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Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Ob die Ursachen bewaffneter Konflikte endgültig und zuverlässig aus der Welt geschafft werden können, ist unerheblich. Es ging darum, ob, solange das nicht gelungen ist, atomare Abschreckung ausreicht. Sie reicht nicht aus. Sie hat weder den Jom-Kippur-Krieg, noch den Falklandkrieg, noch den Jugoslawiekrieg, noch den Kongokrieg verhindert. Atomare Abschreckung verhindert offensichtlich nur existentielle, den Fortbestand des Landes oder seiner weltpolitischen Bedeutung in Frage stellende Kriege unter den Großmächten. Wenn es Dänemark morgen einfallen sollte, Schleswig-Holstein zu besetzen, dann würde atomare Abschreckung gar nichts nützen, sondern nur Panzer und Luftwaffe.

Deutche Panzer werden in der ganzen Welt nachgefragt. Sie haben sich in der Erprobung, in Übungen und im Einsatz bewährt, dafür müssen keine Millionen von Menschen getötet werden. Kappes.

Der politische und gesellschaftliche Zerfallsprozess Jugoslawiens eskalierte 1991 mit dem untauglichen Versuch der jugoslawischen Staatsführung, Sloweniens Unabhängigkeit durch den gewaltsamen Einsatz der Jugoslawischen Volksarmee (JVA) zu verhindern. Das alarmierte ÖBH sicherte daraufhin mit präsenten Kräften die Grenze zu Slowenien und verhinderte erfolgreich ein Übergreifen der Kampfhandlungen auf österreichisches Territorium. Als die umstrittenen DRAKEN nach mehrmaligem Eindringen jugoslawischer Kampfflugzeuge in den österreichischen Luftraum dessen lückenlose Kontrolle übernahmen, applaudierte sogar Steiermarks Landeshauptmann Josef Krainer, der sich vehement gegen deren Beschaffung gestemmt hatte.

Offiziersgesellschaft Salzburg

Immer wieder derselbe Unfug. Wir brauchen keine Methode, Atommüll für eine Million Jahre sicher zu lagern, ebensowenig wie wir Häuser und Brücken bauen müssen, die eine Million Jahre halten. Nach uns kommen andere Menschen, die nicht dümmer sein werden als wir, und die selbst Häuser und Brücken bauen und Atommüllager instand halten werden. Es ist eine absolut bescheuerte Idee, deren Probleme lösen zu wollen. Sie werden unsere Lösungen primitiv finden. Wenn wir Glück haben, werden sie uns dafür bewundern, was wir mit unseren primitiven Mitteln erreicht haben, aber wenn wir uns überheblich aufblasen, ihnen die Problemlösungskompetenz absprechen und hunderte von Jahren über unseren eigenen Tod hinaus ihre Angelegenheiten regeln wollen, dann werden sie uns auslachen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Das Anhäufen von Waffen verhindert niemals Krieg, egal ob's konventionelle oder atomare Waffen sind. Um Krieg zu verhindern, ist Bildung notwendig, und essentiell für die Kriegsverhinderung ist die Erziehung zur Vorurteilslosigkeit und Friedfertigkeit - egal ob in Israel/Palästina, im Kongo oder im Verhältnis zwischen Dänen und Holsteinern (da - hat's ja wohl geklappt - jedenfalls hat in den letzten 65 Jahren keine Holsteiner versucht nach Kopenhagen einzumaschieren und auch kein Aaarhuser ist nach Kiel einmarschiert, oder...?)

Was Du Unfug im Zusammenhang mit Atommüll nennst - nenne ich: Verantwortung übernehmen! "Lasst uns doch die Welt unserer Kinder, Enkelkinder zumüllen" ist schlicht weg egoistisch und verantwortungslos. Aber so sind se, die postmodernen Neoliberalen....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Du möchtest unsere Nachfahren für eine Million Jahre auf Entscheidungen festlegen, die wir heute treffen sollen. Das nenne ich Hybris.

