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Kapitalistische Anarchie weltweit!

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
TheLiberalist schrieb:
Die Folgen der Verstaatlichung: Korruption, Armut, Arbeitslosigkeit.
Normalerweise entsteht bei solchen Verhältnissen die Forderung nach einem Sozialstaat. Aber auch das bringt keine Verbesserung! Im Gegenteil: die Mehrkosten für weiteres Staatspersonal in der Sozialhilfe, die gesteigerte Bürokratie, die verringerte Effizient führen letztlich nur zu weiteren Steuererhöhungen, Staatsverschuldung und zu weiterer Verarmung. Letztlich und endlich, muss man aus diesen Gründen einfach folgende Maxime wählen: so wenig Staat als möglich!

ich möchte deine maxime erweitern um einen wichtigen zusatz, wie ich finde "so viel staat wie nötig, so wenig staat wie möglich"
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
WzP schrieb:
Ja, und diese Ordnung ist das "Ich tu Dir nix, solang Du mir nix tust"-Verhalten.
Wenn jetzt aber einer aus dem Verhalten ausbricht und das "Ich nehm mir was ich will" Verhalten anlegt, siéht es schlecht aus für das einzelne Individuum.

Und was will er tun, wenn die Anderen ihm nicht geben, was er verlangt? Soll er etwa 6 Milliarden Menschen umbringen, nur um zu bekommen, was er will?

Ich glaube auch nicht, dass Anarchie funktionieren kann, aber es klingt cool...

WzP schrieb:
Tiere können nichts "böses" tun, weil alles was sie tun natürlich und damit gerecht ist.

Du sagst nichts, was ich nicht vorher schon gesagt habe.

WzP schrieb:
Irgendwann haben Termiten angefangen ihre Burgen zu bauen, irgendwann begannen Ameisen einen Staat zu konstruieren..

Okay, dann können sie es eben nicht gar nicht, sondern nur in begrenztem Umfang! Oder willst du mir erzählen, Ameisen könnten eine High-Tech-Kultur aufrichten?

WzP schrieb:
Glaubst du das wirklich, wenn du die Welt da draussen siehst?
Die Menschen haben einige Exemplare, die das können, aber die Masse ist dumm.

Irrtum! Jedes menschliche Individuum hat diese Fähigkeit, aber in der Masse wird diese Fähigkeit unterdrückt. Sie ist weiterhin da, sie wird wie gesagt nur unterdrückt.
 

TheLiberalist

Geheimer Meister
5. November 2002
130
Die Grundidee eines Staates ist diejenige, einen Zustand herzustellen, in dem Recht und Gesetz herrscht.
Das heisst, der Staat hat in erster Linie eine moralische Verpflichtung: er muss den Bürgerinnen und Bürgern ein Leben in Frieden und Freiheit ermöglichen. Hierzu gehört aber vor allem der Schutz von Leib und Leben und das Eigentumsrecht. Jeder Mensch hat das Recht, sich eine eigene Existenz aufzubauen und sein Leben nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Überall, wo die Menschen ihr Eigentum durch andere bedroht sehen, herrscht aber Krieg und Zwietracht. Der Staat hat deshalb die Aufgabe, jeden Menschen vor Diebstahl und Enteignung zu beschützen. Aus diesem Grund gibt es in jedem Staat ein Gesetz und (in manchen) auch eine Verfassung, die die Grundrechte der Menschen sicherstellt. Die Sicherung der verfassungsmässigen Grundrechte ist aber zugleich das oberste Ziel eines Staates.

Wenn man aber vom Staat erwartet, dass er die Rechte der Menschen sichert, dann heisst das aber noch lange nicht, dass der Staat das dann auch wirklich tut. Der Staat wird von Menschen regiert; und Menschen machen Fehler. Die Fehler derjenigen, die den Staat führen, müssen deshalb von Zeit zu Zeit ausgebessert werden. Der Staat muss folglich von den Bürgerinnen und Bürgern kontrollierbar sein, d. h. der Staat muss demokratisch sein, will er die Eigentumsrechte seiner Bürgerinnen und Bürger garantieren.

Die Demokratie hat somit auch die Pflicht, die Eigentumsrechte der Menschen zu sichern. Wer jetzt aber meint, mit der Kontrolle der Eigentumsrechte wäre gleichbedeutend mit einer Kontrolle der eigentlichen Höhe des Eigentums, der irrt sich. Ein Staat, der das Eigentum kontrolliert, ist nämlich selbst ein Enteigner. Ein Staat, der sich mit der Kontrolle des Eigentums beschäftigt, missachtet das Eigentum, denn der Staat kann nicht etwas verteilen, das ihm nicht gehört.

