrain

Großmeister
5. April 2006
59
Hallo,

ja da es mich gerade selbst betrifft möchte ich dazu auch noch was sagen ...
und zwar habe ich über längeren zeitraum verschiedene psychopharmaka genommen.

erst Dipiperon dann verschiedene andere (u.a Diazepam) ... schließlich ist Zyprexa und Eunerpan überiggeblieben. Das ganze war zwar etwas derbe aber ich habs verkraftet, vor ein paar wochen aber war mir derart übel nach einnahme der tabletten (alles hat sich gedreht) dann hab ich beide abgesetzt und naja kurze Zeit später war ich krank - 40 grad fieber usw. dann hat mein arzt gemeint es kommt nicht von den psychopharmaka - habe dann zweimal nacheinander verschiedene antibiotika bekommen und es wurde besser aber jetzt habe ich nun seit jeher jeden tag erbrechen übelkeit kopfschmerzen und starken husten ... das blutbild ist auch ok ... jetzt hat mein arzt letztens gemeint es kann auch von den psychopharmaka kommen - meine mutter meint dies ebenfalls es sei eine entzugserscheinung ... ich selbst hab kein plan mehr woran es liegen könnte - morgen gehe ich wieder zum arzt ...

also soweit meine erfahrungen ...

gn8!
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Ich finde es auch ganz erstaunlich wieviele im Forum hier Erfahrungen mit Antidepressiva haben.

Liegt dass jetzt daran, daß sich hier eher sensible Naturen versammlen, die vielleicht (statistisch) eher zu Depressionen neigen?

Oder doch eher daran, daß solche Medikamente sehr häufig verschrieben werden und sowas einfach nur an mir vorbei läuft, weil ich nie zum Arzt gehe?

Leider kann ich aus sachlicher Sicht wenig zum Thema beitragen, aber ich finde es toll, mit welcher Offenheit hier viele von den Erfahrungen berichten.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
...oder einfach daran, dass mehr Leute Depressionen haben, als man denkt.

Hinzu kommt, dass es sich anonym im Internet womöglich auch leichter darüber reden lässt, als im RL.

Zumindest endogene Depressionen haben übrigens mit "Sensibilität" herzlich wenig zu tun.
 

ConspirIsee

Geheimer Meister
16. Januar 2005
161
agentP schrieb:
Es gibt wirklich leute ,die glauben ,Sport treiben hilft gegen Deprie...man muss Erfahrungen machen ,um zu wissen ,wie es sich "anfühlt".

Ja, die üblichen "musst halt mehr Sport machen", "fahr doch einfach mal 2 Wochen in Urlaub" oder gar "reiss dich einfach mal zusammen"-Sprüche sind schon der Hammer.

japs, diese sätze kriege ich in schöner regelmäßigkeit von meiner Ärztin gesagt.
 
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