Und Streitkräfte zu unterhalten, verhindert vielleicht keinen Krieg, ist aber die Voraussetzung, ihn siegreich zu beenden. Siehe Jom Kippur, siehe Falkland, siehe, leider als Gegenbeispiel!, Invasion im Kongo.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Du möchtest unsere Nachfahren für eine Million Jahre auf Entscheidungen festlegen, die wir heute treffen sollen. Das nenne ich Hybris.
Unseren Nachfahren die Problemlösungskompetenz nicht absprechen zu wollen, ist ein geschicktes Argument. Man möchte sofort zustimmen.

Gleichzeitig dürfen aber unsere Nachfahren von uns erwarten, keine Probleme zu schaffen, die wir selbst nicht lösen möchten oder können. Denn die Lösung gelingt ja schliesslich auch nicht immer.
Grosse Gebiete des Mittelmeerraumes sind auch heute noch entwaldet. Australien wird seine Kaninchen, Kamele und Kröten nicht los. Und ausgestorbene Arten bleiben ausgestorben.
Wobei all das, verglichen mit der Belastung der Weltmeere durch Kunststoffpartikel und der sicheren Entsorgung von Atommüll, noch vergleichbar kleine Probleme sind.

Jede Generation hat die Pflicht, das was ihr "anvertraut" wurde pfleglich zu behandeln und in möglichst gutem Zustand weiter zu geben.

:read: Nachbar

Edit: Ups ... ich bin ins OT abgeglitten, bemerke ich gerade.
 
Zuletzt bearbeitet:

elyias

Geheimer Meister
18. Januar 2013
364
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Ob die Ursachen bewaffneter Konflikte endgültig und zuverlässig aus der Welt geschafft werden können, ist unerheblich. Es ging darum, ob, solange das nicht gelungen ist, atomare Abschreckung ausreicht. Sie reicht nicht aus. Sie hat weder den Jom-Kippur-Krieg, noch den Falklandkrieg, noch den Jugoslawiekrieg, noch den Kongokrieg verhindert. Atomare Abschreckung verhindert offensichtlich nur existentielle, den Fortbestand des Landes oder seiner weltpolitischen Bedeutung in Frage stellende Kriege unter den Großmächten. Wenn es Dänemark morgen einfallen sollte, Schleswig-Holstein zu besetzen, dann würde atomare Abschreckung gar nichts nützen, sondern nur Panzer und Luftwaffe.

...

Da hast Du völlig recht. Die Parität der Atomwaffen, aber auch am Ende der gesunde Menschenverstand, hat den "Dritten Weltkrieg ausfallen lassen."
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Gleichzeitig dürfen aber unsere Nachfahren von uns erwarten, keine Probleme zu schaffen, die wir selbst nicht lösen möchten oder können.

Auch das ist ein Argument, dem man sofort zustimmen möchte, und die Entwaldung des Mittelmeerraumes ist ein gutes Beispiel. Die Folgen waren für die Zeitgenossen absehbar, und die Entwaldung diente nicht zuletzt dem Bau von Kriegsflotten, war also "überflüssig". Aber: Sie sahen damals keine Alternative. Sie richteten dieses Desaster nicht mutwillig an. Wenn wir statt des Mittelmeerraumes einmal Großbritannien und Irland betrachten, dann hatten deren Bewohner tatsächlich keine andere Wahl, als entweder massenhaft an Unterkühlung zu sterben oder ihren Nachfahren entwaldete Inseln zu hinterlassen, ein Problem, das sie selbst nicht lösen konnten. Erst die diese Nachfahren lösten es dann, zunächst mit Kohlebergbau.

