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Quo vadis, Euro?

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Absurd? - Risikoabhängige Zinsen bzw. Prämien. So funktioniert die heutige Finanzwirtschaft, selbst die Versicherungswirtschaft im Leistungsfälle (BU-Versicherung, private Krankenversicherung).Bei Kreditvergaben gibt es eben einen Risikoaufschlag auf den Zins, wenn die Zahlungsausfallrisiken steigen. Geringe Ausfallrisiken sind mit hohen Sicherheiten verbunden und werden mit niedrigeren Zinsen belohnt. Das gibt es überall, auch bei Hypothekenkrediten, auch bei Krediten für Unternehmer (Basel 2).
Die Rating Agenturen bilden das Risiko relativ feinstufig ab (Transparenz). Bei Ratingabwertungen steigt der Zins dann auch moderat und schrittweise. So die reine Lehre.Das System ist gut für Banken und Gläubiger, natürlich schlecht für Kreditnehmer. Denn wie sagt man so schön: Solvente Kunden bekommen den Sommenschirm angeboten, auch wenn sie ihn gar nicht brauchen, Leute, die Kredite benötigen bekommen oft gar keine (Privatbereich, Kleinunternehmen). Das schwächt teilweise selbst gesunde Unternehmer, ist teilweise aber auch Schutz (Eigenschutz der Gläubiger, Schutz des Kreditnehmers vor Überschuldung).Man kann sich nun darüber streiten, was besser ist? Auf das Rating ganz zu verzichten, weil verborgene Risiken gerade bei Krisen eh zu spät erkannt werden (Russlandkrise Ende 90er, Russland war pleite; Surprime-Krise). Ratingabwertungen verschärfen zudem die Krise. Oder aber das Ratingsystem trotz dieser Mängeln doch positiv sehen: die Abstufung erfolgt in kleinen Schritten bereits im Vorfeld, faktisch als Vorwarnsystem ... Wie hier bei Frankreich.

Angenommen, die Rating Agenturen gäbe es nicht: Wie reagiert der Markt bei Schlecht-Wetternachrichten? Die Kurse bei festverzinslichen Papieren fallen an den Börsen. Das wäre faktisch auch auch eine versteckte Zinserhöhung (Risikoaufschlag) denn die Papieren werden ja bei Laufzeitende i.R. zu 100 % ausgezahlt. D.h. der Markt (die Börse) preist schlechte Nachrichten ein, mit und ohne Ratingagenturen. Meist werden die Effekte in der Krise vom Markt leider überzogen. Die Papiere fallen aufgrund von Panikverkäufen ins Bodenlose.Was ich sagen will zum Thema "Abbildung von Risiken": Ratingbewertungen von Zahlungsrisiken wären die Theorie, die Börse dann die Praxis. Die Theorie ist oft ungenau, die Praxis ist sehr oft von Gier und Angst bestimmt und "überzieht". Dass Theorie und Praxis zusammenkommen, stimmt oft, aber eben nicht immer, gerade in Krisen.
Das wirft insgesamt kein gutes Licht auf Börsen, Börsenteilnehmer und Rating-Agenturen. Es sind aber alles verschiedene Aspekte der kapitalistischen Wirtschafts- und Finanzlogik. Die EZB versucht nun diese Markteffekte zu bereinigen. Sie kauft Papiere von einigen Euro-Ländern an den Börsen auf und stabilisiert/senkt damit den Zins. Eine indirekte Staatsfinanzierung, was der EZB eigentlich verboten ist.
 
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Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.225
AW: Quo vadis, Euro?

Ja. Die Vorstellung, Frankreich könnte seine Verbindlichkeiten etwa nicht bedienen, erscheint mir dennoch - unsinnig.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Ja, das stimmt. Aber wie gesagt ein Warnschuss. In 40-50 Jahren könnte es anders sein, wenn keine Schuldenbremsen eingeführt werden. Ratingabwertungen sind in der Regel Einbahnstraßen.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Quo vadis, Euro?

Wie soll man denn auf so eine Linkfarm antworten?

