Dr. Rath´s Mittel gegen Krebs?

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Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
Hallo Artaxerxes,

wie gesagt, Pharmafirmen sind mit sicherheit nicht die Hüter der Heiligen Grals. Es stimmt, das die unis einen großen teil Grundlagenforschung betreiben. Doch die können sich das nur leisten, weil sie von den Firmen für die betreuung der Phase 2-3 Studien geld verdienen. Das was der Bund zahlt reicht hinten und vorne nicht.
ich hatte das alles auch nicht als Rechtfertigung für Pharmafirmen gedacht, sondern nur um zu zeigen, das diese ungleich viel mehr für patientensicherhiet tun, als das Herr Rath je tun wird. Der verzichtet auf Patientenstudien (siehe Puplikationsliste auf seiner Homepage). Herr Rath ist ein Monster. Er verspricht Heilung ohne Nebenwirkung (hört sich für mich wie essen ohne scheissen an) und verdient sich eine goldene Nase. meiner mewinung nach müsste der mann vor ein gericht und von dort direkt in den Knast.

Gruß Tino
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Tino,

natürlich teile ich Deine Meinung zu Dr. Rath, der ja nichts anderes tut als die Pharma-Mafia. Allerdings sehe ich das mit der Patientensicherheit nicht so optimistisch.

Denk nur mal an Contergan oder jetzt Lipobay - nicht zu vergessen das allseits beliebte Viagra. Da nimmt man - von Seiten der Pharma Multies - ernsthafte Schädigungen der Patienten einfach billigend in Kauf - nur für den schnöden Mammon. Und je länger der Beipackzettel, je weniger Ansprüche kann der Geschädigte durchsetzen - ist doch schon ganz schön clever.

Doch die schlimmste Geißel ist immer noch Cortison. Was die Langzeiteinnahme von Cortison verursacht ist schlimmer als 100 Jahre Koks reinpfeifen.

Apropos - gentechnisch könnte man heute schon die Bauchspeicheldrüse von Diabetespatienten zur geregelten Insulinproduktion verändern. Das rechnet sich aber nicht, weil der Verkauf von Insulin regelmäßigen Umsatz generiert, während bei einer Genbehandlung die Folgekosten wegfallen.
neinnein.gif


Gruß Artaxerxes
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
Servus Atarxerxes,

Contagan, Cortison, Lipobay, aktuel Vioxx ... Nur zur Information, die Welt dreht sich weiter und manchmal lehrnen wir auch aus Fehlern (hoffe ich).

1. Contagan: als das Medikament zugelassen wurde, waren noch keine Studien Zulassungsbedingungen. Und der Skandal (es war wirklich einer, weil die Firma einfach viel zu spät reagiert hat) hat unter anderem dafür gesorgt, das man versucht Medikamente durvch Studien sichgerer zu machen. Das Medikament erlebt übrigens heute wieder ein Comeback. Nicht weil man damit so geil Geld verdienen kann und dumme ungebildete Endverbraucher kollosal schädigen und damit noch mehr von Tabletten abhängig machen kann (sollte ich was vergessen haben teile es mir bitte mit), sondern, weil es sich bei Autoimmunerkrankungen und Lymphomen als wirksam erweist.

2. Cortison: Wurde in den 40ern entdeckt und zum ersten mal konnten Rheuma-Patienten schmerzfrei leben. Die Begeisterung wurde durch die Langzeiteffekte erheblich gemindert. Hier waren nicht die Pharmamonster schuld, sondern die Ärzte. Allerdings wusste es damals keiner. Und nach dem Motto von viel hilft viel (siehe Herr Rath) und der Unkenntnis von Langzeitwirkungen (wieso fällt mir schon wieder Herr Rath ein?) sind alle beteiligten aus den Wolken gefallen als die Nebenwirkungen sichtbar wurden. Übrigens, wenn dich eine Biene in den Hals sticht, wirst du über Cortison froh sein. Es gibt kein Medikament um Überreaktionen des immunsystems in den Griff zu bekommen.

3. Lipobay: Auch hier Langzeiteffekte bei ganz bestimmten Patienten. Da mussten ein paar tausend behandelt werden, bevor das Auffile.

