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Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Erst mal "willkommen im Club", Dengel Fritze, und das gleich zweifach: Einmal im "Club" der "Weltenspinner" und einmal im erlauchten Kreise der "Fahrrad-Bewegten" ( ;-) ).......

Das mangelnde Qualität bzw. die Frage der Qualität "vom Einzelhandel" zu verantworten ist, kann man m.E. so nicht stehen lassen. Dem Einzelhändler bleibt ebenso wie dem, Discounter nichts anderes übrig als "das zu nehmen was der Grosshandel anbietet" - und da sind nun mal keine vergoildeten Kontakte bei B & M Leuchten dran. Da gibt's in der Regel auch keine vernünftigen Gleitlager (von Nadellagern ganz zu schweigen) in Seitendynamos; es gibt noch nicht mal vorgefettete Cantileversockel für Cantilever- oder V-Bremsen. Beim Discounter stehen die Fahrräder "zur Nachmontage"; der Kunde wird explizit drauf hingewiesen das er sein frisch für 248.- € grad gekauftes ATB bitte noch "endzumontieren" hätte, weil der Discounter ja nur für den Verkauf zuständig ist und nicht für die Endmontage - und der Verkäufer, wenn einer da ist, hat meistenteils keine Ahnung von Fahrrädern. Ich hatte schon Fahrräöder vopn "Bauhaus" oder "real" in "Reparatur", bei denen nach 5 Kilometer Fahrt das linke oder rechte Pedalgewinde in der Tretkurbelk ausgerissen war, weil der Verkäufer mit Brachialgewalt eben dieses Pedal das da hinein gehört, "eingeprügelt" hat...... "Normale" Fahrradläden reparieren so einen Mist schon nicht mehr, erstens weil der Discounter schnell auf die Aussage kommt: "...da war ja noch Garantie 'drauf und der Fahrrdhändler ist daran schuld dass das Rad repariert werden musste...", zweitens weil es einfach keinen "Spass" macht, fabrineuen Sperrmüll instand zu setzen und drittens weil ein Grossteil der nachher nicht zu berechnenden "Dienstzeit" dafür drauf geht, dem Kunden zu erklären wiese bei einem defekten, aber neuen Rad für 248 € VKP jetzt ein Ersatzteil verbaut ist, das im Einzelhandel schon mal schlappe 20.- € kostet......und "zum Donnerwetter nein, wir sind kein Vertragshändler für "real" und deswegen bezahlen sie gefälligst die 36.- € Reraratur inklusive Ersatzteil - sonst bleibt der Schrotthaufen nämlich hier. Sie hätten ja auch zu dem Billigheimer gehen können, bei dem Sie den Sperrmüll gekauft haben - und da bis zu 8 Wochen auf die Reparatur warten können...."... ( O-Ton meines Nachbarn Mario, als der in seinem Einzelhandelsladen noch Reparaturen von Kaufhausrädern angenommen hatte. Mittlerweile macht er es nicht mehr....).

Auch die Sache mit der Inspektion ist mit Vorsicht zu geniessen: Mein Freund Ulle (hier in Berlin) bietet solche Inspektionen an. Das kostet im Jahr zwischen 120.- und 180.- € - und ist nur dann eine "win-Win-Situation", wenn das Rad schon mal mindestens schlappe 1.000.- € im Einzelhandel gekostet hat (für wirklich hochwertige Räder ist man auch schnell mal einen halben tausender mehr los..... ). Der Markt ist aber mit Billigrädern überschwemmt - und so kann man mit Wartungsverträgen und Inspektionen alleine heute auch nicht mehr überleben, obwohl es immer mehr Menschen gibt die immer mehr Strecke mit Fahrrad statt mit Auto und/oder ÖPNV zurück legen. Und auch bei den Inspektionsbetrieben gibt's "schwarze Schafe" denen der Recyclingsgedanke wegen des "unbezahlbaren" Mehraufwandes fremd ist und die weniger defekte Bauteile reparieren, stattdessen lieber mehr Neuteile (bei Preisaufschlägen von bis zu 100% EKP/VKP) verbauen...... Da wirste in Berlin nicht viele Handwerker finden, die Kupferpaste für elektrische Kontakte am Rücklicht verwenden - die meisten schmeissen das alte Rücklicht weg und bauen ein neues daran. Geht schneller und bringt mehr Profit......

