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Werbung für das Vaterunser im Kino

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.586
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Dazu muss man sagen: Anything is better than nothing.
Und Jesus sprach: "Gehet hinaus an die Straßen und Zäune und suchet, wen ihr da findet ....."
Or words to that effect .....

Ja und eben dieser Missionarische Geist ist es der die Verbrechen der Religionen hervorbringt. Man kann nur hoffen das auch die Christen irgendwann einsehen das
Sie mit dieser Einstellung eben alles andere tun als Gutes verbreiten. Ich meine jeder klar denkende Mensch sieht das sofort welche Verbrechen in diesem Geiste begangen werden und wurden, aber
so richtig religiöse Menschen denken ja noch das sie Gutes tun.

Meinetwegen. Ich wäre auch genervt, wenn ich einen solchen Werbespot im Kino sehen müßte und ich bin Religiösem nicht so abgeneigt. Außerdem bezweifle ich stark, dass ein Vaterunser-Gebet irgendwas bewirkt, wenn man gar nicht weiß, was damit gemeint sein könnte. Wenn was Konkretes drin stände, z.B. 'bewahre meine Hände davor, Minderjährige sexuell zu benutzen' oder 'helfe mir, nicht fremdenfeindlich zu werden', dann würde das mehr Sinn machen. 'Zeige mir, was in meiner Organisation so alles falsch ist und lass' mich den Mut haben, das Falsche zu beenden', wäre auch noch ein praktisches Gebet. Insofern bin ich sogar auf William Morris' Seite.

Befasse Dich mal damit was ein Gebet ist und wie das funktioniert. Derart Konkretes ist wenig sinnvoll.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Mir geht es eher um den Grundgedanken... Prayer is for everyone.

Der Grundgedanke einer freiheitlich orientierten Gesellschaft muss dann aber auch Werbung für Atheisten ( BUSKAMPAGNE.DE ), den Islam und was auch immer noch erlauben. Wenn schon, denn schon. Mir stößt es schon echt sauer auf, dass hier in Schleswig-Holstein der Gottesbezug in die Verfassung kommen soll: Für Gott in Schleswig-Holstein
Im Herbst 2014 hat der schleswig-holsteinische Landtag darüber diskutiert, ob Gott in die Landesverfassung aufgenommen werden soll – beispielsweise mit einer Formulierung, wie sie seit 1949 in unserem Grundgesetz verankert ist („Verantwortung vor Gott und den Menschen“). Im Parlament in Kiel gab es keine Mehrheit. Viele Menschen waren anschließend, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion, sehr betroffen.

Eigentlich gehört das auch nicht in unsere Verfassung, aber da würde die einschlägige Lobby schon rechtzeitig intervenieren. Im Übrigen halte ich es mit Malakim "Haut doch endlich ab Ihr Religiösen mit Eurer scheiß Mission. ". Ich halte nichts davon, wenn man anderen Menschen unterschwellig die eigene Weltsicht aufzwingen möchte. So wie ich als Atheist es auch nicht religiösen Menschen antun möchte. Da agiere ich wieder in guter alter Christentradition: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!" (die goldene Regel: https://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel )
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Aufgezwungen gehört verboten, auch in den Schulen die Kreuze an der Wand.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Moin Tele

Ich würde meinen dass es im Gebet oder auch in der Meditation eher darum geht sich in eine mentale Grundhaltung zu begeben aus der herraus eine beabsichtigte Wirkung erzielt werden kann oder der Geist für die gewünschten Ergebnisse geöffnet wird.


Gruss Grubi
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Moin Grubi,

das erscheint mir nicht so fern von der Bitte um Konkretes zu sein. Man will ein erwünschtes Ergebnis herbeiführen, in meinen Beispielen Selbstdisziplin, Verhalten und Erkenntnis. Das man sich vor solchen Bitten in eine mentale Grundhaltung hineinmeditiert, damit der eigene Geist empfänglicher für die Bitten wird, scheint mir auch nicht grundsätzlich gegen die Bitte um Konkretes zu sprechen.

Gruss
 

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Moin Tele

Ich würde meinen dass es im Gebet oder auch in der Meditation eher darum geht sich in eine mentale Grundhaltung zu begeben aus der herraus eine beabsichtigte Wirkung erzielt werden kann oder der Geist für die gewünschten Ergebnisse geöffnet wird.


