Nationalstolz

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argos

Geheimer Meister
28. August 2002
346
@agentp

In welcher Stelle des Textes habe ich Fremde ausgegrenzt? In welcher Stelle meines Textes habe ich gesagt, daß ich stolz darauf bin ein Deutscher zu sein? Natürlich ist es ein Zufall, daß ich innerhalb der deutschen Grenzen zur Welt kam. Dennoch ist meine Heimat eine schöne und ich sage es. Deutschland hat - wie natürlich andere Länder auch - viele bedeutende Komponisten, Dichter, Maler oder Erfinder gesehen.

Was ich nur sehr schade finde, ist, daß man sich Deutschland immer wieder schönreden muß, weil auch heute noch Menschen Nationalstolz mit alten und vielleicht falschen Idealen vermischen und so auf die Straße gehen.
 

Fantom

Erhabener auserwählter Ritter
9. August 2002
1.197
argos schrieb:
Was ich nur sehr schade finde, ist, daß man sich Deutschland immer wieder schönreden muß, weil auch heute noch Menschen Nationalstolz mit alten und vielleicht falschen Idealen vermischen und so auf die Straße gehen.

dann distanzier dich von diesen leuten und mach klar, dass du mit denen nichts zu tun hast!!! das kann doch wohl nicht so schwer sein!
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
kannst du mir bitte mal sagen, woher du diese dämlichen theorien und behauptungen nimmst? wann wurde dir denn bitte was eingepflanzt? hast du schonmal einen ausländer getroffen, der dir sagt, dass nur ein toter deutscher ein guter deutscher ist?

Das würde mich echt auch mal interessieren. Ich bin nun seit 34 Jahren Deutscher, lese viel, gehe gerne ins Kino und habe viele Freunde und Bekannte im Ausland. Aber noch nicht ein einziges Mal habe ich mit meinem Schicksal gehadert Deutscher zu sein. Wie auch ? Genausowenig wie ich stolz auf etwas sein kann, wofür ich nix kann, kann mich dafür schämen. Wenn es manchen Leuten da anders geht, dann liegt das Problem sicher nicht bei den bösen Anderen, die einem den Schuldkomplex eintrichtern, sondern an ihnen selbst, wenn sie nicht von allein genug Selbstvertauen aufbauen können. Aber wie soll man das auch, wenn man sich immer am Anderen misst, wenn man immer den bösen anderen braucht, der einem eine Rolle zuweist oder sich von einem selbst , quasi als Opfer eine zuweisen lässt. Und genau das ist das eklige am Nationalismus hier und überall in der Welt, daß er eine Ideologie der komplexbehafteten Schwäche ist.
 

Gilgamesh

Erhabener auserwählter Ritter
24. Juni 2003
1.110
Die Diskussion ist sehr interessant.
Wie bei der Holocaust-Keule, kommen wir bei dem Thema Nationalstolz immer wieder auf eine Zeitspanne von 10 Jahren zu sprechen (1935-1945), obwohl die Deutsche Geschichte unzählige Jahrhunderte umfasst.

Eine Feststellung mcht mich hier besonders stutzig:
Es ist schon merkwürdig, dass sich Deutsche von sich selbst auf die Strafbank versetzten, sobald einmal das Wort Stolz fällt.

Da frage ich euch: Leidet das Deutsche Volk an einer Nationalen Neurose?

Das muss doch mal ein Ende haben!
Stellt euch vor, dass euer Großvater ein Verbrecher war und dafür büßen mußte. Dann mußte auch noch Dein Vater dafür büßen und letzendlich versuchen einigen Gruppierungen diese Last auch noch auf den Sohn zu übertragen. Was für ein Schwachsinn!

Was habe ich mit den Fehltritten meines Großvaters zu tun?
Auf diesen Großvater kann man nicht Stolz sein, das ist richtig. Aber, was hat die Familie damit zu tun? Muß man die gesamte Familie hassen, keinen Stolz entwickeln dürfen, nur weil einer von unzähligen Familienmitgliedern ein großes Verbrechen begangen hat?