Interessant auch: Je höher der EKP dfes Einzelhändlers für ein Bauteil ist, um so geringer ist sein VKP. Beispiel: RADCORE bietet ab und an mal ein komplett eingespeichtes Hinterrad mit 11-Gang-Rohloffschaltungsnabe (iunklusive Schaltzug und Schalter) für 1198.- € an. Die Nabe allleine kostet radcore im EK schon 964 € + Steuer, die Felge (meistens eine Alu Schürmann-Hohlkammerfelge mit gepunztzen Speichenlöchern) 18.- € plus Steuer und der Speichensatz 28.- € plus Steuer; Arbeitszeit (einspeichen) inklusive zentrieren 30 Minuten..... Die Gewinnspanne ist da nicht hoch.......
 

Dengel Fritze

Geheimer Meister
26. Juni 2015
142
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

@TaB

Eines kann man dir nicht nachsagen, das du das Prinzip Angebot und Nachfrage verstanden hättest.

Vor 30 Jahren war es Faktisch unmöglich Hochwertige Messer zu Verkaufen, heute muß ich nur einmal sagen ich hab hier nen Container voll bester Qualität, und schon sind sie weg. Die Qualität von Küchenmessern hat der Kunde sich erarbeitet und hält ein hochwertiges Messer für erstrebenswert. Die Qualitätsunterschiede beim Fahrrad erschließen sich im Vielmals eben nicht. Also entscheidet der Preis.

Noch etwas zu meinem Beruf ich muss hier Tagtäglich für 6.000.000Dollar Ware einkaufen und Grossieren, nur auf meinem Arbeitsplatz, glaub mir mir ist es Egal ob das Qualität ist oder eben Niedrigpreisware. Es muss nur das sein von dem zu erwarten ist das es der Endverbraucher abnimmt. Ich habe nicht die Macht die uns immer unterstellt wird die Kunden zu manipulieren, ich bin nur Sklave in der beschaffungs Kette einer Volkswirtschaftlichen Verbraucher Gemeinschaft. Und wenn alle wieder Güter wollen die 1000 Jahre halten handel ich halt mit Ersatzteilen. Wo ist da das Problem?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Das Problem ist dass der Billigschrott uns - also uns alle, inklusive der uns nachfolgenden Generationen - eine ganzen Haufen an nicht regenerativen Rohstoffen kostet..... Das "Billigrad vom Discounter" oder die "Billigwaschmaschine", selbst der LCD/LED-Fernseher für "unter 450.- € beim toom" wird letztlich nicht "vom Kunden" bezahlt - die "richtige Rechnung" wird erst in zwei, drei Generationen aufgemacht wenn das Öl schwindet und Coltan wegen Knappheit wertvoller als Gold, Platin, Nickel und 50 Karat-Diamanten zusammen wird.....

Das "Messerbeispüiel" verdeutlicht es: DerKunde hat nur dann wirklich "die Wahl", wenn er weiss was er da gerade kauft. Vor 10 Jahren hat noch kaum jemand Keramikmesser gekannt..... vor 40 Jahren war "Qualitätsmesser aus Solingen" das "non-plus-ultra" für den haushalt ebenso wie für die Chefköche..... Zwischenzeitlich sind WMF und noch eine ganze Reihe namhafter Qualitätshersteller pleite, der Markt ist mit Billigimporten überschwemmt - und "der Chefkoch aus dem Fernsehen schneidet mit Keramikmesser - da muss doch was 'dran sein".... Das geht solange gut - bis die Billigimportindustrie Möglichkeiten findet, ihren Ramsch in der Optik von hochwertigen Messern zu verkaufen.....