Gruss Grubi

Ich würde dem zum Teil zustimmen, wobei ich aber als Hauptziel einfach nur das persönliche Gespräch zu Gott sehen würde.
Gebet/Gebete kann man ja in unterschiedlichen Auslegungen finden. Einmal zum Beispiel als fester Text wie bei Vaterunser, die man z.B alleine oder in einer Gruppe "aussprechen" kann oder eben auf der anderen Seite das persönliche Gespräch, welches man "unter vier Augen" mit Gott führen kann.
Natürlich gibt es wiederum auch Menschen, die z.B das Rosenkranz Gebet ausführen. Das ist wiederum dann das erste Beispiel... sagen wir mal eine Art von Textrunterrederei.
Ich denke das Ziel eines Gebetes soll sein, dass Gott einem "zuhört", das Gott einem bei seinen persönlichen Gedanken und Meinungen zuhört (freies Sprechen/Denken ohne festgelegte Riten), das es Hoffnung und Kraft spenden soll.
Ich denke als Überbegriffe zum Gebet könnte man: Glaube, Hoffnung, Kraftspenden setzen.

Das Vaterunser in dem Video ist das am weitverbreiteste Gebet und soll vermutlich nur zeigen, dass die unterschiedlichen Rassen und Klassen (Prayer is for everyone) dieses Gebet nutzen.
Aus reinem "wissenschaftlichen" Hintergrunddenken gebe ich Dir aber recht Grubi. Man soll vermutlich in eine mentale Grundhaltung kommen, die den Geist öffnet oder eben hofft, das eine beabsichtigte Wirkung erreicht wird.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Hi Unvorgiven, danke fürs Feedback..

Mein Erklärungsversuch basiert natürlich auf meiner agnostischen Grundhaltung, ich selbst wende mich nicht im Gebet an einen personifizierten Gott von dessen Existenz ich überzeugt wäre.
Daher liegt mir eher ein allgemeiner Versuch die Wirkung von Gebeten zu beschreiben ohne einen Gott vorrauszusetzen und eine Kontaktaufnahme mit ihm als Hauptziel zu betrachten...
Deine Erklärung ist in der Hinsicht bestimmt auch richtig.

Gruss grubi
 

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Hi Unvergiven, danke fürs Feedback..

Mein Erklärungsversuch basiert natürlich auf meiner agnostischen Grundhaltung, ich selbst wende mich nicht im Gebet an einen personifizierten Gott von dessen Existenz ich überzeugt wäre.
Daher liegt mir eher ein allgemeiner Versuch die Wirkung von Gebeten zu beschreiben ohne einen Gott vorrauszusetzen und eine Kontaktaufnahme mit ihm als Hauptziel zu betrachten...
Deine Erklärung ist in der Hinsicht bestimmt auch richtig.

Gruss grubi

Hi Grubi ;)

da stehen wir dann wohl auf einer Stufe ^^ ich war mal gläubig in jungen Jahren und bin gerne in die (katholische) Kirche gegangen. Daher stammen auch meine Annahmen um das Theme Gebet besser zu erklären.
Ich danke Dir aber für den ersteren Post, da ich aus dieser Sichtweise noch nie über Gebete nachgedacht habe.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Mir scheinen hier mehrere Versionen, was Meditation und Gebet sind und was für einen Zweck sie jeweils haben können, durcheinander zu kommen. Grundsätzlich ist ein Gebet eine Kommunikation. Das Vaterunser ist dementsprechend eine Kommunikation. Der betende Mensch will sich damit Bedeutungen in's Bewußtsein rufen. Das Vaterunser ist wie eine Kurzfassung christlicher Lebensführung. Wer weiß, was "Gottes Reich", "Dein Reich komme", "Vergebung von Sünden" und sämtliche anderen Aussprüche bedeuten, der weiß auch, wie das Gebet in das reale Leben umgesetzt werden kann. Zumindest wird eine gedankliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Gebetes ausgelöst. Bitten wie die von mir aufgeführten, passen gut zum Vaterunser, weil sie sich auf alltägliche Situationen beziehen. Das Vaterunser bezieht sich auch auf das alltägliche Leben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Mir scheinen hier mehrere Versionen, was Meditation und Gebet sind und was für einen Zweck sie jeweils haben können, durcheinander zu kommen. Grundsätzlich ist ein Gebet eine Kommunikation. Das Vaterunser ist dementsprechend eine Kommunikation. Der betende Mensch will sich damit Bedeutungen in's Bewußtsein rufen. Das Vaterunser ist wie eine Kurzfassung christlicher Lebensführung. Wer weiß, was "Gottes Reich", "Dein Reich komme", "Vergebung von Sünden" und sämtliche anderen Aussprüche bedeuten, der weiß auch, wie das Gebet in das reale Leben umgesetzt werden kann. Zumindest wird eine gedankliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Gebetes ausgelöst. Bitten wie die von mir aufgeführten, passen gut zum Vaterunser, weil sie sich auf alltägliche Situationen beziehen. Das Vaterunser bezieht sich auch auf das alltägliche Leben.
Das würde ich auch so sehen und so hab ich auch bei meinen unfreiwilligen Gottesdiensten gehört. Es geht darum eben auch darum, die christliche Lebensauffassung umzusetzen. Vergib uns unsere Schuld- wie auch wir vergeben unseren Schuldigen. Durch das Sprechen des Gebets, erklärt man sich praktisch dazu bereit. Ob das dann alle so händeln ist die andere Frage.
Trotzdem bleibe ich dabei, dass man Religion anderen nicht aufzudrängen hat. Jeder kann freiwillig an Angeboten der Kirchen teilnehmen Aber einen quasi zwingen sich ein Gebet anzuhören, finde ich total falsch.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Mir scheinen hier mehrere Versionen, was Meditation und Gebet sind und was für einen Zweck sie jeweils haben können, durcheinander zu kommen.

