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sie sind immer für uns da......

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Shorty schrieb:
@dkR: Studierst du Bio oder hattest du Bio-LK?
Beides.
Deswegen fühle ich mich auch gemüßigt hin und wieder nen "Gentechnik ist toll Topic abzufeiern" (Zitat von hives)
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Doch, einmal noch. Ganz sachlich.

level42 schrieb:
Wenn bei einem Kleinkind die Diagnose Zwergenwuchs fällt, muss dann auch Zwangstherapiert werden?
Wer sagt denn das? Wird das Kind regelmäßig untersucht, erfahren die Eltern zumindest ggf., dass etwas nicht stimmt. Wie sie danach vorgehen, ist ein anderes Thema. Ich weiß nicht, wie die rechtliche Lage in diesem Fall ist, aber wenn Eltern wissen, dass ihr Kind kleinwüchsig ist und es trotzdem nicht behandeln lassen, betrachte ich persönlich dies als unterlassene Hilfeleistung.

Das würde ja bedeuten, dass es keine Therapiewahl mehr gebe. Wenn es keine Therapiewahl mehr gibt, hätten Eltern nicht mehr die uneingeschränkte Verantwortung für ihre Kinder. Die Ärzte würden eine gesonderte Machtstellung bekommen, besonders in Verbindung mit einer Anzeigepflicht. Was wiederum zu einer Hörigkeit führt.
S.o. Aber kannst du mir bitte trotzdem erklären, wie jemand durch neue Pflichten mehr Macht erhalten soll? Wenn ein Arzt therapieren muss oder eine Anzeigepflicht hat, sehe ich darin nun wirklich keine Macht. Eine Therapiepflicht ist übrigens schon deswegen nicht möglich, weil jeder Arzt das Recht hat, die Behandlung eines Patienten abzulehnen, solange es sich nicht um einen Notfall handelt.

Was wäre z. Bsp. bei dem Fall, wenn ein Kind vollgestillt wird, aber nicht genügend zunimmt. Der Arzt sagt zufüttern und gleichzeitig geht eine Anzeige raus, weil er ja nicht wissen kann, ob das Kind tatsächlich gefüttert wird, oder ob es gerade vernachlässigt wird.
Erstens ist das absurd, zweitens würde ich mir in diesem Fall einen neuen Arzt suchen. Denn wenn ein Kind trotz ausreichender Ernährung zu wenig wiegt, hat das klinische Ursachen.

Meine KiÄ hatte mich gedrängt, mein Kind schreien zu lassen, damit es sich an längere Stillabstände gewöhnt.
Das würde mir zu denken geben und mich zumindest dazu bringen, mich anderweitig zu erkundigen.

Ich habe dann gar nicht mehr erzählt, dass sich mein Kleiner immer noch aller zwei Stunden stillt und die Nacht bis heute noch nicht durchschläft (er ist 16 Monate) Ich habe auch nicht erzählt, dass ich ihn 10 Monate vollgestillt hatte, weil er einfach keine andere Nahrung zu sich nehmen wollte.
Mit dem Schweigen hast du deinem Kind mit Sicherheit nicht geholfen.


Es gibt KiÄ welche sagen: ‚Da müssen sie mal das Kind hungern lassen, damit es nicht mehr stillt, sondern etwas Ordentliches isst.’
Wie gesagt, Arzt wechseln.

Wenn ich dann von solchen Zwangsuntersuchungen höre, die mMn sowieso kaum einen Fall der Kindesmisshandlung vorbeugen oder aufdecken würden, wird mir ganz schwarz vor Augen.
Kindesmisshandlung ist nicht Sache des Arztes, sondern der Polizei und hat mit medizinischen Untersuchungen nichts zu tun.

Der Fall Jessica hat z. Bsp. in unserer Region eine Verschärfung des Schulzwangs gefördert. Die Schule meiner großen Tochter interpretiert das so: Wenn das Kind bis 9 Uhr nicht von den Eltern entschuldigt wurde, muss der Direktor eine Meldung an die Polizei machen, welche dann die Berechtigung hat, in die Wohnung einzudringen um das Kind mit Polizeigewalt in die Schule zu bringen. Sehr familien- und kinderfreundlich das Ganze. Und Kinder welche eh schon unter Schulangst leiden oder der Schule negativ eingestellt sind, ändern mit Sicherheit ihre Meinung und gehen freudestrahlend die nächsten Jahre in die Schule und werden mit Sicherheit die nettesten und erfolgreichsten Schüler der Schule.
Die Polizei hat, soweit ich weiß, nur die Berechtigung, in die Wohnung einzudringen, wenn ein richterlicher Durchsuchungsbefehl vorliegt. Und den wird ein Richter wohl kaum erteilen, weil ein Kind um neun nicht in der Schule ist.

MMn lässt sich Kindermisshandlung/Vernachlässigung nur effektiv vermeiden, durch eine totale Überwachung. Aber wer will schon Orwells 1984 live erleben? Ich nicht.
Wie bist du eigentlich auf das Thema Kindesmisshandlung gekommen? Darum gaht es hier doch gar nicht.

