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STOP Bolkestein - Petition gegen Dienstleistungsrichtlinie

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
sorry, force, dafür ist das fleisch billig.

das ist kein freifahrtschein für billigmetzger, aber einfach die andere seite der medaille.

ich kann bei aldi einkaufen oder bei meinem metzger.

frag doch mal nen metzger, der auf der straße steht, ob er mit so nem polenmetzger tauschen wollen würde. wie wärs mit 12 stunden arbeiten täglich fürn hungerlohn, inner baracke hausen und dafür in polen billig einkaufen können? wäre das ein leben für einen deutschen metzger auf der straße.

oder noch zynischer: soll er halt ne weiterbildung in web-design machen, wenn sein alter markt ihn ausbootet. ich würd ihm für meinen zynismus ja wenigstens ein bürgergeld anbieten...

:wink:,
antimagnet
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
hat gestern jemand "spiegel tv" gesehen?

unter dem titel "Arbeits-Sklaven - Das Geschäft mit polnischen Billiglöhnern" konnte man einen guten einblick in die thematik bekommen. einerseits wie diese leute untergebracht werden, was dann 30 männer auf 100 qm waren, die "duschgelegenheit" nur mit badelatschen zu betreten, weil man sich sonst weiß der geier was holt...

in polen wird jedenfalls in allen möglichen zeitungen, über radio und große plakatwände für diese jobs in ganz europa geworben. der run ist groß und die abzocke für die billiglöhner ebenso. es gibt eine billiglohnmafia, die die arbeiter mit versprechungen ködert, die so niemals eingehalten werden. da ist von einem bestimmten lohn die rede, von einem 8 stundentag, von urlaubsgeld usw. die wirklichkeit sieht so aus, das doppelt solange gearbeitet wird, das nur ein bruchteil des lohnes oder gar keiner ausgezahlt wird. diese abzocke läuft über subunternehmen (die meistens unter ein und derselben adresse geführt werden...), wo das eine unternehmen dann "plötzlich" dichtmacht und das nächste dafür aufmacht. der/die abzocker dahinter bleiben dieselben. ein undurchdringliches netz also, was es den betroffenen unmöglich macht zu ihrem recht zu kommen.

ganz allgemein sollte auch noch erwähnt werden, das die billigarbeiter aus osteuropa hier keinerlei sozialabgaben zahlen.

@antimagnet

da wir dieses bürgergeld nun mal nicht haben, finde ich deine argumentation doch ziemlich dünn.
man muss doch nur 1 und 1 zusammenzählen.
reguläre arbeitsplätze werden mit billiglöhnern (die oft genug noch abgezockt werden) besetzt. diese leute zahlen hier keinerlei sozialabgaben, die arbeitgeber ebenfalls nicht. hier wird über diese eu-richtlinie das eingeführt, was die wirtschaftslobby hierzulande ständig propagiert: runter mit den lohnnebenkosten (in diesem fall bedeutet das schon weg mit diesen kosten) und sieh zu, wie du auf niedrigstem lohniveau auch noch privat vorsorgst.

und wenn man das aus der pflegeversicherung bezahlen will, dann sind die polinnen gar nicht billiger als die deutschen, denn die pflegedienste, die sich (auch) von der pflegeversicherung bezahlen lassen wollen, sind an tarife gebunden. da kriegen die polinnen das gleiche wie die deutschen.

das wird doch schon durch die 1,-€ jobber ausgehebelt, die zunehmend in diesem bereich eingesetzt werden.

diesen artikel habe ich schon im hartz thread gepostet:

Luise Nomayo fährt schwere Geschütze auf. Die stellvertretende Vorsitzende der Erwerbsloseninitiative von ver.di hat bei der Weidener Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Verdachts der Veruntreuung von öffentlichen Geldern erstattet: Im Visier hat sie die Agentur für Arbeit Weiden und die Arbeitsgemeinschaft Fördern und Fordern.
Ihr Vorwurf: Mehrere Träger in Weiden würden mit dem Einsatz von 1-Euro-Jobbern und ABM-Kräften Missbrauch treiben.

