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'We Americans may be dumb, but not as dumb as them Germans.'

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Die sozialen Probleme in unserer Gesellschaft wachsen zusehens. Immer mehr Familien sind von dieser sozialen Schieflage betroffen.
Mit dieser Anzahl Probembehafteter Familien steigt auch die Anzahl Problembehafeter Kinder die unsere Schulen besuchen.
Das Problem, dass sich die Elternarbeit auf den Schultern einiger weniger verteilt gab es m.E. schon immer - nur hat sich die "Qualität" der aktiven und inaktiven verändert.
Meiner Meinung nach ist das kein rein schulisches Problem, sondern nur eine Folgeerscheinung eines riesigen gesamtgesellschaftlichen Problems.
Das mag schon sein, nur der Zusammenhang erschliesst sich mir nicht ganz, vermutlich deshalb, weil ich selber aus einer wenig privilegierten, akademikerfreien Familie komme und ich und meine 2 Geschwister trotzdem unseren Weg an die Uni gefunden haben. Den (direkten) Zusammenhang zwischen der Einkommensklasse und der Schulbildung der Kinder vermag ich nicht zu erkennen. Leider geht das auch zum Beispiel aus dem von hives verlinkten Artikel nicht hervor, welche Mechanik da dahintersteckt. Einen indirekten Zusammennhang sehe ich natürlich auch, nämlich den, daß Besserverdienende in der Regel auch selber ein höheres Bildungsniveau haben und die entsprechenden Werte auch an die Kinder weitergeben.
Meine Eltern hatten immer die Idee, daß es ihre Kinder mal "besser haben sollten als sie selber" und das hat sie angetrieben uns zu motivieren uns in der Schule zu engagieren. Den Nachbarskindern wurde gesagt: "Auf´s Gymnasium gehst du nicht, du lernst mal was "Gescheites""
Die soziale Schicht war die gleiche. Was sollen Staat und Lehrer da noch rausreissen ?
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
naja anscheinend rollen wir das aber alle ein wenig von der subjektiven Erfahrungsseite auf.


soziale schichten denke ich äussern sich nicht nur im Einkommen sondern auch in gewissen Umgangsformen,Ansprüchen usw.
du gehst ja nicht näher aufs "irgendwie"-wie ihr den Weg ins Gymnasium gefunden habt- ein
eine intakte ärmere Familie würde ich insofern in dem Kontex höher einschätzen als eine nichtintakte reichere...

Warum kindern von nichtintakten Familien der Weg zu guter Bildung verbaut werden sollte, egal welcher Besitzschicht sie angehören, finde ich nicht in Ordnung.
welcher (abschluss)jahrgang bist du denn überhaupt agent?
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
[...] welche Mechanik da dahintersteckt.

Ich denke es ist das Erlernern und Weitergeben bestimmter familierer Srukturen. Du hast es ja auch geschrieben: Wenn Vadder den ganzen Tag vor der Glotze hängt und sich wenig um die Erziehung seiner Kiddys schert, kann man wohl davon ausgehen, dass dieses fehlende auch in den späteren Erziehungsplänen des Kiddys fehlen wird.

Aber wie gesagt- ich kann Dir nur voll und ganz zustimmen. Die fehlende Initiative der Eltern, können Lehrer und Staat nicht ausbügeln.
Der Staat kann nur dafür sorgen, dass es sowenig sozial Schwache Familien wie Möglich gibt.
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
Der Staat kann nur dafür sorgen, dass es sowenig sozial Schwache Familien wie Möglich gibt.
ich finde das ist zu wenig. nicht das der staat nicht dafür sorgen sollte (was ihm zur zeit eher nur begrenzt anliegen zu seien scheint)

aber was ist z.B. mit dem fördern von halbtagsarbeit oder so dingen.


die soziale komponente auf das finanzielle zu reduzieren ist etwas schwach!



(@morgenroth der begriff soziale realität suggeriert unveränderlichkeit.)
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
du gehst ja nicht näher aufs "irgendwie"-wie ihr den Weg ins Gymnasium gefunden habt- ein
eine intakte ärmere Familie würde ich insofern in dem Kontex höher einschätzen als eine nichtintakte reichere...
Doch eigentlich schon:
agentP schrieb:
Meine Eltern hatten immer die Idee, daß es ihre Kinder mal "besser haben sollten als sie selber" und das hat sie angetrieben uns zu motivieren uns in der Schule zu engagieren.
Letzendlich halte ich für das Entscheidende, daß sie uns beigebracht haben, daß Lernen und Wissen etwas Positives ist.