"Der Kunde" benötigt Wissen um zwischen hochwertigen (und im wahrsten Sinne des Wortes PREIS-WERTEN) und Ramschprodukten unterscheiden zu können. Und das Wissen hat er nicht, bekommt er weder in der Schule, noch "in den Medien" beigebracht..... (von der Werbung schon glaich gar nicht - public relation ist nur am schnellen Absatz interessiert....). Und wenn Du dann nach 50, 60, 70 Jahren "Kauf- und Anwendungserfahrung" vor dem letzten Produkt sthest, was Du kaufen wirst - der Darg nämlich - ist Dein über Jahrtzehnte erworbenes Wissen um Qualität "für die Katz". Denn "den Ramsch" haste ja schon gekauft und musstest Du schnell wieder wegschmeissen - und beim Sarg ist das piepegal ob der aus Pappe oder aus Hickoryholz ist - verrotten tut er so oder so...... ;-)
 

Dengel Fritze

Geheimer Meister
26. Juni 2015
142
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Ja Rudolf Steiner hatte Recht mit der Freiheit des Individuellen Geistes, er vermag nur zu Denken was in seine Welt passt.

Wenn es dir um Nachhaltigkeit geht büdde, icke würde mich mal mit den Initiativen des Grosshandels beschäftigen in bezug auf Rat für Nachhaltige Produktion der EU. Nochmal vielleicht wird es dann verständlicher, alle Skandale der Letzten Jahre in bezug auf Importwaren mit Mangelhafter Qualität, bezogen sich auf Firmen wie Kettler, Kick, Tedi, Quelle, Ikea, Apple, Nike, Puma, Addidas und so weiter, alles Firmen mit Großhandelsvermeidungs Strategien. Fällt dir Jetzt vielleicht ein Idee dazu ein ?

Ansonsten wüsste Icke auch gerne woher ich das Recht nehmen soll meinem Kunden Vorzuschreiben was er zu Kaufen hat? Ich habe alle Qualitäten im Lager.
 
Zuletzt bearbeitet:

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Ich seh mal wieder nicht, wozu das gut sein soll.
Wenn ich "billig" Produkte nicht anbiete, alles was passiert ist doch dass sich weniger Leute die Sachen leisten können.
Wo ist der Vorteil, wenn es nur noch 200Euro Messer, 500Euro Jeans und 5000Euro Fahrräder gibt?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Ich seh mal wieder nicht, wozu das gut sein soll.
Wenn ich "billig" Produkte nicht anbiete, alles was passiert ist doch dass sich weniger Leute die Sachen leisten können.
Wo ist der Vorteil, wenn es nur noch 200Euro Messer, 500Euro Jeans und 5000Euro Fahrräder gibt?

Wohin das "Hauptsache billig und Hauptsache Profit" führt, siehste aktuell in Kalifornien: Dürre im Lande, Notverordnung bezüglich des Füllens der privaten Swimmingspools und des Waschens des Autos weil in LA geht's Trinkwasser aus..... - und was hat man nicht alles an Baumwolle, Tomaten, Orangen in Kalifornien ziehen und verkloppen können; Wasser wurde halt einfach hochgepumpt - war ja genug da.....

Ich denke, da zeigt sich geutlich wie falsch eine "Hauptsache billig" ausgerichtete Wirtschaft sein kann....
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Und wohin "Hauptsache garnix" führt in Nordkorea und den Hungergebieten in Afrika.
Beantworte doch bitte einfach die Frage.

Wohin das "Hauptsache billig und Hauptsache Profit" führt, siehste aktuell in Kalifornien
Wo wäre der Vorteil, die Produkte teurer zu verkaufen?
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Oder alternativ: Wieso möchtest du Obst und Gemüse zum unerschwinglichen Luxusgut machen?

Was ja schon in sich witzig ist, weil du regelmäßig rumjammerst, wie ungerecht verteilt doch der Wohlstand sei.
Und auf einmal möchtest du dem Großteil der Bevölkerung auch noch Lebensmittel, Nutella, Küchenutensilien und Klamotten ohne Loch (is ja alles importierter Billigkram, alte Sachen Stopfen ist besser!) vorenthalten.
 

Dengel Fritze

Geheimer Meister
26. Juni 2015
142
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Vielleicht betrachten wir einmal den Preis einer Ware, hier vorallem ob er Einfluss auf die Nachhaltigkeit hat. Dies am Beispiel Wohnraum. Wenn Also ein Hoher Mietpreis dazu führt das Nachhaltiger mit Baumaterial umgegangen wird müßte dies sich ja auch am Bedarf von Baustoffen je umbauten Raummeter feststellen lassen. Nun ist dieser Bedarf bei gleicher Imobilie einen Einfamilien Haus mit Einlieger Wohnung von einem Fertighaus Hersteller keineswegs unterschiedlich. Es ist in München wie in Wilhemshafen die Gleiche Form der Resourcennutzung zu Erkennen.