Ja das ist auch alles nicht so leicht abzugrenzen, Gebete sind eine extrem komplizierte Angelegenheit.
Ich habe da mal was rausgesucht: Multireligiöse und interreligiöse Feiern Eine phänomenologische und theologische Betrachtung

Grundsätzlich ist ein Gebet eine Kommunikation. Das Vaterunser ist dementsprechend eine Kommunikation. Der betende Mensch will sich damit Bedeutungen in's Bewußtsein rufen. Das Vaterunser ist wie eine Kurzfassung christlicher Lebensführung. Wer weiß, was "Gottes Reich", "Dein Reich komme", "Vergebung von Sünden" und sämtliche anderen Aussprüche bedeuten, der weiß auch, wie das Gebet in das reale Leben umgesetzt werden kann. Zumindest wird eine gedankliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Gebetes ausgelöst. Bitten wie die von mir aufgeführten, passen gut zum Vaterunser, weil sie sich auf alltägliche Situationen beziehen. Das Vaterunser bezieht sich auch auf das alltägliche Leben.

Das Vaterunser hat auch den Charakter eines Glaubensbekenntnisses, das gemeinsame Beten des Vaterunser stiftet eine mentale Verbindung innerhalb der Gemeinde, im Rahmen eines Gottesdienstes bereitet man sich so auf den Empfang des Leib Christi vor, der Geist öffnet sich für das Sakrament, die Betenden kehren in sich und machen etwas Individuelles an eine höhere Macht gerichtet.
Zu einer Ausseinandersetzung mit dem Inhalt der Gebete muss es in dem Rahmen nicht zwingend kommen, man kann auch Mitmurmeln und sich schlichtweg glückseelig oder ganz klein fühlen, je nach Neigung...
Die Auseinandersetzung mit Inhalten birgt die Gefahr der Apostasie ;)

Gruss Grubi
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Durch das Sprechen des Gebets, erklärt man sich praktisch dazu bereit. Ob das dann alle so händeln ist die andere Frage.
Das Gebet funktioniert auch als ständige Erinnerung an ein Ideal. In diesem Fall an ein christliches Ideal der Lebensführung. Wenn man Schlechtes im Leben erfährt, Ungerechtigkeit, irgendwas, was einem Weh tut, dann nimmt einem das Gebet nicht das schlechte Gefühl, aber es hilft einem, fokussiert zu bleiben. Christentum ist ja auch mit einer Aufgabe in dieser Welt verbunden, die über das eigene Ich hinausgeht. Es ist die Arbeit am Reich Gottes. Es ist kein Zufall, dass viele aktive Christen in sozialen Berufen und Ehrenämtern und dergleichen zu finden sind.