Gruss Grubi
 

prometheus 141

Geheimer Meister
9. Juli 2011
488
AW: Quo vadis, Euro?

Wieso ist der Euro die stabilste Währung der Welt, Geronimo?
WIE SOLL EINE WÄHRUNG STABIL SEIN, DIE AN DER BÖRSE VERZOCKT WIRD? das ist für mich unverständlich. ein meter ist ein meter, doch ein geldschein ist ein schuldschein und keine konstante messgröße. der amerikaner hat pro kopf eine millionen dollar schulden, doch wird amerika von den "rate"-agenturen herabgestuft? wird den dieses betrugsspiel immer noch nicht durchschaut? ist der EURO dem DOLLAR unter- oder übergeordnet? wer stützt den DOLLAR so dass amerika nicht im inflationssumpf versinkt? was passiert denen, die das nicht mehr können oder wollen? ist erpressung eine theorie oder die logik der praxis, die mit waffenüberlegenheit mit hilfe von legalen und nicht legalen waffen durchgesetzt wurde und wird?
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Der Euro ist die stabilste Währung auf der Welt. Die "Eurokrise" ist lediglich Politik mit Hilfe der Geldpolitik.
Mit Superlativen würde ich sparsam umgehen, aber dennoch ist der Euro besser als sein Ruf. - Geldwertstabilität ist bei historisch niedrigen Inflationsraten um die 2 % gegeben. Früher bei der DM hatten wir Inflationraten um die 7 %, natürlich bei entsprechend höheren Zinsen. Die Währung "Euro" erfüllt also sein Funktion als Wertaufbewahrer größtenteils. Auch ist der Euro immer noch wesentlich mehr wert als bei seiner Einführung (in Realtion zum $), heute Kurse zum Dollar um 1,34. Der Euro ist im Jahre 2002 gestartet bei 0,90 Dollar.

prometheus 141 schrieb:
WIE SOLL EINE WÄHRUNG STABIL SEIN, DIE AN DER BÖRSE VERZOCKT WIRD?
Du musst die Zockerpapiere und die Währung selbst auseinanderhalten. - Derivate z.B sind natürlich gewaltige Zockerpapiere, wenn sie ohne realen Bezug an den Börsen gehandelt werden (sonst spielen sie sogar eine positive Rolle und sichern Waren gegen Wertschwankungen ab).

Ist die Börse der Ort von geldgierigen Spekulanten? - Ja, aber eine recht einseitige Sicht. Gewaltige Krisen entstehen anders, meist nicht einmal an Börsen. Gerne durch a) Immobilenspekulationen (Surprime-Krise in den USA, heutiges Spanien), was dann die Banken in den Abgrund reißt (Kreditausfälle) und durch b) Staatsbankrotte (z.B. Argentinien um die Jahrtausendwende).
D.h. Krisen ("Überinvestitions-Blasen" oder Verschuldungskrisen) entstehen i.R. nicht durch das Zocken weniger Leute mit hochspekulativen Papieren, sondern durch das Zocken im Kleinen. Viele Kleininvestoren, auch Häuslebauer, investieren in vermeintlich sichere, aber höhere-Rendite-versprechende Anlagen (Immobilien oder "sichere" festverzinsliche Staatspapiere), die nicht einmal an den Börden gehandelt werden müssen. Oder auch das eigene Heim (da niedrige Zinsen).
= "Lemminge-Effekt" sehr vieler Leute (gerne durch Geldanlageberater fehlgeleitet).
 

Geronimo aus Frisco

Geheimer Meister
9. Dezember 2012
430
AW: Quo vadis, Euro?

Mit Superlativen würde ich sparsam umgehen, aber dennoch ist der Euro besser als sein Ruf.