Und was ist mit dem Rest der Familie?
Was ist mit dem Ur-Großvater, einem Nobelpreisträger. Soll man nicht Stolz auf Ihn sein, nur weil sein Sohn Scheiße gebaut hat?
Was ist mit dem Onkel, der sich für Frieden einsetzt. Hat er ebenfalls das Recht auf Achtung verloren, nur weil er jemanden geheiratet hat, dessen VAter ein Verbrecher geworden ist!

Ich bitte euch!
Nationalstolz oder Vaterlandsliebe hat nichts mit dem II-Weltkrieg zu tun.
Es gab davor eine gute große deutsche Geschichte und es gibt danach eine bessere Deutsche Geschichte. Und in dieser Geschichte sind unzählige Elemente enthalten, auf die man mehr als Stolz sein kann.

Alles andere sind nur verzweifelte Versuche, diesen Stolz zu brechen. Das sollten wir nicht zulassen.
Mehr muß man dazu nicht sagen.

:arrow: Gilgamesh
 

reudic

Geselle
22. Mai 2003
8
Kann Gilgamensch nur zustimmen !!!!!!!
Stolz hat nichts mit Ausländern oder dem WK2 zu tun sondern sollte jedem selbst überlassen werden.

Jeder in diesem Forum redet von toleranz, ich seh sie nicht, tut mir leid.

Jeder hat eine Persönlichkeit und Meinung. Und ich glaube nicht das einer hier wild radalierend durch die Straßen läuft und Ausländer verprügelt.

Und Paradewohlstandskind, du hast irgendwo geschrieben das Deutschland nur durch Kredite wieder aufgebaut werden konnte. Das mag stimmen aber viele kamen nicht in den Genuß dieser Geldmittel sondern mußten Jahre dafür arbeiten um sich wieder etwas aufbauen zu können.

Mit bestem gruß
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Diese nationale Neurose, wie Du es nennst geht keineswegs auf diese 12 Jahre zurück. Vielmehr stellen diese 10 Jahre das akute hervortreten der schlimmsten Symptome dar. Die Neurose gab es nach dem 1. WK genauso und damit machte sie die 12 Jahre der Schande erst möglich und auch der 1. WK an sich sowie sein Ausgang waren nicht Ursache der Neurose, sondern diese war vielmehr eine der Ursachen.
Vielleicht liegt das daran, daß die Deutschen einfach kein nationales Bewusstsein entwickeln konnten, wie das in anderen Ländern möglich war, sondern aus politischem Kalkül erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eines verordnet gekriegt haben. Davor gab es immerhin ein paar Jahrhunderte lang ein paar hundert Nationen auf deutschem Boden, die sich gegenseitig die Köpfe eingedroschen haben. Plötzlich waren alle plötzlich Deutsche und die Bayern mussten plötzlich mit dem preussischen Erbfeind gegen die traditionell verbündeten Franzosen ziehen, usw. Der Kniff den Bismarck und Konsorten angewendet haben um das Gegensätzliche zu vereinen, war den Minderwertigkeitskomplex vom armen benachteiligten Deutschland zu schüren, das sich als geistiger und industrieller Mittelpunkt zwar abrackern darf, aber dem in der Weltpolitik keine angemessene Rolle (zB Kolonien) zugestanden wird. Irgendwo in dieser Zeit zwischen dem Ende der napoleonischen Kriege und 1871 liegt der neurotische Hund begraben oder wurde er vielmehr geboren.


Und Paradewohlstandskind, du hast irgendwo geschrieben das Deutschland nur durch Kredite wieder aufgebaut werden konnte. Das mag stimmen aber viele kamen nicht in den Genuß dieser Geldmittel sondern mußten Jahre dafür arbeiten um sich wieder etwas aufbauen zu können.

Sehr durchdacht, muß ich sagen, diese Aussage. Woher kam denn bitte das Geld, daß diese hart arbeitenden Leute für ihre Arbeit bekommen haben ? Oder denkst Du die haben alle für lau mit ihrer eignen Hände Arbeit aus Schutt und Dreck ihre Existenz aufgebaut, jeder für sich ?
 

