Spiegel: Die Seuche Cannabis!

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Magna

Vollkommener Meister
10. April 2002
525
Tja, es ist einmal mehr soweit, die große Smmerpause ist da, Pisa zu lang her und den großen Gewalt-Artikel hatten wir auch schon.
Was also läuft an Deutschlands Schulen noch so schief?
Die Antwort hier oder im neuen Spiegel.

Was also ist das Problem?
Auf Seite 70 beginnt der Artikel mit dem Titel "Ein Joint für die große Pause" mit folgender Statistik:

Cannabis: 11% aller 15jährigen kiffen regelmäßig, 23% haben bereits Erfahrungen mit der Droge gesammelt.
Alkohol: 50% der 14jährigen hatten bereits einen Vollrausch, Alcopops sind zur Modedroge bei Schülern geworden.
Tabak: Rund 27% der 15jährigen rauchen täglich. In keinem anderen Land Europas wird diese Quote übertroffen.

Die Essenz des ersten Teils des Artikels ist imho: Drogen gehören zum guten Ton in den Schulen, Lehrer sind hilflos, Eltern starrsinnig und alle verharmlosen fröhlich vor sich hin.
Rund 15.000 Kiffer wenden sich heute jedes Jahr an Drogenberatungsstellen, schreibt der Spiegel, das sind etwa 5x so viele wie vor 10 Jahren. Weiter wird erklärt, das Cannabis heute im Schnitt etwa 5x so viel THC enthält, wie zu Hippie-Zeiten.
Welche Langzeitschäden durch den erhöhten THC-Gehalt entstehen können ist ungeklärt, aber es gibt auch dazu Versuche.

Hier erstmal Wirkung, Folgen und Preise für verschiedene Drogen, nach Spiegel-Angabe:

Cannabis:
Einnahme/Preis:
Die getrockneten Blütenstände (Marihuana) oder das Harz (Haschisch) werden - vermengt mit Tabak - geraucht. Ca. 6€/g
Wirkstoff/Wirkung:
Tetrahydrocannabinol (THC)
Verändertes Körpergefühl und Wahrnehmung bis hin zu Halluzinationen, Entspannung und euphorische Grundstimmung
Gefährdung:
- Störung des Kurzzeitgedächtnisses
- erhöhtes Krebsrisiko, chronische Bronchitis
- verstärkt Psychosen oder löst sie aus
- Testosteronspiegel-Senkung bei Männern, Schädigung von Spermien
- Langzeitfolgen unbekannt

Magic Mushrooms:
Einnahme/Preis:
Verzehr der getrockneten Pilze. Ca. 10€/50g
Wirkstoff/Wirkung:
Psilocybin
Erst Schläfrigkeit, dann Antriebsvermehrung mit Euphorie, Halluzinationen und Farbvisionen, traumloser Schlaf
Gefährdung:
- Horrorvisionen
- regelmäßiger Konsum führt zu physischer Abhängigkeit

Ecstasy:
Einnahme/Preis:
Wird als Tablette eingenommen. Ca. 5€/1 Pille
Wirkstoff/Wirkung:
Methylendioxymethamphetamin (MDMA)
Anregend bis stimmulierend. Übelkeit, starkes Schwitzen, Kopfschmerzen, Herzklopfen. Bei hohen Dosen Halluzinationen.
Gefährdung:
- Depressionen, Angstzustände
- Muskelkrämpfe
- Gefahr der Hyperthermie
- Hirnblutungen
- neurotoxische Spätschäden

Kokain:
Einnahme/Preis:
Wird geschnupft, geraucht oder intravenös gespritzt. Ca 60€/g
Wirkstoff/Wirkung:
Kokain oder Kokain-HCI (Crack)
Euphorie, starke Aktivität, Omnipotenzphantasien, Rededrang, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Todesangst. Danach Kopfschmerzen, Erbrechen, Müdigkeit und Schlafunfähigkeit
Gefährdung:
- Halluzinationen
- Krämpfe, Herzrhythmusstörungen
- Intoxikationspsychose
- Paranoia
- physische Abhängigkeit
- Todesfälle

So, schon hier fühlte ich mich vom Spiegel etwas im Stich gelassen. Langzeitfolgen bei Cannabis unbekannt. In einem späteren Interview erwähnt ein kurierter Cannabis-Konsument die Wirkung auf das Kurzzeitgedächtnis sei langfristig. Ist sie das? Meines Wissens nach nicht.
Und nach so vielen Studien und Forschungen wissen wir immernoch nicht ob Cannabis überhaupt Langzeitfolgen hat? Wäre es möglich, dass es keine gibt?