http://www.oberpfalznetz.de/onetz/683531-118,1,0.html

die dort eingesetzten 1,-€s werden überhaupt nicht nach tarif bezahlt, die haben ja nicht mal einen arbeitsvertrag. warum sollte das bei osteuropäern anders sein, die ja ganz offiziell gar keine sozialabgaben zahlen müssen und deswegen eben auch zu löhnen arbeiten, mit denen hier keiner konkurrieren kann.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
naja da wirst du aber schon arg zynisch antimagnet...

das fleisch war ja auch vorher schon billig... es geht dabei ja darum, dass osteuropäische arbeiter ins land geholt werden und quasi in barracken neben dem werk leben während ihnen für diese unterkunft noch geld abgezogen wird...

und noch viel zynischer ist es den leuten vorzuschlagen sie sollen halt webdesign kurse belegen, denn der markt ist ja schon durch die jahrelangen maßnahmen dieser art zerstört worden...

weshalb sind denn qualifizierte und gelernte mediengestalter und webdesigner heute nichts mehr wert, weil es heerscharen von arbeitsamtscrashkurslern gibt, die machens für die hälfte solange bis sie auch kaputt gegangen sind...

ich schließe mich da samhain an.. da wir das bürgergeld nicht haben ist deine argumentation wirklich reichlich dünn...
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
wenn ihr da rauslest, dass ich hartz 4 verteidigen will, werf ich mir das auch selber vor.

später mehr...

so viel noch:

ist es so, dass auch in der pflege 1€-jobber eingesetzt werden? und wenn ja, als was?

ach ja, und wenn ihr das rauslest, dass ich 1€-jobs verteidigen will, gehe ich auch konform, dass das dünn ist. ich verteidige hier geringe lohnnebenkosten, keine-tarif-verträge mehr und keinen-kündigungsschutz. das kann zur konsequenz haben, dass man nur noch 1€/h kriegt, muss es aber nicht. und ich will, dass man trotz dieser konsequenz nicht verhungern muss...
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
antimagnet schrieb:
ist es so, dass auch in der pflege 1?-jobber eingesetzt werden? und wenn ja, als was?

als hilfskräfte in art der zivildienstleistenden... dabei machen sie dann alles ein bisschen mal abgesehen von spritzen geben und anderen eindeutig medizinischen dingen...
 
B

Booth

Gast
forcemagick schrieb:
als hilfskräfte in art der zivildienstleistenden...
Hmmm - wobei eigentlich Jahrzehntelang nicht nur akzeptiert wurde, daß der Pflegemarkt sehr stark mit (sehr "billigen") Zivis besetzt war, sondern dies auch in der gesamten Gesellschaft sogar gutgeheissen wurde, oder?
Jedenfalls kann ich mich nicht an viele große Aufregungen über die billigen Zivildienst-"Sklaven"arbeiter erinnern.

Übrigens: Ich bin gespannt, was in ca. 3-4 Monaten für ein erster kleiner Halbjahresrückblick zu Hartz4 gegeben werden kann. Ich fürchte, es wird so sein, daß 1€-Jobs in zu hohem Maße mißbraucht werden und erhoffte finanzielle Einsparungen (auch längerfristig) nicht umsetzbar sind, weil die Bürokratie nicht abgebaut werden konnte.

gruß
Booth
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
an der ganzen sache stört mich eigentlich am meisten, dass schröder auch noch blind wie er in allen dingen ist, meint er würde gutes tun und folgendes im neuen time-magazine zum besten gibt:

Question: your domestic popularity has rebounded. what's your trategy in the near term?