Jeder staatliche Eingriff in die Wirtschaft ist aber ein Eingriff in das Eigentumsrecht. Ein Staat, der solche Eingriffe vornimmt, handelt folglich seiner moralischen und demokratischen Pflicht zuwider, das Eigentum zu schützen.

Der Staat darf deshalb nicht weiter gehen, als dass er die Grundrechte der Menschen sichern kann. Die Kernkompetenzen des Staates beschränken sich folglich auch nur auf die Gesetzgebung, das Justizwesen, Polizei, Militär und diverse Verwaltungsorgane.

Alles, was über diese Kernkompetenzen hinausläuft, unterwandert die Grundrechte des Menschen und gefährdet Freiheit und Demokratie.
Der Staat muss Kontrolle ausüben; er muss aber auch kontrollierbar sein.

In der Wirtschaft verhält es sich anders: da der Staat und mit ihm die politische Ordnung der Wirtschaft systemisch vorausgeht, hat die freie Marktwirtschaft bereits ihre Spielregeln. Der Markt reguliert sich nämlich durch Angebot und Nachfrage von selbst. Hat es ein zu grosses Angebot, kriegen das Unternehmer, CEOs, Anleger und Arbeiter zu spüren. Infolgedessen muss sich ein jeder an die geringe Nachfrage anpassen. Ansonsten droht der Konkurs. Ist im umgekehrten Fall die Nachfrage gross, dann muss man auch dementsprechend mehr produzieren, ansonsten droht ebenfalls der Konkurs, da dann die Konkurrenz das Geschäft übernimmt. Die Unternehmen sind im freien Wettbewerb somit immer auf ihre Kunden angewiesen. Nimmt ein Unternehmen seine Kunden nicht ernst, muss es aufgelöst werden. Der Markt reguliert sich deshalb weitestgehend von selbst.

Wichtig ist dabei nur, dass der freie Wettbewerb gewährleistet bleibt und hierfür ist dann die Politik zuständig. Wiederum geht es auch hier um die Sicherung eines Grundrechts: nämlich das des freien Wettbewerbs. Und wiederum darf man das nicht mit einer Kontrolle des Wettbewerbausgangs gleichsetzen. Kontrolliert der Staat nämlich auf diese Weise den Wettbewerb, dann führt das zur Planwirtschaft. Der Staat kann und darf nämlich auch hier nur den Rahmen für den Wettbewerb festlegen. Er darf aber nicht den Ausgang des Wettbewerbs bestimmen.
Wiederum liegt die Kernkompetenz des Staates in der Sicherstellung von Grundrechten, nicht aber in direkten Eingriffen in die Wirtschaft.
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
TheLiberalist schrieb:
Wenn der Staat die Wirtschaft kontrollieren soll, dann erhält der Staat einfach zuviel Macht, als dass das Volk ihn noch kontrollieren kann.

Und im Kapitalismus haben die Konzerne und deren Lobbys einfach zuviel Macht, als dass das Volk sie noch kontrollieren könnte. Die Lobbys bestimmen ja jetzt schon die Politik der USA zu fast 100%, und das wird auch bei uns mehr werden, wenn wir nichts unternehmen!

Ich sage: Man muss einen Mittelweg finden!

TheLiberalist schrieb:
Der Staat muss aber nie auf die Regel von Angebot und Nachfrage achten. Folglich muss er auch nie darauf achten, welche Produkte das Volk fordert.

Unfug!

Natürlich muss der Staat darauf achten, was das Volk fordert! Schon allein, um Aufständen vorzubeugen.

Btw. im Idealfall ist der Staat das Volk!

TheLiberalist schrieb:
Normalerweise entsteht bei solchen Verhältnissen die Forderung nach einem Sozialstaat. Aber auch das bringt keine Verbesserung!

Klar, der Ultra-Kapitalismus bringt natürlich die große Verbesserung! :lol:

Besonders natürlich für die Reichen! :evil:
 

I3leach

Geheimer Meister
16. August 2002
337
@ TheLiberalist

Also sollte man den Staat auf eine reine Schlägertruppe für den reichen Mann umfunktionieren, oder wie? In welchem Land lebst du eigentlich? Wenn ich dich so sprechen höre denke ich an zwangsenteignungen, bist du betroffen? Falls ja können wir gerne eine Unterschriftenaktion starten oder deinem Abgeordneten schreiben!