4. Viagra: idem

5. Vioxx: idem

Wie würdest Du den Langzeitwirkungen bei 7,5 Patienten von 1000 Patienten, die jeden tag 25mg Vioxx einnehmen anders entdecken? Vielleicht hast Du ja neben globalen Anschuldigungen auch ein paar gute Ideen. Ich lerne gerne und wie gesagt, ich teile genauso gerne jede gerechtfertigte Kritik an der Pharma, aber ausser Anschuldigungen wären ein paar Hintergrundinfos doch ganz nett. Damit man weiss, worauf man antworten soll.



Gruß Tino
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo antimagnet,

antimagnet schrieb:
meine güte atarxerxes

da schreibst du:

Was die Langzeiteinnahme von Cortison verursacht ist schlimmer als 100 Jahre Koks reinpfeifen.

und zwei sätze später:

Apropos - gentechnisch könnte man heute schon die Bauchspeicheldrüse von Diabetespatienten zur geregelten Insulinproduktion verändern.

die langzeitfolgen hier sind dir wohl bekannt?

ja, denn auch hier sind Langzeitfolgen nicht abzusehen. Frag aber mal Diabetespatienten, welchen Weg sie lieber gehen würden. Wie Du aber sicher mitbekommen hast, wird das heutige Insulin auch gentechnisch gewonnen - wo also ist dann der Unterschied?

M. E. nur im Ertag für den Hersteller.

@ Tino,

Contagan...... (sollte ich was vergessen haben teile es mir bitte mit), sondern, weil es sich bei Autoimmunerkrankungen und Lymphomen als wirksam erweist.

Hast Du sich eigentlich schon mal gefragt, woher diese ganzen "Immunerkrankungen" kommen? Warum gibt es - heutzutage - Allergien, die man vor dreissig Jahren für einen Scherz gehalten hätte?
Es ist irrig anzunehmen, man könne alle Wehwehchen mit Pillen bekämpfen.

Cortison: Wurde in den 40ern entdeckt und zum ersten mal konnten Rheuma-Patienten schmerzfrei leben.

Hier sein die Frage erlaubt, warum dieses Präparat in ziemlich vielen Arzneimitteln - zumindestens anteilig enthalten ist. Ferner muss es einen doch verwundern, dass - seit der Entwicklung - nichts wesentlich neues auf den Markt gekommen ist. Wenn man - inzwischen - die Nebenwirkungen kennt, warum gibt es keine Neuentwicklung, die ungefährlicher ist?

Wie würdest Du den Langzeitwirkungen bei 7,5 Patienten von 1000 Patienten, die jeden tag 25mg Vioxx einnehmen anders entdecken? Vielleicht hast Du ja neben globalen Anschuldigungen auch ein paar gute Ideen. Ich lerne gerne und wie gesagt, ich teile genauso gerne jede gerechtfertigte Kritik an der Pharma, aber ausser Anschuldigungen wären ein paar Hintergrundinfos doch ganz nett. Damit man weiss, worauf man antworten soll.

Eingedenk der Tatsache, dass unser alter Prof. immer zu sagen pflegte: "Die Steigerung von Lüge ist Statistik!" sage ich mal so:"Warum müssen denn - im Vorfeld" tausende Tiere geopfert werden, wenn die Langzeitwirkungen unbekannt bleiben?" Aber statistisch gesehen, waren die Tierversuche ja erfolgreich, sonst wäre das Medikament nicht auf dem Markt.

Um also mal an den Kern der Sache heranzugehen eine Arztgeschichte aus der Chin-Dynatie, China. Es wurde seinerzeit angeordnet, dass der Patient erst dann den Arzt bezahlen muss, wenn er tatsächlich geheilt ist.

Würde man heute diese einfache - aber probate - Verodnung umsetzen, gäbe es weder Probleme mit den Gesundheitskosten - noch mit der Pharmaindustrie. Auch wären das wunderbare Zeiten für Hypochonder.

Aber Spaß beiseite, woran es uns krankt ist allen eine - den menschlichen Bedürfnissen - entsprechende, ausgewogene Ernährung. Leider sieht es aber so aus, dass (nanu wieder die Chemie?) Kunstdünger, Pestizide und Herbizide nicht gerade dazu beitragen, die Nahrungsmittel zu verbessern.

Während der Perestroika hat z. B. ein großer Pharmakonzern den Bauern in Osteuropa kostenlos Landmaschinen offeriert, allerdings nur, wenn Sie auch immer die werkseigenen Chemieprodukte abnehmen und über Jahre einsetzen! Sollte einen dies nicht zum Nachdenken anregen?