Vondenburg

Vollkommener Meister
11. Februar 2003
519
Gilgamesh schrieb:
Die Diskussion ist sehr interessant.
Wie bei der Holocaust-Keule, kommen wir bei dem Thema Nationalstolz immer wieder auf eine Zeitspanne von 10 Jahren zu sprechen (1935-1945), obwohl die Deutsche Geschichte unzählige Jahrhunderte umfasst.
Na dann nehmen wir halt den dreissigjährigen Krieg, die Kreuzzüge, die Bauernaufstände (und vor allem deren Niederschlagung), den deutschen Imperialismus, den siebenjährigen Krieg und die dazugehörige Zerschlagung des polnischen Reiches, den Deutschorden, die mehrmalige Plünderung der norditalienischen Städte, die Hexenverbrennungen in deutschen Landen, usw dazu. Wenn Du Stolz bist ein Deutscher zu sein, dann musst Du Dich nicht nur Goethe und Schiller stellen sondern auch diese Ereignisse, weil auch sie zur deutschen Geschichte gehören.
Eine Feststellung mcht mich hier besonders stutzig:
Es ist schon merkwürdig, dass sich Deutsche von sich selbst auf die Strafbank versetzten, sobald einmal das Wort Stolz fällt.
Forumieren wir doch mal Deine Feststellung um:

Es ist schon merkwürdig, dass sich viele Deutsche auf der Strafbank sehen und darüber jammern, sobald einmal das Wort Nationalstolz fällt.

Jetzt passt es. 8)
Da frage ich euch: Leidet das Deutsche Volk an einer Nationalen Neurose?

Das muss doch mal ein Ende haben!
Genau! Kein zusätzliches Jammern mehr beim Ausspruch "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein!"
Stellt euch vor, dass euer Großvater ein Verbrecher war und dafür büßen mußte. Dann mußte auch noch Dein Vater dafür büßen und letzendlich versuchen einigen Gruppierungen diese Last auch noch auf den Sohn zu übertragen. Was für ein Schwachsinn!
Vor allem wenn damit ein Strohmann gebaut wird. Will sagen: Jemand versucht seinen Kritiker etwas unterschieben, dass er gar nicht gesagt hat. In dem Fall hat kein Kritiker des Begriffs "Nationalstolz" von einer Kollektivschuld des deutschen Volkes gesprochen. Also lassen wir doch am besten dieses Ammenmärchen endlich ruhen! (Das gilt jetzt als Beispiel besonders Dir Gilgamesh!)
Was habe ich mit den Fehltritten meines Großvaters zu tun?
Auf diesen Großvater kann man nicht Stolz sein, das ist richtig. Aber, was hat die Familie damit zu tun? Muß man die gesamte Familie hassen, keinen Stolz entwickeln dürfen, nur weil einer von unzähligen Familienmitgliedern ein großes Verbrechen begangen hat?
Und was ist mit dem Rest der Familie?
Was ist mit dem Ur-Großvater, einem Nobelpreisträger. Soll man nicht Stolz auf Ihn sein, nur weil sein Sohn Scheiße gebaut hat?
Was ist mit dem Onkel, der sich für Frieden einsetzt. Hat er ebenfalls das Recht auf Achtung verloren, nur weil er jemanden geheiratet hat, dessen VAter ein Verbrecher geworden ist!
Dieser Text ist hinfällig, da diese Fragen sich auf den selbst gebauten Strohmann beziehen.
Und ich bitte Dich, endlich mit diesem Ammenmärchen "Kollektivschuld" aufzuhören! :evil:
 

reudic

Geselle
22. Mai 2003
8
@ agentp

das mag ja sein aber sie haben alles dafür gegeben sich wieder einen gewissen wohlstand aufzubauen. Und ich meine damit normale Familien die sich den Arsch aufgerissen haben um ihre kinder zu ernähren und zu kleiden.
ich kann verstehen das diese menschen darauf stolz sind, wo das geld her kam war ihnen egal, sie haben es sich verdient.
und ich finde darauf sind sie mit recht stolz!!!!!
 

