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Aktueller denn je: Predigt des Pfarrers Hans Milch

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Dieses abgewandelte Haffnerzitat:
Nach eurer Logik müsste man somit alles was in der Vergangenheit falsch gelaufen ist so lassen und nichts versuchen zu ändern. Das heisst nach einer Ölkatastrophe einfach nichts unternehmen, nach dem (vorzeitigen) Scheitern der Beziehung zu der Frau meines Lebens einfach sagen, dafür kämpfen lohnt nicht? Natürlich ist davor etwas schief gelaufen, aber DAS IST EINFACH KEIN GRUND DEN KOPF IN DEN SAND ZU STECKEN

Irgendwie habe ich mich wohl nicht richtig verständlich machen können.

Eines stimmt ... ich kann nichts ändern was in der Vergangenheit falsch gelaufen ist. Denn die Vergangenheit läßt sich nicht ändern.

Aber daraus den Schluß zu ziehen, wie du es zum Beispiel mit dem Öltanker ziehst, ist mE falsch ...
Nicht den Kopf in den Sand stecken ... sondern für die Zukunft bereit sein alles zu tun, im Hier und Jetzt.

Namaste
Lilly
 

Zerch

Prinz von Libanon
10. April 2002
3.455
schade , dass ikea-boy sich soviel mühe umsonst machen musste....besser kann man etwas nicht erklären und ein grossteil teil des verstehens muss von einem selbst kommen , da die sprache nicht mächtig genug ist etwas tiefgreifendereres zu erfassen oder zu erkären...wenn es nicht >tick< macht kann man noch soviel erzählen und verbraucht nur energie ohne zu einem ergebnis zu kommen.das thema basiert dann auf einer anderen bewusstseinsebene , mit derer der zuhörer nichts anfangen kann.
wer kommunizieren will , sollte sich auf übereinkommender bewustseinsebene treffen , was nicht unter allen menschen funktionieren kann.
so ist das mit "gleiches kann nur mit gleichem kommunizieren".

ich würde somit empfehlen dieses thema zu schliessen , da es wirklich sinnlos geworden ist...es ist eine tatsache die erkannt wird wenn sie erkannt werden soll und benötigt keine erklärungen , sondern nur 2 Augen um zu sehen und nerven um zu fühle...was jeder hat.
 