Zu den vom Spiegel zitierten neuen Versuchen mit Cannabis:
Es handelt sich um jugendliche und erwachsene Ratten, denen täglich THC injiziert wurde. Zitat: "Etwa so viel, wie ein Joint enthält."
Die jugendlichen Ratten waren daraufhin unaufmerksam und antreibslos. Die erwachsenen Ratten verhielten sich normal. Erst durch die Gabe eines Neuroleptikums wurde auch das Verhalten der Jungratten wieder normal. Neuroleptika werden normalerweise zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt.

Jetzt frag ich mich allerdings: Wenn ich einer Ratte die Menge Alkohol aus einem Glas Bier injiziere, ist das dann nicht etwas viel für die Ratte? Die ist doch etwas kleiner als ich, oder?
Wie viel muß ich kiffen um an den THC-Gehalt im Blut zu kommen, die die Ratte nach einer Injektion hat?
Und: Über welchen Zeitraum war die Jungratte antriebslos? 1 Stunde? 1 Tag? Auch das verrät der Spiegel mir hier nicht.

Sicher ist: Der Konsum von Drogen unter Jugendlichen in ganz Europa steigt. Selbst die Schweden, bei denen viele nichtmal wissen wie Gras aussieht, haben mehr und mehr ein Amphetaminproblem.
Nachdem wir die Gesellschaft nach der Pisa-Studie so genau unter die Lupe genommen haben, nachdem Erfurt uns eigentlich doch wachgerüttelt hat, warum fragt eigentlich niemand: Warum sind Drogen für Jugendliche cool? Wie verhindere ich das? Warum interessieren uns dubiose Studien mehr als gesellschaftliche Hintergründe.

Ich bin gespannt auf eure Antworten zum Thema Cannabis & Gesellschaft. Bitte versucht euch nicht gegenseitig die Köpfe abzureissen.
Liebe Grüße,
Magna

Edit: Noch ein Link zum kostenlosen Teil des Artikels: Hier!
 

Stormbringer

Großmeister
21. Juni 2004
52
So, schon hier fühlte ich mich vom Spiegel etwas im Stich gelassen. Langzeitfolgen bei Cannabis unbekannt. In einem späteren Interview erwähnt ein kurierter Cannabis-Konsument die Wirkung auf das Kurzzeitgedächtnis sei langfristig. Ist sie das? Meines Wissens nach nicht.
Und nach so vielen Studien und Forschungen wissen wir immernoch nicht ob Cannabis überhaupt Langzeitfolgen hat? Wäre es möglich, dass es keine gibt?
Also, ich bin kein forscher. Lediglich ein konsument. Ab und an ueber etwa 10 jahre. Meistens an wochen enden. Bisher hab ich keine probleme mit dem kurzzeitgedaechtnis. Hab auch keinen drang verspuert zu cokxen oder zu spritzen. Musste mich bisher auch nicht prostituieren um meine "sucht" zu finanzieren. Und ich kenne leute die schon seit den 70ern kiffen und auch keine der oben genannten folge erscheinungen haben. Zudem haben die Niederlande, wo ich wohne, verhaeltnis maesig weniger drogensuechtige als andere laender wo der verkauf und konsum verboten ist. Das erwaehne ich eben weil mir schon so oft vorgebetet wurde das hash oder weed, gras, die einstiegsdrogen schlechthin sind. Warum so viele jugendliche es cool finden? Einfach. Es ist verboten. Das verbot macht es attractiver und cooler um es doch zu tun.
 