"Möglichst guter Zustand" ist eine berechtigte Forderung. "Keine Probleme, die wir nicht lösen können", ist nicht unbedingt eine erfüllbare Forderung. Und das Atommüllproblem ist gelöst. Der Atommüll liegt in Zwischenlagern und schadet niemandem, und diese Zwischenlager müssen lediglich bewacht und instand gehalten werden. Beides sind lösbare Probleme, nur die Lösung dieser Probleme weit über unser Lebensende hinaus zu garantieren, das ist etwas, was wir nicht leisten können. Einfach weil wir dann nicht mehr da sind und andere als wir, nämlich unsere Nachkommen, freie Hand haben.

elyias - danke.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.434
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Bist du dir sicher, elyias, dass der 3.Weltkrieg ausgefallen ist?
Vllt. aber nur aufgeschoben?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Hi,

Wenn es Dänemark morgen einfallen sollte, Schleswig-Holstein zu besetzen, dann würde atomare Abschreckung gar nichts nützen, sondern nur Panzer und Luftwaffe.
So funktioniert das nicht. Wir entziehen ihnen die Einkaufserlaubnis im CITTI Park in Lübeck. Das ist Abschreckung pur. :D LEAM
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Du vergisst in Deiner Analyse ein paar Gegebenheiten - oder unterschlägst sie absichtlich, Jäger? Die "Zedern des Libanon" und die anderen Wälder im Mittelmeerraum wurden nicht alleine zu Holzkohle verarbeitet - mit den Wäldern wurden Rom und Jerusalem erbaut, die Dächer der Tempel der Pharaonen, der Griechen, der Phönizier gedeckt, es wurden mächtige Galeeren- und Handelsflotten gebaut - Kohlebergbau ist seit etwa 4.000 Jahren bekannt... Den antiken Völkern muss der Zusammenhang zwischen Bodenerosion und Abholzung spätestens bei den Römern und Ägyptern bekannt gewesen sein - da die antiken Römer kontinuierlich wuchsen (als Imperium) hatten die auch einen ständig steigenden Bedarf an Getreide (wesentliche Teile Ägyptens und Palästinas dienten in erster Linie als Getreidelieferant für Rom), und so dürften die antiken Römer keinerlei Interesse an der Verschwendung fruchtbarer Böden gehabt haben. Die hatten nur das Problem dass sie durch das selbst initiierte übersteigerte Wachstum nicht warten konnten, bis sich die Böden im Mittelmeerraum erholt und die Wälder nachgewachsen waren.... also wurde neues fruchtbares Land erobert, war zu neuem Bevölkerungswachstum führte und wieder neue Erträge verlangte... Der Kreislauf hörte auf, als die sogenannten "Barbaren" die Mauern Rom's überrannten..

Die Geschichte Irland's hat nix mit der Angst vor Unterkühlung zutun, sondern mit der traditionellen Erbfolge der irischen Landbevölkerung: Der Älteste kriegt den Hof, der Zweitälteste kann, wenn der Hof noch gross genug ist, Verwalter werden. Die anderen gehen leer aus.... Irland hatte im Laufe der Zeit eine rasant gewachsene Bevölkerung, aber zuwenig Ackerbaufläche um die alle zu ernähren. Also wurden die Wälder abgeholzt - nicht für Holzkohle (das war nur "Nebenprodukt"), sondern um Anbaufläche zu gewinnen. Und nachdem es nix mehr zu roden gab, die Bevölkerung aber immer noch wuchs, kam es zu den bekannten Hungersnöten - und zur Auswanderungswelle....

"Der Atommüll liegt in Zwischenlagern und schadet niemandem"... aber ja doch. Vorallem wenn Du in Oberwesel wohnst und der Mist in Greifswald lagert.... Die nachgewiesenen Lecks in Asse und im Schacht Konrad schaden auch niemandem in Berlin oder Karlsruhe.....