Wenn ich sage: "Der Euro ist die stabilste Währung auf der Welt. Die "Eurokrise" ist lediglich Politik mit Hilfe der Geldpolitik.", dann ist das keine Superlative, sondern die nüchterne Feststellung, dass beim Euro das Verhältnis von Gütermenge und Geldmenge so optimal ist, dass die kleinste Inflationsrate der Welt generiert wird. Wer dieses Verhältnis kennt, weiß, dass die "Eurokrise" keine Krise ist, sondern ein ganz gewöhnlicher Vorgang im volkswirtschaftlichen Geschehen Europas. Jeder Betriebswirt kann das erklären, aber keiner kommt zu Wort, weil man mit der Meinungsmanipulation auch gutes Geld in Europa verdienen kann und Europa dort hinsteuern kann, wo es hin soll, zur geplanten Weltregierung.
 

Geronimo aus Frisco

Geheimer Meister
9. Dezember 2012
430
AW: Quo vadis, Euro?

WIE SOLL EINE WÄHRUNG STABIL SEIN, DIE AN DER BÖRSE VERZOCKT WIRD?

An der Börse finden Sandkastenspiele statt von Leuten, die zu viel Geld haben. Das Börsengeschehen ist nur psychologische Kriegsführung. Der Euro wurde nicht an der Börse verzockt, sondern am Markt. Am Markt gelten nur Angebot und Nachfrage. Die Börse ist nur ein kleiner Teil des Marktes. Der Markt aber wird in Europa manipuliert. Griechenland und Spanien sind nur Mittel zum Zweck und die Deutschen dürfen zahlen. Man muss das Spiel einfach durchschauen. Es ist soooo einfach. Wir werden täglich von den Medien geblendet, um das Licht der Wahrheit nicht mehr sehen zu können.

Die Stabilität einer Währung ist nur abhängig von dem Verhältnis von Geld- und Gütermenge, aber ganz bestimmt nicht von der Börse.

http://www.weltverschwoerung.de/zei...chaft/23793-quo-vadis-euro-32.html#post616764
 

prometheus 141

Geheimer Meister
9. Juli 2011
488
AW: Quo vadis, Euro?

Wenn ich sage: "Der Euro ist die stabilste Währung auf der Welt. Die "Eurokrise" ist lediglich Politik mit Hilfe der Geldpolitik.", dann ist das keine Superlative, sondern die nüchterne Feststellung, dass beim Euro das Verhältnis von Gütermenge und Geldmenge so optimal ist, dass die kleinste Inflationsrate der Welt generiert wird. Wer dieses Verhältnis kennt, weiß, dass die "Eurokrise" keine Krise ist, sondern ein ganz gewöhnlicher Vorgang im volkswirtschaftlichen Geschehen Europas. Jeder Betriebswirt kann das erklären, aber keiner kommt zu Wort, weil man mit der Meinungsmanipulation auch gutes Geld in Europa verdienen kann und Europa dort hinsteuern kann, wo es hin soll, zur geplanten Weltregierung.
GELD IST EIN TAUSCHMITTEL ZINSBEHAFTETES GELD IST EIN SCHULDSCHEIN DER GEWINNER UND VERLIERER ERZEUGT- WER WILL GEWINNER WERDEN AUF KOSTEN ALLER ANDEREN VERLIERER? https://www.youtube.com/watch?v=hKiexohC254 UND WER MUSS WEM GEHORCHEN? Appell an Angela Merkel! - YouTube
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Wenn ich sage: "Der Euro ist die stabilste Währung auf der Welt. Die "Eurokrise" ist lediglich Politik mit Hilfe der Geldpolitik.", dann ist das keine Superlative, sondern die nüchterne Feststellung, dass beim Euro das Verhältnis von Gütermenge und Geldmenge so optimal ist, dass die kleinste Inflationsrate der Welt generiert wird. Wer dieses Verhältnis kennt, weiß, dass die "Eurokrise" keine Krise ist, sondern ein ganz gewöhnlicher Vorgang im volkswirtschaftlichen Geschehen Europas.
Du hättest nur schreiben brauchen, "eine der stabilsten Währung" (Japan etwa hat Deflation). Aber das ist nur ein Pedantierie von mir, keine wirkliche Kritik. Deine Aussage stimmt aber. Die Inflationsraten überall in der Eurozone weichen zwar geringfügig voneinander ab, sind aber extrem niedrig. Selbst in Griechenland bei unter 1%, weniger als in Deutschland.