Gaara

Meister vom Königlichen Gewölbe
7. Mai 2002
1.398
sondern aus politischem Kalkül erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eines verordnet gekriegt haben. Davor gab es immerhin ein paar Jahrhunderte lang ein paar hundert Nationen auf deutschem Boden, die sich gegenseitig die Köpfe eingedroschen haben. Plötzlich waren alle plötzlich Deutsche und die Bayern mussten plötzlich mit dem preussischen Erbfeind gegen die traditionell verbündeten Franzosen ziehen, usw. Der Kniff den Bismarck und Konsorten angewendet haben um das Gegensätzliche zu vereinen, war den Minderwertigkeitskomplex vom armen benachteiligten Deutschland zu schüren, das sich als geistiger und industrieller Mittelpunkt zwar abrackern darf, aber dem in der Weltpolitik keine angemessene Rolle (zB Kolonien) zugestanden wird. Irgendwo in dieser Zeit zwischen dem Ende der napoleonischen Kriege und 1871 liegt der neurotische Hund begraben oder wurde er vielmehr geboren.

...Nö, in den napoleonischen Kriegen schon wollten die Deutschen einen gemeinsamen Staat, aber der wurde ihnen danach nicht gewährt (war auch ein Grund für die verschiedenen mäßig erfolgreichen versuchten Revolutionen).
 

Vondenburg

Vollkommener Meister
11. Februar 2003
519
Der Hauptankläger im Nürnberger Prozess, Robert H. Jackson hat auch was zur "Kollektivschuld" in seiner Anklagerede zu sagen:(Quelle:http://www.gerdgruendler.de/II%20Proze%DF.html)

Wir möchten ebenfalls klarstellen, daß wir nicht beabsichtigen, das ganze deutsche Volk zu beschuldigen ... Wenn die breite Masse des deutschen Volkes das nationalsozialistische Parteiprogramm willig angenommen hätte, wäre in den früheren Zeiten ... die SA nicht nötig gewesen und man hätte auch keine Konzentrationslager und keine Gestapo gebraucht ... Wahrlich, die Deutschen - nicht weniger als die Welt draußen - haben mit den Angeklagten eine Rechnung zu begleichen.

Und zu den Siegermächten sagt er da auch was:

Die demokratischen Teile dieses [deutschen] Volkes, die an der Entwicklung ... der Weimarer Republik arbeiteten, wurden von den demokratischen Kräften der übrigen Welt, einschließlich meines eigenen Landes, nur unzureichend unterstützt.

Wo bitte wird hier den Deutschen eine Kollektivschuld von den Alliierten aufgebürdet?
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
@citratius: Soso, ein Pedant also... :)
citriatus schrieb:
Nolte: Stalin war an allem schuld.
Also so stimmt das schon mal nicht!
Nolte bestritt die Singularität der Verbechen des "Dritten Reiches". Er sagte, es wäre nichts "qualitativ anderes" gewesen - obwohl die Bolschewisten vor allem vorhatten, die Bourgeoisie als Klasse auszurotten, nicht jeden einzelnen. Erwiderungen kamen zunächst von Eberhard Jäckel und Habermas, die beide von der Singularität überzeugt sind.
Die Frage nach der Singularität ist DIE zentrale Frage sowohl des Historikerstreits als auch der nachfolgenden Debatten.
Auf die erste Phase folgte '93 Strauß, der den fatalistischen Aspekt der Geschichte betonte (ergo: Eigendynamik des Prozesses, widerspricht der Singularität und der mit dieser verbundenen "Sonderbelastung") und allgemein gegen den "liberalen Mainstream" der "Gewissenswächter" wetterte. Auf der Gegenseite machte sich nach ein paar Jahren Goldhagen bemerkbar ("Hitlers willige Vollstrecker"), der einen besonderen (singulären) deutschen Antisemitismus konstatierte, welcher zu der Singularität Holocaust führen konnte. (Habermas hielt übrigens die Laudatio bei der Verleihung des "Demokratiepreises der Blätter für deutsche und internationale Politik" an Goldhagen)
Und dann kam auch schon Walser mit der Paulskirchenrede, der vor allem eine "Instrumentalisierung" des Holocaust anprangerte, von Gewissensdelegation sprach, einigen ungenannten Leuten einen "Wechsel der Seiten durch Beschuldigen" vorwarf, und im allgemeinen Strauß zustimmte...

citriatus schrieb:
Walser: Damit muß doch mal Schluß sein! Und das muß man endlich sagen dürfen!
Das ist somit auch eine sehr platte Aussage, die der Wahrheit nicht gerecht wird...