citriatus

Geheimer Meister
3. Mai 2003
193
dimbo schrieb:
Das Gesetz des Starken: Das ist unser Gesetz.
Und die Freude der Welt.
Tu was du willst, soll sein das ganze Gesetz.
Das ist ganz sicher zu Freude aller Starken, aber nicht zur Freude der Welt. Denn die besteht nicht nur aus Starken und die Schwachen werden bestimmt nicht erfreut sein, wenn sie Dir dienen “dürfen“ oder von Dir ausgebeutet werden. Sie werden sich auch nicht freuen, auf Deine Sympathie hoffen zu müssen, wenn sie Hilfe brauchen.
Du hast kein Recht als deinen eigenen Willen zu tun. Tue den, und kein anderer soll Nein sagen.
Jeder Mann und jede Frau ist ein Stern.
Ich habe ganz viele Rechte außer dem einen, meinen “Willen zu tun“. Und andere Menschen haben ganz sicher das Recht, mir meinen Willen zu verweigern, wenn er nämlich in ihre Rechte eingreift. Die Rechte der anderen sind nämlich - egal ob sie schwächer oder stärker sind als ich - kein bißchen mehr oder weniger wert als meine.
Ich bin auch ganz sicher, kein Stern zu sein.
Es gibt keinen Gott außer dem Menschen.
Ob es einen oder mehrere Götter gibt, weiß ich nicht & es interessiert mich auch nicht. Aber der Mensch ist kein Gott. Er ist weder allgütig, allwissend noch allmächtig & hat auch sonst wenig göttliches an sich.
Der Mensch hat das Recht nach seinem eigenen Gesetz zu leben. Zu arbeiten wie er will, zu spielen wie er will, zu ruhen wie er will, zu sterben wann und wie er will.
Das kann “der Mensch“ ja mal versuchen. Dann wird er ganz schnell merken, daß dieses “Recht“ sich leider nicht in die Realität umsetzen läßt, oder nur mit wenig schönen Konsequenzen wie zum Bsp. dem Verlust des Arbeitsplatzes.
Der Mensch hat das Recht zu essen was er will, zu trinken was er will, zu wohnen wo er will, zu reisen auf dem Antlitz der Erde wie er will.
Auch dieses “Recht“ werden wohl nur sehr wenige Menschen ausüben können. Erstens da sie die finanziellen Mittel nicht haben. Zweitens, weil auch andere Menschen Rechte haben. Wenn ich beschließe, daß mir die Wohnung meines Nachbarn besser gefällt als meine eigene, wird er wohl kaum erfreut sein, wenn ich ihn vertreibe & bei ihm einziehe.
Der Mensch hat das Recht zu denken was er will, zu sagen was er will, zu schreiben was er will, zu zeichnen, malen schnitzen, ätzen, gestalten und bauen wie er will. Der Mensch hat das Recht zu lieben wie er will; auch erfüllet euch nach dem Willen in Liebe, wie ihr wollt, wann, wo und mit wem ihr wollt.
Denken darf man was man will. Sagen & schreiben nicht (Beleidigung, Verleumdung etc.), außer im ganz Privaten.
Bauen darf man auch nicht, was man will (Bauvorschriften). Lieben kann man, aber ein Recht auf Erfüllung dieser Liebe hat man nicht.
Der Mensch hat das Recht all diejenigen zu töten, die ihm diese Rechte zu nehmen suchen.
Dieses Recht hat man sicher nicht, denn die anderen sind entweder gar keine oder keine unbeschränkten Rechte. Außerdem ist auch das Notwehrrecht oä Einschränkungen unterworfen.
Die Sklaven sollen dienen.
Liebe ist das Gesetz. Liebe unter Willen!
Was heißt: Liebe zu sich selbst, ein Loblied auf den unbegrenzten Egoismus & zwar ziemlich auschließlich auf den der Reichen. Neoliberalismus & Kapitalismus verkleidet als (“satanistisches“?) Menschenrecht. Wie schön.
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
citriatus, deine Sicht der Dinge kann ich dir nicht absprechen, ich sehe auch keinen Sinn darin, mit dir darüber zu diskutieren, da ich dein Recht auf eine eigene Meinung vollkommen anerkenne. Wie weit du allerdings in dieser Welt kommst, wenn deine größte Sorge der Verlust deines Arbeitsplatzes ist, das lasse ich Mal dahingestellt. Imho spricht das nicht gerade für eigenständiges Denken (man könnte ja auch selbstständig werden, im wahrsten Sinne des Wortes) und auch nicht für deine Fähigkeit zur Phantasie, sondern es spricht, wenn es überhaupt für anstatt gegen irgendetwas, spricht, dann dafür, dass du gesellschaftlichen Dogmen, ohne sie zu hinterfragen, verteidigst. Was ist denn daran so toll, jeden Tag 8 Stunden bei VW am Band zu stehen? Wo ist dort die "Menschlichkeit"? Wenn du mir dann im übertragenen Sinne vorwirfst, lieber Aktien zu besitzen, als am Band zu schwitzen - viel Spaß bei der Arbeit, ich gehe lieber tun, was ich will! Dennoch frohes Schaffen! :wink:
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
Der hilflose Knabe

von Bertolt Brecht

Herr K. sprach über die Unart, erlittenes Unrecht stillschweigend in sich hineinzufressen, und erzählte folgende Geschichte:
Einen vor sich hin weinenden Jungen fragte ein Vorübergehender nach dem Grund seines Kummers.
"Ich hatte zwei Groschen für das Kino beisammen", sagte der Knabe, "da kam ein Junge und riss mir einen aus der Hand", und er zeigte auf einen Jungen, der in einiger Entfernung zu sehen war.
"Hast du denn nicht um Hilfe geschrien?" fragte der Mann.
"Doch", schluchzte der Junge.
"Kannst du denn nicht lauter schreien?" fragte der Mann.
"Nein", sagte der Junge und blickte ihn mit neuer Hoffnung an. Denn der Mann lächelte.
"Dann gib auch den her", sagte er, nahm ihm den letzten Groschen aus der Hand und ging unbekümmert weiter.
 