Meine große Tochter hatte über einen langen Zeitraum panische Angst vor dem Zahnarzt. Wir haben vielleicht drei Jahre gebraucht, damit sie sich wenigsten erstmal in den Stuhl setzt, da war von Mundöffnen nix zu sehen, geschweige denn eine Behandlung. Ich bin sehr froh darüber, dass ich einen sehr ruhigen und geduldigen Zahnarzt habe, welcher beim kleinsten bisschen sofort aufhört und ihren Wünschen entspricht. Meine Große ist jetzt 16 Jahre und ich muss immer noch ihre Hand halten während der Behandlung. Wenn eine Spritze in der Behandlung angesagt ist, brauchen wir extra Termine mit unabhängigen Zeiten, weil ich vorher mit ihr ca. 2 Stunden spazieren gehen muss, bis sie soviel Mut gefasst hat, die Spritze zu dulden. Auch bei den Vorsorgeuntersuchungen wäre ich mit Zwang vorsichtig. Denn wenn man seine Kinder respektvoll behandeln möchte, kann man sie nicht an den Stuhl binden. Ich selbst habe als Kind mal die Zahnarzttür von außen zugehalten, damit sie mich nicht mehr „reinholen“ können, weil die Behandlung für meine damaligen Verständnisse zu schmerzhaft war. Auch hier finde ich, dass man damit mehr Schaden als Nutzen anrichtet.
Ich finde es verständlich, wenn ein Kind mit acht, neun oder meinetwegen zwölf Jahren solche Angst vor dem Zahnarzt hat. Aber mit 16 muss man sich - entschuldige meine Direktheit - nun wirklich nicht so anstellen. Wenn es sich um eine ernsthafte Phobie handelt, ist eine psychologische Therapie mit Sicherheit die beste Lösung (dann aber bitte bei einem echten Psychologen). Ist dies nicht der Fall, finde ich das etwas lächerlich.

Bei ponys posting konnte ich nirgendwo lesen bzw interpretieren, dass sie eine Diskussion über Schulmedizin an sich führen wolle. Aber hier sind einige ganz schön „Werbungsgeschädigt“. Sobald die Worte: ich finde die Schulmedizin zum … fallen, ist es völlig egal, um was es eigentlich geht, es wird gleich derjenige als Verantwortungslos und schlimmeres betitelt und das eigentliche Thema nicht diskutiert.
Da irrst du dich. Sätze wie "Ich habe null Vertrauen gegenüber der Schulmedizin" sollen durchaus eine Diskussion über das Vertrauen zur Schulmedizin bewirken.

Zur Impfpflich möchte ich folgendes erwähnen. Ich kenne ein Kind, welches kurz nach der Geburt derartige Hautausschläge bekommen hat, dass es sich vor Schmerzen nicht anfassen lies. Nach einem halbjährlichen experimentieren mit Nahrungsmitteln und Bluttest hat man festgestellt, dass die pure Anwesenheit von Milchprodukten, Eier ect. schon ausreicht, um eine derartige Hautreaktion hervorzurufen. Das Kind ist jetzt 2 ½ Jahre und kann wenigsten fast alle Obst und Gemüsesorten essen und trockenes Brot verträgt er mittlerweile.
Erstens: Stell dir vor - ich kenne ein Kind, bei dem das nicht passiert ist! Zweitens: Was hat das eigentlich mit der Impfpflicht zu tun?

Eine Impfung ist eine lebensbedrohliche Maßnahme. Bei einer Impfpflicht würde es für die Eltern heißen, ihr Kind möglicherweise töten zu lassen.
Jetzt driftest du in die Lächerlichkeit ab. Sag' diese zwei Sätze mal zu einem Hepatitis-B-Infizierten.

Ich bin kein extremer Impfgegner und auch kein Befürworter. Ich wäge die Risiken bei meiner Entscheidung ab. Und da sieht es zurzeit so aus, dass nur die Tetanus und Diphterieimpfung ein geringeres Risiko auf Impfschäden hat, als bei einer eventuellen Erkrankung eine Komplikation zu bekommen. Alle anderen Impfungen tragen ein höheres Impfschadenrisiko, als die Komplikation der Erkrankung.
Nein. Nein, definitiv nicht. Nein.
 

NormaJean

Geheimer Meister
27. Oktober 2002
401
level42 schrieb:
Meine KiÄ hatte mich gedrängt, mein Kind schreien zu lassen, damit es sich an längere Stillabstände gewöhnt. Ich habe dann gar nicht mehr erzählt, dass sich mein Kleiner immer noch aller zwei Stunden stillt und die Nacht bis heute noch nicht durchschläft (er ist 16 Monate)
Da würde ich an deiner Stelle aber schonmal einen Arzt oder auch Heilpraktiker oder so aufsuchen, denn es könnte ja auch sein, dss das Kind Schmerzen hat und deshalb nicht durchschläft ... oder Apnoen (schreibt man das so? diese Luftaussetzer mein ich) oder was-weiß-denn-ich.
Das Baby einer Freundin war ein "Schreikind" - das hatte ne Halswirbelblockade und einfach Schmerzen. Es hat dann geschrien bis es vor Erschöpfung eingeschlafen ist :( Hat auch ne Weile gedauert, bis man das rausgefunden hat, aber dann konnte man dem Würmchen helfen...

Schläft dein Kind denn noch im Elternbett oder wurde es "ausgesiedelt", so dass es sich vielleicht nachts einfach einsam fühlt, wenn es mal kurz aufwacht und dann nimmer einschlafen will?
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
level42 schrieb:
Meine KiÄ hatte mich gedrängt, mein Kind schreien zu lassen, damit es sich an längere Stillabstände gewöhnt. I


Aus entwicklungspsychologischer Sicht sollte man das Kind auf keinen Fall einfach schreien lassen, egal weshalb es das tut! Wenn es sich an längere Stillabstände gewöhnen muss, sollte man zum Kind hingehen, es auf den Arm nehmen und eben so versuchen das Stillen zu verzögern. Die weitverbreitete laienpsychologische Vorstellung, daß durch eine Reaktion auf das Schreien selbiges konditioniert wird, ist nicht richtig.

gruß

midget
 

level42

Großmeister
19. August 2005
89
level42:
ist denn schon mal vorgekommen, was du befürchtest?

diese grundlage haben die schulen ja schon länger, die auslegung sei schärfer geworden, sagst du. ist denn schon was vorgefallen nach derschärferen auslegung?