Warum kindern von nichtintakten Familien der Weg zu guter Bildung verbaut werden sollte, egal welcher Besitzschicht sie angehören, finde ich nicht in Ordnung.
Wer macht denn die Familie kaputt? Wer verbaut denn den Weg zu guter Bildung? Der Staat macht doch das Bildungsangebot betreffend keinen Unterschied oder anders ausgedrückt wieviel Geld spart man denn, wenn man das Kind auf die Hauptschule schickt, statt auf´s Gymnasium?
Natürlich kannst du darauf hoffen, daß dein Kind schneller aus dem Haus ist, wenn es schneller mit der Ausbildung fertig ist, aber das ist heutzutage doch auch eine Milchmädchenrechnung, denn als KFZ-Mechaniker, Friseuse oder Bürokauffrau kannst du heute genauso locker jahrelang am Tropf hängen. Hinzu kommt, daß die Tendenz ja dahingeht, daß heutzutage auch für viele klassische Ausbildungsberufe wie Buchhändler, Bank- oder Versicherungskausfmann, etc. auch schon sehr oft Abitur vorausgesetzt wird.
Die Aufgabe des Staates ist imho, dafür zu sorgen, daß alle die wollen die gleichen Voraussetzungen vorfinden, es kann aber nicht Aufgabe des Staates sein, für das Wollen zu sorgen, das ist Aufgabe der Eltern. Oder was stellst du dir vor? Beamtete Super-Nannys die auschwärmen und den Eltern das Erziehen beibringen?

aber was ist z.B. mit dem fördern von halbtagsarbeit oder so dingen.
Was soll das bringen? Wenn es rein auf das mehr an Zeit ankäme, das die Eltern für ihre Kinder haben, dann müssten ja die Kinder von Nichterwerbstätigen besonders gut abschneiden, das widerspricht aber der Theorie, daß das Abschneiden in der Schule in zusammenhang mit der sozialen Schicht steht. Wenn ich mich recht erinnere, dann schneiden bei PISA ja gerade Länder mit Ganztagsschulen besonders gut ab, oder?


OT: @ struppo: Dein Ramones-Zitat ist mir vorher gar nicht aufgefallen. Cooler Song von der letzten Ramonesplatte, die noch wirklich was taugt.
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
hmm naja ich denke dass langfristig fuer die zukunft ein staat oder vielleicht eher eine gesellschaft in der motivation der buerger schon auf intrinsische motivation setzen sollte.

nebenbei denke ich, dass es doch nicht in erster linie darum gehen sollte moeglichst viele potentielle medizinstudenten zu schaffen, sondern eher darum realitaetstuchtige generationen zu ermoeglichen, die einigermassen mit der Welt im reinen sind.
soft skills lassen sich nicht unbedingt allein durch das Schaetzen von wissen oder den willen zum erfolg lernen. in der tat ist hier die familie eine wichtige quelle. aber ich bin nach wie vor der meinung, dass es fahrlaessig waere die verantwortung hier nur auf die familie abzuwaelzen. Meiner meinung geht das einfach an der realitaet vorbei. (ich hab das gefuehl, dass eher ich dir deine konkrete frage mit den supernannys stellen sollte)
der staat und auch die gesellschaft muss mithelfen.
das geht auf viele weisen, da muss nicht unbedingt gleich ne super nanny her. aber es koennte auf mehreren ebenen in die grobe richtung gehen.

du hast ja grad die sache mit dem kinder kuerzer versorgen aufgebracht..
was ist denn deine meinung zum 3 schulenmodell?

zu guter letzt denke ich sollte man auch nicht unterschaetzen, dass bei pisa eine altersgruppe getestet wurde. ich glaube 15 jaehrige u.a oder vor allem. wenn man bedenkt, dass wir mit die laengste gymnasialzeit haben..... und naja von real und hauptschulen hab ich ehrlich gesagt gar ncht soviel ahnung.... trotzdem sehe ich das intuitiv vergleichend eher kritisch.