Inflation Griechenland - aktuelle und historische griechische Verbraucherpreisindex (VPI)

Bleibt es dabei? Viele Menschen haben Angst vor Inflation?

(Die sogenannte Eurokrise ist auch keine Währungskrise, sondern eine Krisen von einzelnen Staaten und Banken. Wobei ich der Meinung bin, dass die "Stärke" einer Volkswirtschaft mir der einer Währung über die Fianzmärkte korrelliert und auch theoretisch (volkswirtschaftlich) korrellieren muss. So auch bei mehreren Staaten mit einer Währung. Also: Griechenland muss starke Reformbemühungen zeigen, ansonsten muss das Land den Euro verlassen. Aber Griechenland macht nur ca. 2% der Wirtschaftsleistung im Euroraum aus. Eine Marginalie. Nur eine kleine faule Frucht unter vielen (noch) gesunden. (Leider weisen diese i.R. viele "Druckstellen" auf, die in der Zukunft gefährlich werden können.))
 

Geronimo aus Frisco

Geheimer Meister
9. Dezember 2012
430
AW: Quo vadis, Euro?

WER WILL GEWINNER WERDEN AUF KOSTEN ALLER ANDEREN VERLIERER?
Wollen ist gut. Es ist ganz einfach: Die Gewinner sind immer diejenigen, die die Macht haben, die Geldmenge festzulegen. Und wer sind diese Leute? Das wissen wir doch alle, oder etwa nicht?

Wie gesagt: Inflation ist nur eine Messgröße für das Verhältnis von Geldmenge und Gütermenge. Das bekommt sogar jeder Grundschüler hin.

Bleibt es dabei? Viele Menschen haben Angst vor Inflation?
Das ist vollkommen unnötig. Die einzige Angst, die gerechtfertigt ist, ist die Angst vor den Leuten, die die Macht haben, die Geldmenge festzulegen.

Griechenland muss starke Reformbemühungen zeigen, ansonsten muss das Land den Euro verlassen.
Von wem hast Du das so übernommen?

So wird es uns verkauft. Aber so ist es nicht. Griechenland braucht keine Reformen. Es hat Kultur genug, um ein gesundes Selbstbewusstsein an den Tag zu legen. Das einzige, was Griechenland braucht, ist eine Anpassung seiner volkswirtschaftlichen Leistung an den Transferindex des Euro, d. h. ganz einfach, dass es seine Preise anpassen muss. Griechenland kann ohne Probleme beim Euro bleiben. Nicht Griechenland ist das Problem und auch der Euro nicht, sondern die Unterlassung der Anpassung der Preise für die Leistungen der griechischen Volkswirtschaft.

Wer, bitteschön, hat denn die griechische Bevölkerung dazu verführt, über ihre Verhältnisse zu leben?

Ich mag die Griechen und hatte in Süddeutschland einen griechischen Freund, der leider an Krebs gestorben ist. Er war ein wunderbarer Mensch. Er war für mich "Griechenland pur"!
 
Zuletzt bearbeitet:

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Bring bitte nichts durcheinander: Steigende Preise führen zu Inflation.
Nicht so hoch hängen das Ganze. Klingt ja so, als ob ich folgenschwer Ursche und Wirkung verwechselt hätte. Der Terminus "führt zu Inflation" ist auch bei dir nicht vollständig richtig, besser wäre einfach ein "=", zu setzen. Einigen wir uns doch auf die schlichte Definition: Inflation = Preissteigerung und damit Kaufkraftentwertung (Geldentwertung).
In Deutschland misst man mit einem definierten Warenkorb (und der enthaltenen Warenpreise) die Inflation.

Viel wichtiger: Warum steigen die Preise bei einer Infaltion? Eben nicht durch Güterverknappung, sondern durch Erhöhung der Geldmenge (oft verbunden auch mit einer Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes).