Answer: We certainly have to continue the reform-process. we have strongly reformed the labour market and built a really huge low-wage sector. by reducing long-term unemployment subsidies and benefits, we will have ressources that can be invested in education and training [lol]. we no longer live with the situation that where a lot of unemployed people hover in a market, where nobody sees them or does anything for them

dann schwallt er noch weiter..
trottel.. :?
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Bei der ganzen Pflegediskussion kann ich mich irgendwie nicht des Gedankens erwehren, dass jetzt wo die Abschaffung der Wehrpflicht eigentlich nur noch eine Frage der Zeit scheint, sich die Pflegeverbände einfach andere billige Arbeitskräfte suchen. Als Vorsichtsmaßnahme sozusagen. Schließlich waren sie von Anfang an große Verfechter der 1€-Jobs. Was wäre ein perfekterer Ersatz für Zivildiener als 1€-Jobber?
Kommt sie unterm Strich wahrscheinlich noch günstiger.
 
B

Booth

Gast
Nur warum wurden Jahrzzehntelang die Zivis nicht als Zeit"sklaven" betrachtet? Zumal man eigentlich keine Chance hatte, wenn man keine Waffe in die Hand nehmen wollte - man MUSSTe sich als zeitlich begrenzter Pflege"sklave" verdingen lassen (wenn ich in der Terminologie einiger anderer einfach mal aus polemischen Gründen bleibe ;) ).

Wieso eigentlich wurde dieser Umstand damals sogar für gut befunden?

gruß
Booth

P.S. Und da es immer wieder gerne gelesen wird :D
wikipedia schrieb:
Ein Sklave ist ein Mensch, der seiner persönlichen Freiheit beraubt ist, als Sache behandelt wird und als solche im Eigentum eines anderen steht.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
nachtrag zu den polnischen bzw. slowakischen schlachtern:

manchmal braucht man bilder, um etwas klarer zu sehen...

vorhin kams in report aus mainz (ard), dazu gibts allerdings nur dies spärliche webseite:

http://www.swr.de/report/aktuell/index.html

es ist in der tat ungeheuerlich, was da passiert. die slowaken werden genau so beschissen wie die deutschen. werden mit lügen geködert, schuften 16 stunden am tag und kriegen keine kohle. das ist betrug und eh schon verboten. außerdem haben die firmen keine schlachterei in der slowakei. das ist auch illegal. aber wahrscheinlich noch schnell zu lösen - vielleicht muss man ja nur ein beil ins briefkasten-büro legen... und haben wir keine arbeitsvorschriften, von wegen maximale arbeitszeit, sicherheitsstandards bei der unterbringung usw.?

ich gebe zu, im endeffekt lösen diese einwände das eigentliche problem nicht - die osteuropäer sind immer noch billiger. aber ob sie (legal!) wirklich so viel billiger sind, dass sie größeren schaden anrichten als uns die osterweiterung nutzt, will ich mal weiter anzweifeln...

und müssen die osteuropäer denn nicht deswegen keine sozialabgaben zahlen, weil sie nix davon haben?

:gruebel:

selbst wenns so wäre - ich glaub, ich find das trotzdem nicht gut...
 
B

Booth

Gast
Eine wichtige Frage dabei:

Sind diese gezeigten Vorkommnisse im Einklang mit deutschen (europäischen) Gesetzen? Ich kann mir nicht vorstellen, daß es legal ist, Leute einzustellen, und sie nicht zu bezahlen... vielleicht sind dies ähnliche "Unternehmer", die auch schon in der Vergangenheit Schwarzarbeiter nach Deutschland/Westeuropa eingeschleust haben, und mit ihnen ganz schlimm umgegangen sind?

Nicht, daß dadurch die Sache an sich besser würde - aber erstens müsste man die Verantwortlichen anzeigen können, und zweitens ist es nicht unwichtig zu wissen, ob dies im Einklang mit EU-Gesetzen passiert.

gruß
Booth
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
das schlimme ist soweit ich das sehe, dass die leute wirklich ganz legal so beschäftigt sind...

wenn sie unter diesen bedingungen arbeiten... ja prima... wird sich so mancher denken, der die leute so beschäftigt...

sicherlich haben die sich alle was anderes vorgestellt...

und das ist eben der punkt mit der eu... diese dinge waren doch aufgrund der praktizierten politik praktisch vorprogrammiert...

und hier werfe ich günstigstenfalls dümmliche kurzsichtigkeit vor oder im schlimmeren fall bösartigkeit
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Booth schrieb:
Nur warum wurden Jahrzzehntelang die Zivis nicht als Zeit"sklaven" betrachtet? Zumal man eigentlich keine Chance hatte, wenn man keine Waffe in die Hand nehmen wollte - man MUSSTe sich als zeitlich begrenzter Pflege"sklave" verdingen lassen (wenn ich in der Terminologie einiger anderer einfach mal aus polemischen Gründen bleibe ).

