Ein_Liberaler
Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
- 14. September 2003
- 4.926
Warum nicht? Aus rein persönlichen Erwägungen, oder prinzipiell wegen der Höhe der Summe? Bist Du der Meinung, daß etwas dagegen unternommen werden sollte?
Bei mir: Die Höhe der Summe. Und das hat nix mit Neid zu tun. Der hört irgendwo bei 100 Mio. auf. Aber wenn ein einzelnes Individuum mit einer Finanzmacht von mehreren Milliarden ausgestattet ist, dann habe ich grosse Bedenken, ob derjenige damit klarkommt. Klar, man kann wie Bill und Melinda auch durchaus viel gutes bewirken, indem man eine Stiftung ins Leben ruft und dort die Milliarden werkeln lässt. Und aus steuerrechtlichen Gründen hat jeder Milliardär eine Stiftung, er wär ja auch zu blöd...Ein_Liberaler schrieb:Warum nicht? Aus rein persönlichen Erwägungen, oder prinzipiell wegen der Höhe der Summe?
Ich glaube trotzdem, dass es problematisch ist, wenn einzelne Menschen mehr Spielgeld zur Verfügung haben, als ganze Volkswirtschaften!
Weihnachtsmann schrieb:Aus einem Türken,einem Schwarzafrikaner,einem Polen oder einem Pakistaner kann ich keinen Deutschen machen,auch hochbezahlte Medienfachleute werden dies nicht schaffen.
ich bin zwar schon auch ein verfechter des nationalstaats mit der grundlage einer gemeinsamen sprache (an der gemeinsamen kultur scheitert's aber auch sehr oft schon - in D ist's ja noch einigermaßen homogen, woanders kann's krass unterschiedlich sein). man muss sich schon fragen: was ist der kern einer nation? ist es die sprache? dann müssten nationalstaaten wie spanien separiert werden. die katalanen ziehen ihr ding durch, die basken sowieso, die galizier sind sowohl kulturell, sprachlich als auch vom temperament her komplett unterschiedlich zu den andalusiern. für mich ist ein nationalstaat in erster linie verwaltungseinheit als spitze der subsidiaritätskette, dann bietet er eine art schutz, heimat, verbundenheitsgefühl, eine familie. insofern ist für mich fast mit am wichtigsten: kann ich mich mit dem gebilde "nationalstaat", dem ich angehöre, identifizieren? währungsgeplänkel kommt daher für mich ganz am schluss. die verwaltungseinheit staat lässt sich meines erachtens mit einer einheitswährung sogar besser führen. das ist nicht maßgeblich zur identitätsbildung wie ich meine. fehlt dir das "D" beim begriff "Euro"?Für eine Nation ist nur das gut, was aus ihrem eigenen Kern und ihrem eigenen allgemeinen Bedürfnis hervorgeht, ohne Nachäffung einer anderen.
wie weit muss ich in der vergangenheit zurückgehen? gründung des hl. röm. reichs? oder bis zur teilung des frankenreichs? oder bis zur völkerwanderung? die ursprünge meines "volks", den schwaben, liegen meines wissen nach irgendwo im ostsee-raum. ehrlich gesagt habe ich schwierigkeiten, da noch was zu "ehren". das ist für mich nicht sonderlich greifbar. ich habe meine mitmenschen zu ehren und zwar in form von respekt. die vergangenheit ehre ich damit, dass ich aus ihr lerne. ehre in form von stolz ist meine sache nicht, denn genau so wie man auf etwas stolz sein kann wird man begebenheiten finden, für die man sich schämen muss. und damit meine ich nicht mal das vergangene jahrhundert.Ein Volk, das seine Vergangenheit nicht ehrt, hat keine Zukunft.Johann Wolfgang von Goethe
1749-1832
da hast du dir ja die herausragenden aussagen kants und goethes rausgesucht. haben halt grade gepasst, was? was meinte kant mit "nationalcharakter"? was sind die eigenheiten des "nationalgeistes"? ist es letztendlich doch nur die sprache, die übrigbleibt?Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheiten ihres Geistes und ihre Sprache nimmt.Immanuel Kant
1724-1804
Und wer entscheidet, welches "Bedürfnis [...] im tiefen Kern der eigenen Nation wurzelt"? Der Meinungsforscher? Der Nationalist? Der Politiker? Die Volksversammlung?Für eine Nation ist nur das gut, was aus ihrem eigenen Kern und ihrem eigenen allgemeinen Bedürfnis hervorgeht, ohne Nachäffung einer anderen. Alle Versuche, irgend eine ausländische Neuerung einzuführen, wozu das Bedürfnis nicht im tiefen Kern der eigenen Nation wurzelt, sind daher töricht.
Tja, wäre interessant, wie Kant das in der Zeit globaler Informationsnetzwerke gesehen hätte. Was schlagen denn die Herren Zeitgenossen heute vor? Fernsehen und Internet abschalten, damit keiner mehr in Versuchung kommt sich englische Lehnwörter anzueignen oder gar am Ende "Negermusik" statt Marianne und Michael zu hören?Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheiten ihres Geistes und ihre Sprache nimmt.Immanuel Kant
1724-1804
Ein_Liberaler schrieb:Warum nicht? Aus rein persönlichen Erwägungen, oder prinzipiell wegen der Höhe der Summe? Bist Du der Meinung, daß etwas dagegen unternommen werden sollte?
agentP schrieb:Ich würde wirklich gerne mal erleben, daß irgendwer solchen Mumpitz mit konkretem Inhalt füllt.