Gruß Artaxerxes
sorry1.gif
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
Hallo Artarxerxes

Hast Du sich eigentlich schon mal gefragt, woher diese ganzen "Immunerkrankungen" kommen? Warum gibt es - heutzutage - Allergien, die man vor dreissig Jahren für einen Scherz gehalten hätte?

Eine Allergie und eine Autoimmunerkrankung wie Rheuma sind zwei paar Schuh. Allergien sind eine Überreaktion auf fremde Allergene (Blühten etc.). Rheuma ist eine Reaktion des Immunsystems auf körpereigne Strukturen (Innenhaut der Gelenkkapsel).
Allergien nehmen tatsächlich zu, so weit man weiss liegt das aber an unserer Hygiene. Das Immunsystem im Kindesalter wird nicht mehr mit so vielen Allergenen konfrontiert und kann nicht mehr ordentlich reagieren. Rheuma gab es aber schon vor Urzeiten (Skelettfunde beweisen das).

Es ist irrig anzunehmen, man könne alle Wehwehchen mit Pillen bekämpfen.

Stimmt. Aber niemand hat je von Heilen gesprochen. Das was wir allgemein unter Heilung verstehen ist eher die Ausnahme: z.B. Beinbruch kann/muss aber nicht so verheilen, dass keine Folgen (Fehlstellung) zurückbleiben.
Es ist schwer zu akzeptieren, aber wir werden - und unser Körper auch - älter. Da kann es zu Komplikationen kommen, die zu lindern sind, oder wo man das Risiko früher zu sterben mindern kann. Dafür sind Medikamente.

Hier sein die Frage erlaubt, warum dieses Präparat in ziemlich vielen Arzneimitteln - zumindestens anteilig enthalten ist.

Welche??? Es gibt zwar viele Cortisonpräparate, aber wo ist den Cortison noch drin???

Ferner muss es einen doch verwundern, dass - seit der Entwicklung - nichts wesentlich neues auf den Markt gekommen ist.

Richtig, die faulen Säcke von Wissenschaftlern machen nie das was nötig ist. :D

Eingedenk der Tatsache, dass unser alter Prof. immer zu sagen pflegte: "Die Steigerung von Lüge ist Statistik!" sage ich mal so:"Warum müssen denn - im Vorfeld" tausende Tiere geopfert werden, wenn die Langzeitwirkungen unbekannt bleiben?" Aber statistisch gesehen, waren die Tierversuche ja erfolgreich, sonst wäre das Medikament nicht auf dem Markt.

Statistik hat mit Wahrheit nichts zu tun. Wenn ich z.B. notiere wieviel Regentage es pro Jahr gibt und das über ein paar Jahre hinweg, dann bekomme ich jedes Mal ungefähr gleichviel Regentage. Wenn ich jetzt den Durchschnitt bilde kann ich ungefähr sagen, wie groß das Risiko für Regen an einem Tag im Jahr ist.
Wie also damit Lügen? Es ist die Interpretation die so schwierig ist: Hab ich z.B. Kurzschauer auch zu Regen gerechnet? oder wäre es nicht besser nach Jahreszeiten zu unterteilen? Man kann mit Statistik tatsächlich viel verdecken, aber wenn du glaubst, das Ärzte nach einer Statistik den Sommer richen, dann täuschst du dich.

Um also mal an den Kern der Sache heranzugehen eine Arztgeschichte aus der Chin-Dynatie, China. Es wurde seinerzeit angeordnet, dass der Patient erst dann den Arzt bezahlen muss, wenn er tatsächlich geheilt ist.

Wenn man nun Sterbenskrank ist? Krebs z.B. oder ein schwerer Unfall? Es ist ja nicht nur die Árbeitszeit des Arztes, sondern auch die der Krankenschwerster zu bedenken, nebenbei Miete für die Räume, Verbrauchsmaterialien etc. Wie soll das ohne Geld funktionieren?

Während der Perestroika hat z. B. ein großer Pharmakonzern den Bauern in Osteuropa kostenlos Landmaschinen offeriert, allerdings nur, wenn Sie auch immer die werkseigenen Chemieprodukte abnehmen und über Jahre einsetzen! Sollte einen dies nicht zum Nachdenken anregen?

Welcher Konzern war das?

