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Von Schuldnern und Gläubigern....

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Auch der Sozialismus hat "Bildung hervor gebracht", Telepathic. Natürlich bringt der Kapitalismus ebenso Bildung hervor - aber beide Systeme bestimmen den jeweiligen "Bildungszweck"...... Anders gesagt - die hervorgebrachte Bildung ist nicht wertneutral; sie dient dazu das jeweils "eigene" System gegenüber dem "fremden" System zu verteidigen.....
 

Baronesse de Berjaraque

Geheimer Meister
27. August 2011
209
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Noch einmal zum Verständis, da Lupo und Mal sich nicht mehr ganz zurechtfanden in meiner Ausführung ;-) Es gibt Personen, die konsumieren viel, da sie es sich leisten können. Je nach Einstellung zur Sache, ob Konsum bis der Arzt kommt toll und sinnvoll ist oder nicht werden Personen wenige Dinge kaufen die teuer sind oder viele Dinge, welche Billig sind.
Bei den Superreichen kommt es dazu, dass viel konsumiert wird meist im Nobelpreisniveau. Ein von Armut bedrohter Mensch wird versuchen das nötigste und das ganz Billig zu kaufen, ihm bleibt gar nichts anderes übrig.

Nun kann man generell sagen wer viel konsumiert und Luxus beansprucht, der schädigt die Umwelt, die Ressourcen und oft auch die Leute, welche Konsumgüter für Billiglöhne produzieren. Ich meine damit die Arbeitskräfte und nicht die Herrschaffen, welche die Produktionsstätten zur Verfügung stellen. Und da kommt man wieder auf das Thema: Wer produziert, wer ist produktiv und im Welchem Verhältnis dazu stehten die Einkünfte. Der gemeine Arbeiter mit wenig Lohn ist das produktivste Glied der Kette. Aber das nur nebenbei.

Die Qualitätsfrage kann man heute kaum mehr diskutieren, weil es fast unmöglich ist diese zu beurteilen. Heute wird in viele Elektroartikel eine "Halbwertszeit" festgelegt, indem man bewußt so produziert, dass die Dinge ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr funktionsfähig sind. Um es mal gelinde auszudrücken, man wird dreist zu mehr und öfterem Konsum gezwungen. Wenn man es drastisch sehen möchte ist das Betrug. Bei Lebensmitteln ist es auch so eine Sache, was noch Qualitätvolle Nahrung ist und was nicht, ist nicht immer offensichtlich. Wobei ich der Meinung bin, wenn man im Bioladen kauft ist man noch annähenrd auf der Sicheren Seite, gesetzt den Fall, man hat sich über die Produktpalette informiert und kann es sich leisten dort zu kaufen.

Diese und viele andern Faktoren bestimmen das Konsumverhalten und die Folgen davon sind sehr gravierend. Aber Fakt ist doch noch immer, um einmal beim Thema zu bleiben:

Wenige profitieren in großem Stil bei der ganzen kaptalistischen Struktur, unter anderem auch Gläubigerbedienende "Subunternehmen", wie Inkassodienste und die Mehrheit, und das ist durchaus global zu sehen, rutscht immer mehr ins Abseits bis hin zur Armut. Vermehrt werden Stimmen laut, dass man dagensteuern MUSS und auch KANN und das sicherlich nicht durch Sozialabbau und Kurzhalten des allgemeinen Bürgers.

Wenn man dies endlich angehen würde, relativierte sich das Thema Schuldner und Gläubiger- Situation. Da aber wie schon erwähnt eine Umstrukturierung hin zu einer Umverteilung nicht gewünscht wird von den wenigen Superprofiteuren, werden wir die Gegenwärtige Situation noch solange aussitzen müssen, bis entweder ein Umdenken stattfindet (da sehe ich keine große Chanze) oder die Bürger so in Not geraten, dass es zum Äußersten kommt.