Talpa

Vorsteher und Richter
15. März 2004
707
Zu den Tierversuchen:
Erstens spielt mal die Dosierung spielt eine entscheidende Rolle. Zweitens sind Ratten und andere Tiere grundsätzlich NICHTRAUCHER, d.h. sie werden mittels Schläuchen o.ä. gezwungen, ausschliesslich THC zu inhalieren. (Welcher Kiffer zieht sich schon den ganzen Joint runter, ohne zwischendurch ganz normal zu atmen?)

Zum Kurzzeitgedächtnis:
Ohne Frage: Regelmässige Kiffer leiden darunter.
Aber: nach 2 bis 3 abstinenten Wochen wieder normalisiert.

Ansonsten kann ich dazu sagen, dass ich seit 16 Jahren fast täglich was rauche, nie arbeitslos war, immer meine Steuern bezahlt habe und sogar regelmässig Sport treibe.

Deshalb: DER SPIEGEL LÜGT! (immer noch)
 

Tortenhuber

Meister vom Königlichen Gewölbe
10. April 2002
1.490
tierversuche waren noch nie ein kräftiges beweismittel für folgen auf den menschen, viele tiere reagieren unterschiedlich auf best. stoffe und einige überleben wovon der mensch stirbt und ebenso vica versa

zu cannabis: in meinem umfeld waren so einige von denen ich wusste dass sie exzessiv cannabiskonsum betrieben und meiner erfahrung nach wirkt es sich zumindest noch auf eine gewisse phase nach dem konsum aus. ich würde hier von wochen sprechen, die symptome sind am einfachsten mit VERPEILTHEIT zu bezeichnen (soll heissen begriffsstutzigkeit, stark verringerte reaktionszeiten etc). in wiefern sich das alles wieder rückbildet kann ich nur ahnen, aber auf dem wiedersehenstreffen dass ich vor kurzem hatte waren die symptome noch ebenso vorhanden wie zur schulzeit (1 jahr her)
 

Stormbringer

Großmeister
21. Juni 2004
52
Tortenhuber schrieb:
in wiefern sich das alles wieder rückbildet kann ich nur ahnen, aber auf dem wiedersehenstreffen dass ich vor kurzem hatte waren die symptome noch ebenso vorhanden wie zur schulzeit (1 jahr her)
Kann natuerlich auch sein das sie noch einen geraucht haben bevor sie zu dem treffen gegangen sind. :lol:
 

azorro

Geselle
6. Oktober 2003
21
Magna schrieb:
Zu den vom Spiegel zitierten neuen Versuchen mit Cannabis:
Es handelt sich um jugendliche und erwachsene Ratten, denen täglich THC injiziert wurde. Zitat: "Etwa so viel, wie ein Joint enthält."

was wäre wohl dabei rausgekommen, wenn man den ratten vergleichsweise nikotin gespritzt hätte "etwa soviel wie eine zigarette enthält"
 

Magna

Vollkommener Meister
10. April 2002
525
Danke Leute!
Bin heilfroh, hier keine Bestätigung zu finden. Fand den Artikel mehr verwirrend als alles andere, zumal da teilweise Leute von 6g/Tag sprechen. Was tun die eigentlich??
Liebe Grüße,
Magna
 

Talpa

Vorsteher und Richter
15. März 2004
707
von wegen Kurzzeitgedächtnis:

Wollte eben ne Pause machen, klemme mir ne Zigi hinters Ohr, geh zur Kaffeemaschine, lass n kaffee raus - und suche meine Zigi. Hab ich sie vergessen? Gehe zurück ins Büro, nehme mir ne neue Zigi, will sie hinters Ohr klemmen...

KIFFERHIRN... :lol: :lol: :lol:
 

Auredin

Geselle
12. September 2003
22
Einstiegsdroge

Ich möchte einmal auf Folgendes hinweisen:
Der wissenschaftliche Beweis müsste natürlich unter streng kontrollierten
Bedingungen noch geführt werden, doch ich bin sicher, es lässt sich
nachweisen, dass die Einstiegsdroge Nr. 1 in Deutschland NUTELLA (R) ist.
Jede Wette, dass fast 100% aller Kiffer, Alkoholiker oder Junkies
Deutschlands in ihrer Jugend NUTELLA (R) zu sich genommen haben.