Ja, und um hier nicht einfach abzubrechen noch den simplifizierten Rest der Geschichte:
Vor ca. drei Jahren erreichte die Auseinandersetzung imho ihren (bisherigen) Höhepunkt, indem Ernst Nolte folgende Ansicht äußerte:

Die einzige Singularität hätte darin bestanden, dass Menschen, die als Beginn einer verhängnisvollen Entwicklung gesehen wurden, "HUMAN" beseitigt werden sollten.
Reich-Ranicki meinte darauf, Nolte würde bagatellisieren und um Verständnis werben...
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
...Nö, in den napoleonischen Kriegen schon wollten die Deutschen einen gemeinsamen Staat, aber der wurde ihnen danach nicht gewährt (war auch ein Grund für die verschiedenen mäßig erfolgreichen versuchten Revolutionen).

Nicht die Deutschen wollten einen gemeinsamen Staat, sondern vorübergehend wurde der Nationalismus vom deutschen Adel als Mittel zum Zweck gefördert und sofort nach der endgültigen Niederlage Napoleons wieder unterdrückt. Einzelne deutsche Staaten wie Bayern, immerhin neben Preußen und Österreich der drittgrösste, verbündeten sich mit Frankreich um eigene Interessen durchzusetzen und wurden dafür von Napoleon mit der Königswürde und Franken belohnt und die Treue der bayerischen und westfälischen Regimenter wird bis heute durch Inschriften am Arc de Triomphe in Paris geehrt.
Auch 40 Jahre später 1866 war es noch selbstverständlich, daß Preußen zusammen mit Italien Krieg gegen Österreich und alle anderen deutschen Staaten führt, um seine eigene Dominanz abzusichern.
Der erste deutsche Nationalstaat von 1871 bis 1917/18 war in der Folge auch weniger ein gesamtdeutscher Staat als ein preussischer dominierter, der sich deutsch auf die Fahne schrieb und mit dieser konstruierten Identität jeglichen Separatismus von vorneherein zu unterbinden.
 

Paradewohlstandskind

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. April 2002
1.014
haruc schrieb:
Hallo,

Was mich total aufregt sind diese Jubel-Linken, die alles, was nicht anarchistisch ist, als Nazi abstempeln.

Was mich aufregt sind diese Saufrechten, die alles was nicht deutsch ist, verprügeln und auch die Mesnchen, die links mit Anarchie in Verbindung bringen und nicht mit dem Kampf um Gerechtigkeit für die Arbeiterklasse.

haruc schrieb:
Man kann wieder stolz darauf sein, ein Deutscher zu sein. Man kann stolz darauf sein, dass wir den USA gegenüber politisch Farbe bekannt haben.

Kann man das? Ja, gottsei´s getrommelt und gepfiffen. Das ist ja eine knallharte politische Analyse... Gut, gaaanz langsam. Politik in kapitalistischen Systemen beruht auf wirtschaftlichen Interessen und nur deswegen hat sich Deutschland gegen diesen Krieg ausgesprochen.
:arrow: Die USA bezogen im Jahr 2000 ein Viertel ihrer Ölimporte vom Golf, ein weiteres Viertel aus Venezuela.
:arrow: Die BRD bezieht mehr als ein Drittel ihres Öls aus den GUS-Staaten (klassischer Gegner der USA) und ein knappes weiteres Drittel aus der Nordsee, das Öl aus Saudi-Arabien mit 4,6%und Iran mit 0,9% kann vernachlässigt werden.(im Gegensatz zu den USA) Es ist durch die >>europäisch-russische Energiepartnerschaft<< die Versorgung auf lange Zeit gesichert.