Ich sehe drei Möglichkeiten der Erhöhung der Geldmenge (mithin ist der Wirtschaftskreislauf kein Nullsummenspiel), wobei man 1) und z.T. auch 2) steuern kann, 3) aber nicht:
1) Gelddrucken durch den Staat bzw. Zentralbanken.
2) Geldschöpfen durch Kreditvergaben von Geschäftsbanken (dadurch wird mehr Geld in den Wirtschaftkreislauf gepumpt, das wieder z.T. an die Banken zurückfließt -> neue Kredite möglich usw. ... Kreislauf wird mehrfach durchlaufen)
3) Schlimmer sind Spekulationen an Börsen oder auch außerhalb (Immobilienkrisen). Dadurch erhöht sich der Wert von Objekten stark, aber nur fiktiv in den Büchern als Buchgeld. Bei der Realisierung (Verkauf der Werte) kommt das böse Erwachen. Hier kann man aber keine wahren Schuldigen ausmachen. Oder doch: Die Renditengier jedes Einzelnen, den "kleinen Mann" eingeschlossen.

Geronimo aus Frisco schrieb:
Griechenland braucht keine Reformen. Es hat Kultur genug, um ein gesundes Selbstbewusstsein an den Tag zu legen. Das einzige, was Griechenland braucht, ist eine Anpassung seiner volkswirtschaftlichen Leistung an den Transferindex des Euro, d. h. ganz einfach, dass es seine Preise anpassen muss.
Ich hege auch Sympathien für Griechenland als "Wiege unserer Kultur". Aber auf dem Gebiet der Wirtschaft gibt es keine Schöngeister, sondern nur "knallharte" Interessen und da wird i.R. der Schwächste von Spekulanten angegriffen. Es wurde hier im Thread schon mal diskutiert: Eine starke Währung schwächt immer die Exportkraft eines Landes, ebenso die (für Griechenland wichtige Tourismusbranche) etc. ....

Den Vorschlag der Preisanpassung in Griechenland bedeutet letztlich hohe Inflation für das Land, da der Anteil von ausländischer Produkten/Arbeitskaft (nunmehr höher bewertet) in die Preisbildung mit einfließt. - Klingt auf den ersten Blick sogar vernünftig, kommt aber letztlich einer fiktiven eigenen griechischen Währung gleich, die gegenüber dem Euro abgewertet hätte.

Außerdem ist ein Euro mit unterschiedlichen Inflationsraten überhaupt möglich? Also ein Euroraum, wo ein Teil der Länder auf Eurostabilität achtet und der andere nicht (Inflation)? Es verletzt die Konvergenzkriterien von Maastricht und schwächt auch den Euro im Ganzen, weil er die Wirtschaftskraft des Euroraumes als Ganzes /als Mittelwert darstellt). (Ein einziger Partner kann diesen "Schnitt verderben".) - Es bleibt dabei: Reformenpflicht für Griechenland, wenn es im Euroraum bleibt, andernfalls: Austritt aus dem Euro
 

Geronimo aus Frisco

Geheimer Meister
9. Dezember 2012
430
AW: Quo vadis, Euro?

Nicht so hoch hängen das Ganze.
Kein Problem. Diskutieren wir also ganz nüchtern weiter.

Jetzt sind wir mal wieder bei der berühmten Frage, ob das Ei oder die Henne zuerst da war. In einem geschlossenen Geld-Güterkreislauf gibt es keine Notwendigkeit der Preiserhöhung. Doch jeder will dem anderen voraus sein im Wettbewerb. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass der Versuch, im Wettbewerb "besser" zu sein, meistens mit einer Preiserhöhung gemacht wird. Dies ist der Beginn eines Teufelskreislaufs. Würde an diesem Punkt die Geldmenge nicht erhöht werden, würde sogar eine Deflation entstehen. Da aber die Geldmenge ständig an die Preiserhöhungen angepasst wird, entsteht eine Inflation, also Geldentwertung. Ist die Geldmengenanpassung überhöht oder steigen die Preise zu schnell, entsteht eine galoppierende Inflation.