citriatus

Geheimer Meister
3. Mai 2003
193
dimbo schrieb:
citriatus, deine Sicht der Dinge kann ich dir nicht absprechen, ich sehe auch keinen Sinn darin, mit dir darüber zu diskutieren, da ich dein Recht auf eine eigene Meinung vollkommen anerkenne.
Danke, wie liebenswert von Dir. Da Du mit ikea-boy diskutiert hast, eine Frage: Hast Du seine Meinung nicht anerkannt?
Wie weit du allerdings in dieser Welt kommst, wenn deine größte Sorge der Verlust deines Arbeitsplatzes ist, das lasse ich Mal dahingestellt.
Wenn ich mich recht entsinne, hast Du von Arbeit & Fleiß gesprochen, nicht ich. Ich sorge mich auch gar nicht um meinen Arbeitsplatz & habe das auch nicht behauptet. Allerdings befinde ich mich damit in einer priviligierten Situation. Ein Arbeitsplatz ist nämlich für die meisten Menschen kein luxuriöser Spaß, sondern sichert ihnen den notwendigen Lebensunterhalt. Aber die sind wahrscheinlich alle schwach & damit für Dich unerheblich.
Imho spricht das nicht gerade für eigenständiges Denken (man könnte ja auch selbstständig werden, im wahrsten Sinne des Wortes) und auch nicht für deine Fähigkeit zur Phantasie, sondern es spricht, wenn es überhaupt für anstatt gegen irgendetwas, spricht, dann dafür, dass du gesellschaftlichen Dogmen, ohne sie zu hinterfragen, verteidigst.
Und Du schreitest ganz “humble“ mit Arbeit, Fleiß & Aktienpakten & der Parole: “die Starken sollen auf Kosten der Schwachen“ leben zur Revolution? Diese Phrasen werden von jedem x-beliebigen Wirtschaftvertreter & Politiker jeden Tag heruntergebetet. Sie sind nicht neu, nicht phantasievoll & verteidigen nur den status quo.
Was ist denn daran so toll, jeden Tag 8 Stunden bei VW am Band zu stehen? Wo ist dort die "Menschlichkeit"? Wenn du mir dann im übertragenen Sinne vorwirfst, lieber Aktien zu besitzen, als am Band zu schwitzen - viel Spaß bei der Arbeit, ich gehe lieber tun, was ich will! Dennoch frohes Schaffen!
Wer hat gesagt, daß es besonders toll ist? Ich nicht. Leider werden die meisten Menschen nicht vor die Wahl gestellt: Täglich malochen oder Aktien besitzen. Das entscheidet sich in Dtld. vor allem nach dem gesellschaftl. Status der Eltern. Mir ist völlig egal, ob & wieviel Aktien Du hast. Aber es ist kein Verdienst, Geld zu haben, & es verleiht Dir keine besonderen Rechte.

edit: Wolltest Du mit dem Brecht-Zitat für oder gegen Deine Meinung argumentieren?

nochmal edit: Mir scheint, Du hast etwas ungenau Vorstellungen von der Arbeitsweise eines Selbständigen. Die mir bekannten wären mit “ich arbeite wann & wie ich will“ nicht sehr weit gekommen & arbeiten mindestens genauso viel wie der Fließbandarbeiter.
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
dimbo wrote:
citriatus, deine Sicht der Dinge kann ich dir nicht absprechen, ich sehe auch keinen Sinn darin, mit dir darüber zu diskutieren, da ich dein Recht auf eine eigene Meinung vollkommen anerkenne.

Danke, wie liebenswert von Dir. Da Du mit ikea-boy diskutiert hast, eine Frage: Hast Du seine Meinung nicht anerkannt?

Er hat imho keine konkrete Meinung formuliert, die man anerkennen könnte. Statt dessen hat er sich darauf beschränkt, Teile einer Predigt zu posten und andere Meinungen zu kritisieren.

Was ich bei ihm erkannt habe, ist, dass er, seinen Posts zu urteilen nach, den Unterschied zwischen den Begriffen Recht und Pflicht übergeht. Nur weil jeder Mensch das Recht hat, stark zu sein, nimmt dies den Schwachen nicht das Recht der Existenz. Genau so wenig ist es die Pflicht jedes Menschen, stark zu sein. Alles, was dieses Gesetz letztendlich formuliert, ist, dass individuelle Stärke das Leben erleichtert.