Das Gleiche Phänomen Treffen wir in Ländern an innerhalb deren Grenzen Luxussteuern gelten, hier Steigt der Rohstoffverbrauch beispielsweise bei Automobielen je Verkaufter Einheit sogar an da wesentlich mehr Zusätzliche Sonderausstatungen in diesen Regionen Verkauft werden.

Das heist der Verbrauch von Rohstoffen von Vermögenden nimmt zu bei Teuren Preisen wohingegen weniger Vermögende, da durch die Preisschranke ausgeschlossen, die Resourcen Sparen für den späteren Verbrauch durch Vermögende. Dies ist weder Gerecht noch macht es sinn. Eine höhere Lebensdauer, oder wenigstens eine Produzentenseitig angegebene Mindestlebensdauer wären hier Sinnvoller und auch im Handel zu händeln.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Ich behaupte Qualität des Produktes und Endverbraucherpreise haben wenig bis gar nichts damit zu tun, ob die Rohstoffe nachhaltig genutzt werden und die Produktion sowie Nutzung ökologisch verträglich ist. Bestes Beispiel ist ja wohl der Biosprit, der ja als Drittes Weltwunder des Umweltschutzes gepriesen wurde ... nur wurden dann für den Biosprit riesige Regenwaldgebiete für Plantagen abgeholzt und den Einheimischen die Lebensgrundlage entzogen.

Man kann sowohl sehr teure, qualitativ hochwertige Produkte herstellen und dabei ein Umweltschwein sein, als auch günstige Ramschqualität und dabei die Umwelt schonen.
Nur weil Du ein teures, langlebiges Fahrrad kaufst bedeutet dass noch lange nicht dass bei der Produktion des Gummis, des Plastiks und des Metalls alles Umwelt- und auch Sozialverträglich zugegangen ist.
Umgekehrt ist es denkbar, dass billige, kurzlebige Fahrräder hergestellt werden, die aber auf Recycling angelegt sind, die Umwelt wenig belasten und auch keine Ausbeutung in der Produktionskette beinhalten. Nein, ich habe kein Beispiel parat und behaupte auch nicht dass dies irgendwo geschieht, ich sage es ist denkbar.

Ressourcenschonung, Umweltschutz und auch soziale Aspekte in der Wirtschaft sind aus meiner Sicht ziemlich unabhängig von der Qualität und den Preisen. Entscheidend sind hingegen politischer und gesellschaftlicher Wille sowie Gesetze und deren Durchsetzung.

Das es in Deutschland ein die Arbeiter sehr gut schützendes Arbeitsrecht gibt, hat nichts damit zu tun dass man sagte: "Ach, wir machen mal die Preise teurer, dann können die Unternehmer mehr bezahlen."
Das in Deutschland kein Unternehmen mehr seinen Müll einfach in den nächsten Fluss kippen kann, hat nichts damit zu tun dass man sagte "Ach, wir machen mal die Preise teurer, damit die Unternehmer die Müllbeseitigung bezahlen können."

Die Realität ist, dass Unternehmen Profite machen wo sie können. Die Unternehmen werden niemals von sich aus irgendwas tun was den Profit schmälert, solange kein Druck dafür da ist. Allerdings werden Unternehmen immer nach neuen Wegen suchen Profit zu machen, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern.
D.h. wenn Du Ressourcenschonung und Umweltschutz haben willst, dann musst Du die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft so ändern, dass keine Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung mehr möglich ist. Dass kann aber nur an der Wurzel erfolgen, nicht vom anderen Ende her. Denn auch wenn der Endkunde will, dass die Produkte umweltverträglich und nachhaltig sind, hat er keine Möglichkeit dies wirklich zu kontrollieren.

Du wirst niemals sicher wissen können, ob bei deinem Fahrrad für Zehntausend Euro, dass eintausend Jahre hält, nicht z.b. bei der Rahmenproduktion Säure in den Fluss entsorgt wurde - es sei denn Du gehst die gesamte Produktionskette durch. Eine Unmöglichkeit für alle Produkte Die du brauchst.
Daher ist die Forderung, die Verbraucher sollen gefälligst Qualität, Umweltverträglichkeit und Sozialverträglichkeit der Produkte einfordern eine Schimäre.
Daher ist die Behauptung, die Käufer billiger Textilien seien Schuld an Umweltsauereien und Ausbeutung der Nährfabriken in Bangladesch eine umverschämte Ausrede der Industrie, die an Schutzgelderpressung grenzt.