Eine Mitschülerin wurde abgeholt. Meine Tochter konnte mir nicht erzählen, was sie so schlimmes getan haben soll, dass es eine derartige Maßnahme gerechtfertigt. Sie diskutiert nur gern.

Seit September 05 muss es aber noch einen Zusatz geben, welcher schon bei geringen vergehen diese Maßnahme rechtfertigt. Auf MDR Info hatte ich vor einiger Zeit etwas darüber gehört, aber bis jetzt noch nichts im Net gefunden.

Ich diskutiere schon mit Lehrern und Direktor über die Zustände an der Schule und den Verhaltensweisen der Lehrer gegenüber Schülern. Und bin nicht sonderlich beliebt beim Lehrpersonal. Z. Bsp. war ich die einzige Gegnerin als sich der Klassenleiter einen Freibrief fürs Nachsitzen beim Elternabend holen wollte. Prompt musste auch mein Kind nachsitzen, ohne das mir Bescheid gesagt wurde. Nachdem sie mich angerufen hat und mir die Situation schilderte, rief ich in der Schule an, dass sie auf keinen Fall dableibt, daraufhin wurde sie quer durch den gefüllten Speiseraum von ihrem Lehrer angeschrien, was ihr einfiele während der Schulzeit mich anzurufen und mich gegen die Lehrer aufzuhetzen. Ja ich bin regelmäßig zu Gesprächen in der Schule und ich würde es sehr begrüßen wenn die Schulpflicht in eine Bildungspflicht geändert würde.

Die Polizei hat, soweit ich weiß, nur die Berechtigung, in die Wohnung einzudringen, wenn ein richterlicher Durchsuchungsbefehl vorliegt. Und den wird ein Richter wohl kaum erteilen, weil ein Kind um neun nicht in der Schule ist.

Die Schule kann das auch ohne richterlichen Durchsuchungsbefehl anordnen. Man kann ja im Nachhinein auch dagegen klagen. Aber erstmal hat man den Schaden.

Was ist bitte daran so schlimm, wenn der Staat die Kinder holt und in die Schule steckt?

Schon mal allein, weil es eine Gewaltmaßnahme ist. Das Kind wird völlig verängstigt, lernen tut es nur eines dabei, das dafür bleibend, wenn ich größer und stärker bin, kann ich auch andere schlagen, diskriminieren, blamieren usw. Es lernt, dass man Konflikte mit Gewalt löst. Kinder lernen von uns, wie man Konflikte löst, indem sie uns nachahmen. Und wenn ich ein Kind mit Schlägen versuche klar zu machen, dass Schlagen oder irgendetwas anderes nicht erwünscht ist, ist das wenig konstruktiv. Und damit meine ich auch die kleinen Schläge, welche sehr beliebt sind, wenn das Kind wiederholt nach etwas greift, was es nicht nehmen soll.

Dann wüsste ich auch nicht, warum die Schule der einzige Ort sein soll, an dem Kinder lernen könnten. In den ersten zwei Lebensjahren lernt ein Kind unter anderem laufen und sprechen. Und das ohne Lehrplan und Lehrer. Vielleicht ist das auch nicht mehr lange so, bald wird es vielleicht eine Schulpflicht mit 6 Monaten geben und dann wird gefälligst das Laufen und Sprechen nach Lehrplan gelernt, wie das Schreiben, Lesen und Rechnen. Wo kämen wir denn hin, wenn Kinder das Lernen würden, was, wann und wo sie wollen.

Das ist mir lieber, als wenn sie nur zu Hause sind und vielleicht noch von der Mutter unterrichtet werden, die auch noch einer Sekte angehört

Albert Einstein wurde von seiner Mutter unterrichtet. Ich weiß zwar nicht, ob sie einer Sekte angehörte, aber etwas Vernünftiges ist aus ihm geworden. Auch Agathe Christie war eine Homeschoolschülerin. Wenn jemand sein Kind isoliert aufwachsen lassen will, dann macht er es auch mit einer Schulpflicht. Das hat mit Homeschooling nichts zu tun.

Und wo liegt denn das Problem, mal in der Schule morgens anzurufen oder ein Fax zu schicken, dass das Kind an diesem Tag gerade verhindert ist in die Schule zu gehen?

Vielleicht, weil es in dieser kurzen Zeitspanne etwas Wichtigeres zu tun gibt? Was ist daran so schlimm, wenn erst um 10 Uhr angerufen wird oder um 11?

Es gibt nun mal Gesetze, ohne die ein geregeltes und gesittetes Zusammenleben nicht funktioniert. Und aus Spaß stellt niemand einfach Gesetze her.

Ja, ja… deshalb muss ich nicht mit allen Gesetzen einverstanden sein. Außerdem ist das kein Gesetz, sondern eine Handhabung der Schule.

aber wenn Eltern wissen, dass ihr Kind kleinwüchsig ist und es trotzdem nicht behandeln lassen, betrachte ich persönlich dies als unterlassene Hilfeleistung

Du scheinst nicht zu wissen, wie die Behandlung und deren Nebenwirkung dafür aussieht, sonst würdest Du nicht so locker von unterlassener Hilfeleistung sprechen. Es kommt noch dazu, dass die Größen und Gewichtskurven nicht für Stillkinder zu treffen. Die sind nach Flaschenkindern berechnet. Stillkinder haben völlig andere Entwicklungsschübe. Abgesehen davon, wird diese Diagnose gern gestellt, wenn das Kind nicht der „Norm“ entspricht.