Du schreibst das ein Unternehmen "das den Kunden nicht ernst nimmt aufgelöst werden sollte". Vom wem bitte schön? Von der Konkurenz? Sowas nennt man Fusion und dadurch sinkt die Auswahl auf dem Markt, was etwas sehr negatives ist, selbst nach deiner Argumentation! Nimmt ein Unternehmen wie Microsoft den Kunden ernst? Doch wohl kaum, ich könnte wetten das sie Fehler absichtlich einbauen, damit der Kontakt zum Kunden nicht abreist und dieser möglichst den Nachfolger kauft (die Updateunterstützung für XP soll angeblich nur bis 2005 anhalten, ich könnte schwören, dass nach dieser Zeit ein paar gravierende Fehler übrig bleiben die die meisten User veranlassen werden den Nachfolger zu kaufen, der dann das ende von allem sein wird wie wir es heute kennen!)

Der Staat bemüht sich ja zwaghaft Microsoft beizukommen, aber leider gelingt es den Microsoftanwälten immer mehr Zeit rauszuschinden. IBM soll es angelich gelungen sein ein ähnliches verfahren über 13 (!) Jahre hinweg hinauszuzögern, bis eigentlich keiner mehr wusste worum es ging und auch kein Interesse mehr fand. Stell dir vor der Staat würde garnichts unternehmen, dazu sage ich nur "gnade uns Gott!". Du sprichst vom "liberalisieren" und denkst vermutlich an das Land der "unbegrenzten Möglichkeiten", dann solltest du aber auch bedenken das es dort seit jeher zur Tradition gehört Unternehmen zu zerschlagen, wenn sie zu mächtig werden. Ich glaube Lincoln selbst hat dafür gesorgt das seinerzeit ein monopolistische Eisenbahnunternehmen zerschlagen wurde. 1984 wurde meines wissens nach AT&T zerschlagen, in mehrere konkurierende Töchter, nun aber ist Microsoft dran und glaubt scheinbar etwas ganz besonderes zu sein. Um es in 3 Worten zu sagen, Monopole sind scheiße (!), genau das sind aber die Folgen wenn man es dem Markt überlässt sich selbst zu regulieren!

Lass also deine vorgefertigten Ansichten, Meinungen und Reden stecken und fang lieber an ein bisschen zu denken! Es kommt mir fast so vor als würdest du per Copy&Paste Wahlreden hier reinposten. Deswegen ist das auch das letzte was ich zu diesem Theme schreibe, es sei den du gehst konkret auf eine Diskusion ein.
 

Technoir

Meister vom Königlichen Gewölbe
29. April 2002
1.452
@Tarvoc
Auch in einer Anarchie gibt es eine Ordnung. Nur kommt die nicht von aussen zu den Menschen, sondern aus den Menschen heraus.

Öhm wiederspricht sich das nicht?
Wir leben schliesslich nach den sozialen und wirtschaftlichen Regeln, die wir uns selber auferlegt haben.
denn so leben wir eben WEIL wir uns selber reflektieren können. (neben einigen Tierarten, aber wir liegen sicher weit vorn auf Platz1 :) )

ABER MACHEN WIR WAS DRAUS?

Keiner zwingt uns, teuere eigentlich überflüssige Luxusgüter und Dienstleistungen zu kaufen.
Wer zum Geier braucht denn 200PS und mehr unterm Arsch? mit allem Schnickschnack an Xtras?

An unendlicher Raffgier sind schon andere Länder/Reiche/Völker über den Jordan gegangen.

Das Problem an dem wir -"Die erste Welt"- kranken ist unser Überfluss an allem.
Wir sind satt.
Wissen nicht mehr wohin mit uns.
Wundern uns darüber dass wir Arbeitslos sind, während wir lieber Roboter und Computer für uns arbeiten lassen. Alles muss schneller, besser, preiswerter Werden.
 

TheLiberalist

Geheimer Meister
5. November 2002
130
@Bleach:

Du verstehst das falsch, wenn ich sage "Recht und Gesetz", dann meine ich das auch so! Die Polizei darf im Liberalismus nicht zur Schlägertruppe verkommen; sie muss die Einhaltung von Recht und Gesetz garantieren. Mit einer Schlägertruppe hat dies rein gar nichts zu tun.
Zudem denke ich beim Liberalisieren gerade nicht an Amerika, denn dieses Land wird von Republikanern beherrscht (siehe jüngste Kongress-Wahlen). Die Börse ist in Amerika zum Grossteil verstaatlicht, Zentralbank und Wertpapierhandel unterliegen ebenfalls zum Teil der Kontrolle des Staates. In Amerika herrschen strikte Import-/Exportregulierungen. Zudem sind Staatsbeamte in Amerika schon der - übrigens -republikanischen Verfassung nahezu geheiligt und unverletzlich. Amerika hat folglich mit Liberalismus kaum zu tun - aber als Verschwörungstheoretiker solltest Du das doch sowieso schon längst wissen :wink:

Ich denke, Du verstehst mich völlig falsch, weil Dul meine Texte einfach nicht richtig liest. Um eine korrekte Interpretation scheinst Du Dich ebenfalls kaum zu bemühen.
Weshalb so wenig Verständnis für andere Weltbilder? Bist Du etwa auch Republikaner oder hast Du wohl etwa selbst schon Vorurteile gefasst?