Nein, eine soziale und ökologische Wirtschaft bekommst Du nur, wenn Du die Rahmenbedingungen der Wirtschaft in allen beteiligten Ländern änderst: Umweltschutzgesetze, Auflagen bzgl. Ressourcenverbrauch, Grenzwerte, Arbeitsschutzgesetze, Gewerkschaften, öffentlicher Druck und etliches anderes müssen schlicht dafür sorgen dass nur mit entsprechendem Verhalten Profit gemacht werden kann.
Nur durch diesen Druck werden Unternehmen nicht mehr die für die Umwelt und Menschen schlechtere Option zum Profit machen wählen, sondern die welche die Umwelt und die Menschen schützt. Aufhören Profit zu machen werden die Unternehmen deswegen aber nicht, die Wirtschaft wird weiter gehen und daher wird es auch unter diesen geänderten Rahmenbedingungen noch Profit geben und eine funktionierende Wirtschaft. Und es wird auch unter diesen Bedingungen bezahlbare Produkte für alle geben, denn irgendein Unternehmer wird profitgierig genug sein um einen Weg zu finden unter den Rahmenbedingung am Verkauf an die Masse Geld zu verdienen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Oder alternativ: Wieso möchtest du Obst und Gemüse zum unerschwinglichen Luxusgut machen?

Was ja schon in sich witzig ist, weil du regelmäßig rumjammerst, wie ungerecht verteilt doch der Wohlstand sei.
Und auf einmal möchtest du dem Großteil der Bevölkerung auch noch Lebensmittel, Nutella, Küchenutensilien und Klamotten ohne Loch (is ja alles importierter Billigkram, alte Sachen Stopfen ist besser!) vorenthalten.

Du schmeisst das was durcheinander, DaMan: Im Moment sind Orangen und Baumwolle aus Kaliforrnien absolutes Luxusgut - weil Kalifornien mit den eigenen Wasservorräten eben so "gehaushaltet" hat, als wäre Wasser "ewig" in unbegrenzter Menge vorhanden.....Sollte man daraus nicht "was lernen" und zukünftig beispielsweise nur da Baumwolle anbauen, wo tatsächlich "Wasser im Überfluss" durch Niederschlg vorhanden ist und der "rest" der Umweltbedingungen (Sonneneinstrahlung/Wärme/Kli9ma) den Anbau auch hergeben?

Ich hab' nix dagegen wenn die US-amerikanische Jeansindustrie haufenweise preiswerte Jeanshosen auf den Markt schmeisst - ich bezweifle allerdings dass diese Jeanshosen "ihren Preis wert sind" wenn wegen der Herstellung und Veredelung vom Rohstoff Baumwolle die Leut' in LA sich demnächst keinen Kaffe, keinen Tee und auch kein Waschwasser mehr leisten können, weil das wenige noch vorhandene Wasser in die Baumwollfelder fliesst....

Mit dem Hunger der Leut' in Nord-Korea hat das thematiosch nix zu tun - Nord-Korea gibt fast alles an erwirtschaftetem Profit für Rüstung und für den Luxus der Politkader aus. Dass da für die Bevölkerung niox mehr übrig bleibt, also auch keine Gelder zur besseren landwirtschaftlichen Nutzung vorhandener landwirtschaftlicher Flächen da sind, dass der Lebensstanbdard allgemein der Bevölkerung nicht gehoben werden kann, weil ja kein Geld für Einfuhren da ist, hat nix mit möglichen Ressourcenverschwendfungen zu tun, sondern damit dass "die Nord Koreaner" noch nicht den Mut gefundfen haben, sich gegen ihre Ausbeuter zu erheben....
 