Noch was:
Haben sich möglicherweise in den letzten 10 Jahren die
Nachweismethoden der Polizei verbessert?
Wird möglicherweise in den letzten Jahren von der Polizei im
Straßenverkehr vermehrt auch auf die Einnahme von Cannabis getestet?
Muss man möglicherweise, nachdem man mit Cannabis im Blut "erwischt"
worden ist, zum Arzt bzw. zu einer medizinischen Untersuchung um zu
beweisen, dass man sowas Schlimmes nicht mehr macht (Wenn man
seinen Führerschein zurückhaben will, mein ich) ?
All solche veränderten Bedingungen könnten die Werte in einer Statistik
natürlich stark nach oben pushen, ohne dass sich an der realen
Konsumentenzahl in unserer Gesellschaft viel verändert haben müsste.

Im übrigen kann ich mich an mindestens ein Dutzend Kiffer in der 10.
oder 11. Klasse erinnern. Bei etwa 120 Schülern wären das dann etwa
10%. Das ist nicht weit entfernt von den oben angegebenen 11%
(da ich vielleicht nicht von allen gewusst habe, könnte der Prozentsatz
sogar höher gewesen sein) , liegt aber mittlerweile 25 Jahre zurück ...

Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich möchte berechtigte
Befürchtungen bzgl. der Gesundheitsgefährdung durch Drogen nicht in's
Lächerliche ziehen, eine Möhre ist wahrscheinlich allemal gesünder als
ein Joint (obwohl, ... wenn man sie raucht ... würg !) aber bei dem was
Politiker so von sich geben und dem was in den Medien so alles
veröffentlicht wird muss man sich schon fragen: Cui bono - Wem nutzt es?

Churchill meinte aus gutem Grunde dazu:
"Ich glaube nur an Statistiken, die ich selbst gefälscht habe."

i.d.S.

Gruß

- Auredin -
 

Stormbringer

Großmeister
21. Juni 2004
52
Re: Einstiegsdroge

Auredin schrieb:
Ich möchte einmal auf Folgendes hinweisen:
Der wissenschaftliche Beweis müsste natürlich unter streng kontrollierten
Bedigungen noch geführt werden, doch ich bin sicher, es lässt sich
nachweisen, dass die Einstiegsdroge Nr. 1 in Deutschland NUTELLA (R) ist.
Jede Wette, dass fast 100% aller Kiffer, Alkoholiker oder Junkies
Deutschlands in ihrer Jugend NUTELLA (R) zu sich genommen haben.
:lol: :lol: :lol: Ja das ist es!!!! :lol: :lol: :lol:
Und das schlimme daran ist, genau wie die droge alkohol ist nutella legal!!!!
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
Folgende symptome erinnern mich an den Sportunterricht:
Übelkeit, starkes Schwitzen, Kopfschmerzen, Herzklopfen. Bei hohen Dosen Halluzinationen. Erbrechen, Müdigkeit
Muskelkrämpfe
Und in der anschließenden Unterrichtsstunde:
Störung des Kurzzeitgedächtnisses

Beim Kiffen gilt wohl auch der alte Satz: Allein die Dosis macht, daß ein Ding kein Gift ist. Da muß jeder verantwortungsbewußt mit umgehen. Aber es ist sicherlich kein gutes Zeichen, wenn Jugendliche (oder Erwachsene) regelmäßig kiffen. Das kann ein Zeichen für unbewältigte Probleme sein.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Und schon wieder fängt das fröhliche Verharmlosen an...