Was soll das bringen? Wenn es rein auf das mehr an Zeit ankäme, das die Eltern für ihre Kinder haben, dann müssten ja die Kinder von Nichterwerbstätigen besonders gut abschneiden, das widerspricht aber der Theorie, daß das Abschneiden in der Schule in zusammenhang mit der sozialen Schicht steht.
naja gut erstmal ist das nur eine theorie und keine wirkliche monokausalitat - aber das soll jetzt erstmal gar nicht die frage sein- aber man muss auch sehen in welchen sozialen realitaeten bestimmte typen von arbeitslosen leben. ....!

was das bringen soll - naja ich gehe ja schon oben darauf ein, dass ich wohl andere schwerpunkte als du setze,
du vielleicht eher chancengleichheit auf bestimmte gehaltsklassen
ich eher auf entfaltungsmoeglichkeiten und potentiale junger mitglieder der menschlichen rasse.
ich denke beides hat seine berechtigung. und warum sollte der staat sich nur auf eines beschraenken muessen sollen.
 

racingrudi

Geheimer Meister
11. September 2004
475
grundlegende aufgabe der eltern: anschubsen.
rollen müssen die kinder dann selber.
weiterführende aufgabe der eltern: "controlling" (steuerung quasi). das kann durch vorbildliches verhalten in anderen lebensbereichen geschehen. dass es in intakten verhältnissen einfacher geht lässt sich nicht von der hand weisen.

grundlegende aufgabe der schule: wissensvermittlung.

sprich: der impuls, etwas lernen zu wollen, muss zunächst im elternhaus erfolgen. die schule hat später nur noch die chance, korrigierend einzuwirken. wenn die grundlagen aber schon verschlafen wurden, dann wird's schwer.

an meinem beispiel: ich kann mich nur schwerlich erinnern, dass sich mami und papi aktiv an der erledigung meiner hausaufgaben beteiligt hätten bzw. sie sogar noch kontrolliert hätten. sie haben vielleicht mal gefragt, ob sie erledigt seien (allermeistens waren sie dies jedoch nicht, was einige fünfminutenpausen und ein schlechtes gewissen denjenigen gegenüber kostete, von denen ich die hausis dann abschreiben durfte). "angeschubst" war ich aber schon, denn ich hatte den ehrgeiz, die schule so akzeptabel wie möglich hinter mich zu bringen mit der konsequenz, nach mittlerer reife und ausbildung noch ein fh-studium anzuhängen. es gilt immer das sprichwort: man kann keinen hund zum jagen tragen.

zur qualität der lehrer: mir war es eigentlich immer egal, ob ein lehrer gut oder schlecht war. ich hab mir da gar nie gedanken drüber gemacht. vielleicht lag es auch daran, dass wir einfach einen relativ guten lehrkörper besaßen. das drückt sich insofern aus, als dass viele meiner klassenmitstreiter aus der realschule später noch studierten, obwohl unsere schule eigentlich einen miesen ruf hatte. im vergleich dazu wird eine mädchenrealschule bei uns im ort ziemlich hochgejubelt. ein zweifelhafter ruf, was vor allem im direkten vergleich im berufskolleg zur fh-reife auffiel, als ehemalige schüler unserer und der mädchenschule zusammentrafen und der schnitt eindeutig zugunsten unserer schule ausfiel.

was festzustellen ist: die qualität wird häufig nicht sonderlich objektiv bewertet sondern von einer art "meinungstendenz" getragen. gilt ein lehrer in elternkreisen als gut, dann ist er gut, auch wenn vielleicht bei den kindern später nichts hängen bleibt. beliebter lehrer halt, der aber nichts vermitteln kann. ist das dann der gute lehrer oder eher der, der zwar ziemlich kratzbürstig sein kann, sich gegenüber den eltern nicht sonderlich toll verkauft, aber dafür den stoff ordentlich durchzieht? es ist ja insofern auch subjektiv, wenn der eine schüler probleme in einem fach hat, ein anderer nicht. der eine ist hochzufrieden mit dem lehrer, der andere eben nicht. wie kann man nun ein qualitätsurteil bilden? meinungsumfrage unter den kindern? verteilt ein lehrer eher schlechte noten, ist es dann trotzdem ein schlechter lehrer? schwierig, schwierig. ein beispiel: berufskolleg, chemie. lehrer, streng, mit sichtblenden bei klassenarbeiten, hatte einen schlag an folien, die während des unterrichts abzuschreiben waren. währenddessen wurde der stoff erklärt. effekt: geile noten, es war saueinfach zu lernen, aber: kaum war die klassenarbeit vorbei, schon wurde der resetknopf gedrückt. kurzzeitlernen. note 1 im zeugnis, aber von chemie trotzdem keinen plan. schlechter lehrer. anderes beispiel: mathe. der herr hau konnte einem ableitungen so erklären, dass man sich später sogar im studium noch relativ leicht tat. effekt: auch note 1 und heute noch fähig, eine polynomdivision durchzuführen. bester lehrer aller zeiten! trotzdem gab es schüler, die in beiden fächern vieren davontrugen. wie das? tja, impuls verpasst. kein ehrgeiz. kein eltern-"controlling". oder eben wie die eine klassenkollegin, die im beisein unseres herrn mathelehrers angesichts ihrer zeugnis-fünf meinte: "hach herr hau, mathe ist soooo unlogisch" :D da hilft dann der beste lehrer nichts mehr ...... auch ein faktor: veranlagung! die konnte mit zahlen halt nix anfangen. sprachlich und kreativ war sie hingegen einigermaßen fit. wenn einer eben nur mäßig intelligent ist, dann hilft ihm weder geld, soziale schicht und der beste lehrer nix. es geht dann im grunde nur noch darum, das beste aus der sache zu machen. der beste lehrer ist wohl der, der es schafft, den groschen zum fallen zu bringen.