Gruß

Baroness

PS; Angesichts dieser Umstände frage ich mich gerade warum man so viel Wert auf die Befindlichkeiten eines Christian Wulff legt und so einen Bohai um dessen "Reahbilitation" macht. Der Mann hat alllllles verloren! Bei dieser Aussage bekomme ich Würgeiz. Alles verloren hat unser Themenstarter hier und mir wird Angst und Bange, beim Erkennen, in welcher Wahrnehmung, Präsenz und Priorität und in welcher Verhältnismäßigkeit bei uns im Lande mit Menschen und deren Existenz umgegangen wird.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.039
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Danke für Deinen Erklärungsversuch, der mich allerdings nicht überzeugt. Ich denke nicht, dass es sinnvoll oder zutreffend ist, die Problematik mit ein paar eingängigen Stereotypen auf ein "die Reichen sind dran schuld!" einzudampfen. Aber das nur am Rande, es geht ja hier im Thread um Anderes.

Legt "man" wirklich so viel Wert auf die Befindlichkeit eines C.W. im Sinne von Anteilnahme - oder verkaufen die Medien hier nur Meldungen, für die sie einen Markt sehen? Und ich könnte mir vorstellen, dass TaB ganz froh sein dürfte, mit seinen Problemen nicht derart im Medieninteresse zu stehen.
 

Baronesse de Berjaraque

Geheimer Meister
27. August 2011
209
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Ja Lupo, wenn man die Art und Weise, wie Medien mit Problemen umgehen, diskutieren möchte. Wir diskutieren aber darüber, warum es einem Herren Wulf gelingt mannigfaltig Unterstützung und Aufmerksamkeit zu bekommen, auch von Seiten des Staates, der Regierung und warum der Thomas mit seinem wirklich existenziellen Problemen allein gelassen wird. Ich denke, wenn da mehr Lobby wäre, für Leute, welche in solche Lebenslagen geraten und von Hartz leben müssen, dann sähe die Sache ganz anders aus. Sicher auch, wenn sich so etwas in den Medien vermarkten ließe, dann wäre er Schuldenfrei der Thomas ;-)
Dass es beim Herrn Wullf um reine Genugtuung und nicht um wirtschaftliche, existenzielle Probleme geht ist aber schon klar oder? Dazu noch: Freispruch auf rein juristischer Art, heißt nicht, dass er nichts verwerfliches getan hat, es heißt lediglich, man konnte ihm strafrechtlich nichts nachweisen. Eine Farce die ganze Affäre, im Gegensatz zu wirklich wichtigen Dingen:

Frage: Wenn nicht die Reichen schuld sind, wer ist dann Schuld? ;-) Diese Stereotypen, wie du die Ausführungen hier entwertend nennst, sind Erkenntnisse, die weitaus komplexere Dinge beinhalten als: Die Reichen sind Schuld. Hier geht es nicht um Schuld sondern darum, dass man endlich erkennt, dass die Art des gegenwärtigen Systems immer inhumaner und immer unsozialer und durchaus immer ungerrechter wird. Warum glaubst du führen wir solche Debatten überhaupt? Weil wir alle neidisch sind auf die Millionäre und Milliardäre? Dies wäre eine armseelige Erklärung, die von Sarazin stammen könnte ;-) Man kann ja wohl nicht in Abrede stellen, dass irgend etwas nicht ganz Rund läuft oder?

Wenn man das doch erkennt, dass etwas faul ist, aber darauf beharrt, dass es besser genau so weiter gehen soll oder aber die Sache über Sozialabbau lösen möchte, da man ja in einer komfortablen Lebenssituation ist, muß man sich die Kritik gefallen lassen, in gewisser Weise verantwortlich dafür zu sein, dass es Armut gibt. Falls man allerdings denken sollte, es passe schon so und die Leute seien selber schuld, wenn sie arm sind, dann ist man eine ganz eiskalte Natur und wir wären wieder beim Sozialdarvinismus.

Es werden dabei sicherlich Leute wie Götz Werner, welcher sehr, sehr reich ist von Leuten wie die Schleckers unterschieden, um mal bei gleicher Branche zu bleiben, wenn es um Lebensleistung und humansoziales Unternehmertum und Reichtum geht. Leider ist die Sorte Götz Werner in der Minderheit und darum geht es primär und nicht um die von dir mit erhobenem Zeigefinger erwähnte Biertischdebatte: Die Schuld der Reichen.