Das wäre zu schade, denn damit führst Du Dich ja selbst ad absurdum.
Wenn Du nämlich meinst ich soll meine
"vorgefertigten Ansichten und Meinungen stecken lassen",
d ann kann ich das gleiche wohl auch von Dir verlangen oder etwa nicht?
Schliesslich leben wir in einem demokratischen Land, wo niemand besser gestellt ist als andere; nicht einmal, wenn er sich selbst "Bleach" nennt.
 

I3leach

Geheimer Meister
16. August 2002
337
Hm, also die USA, die Jahrzehntelang gegen den Kommunismus gekämpft haben, dessen ziel bekanntlich die verstaatlichung ist, knechten also ihren kapitalistischen markt!

Widerspricht sich das nicht irgend wie? Was ich in deiner Idee erkenne ist lediglich eine noch extremere (und das nicht im postivem sinne) des amerikansichen Systems. Jeder kann für seine Produkte soviel verlangen wieviel er will, soweit so gut. Will aber derjenige immer weiter expandieren bis der Mark leer gefegt ist, wäre das richtig? Oder sollte man ihm einheit gebieten? Alles was ich möchte ist eine Antwort auf diese Frage! Wer achtet darauf das die Arbeiter gut behandelt werden, dass sie z.b nicht stehts ein paar Wochen vor ihre Rente entlassen werden, damit man ihnen keine Rente zahlen muss? Der CEO, die Gattung Mensch die die "edelste von uns allen" sein soll?

Was du willst ist doch eine "liberalisierung der Wirtschaft". Was republikaner machen mag falsch sein, es ist in meinen Augen aber noch lange nicht so falsch wie das was du vorschlägst!

Das Ziel ist nicht das es der Wirtschaft gut geht, das Ziel ist das es den Menschen gut geht! Die Wirtschaft ist nur ein Mittel zum zweck! Die Wirtschaft wird aber nicht darauf achten das es den Menschen gut geht, den geht es ihr gut schert sich sich einen Dreck um den rest, dazu braucht es eine andere, möglichst demokratische Instanz.
 

TheLiberalist

Geheimer Meister
5. November 2002
130
@Bleach:

Hm, also die USA, die Jahrzehntelang gegen den Kommunismus gekämpft haben, dessen ziel bekanntlich die verstaatlichung ist, knechten also ihren kapitalistischen markt! Widerspricht sich das nicht irgend wie?
Eben nicht: Im Kalten Krieg ging es kaum um den Kampf zweier Systeme; es ging in Wirklichkeit nur um Macht und Einfluss. Was man allerdings auch erst im Nachhinein festgestellt hat.

Ich weiss nicht, ob Du den kalten Krieg noch miterlebt hast; während dieser Zeit nämlich hatte man wirklich Angst vor dem bösen Russland. Nicht etwa, weil es kommunistisch war, sondern weil dort "böse" Menschen lebten. Der Machtkampf der Vereinigten Staaten mit der Sowjetunion war kein Kampf der besseren Argumente; es war vielmehr ein tatsächliches Wettrüsten mit realer Kriegsgefahr.
Ein wirkliches Hinterfragen der beiden Systeme Republikanismus und Sozialismus - und deren Ähnlichkeiten - hat es damals nie wirklich gegeben.
Erst mit dem Fall der Mauer hat man dann festgestellt, wie ähnlich sich beide Systeme doch sind. Ich habe jedenfalls immer noch die Bilder vor Augen, als Hunderte von Menschen über die Mauer geklettert sind und es auf einmal hiess, dass die Russen jetzt unsere Freunde seien. Für viele war das ein entscheidender Wendepunkt in ihrer bisherigen Weltanschauung.