Wieso eigentlich wurde dieser Umstand damals sogar für gut befunden?

Ich wage mal zu behaupten, dass einige Zivis und Rekruten sich durchaus als Zeitsklaven betrachten.
Ist ja nicht so als ob es keinen Widerstand (praktisch, moralisch, philosophisch)
gegen die allgemeine Wehrpflicht geben würde. Der Zivildienst ist ja nur als Alternative zur Wehrpflicht eingeführt worden. Die Wehrpflicht schließlich kam ins Grundgesetz zum Teil sicher auch weil solchige zum damaligen Zeitpunkt in Mitteleuropa Standard war.
Das der Umstand aber für gut befunden worden ist bzw. von der Mehrheit heute für gut befunden wird, dass wage ich zu bezweifeln


antimagnet schrieb:
ich gebe zu, im endeffekt lösen diese einwände das eigentliche problem nicht - die osteuropäer sind immer noch billiger. aber ob sie (legal!) wirklich so viel billiger sind, dass sie größeren schaden anrichten als uns die osterweiterung nutzt, will ich mal weiter anzweifeln...


Der finanzielle Vorteil wäre weit geringer, aber immer noch vorhanden. Einfach deswegen, weil es keine EU weit einheitlichen Tarifverträge gibt. Die Dienstleistungsrichtlinie regelt zwar die Möglichkeit in anderen EU Ländern zu arbeiten, hält sich aber aus sämtlichen Kollektivverträgen und finanziellen Angelegnheiten heraus. Solange etwas nicht gegen die aktuelle Gesetzeslage der Nationen verstösst, geht es auch mit der Richtlinie konform.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@antimagnet

st es so, dass auch in der pflege 1€-jobber eingesetzt werden? und wenn ja, als was?

@force

als hilfskräfte in art der zivildienstleistenden... dabei machen sie dann alles ein bisschen mal abgesehen von spritzen geben und anderen eindeutig medizinischen dingen...

ich weiß z.b. von einem fall, wo eine ausgebildete krankenschwester als 1,-€ jobber in einen verein für komakranke vermittelt werden sollte. da ging es dann um tätigkeiten wie schläuchewechseln, füttern usw.

a)absolut nicht zusätzlich (oder lässt man die sonst an verdreckten schläuchen und ohne essen verrecken?)

b)eine sehrwohl qualifizierte tätigkeit, bei der allergrößtes feingefühl vonnöten ist. eine arbeitslose krankenschwester nimmt man da natürlich besonders gern... :twisted:

die frau hat es durch kritisches nachfragen und klarstellung des sachverhaltes geschafft, das sie diesen job nicht antreten musste.

@sensei

Ich wage mal zu behaupten, dass einige Zivis und Rekruten sich durchaus als Zeitsklaven betrachten.
Ist ja nicht so als ob es keinen Widerstand (praktisch, moralisch, philosophisch)
gegen die allgemeine Wehrpflicht geben würde. Der Zivildienst ist ja nur als Alternative zur Wehrpflicht eingeführt worden.

allerdings haben sich viele als zeitsklaven gesehen- ich kenne da einige persönlich. was vollverweigerer zu erwarten haben (hatten), müsste ja eigentlich auch bekannt sein.