oder aber es gibt diese beispiele, die sich gerade so durch die schule mogelten, nachher aber erfolgreiche unternehmer wurden. stichwort: emotionale intelligenz. die wissen halt, wo man hinlangen muss, damit sich was bewegt. chemie, bio, grammatik, bauchbeinepo ... brauchen die nicht, weil sie eben auch so fürs leben gesattelt sind, was man häufig von schulisch top-ausgebildeten nicht behaupten kann. stichwort "fachidioten".

jau, das mein beitrag zur lage dar "dummen" nation ... :wink:

rgds.
rg
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
nebenbei denke ich, dass es doch nicht in erster linie darum gehen sollte moeglichst viele potentielle medizinstudenten zu schaffen
Doch, darum sollte es gehen und zwar nicht (allein) wegen der Gesellschaft, sondern vor allem auch wegen der Kinder. Es ist nämlich durchaus eine feine Sache, wenn man sich mit 18 frei entscheiden kann, ob man Neurologe oder Koch werden will, weil sich für beide Ausbildungswege qualifiziert hat. Andererseits ist es ziemlich bitter, wenn man in dem Alter feststellt, daß man sich gut vorstellen könnte als Ethnologe um die Welt zu reisen, aber einem dieser Weg versperrt ist (2. Bildungsweg mal ausgeklammert) und man nun den Rest seines Lebens dazu verdammt ist, bei der AOK am Schreibtisch zu sitzen. Genau dieses Bewusstsein ist, was ich bei vielen Eltern vermisse und dann sind eben auch die Lehrer machtlos.
sondern eher darum realitaetstuchtige generationen zu ermoeglichen, die einigermassen mit der Welt im reinen sind.
Ich werde den Teufel tun und es einer staatlichen Schule überlassen meinem Sohn "Realitätstüchtigkeit" und "mit-der-Welt-im-reinen-sein" beizubringen, denn ich fürchte darauf was das heisst können wir beide uns schon nicht einigen und dann soll ich da ständig wechselnden Lehrern vertrauen?

soft skills lassen sich nicht unbedingt allein durch das Schaetzen von wissen oder den willen zum erfolg lernen. in der tat ist hier die familie eine wichtige quelle. aber ich bin nach wie vor der meinung, dass es fahrlaessig waere die verantwortung hier nur auf die familie abzuwaelzen.
Was sind denn soft skills? Wer redet von "nur" auf die Familie abwälzen? Ich habe doch mehr oder weniger wörtlich geschrieben, daß alle Veränderung bei den Eltern anfangen muß, das impliziert von der Formulierung her eigentlich schon, daß es von da aus noch woanders hingeht, oder?