Es darf nicht sein, das der Deutsche zum Fremden im eigenen Land wird,
1910 betrug der Anteil der Ausländer in Deutschland 6,5 Millionen bei einer Gesamtbevölkerung von 65 Millionen - also ziemlich genau 10 Prozent! Heute leben 7,32 Millionen Migranten in Deutschland, das sind dagegen nur 8,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.
1910 betrug der Anteil der Ausländer in Deutschland 6,5 Millionen bei einer Gesamtbevölkerung von 65 Millionen - also ziemlich genau 10 Prozent! Heute leben 7,32 Millionen Migranten in Deutschland, das sind dagegen nur 8,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.
verfechter? sagen wir mal so: ich komme mit der situation selbstbewusst klar. dafür kämpfen tu ich nicht unbedingt.Weihnachtsmann schrieb:es mag sein, daß Du ein Verfechter von Multikulti bist.
noch ist es nicht soweit. lustigerweise muss ich regelmäßig an wahlen feststellen, dass gerade diejenigen gemeinden in unserer gegend am häufigsten rechts wählen, die den niedrigsten ausländeranteil in der bevölkerung haben. irgendwie paradox.Weihnachtsmann schrieb:Es darf nicht sein, das der Deutsche zum Fremden im eigenen Land wird.
nun ja, damit wirst du leben müssen, dass der staat schon eine art verwaltungseinheit darstellt, schon immer dargestellt hat. ich habe nicht davon gesprochen, die volle souveränität aufgeben zu wollen. mir ist es durchaus auch zuwider, was in der EU passiert. ich bin kein fan davon, hab mich sogar aufrichtig gefreut, als die franzosen und die niederländer die EU-verfassung kippten. ich will mich auch nicht von brüssel aus regieren lassen. da hat berlin schon genug damit zu tun, bescheid zu wissen, was im südschwarzwald zu laufen hat. das ist aber eine frage der verwaltungstechnischen umsetzung.Weihnachtsmann schrieb:Die Aufgabe einer nationalen Währung bedeutet auch die Aufgabe eines Teils der staatlichen Souveränität. Ich bin nicht deiner Meinung ,das es sich bei einem Nationalstaat nur um eine Verwaltungseinheit handelt.
wer hat die deutsche sprache als mumpitz bezeichnet? hast wohl was falsch verstanden. im übrigen verzichte auch auf diese art von patriotismus, wie ihn die amis vorleben, mit hymne vorträllern und fahnen schwenken.Die eigene Sprache als Mumpitz zu bezeichnen zeugt auch nicht von einem allzu hohen patriotischen Niveau.
das hat niemand gefordert. ich habe, so meine ich, sogar ausgedrückt, dass die sprache ein identität stiftentes element ist, wenn nicht sogar das wichtigste.aber muß ich deswegen meine deutsche Sprache aufgeben?
es sind wohl nicht nur die sorben. ich meine, zumindest die dänen in schleswig-holstein haben auch einen besonderen status.Bei der in D lebenden Minderheit der Sorben werden Volkstum und Sprache gefördert, damit dieses Volk uns als Vorzeigeobjekt für unsere deutsche Toleranz erhalten bleibt.
(immer locker bleiben ...)Nur die eigene Identität geben wir auf. Ich höre schon den Iman von der Kuppel rufen :
Mein alter Professor ander Hochschule für Ökonomie hat uns immer gesagt: Glaube keiner Statistik,es sei denn Du hast sie selbst gefälscht!! Aber es freut mich,das es noch so viele optimistisch denkende Menschen, hier in Deutschland gibt. Unter Ausländer importieren meine ich das es,sehr lange Zeit diesen Menschen sehr einfach gemacht wurde, ein Aufenthaltsrecht in D zu erlangen. Dies hat sich geändert. Das auf dem polnischen Flohmarkt gekaufte Bild eines Wehrmachts- angehörigen und die Behauptung,dies ist unser Großvater reicht heute nicht mehr aus um als Spätaussiedler anerkannt zu werden. Die Siebenbürger Schwaben sind schon fast alle in D und aus Kasachstan werden auch nicht mehr all zu viele kommen. Es gibt heute Schulen in Deutschland wo der Ausländeranteil bei 80% liegt. Deutsche Eltern denen die finanziellen Möglichkeiten nicht versagt sind, fahren ihre Sprößlinge kilometerweit in andere Schulen. Warum? Liegt es an Ausländerfeindlichkeit oder vielleicht weil das Niveau einer solchen Schule den Bach hinuntersaust und damit die Zukunft der eigenen Kinder erschwert wird? 8,9% Ausländeranteil ? in Frankfurt/M? in Offenbach? in Hamburg? Deutschtümelei ,weil ich meine persönliche Meinung äußere? Darf man als Deutscher in einem deutschen Forum schon nicht mehr seine eigene Meinung vertreten? Ich verbiete doch auch niemandem seine Meinung zu äußern. Weihnachtsmännern für freie Meinungsäusserung so kurz, vor dem Fest der Nächstenliebe gelbe Karten zu geben ist nicht die feine englische Art. Ich protestiereWinston_Smith schrieb:Es darf nicht sein, das der Deutsche zum Fremden im eigenen Land wird,
Dazu einen kurzen Verweis auf folgende Webseite:
http://www.loester.net/fakten1.htm
1910 betrug der Anteil der Ausländer in Deutschland 6,5 Millionen bei einer Gesamtbevölkerung von 65 Millionen - also ziemlich genau 10 Prozent! Heute leben 7,32 Millionen Migranten in Deutschland, das sind dagegen nur 8,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Sind denn 8,9% schon zu viel?!
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