Und damit wir mal zurück zum Thema kommen: Was die Ägypter heute bewegt - und die Syrer, und die Tunesier, und sie Libyer, und, und, und.... - ist die Erkenntnis dass es "so wie bisher" nicht weiter gehen kann und das "was Neues" her muss. Man blickt da nach Europa, Amerika, Russland, China - und fragt sich: "Geht's denen da besser"? Immerhin sieht man die denen es besser geht als Touristen am Roten Meer, in den Basaren, in den Touristenhotels..... denen muss es doch besser gehen, wenn die sich 2 Wochen Urlaub im fünf-Sterne-Hotel leisten können, oder...?. Blöd nur, das diejenigen die völlig berechtigt die Verbesserung ihrer Lebensumstände fordern, sich nicht selbst und persönlich ein Bild von der Armut im reichen Europa, im ebenso reichen Russland oder reichen Amerika machen können. Da nimmt man dann notgedrungen ein Werbebild aus dem "Times Magazine" oder aus dem "Playboy" - ab und an liegt ja so ein Bildchen auf den Müllhalden.... Und wer kein Bildchen auf der Müllhalde westlicher Zivilisation findet - hört sich die verklärenden Märchen aus der grossartigen Vergangenheit an. Als Ägypten noch Teil des Kalifats war, als unter der "Fahne des Propheten" die Muslime Weltmacht waren, als die europäischen Fürsten und Könige den Mächtigen in Kairo, Bagdad, Damaskus, Jerusalem Tribut und Geschenke lieferten.... Ein Grossteil dieser Geschichten ist nur Propagande -. aber wenn man im eigenen Land zwar arabisch spricht, aber leider weder den Qur'an, noch die eigenen Geschichtsliteratur lesen kann, weil's mit der Bildung hapert - dann glaubt man halt dem Imam. Die hunderttausende bis Millionen von Menschen, die den verschiedensten Päpsten und Fürsten im Mittelalter in den Tod durch die sogenannten "Kreuzzüge" gefolgt sind, haben mangels Bildung ja auch das Märchen von der Besetzung Jerusalems durch die "Ungläubigen" geglaubt...
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

als die europäischen Fürsten und Könige den Mächtigen in Kairo, Bagdad, Damaskus, Jerusalem Tribut und Geschenke lieferten

Wann soll das denn gewesen sein? Ich ignoriere Deine Einlassungen ab jetzt.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Wann soll das denn gewesen sein? Ich ignoriere Deine Einlassungen ab jetzt.

(Fettung durch mich) Ignorier' mal schön - steck' den Kopf in den Sand. Dem Sand - schadet es nix.... Und mal ganz nebenbei: Zwischen Kaiser Karl und dem osmanischen Reich gab's Botschafteraustausch, und Botschafter erkauften das Ohr des Hofes durch Geschenke - in Aachen genauso wie in Bagdad. Verschiedene Päpste pflegten zu verschiedenen Kalifen recht gute Beziehungen - zwischen den Kriegen. Die christlichen Herrscher Armeniens versuchten durch Tribut und Geschenk sich das Wohlwollen der Kalifen zu erkaufen - hat nicht immer funktioniert. Auch die Könige von Byzanz haben anfangs die friedliche Koexistenz gepflegt - bis dann die Muslime immer mehr vom Hoheitsgebiet der Byzantiner "abgezwackt" hatten...

Und wer im Abendland kennt noch Saladin (Salah-al Din)? Zwischen Richard Löwenherz und Saladin soll trotz der Kriege ein tiefer gegenseitiger Respekt geherrscht haben, ja sogar fast etwas wie Freundschaft...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Aha, treffliches Beispiel. Die Fürsten und Könige Europas zahlten Tribut, und das wird belegt durch den Austausch von Gastgeschenken und durch Tribute aus... Armenien. Dieser Diskussionsstil ist mir zu mühsam.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

...es zwingt Dich ja keiner Dir Mühe zu machen..... Wo kämen wir da hin.....

Es sei noch ergänzt: Das heutige Bosnien hat in der Vergangenheit - um 1400 n.Chr. herum - Tributzahlungen nach Bagdad geleistet - um nicht von den Osmanen "überrant" zu werden. Hat leider auch nix genutzt... immerhin haben sich die Bosniaken das Recht damit erkauft, ihrer Religion treu zu bleiben, was dazu führte das bis heute ein kleiner Teil der Bosniaken traditionell serbisch-othodoxe Glaubensvorstellung hat. Aber - wie ich Dichje kennen gelernt habe, Jäger, sind Bosniaken für Dich genauso wenig Europäer wie Armenier.... Wie soll man das nennen: Kleingeistigkeit? Engstirnigkeit? Ach - was soll's....
 