was ist denn deine meinung zum 3 schulenmodell?
Ich persönlich würde mehr von einem Modell halten, das sich später aufteilt, z.B. in der neunten Klasse. Erstmal macht jeder seinen "Quali" und wer dann Abitur machen will, der geht halt nochmal drei Jahre zur Schule. So in etwa. Wobei mir durchaus klar ist, daß das zB in Großstädten nicht unproblematisch wäre.
zu guter letzt denke ich sollte man auch nicht unterschaetzen, dass bei pisa eine altersgruppe getestet wurde. ich glaube 15 jaehrige
Es gab doch schon PISA-Tests in diversen Altersstufen, oder täusche ich mich?
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
agentP schrieb:
Ich werde den Teufel tun und es einer staatlichen Schule überlassen meinem Sohn "Realitätstüchtigkeit" und "mit-der-Welt-im-reinen-sein" beizubringen, denn ich fürchte darauf was das heisst können wir beide uns schon nicht einigen und dann soll ich da ständig wechselnden Lehrern vertrauen?
Ich rede ja auch von familienpolitik und nicht aussschließlich von schulpolitik. da hinkt deutschland einfach hinterher.

z.B. müsste man sich in sachen frühkindlicher betreuung an anderen europäischen ländern orientieren.
in deutschland hat ein kind gemäß § 24 Sozialgesetzbuch VIII erst ab dem dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenbesuch.
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Programme/a_Familienpolitik/s_877.html

(könnte sich auch auf den demografischen Wandel auswirken- deutsche werden älter und weniger)
ausserdem ist das ja eher nicht auf dich bezogen,weil ich mir vorstellen könnte, dass du eigentlich ein sehr guter vater bist.


Das wir uns nicht in wichtigen punkten darauf einigen könnten, was denn realitätstüchtig heisst glaube ich nicht. Es wäre halt evt. mit kommunikativer anstrengung verbunden. aber das noch zusätzlich können wir erstmal ruhig weglassen.

Was sind denn soft skills?

http://de.wikipedia.org/wiki/Soft_skills

gerade in deutschland beschweren sich immer mehr unternehmer( und vor kurzem auch ein prof von mir vor 700 studenten), dass eben diese heute immer mehr bei den jungen leuten fehlen würden. Der prof war irgendwie total sauer, und meinte, dass man sich eben über den ganzen (weiss jetzt auch nicht mehr konkret was er gesagt hat - ich kanns mir aber vorstellen)eben gar nicht wundern sollte.
hattest du dich nicht vorhin auch beschwert, über vor der glotze verblödende kinder und so sachen?

ich sehe einfach nicht wie man proleten oder auch meinetwegen managern, die eben assoziales Verhalten aufweisen, klar machen soll, dass sie ihren kindern mehr soziale kompetenzen mitgeben. da muss man als Staat eben gucken wo man ansetzen kann.
familienpolitik spielt da wohl mit die wichtigste rolle aber nicht ganz unwesentlich halt auch schulpolitik.
Es kann doch z.B nicht sein, dass. kinderbetreuung von den kommunalen mitteln abhängt, da könnte z.B. die verantwortung richtung bundesebene übertragen werden.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
ausserdem ist das ja eher nicht auf dich bezogen,weil ich mir vorstellen könnte, dass du eigentlich ein sehr guter vater bist.
Ich habe das auch gar nicht auf mich bezogen, aber ich kann nun mal nicht für andere Väter sprechen, daher die persönliche Stellungnahme.
ich sehe einfach nicht wie man proleten oder auch meinetwegen managern, die eben assoziales Verhalten aufweisen, klar machen soll, dass sie ihren kindern mehr soziale kompetenzen mitgeben.
Aufklärung wäre zumindest mal ein erster Ansatz. Aber ich möchte auch nochmal betonen, daß es nicht um "asoziales Verhalten" geht, sondern erstmal um Erwartungshaltungen und das Annehmen von Verpflichtungen. Und dem eigenen Kind ist niemand so sehr verpflichtet wie die Eltern.
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
agentP schrieb:
Aber ich möchte auch nochmal betonen, daß es nicht um "asoziales Verhalten" geht, sondern erstmal um Erwartungshaltungen und das Annehmen von Verpflichtungen. Und dem eigenen Kind ist niemand so sehr verpflichtet wie die Eltern.
es ist ja nicht so, dass man es nicht als assozial ansehen könnte diesen pflichten nicht nachzugehen

zum letzten satz; ich denke nicht, dass das eine unumstößliche wahrheit ist.

kannst du dich denn mit dem begriff familienpolitik in bezug auf die thematik mehr anfreunden?
und was hältst du denn von der hiesigen familienpolitik?
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
mit anderen worten eine ideologie.
Aus einer einzelnen Anschauung wird imho noch keine Ideologie. Überzeugung wäre wohl treffender.