Die Feststellung, dass auch wir im Westen noch immer unter der Verstaatlichung leiden, wurde erst in den 90er Jahren gemacht, als man nach dem Mauerfall die Ähnlichkeit zwischen Ost und West entdeckte. Erst da wurden die schädlichen Folgen der Verstaatlichung entdeckt. Bis anhin hatte man Verstaatlichung nämlich wirklich eher als etwas Gutes angesehen: Die Sowjetunion galt als sehr mächtig. Auf beiden Seiten hat man peinlich genau darauf geachtet, dass der Staat die Kontrolle über die Wirtschaft behält - das gilt auch für die Bundesrepublik. Erst der Mauerfall hat die negativen Folgen der staatlichen Kontrolle den Menschen eindrücklich vor Augen geführt.

Damals entstand die Forderung nach mehr Privatisierung, da man die negativen Folgen der Verstaatlichung nun direkt am Beispiel Russlands vor sich hatte. Man entdeckte, dass der Konsument über die Wirtschaft und damit über das Wohlergehen eines Landes entscheiden muss, wenn man eine gemeinsame Zukunft in Freiheit und Demokratie haben will. Menschen müssen die Wirtschaft führen, nicht eine bürokratische Zentralverwaltung. Der Konsument soll über die Wirtschaft bestimmen; nicht die Wirtschaft über den Konsumenten - so das neue Paradigma der Weltwirtschaft.

Dieses System des Liberalismus, die New Economy hatte sich innert kürzester Zeit bewährt: die Gewinne schossen in die Höhe, neue Firmen entstanden, der Wohlstand machte sich überall in den westlichen Ländern breit.

Erst mit der Ära Bush jr. kam es zum Zusammenbruch: Die Republikaner übernahmen die Präsidentschaft und hatten innert wenigen Monaten die US-Wirtschaft zerstört. Am 11. September kam es ohne offizielle Vorwarnung zu einem Terroranschlag, der einen Milliardenschaden verursachte. Die Börse reagierte nervös auf den bevorstehenden Krieg gegen den Terror. Kurseinbrüche waren die Folge. In solch heiklen Phasen empfiehlt es sich normalerweise die Risiken zu mindern, indem man in Fonds oder in langfristige Wertpapiere investiert. Diese langfristigen Wertpapiere, die sog. 10year und 25year Bonds unterliegen in der USA jedoch der staatlichen Kontrolle. Die Regierung Bush hatte sofort nach den Terroranschlägen jegliche Transaktionen mit langfristigen Wertpapieren untersagt. Wall Street reagierte empört über diesen Entscheid, aber letztlich konnte der darauffolgende Aktienrückgang nicht verhindert werden. Alle handelbaren Wertpapiere verloren an Wert; es brach eine allgemeine Börsenpanik aus, die die Wirtschaftskonjunktur um fünf Jahre zurückwarf. Die Konsumlust der Bürger verminderte sich aufgrund der Medienberichterstattung über die Terroranschläge und den Börsenrückgang, es entstand eine Kettenreaktion, die die Wirtschaft in den Boden trieb. Durch den Entscheid der Republikaner wurde die gesamte Weltwirtschaft in die Rezession getrieben. Der Staat - in diesem Fall George W. Bush jr. - hatte die Wirtschaft erfolgreich in die Knie gezwungen.

Die Republikaner hatten all das, was der Liberalismus der 90er, die New Economy sich erarbeitet hatte vernichtet und zu Tode getrieben.

Mittlerweile gibt es zwar wieder Gegenbewegungen gegen den Republikanismus und gegen Bush, allerdings machen diese den Fehler, dass sie dem Liberalismus die Schuld an der heutigen Misere geben und noch immer den überholten sozialistischen Grundsätzen zugeneigt sind. Der Fehler dier Globalisierungsgegner besteht nicht darin, dass der Republikanismus bekämpft wird; der Fehler besteht darin, dass der Republikanismus auf dem falschen Wege bekämpft wird.
Und dieser falsche Weg ist der Rückschritt in den Sozialismus.
Z. B. scheint den Globalisierungsgegnern immer noch entgangen zu sein, dass ihre Finanzierer doch gerade aus verhassten Freimaurerkreisen stammen. Globalisierungsgegner sind so gegen die freie Wirtschaft, dass ihnen wohl entgangen ist, wer die Gegner der freien Wirtschaft finanziert.

Wer weiss denn, dass die Rothschilds traditionell den Sozialismus unterstützen? Oder kennt jemand die neuesten Aussagen von George Soros? Der tritt für die Verstaatlichung der Börse ein! Weiss jemand, dass der Staat Israel nach sozialistischem Vorbild, durch planwirtschaftlich geführte Kommunen (Kibuzzim) geführt wird? Eben nicht. Und genau da wird es gefährlich. Denn dann werden grosse Menschenmengen auf öffentlichen Plätzen gesammelt, um mit Gewalt gegen diejenigen vorzugehen, die für Recht und Ordnung sorgen. Dann wird mit Propaganda und Flugblättern die Jugend zur Gewaltbereitschaft erzogen. Dann wird eine Massenbewegung ausgelöst, die ihrem Führer absoluten Gehorsam leistet. Dann wird nichts mehr hinterfragt und keine Meinungen mehr gültig gelassen. Dann ist Freiheit und Demokratie, Recht und Ordnung ein für allemal tot - totgestampft mit den schmutzigen Stiefeln der neuen sozialistischen Bewegung.