@antimagnet

ich habe den bericht vorhin auch gesehen- ähnlich wie der gestern in spiegel tv. interessant dabei ist ja auch, das diese abgezockten über die sie abzockenden subunternehmer in riesen betrieben wie z.b. wiesenhof oder ähnliche arbeiten. der großunternehmer kann sich so immer mit ahnungslosigkeit herausreden, weil ja der subunternehmer dazwischenhängt.
schön jedenfalls, das es bei dir etwas geklickert hat.
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
samhain schrieb:
ich habe den bericht vorhin auch gesehen- ähnlich wie der gestern in spiegel tv. interessant dabei ist ja auch, das diese abgezockten über die sie abzockenden subunternehmer in riesen betrieben wie z.b. wiesenhof oder ähnliche arbeiten. der großunternehmer kann sich so immer mit ahnungslosigkeit herausreden, weil ja der subunternehmer dazwischenhängt.
schön jedenfalls, das es bei dir etwas geklickert hat.

Aber Force hatte es ja schon erwähnt: Dieses Vorgehen der Schlachtindustrie ist legal:
Die schreiben Schlachtjobs aus, die mit fünf Euro die Stunde bezahlt werden sollen (für diese Auschreibungen gibt es auch ein Insiderbegriff der mir jetzt nicht einfällt) es ist klar das unter diesen Bedingungen (ein Schlachter muß am Tag 400 Rinder, töten min. 14 Stunden arbeiten um knapp 800 Euro im Monat zu verdienen) sich keine einheimischen Arbeitnehmer finden lassen (ist mir klar das der eine oder andere im Forum das als durchaus akzeptabele Arbeitsbedingung ansieht, wenn man keine Arbeit hat, aber nur weil sie noch keinen Schlachthof von innen gesehen haben!), nun ist der weg frei um ausländische Subfirmen (die die Sklavenarbeiter auch nochmal ordentlich abzocken, Unterkunft, Schleusung usw...) die Aufträge zu geben. In wirklichkeit besteht schon lange Kontakt zu den entsprechenden Subfirmen, nur die schlimme Bürokratie hat das besonnene Verhalten des Großunternehmers behindert (und genau diese art von "Schutz- Bürokratie" möchten diverse Parteien schnellstmöglich abbauen). Die zb. Ungaren arbeiten dann für 3 Euro die Stunde, der Subunternehmer will ja auch leben :wink:. Die deutschen Arbeitnehmer werden entlassen, 25000 Schlachtarbeiter wurden schon entlassen. Aber wohin will man solche Leute vermitteln? Ins nahe Altenheim? :lol: spart wieder Renten- und Gesundheitskosten :lol:


Edit: Übrigens haben skandinavische Länder diese Problem elegant mit einen staatlichen Mindestlohn, der für alle EU-Bürger gleich gilt geregelt. Und denen gehts bedeutend besser als uns.




LG


AoS
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
was haben die denn für eine arbeitslosenquote?

:gruebel:


würd mich ja mal interessieren...

nachtrag: habs schon selber rausgefunden - so um die 5 %.

:O_O:

schicke seite, das hier

das verhalten der im report aus mainz beschriebenen betriebe war illegal. die hatten nur ein büro in der slowakei, aber keine schlachterei. das müssen sie aber, wenn sie das machen, was sie machen. des weiteren weiß ich auch nicht, ob es legal ist, leute 16 stunden am stück arbeiten zu lassen und in einer baracke wohnen zu lassen, die garantiert nicht alle sicherheitsanforderungen erfüllt.
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
antimagnet schrieb:
das verhalten der im report aus mainz beschriebenen betriebe war illegal. die hatten nur ein büro in der slowakei, aber keine schlachterei. das müssen sie aber, wenn sie das machen, was sie machen. des weiteren weiß ich auch nicht, ob es legal ist, leute 16 stunden am stück arbeiten zu lassen und in einer baracke wohnen zu lassen, die garantiert nicht alle sicherheitsanforderungen erfüllt.

Also Antimagnet, bei halbillegalen Leiharbeiterfirmen, nicht nur in der Schlachtindustrie, ist es die Regel, das aufgrund des niedrigen Lohnes sehr viel mehr als 8 Stunden gearbeitet wird. Das sind dann halt Überstunden, und die sind legal. Jeder darf so viel arbeiten wie er möchte wenn er dafür bezahlt wird ( was leider immer seltener der Fall ist). In Deutschland gibt es aber auch viele korrekte Firmen die Arbeitnehmerüberlassung betreiben. Im osteuropäischen Raum sind diese Strukturen total unterentwickelt, dort gibt es kein Arbeitnehmerrecht. Die deutschen Strukturen treffen für diese Leute auch oftmals nicht zu. Selbst die laschen europäischen Mindesstandarts sind dort nicht umgesetzt.