keine meinungen zur familienpolitik?
Nein. Zum einen ist mir der Begriff zu schwammig, zum anderen führt das irgendwie weg vom Thema. Was soll ich denn dazu sagen? Schlecht/Gut? Differenziere den Begriff, dann kann ich vielleicht was dazu sagen.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Mit der Familienpolitik sind Bekannte von mir nicht glücklich:
Da muss ein Nachweis erfolgen, dass Mutti einen Arbeitsplatz hat, bevor es einen Krippenplatz bekommt. Ich sehe dahinter natürlich ein selektives Verfahren, um ortsabhängig viel oder wenig vorhandene Plätze zu kontingentieren. Andererseits ist das soziale Umfeld für Kinder unter Kindern ein sinnvoller Teil der Erziehung, weshalb Kindergartenplätze niemals kontingentiert werden sollten - allenfalls zeitlich begrenzt für Nicht-Berufstätige.
Sind beide Elternteile berufstätig, bekommen sie das Anrecht auf einen Kindergartenplatz - aber sie haben keine Garantie. Ist ein Elternteil erwerbslos, braucht er jedoch schnell den Kindergartenplatz, sonst ist´s nix mit dem Job.
Fazit: Mehr Kindergärten und Krippen.
Das bleibt derzeit allerdings Wunschdenken, da in Berlin beispielsweise mehr und mehr Kindergärten privatisiert werden und im Rahmen der Effektivität mehr und mehr Kinder in die Hände der Betreuer gelegt werden, während an anderer Seite Schließungen drohen.
Und dann gibt es damit wieder Argumente für jene, die besser auf ein Kind verzichten wollen - wenn sie vom Mangel des Betreuungsangebotes erfahren - womit die Nachfrage nach Kinderbetreuung sicher nicht steigt.
Ein Kreislauf, so scheint es.
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
holo schrieb:
Fazit: Mehr Kindergärten und Krippen.

Davon halte ich nun garnichs. Nur weil die Wirtschaft den Kindern die Eltern entzieht, soll nun der Staat hingehen und eine Heerscharr von "Halbwaisen mit Eltern" großziehen?
Kinder brauchen Eltern. Es reicht einfach nicht, wenn man die Welt zwischen Abendbrot und Schlafengehen erklärt. In einem familiären Gefüge werden Dinge vermittelt, die man in einem Ganztag (so heisst das hier) nicht vermitteln kann!
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
In einem familiären Gefüge werden Dinge vermittelt, die man in einem Ganztag (so heisst das hier) nicht vermitteln kann!

offensichtlich ist das aber nicht der fall. oder wie erklärst du dir, dass in deutschland die bildung der kinder so massiv von der bildung der eltern abhängt?
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Nur weil die Wirtschaft den Kindern die Eltern entzieht, soll nun der Staat hingehen und eine Heerscharr von "Halbwaisen mit Eltern" großziehen?
Die Wirtschaft entzieht den Kindern die Eltern? Seltsamer Ansatz. Zumal wir alle Teil der Wirtschaft sind, oder?
Wieso überhaupt der Staat? Die Kindergärten könnten ja auch privat sein, dann wäre der Staat aus dem Spiel, oder?


antimagnet schrieb:
morgenroth schrieb:
Zitat:
In einem familiären Gefüge werden Dinge vermittelt, die man in einem Ganztag (so heisst das hier) nicht vermitteln kann!

offensichtlich ist das aber nicht der fall. oder wie erklärst du dir, dass in deutschland die bildung der kinder so massiv von der bildung der eltern abhängt?
Wenn dem so wäre, dann müssten -wie bereits erwähnt- die Kinder von Erwerbslosen ja die reinsten Genies sein und vor sozialer Kompetenz nur so strotzen, denn deren Eltern haben ja am meisten Zeit den Kindern "die Welt zu erklären".
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
morgenroth schrieb:
holo schrieb:
Fazit: Mehr Kindergärten und Krippen.

Davon halte ich nun garnichs. Nur weil die Wirtschaft den Kindern die Eltern entzieht, soll nun der Staat hingehen und eine Heerscharr von "Halbwaisen mit Eltern" großziehen?
Kinder brauchen Eltern. Es reicht einfach nicht, wenn man die Welt zwischen Abendbrot und Schlafengehen erklärt. In einem familiären Gefüge werden Dinge vermittelt, die man in einem Ganztag (so heisst das hier) nicht vermitteln kann!
deswegen haben franzosen auch keine seele :twisted:
 

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