S.o. Aber kannst du mir bitte trotzdem erklären, wie jemand durch neue Pflichten mehr Macht erhalten soll? Wenn ein Arzt therapieren muss oder eine Anzeigepflicht hat, sehe ich darin nun wirklich keine Macht

Nun er könnte die Eltern unter Druck setzten in dem er sagt: Wenn sie sich weiter einer Behandlung entziehen, muss ich ein Anzeige wegen xy machen. Viele Eltern hätten von vornherein Angst, einer gegenteiligen Meinung des Arztes zu sein. Kinder würden lernen, der Arzt hat immer Recht.

Eine Therapiepflicht ist übrigens schon deswegen nicht möglich, weil jeder Arzt das Recht hat, die Behandlung eines Patienten abzulehnen, solange es sich nicht um einen Notfall handelt.

Wenn Vorsorgeuntersuchungen Pflicht wären und ein Arzt würde feststellen, das Kind ist zu leicht und die nächste Vorsorgeuntersuchung erst ein Jahr später ist, kann bis dahin das Kind verhungert sein. Also macht es nur Sinn, wenn der Arzt die Eltern verpflichten kann, die Behandlung anzunehmen und fortzusetzen, bis er der Meinung ist, dass das Kind „gesund“ ist. Zusätzlich würde eine Anzeige erfolgen, da ja der Arzt nicht wissen kann, ob das Kind tatsächlich vernachlässigt wird. Und das wäre für mich eine Machtposition, welche ich nicht tolerieren wöllte. Es wird jedes Mal eine Lawine ins Rollen gebracht, welche weder Familien- noch Kinderfreundlich ist und in den seltensten Fällen angemessen wäre.

Zitat:
Meine KiÄ hatte mich gedrängt, mein Kind schreien zu lassen, damit es sich an längere Stillabstände gewöhnt.

Das würde mir zu denken geben und mich zumindest dazu bringen, mich anderweitig zu erkundigen.

In welchem Sinne? Das Stillen nach Bedarf falsch ist oder Kinder vor Hunger schreien lassen richtig ist? Oder den Arzt wechseln (das war jedenfalls meine Schlussfolgerung)?

Zitat:
Ich habe dann gar nicht mehr erzählt, dass sich mein Kleiner immer noch aller zwei Stunden stillt und die Nacht bis heute noch nicht durchschläft (er ist 16 Monate) Ich habe auch nicht erzählt, dass ich ihn 10 Monate vollgestillt hatte, weil er einfach keine andere Nahrung zu sich nehmen wollte.

Mit dem Schweigen hast du deinem Kind mit Sicherheit nicht geholfen.

Wieso nicht geholfen? Er hat doch nichts. Ich finde es normal, dass ein 16 Monate altes Kind sich nachts noch stillt. Und ein Kind 10 Monate voll zu stillen ist doch auch normal. Für Allergiegefährdete Kinder empfiehlt die WHO mindestens 10 Monate voll stillen und für normale Kinder mindestens 6 Monate d.h. es geht auch länger. Wo sollte ich denn da meinem Kind helfen? Ich hätte höchstens der KiÄ helfen können, indem ich sie darüber aufkläre.

Zitat:
MMn lässt sich Kindermisshandlung/Vernachlässigung nur effektiv vermeiden, durch eine totale Überwachung. Aber wer will schon Orwells 1984 live erleben? Ich nicht.

Wie bist du eigentlich auf das Thema Kindesmisshandlung gekommen? Darum gaht es hier doch gar nicht.

Der Fall Jessica ist Anlass für die möglichen Pflichtvorsorgeuntersuchungen. Ganz Schlaue sagten, wenn sie zu den Vorsorgeuntersuchungen hätte gehen müssen, wäre das Kind gerettet worden und überlegen, diese als Pflicht einzuführen, deshalb sehe ich es auch aus dieser Sicht.

Ich finde es verständlich, wenn ein Kind mit acht, neun oder meinetwegen zwölf Jahren solche Angst vor dem Zahnarzt hat. Aber mit 16 muss man sich - entschuldige meine Direktheit - nun wirklich nicht so anstellen. Wenn es sich um eine ernsthafte Phobie handelt, ist eine psychologische Therapie mit Sicherheit die beste Lösung (dann aber bitte bei einem echten Psychologen). Ist dies nicht der Fall, finde ich das etwas lächerlich.

Vielleicht kannst Du ja die Ängste Deiner Kinder einfach abtun, ich nehme diese sehr ernst. Es ist keine Phobie und ich hätte auch gern jemanden, der meine Hand hält, wenn ich zum Zahnarzt gehen muss. Ich finde es nicht schlimm, jemanden während einer Behandlung mit Anwesenheit und Beistand zu unterstützen, zu der er Angst hat. Wenn Du das lächerlich findest, ist das Dein Problem.

Da irrst du dich. Sätze wie "Ich habe null Vertrauen gegenüber der Schulmedizin" sollen durchaus eine Diskussion über das Vertrauen zur Schulmedizin bewirken.

Ich habe es eher so interpretiert, dass sie wissen möchte, ob andere, die der Schulmedizin näher stehen, auch einer Pflichtvorsorgeuntersuchung eher skeptisch gegenüberstehen.

Erstens: Stell dir vor - ich kenne ein Kind, bei dem das nicht passiert ist! Zweitens: Was hat das eigentlich mit der Impfpflicht zu tun?
Zitat:
Eine Impfung ist eine lebensbedrohliche Maßnahme. Bei einer Impfpflicht würde es für die Eltern heißen, ihr Kind möglicherweise töten zu lassen.

Jetzt driftest du in die Lächerlichkeit ab. Sag' diese zwei Sätze mal zu einem Hepatitis-B-Infizierten.