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Pinsel

Erhabener auserwählter Ritter
15. September 2008
1.134
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

jedenfalls gibt es libyen nun nicht mehr.... super gemacht....
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Nochmal kurz zur interessanten Diskussion WilderJäger -Thomas aus Berlin (leider etwas OT)
Machen wir momentan wirklich das Bestmögliche? - Ich meine nein. Vieles hängt davon ab, wie man die Prioritäten setzt. Schon hier scheiden sich die Geister. Genau deshalb gibt es auch Parteien mit ihren unterschiedlichen Ansätzen.

Ist das heute Bestmögliche (falls existent) womöglich aus Sicht unserer Nachkommen unzulänglich. - Auch das.
Wir sprechen gerne von Lehren der Geschichte. Wobei sich dann die Frage stellt: Gibt es eine Tendenz zum Besseren in der Weltgeschichte? - Der Idealist möchte hier gerne "Ja" sagen, doch der Realist muss skeptisch bleiben.
Zum Bsp. von ThomasausBerlin: Die Zedern wurden im Libanon über Jahrhunderte abgeholzt, das Land ist heute weitgehend waldfrei. Heute der Mensch dazugelernt, nur z.T. Auch heute wird in den Tropen noch Regenwald abgeholzt (profitable Tropenhölzer und Anbau von Ölpalmen)- Kurzfristige Interessen siegen oftmals über nachhaltiges Denken.
----
Um bei Nordamerika zu bleiben.
Bsp. Ägypten: Die jahrzehntelange (nichtreligiöse) Diktatur unter Mubarak wurde durch demokratische Wahlen durch das islamamistische Mursi-Regime abgelöst. Und dieses wiederum durch das Militär entmacht.
Und wieder das Dilemma: Wenn das Militär die Herrschaft nicht abgibt, hätten wir wieder eine jahrzehnte lange Diktatur. Wenn doch, dann Anarchie oder ein islamistischen Regime angesichts der nur schwachen demokratischen Kräfte. Militär- Diktatur. Anarchie oder Theokratie.
Neueste Entwicklung: Die USA haben ihre Militärhilfe massiv gekürzt angesichts des aktuellen Konflikts Militär versus verbotene Muslimbrüderschaft.
Ich wäre gerne Optimist, neige aber doch ein wenig zur Skepsis. Übrigens auch bei der gegenwärtigen Entwicklung in Libyen ... Der Premier wird von Rebellen entführt, aus zwielichtigen Motiven:
Libyen: Ministerpräsident Seidan entführt - Afrika - FAZ
Ein wenig muss ich der Meinung von Nonkonformist anschließen.
...eine berechenbare Diktatur durch eine unberechenbare ersetzt. Wie schön für die Libyer. Und nun ist Syrien dran... x-(
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Jedesmal wenn ein Volk die Kraft findet um sich gegen seine Tyrannen zu erheben - muss man das als "Mensch unter Menschen" bejubeln. Als die Ostdeutschen die SED-Diktatur abschüttelten, habe ich das genauso bejubelt wie ich die Ägypter bejubelt habe, dass sie Mubarak stürzten. Wenn ich als Demokrat Demokratie und Freiheit "hochhalte", dann kann ich nicht mit "berechenbaren Diktaturen" leben (wie aktuell Russland); mit "unberechenbaren Diktaturen" natürlich auch nicht.

Die Geschichte zeigt das es ein langer Weg zu Demokratie, Frieden und Freiheit ist, und dass dieser Weg nicht "im Paradies" endet, sondern von einer ständigen Entwicklung begleitet ist. Und jedes Volk dieser Welt, dass den ersten Schritt in diese Richtung geht, muss das Recht haben diesen Weg weiter zu gehen. Auch wenn das bedeutet, das aus der "geordneten Diktatur" eine chaotische Diktatur wird - am Ende wird auch die chaotische Diktatur fallen!
 