Gruß Tino
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Allergien nehmen tatsächlich zu, so weit man weiss liegt das aber an unserer Hygiene. Das Immunsystem im Kindesalter wird nicht mehr mit so vielen Allergenen konfrontiert und kann nicht mehr ordentlich reagieren. Rheuma gab es aber schon vor Urzeiten (Skelettfunde beweisen das).
Aber insgesamt nehmen Autoimmunerkrankungen auch zu.
Das läßt sich einerseits teilweise durch die gestiegene Lebenerwartung erklären, aber andereseits auch wieder nicht. Denn die Autoimmunerkrankungen treten nicht erst im Alter auf.

Die eigentlichen Ursachen für die Allergien, hat man bis jetzt noch nicht wirklich erklären können. Das mit der Hygiene ist nur eine sehr unzureichende These, für die vielfältigen Allergien.

Namaste
Lilly
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
Hey SillyLilly,

Your right, wollte es aber nicht ganz so kompliziert machen. Ich wollte auch nur sagen, das man beides nicht in ein Topf werfen kann.

Autoimmunerkrankungen nehmen wahrscheinlich nicht zu, aber sie wurden früher oft nicht entdeckt. Selbst heute noch braucht es zwischen 3-5 Jahren bis ein Lupus erythematodes oder die rheumatoide Arthritis bei einem Patienten diagnostizeirt wird. Früher konnte man z.B. keine Antikörper im Labor bestimmen.

Und das die Hygiene an allen Allergien Schuld ist ... ich wollte nur mal ein Gegenbeispiel zu den Pharmaverfolgungswahnideen bringen und das es durchaus auch andere Erklärungsmuster gibt.

Gruß Tino
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Ja :gruebel: das ist natürlich schon eine erklärung .... aber meinst du das es diese gestiegene Anzahl erklärt?

Naja ... aber eigentlich gibt es wahrscheinlich zu viele Faktoren, als das man es irgendwann genau festlegen könnte.

Das heutzutage gegen Kinderkrankheiten geimpft wird, muss sich ja nicht unbedingt auf Allergien auswirken.
Nicht nur das das Immunsystem keine normalen Sachen wie Schmutz in allen Variationen kennelernen darf ... auch die Kinderkrankheiten werden z.b. genommen.
Wenn ich mir anschaue, wie oft und teilweise sinnlos heute Antibiotika gegeben wird (auch und gerade bei kindern) .... dann habe ich zwar keinen Beweis damit an der Hand......
Aber man kann schon sagen, das dem Körper ein vernünftiger Heilungsprozess genommen wird.... und der Körper nicht lernt mit Krankheiten umzugehen. Da kann ich mir wiederum vorstellen, dass dies durchaus auch mit der steigenden anzahl der autoimmunerkrankungen zu tun haben kann.


Namaste
Lilly

edit: antimagnet ... ja sicher, aber ehrlich gesagt kann ich dir da nichts präsentieren. Ich kann mir vorstellen, dass du schon darauf brennen würdest sie auseinanderzupflücken ;)
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
um es etwas zu differenzieren sollten wir uns erst mal einig sein, welche Erkrankungen wir meinen und welchen Zeitraum. Dann läst sich die Ursachendiskussion vielleicht leichter führen.

Antiobiotika sind wie alles im Leben. Richtig angewendet ein Segen, falsch angewendet nutzlos oder sogar schädlich. Der größte Abnehmer von Antibiotika sind die Massentierhaltungen. Ob du ein Antibiotika nimmst oder nicht, entscheidest letzten Endes Du, nicht der Arzt.
Und wie gesagt, Autoimmunerkrankungen sind gegen den eigenen Körper gerichtet. Antibiotika aber arbeiten gegen körperfremde Bakterien und verhindern übrigens nicht, das der "Körper" den "Umgang" mit Bakterien lernt. Sie verkürzen nur die Erkrankungsdauer und schützen dich vor den möglichen Risiken (oder wenn man will Nebenwirkungen) der Erkrankung.
Beispiel: bakterielle (eitrige) Mandelentzündung. Die Bakterien, die die meisten eitrigen Mandelentzündungen verursachen können (wenn man Pech hat) die Herzklappen und Gelenke angreifen (der Pathomechanismus ist etwas komplizierter, kann aber bei Bedarf nachgereicht werden). Hier ein Antibiotikum einzusetzten ist gerechtfertigt.