Bei einer Impfpflicht würde das Kind trotz extremen Hautausschlag und Atemnot geimpft werden, weil es keine akute bakterielle Infektion ist. Alle Impfstoffe basieren auf Hühnereiweiß. In dem Falle würde eine Impfung im Alter von 3-6 Monaten (und da gibt es 3 Impfungen) einem Todesurteil gleich kommen. Das Hühnereiweiß würde direkt in den Muskel gespritzt werden, alle natürlichen Abwehrmechanismen werden somit umgangen. Zum Zeitpunkt der ersten Impfung wäre es noch nicht einmal bekannt gewesen, dass er allergisch darauf reagiert. Wie eine Impfpflicht durchgesetzt wird kenne ich noch aus DDR Zeiten. Da muss man schon tot sein, um von einer Impfung eventuell befreit zu werden.

Deshalb ist es gut, wenn Eltern selbst entscheiden können, ob sie impfen lassen oder nicht. Und niemand kann vorher wissen, ob das Kind zu der glitzekleinen Gruppe gehört, welche einen Impfschaden bekommt oder zu der glitzekleinen Gruppe, welche einen Schaden durch eine Komplikation der Krankheit bekommt oder dem so oder so gar nichts passiert.

Nein. Nein, definitiv nicht. Nein.

Was meinst Du denn jetzt? Das ich kein extremer Impfgegner bzw Befürworter bin oder das meine Risikoverhältnisbehauptungen nicht stimmen?

@NormaJean

Mein Kind schreit nicht nachts und schläft immer noch bei mir, bis es sich selbst ausquartiert. Die Ärztin hatte bei der Vorsorgeuntersuchung gefragt wie die Stillabstände sind und daraufhin hat sie gesagt, dass ein Kind mit 6 Wochen durchaus 4 stündige Abstände hat und mit 6 Monaten die Nacht durchschläft (d.h. 5 Stunden am Stück ohne Nahrungsaufnahme auskommen) und da soll ich ihn doch auch schreien lassen, damit ich auf die vier Stunden komme bzw. die Nacht durchschlafen kann. Ich weiß ja, dass das Schwachsinn ist, aber es gibt viele Mütter, die das machen, weil es eben der Arzt gesagt hat und da muss es ja stimmen. Ich habe festgestellt, dass es nur sehr, sehr wenig KiÄ gibt, welche sich tatsächlich mit dem Stillen auskennen. Leider ist es völlig normal, das KiÄ Ammenmärchen verbreiten dürfen, welche als medizinischer Rat verkauft werden.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Die Schule kann das auch ohne richterlichen Durchsuchungsbefehl anordnen. Man kann ja im Nachhinein auch dagegen klagen. Aber erstmal hat man den Schaden.
Das halte ich immer noch für ein Gerücht. Die Schule kann das Grundgesetz nicht aufheben. Soweit kommts noch.
 

level42

Großmeister
19. August 2005
89
Das halte ich immer noch für ein Gerücht. Die Schule kann das Grundgesetz nicht aufheben. Soweit kommts noch.

Ha,ha,ha der Satz ist gut. Leider spielt das Grundgesetz in einer Schule gar keine Rolle, sonst wäre nämlich Homeschooling in Deutschland legal, die Kinder welche auf einer Sudbury oder Freien Schule gehen, müssten nicht befürchten in den Genuss von Schulzwang zu kommen, Eltern müssten nicht fürchten ihr Sorgerecht zu verlieren, wenn sie ihre Kinder nicht zu einer staatlich anerkannten Schule schicken usw. Soll ich noch mehr aufzählen?
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Wir reden doch immer noch davon, dass die Schule die Kinder aus der Wohnung zerren lassen können soll, wenn sie einmal unentschuldigt fehlen, oder?
Zwischen Schulpflicht und Aufhebung einer grundgesetzlich verbrieften Rechtes liegen Welten. Wenn das wirklich gängige Praxis ist, würd ich das mal mal nem Anwalt mitteilen, das ist in meinen Augen verfassungswidrig.
Leider spielt das Grundgesetz in einer Schule gar keine Rolle
Na aber wie es das tut! Grundgesetzt toppt Schulrecht ja wohl um längen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Oh, Moment. level42 konstruiert hier eine Welt, in der die Polizei in Häuser einbricht, um kranke Kinder gewaltsam in die Grundschule zu zerren, welche ihrerseits über dem Gesetz steht und der juristisch nicht beizukommen ist. Krank sind die Kinder überhaupt nur geworden, weil sie gezwungen wurden, zum Arzt zu gehen, der sie mit überflüssigen Impfungen töten wollte, um seine Macht zu beweisen, und anschließend die Eltern verklagt hat, weil er ihnen unterstellen will, dass sie ihre Kinder misshandeln, nachdem er ihnen empfohlen hat, sie verhungern zu lassen.

Und obwohl dieses Forum einst Weltverschwörung hieß, ist das doch etwas zuviel der Paranoia.
 

mlha

Geheimer Meister
9. September 2005
105
EVO schrieb:
Oh, Moment. level42 konstruiert hier eine Welt, in der die Polizei in Häuser einbricht, um kranke Kinder gewaltsam in die Grundschule zu zerren, welche ihrerseits über dem Gesetz steht und der juristisch nicht beizukommen ist. Krank sind die Kinder überhaupt nur geworden, weil sie gezwungen wurden, zum Arzt zu gehen, der sie mit überflüssigen Impfungen töten wollte, um seine Macht zu beweisen, und anschließend die Eltern verklagt hat, weil er ihnen unterstellen will, dass sie ihre Kinder misshandeln, nachdem er ihnen empfohlen hat, sie verhungern zu lassen.