Deinem Gedanken, dass Griechenland eine Reformpflicht nötig hat, kann ich mich nicht anschließen, weil ich den Preis als Indikator für das Preis-Leistungs-Verhältnis als maßgebend betrachte, wie eben oben schon erwähnt. So kann also jedes Land in der Eurozone durch optimal angepasste Preise dazu beitragen, dass der Euro insgesamt nicht der Inflation anheim fällt.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Jetzt sind wir mal wieder bei der berühmten Frage, ob das Ei oder die Henne zuerst da war. In einem geschlossenen Geld-Güterkreislauf gibt es keine Notwendigkeit der Preiserhöhung.
Doch jeder will dem anderen voraus sein im Wettbewerb. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass der Versuch, im Wettbewerb "besser" zu sein, meistens mit einer Preiserhöhung gemacht wird.
Der ersten Zeile stimme ich zu, dem Rest nicht. Was heißt im Wettbewerb besser sein? Eine höhere Profitspanne?
a) Fakt ist, wir finden die "berühmte" Lohn-Preis-Spirale vor.. Preise werden allgemein erhöht, weil die Kosten gestiegen sind. So sind die Händler meist Opfer gestiegener Kosten. Preistreiberei wird in der Marktwirtschaft hart bestraft, der Konsument kauft woanders, die Umsätze des Preistreibers brechen ein. - Der Preis einer Ware wird durch den Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurven bestimmt.
b) Dass die Geldmenge erst im Nachhinein an die erhöhte Preise angepasst wird, ist so nicht richtig.
Die Hyperinflation 1923 entstand in Deutschland u.a. dadurch, dass der Staat Geld druckte, das nicht erarbeitet wurde. Im Ruhrkonflikt mit den Franzosen wurden die deutschen Betriebe bestreikt, die Streikkasse (die Löhne) bezahlt der deutsche Staat, ungedeckt.

Was funktioniert ein Konjunkturzyklus ? (zumindest im alten Jahrtausend war es über Jahrhunderte so. Jetzt sind die Effekte etwas geglättet bzg. Inflation).
Nach einer Depression steigt die Produktion wieder an. Das Angebot erhöht sich bis zur Überproduktionskrise. Interessanterweise steigt am Höhepunkt der Konjunktur die Inflation stark an, obwohl ein Überangebot an Waren besteht (was eigentlich fallende Preie zur Folge haben müsste).
Warum?: Die Geldmenge M3 ist stark angestiegen. Grund: Die erhöhte Kreditvergabe an Betriebe (Geldschöpfung der Banken im Rahmen der Kreditvergabe) aufgrund niedriger Zinsen= expansive Geldpolitik. - Ich bringe mal einen Link aus 2004, zwar alt, aber er erklärt z.T. die Effekte:
Für die Europäische Zentralbank (EZB) ist der erneute Anstieg der Geldmenge ein Warnsignal", sagte Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert dieser Zeitung. Nach Angaben der EZB beschleunigte sich zudem das Kreditwachstum im Euro-Raum. Die Buchkredite an Unternehmen und private Haushalte legten um 6,5 Prozent zu, so stark wie seit dem Jahresende 2001 nicht mehr. Offensichtlich schiebt die expansive Geldpolitik zunehmend die wirtschaftliche Erholung an. Das Wachstum der Geldmenge M3 beschleunigt sich - Konjunktur - FAZ

Geronimo aus Frisco schrieb:
Deinem Gedanken, dass Griechenland eine Reformpflicht nötig hat, kann ich mich nicht anschließen, weil ich den Preis als Indikator für das Preis-Leistungs-Verhältnis als maßgebend betrachte, wie eben oben schon erwähnt.
Du schriebst doch, in Griechenland müssten die Preise angepasst, also erhöht werden. Das ist doch schon per Definition Inflation. Nochmal zur Erinnerung:
Geronimo aus Frisco schrieb:
dass es seine Preise anpassen muss.
Im übrigen sehe ich schon gewisse Reformbemühungen von Griechenland (Kürzung von Gehältern, etc) und daher auch Entwarnung an der Eurofront. Teilweise hart erzwungen von der kontrollierenden Troika. Leidtragende ist die Bevölkerung, leider ...
 

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