Zurück zu Rath. Keinen Wirknachweis, keine Patientenstudien, Behauptungen die dem Zeitgeist entsprechen (immer kritisch sein was den zeitgeist betrifft: Hexen verbrennen war auch mal Zeitgeist und ziemlich hip), Anprangerung der Pharmaindustrie (Sippenhaft funktioniert immer gut), Heilsversprechungen (eigendlich eine Domäne von Jesus bzw. Vatikan). Seine Methoden: Angriff. Lüge. Öffentliche Hinrichtung (anders kann ich es nicht nennen) von Dominik (der Junge der die Heilsversprechen nicht überlebte). Seine "Produkte" durfen in Deutschland nicht frei verkauft werden (weil nicht durch Studien um Patientensicherheit bemüht). Er macht Einnahmen von 100 Millionen Euro.

Gruß Tino
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
sillyLilly schrieb:
edit: antimagnet ... ja sicher, aber ehrlich gesagt kann ich dir da nichts präsentieren. Ich kann mir vorstellen, dass du schon darauf brennen würdest sie auseinanderzupflücken ;)

hehe, du kenns tmich halt. zu meiner ehrenrettung möchte ich aber hinzufügen, dass ich jedwede studie gerne auseinandernehme - egal, ob sie A oder B behauptet.

du hast eine schweirigkeit schon erkannt sillylilly: die zunahme von erkrankungen muss nicht nur mit verbesserten aufdeckungsmethoden zu tun haben, mit den menschen wird auch anders umgegangen als vor x jahren (dein stichwort impfungen).

worauf ich hinauswollte, war, dass manchmal gerne eine zunahme konstatiert wird, wo gar keine ist, z.b. wenn man die prozentualen häufigkeiten bestimmter krankheiten betrachtet. selbstmord ist die häufigste todesursache unter jugendlichen, unter rentnern ist es die 10häufigste (oder so). man ist geneigt, den jungen eine größere suizidgefährdung zuzuschreiben. doch die sterben an kaum was anderem, deswegen ist selbstmord dort so "häufig" (er ist gar nicht häufig, sondern führend). die alten sterben auch an allem anderen - die suizidgefahr steigt mit dem alter in wirklichkeit. ähnlich bei der zunahme von autoimmunerkrankungen. wenn früher 30% aller erkrankungen autoimmunerkrankungen waren, und heute 80%, heißt das nix. das kann nämlich auch daran liegen, dass wir gegen andere krankheiten nun besser vorgehen können. da hätt ich gern geschaut, ob das die studien berücksichtigen.

gruß,
anti :wink:
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
Mit den Stichworten "Epidemiologie" "chronische Erkrankungen" bekommt man unter Google eine ganze Menge Daten von Statistikämtern, Unis, etc. wemm das nicht reicht, der bekommt bei PubMed (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi) zugang zu den Orginalstudien. Zwar kann man nur die Abstacts einsehen, aber zum Teil sogar kostenlos die gesamten Artikel einsehen.

Gründe für die Krankheitsentwicklung sind vielfälltig und abhängig von der einzelnen Erkrankung bzw. Krankheitsgruppe.

Um 1900 waren eben die Infektionserkrankungen führend für Erkrankung und Sterblichkeit. Das Änderte sich mit Antibiotika, Impfungen, Hygiene. Die Menschen wurden insgesamt älter, damit steigen die chronischen Erkrankungen. Und mit zunehmend besserer Diagnostik kann man auch besser zwischen den einzelnen Erkrankungen unterscheiden. Damit steigen manche, andere sinken oder bleiben gleich.
Autoimmunerkrankungen sind so vielfälltihg, das man sie im Gegensatz zu Herz-Kreislauferkrankungen nicht gesammelt in einen topf werfen darf. Ähnlich ist die bandbreite hinter dem Wort Krebs.

Also viel Spaß beim Googeln oden unter PubMed.