Das ist auch gar nichts neues, Darwin sollte eigentlich jedem hier ein Begriff sein.

Wie weit du allerdings in dieser Welt kommst, wenn deine größte Sorge der Verlust deines Arbeitsplatzes ist, das lasse ich Mal dahingestellt.

Wenn ich mich recht entsinne, hast Du von Arbeit & Fleiß gesprochen, nicht ich.

Ikea-Boy hatte gefragt: "Wie soll ein Hauptschüler Professor werden?" Meine Antwort: "Durch Arbeit, Fleiß und Intelligenz."

Dies hat nichts damit zu tun, dass es eine Verpflichtung für "Arbeit, Fleiß und Intelligenz" gibt, sondern diese sind lediglich die Qualitäten, die ich persönlich für unerlässlich halte, wenn es darum geht, Hochschulprofessor zu werden.

Allerdings befinde ich mich damit in einer priviligierten Situation. Ein Arbeitsplatz ist nämlich für die meisten Menschen kein luxuriöser Spaß, sondern sichert ihnen den notwendigen Lebensunterhalt. Aber die sind wahrscheinlich alle schwach & damit für Dich unerheblich.

Kommt auf den Job an! :wink: Schwach zum größten Teil schon, damit für mich unerheblich nicht.

Und Du schreitest ganz ?humble? mit Arbeit, Fleiß & Aktienpakten & der Parole: ?die Starken sollen auf Kosten der Schwachen? leben zur Revolution? Diese Phrasen werden von jedem x-beliebigen Wirtschaftvertreter & Politiker jeden Tag heruntergebetet. Sie sind nicht neu, nicht phantasievoll & verteidigen nur den status quo.

Revolution? Wieso denn soviel bad karma auf sich laden und vor den Augen der Öffentlichkeit Revolutionen schüren? Das sind doch eh nur der Götze Geld gewidmete Blutopfer! Geld haben ist für mich deshalb wichtig, damit ich nicht drüber nachdenken muß. Das wars dann aber momentan auch schon. Und den status quo halte ich, wenn ich mich finanziell verbessere auch nicht - ich verbessere mich ja!

Quote:
Was ist denn daran so toll, jeden Tag 8 Stunden bei VW am Band zu stehen? Wo ist dort die "Menschlichkeit"? Wenn du mir dann im übertragenen Sinne vorwirfst, lieber Aktien zu besitzen, als am Band zu schwitzen - viel Spaß bei der Arbeit, ich gehe lieber tun, was ich will! Dennoch frohes Schaffen!

"Wer hat gesagt, daß es besonders toll ist? Ich nicht. Leider werden die meisten Menschen nicht vor die Wahl gestellt: Täglich malochen oder Aktien besitzen."

Ich gebe dir in einem Punkt völlig Recht - die Menschen werden in der Regel nicht vor die Wahl gestellt, was sie tun, weil sie sich gar nicht dessen bewusst sind, dass es andere Möglichkeiten gibt. Ihr Glaube daran, dass es ohne einen ganz normalen Job nicht geht, hält sie klein. Die in jeder Hinsicht reichsten Menschen, die ich kenne, sind Musiker. Need I say more about my beliefs?

Das entscheidet sich in Dtld. vor allem nach dem gesellschaftl. Status der Eltern.

Dass die Elterngeneration - im vollen Bewusstsein dessen, die Welt nicht mehr zu verstehen - sich trotzdem noch anmasst, ihren Kindern vorzugaukeln, ein Job und wäre das A und O im Leben, halte ich für eines der wenigen ständig aktuellen gesellschaftlichen Grundprobleme. Immer dieses vermitteln von Dogmen, die man selbst nie be_greifen konnte. Was soll das bringen?

Dazu, ein Individuum zu sein, gehört auch, sich von den Eltern zu lösen. Ebenso, wie es (nach Watzlawick) ein Zeichen von Reife ist, das Richtige zu tun, obwohl es einem von den Eltern empfohlen wurde. Blinde Rebellion hat noch nie zum Erfolg geführt.

Mir ist völlig egal, ob & wieviel Aktien Du hast. Aber es ist kein Verdienst, Geld zu haben, & es verleiht Dir keine besonderen Rechte.