Dengel Fritze

Geheimer Meister
26. Juni 2015
142
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Nein, eine soziale und ökologische Wirtschaft bekommst Du nur, wenn Du die Rahmenbedingungen der Wirtschaft in allen beteiligten Ländern änderst: Umweltschutzgesetze, Auflagen bzgl. Ressourcenverbrauch, Grenzwerte, Arbeitsschutzgesetze, Gewerkschaften, öffentlicher Druck und etliches anderes müssen schlicht dafür sorgen dass nur mit entsprechendem Verhalten Profit gemacht werden kann.
Nur durch diesen Druck werden Unternehmen nicht mehr die für die Umwelt und Menschen schlechtere Option zum Profit machen wählen, sondern die welche die Umwelt und die Menschen schützt. Aufhören Profit zu machen werden die Unternehmen deswegen aber nicht, die Wirtschaft wird weiter gehen und daher wird es auch unter diesen geänderten Rahmenbedingungen noch Profit geben und eine funktionierende Wirtschaft. Und es wird auch unter diesen Bedingungen bezahlbare Produkte für alle geben, denn irgendein Unternehmer wird profitgierig genug sein um einen Weg zu finden unter den Rahmenbedingung am Verkauf an die Masse Geld zu verdienen.

Hier bist du sehr nahe an dem was der Themen Ersteller eigentlich erörtern wollte. Wirtschaftskunde für Anfänger. Im Wirtschaftlichen zusammenspiel gibt es 4 Hauptbeteiligte. Den Rohstofferzeuger, Den Produzenten/Veredler, den Handel und den Verbraucher. Dies ist eingebettet in eine Gemeinschaft aus Bürgern und Bürgerinnen. Hier kömmen auch die Idee und meinungen für die Gemeinschaft von Morgen her. Diese Gemeinschaft von Morgen wird gestalltet über Moral, Gesetz und Möglichkeiten. Hier in der BRD fehlt es zur Zeit an einem Willen seitens der Gesetzgebung Nachhaltigkeit als Gemeinschaftsziel anzuerkennen und Umzusetzen. Produzenten sind hier weiter Teilweise (Siehe Frosta), der Groshandel ist hier weiter (Regionale Produktions und Transportwege werden bevorzugt), der Einzelhandel bietet ohnehin alles an weil es seine Aufgabe ist, Der Verbraucher (hat wenig möglichkeiten und ist von der Politik im stich gelassen, siehe diverse Öko und Bio Siegel die niemand Versteht).

Für mich als Händler kann ich nur sagen wenn der Gesetzgeber Morgen Fahräder ohne Nadellager Verbietet, so what, Handele ich eben mit welchen mit Nadellagern. Wenn ich die Langlebigkeit von Produkten auszeichnen muß, so what, Handele ich mit dennen die der Kunde will. Wir waren hier in der Politik schon mal weiter. Siehe Energieverbrauchskennzeichnung von Elektrogeräten. Hat da der Großhandel aufgeschrien? Warum auch verbliebene Restgeräte gehen in den Außenhandel und gut. Schlimm wird es erst für uns als Wirtschaftsgemeinschaft wenn wir die Vorreiter Rolle die wir mal hatten einbüßen zur Bestandsschutzsicherung überalteter Produktionsanlagen. Solange wir solche Anlagen (Siehe Solartechnik) Falsch subventionieren, kann auch der Handel diese Irgendwann nicht mehr Abverkaufen, es entstehen Verluste.

Zum Thema Profit, wenn es meinem Profit nützt alle Bushaltestellen mit der Zahbürste zu Reinigen sind die Morgen alle sauber. Warum ich aber auf Profite verzichten soll damit sie morgen Ökologisch sauber sind wozu wenn es kein anderer Groshändler im Direkten Wetbewerb muß.
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Und wenn Du dann nach 50, 60, 70 Jahren "Kauf- und Anwendungserfahrung" vor dem letzten Produkt sthest, was Du kaufen wirst - der Darg nämlich - ist Dein über Jahrtzehnte erworbenes Wissen um Qualität "für die Katz".

Wer kauft denn schon seinen Sarg selber?
In den allermeisten Fällen werden das wohl die nächsten Angehörigen tun, allein schon, weil sie qua Bestattungsgesetz dazu verpflichtet sind.
Und wenn sich in der Reihenfolge Bestattungspflichtiger niemand mehr finden lassen sollte, vermutlich das zuständige Ordnungsamt.