Die Auseinandersetzung mit Inhalten birgt die Gefahr der Apostasie ;)
Ja, ich weiß. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Ich komme mit den zu großen logischen Fehlern in der christlichen Lehre nicht zurecht. Nun ist es kein Geheimnis, dass ich mich gerne mit der jüdischen Religion auseinandersetze. Interessant ist für mich, dass das Vaterunser für mich aus jüdischer Sicht heraus total Sinn macht. Aber egal. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Auseinandersetzung mit Inhalten sehr wichtig ist, denn nur so findet man Weisheit. Religion sollte mMn nichts mit Gefühlsduselei zu tun haben, sondern geistige Auseinandersetzung mit dem Leben sein. Ich habe mir anlässlich dieses Threads die Frage gestellt, was ich persönlich als grundsätzlichen Zweck des Gebets ansehen würde und die Antwort lautet: einen zu einem sittlich festen Menschen zu machen.
 

Zauberlehrling

Geselle
7. Oktober 2015
48
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Die Praxis zeigt jedoch, dass viele an diesem Zweck vorbeischrammen. Entweder die Leute leiern etwas runter oder deren Vorstellung von Sittlichkeit unterscheidet sich grundlegend vom aufgeklärten Konsens darüber, was menschenfreundlich ist.
Ich kann deine Meinung durchaus nachvollziehen, wenn ich unterstelle, dass du hier in einem Klima aufgewachsen bist, in dem es eine weitgehend ideale Symbiose von Humanismus und Glauben gibt. Vielleicht sind die heute religiös gelebten Werte sogar vom Humanismus beeinflusst, denn die Forderungen religiöser Texte sind ja stellenweise martialisch. In einem anderen kulturellen Kontext führt dein Fazit aber nicht selten zu ungünstigen Auswirkungen auf den Betenden und seine Umwelt. Denn wo es bereits als unsittlich gilt, sexuelles Verlangen gegenüber einem Menschen zu empfinden, mit dem man nicht verheiratet ist, führt sittliche Festigkeit automatisch zum Zwang der Ehe für die Auslebung diverser Verlangen und der Strafverfolgung derer, die das anders machen. Wobei das nur ein Beispiel für viele Sachverhalte ist, die in orthodox gelebten Religionen als unsittlich gelten.
Wenn ein Gebet lediglich dazu anhalten soll sittlich zu leben, diese Haltung aber ohne Gebet nicht ohnehin im Herzen verankert ist, ist das eine ziemlich sinnlose Angelegenheit.
Ein reines Kopfhandeln das jederzeit aussetzen kann, wenn das Gefühl etwas anderes sagt und will.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Denn wo es bereits als unsittlich gilt, sexuelles Verlangen gegenüber einem Menschen zu empfinden, mit dem man nicht verheiratet ist, führt sittliche Festigkeit automatisch zum Zwang der Ehe für die Auslebung diverser Verlangen und der Strafverfolgung derer, die das anders machen. Wobei das nur ein Beispiel für viele Sachverhalte ist, die in orthodox gelebten Religionen als unsittlich gelten.
Ja, wenn. Und wenn es zur Strafverfolgung kommt, bzw. wenn sie vorgeschrieben und nicht aussetzbar ist. Wenn man alles immer nur durch die Brille der Rechtssprache und dem eigenen Bedürfnis, was in diesem Falle wohl "freier Sex für alle, egal welche Konsequenzen daraus entstehen" sieht.

Angesichts der vielen Probleme, die durch sexuelles Verlangen entstehen können, deren schlimmste nicht-kriminelle Form der Betrug an einer Person ist, die dich liebt ist, dürfte Strenge in der Forderung nach Sittlichkeit nicht das Schlechteste sein. Am Ehebruch und einer möglichen Scheidung hängt aber noch viel mehr. Kinder, die unter der Trennung der Eltern leiden müssen, deren prägende Jahre womöglich von der Tragik der Trennung durchzogen sind, was deren Lebensqualität mindert. Dann der materielle Verlust, die durch die Scheidung entsteht. Man hat ein Haus zusammen gekauft, Verpflichtungen Banken gegenüber, nach der Scheidung zahlt eine Partei der anderen üblicherweise Unterhaltsgeld. Im größeren Kreis leiden auch die Herkunftsfamilien der Ehepartner, die engen Freunde der ehemaligen Eheleute. Das kann sich bis in die Arbeitsstätte, den weiteren und engeren Kollegenkreis ziehen. Und das alles nur, weil zwei ihre Gefühle füreinander nicht in den Griff bekommen haben und die betrogenen Partner nicht über ihre Gefühle hinwegkommen konnten.