Es geht nicht, der Sozialismus ist einfach der falsche Weg, um für Freiheit und Demokratie zu kämpfen. Die Grundlage der Demokratie ist und bleibt nicht der Sozialismus, nicht der Republikanismus, sondern einzig und allein die freie Marktwirtschaft.
 

Der Nager

Geheimer Meister
21. August 2002
438
Meine Rede, Liberalist, meine Rede!

Leider hängt das Schild "liberal" oft genug da dran, wo es nicht hingehört. Wo immer über Neoliberale Geschwüre geredet wird, liegt meist eine Verfilzung von Staat und Wirtschaft vor.

Ist auch schön einfach, wenn durch gezielten Lobbyismus politische Entscheidungen gelenkt werden. Ist ja auch schön einfach, wenn man nur ein Politiker in die DomRep kacheln muss und eine so erkaufte Entscheidung für Millionen von Bürgern Verbindlichkeiten mit sich bringt. Ist ja auch schön einfach, wenn man Subventionen bekommt und die Konkurrenz den Bach runter geht. Ist ja auch schön einfach, wenn bei der Arbeitsplatzkeule einem Politiker der Arsch wegen der Wiederwahl auf Grundeis geht. Ist auch schön einfach, wenn man einen Staat hat, der mich auf dem Internationalen Markt vor der Konkurrenz aus dem Ausland schützt. Und so weiter...

Bei so ziemlich jedem größeren Skandal hatte der Staat seine Finger direkt oder indirekt im Spiel. Beispiele:

BSE ??? Hat der Staat etwa Tiermehl verfüttert ? Nee, sicher nicht. Allerdings wird bei subventioniertem Billigfleisch mehr gefuttert, weils billig ist. Nachfrage steigt, dadurch Massentierhaltung, wird ja subventioniert. Hätte der Verbraucher die Entscheidung, würde er wohl liebr das Fleisch vom Biobauern verputzen. Da nun aber der Fleischkonsum durch das Billigzeug auf einem hohen Level liegt, an das sich alle gewöhnt haben, kann sich keiner das Biofleisch leisten, ohne das Konsumlevel zu senken. Also frisst man weiter Scheisse, weil man's gewohnt ist. Das ist dann Kionsummusterprägung durch künstlichen Preis.

Pharma? Mein Lieblingsthema, die Pharmalobby... Auf einmal ist Kava-Kava aufgrund zeifelhafter Gutachten leberschädigend und wird vom Gesundheitsministerium verboten. Sicherheitshalber gibt dann das GEsundheitsministerium noch per Radio noch die Empfehlung raus, auch auf ausländischen Internetseiten das Zeug besser nicht zu bestellen. Das ist Konsummusterprägung durch Verbote und Propaganda.

BMW will Sonderkonditionen, wenn sie in Thüringen ein Werk eröffnen, weils im Ausand ja so billig ist? Kein Wunder, bei den Lohnnebenkosten hierzulande; und das schlimme ist, dass es für die nicht mal ne Gegenleistung gibt.


Böse US-Firmen beuten südamerikanische Länder aus? Ja, dank hilfe der US-Regierung kein Problem. Da haben dann die Leute auch andere Probleme, als sich über ihre Konsummuster gedanken zu machen.

ÜberGegenbeispiele freue ich mich gern.
 

I3leach

Geheimer Meister
16. August 2002
337
Einfach ausgedrückt:

Beim Kommunismus wird einem alles weggenommen, der Staat bestimmt was, wo, wieviel, zu welchem Preis etc. gebaut wird.

Beim (reinen) Kapitalismus ist es genau andersherum, jeder bestimmt was er machen will!

Der kapitalistische Westen hat das meiste was kommunistisch war praktisch "assimiliert".

Sind wir uns in diesem Punkt einig?