Stimmt schon , in meinem Semester kiffen SEHR viele.
Kann aber auch am Studiengang Biologie liegen :wink:
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
naja, also dass marihuana keine langzeitschäden hat, ist ja wohl jedem als flasch bekannt. wer kennt sie denn nicht, die lieben dauergrinsenden täglichen konsumenten, die total (ich benutze diese wörter normalerweise nicht) vercheckt und verpeilt rumlaufen, weil sie sich das hirn weggeraucht haben.
der steigende konsum von drogen bei jugendlichen ist schon bedenklich, das ist klar. allerdings habe ich auch mit 14 schon gekifft und mit 15 gesoffen, wobei ich ersters schon seit längerem abgestellt habe. soweit bemerke ich noch keine schäden, ich bin ganz akkzeptabel in der schule und sonst einigermaßen stabil...
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
Schwachsinniger SpiegelArtikel,

ich meine wem es "neu" ist dass Kiffen gewisse "unerwünschte Nebenwirkungen" hat der scheint sich wenig über dieses Thema zu informieren/noch nie gekifft haben.
Jedoch denke ich dass das Verhältnis "positive Wirkung - negative Nebenwirkung" nen besseres ist als beim Alkohol.
Des Weiteren bilde ich mir ein mal gelesen zu haben dass das Verhältnis von wirksamer zu tödlicher Dosis bei ca. 1:32000 liegt....ich denke das spricht für sich und zeigt das Cannabis in maßen konsumiert nicht gravierend auf die Psyche/Physe wirkt.

Das Hauptproblem an der "Seuche Cannabis" ist meines Erachtens nach die völlig sinnlose Prohibition,welche eine umfangreiche Aufklärung über die Droge Cannabis,fernab jeglicher Legenden,verhindert,und damit erst diese 13-14jährigen "Opfer" produziert.

Ums kurz zu fassen,Cannabis ist kein Wundermittel,aber auch kein dämonisches Kraut.Natürlich ist es besser jeglichen Drogen zu entsagen,aber ich für meinen Teil kiffe lieber als mir irgendwas anderes zu geben,und "etwas" brauch ich halt ;)
 

Magna

Vollkommener Meister
10. April 2002
525
Langzeitschäden: Folgen, die auch nach Einstellen des Konsums nicht reversibel sind.

@ Dark: Was du meinst ist durchaus reversibel.

Liebe Grüße,
Magna
 

Ismael

Erhabener auserwählter Ritter
1. Januar 2004
1.118
son aufriss über cannabis ....mal was zum thema alkohol wäre was...

alle drogentote und kranke zusammen kommen nicht an alkoholkranke ran..statistisch

naja alkohol is ja auch lega zu haben....
 

Pfeifenkopf

Geheimer Meister
28. Januar 2004
204
Jaja, die bösen Haschspritzer! Ich frage mich, wie die lieben Ratten reagieren würden, wenn man ihnen in einem Langzeittest täglich Spiegel-Artikel vorlesen würde... tippe auf VERPEILTHEIT!

Diese Titelstory ist wohl des Spiegels Beitrag zum letztsamstäglichen "Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr". Bei Telepolis liest sich das so:
Eine Ideologie am Ende: Die globale Drogenprohibition

[...]

Quasi als "Kollateralschaden" werden 4,7 Prozent der Weltbevölkerung mit einem Alter von über 15 Jahren oder 200 Millionen Menschen als Drogenkonsumenten kriminalisiert, Steuergelder in Milliardenhöhe für Strafverfolgung und Bekämpfungsmaßnahmen ausgegeben sowie Kleinbauern in den Produzentenländern militärisch bekämpft. In seinem neuen Buch "Die scheinheilige Gesellschaft" weist der US-amerikanische Journalist Eric Schlosser darauf hin, dass in den USA allein 2001 etwa 724.000 Menschen verhaftet wurden, weil sie gegen Cannabisgesetze verstoßen haben. In vielen US-Bundesstaaten ein Kapitalverbrechen, das bis zu lebenslanger Haft nach sich ziehen kann. Lorenz Böllinger, Professor an der Universität Bremen, stellt fest, dass annähernd 50 Prozent der Gefangenen in Straf- und Untersuchungshaft in Deutschland im Zusammenhang mit Drogendelikten inhaftiert sind.

[...]

"Im Rahmen des gelegentlichen oder regelmäßigen Freizeitkonsums, selbst wenn er die Frequenz von zweimal pro drei Tagen erreicht, entsteht durch Cannabis keine Sucht und keine Abhängigkeit und ist mit gesundheitlichen Schäden nicht zu rechnen", fasste Carl Nedelmann den Forschungsstand schon vor vier Jahren im Deutschen Ärzteblatt zusammen. Das Cannabis-Verbot könne daher nicht mehr auf medizinische Argumente gestützt werden.