Man muß ja bei alledem nicht Steinigung der Ehebrecher fordern. Eine klassische Scheidung reicht. Meines Wissens ist Scheidung im Judentum und im Christentum normaler Gebrauch. Wie es im Islam aussieht weiß ich nicht. Und die Radikalen zähle ich nicht, denn die sind radikal und haben sowieso kein Gefühl für andere.

Daher halte ich mein Fazit weiterhin für gerechtfertigt. Gebet ist eine gute und sinnvolle Sache, denn es kann einen täglich an die Konsequenzen erinnern, wenn man einer Person, die einen liebt und die man selbst liebt, Schmerz zufügt.
 

Zauberlehrling

Geselle
7. Oktober 2015
48
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Ich habe das Beispiel Sexualität einfach aus der Luft gegriffen. Wie gesagt, es kann auch ums Lügen gehen, oder um das Abschieben pflegebedürftiger Eltern ins Heim. Dennoch gehe ich darauf ein:
"Freier Sex für alle!" bedeutet zunächst einmal nur, dass Sex auch ohne Trauschein erlaubt ist. Die Ehe kann dabei weiterhin als Ideal gelten. Die Frage ist, wie gehe ich mit meiner Freiheit um? Knüpfe ich zarte Bande und lebe darin auch mein Verlangen aus oder vögel ich mich bis zur Besinnungslosigkeit durch die Gegend und verletze alle, die nicht bei drei auf den Bäumen sind?
Nur weil ich das Beispiel freie Liebe anführe, ist nicht zwingend das Extrem gemeint. Es geht schlicht um die Freiheit meine persönliche Entscheidung treffen zu können. Ich denke einfach an Teenies, die sich verlieben, sich ausprobieren wollen. Für die meisten ist das mit ein bis vier Beziehungen getan. Sie gehen dann eine reife, wohlüberlegte Ehe ein. Manche können das auch ohne Üben, manche können es nie. Es geht aber doch nicht um das Leid, das eine gescheiterte Beziehung nach sich zieht. Das ist doch unbestritten. Ich bezweifle lediglich, dass religiöse Gesetze den Menschen besser zu machen vermögen. Das ist in erster Linie Erziehungssache und kulturelle Prägung. Nichts gegen Menschen, die das Vaterunser beten müssen, um sich auf den richtigen Weg zu bringen. Für mich sind es aber die Grundfesten einer Persönlichkeit, die letztendlich über das Gelingen eines integeren Lebens entscheiden. Es gibt die eifrigsten Beter, die ihr Leben nicht in den Griff bekommen und es gibt Atheisten, die ein verantwortungsbewusstes Leben führen. Umgekehrt genauso.
Der Respekt vor den Gefühlen und Bedürfnissen seiner Mitmenschen resultiert für mich aus dem vorgelebte Anstand und nicht aus der Rezitation sittlicher Texte. Letzteres ist vielleicht der Umweg in einen ethisch einwandfreien Umgang mit seinen Mitmenschen. Manche habe das nötige Grundgerüst eben nicht mitbekommen. Ob aber das religiöse Dogma die Menschen einander mehr lieben und somit glücklicher leben lässt, bleibt für mich fraglich. Gerade im Blick auf die Geschichte und die ewig anhaltenden Religionskriege.

Es geht hier aber ja vor allem wohl um die Frage, ob die öffentliche Aufforderung das Vaterunser zu beten, respektabel ist. Spontan empfinde ich sie als zweckgebunden. Vielleicht ist sie dem Umstand geschuldet, dass vermehrt Salafisten mit Koranen auf öffentlichen Plätzen für ihre Lebensführung werben. Das Ausweichangebot für haltlose Menschen, die Richtungsweisung in der Religion suchen ist so gut wie unsichtbar. Unter diesem Aspekt würde ich mich dann weniger an besagtem Werbespot stören, denn die Auslegung der Bibel fällt im 21. Jahrhundert wesentlich günstiger aus als die des Koran von extremistischer Seite. Extreme Christen verzichten schlimmstenfalls auf die Auslebung von Sex vor der Ehe und würden ihr Leben in Wehrlosigkeit für ihren Glauben hingeben. Extreme Muslime hingegen sprengen für ihren Glauben gerne auch mal Flugzeuge, Straßencafés und Konzerthallen in die Luft.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

"Freier Sex für alle!" bedeutet zunächst einmal nur, dass Sex auch ohne Trauschein erlaubt ist.
Das ist ein religiöses Gebot, kein Strafgesetz..."erlaubt" ist es allemal, nur nicht empfohlen...
 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.455
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Ja, wenn. Und wenn es zur Strafverfolgung kommt, bzw. wenn sie vorgeschrieben und nicht aussetzbar ist. Wenn man alles immer nur durch die Brille der Rechtssprache und dem eigenen Bedürfnis, was in diesem Falle wohl "freier Sex für alle, egal welche Konsequenzen daraus entstehen" sieht.