Gruß Tino
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Und wie gesagt, Autoimmunerkrankungen sind gegen den eigenen Körper gerichtet. Antibiotika aber arbeiten gegen körperfremde Bakterien und verhindern übrigens nicht, das der "Körper" den "Umgang" mit Bakterien lernt. Sie verkürzen nur die Erkrankungsdauer und schützen dich vor den möglichen Risiken (oder wenn man will Nebenwirkungen) der Erkrankung.
Beispiel: bakterielle (eitrige) Mandelentzündung. Die Bakterien, die die meisten eitrigen Mandelentzündungen verursachen können (wenn man Pech hat) die Herzklappen und Gelenke angreifen (der Pathomechanismus ist etwas komplizierter, kann aber bei Bedarf nachgereicht werden). Hier ein Antibiotikum einzusetzten ist gerechtfertigt.
Danke für die Erklärung.
Ich kenne die Wirkung von Antibiotika. Auch die Gefahr, die Bakterien für das Endokard bedeuten, ist mir bewußt.

Ich hatte vorher nicht gemeint, dass sie verhindern das der Körper einen Umgang mit Bakterien lernt ... sondern mich damit auf Krankheit und Heilung bezogen.
z.b. Entzündungsvorgänge sind für den Körper so vielfältige Vorgänge ... die eigentlich vom Körper ein Versuch sind, sich zu heilen. In der Region wird der Stoffwechsel "hochgefahren" ....- vermehrte Durchblutung, Flüssigkeitsmenge, heiß -... damit der körper die Ursachen der Entzündung besser beseitigen kann.
Krankheit und Heilung ist aber mehr als nur der Umgang des Körpers mit Bakterien.

Der Mensch lernt durch Krankheiten auch seine Grenzen kennen ... sowohl körperlich als auch psychisch. Die Belatbarkeit seiner Psyche und die Belastbarkeit seines körpers ...
Vielleicht auch den Körper wertzuschätzen, weil er nun mal der einzige ist, den wir in diesem Leben zur Verfügung haben .... die Erfahrung das man selber für seine körperliche Gesundheit manchmal etwas tun muss ... Das Gesundheit kein Gut ist, dass man sich mit Tabletten kaufen kann usw

eine Krankheit bedeutet für den körper Arbeit und für die Psyche kann es eine Ruhpause oder auch Arbeit bedeuten.


Dabei ist die ganze Krankheit für den Körper und für die Psyche auch ein Prozess. Das Immunsystem ist ein granidoses Netz von ineinandergreifenden mechanismen. Ich denke schon dass in der Kindheit ein bischen Übung diesen Abläufen nicht schadet ... sondern sogar wichtig ist. Und zwar nicht nur die kurze "Anfangsphase" ... bis dann Antibiotika kommt um die Baktereien zu killen ... damit der Körper dann die restlichen Aufräum- und Heilungsarbeiten machen kann. Ich meine den ganzen Ablauf einer Krankheit... von Anfang bis Ende

Ein Kind das auch mal krank ist ... und auch mal krank sein darf .... hat sowohl körperlich als auch psychisch ganz natürliche Zeiten in denen es sich regenerieren kann.
Wenn Menschen sich psychisch und physisch dauernd überfordern, kleine Signale des Körpers, dass es ihm eigentlich gerade nicht so gut geht, übergehen ..... und einfach weitermachen ....immer im selben Trott -->
dann braucht man nur zufällig irgendeiner "Bakterienschleuder" über den Weg zu laufen und kann dann das GLück haben, dass Bett zu hüten.
Aber nein ... zu lange darf das nicht sein, deswegen wird sofort ein Mittelchen genommen, um das ganze so kurz wie möglich über die Bühne zu bringen.

Die Sichtweise von heute ... Krankheit nur für eine Unterbrechung der Produktivität anzusehen.... als reines hindernis .... das ist eigentlich eine sehr ungesunde Einstellung. Mit dem Segen, den "Antibiotika und Co" brachten, haben sie meines Erachtens auch einen Teil der Menschen zu so einem unbedachten Umgang mit Krankheits- und Heilungsprozessen gebracht.
Womit ich jetzt ein bischen den Bogen zu Thema des Threads gespannt habe ;) ... weil ich ein bischen vom Weg abgekommen bin :oops: aber ich hoffe ich konnte ein bischen verständlich machen, warum ich in krankheit mehr sehe, als "den Umgang mit Bakterien"
Also zum Thema Dr Rath ;) Diese Einstellung mit kleinen Tabletten Gesundheit kaufen zu können finde ich sehr schräge und am richtigen Verständnis vorbeigedacht.

Namaste
Lilly
 

Troyanerr

Geselle
25. Oktober 2004
28
Dieses Thema ist sehr interessant zumal es viele Aspekte unserer modernen Gesellschaft zeigt.
GIER, MACHTEINFLUSS DER KONZERNE....usw...