Da dir egal ist, wieviel Aktien ich besitze, muss ich ja nicht erwähnen, dass ich nicht besonders reich bin. *zwinker* Und, dass einem Geld Rechte verleiht, habe ich nie behauptet, es eröffnet einem aber ganz eindeutig Möglichkeiten, die sonst nicht vorhanden wären.

edit: Wolltest Du mit dem Brecht-Zitat für oder gegen Deine Meinung argumentieren?

Weder noch: Gegen die deine!

nochmal edit: Mir scheint, Du hast etwas ungenau Vorstellungen von der Arbeitsweise eines Selbständigen. Die mir bekannten wären mit ?ich arbeite wann & wie ich will? nicht sehr weit gekommen & arbeiten mindestens genauso viel wie der Fließbandarbeiter.

Wie bei allem anderen im Leben auch, ist wohl auch dies eine Frage dessen, wie geschickt man mit sich und seiner Zeit, beziehungsweise seinen Möglichkeiten, umgeht. Für weitere Erläuterungen zum Gesetz von Thelema stehe ich in diesem Thread aus eben diesem Grund nicht mehr zur Verfügung. Sollte sich jemand wirklich für das Thema interessieren, bin ich per PN erreichbar, oder empfehle das Öffnen eines eigenen Threads. Ich denke, dass dieser Thread, wenn man ihn von Pfarrer Milch zu den Gesetzen von Thelema verfolgt, schon genug ins offtopic abgedriftet ist.
 

ikea-boy

Geheimer Meister
1. Juli 2003
145
dimbo dein stil ist anmaßend! du kritisierst nur in einer tour.
neben dieser kleinem predigt habe ich noch etliche postings mit anderem und konkretem inhalt verfasst. zb "widerstand".
das wars für mich endgültig, du bist ein egoistischer, arroganter und unerträglicher mensch.
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
Wunschdenken, das ich durchaus nachvollziehen kann. Mir ist gerade beim Durchlesen aufgefallen, dass wir in dem Punkt "Sinnlosigkeit der Arbeit" eine ähnliche Meinung haben, was mich freut.

ikea-boy schrieb:
vielleicht ist es anmaßend, vielleicht hast du recht, aber viele menschen führen für mich ein sinnloses leben.
bestes beispiel, bei meiner letzten semesterferienarbeit bei audi. ich fragte einen wieso er hier arbeitet (es war eine solch stupide arbeit).
er verstand meine frage nicht und sagte damit ich mir sachen kaufen kann, und verwies dabei stolz auf seine neue uhr die 400! euro gekostet hat.
da denke ich mir einfach er kauft sich eine neue uhr damit er ja noch pünktlicher zur arbeit kommen kann.
natürlich müssen leute diese arbeiten machen, es macht mich nur traurig, wieviel potential verschwendet wird. viele leute machen arbeiten die sie hassen um sich sachen zu kaufen, die sie nicht brauchen.
ich hoffe ich habe ein wenig licht in meine sicht gebracht.

In diesem Punkt scheinen wir uns gegenüber citriatus doch halbwegs einig. Vergib mir den Smiley, ich habe mich nur darüber amüsiert, dass du mit deinem letzten Post:

dimbo dein stil ist anmaßend! du kritisierst nur in einer tour.
neben dieser kleinem predigt habe ich noch etliche postings mit anderem und konkretem inhalt verfasst. zb "widerstand".
das wars für mich endgültig, du bist ein egoistischer, arroganter und unerträglicher mensch.

mit ganzen drei Adjetkiven meinen Charakter zu umreißen versucht hast. Ich fand das nunmal komisch, auch wenn ich vielleicht nicht unbedingt grinsen hätte müßen. Über Verzweiflung sollte man nicht lachen, auch wenn man gerade jemanden in einem Spiel geschlagen hat. Deswegen die Entschuldigung für den Smiley.
 

ikea-boy

Geheimer Meister
1. Juli 2003
145
ich sehe nur mit zerch und citriatus übereinstimmungen innerhalb der letzten beiträge, mit dir keine.
dass du sinn und ziel einer diskussion darin siehst diese zu gewinnen, ist erneut ein armutszeignis deines charakters.
lange angekündigt, aber das war nun hier der letzte beitrag - versprochen.

arroganz:
"Über Verzweiflung sollte man nicht lachen, auch wenn man gerade jemanden in einem Spiel geschlagen hat."
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
Okay, du hast gewonnen, ich bin ganz furchtbar arrogant und will die Spiele, die ich spiele, möglichst gewinnen. Zufrieden? Nicht? Naja, noch mehr "Ja"-sagen als ich es jetzt getan habe, kann ich nicht, für jegliche eventuell jetzt noch bei dir vorhandene Unzufriedenheit bist du also selbst, oder zumindest nicht ich, verantwortlich.