LG


AoS
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
wir kommen langsam zu den aspekten um die es mir in dieser und in der hartz4-diskussion eigentlich auch geht, nämlich nicht, dass man
erstens, jemandem vorschreibt, was er zu arbeiten oder von wem er sich zu pflegen hat sondern dass wir hier
zweitens
von notsituationen reden, die die betroffenen ohne wirklich eigenes verschulden ausbaden müssen, denn die misere wurde für mich größtenteils durch gnadenloses missmanagement, gekoppelt mit schattenwirtschaft und einigen schwarzen schafen ausgelöst und derzeit weitergeführt.

und diese situation schön zu reden halte ich ebenso für falsch, wie einem metzger, der sich weit unter wert verkauft deshalb einen vorwurf zu machen. das ganze aber als fortschritt und reform kaufen zu wollen, ist für mich das aberwitzigste was ich seit langem gehört habe, wenn man bei anderen firmen sehen, dass sie wirklich mit der zeit gehen, dass sie gerne frauen einstellen, für deren kinder einen kindergarten in der firma einrichte, dass sie in der lage sind, ihre produktion auf ökologisch korrekt umzustellen, dass sie ihren mitarbeitern mehr verantwortung geben, usw usf und der betrieb der dazu nicht in der lage ist, gehört meiner meinung nach einer rein kapitalistischen spezies an, die den mensch für nichts weiter als humankapital hält. und wer das leben nicht achtet, den achtet das leben eben auch nicht mehr punktum. ursache - wirkung. von daher bleibt einigen wahrscheinlich derzeit wirklich nichts anderes übrig, als wenigstens für einen euro zu jobben.

auch ich habe schon mit den letzten pfennigen beim lidl bezahlt und finde es so richtig sch***** wenn man solche zustände quasi als eine art romantische armut hinstellt und meint, wohlstand sei zu verteufeln, lieber sollten alle mal wissen wie es ist, wenn man die miete nicht zahlen kann. was ist das denn für eine denke? dass sich der hart4-empfänger oder die polnische putzfrau mit dem unvermeidlichen arrangiert ist doch mehr als klar, aber ist das wirklich die allselig machende endlösung für die krone der schöpfung? meiner meinung nach eher das, was hinter diesen reformen wirklich steht: eine bankrotterklärung die sich mit bolkestein weiter fortsetzt. denn andere zustände als wohlstand - und ich rede nicht mal von wirklichem überfluss oder luxus - fördert zuerst die verwahrlosung und irgendwann eine bürgerkriegsähnliche stimmung wie man z.b in russland sehr gut beobachten kann. deshalb halte ich es für wichtig, nicht einfach die dinge hinzunehmen sondern täglich daran zu arbeiten, dass es wirklich besser wird. *hugh* 8) :lol:
 

Rupert

Geheimer Meister
9. September 2004
237
Ich hätte da einen kleinen Einwurf zu machen, auf den mich antimagnets Statistikseite gebracht hat ...

... wie kommt es eigentlich, dass Finnland, angeblich großes Beispiel für Deutschland in der Bildungspolitik und damit in der Wegbereitung zur Wissensgesellschaft, trotz recht eindeutiger prozentualer Unterschiede im Bereich der Bildung:

Öffentliche Bildungsausgaben in % des BIP : F 6,0 ; D 4,5
Personen mit Tertiärabschluss 25-34 Jährige (in %) : F 38,0 ; D 22,0
Ausgaben für Forschung und Entwicklung in % des BIP : F 3,4 ; D 2,5

... eine ähnlich hohe Arbeitslosenquote hat?

Arbeitslosenquote: F 10,5 ; D 9,8

:gruebel:
 

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