Wunderbare Heilung....

Immer wieder genesen Menschen auf unerklärliche Weise von schweren Krankheiten: Tumore schrumpfen, Metastasen lösen sich auf, Lähmungen verschwinden. An der Uni Heidelberg haben Wissenschaftler solche Spontanheilungen genau untersucht. Dabei wurde klar: Menschen, die aus eigener Kraft gesund werden, haben ganz bestimmte Eigenschaften.
Sind sie die Erklärung für das rätselhafte Geschehen? Oder gibt es noch andere Ursachen?

Hier gehts weiter:

http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/ganzer_artikel.asp?artikelid=859
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
solange die studien weiterhin eklatant gegen die wissenschaftslogischen regeln verstoßen, muss man sich nicht wundern, dass wunderheilungen von der schulmedizin nicht akzeptiert werden.

von 101 sponatanremissionen blieben noch zwölf übrig, wo die remission eindeutig war. diese wurden dann in drei typen eingeteilt, die allerdings nicht trennscharf sind. in typen einteilen, das kann man immer. man fängt bei so vielen typen an, wie es fälle gibt (in dem fall zwölf) und geht am ende bis zu einem typ, wo alle fälle reinpassen. irgendein passendes zwischenergebnis sucht man sich dann raus.

noch viel schlimmer als eine typenbildung basierend auf zwölf personen ist jedoch die einseitigkeit der studie: es wurdne gar keine personen untersucht, die keine spontanheilung aufwiesen, ob sie nicht auch zu den typen gehören. grober fehler.

und ganz unten dann im text die eigene relativierung:


Doch auch Dr. Herbert Kappauf, Krebsspezialist und Autor des Buches »Wunder sind möglich«, ist vorsichtig. Das ungewöhnliche Phänomen der Spontanremission könne »ur-sächlich nicht vorrangig auf bestimmte psychische, psychosoziale oder psychospirituelle Faktoren, also nicht auf psychologische Krankheitsbewältigungsmuster, Persönlichkeitsmerkmale, Verhaltensweisen oder willentliche Anstrengungen zurückgeführt werden«. Ganz entschieden wehrt sich der Wissenschaftler gegen die Zuordnung solcher Heilungen zu einem bestimmten Menschentypus: So, wie es keine Krebspersönlichkeit gibt, gäbe es auch keine Persönlichkeit für spontane Heilungen. Auch die manchmal vorgebrachte Vermutung, nur sehr außergewöhnliche Menschen seien in der Lage, den Krebs aus eigener Kraft zu besiegen, be-zweifelt Kappauf: »Auch außergewöhnliche Menschen sterben an Krebs.«
hervorhebung vom mir

tja, das ist der punkt.
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Tino,

zu Deiner Frage - sagt Dir der Name Aventis was?

Aber noch mal zu den Allergiekrankheiten. Sicher spielt die Hygiene heutzutage auch eine Rolle - wenn auch eine winzig kleine. Damit kann man nicht alles erschlagen. Und gerade dort, wo Hygiene wichtig ist, besteht ein großes Defizit - nämlich in den Krankenhäusern.

Ich habe mich z. B. immer gefragt, wieso Neugeborene schon an Neurodermitis erkranken können oder mit chronischen Leiden gezeichnet sind. Genetisch oder umweltbedingt?

Zu erklären wäre das am Beispiel von Pseudo Crup. Vor etlichen Jahren z. B. war diese Krankheit in aller Munde, durch den besseren Immissionsschutz ist sie heutzutage - in Deutschland - sehr selten geworden. Ich kann mich noch sehr gut an die breiten Diskussionen über die Ursachen des Preudo Crup erinnern, es gab auch einen bemerkenswerten und ergreifenden Fernsehfilm von Wolfgang Menge zu diesem Thema.

Eine Verbindung zwischen Immissionen und Pseudo Crup wurden von der Industrie lange geleugnet - obwohl die Zusammenhänge offensichtlich waren. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass sehr viele der heutigen Allergieerkrankungen ihre Ursache auch in schädlichen Umwelteinflüssen haben.

Wie viele Menschen mussten an Lungenkrebs sterben, bevor man Asbest - als Verursacher - entdeckt hat. In meiner Heimatstadt war ein Betrieb, der Asbest verarbeitet hat. Keiner der Arbeiter, die dort tätig waren, hat das Rentenalter erreicht!