Die damit verbundenen Kosten kann man vermeiden, wenn man sich z.B. postum für die Plastination entscheidet;
eine Option übrigens , die sich meine Frau bereits für den Fall meines Ablebens ausgedacht hat.
Liebendes Eheweib schrieb:
Deine Unterschrift kann ich doch leicht fälschen. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich 6000 € für Deine Beerdigung bezahle.
Ausserdem kann ich Dich dann mit den Kindern besuchen.
Reizende Aussicht, gell? Genau das, was man sich so unter einem pietätvollem Totengedenken vorstellt.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Du schmeisst das was durcheinander, DaMan:
Ne, tu ich nicht. Du wechselst nur in jedem Post zweimal das Thema, inzwischen hast du vier deren Aussagen sich widersprechen.
Ich versuche eines sinnvoll zu diskutieren ;)

Ich wiederhole meine Frage: Wo ist der Vorteil, Produkte teurer zu machen?
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Schlimm wird es erst für uns als Wirtschaftsgemeinschaft wenn wir die Vorreiter Rolle die wir mal hatten einbüßen zur Bestandsschutzsicherung überalteter Produktionsanlagen. Solange wir solche Anlagen (Siehe Solartechnik) Falsch subventionieren, kann auch der Handel diese Irgendwann nicht mehr Abverkaufen, es entstehen Verluste.

Die Subventionsgräber Fotovoltaik und Windräder sind schöne Beispiele für die Schädlichkeit von Subventionen, die fast immer dem Gesetzgebungsirrsinn von Gutmenschen, natürlich in den "allerbesten und -edelsten Absichten", entspringen.
Herausgekommen ist dabei ein Erneuerbares Energien Gesetz, das genau das Gegenteil von dem erreicht, was es vorgibt zu bewirken.

Meine unqualifizierte Meinung zu Subventionen.
Allerdings habe ich auch keine Ahnung von Wirtschaftspolitik und muss mich zum Glück nicht beruflich damit auseinandersetzen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Ich sehe das etwas differenzierter: Es ist klar und einleuchtend dass die Verbrennung fossiler Rohstoffe langfristig "keine Zukunft hat", weder in Europa, noch sonstwo auf der Welt. Erstens wegen der ungeklärten Frage "... wohin mit dem schädllichen CO2, zweitens "wenn's verbrannt ist, kommt's nicht mehr wieder.....". In Deutschland kann man flächendeckend schlecht auf Photovoltaik setzen; dafür scheint die Sonne in unseren Breiten nicht lang genug.... , aber der Wind weht - an den Küsten genau so wie an und auf den Bergen. Der Wind wird erst dann aufhören zu wehen, wenn die Erdrotation zum Stillstand gekommen ist - und das dauert noch "ein paar "Jährchen".... ;-) . Insoweit ist es schon richtig sich von der Braunkohle, der Steinkohle, dem Erdgas, dem Mineralöl und dem Uran als Energieträger zu verabschieden.

Nun haben wir ein ganz spezielles Problem: "Dioe Welt lebt nicht nur in Deutschöland" - anders herum: Der Energiehunger steigt weltweit, und keine einzelne Nation kann diesen Energiehunger "für alle" befriedigen. Es gibt Gegenden auf dieser Welt die geradezu ideal für Photovoltaikanlagen sind - allerdings auch nur max 12 Stunden am Tag - weil wenn's dunklel ist, siegt die Energieausbeute rapide.... Die einzigste Möglichkeit den Enertgiebedarf sicherzustellen besteht da in der Grenzen überschreitenden Zusammenarbeit - :"...wenn bei mir der Wind weht. kriegste bei Dir im Dunkel meinen Überschusstrom, und wenn bei Dir die Sonne über der Wüste aufgeht und bei mir kein Wind mehr da ist, krieg ich Deinen Überschusstrom....". Und "beide" vermeiden sie die schädlichen Klimafolgen von der Verbrennung fossiler Rohstoffe samt Nebenfolgen ( "Fracking"...).