Wir führen auch die Debatte darüber, dass es Leute gibt, die keine Umstrukturierung möchten, weil sie sehr von dem gegenwärtigen Zustand profitieren, auch die unterscheide ich von Leuten, die reich sind und wieder etwas "zurückgeben" in Welcher Form auch immer. Es gäbe viele Möglichkeiten und Ansätze Verantwortung zu zeigen und trotzdem gut zu leben als reicher Mensch, man muß nur wollen.

Hinzufügen möchte ich noch, wie auch schon erwähnt, dass sich die Lage langsam dahingehend verbessert, als die Unternehmen nicht mehr so leicht Arbeitskräfte bekommen und sich arbeitnehmerfreundliche Arbeitsplätze entwickeln MÜSSEN. Das beinhaltet neben der guten Entlohnung auch gutes Arbeitsklima, Altersabsicherung, Gesundheitsförderung im Unternehmen und andere soziale Leistungen. Aber das ist nur der erste Schritt von vielen, hin zu einer postiven Wende für die Leute, welche existenzielle Nöte haben. Diese Schritte passieren noch zu langsam und zu verhalten und in wenigen Berufen. Man macht gezwungener Maßen immer mehr Zugeständnisse. Auch in der Politik passiert zu wenig und es passiert zu langsam und ist Abhängig vom Druck der gerade auf den Parteien lastet, egal von welcher Seite.

Fazit: Es muß etwas passieren und dann relativieren sich die Problematiken.

Gruß

Baronesse
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Das "temporäre Verweilen in den Medien" ist so eine Sache.... Ich erinnere mich an einen Vorfall vor etwa 3 Jahren: Da ging in den Medien herum, dass ein kleines Kind nicht mehr in die Kita gehen darf, weil die Hartz-IV-Eltern kein Geld für das Kitaessen hatten... Und dann sass der arme kleine halt vor einem alten Fernseher im Kinderzimmer dumm rum.... Der Beitrag wurde auf "RTL" gesendet, und null-komm-nix spendeten haufenweise nette Leute Geld, damit der Kleene in seine heissgeliebte Kita zurück kann. Sogar "Anne Will" hat sich im Ersten der Sache angenommen - und dann stellte sich heraus dass der Essensbeitrag für den Kleinen erstens Teil des Regelsatzes vom ALG ist und zweitens die Eltern deswegen die 20.- € monatlich nicht aufbringen konnten, weil sie sich auf Ratenzahlungen einen Plasmafernseher gekauft haben....... Da - hört dann mein Verständnis auf......

Natürlich ist das, was mir mit meinem Versuch der Selbstständigkeit passiert ist, auch ein Stück weit ein politischer wie juristischer Skandal. Und es ist nicht unbedingt ein "Trost", das es tausenden anderen Handwerkern und Kleingewerbetreibenden genauso gegangen ist und noch genauso geht. Aber - selbst wenn "mein Fall" mal eine Woche in den Zeitungen oder auf den Bildschirmen "flimmern" würde - nach der Woche kräht kein Hahn danach. Und dass nachher die zwei Betrüger die mich 'reingeritten haben, vielleicht durch wohlmeinende Spenden von Bürgern ihre ergaunerten Häuser in Bosnien langfristig behalten können - ist auch nicht das was ich mir unter Gerechtigkeit vorstelle.....Dann sollten die wohlmeinenden Spender doch lieber "Terres des Somes" oder "Brot für die Welt" unterstützen, oder ein SOS-Kinderdorf.....
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Auch der Sozialismus hat "Bildung hervor gebracht", Telepathic. Natürlich bringt der Kapitalismus ebenso Bildung hervor - aber beide Systeme bestimmen den jeweiligen "Bildungszweck"...... Anders gesagt - die hervorgebrachte Bildung ist nicht wertneutral; sie dient dazu das jeweils "eigene" System gegenüber dem "fremden" System zu verteidigen.....
Auch der Sozialismus bedient sich kapitalistischer Mittel. Abgesehen davon habe ich nicht von Propaganda gesprochen, sondern von der Vermittlung von Wissen über die Beschaffenheit der Welt. In Bibliotheken und in Schulen kann man sich theoretisches Wissen aneignen, z.B. wie man einen Kreisumfang berechnet oder wie man irgendeinen Sachverhalt in der Muttersprache korrekt vermittelt. Wer mehr weiß und wer dieses Wissen in Handlung umsetzen kann, der kann mehr leisten und hat dadurch mehr Möglichkeiten etwas in der Welt zu erschaffen, etwas in der Welt zu bewegen. Hier kommt dann auch die Sache mit dem Charakter in's Spiel. Wer'n Schiet-Charakter hat, der kommt mit Anderen schwer klar und manövriert sich mit der Zeit höchstwahrscheinlich in's Aus. Man möchte doch meinen, dass dem Durchschnittskapitalisten auch an Stabilität der Lebensumstände gelegen ist. Mit einem Haufen unselbstständiger, unwissender, nichtsnütziger Volldeppen ist das nicht zu machen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.039
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Ja Lupo, wenn man die Art und Weise, wie Medien mit Problemen umgehen, diskutieren möchte ...