Gleiches ist über Dioxin zu berichten. Jeder ist heute über die Giftigkeit dieses Stoffes informiert, trotzdem hantierten Chemiearbeiter - bei Boehringer in Hamburg - vorher jahrelang ungeschützt mit diesem Stoff. Eine Statistik über die dadurch verursachten Todesfälle gibt's natürlich nicht.

Obwohl in der Nähe von AKW's eine signifikante Häufung von Krebserkrankungen festgestellt wurde, wird ein Zusammenhang - bis heute - geleugnet.

Die "Wirkung" von DDT will ich nicht näher erläutern, sie ist ja bestens dokumentiert. Und welche verheerende Wirkung Holzschutzmittel hervorgerufen haben, ist auch bekannt. Oder dann noch Formaldehyd, Acrylamid, der Antialgenanstrich bei Schiffen etc. etc.

Man könnte diese Liste noch ellenlang fortführen und hätte immer noch nicht alle anorganischen, chemischen Stoffe erfasst, die Allergien auslösen können. Daher ist - wie gesagt - der Hygiene nur ein verschwindend geringer Anteil an Allergien zuzuschreiben.

Sieht man die Präsenz chemischer Erzeugnisse in der Gegenwart, darf man sich über die stetig steigende Zahl der Allergiekranken wirklich nicht mehr wundern.

Gruß Artaxerxes
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
......Acrylamid.....

Kurzer Einwurf und gutes Beispiel für einen Stoff, der sich erst durch die Wissenschaft in einen Risikostoff verwandelt hat.
Acrylamid ist eine Verbindung die durch Aminosäuren (also Eiweiß) bei hohen Temperaturen (grillen, frittieren,braten) .... entsteht. Wir essen das wohl schon seit der Erfindung des Feuers mit ... aber kannten es vorher halt nicht.

Namaste
Lilly
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo sillyLilly,

sillyLilly schrieb:
......Acrylamid.....

Kurzer Einwurf und gutes Beispiel für einen Stoff, der sich erst durch die Wissenschaft in einen Risikostoff verwandelt hat.
Acrylamid ist eine Verbindung die durch Aminosäuren (also Eiweiß) bei hohen Temperaturen (grillen, frittieren,braten) .... entsteht. Wir essen das wohl schon seit der Erfindung des Feuers mit ... aber kannten es vorher halt nicht.

Namaste
Lilly

hast im Prinzip recht, aber die Forschung ist noch lange nicht soweit, die Entstehung von Arylamid genau zu beschreiben. Hier was vom Bundesamt für Verbraucherschutz:

Schwedische Wissenschaftler berichteten im April 2002 über den Nachweis von Acrylamid in einer Vielzahl von Lebensmitteln. Die Substanz entsteht bei der Herstellung und Zubereitung von Lebensmitteln im gewerblichen und häuslichen Bereich. Voraussetzung für das Entstehen von Acrylamid ist das Vorhandensein von reduzierenden Zuckern (Glucose, Fructose) und der Aminosäure Asparagin im Lebensmittel. Diese Bausteine befinden sich insbesondere in Getreide und in Kartoffeln. Damit Acrylamid entsteht, müssen diese Bausteine miteinander reagieren. Acrylamid entsteht insbesondere bei Erhitzung über 120°C wie beim Rösten und Frittieren. Die Bildung ist abhängig von der Erhitzungsdauer sowie vom Wassergehalt des Lebensmittels. Ob Acrylamid auch aus anderen Bestandteilen von Lebensmitteln gebildet werden kann, ist zurzeit noch nicht zu beantworten.

Ich möchte den weiteren Forschungen nicht vorgreifen, meine jedoch, dass hier die Nahrungsmittelindustrie Hauptverursacher ist. Nur in den Fertigungsprozessen der Industrie hat man die optimalen Voraussetzungen für die Bildung von Acrylamid. Wer schon einmal eine Großbäckerei besucht hat, kann das nachempfinden.

Nicht zuletzt durch die Änderung der Fertigungsprozesse wurde der Acrylamidanteil in den Risikolebensmitteln ja signifikant gesenkt.

Ich glaube, unsere Vorfahren hatten mit Acrylamid wenig zu tun. Erst das Convenience-food und die Grillomanie haben da richtig eingeschlagen!

Gruß Artaxerxes
 

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