Daraus folgt: Da sich diese Länder fast kategorisch gegen die USA aussprechen ist die BRD zum Hauptimporteur in diese Golfstaaten geworden. (Mölli´s Waffenlieferungen, Industrieanlagentechnik, Tiefbau in den frühen Neunzigern, hat ein mir persönlich bekannter Herr von Halberg aus Halbergmoos angeleiert und noch viel mehr) Deshalb begrüsste (im Gegensatz zu Herrn Olaf Henkel und anderen Wirtschaftsbossen) der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau den Widerstand gegen die USA. Ist also das Öl billiger für die USA hat der Scheich dort unten weniger Kohle können sie nicht mehr so viel von deutschen Firmen kaufen. Jetzt sei da mal so stolz darauf Gegen Krieg und deutschen Frieden! Der Krieg für die Pipeline auf dem Balkan fand´ die deutsche Regierung ja auch richtig, obwohl Slobodan im Gegensatz zu Saddam nur mittelmäßig autoritär war.


haruc schrieb:
Man kann stolz darauf sein, dass viele der bekanntesten Dichter und Komponisten aller Zeiten aus Deutschland kamen.

Ich denke, dass die Menschen mit besonderen Begabungen auf der ganzen Welt unter allen Rassen gleich stark verteilt sind, also können wir nur auf die Menschheit stolz sein und nicht nur auf einen bestimmten Fleck auf einer Landkarte. Ja ansonsten: Stuckrad-Barre, Effenberg, Verona Feldbusch, Dieter Bohlen, Brosi´s, No Angels, Pur, etc.!! Seis stolz!!

haruc schrieb:
Man kann stolz darauf sein, dass wir deutsche uns mit unsrer Geschichte kritisch auseinandersetzten können, (was USA eindeutig nicht können, dort wird nix über Hiroshima/Nagasaki&Vietnam gelehrt... das gabs nicht...)

Was man so hier im Forum liest, bin ich mir nicht ganz sicher, ob die Deutschen was gelernt haben, doch egal, denn aus dieser Aussage erkennt man etwas anderes: Man erkennt das dieses obskure "Stolz-sein" anscheinend immer bedeutet, dass man findet, dass andere Staaten schlechter, dümmer, häßlicher, etc. sind. Und das ist grundlegend falsch! Ganz falscher Ansatz, denn es ist wichtig ein Menschenbild zu haben, sei es nun sozial-darwinistisch, traditionell, christlich oder auch utilitaristisch, das ist im Grunde egal, aber es muss für alle gelten und nicht nur für eine bestimmte Rasse oder Volk, dies widerspricht schon der Naturwissenschaft genetik, da alle Menschen zu 99,999% einen identsichen Gen-Code (Basenfolge Adenin, Thymin bzw. Uracil, Cytosin, Guanin) besitzen.



haruc schrieb:
heute ist Mittsommer, der 21.Juni.
Heute Abend werde ich vielleicht ein Feuer entfachen und ein Rauchopfer bringen. Am Donnerstag habe ich Thor geopfert.
Ich verschliesse mich keiner Kultur. Ich versuche, tolerant zu sein, was mir nicht immer gelingt.

Ist an Mitsommer nciht die Zeit sich neu einzurichten und mal zu IKEA zu gehen? Bist du 13 jahre alt, dass dir so etwas Spass macht, so im Sinne von Masters of the Universe, Manowar, Ehre, Stahl, Blut und Krieg? Krieg ist grausam und dieser Glaube, den Du da recht kindlich verfolgst verherrlicht den Mord, als Ehre. Werde bitte erwachsen und blicke der schrecklichen realität in Antlitz!
 

Niks Te Maken

Geheimer Meister
29. Juli 2002
459
@PWK
Du wirst ja nach dem was man hier liest in letzter Zeit richtig zum Antideutschen! Das war aber mal toleranter, oder vertue ich mich da? :?