Hi Baro,

nimm's mir nicht übel, aber im Moment hab ich nicht die Zeit, Satz für Satz auf Deinen Beitrag einzugehen.

Die Quintessenz meiner Antwort würde in etwa so lauten, dass m. E. nicht einzelne Menschengruppen pauschal Probleme machen. Es gibt allerdings zu viele Ar...öcher, aber das ist keine Frage der Zugehörigkeit zu irgendeiner gesellschaftlichen Klasse.

... und: Gönn doch dem C. Wulff seinen Versuch, sich zu rehabilitieren. Oder sollte er Deiner Ansicht nach mundtot gemacht werden? Wäre ja auch keine Alternative.
 

Baronesse de Berjaraque

Geheimer Meister
27. August 2011
209
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Hi Baro,

nimm's mir nicht übel, aber im Moment hab ich nicht die Zeit, Satz für Satz auf Deinen Beitrag einzugehen. [.....]

Ja da kann ich dir Recht geben, es zieht sich durch alle Schichten und Klassen, es gibt nette Leute und weniger nette. Anscheinend gibt es ganz viele nicht so nette Leute, denn sonst hätte man manche Dinge besser im Griff, wie z.B. die Armut, Schuldenproblematik, soziale Ungerechtigkeit.

Der Herr Wulff sagt ja nicht viel und immer das Gleiche. Er und seine Situation, sind für mich nur ein Paradebeispiel, wie mit dem Thema: Habe ich mir etwas zu Schulden kommen lassen oder nicht, umgegangen wird. Die Wahrnehmungsunterschiede sind da gravierend. Er hat einen juristischen Freispruch erreicht, das rehabilitiert ihn im strafrechtlichen Sinne. Ansonsten sind nur noch wenige Leute davon zu überzeugen, dass der Herr Wulff sich gegenüber der Bürger dieses Landes loyal und gut verhalten hätte. Alleine dieser Bohai der darum gemacht wird empfinde ich als störend und die Tatsache, dass immer andere Schuld sein sollen (Staatsanwälte, die Medien) an Wulffs Misere, Affäre, geht mir gewaltig auf den Sender. Die Journalisten rudern jetzt alle zurück, aber nicht weil sie überzeugt sind davon, dass sie völligen Blödsinn verbreitet hätten, sondern durch das Gerichtsurteil nun befürten müßen juristische Folgen zu haben.

Egal, das ist ja nicht das Thema hier aber es zeigt, was in unserm Lande in der Öffentlichkeit Priorität besitzt. Wir haben andere Probleme.

Gruß

Baronesse
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

....also - es war schon ein ganzes Stück weit eine "mediale Hetzjagd" die man seinerzeit gegen Herrn Wulf veranstaltet hat. Aber - ganz so unschuldig an der Situation war er auch wieder nicht....
 
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