Und obwohl dieses Forum einst Weltverschwörung hieß, ist das doch etwas zuviel der Paranoia.

das war jetzt aber aus letzter Kraft,oder?
 

level42

Großmeister
19. August 2005
89
@dkR

Tja, die Schule meiner Tochter macht es jedenfalls so. Aber ich denke nicht, dass sie es bei meiner Tochter auch tun würden. Denn ich würde sie sofort verklagen und nicht nur auf Hausfriedensbruch.

Und dass das Grundgesetz zumindest an dieser und noch zwei anderen Schulen, welche ich kenne und einige andere, welche ich durch Bekannte kenne, nicht zählt, dabei bleibe ich. Im besonderen sind das diese Punkte:

das Recht auf Achtung der Menschenwürde
Jeden Tag werden Schüler angeschrien, vor anderen blamiert und bloß gestellt, sie müssen Dinge tun, welche ich mir niemals gefallen lassen würde.

freie Entfaltung der Persönlichkeit
Ist wohl kaum möglich, wenn man den ganzen Tag stille sitzen muss und nur reden darf, wenn man dazu aufgefordert wird.

Freiheit der Person
Ein Schulgebäude ist schlimmer als ein Gefängnis, selbst da dürfen die Gefangenen aufstehen wann sie wollen und einige Schritte laufen.

die Forderung nach Berücksichtigung des wachsenden Bedürfnisses des Kindes zu selbständigem, verantwortungsbewusstem Handeln (nach §1626)
Ist meiner Meinung nach nicht möglich, wenn man den überwiegenden Teil nur Monologe hört und den Stoff auswendig lernen muss.

die Forderung, die elterliche Sorge zum Wohl des Kindes auszuüben (nach §1627)
Dem kann ich nicht nachkommen, da ich mit allerlei netten Bestrafungen rechnen muss. Obwohl mein großes Kind sehr unter der Schule leidet.

sowie das Recht des Kindes auf eine gewaltfreie Erziehung (im Jahr 2000 in §1631 eingefügt);
Was ja mit dem Schulzwang so einige Probleme bereitet. Zudem werden Schüler von Lehrern psychologisch misshandelt. Sie werden bedroht, angeschrien, erpresst. Das werden sie auch von den meisten Eltern, aber meine Kinder nicht und deshalb trifft sie das wahrscheinlich besonders schwer.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
level42 schrieb:
@dkR

Tja, die Schule meiner Tochter macht es jedenfalls so.

Schickt die Polizei aus, und die dringt ("Gefahr im Verzug") in die Wohnung ein und entführt die Kinder gewaltsam? Das ist schon vorgekommen?

Aber ich denke nicht, dass sie es bei meiner Tochter auch tun würden. Denn ich würde sie sofort verklagen und nicht nur auf Hausfriedensbruch.

Worauf denn? Die Schule hat doch nur Meldung gemacht. Du könntest höchstens gegen die Polizeibeamten vorgehen.

das Recht auf Achtung der Menschenwürde
Jeden Tag werden Schüler angeschrien, vor anderen blamiert und bloß gestellt, sie müssen Dinge tun, welche ich mir niemals gefallen lassen würde.

Ganz ehrlich, ich kann mich nicht erinnern, wann mich jemals ein Lehrer angeschrien hätte. Muß eine komische Schule sein. Schulwechsel möglich?

Was ja mit dem Schulzwang so einige Probleme bereitet. Zudem werden Schüler von Lehrern psychologisch misshandelt. Sie werden bedroht, angeschrien, erpresst. Das werden sie auch von den meisten Eltern, aber meine Kinder nicht und deshalb trifft sie das wahrscheinlich besonders schwer.

Erpreßt auch noch? Womit, wozu?
 

Murphy

Geheimer Meister
3. Februar 2003
138
@EVO

Deine Texte und Formulierungen sind herrlich, dass mein ich jetzt allerdings nur vom Lesespass her.
Ich kann mir echt nicht vorstellen, das du so korrekt und Vertauensvoll dem Staat gegenüber bist.

Ich möchte nur mal eben Kurz ein paar Kernaussagen aus diesem Thread zusammenfassen:

Pflichtuntersuchungen verhindern das Kinder in Deutschland verwahrlosen und verhungern.

----

Impfungen sollten hingegen aller Risiken die für den Betroffenen entstehen zur Pflicht werden. Wobei die einzelnen Impfungen vom Staat bestimmt werden.
....

Aufgrund der dramatischen und traurigen Vorfälle der letzten Jahre im bezug auf Kinder und Jugendlichen ist der Staat quasi verpflichtet die Erziehung der Kinder in die Hand zu nehmen. ....
.....

Ärzte und Schulmediziner müßen enger mit den Staatlichen Organen zusammenarbeiten.
........

Ok. soweit so gut.
Meine persöhnliche Meinung.
Keine Gesetze und keine Exekutive könnte solche Grausamkeiten verhindern.
Schlimmer noch. Solche Maßnahmen würden nicht mal zu einer Verbesserung beitragen.
Es geht darum, das jeder einzelne das "Richtige" erkennt.
In Zeiten der sozialen Armut, die seelischen Verwahrlosung verursacht ist der Schritt zum eigenen Aufgeben und damit auch dem Aufgeben der Kinder nur noch ne Frage der Zeit.
Und genau da muß entgegen gewirkt werden. Aber bitte nicht mit neuen Gesetzen.
Es ist aber so einfach die ganze Verantwortung abzugen. Klar hätte Papa Staat doch schon vor Jahren daran gedacht, dann wäre und hätte und dann könnte ja... usw usw.

Was soll ich sagen?
Ich hoffe nur das jeder eintzelne hier im Forum so viel Anstand besitzt seinen Kindern so ein Leben zu ermöglichen wie er es gerne selbst gehabt hätte.