Paradewohlstandskind schrieb:
haruc schrieb:
Hallo,

Was mich total aufregt sind diese Jubel-Linken, die alles, was nicht anarchistisch ist, als Nazi abstempeln.

Was mich aufregt sind diese Saufrechten, die alles was nicht deutsch ist, verprügeln und auch die Mesnchen, die links mit Anarchie in Verbindung bringen und nicht mit dem Kampf um Gerechtigkeit für die Arbeiterklasse.

Beiden Meinungen wird der Großteil der Bevölkerung wohl uneingeschränkt zustimmen, beide Gruppen sind weit entfernt von ihren angeblichen politischen Idealen und noch dazu ansonsten ziehmlich daneben.

PWK schrieb:
Daraus folgt: Da sich diese Länder fast kategorisch gegen die USA aussprechen ist die BRD zum Hauptimporteur in diese Golfstaaten geworden. (Mölli´s Waffenlieferungen, Industrieanlagentechnik, Tiefbau in den frühen Neunzigern, hat ein mir persönlich bekannter Herr von Halberg aus Halbergmoos angeleiert und noch viel mehr) Deshalb begrüsste (im Gegensatz zu Herrn Olaf Henkel und anderen Wirtschaftsbossen) der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau den Widerstand gegen die USA. Ist also das Öl billiger für die USA hat der Scheich dort unten weniger Kohle können sie nicht mehr so viel von deutschen Firmen kaufen. Jetzt sei da mal so stolz darauf Gegen Krieg und deutschen Frieden!

Wie wär's damit (habe ich dir schon mal angeraten): Erstmal sich freuen, dass man aus wirtschaftlichen Interessen für Frieden statt für Krieg ist. Hier machen wir dann einen dicken Punkt. Denn den Kapitalismus werden wir leider nicht so schnell los, deswegen heißt es aus der Situation das Beste machen, da bringt auch deine teilweise berechtigte Kritik nichts.

PWK schrieb:
Was man so hier im Forum liest, bin ich mir nicht ganz sicher, ob die Deutschen was gelernt haben, doch egal, denn aus dieser Aussage erkennt man etwas anderes: Man erkennt das dieses obskure "Stolz-sein" anscheinend immer bedeutet, dass man findet, dass andere Staaten schlechter, dümmer, häßlicher, etc. sind. Und das ist grundlegend falsch! Ganz falscher Ansatz, denn es ist wichtig ein Menschenbild zu haben, sei es nun sozial-darwinistisch, traditionell, christlich oder auch utilitaristisch, das ist im Grunde egal, aber es muss für alle gelten und nicht nur für eine bestimmte Rasse oder Volk, dies widerspricht schon der Naturwissenschaft genetik, da alle Menschen zu 99,999% einen identsichen Gen-Code (Basenfolge Adenin, Thymin bzw. Uracil, Cytosin, Guanin) besitzen.

Das hatte ich dir doch auch schon versucht zu erklären...
Stolz-sein (sprich Patriotismus) heißt nicht andere Staaten abzuwerten, sondern schlicht das eigene Land und Volk zu lieben. Da ist ja in der Theorie nichts schlechtes bei, du könntest höchstens Angst haben, dass dieser Patriotismus sich über eben iesen hinaus zum Hass steigert. Aber gerade in Deutschland sehe ch diese Gefahr nicht. Lassen wir mal die theoretischen Rechtsaußen weg, die gibt's überall, bleibt doch eine sehr moderate Gesellschaft. Schließlich kommt es nicht von ungefähr, dass es Deutschland zwei große bürgerliche Parteien gibt (plus eine Öko- und eine Ich-bin-mir-der-nächste-Partei), die im Mittel doch recht weit von jeglicer Fremdenfeindlichkeit entfernt sind... (Pack jetzt nicht Stoiber aus!)
Zudem verhindert ja irgendwie die Stimmung/Erziehung/Schuldeinbildung/Was-auch-immer in diesem Land eine all zu große Patriotismuswelle, da unsere Nationalflagge außer zu Fußball-WM-Zeit dann doch eher verpönt ist.