Nach Ansicht von Amtsrichter Müller verstoßen die einschlägigen Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes deshalb zumindest gegen das Übermaßverbot. "Das Betäubungsmittelstrafrecht in Deutschland schützt in Wirklichkeit eine bestimmte Moral", meint Professor Böllinger und konstatiert den "Niedergang des rechtstaatlichen Strafrechts".

[...]

Im rot-grünen Koalitionsvertrag von 2002 heißt es lakonisch, dass "einschlägige Urteile des Bundesverfassungsgerichts" berücksichtigt würden. Nach dem Urteil von 1994 hat der Gesetzgeber "die Auswirkungen des geltenden Rechts unter Einschluss der Erfahrungen des Auslands zu beobachten und zu überprüfen". Geschehen ist dies offensichtlich nicht.

Mit einer Verwerfung der Cannabis-bezogenen Strafvorschriften des Betäubungsmittelgesetzes könnten die Karlsruher Richter auch international ein weiteres Zeichen für eine vernünftigere Drogenpolitik setzen. Aufgrund der Arbeitsbelastung durch früher eingegangene Verfahren ist derzeit allerdings noch kein Entscheidungstermin über die Bernauer Vorlage absehbar, wie ein Sprecher des Gerichts Telepolis mitteilte.

Quelle
Und apropos Sommerloch: Manchmal packt auch Spiegel-Autoren ein kleines Fünklein Selbsterkenntnis, wie der letzte Abschnitt des neuesten Verschwörungstheorie-Bashing-Artikels zeigt:
Die Aliens, die wir liebten

Die ersten Opfer nach dem Ende des Kalten Krieges: Loch Ness ist leer, der Yeti ist ein Bär, und die Ufos sind auch verschwunden.

[...]

Es sieht ganz so aus, als würde die Menschheit sich darauf vorbereiten, irgendwann alienartig über friedlichen anderen Planeten auftauchen, nachts im Nebel über leeren Landstraßen, und dann dort zu landen, wo sich die Nessies tummeln, wo der Yeti röhrt und die Sommerlöcher weit und tief sind.

Quelle
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
eben,mir fällt bei sowas immer die im "Osten" zelebrierte Jugendweihe ein.
Da ist es mehr oder weniger Standart dass man am Abend sturzbesoffen ist (mit 14 Jahren) da freut sich dann die ganze Familie.."naja...heut darf er ja mal...is ja jetzt Jugendlicher..bla.."
Aber wehe nen Kiffer schaut mal nen bissl gelangweilt drein...."nimmst Du DROGEN???"
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ich bin kein konsument von canabis-produkten ( nicht mehr ... und einigermaßen davon überzeugt für mich damit richtig zu liegen... )... dennoch regt mich der spiegel-artikel einigermaßen auf....

ich denke es gibt genug andere probleme und diese mehr oder weniger haltlose panikmache vor canabis scheint mir doch ziemlich merkwürdig... die frage ist doch eher weshalb konsumieren manche jugendliche größere mengen canabis und lassen sich gehen .. .kommen morgens eben nicht mehr aus dem bett und bekommen nichts mehr auf die reihe... sie würden nicht mehr auf die reihe bekommen wenn sie sich morgens die birne mit alk zuschütten würden...

das problem ist perspektivenlosigkeit, no future, null bock... in meinen augen ist es eher so, dass diese gesellschaft mehr grund bietet sich die welt glücklich zu saufen oder zu rauchen als sie so zu ertragen wie sie ist...

jetzt so zu tun als würde canabis das gehirn schädigen ( sicher .. aber alkohol tut dies wohl noch effektiver ) .........

der spiegel.. wieder mal mehr kotzt dieses blatt mich an
 

Magna

Vollkommener Meister
10. April 2002
525
Hab ich vergessen zu erwähnen: Die niederländische Drogenpolitik ist nach Ansicht des Spiegels gescheitert, da die genauso viele Kiffer haben wie Deutschland.
Hat jemand Quellen dazu?
Liebe Grüße,
Magna
 

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