@Level 42

Unterdrückung liegt mir fern, schließlich leben wir in einem demokratischen Staat, indem Meinungsfreiheit noch existiert. Auch wenn hier einige gern alle Grundrechte aufgeben möchten.

Treffer und versenkt :D
 

Mondschein

Geselle
29. Oktober 2003
47
level42 schrieb:
freie Entfaltung der Persönlichkeit
Ist wohl kaum möglich, wenn man den ganzen Tag stille sitzen muss und nur reden darf, wenn man dazu aufgefordert wird.

Also ich musste nicht den ganzen Tag still sitzen. Es gibt Pausen (in denen wir garnicht im Klassenraum bleiben durften). Außerdem kann man sich ja jederzeit melden, wenn man was zusagen hat und ein guter Lehrer schafft es auch, viele Schüler dran zu nehmen. Wenn das mit dem Melden nicht so wäre, würden alle immer durchenander quatschen, was nicht sonderlich förderlich für den Unterricht wäre.

level42 schrieb:
Freiheit der Person
Ein Schulgebäude ist schlimmer als ein Gefängnis, selbst da dürfen die Gefangenen aufstehen wann sie wollen und einige Schritte laufen.
??? Wieso sollte man auch nicht mal 45Minuten sitzen könne. Man wird in der Grundschule ja langsam dran gewöhnt.

level42 schrieb:
die Forderung nach Berücksichtigung des wachsenden Bedürfnisses des Kindes zu selbständigem, verantwortungsbewusstem Handeln (nach §1626)
Ist meiner Meinung nach nicht möglich, wenn man den überwiegenden Teil nur Monologe hört und den Stoff auswendig lernen muss.
Auswendiglernen? Wohnst du in Bayern oder wie?
Meiner Meinung nach muss man viel zu wenig in der Schule tun. Das merkt man aber erst nachher (studiere jetzt). Ic hhab hier am Anfang echte probleme gehabt, weil mich die Schule eben nie zum lernen gebracht hat und jetzt steh ich hier in der "wahren Welt" und habe teilweise ein echtes Problem.

level42 schrieb:
sowie das Recht des Kindes auf eine gewaltfreie Erziehung (im Jahr 2000 in §1631 eingefügt);
Was ja mit dem Schulzwang so einige Probleme bereitet. Zudem werden Schüler von Lehrern psychologisch misshandelt. Sie werden bedroht, angeschrien, erpresst. Das werden sie auch von den meisten Eltern, aber meine Kinder nicht und deshalb trifft sie das wahrscheinlich besonders schwer.
Was meinst du mit bedrohen???
Verstehst du unter Erpressung, dass man nur gute Noten bekommt, wenn man Leistung bringt?
In der Uni bekomm ich auch nur meinen Schein, wenn ich Leistung bringe. Ein Arbeitsnehmer bekommt auch nur Geld, wenn er was leistet.
Das ist das Leben.
 

level42

Großmeister
19. August 2005
89
schikt die Polizei aus, und die dringt ("Gefahr im Verzug") in die Wohnung ein und entführt die Kinder gewaltsam? Das ist schon vorgekommen?

Jaaaaaaaa - bis jetzt einmal. (die Schule macht einiges was nicht normal ist)

Worauf denn? Die Schule hat doch nur Meldung gemacht. Du könntset höchstens gegen die Polizeibeamten vorgehen.

Irgendetwas wird mir da schon einfallen. Es muss ja nicht irgendetwas unmittelbar mit dem Vorfall sein. Da gibt es genügend Sachen, welche ich sofort weitermelden würde, wenn meine Tochter mir nicht ausdrücklich gesagt hätte, dass sie das nicht möchte, weil sie dann noch mehr Schikanen befürchtet.

Ganz ehrlich, ich kann mich nicht erinnern, wann mich jemals ein Lehrer angeschrien hätte. Muß eine komische Schule sein. Schulwechsel möglich?

Also mich haben Lehrer auch angeschrien, aber da habe ich es verstanden, ich war auch ein sehr schwieriger Schüler.

Meine Tochter erzählte mir letztens etwas und erwähnte so beiläufig: … da stand der Herr xxx und schrie wie immer den Felix an…

Sie werden angeschrien und beschimpft wenn sie im Informatikunterricht mit der Maus klicken, obwohl sie noch gar nichts tun dürften. Wenn jemand etwas nicht verstanden hat und nachfragt, heißt es nur; ‚Hättest du vorhin zugehört, wüsstest du jetzt um was es geht.’ Da gibt es nicht noch mal eine Erklärung. Wenn jemand eine Hausaufgabe vergessen hat und dies nicht sofort meldet, bekommt er eine sechs wegen Betrugsversuch. Der Standardsatz seit Mitte der 9. Klasse lautet: ‚Wenn ihr nicht bald anfangt zu lernen, lass ich euch alle durch die Prüfung fallen.’

Ich stellte natürlich meiner Tochter jederzeit einen Schulwechsel frei, aber sie entschied sich für ihren Freundeskreis in der Nähe, denn eine andere Schule hieße für sie zusätzlich noch einmal mindestens eine Stunde Schulweg (ihr jetziger ist jetzt schon 45min pro Strecke)

Erpreßt auch noch? Womit, wozu?