Gerade in Deuztschland sehen wir das Grundproblem das da auf uns zukommt: Der Herr Seehofer (als Beispiel) möchte in der bayrischen Staatskanzlei sicher nicht auf den Computer und das elektrische Licht verzichten, und auch Audi in Ingolöstadt kann ohne Strom schlecht "Heizölmaserati" herstellen - aber die bayrische Regierung möchte keine neuen Überlandnetze "die die Landschaft verschandeln"...... (man könnt' ja die Leitungen wenigstens teilweise helium- oder stickstoff gekühlt unter die Erde legen; aber für die nur kurz bemessene Lebenszeit der Mitglieder des bayrischen Landesparlamentes reicht es völlig aus, stattdessen weiter Öl zu verbrennen - weil "..nach uns die Sintflut, is billiger...."). Hier haben wir bloss "den Chef" einer derzeitigen Landesregierung, gewählt von ein paar Milionen aufrechten Almdudlern..... wollte man tatsächlich ein globales Energieversorgungsnetz aufbauen, hat man es mit noch bekloppteren "Dudlern" zu tun, und das welt weit......

Dem "Steuerbürger" und "Standardwähler" kann man in Deutschland Innovation meistens nur mit Zuckerbrot versüssen.... die EEG-Umlage ist so ein Zuckerbrot. Freilich - und das ist der Skandal - ist es ein "Zuckerbrot" das nur ganz bestimmte Kreise von potentiellen Nutzern anspricht (ich hätt' ja auch ganz gerne die Möglichkeit ein paar Watt Energie aus Solarzellen einzuspiesen - dumm nur, dafür braucht man ein Dach mit Haus unten drunter; und eben das "unten drunter" hab ich nicht.... ;-) ) Im Bereich der Photovoltaik hätte man durchaus gesetzlich auch festlegen können, das jeder der eine solche Anlage aufbaut erst mal seine eigene Stromrechnung um den Betrag den er oder sie in's Netz einspeist senkt, sodann einen aus Steuermitteln bezahlten einmaligen Zuschuss von 100.- € pro qm Solarzellenfläche bekommt und darüber hinaus Anspruch auf verbilligte Investitionszinssätze via KfW hat - mehr an Subvention wäre nicht nötig gewesen.....

MIt "Gutmenschentum" hat das Ganze nix zu tun.
 

Dengel Fritze

Geheimer Meister
26. Juni 2015
142
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Entschuldigung TaB, aber das ist soweit vom Thema Wirtschaftskunde für Anfänger weg, mach doch dafür ein eigenes Thema auf, eine höffliche Bitte.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Entschuldigung TaB, aber das ist soweit vom Thema Wirtschaftskunde für Anfänger weg, mach doch dafür ein eigenes Thema auf, eine höffliche Bitte.

Richtig, das ist "sehr weit weg vom Thema" - aber Kollege dimwit hat's ja angesprochen und die Polemik gegen die "Gutmenschen" kann man so nicht stehen lassen.... ;-)
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Wieso Polemik?
Politiker (gleich welcher Couleur) neigen nun mal zum Gutmenschentum, weil sie das Geld anderer (d.h. der Steuerzahler) für ihren politischen "Gestaltungswillen" aufwenden
und - die Praxis lehrt dies - so gut wie nie persönlich dafür haften (i.d.R. nicht mal in der vergleichsweise milden Form eines Rücktritts oder auch nur Eingeständnisses ihrer Fehler).
Die Abgrenzung des Gutmenschen zum Guten Menschen ist für mich ziemlich klar.
Erstere spenden Wohltaten auf Kosten anderer, während Letztere Gutes auf eigene Kosten oder unter persönlichem Einsatz (lies Haftung) tun.
Ich finde nicht, dass diese Betrachtungsweise besonders polemisch ist.

Dengel Fritze hat recht, das wäre Thema für einen anderen Thread.
Aber ganz gleich welchen Du aufmachst TaB, irgendwie laufen die bei Deiner Diskussionsweise immer auf den gleichen Rundumschlag der Verdammnis des teuflischen Kapitalismus, der unsere Gesellschaft zerreisst und scheinbar die Grundursache allen Übels ist, hinaus
 

Dengel Fritze

Geheimer Meister
26. Juni 2015
142
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Kapitalismus oder auch Materialismus sind nun mal Teil der Wirtschaftskunde möchte ich diese erörter geht das nur ohne Bewertung, die Kann sich erst aus der Analyse einzelner Taten ergeben, die Gesellschaftlich Positiv oder auch Negativ sind.
 

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