PWK schrieb:
Ist an Mitsommer nciht die Zeit sich neu einzurichten und mal zu IKEA zu gehen? Bist du 13 jahre alt, dass dir so etwas Spass macht, so im Sinne von Masters of the Universe, Manowar, Ehre, Stahl, Blut und Krieg? Krieg ist grausam und dieser Glaube, den Du da recht kindlich verfolgst verherrlicht den Mord, als Ehre. Werde bitte erwachsen und blicke der schrecklichen realität in Antlitz!

Und spätestens hier wirst du unlogisch...tolerant gegenüber allen anderen Menschen sein, aber die nordische Religion pauschal ablehnen, weil es die germanische ist? Dann musst du auch (wie ich) die Christen, Moslems und Juden wegen ihrer Religion verurteilen, den auch sie sät Krieg. Nebenbei halte ich die germanische Religion keinswegs für blutiger als andere, zumindest ist mr nichts über im Namen des Glaubens geführte Kriege bekannt, und auf Opferungen ist ja nun wirklich nicht diese eine Religion beschränkt!
Außerdem habe ich das feiern von. z. B. Mitsommer wesentlich mehr verständnis als für etwa Weihnachten. Einmal wird ein Naturereignis (mit religiösem Anhag) erfeiert, bei Weihnachten der evtl. Geburtstag von einem Menschen, der wahrscheinlich als Scharlatan ein paar Dörfer und deren Sagenerzähler nach Strich und Faden verarscht hat! BTW: Kommt nicht der Weihnachtsbaum aus dem Odinismus?
 

Gaara

Meister vom Königlichen Gewölbe
7. Mai 2002
1.398
Jetzt erstmal eine Geschichte, die mich erstaunt hat.
Am Freitag war ich in der Stadt, und habe mit ein paar Freunden eine Umfrage für eine Reportage gemacht. Unsere Stadt ist ja eigentlich eine Stadt der Zukunft (mit 20% Ausländeranteil). Und was passierte ?
Alle Ausländer denen wir begegnet sind, waren freundlich, verstanden uns zwar manchmal nicht, aber sie waren freundlich. Daraus habe ich viel gelernt.
 

Tyluk

Lehrling
28. Juni 2003
2
Warum nur, warum? Sollte die Frage nicht ehrlicher heissen: Warum stören mich (den UNS gibt es ja nicht) DIE Ausländer? Oder warum ist das Teutonenland nur Ausländer-feindlich?

Vermutlich haben wir in Deutschland ein ernsthaftes Problem mit jeder Art von Minderheit, die anders ist als wir, auf religiöser, kultureller und nationaler Ebene. Und das liegt nicht am fehlenden Nationalbewusstsein - Gott bewahre uns davor! Es ist ein wirkliches Problem mit der Art wie andere zu uns kommen und welche Geisteshaltung sie mitbringen. Wahrscheinlich kennt ihr auch Kaya Yana, den Comiker. Wir müssen aufhören, in den Dingen, die uns persönlich stören, ein Problem zu sehen, sondern die Ausländer so nehmen, WIE sie sind - auch wenn sie MICh persönlich nerven.

Dann ist nämlich klar, dass Deutschland Ausländer für die ALTERSVERSORGUNG ganz egoistisch gesprochen braucht, weil zu wenige eigene Kinder gezeugt werden. Nicht die Ausländer sind das Problem. Unser Problem ist die kulturelle, nicht die nationale Identität. Wir haben einfach keinen Humor und Gemeinsinn, weil beiden in jahrelanger Arbeit gründlich vernichtet wurde, vor der Weimarer Republik, unter Hitler, im Mittelalter, in der BRD-DDR unter den Epigonen der imperialen Vasallen von USA und UDSSR.

Wir können stolz auf unser Kulturgut sein, auf die Kulturschaffenden der letzten Jahrhunderte, Mozart, Goethe, Lessing, Hesse usw. Doch sind wir selbst genial? Haben wir die Genialität in unserem Gehirn und Herz entdeckt? Können wir uns (stolz!) mit den Lohrbeeren der Väter schmücken?
 

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