Wozu kann ich Dir nicht sagen. Der letzte mir bekannte Vorfall (von voriger Woche): Meine Tochter sollte im Unterricht ein Spiel pfeifen, kein Problem eigentlich. Aber sie sollte die Pfeife ihres Lehrers nehmen, mit dem er schon die ganze Stunde gepfiffen hat. Sie weigerte sich die Pfeife zu nehmen. Er schrie sie an, sie solle jetzt sofort die Pfeife nehmen ansonsten bekommt sie eine sechs wegen Arbeitsverweigerung. Meine Tochter sehr mutig und weigerte sich immer noch, bot ihm an, den Spielstand an der Tafel zu dokumentieren. Daraufhin ist er völlig ausgerastet und drohte ihr mit einer extra Benotung, damit sie in Sport auf eine sechs kommt. Nun weiß meine Tochter, dass sie für ihren Berufswunsch eine gute Sportnote braucht und hat doch die Pfeife genommen. Daraufhin wurde sie noch von der Klasse verspottet: ‚Ha, Ha für dich kaufen wir jetzt extra Desinfektionsmittel…’ Ihr Sportlehrer ist auch noch der Direktor.

Ich habe natürlich gleich einen netten Brief an die Schulbehörde geschrieben, welchen ich leider nicht abschicken darf.

Zwar konnte ich meinem Kind vermitteln, das niemand sie zu etwas zwingen darf, das es eine extra Benotung nicht gibt und ich die sechs wegen Arbeitsverweigerung auf jedenfall geklärt hätte. Aber nützen tut das fast nichts. Der Schaden den der Lehrer meinem Kind zugefügt hat, ist enorm. Solche Erlebnisse sind für sie völlig normal und andere Eltern fragen mich, warum ich das so eng sehe.

@ mondschein

Nun, wenn es für Dich normal ist, nur nach Erlaubnis zu reden und laufen, bitte, dann tu es doch. Für mich ist das nicht normal und es gibt Schulen, an denen das auch nicht so ist und die Kinder lernen wesentlich besser, schneller und vor allem bleibender.

Ic hhab hier am Anfang echte probleme gehabt, weil mich die Schule eben nie zum lernen gebracht hat und jetzt steh ich hier in der "wahren Welt" und habe teilweise ein echtes Problem.

Genau das ist das Problem von unseren Staatsschulen und einigen Schulen in freier Trägerschaft. Und ich kann hier nur mit zwei Zitaten antworten, weil ich es nicht besser ausdrücken kann. (aber vielleicht hilft mir ja EVO dabei :wink: )

Einen jungen Menschen unterrichten heißt nicht, einen Eimer füllen, sondern ein Feuer entzünden. (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

Zu oft geben wir unseren Kindern Antworten, die sie behalten sollen, anstatt Aufgaben, die sie lösen sollen. (Roger Lewin, amerikanischer Anthropologe und Wissenschaftsjournalist, geb. 1946)


Bei uns gibt es eine Staatsschule!, welche fast nur auf Projektbasis arbeitet. Eine Bekannte von mir ist Lehrerin an einer Berufsschule und sie sagt, das sind die besten Schüler, motiviert, nörgeln nicht, sind konstruktiv und sehr aufgeschlossen gegenüber Neuem. Mit denen kann man richtig gut arbeiten.

Ansonsten kenne ich fast keine Schule, an denen ein Schüler für das wahre Leben ausgebildet wird bzw. wurde.
 

Blake

Großmeister
28. November 2005
60
Ich glaube level42 seit einigen Posts kein Wort mehr.

Ihre Kinderärztin empfiehlt Brachialerziehung. Die Tochter ist 16. Da wäre genug Zeit zum Wechsel gewesen. Die Schule schickt Polizisten ins Haus der Eltern, weil das Kind nicht zum Unterricht erschien, und die Polizei begeht promt Haufriedensbruch. Nachsitzen ist ein Racheinstument der Lehrer. Trotz katastrophalem Verhalten der Schule wird Nachsitzen von allen Eltern goutiert, außer von unserer Heldin level42 natürlich. Impfungen verursachen mehr Schaden, als dass sie ihn verhindern. Überhaupt scheinen überall Feinde zu lauern.

Allerdings glaube ich level42, dass sie bei den Lehren nicht beliebt ist, wenn sie denn Kinder hat.
 

Murphy

Geheimer Meister
3. Februar 2003
138
Ich habe schon lange nicht mehr mit so einer Spannung hier im Forum ein Thread verfolgt.

@Level42
Respekt, deine Argumentation ist echt schlüssig.
Ich selbst habe auch ein 2 Jahre alten Sohn, der ruhig auch ein paar Kilo schwerer sein dürfte laut Statistik. Und ich glaube nicht das meine Frau und ich jetzt schlechte Eltern sind.

Doch du du hast schon den Nagel auf dem Kopf getroffen.

Es ist ein erschreckendende Tendens zu beobachten.

Und zwar das sich immer mehr Menschen danach sehnen, das ihnen gesagt wird was sie zu tun oder zu lassen haben.
 

Blake

Großmeister
28. November 2005
60
Level42 schrieb:
Ich habe natürlich gleich einen netten Brief an die Schulbehörde geschrieben, welchen ich leider nicht abschicken darf.

Level42 schrieb:
@ mondschein

Nun, wenn es für Dich normal ist, nur nach Erlaubnis zu reden und laufen, bitte, dann tu es doch. Für mich ist das nicht normal
Aber daran gehindert werden, einen Brief abzuschicken, ist für dich normal?
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Jau, nachdem es im Tierquälerthread arg langweilig geworden ist, entwickelt es sich hier deutlich interessanter. Mag jemand Popcorn?

Ok, was zum Topic:
In meiner ehemaligen Grundschule ist es heute übrigens zum Teil so, dass der Lehrer um Erlaubnis bitten muss, sprechen zu dürfen.
Und ich kennen einen sog. "antiautoritär" erzogenen Bengel, der seiner Mutter auf der Nase rumtanzt und sich auch in der Schule asozial verhält. Wenn das das Ergebnis einer "Erziehung" sein soll, dann lobe ich mir die gute alte Schule.
 

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