Pinsel

Erhabener auserwählter Ritter
15. September 2008
1.134
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Jedesmal wenn ein Volk die Kraft findet um sich gegen seine Tyrannen zu erheben - muss man das als "Mensch unter Menschen" bejubeln. Als die Ostdeutschen die SED-Diktatur abschüttelten, habe ich das genauso bejubelt wie ich die Ägypter bejubelt habe, dass sie Mubarak stürzten. Wenn ich als Demokrat Demokratie und Freiheit "hochhalte", dann kann ich nicht mit "berechenbaren Diktaturen" leben (wie aktuell Russland); mit "unberechenbaren Diktaturen" natürlich auch nicht.

Die Geschichte zeigt das es ein langer Weg zu Demokratie, Frieden und Freiheit ist, und dass dieser Weg nicht "im Paradies" endet, sondern von einer ständigen Entwicklung begleitet ist. Und jedes Volk dieser Welt, dass den ersten Schritt in diese Richtung geht, muss das Recht haben diesen Weg weiter zu gehen. Auch wenn das bedeutet, das aus der "geordneten Diktatur" eine chaotische Diktatur wird - am Ende wird auch die chaotische Diktatur fallen!
ließt du dir im nachhinein nochmals durch was du schreibst? weil du mit einer diktatur in nordafrika nicht leben kannst, ist es besser alles in schutt und asche zu legen? ist es besser wie ein amerikaner zu leben? was war in libyen schlecht? die schulbildung? die krankenversicherung? glaubst du im ernst, dass die syrer ihr land selber verwüstet haben?

auch der spiegel wacht momentan auf.... jetzt wo vieles ans licht kommt. Syrien: Dschihadisten töten Alawiten in Latakia - SPIEGEL ONLINE
für ganz fleißige leser empfehle ich auch die kommentare.
Einer trauriger Ausblick auf das, was uns erwartet, wenn Assad erst einmal gestuerzt ist. Und ein Aufruf an alle Naiven, die denken, man muesse einfach nur einen Diktator stuerzen, dann wuerde schon alles besser.
und noch ein kommentar, den ich hervorheben möchte.
Trotz wochenlanger Berichterstattung, die ich intensiv verfolgt habe, ist mir nicht klarer geworden, wer hier die wirklich Guten oder wirklich Bösen sind. Klar ist nur, wer die Opfer sind. Ich bin heute mehr denn je überzeugt, dass man den Russen für ihre Blockadehaltung dankbar sein sollte.
 
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lava

Gesperrter Benutzer
30. Mai 2011
1.766
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

die rebellen haben schon wieder zivilisten massakriert
Bericht von Human Rights Watch: Syrische Rebellen verüben Massaker an Zivilisten - Auslandnachrichten Nachrichten - NZZ.ch
ich befürchte das Assad von anfang an recht hatte
und ich kann schon verstehen das der flüchtlingsstrom aus lybien zunimmt,
denn es ist für ein lybisches kind traumatisierend wenn der nachbar in seinem garten menschenköpfe auf einen pfahl spiesst
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.434
AW: Die Revolution frisst ihre Kinder - Islamismus statt Demokratie in Nordafrika

Thema Lybien:
Als Ghaddafi noch als Terroristenunterstützer galt(was er ja war), war er verpöhnt.
Als er mit Konzernen Verträge einging, hofiert.
Er hatte die diversen Stammesfürsten im Griff.
Als die Revolution ausbrach, konnte sich der Westen gerne beteiligen, so konnte sie den alten Terroristenunterstützer wegmachen+daruf hoffen, eine westliche Demokratie installieren zu können(in dem Zusammenhang sehe ich auch die Entführung eines hochrangigen 'Islamistenchefs').
Wenn nicht schnellstens Mittel+Wege gefunden werden die marodierenden Horden zu entwaffnen+in einen Demokratiesierungsprozess zu integrieren, wird Lybien in einem bürgerkriegsähnlichen Chaos versinken.
 
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