Angesichts der vielen Probleme, die durch sexuelles Verlangen entstehen können, deren schlimmste nicht-kriminelle Form der Betrug an einer Person ist, die dich liebt ist, dürfte Strenge in der Forderung nach Sittlichkeit nicht das Schlechteste sein. Am Ehebruch und einer möglichen Scheidung hängt aber noch viel mehr. Kinder, die unter der Trennung der Eltern leiden müssen, deren prägende Jahre womöglich von der Tragik der Trennung durchzogen sind, was deren Lebensqualität mindert. Dann der materielle Verlust, die durch die Scheidung entsteht. Man hat ein Haus zusammen gekauft, Verpflichtungen Banken gegenüber, nach der Scheidung zahlt eine Partei der anderen üblicherweise Unterhaltsgeld. Im größeren Kreis leiden auch die Herkunftsfamilien der Ehepartner, die engen Freunde der ehemaligen Eheleute. Das kann sich bis in die Arbeitsstätte, den weiteren und engeren Kollegenkreis ziehen. Und das alles nur, weil zwei ihre Gefühle füreinander nicht in den Griff bekommen haben und die betrogenen Partner nicht über ihre Gefühle hinwegkommen konnten.

Man muß ja bei alledem nicht Steinigung der Ehebrecher fordern. Eine klassische Scheidung reicht. Meines Wissens ist Scheidung im Judentum und im Christentum normaler Gebrauch. Wie es im Islam aussieht weiß ich nicht. Und die Radikalen zähle ich nicht, denn die sind radikal und haben sowieso kein Gefühl für andere.

Daher halte ich mein Fazit weiterhin für gerechtfertigt. Gebet ist eine gute und sinnvolle Sache, denn es kann einen täglich an die Konsequenzen erinnern, wenn man einer Person, die einen liebt und die man selbst liebt, Schmerz zufügt.

Ich kann jetzt nicht wirklich beurteilen, ob ein Gebet einen wirklich sittlicher machen kann, bei mir funktioniert das auch sehr gut ohne beten.

Ich weiß jetzt aber nicht, wie du auf die Idee kommst eine (meiner Meinung nach, vermeintlich) sittliche Gesellschaft sei irgendwie besser. Auch damals sind Leute fremd gegangen und verhielten sich "unsittlich". Es wurde nur halt nicht darüber geredet und immer so getan, als ob alles in Ordnung wäre. Nur war der gesellschaftliche Druck damals bedeutend schlimmer als heute. Es gibt heute keinen gesellschaftlichen Druck zum rumvögeln, niemand zwingt einen dazu. Das war in der ach so gutbürgerlichen Gesellschaft etwas anders und die gesellschaftlichen Konventionen eher erstickend.

Wenn man zu wenig Sex hat und auf dumme Gedanken kommt, kann man mit seinen Händen sinnvollere Dinge anstellen als beten.
 

Zauberlehrling

Geselle
7. Oktober 2015
48
AW: Werbung für das Vaterunser im Kino

Das ist ein religiöses Gebot, kein Strafgesetz..."erlaubt" ist es allemal, nur nicht empfohlen...

Auf welche Religion beziehst du dich? Ist deine Aussage nicht ein Glattbügeln von Tatsachen wie Steinigung, Mord oder bestenfalls Ausschluss aus der religiösen Gemeinschaft, wenn Menschen sich nicht an diese "Empfehlung" halten? Man kann noch nun noch so sehr mit "Traditionen" argumentieren. Fakt ist, dass die Gläubigen ihre Tradition, ihre Scharia oder sonstige Satzungen ihrer Interpretation des jeweiligen "heiligen Buches" zu Grunde legen. Darin überbieten sich christliche Sekten, die RKK, diverse muslimische Strömungen oder was es sonst noch geben mag, in der Praxis sehr wohl.
Ich finde, wir sollten das an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Es geht ja eigentlich um die "Empfehlung" das Vaterunser zu beten. Dein Statement dazu gefällt mir.
 
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