Ihr sprecht vom "Lobbyismus", der ist nötig um Regierungen das tun zu lassen was Unternehmer wollen, meint ihr allen ernstes, dass es besser wäre, wenn Unternehmen niemanden bestechen müssten um diese entscheidungen zu erreichen? Mit anderen Worten, gießen wir einfach noch mehr Benzin (liberalismus) in das Feuer (soziale Probleme) das wir eigentlich löschen wollen. Mit einer halbwegs brauchbaren Regierung bleibt wenigstens die Chance das ihre vorhaben gestoppt werden, wenn dazu ein Grund besteht. Glaubt ihr die Staaten die von den USA ausgebeutet werden besser dran wären wenn amerikanische Firmen das tun würden was sie wollen? Eine Regierung ist meiner meinung nach dazu da die dreckigsten Ideen die in so manchem Hirn spuken zu bremsen. Denn wenn man wirklich alles liberalisiert, wer kann sich da noch Schule für seine Kinder leisten, sauberes Wasser und wer weiß noch was, was wir als selbstverständlich betrachten. Das was ihr meint ist der Teil der Globalisierung der selbige in verruf bringt!

Und das mit der New Economy meinst du doch nicht im ernst oder? Da haben sich Idioten (ein anderer Begriff fällt mir echt nicht ein) breit schlagen lassen in etwas zu investieren von dem sie keine ahnung hatten. Sie sahen Aktien steigen, es fanden sich immer mehr Einfallspinsel die mitinvestierten und das ganze musste so enden wie es endete. Man kann ein Kartenhaus nicht endlos weiterbauen, irgend wann gehen einem die Karten aus und man muss Karten von unten nehmen um weiterbauen zu können, wie das endet hat man ja gesehen. Falls das dein Musterbeispiel für funktionierenden liberalismus ist, dann behalt ihn lieber für dich, ansonsten könnten dir die Einfallspinsel von damals glauben und denken das alle anderen schuld waren und nicht ihre eigene unzulänglichkeit.
 

Technoir

Meister vom Königlichen Gewölbe
29. April 2002
1.452
Habe grade auf NTV gesehen, dass nun wohl auch MAN 2-3 Werke dichtmachen muss...wieder ne Firma im Eimer :(

Ich schmeiss jetzt mal anhand von diesem obigen Beispiel unter vielen ne These in den Raum:

MAN baut z.B. mal keine LuxusLKW sondern auch ein ganz simples, funktionales und stabiles Modell das wenig kostet.
Sowas kann man bestens in 2. und 3Länder exportieren und bei MAN hätten zumindest einige Leute ihren Job noch.

Wenn man dieses MOdell mal auf all jene Industriezweige ausbreitet, die etwas für eine positive Entwicklung in Ländern wie z.B. Afghanistan produzieren können, frag ich mich:

Könnte das bei der Lösung einiger Probleme helfen?
Wir Deutschen haben doch schliesslich traditionell gute Beziehungen nach Kabul
 

Der Nager

Geheimer Meister
21. August 2002
438
Mh, irgendwie verstehe ich den Zusammenhang zum Thema da nicht ganz. Prinzipiell geht es um wirtschaftliche Liberalisierung vs. soziale Gerechtigkeit. Das Ändern der Produktpalette hingegen hat weder mit dem einen noch dem andern zu tun sondern lediglich mit der Situation des Marktes. Oder hab ich was falsch verstanden ?
 

sboyli

Großmeister
10. April 2002
87
@ astraton2001 von seite1

was soll ich noch dazu sagen als hät ich es geschrieben und ich hoffe die kapieren es noch bevor es zu spät ist und es unter den Brücken zu eng wird
 

TheLiberalist

Geheimer Meister
5. November 2002
130
@bleach:

Nun, wenn Du meinst, dass der Staat alleine für alle Sozialleistungen aufkommen sollte und dass dadurch alles besser wird dann irrst Du Dich. Wenn der Staat immer grosse Investitionen tätigen muss, z. B. Arbeitslosenversicherungen, Renten, Krankenkassen etc. dann kostet das den Steuerzahler - und davon sind dann alle betroffen - schon ohnehin viel Geld. Muss der Staat aber auch noch in die Wirtschaft eingreifen, dann wird's erst so richtig kostspielig-. Im Gegensatz zu den Unternehmern fehlt dem Staat nämlich die Konsumentennähe - der Staat muss nur alle paar Jahre auf sein Image achten. Der Staat muss nicht dauernd auf Markt- und Preisschwankungen eingehen. Der Staat hat zudem (glücklicherweise) nicht die Möglichkeit alle Bürgerinnen und Bürger eines Landes zu kontrollieren, da ihm hierfür die nötige Übersicht fehlt. Nur die Unternehmen, insbesondere die kleinen und mittleren, sind noch imstande, das, was auf dem Markt gerade gefragt ist, zu sehen. Dadurch können sie auf neue Marktsituationen angemessen reagieren, während das beim Staat nicht der Fall ist. Dieser wirkt fast immer repressiv, da die Regierungsbeamten - gerade in Deutschland - nun einmal nicht gerade viel Volksnähe an den Tag legen. Wenn der Staat aber keine Nähe zum Volk, also den Konsumenten hat, dann kann er den Markt auch nicht so gut beurteilen wie die Unternehmen. Eine Fehleinschätzung des Marktes kann aber geradezu verheerende Konsequenzen haben. Wenn der Staat aber in die Wirtschaft eingreift, aber zugleich den Markt nicht richtig einschätzt, dann kann er mitunter einiges zerstören. Zum Beispiel subventioniert er dann Unternehmenszweige, die einfach nicht mehr gefragt sind oder aber er wird repressiv tätig und bildet Lobbys, was für den Konsumenten und Steuerzahler letztlich doppelt so schwer zu ertragen ist. Die Folgen sind dann entweder staatliche Repressionen oder aber Boykotteseitens der Bürger und Gewinneinbussen bei den Unternehmern.
Wenn aber letzteres der Fall ist, wird der Staat zu viel Geld ausgeben und immer weniger Geld einnehmen. Er wird sich verschulden und immer noch mehr Schulden machen, bis er schliesslich gerade dazu unfähig wird, wofür Du, Bleach, ihn verantwortlich machst: der Staat kann dann den Sozialapparat nicht mehr bezahlen. Dann gibt es keine Schulen, keine Krankenhäuser und keine Spitäler mehr. Schuld daran ist dann aber nicht der Liberalismus, sondernder Staat.

Wenn man folglich soziale Hilfsleistungen einführen will, dann sollte man für die Trennung von Wirtschaft und Staat und dann sollte man auch für den Liberalismus sein, denn nur dieser garantiert letztlich, dass der Staat der Verschuldung aus dem Weg geht. Nur ein gewinnbringend geführter Staatshaushalt kann Schulen, Krankenhäuser, Spitäler und Armenhäuser finanzieren. Ein Subventionsstaat kann das nicht.
 

I3leach

Geheimer Meister
16. August 2002
337
Es kommt mir so vor als würden wir schon die ganze Zeit aneinander vorbei reden. Ich habe nie etwas davon gesagt das Unternehmen "verstaatlicht" werden sollen. Aber es kommt mir so vor als würdest du genau darauf hinaus wollen, wenn ich mir deinen letzten Beitrag durchlese. Ich sprach lediglichl davon, dass der Staat regulierend eingreifen sollte, wenn dies nötig ist. Er sollte in erster linie Monopole verhindern, deine absolut freie Marktwirtschaft schließt aber genau das aus, oder habe ich da etwas missverstanden?

Subventionen kann man sehen wie man will, aber was würde aus den Kohlekumpel werden, wenn man quasie über nacht die subventionen abstellen würde? Manche davon sind schlicht und ergreifend zu alt um von vorne anzufangen. Das man den Kohlebergbau langsam entschlummern lässt ist, meiner meinung nach, genau das richtige, den bei einer "harten" Reaktion wären all diese Menschen und ihre Familien (!) Sozialfälle. Also lässt man es lieber vor sich hindümplen und gibt den Menschen eine Chance sich darauf einzustellen. Das kostet etwas, aber wieviel würde es kosten wenn diese Menschen überhaupt nichts mehr tun würden und einfach nur Geld beziehen würden?

Hier nochmal meine Grundidee:

Unternehmen kann tun was es will. Unternehmen fusioniert und fusioniert und lässt sich nicht im Traum einfallen damit aufzuhören. Ein Monopol entsteht. Schlecht für alle, weil es keine Auswahl mehr gibt!

Unternehmen wächst und gedeiht. Unternehmen fusioniert. Staat greift an, sobald ein Monopol entstehen kann. Für alle gut, weil so konkurenz besteht und konkurenz belebt das Geschäft!

Und nun eine Frage, wäre ein Unternehmen das ein Monopol hat nicht schon fast mit eine faschistoiden Staat gleichzusetzen? Genau das wäre die Folge von uneingeschränkt liberalisirten Märkten.

Die liberalisierung hat gutes getan, dass will ich garnicht abstreiten, sie gestaltet die Wirtschaft flexibler. Aber wie sollen sich beispielsweise deutsche Autohersteller gegen den französischen PSA Konzern zur wehr setzen? Er kann seine Geschäfte koordinieren und sich so Vorteile herausarbeiten. Sie müssten sich auch zusammenschließen, dass wiederrum würde die Auswahl auf dem Markt negativ beeinflussen.
 

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