Mir kommt das hier gerade vor, wie das Duell der Gewinner- und Verlierergrundsätze von Learys 8-Schaltkreis-Modell in Wilsons Bearbeitung (wo du doch schon weiter vorne die KMDFM erwähnt hast):



"Die acht Grundsätze des Verlierers"

1.) Der Bio-Überlebens-Verlierer:
"Ich weiß nicht, wie ich mich selber verteidigen soll."

2.) Der gefühlsbezogen-territoriale Verlierer:
"Sie schüchtern mich alle ein."

3.) Der semantische Verlierer:
"Ich kann meine Probleme nicht lösen."

4.) Der sozio-sexuelle Verlierer:
"Alles, was ich liebe, ist illegal, amoralisch oder macht dick."

5.) Der neurosomatische Verlierer:
"Ich kann meine Gefühle nicht ändern."

6.) Der metaprogrammierende Verlierer:
"Warum habe ich so erbärmlich wenig Glück?"

7.) Der neurogenetische Verlierer:
"Evolution ist blind und unbestimmt."

8.) Der neuroatomare Verlierer:
"Ich habe kein psychisches Sein und ich zweifle, ob überhaupt jemand eines hat."



"Die acht Grundsätze des Gewinners"

1.) Der Bio-Überlebens-Gewinner:
"Ich werde ewig leben, oder beim Versuch, dies zu erreichen, sterben."

2.) Der gefühlsbezogen-territoriale Gewinner:
"Ich bin frei; du bist frei; wir können unsere Einzeltrips haben oder wir können auf demselben Trip sein."

3.) Der semantische Gewinner:
"Ich lerne mehr - inklusive wie ich mehr lerne."

4.) Der sozio-sexuelle Gewinner:
"Liebe und tu was du willst."

5.) Der neurosomatische Gewinner:
"Mein Befinden hängt von meinem neurologischen Know-how ab."

6.) Der metaprogrammierende Gewinner:
"Ich bestimme meine eigenen Übereinstimmungen, Synchronizitäten, mein Glück und Schicksal."

7.) Der neurogenetische Gewinner:
"Die zukünftige Entwicklung beruht auf meinen jetzigen Entscheidungen."

8.) Der neuroatomare Gewinner:
"In der Provinz des Mind ist das, was als wahr erachtet wird, wahr oder es wird wahr innerhalb von Grenzen, die man sich durch Erleben und Erfahren aneignet." (Dr. John C. Lilly)


Das Wiederfinden der jeweiligen Positionen im bisherigen Threadverlauf bleibt dem Leser überlassen.
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
[ansofftopicanknüpf]Dem Typ verdankt die Welt den sogenannten Lilly-tank (und das ist - obwohl er mit Vornamen John heisst und die Erfindung von ihm ist - kein Panzer), ein Isolationstank in dem unter absoluter Stille und teilweise ohne Lichtquellen Selbstbeobachtungsversuche mit LSD durchgeführt werden. Diese komplette Abschottung soll die Wirkung der Droge katalysieren und verstärken, wobei die Konfrontation mit inneren Mustern, oder Visionen, angeblich leichter fallen soll.[/offtopic]

Ich möchte gerne ergänzend hinzufügen, dass folgende beiden Posts (siehe Seite 1 dieses Threads) sich ausschliesslich auf die stark verkürzte Zusammenfassung der Rede des Herrn Milch, wie sie hier von ikey-boy im ersten Post verlinkt wurde, und nicht auf den glücklicherweise jetzt durch actio_spes_unica bereit gestellten Gesamttext, bezogen haben und deswegen falsche Formulierungen enthalten, für die ich mich hierbei in aller Form entschuldigen möchte:

dimbo schrieb:
ich persönlich finde diese predigt ziemlich uninteressant. allerdings lässt sie rückschlüsse auf herrn milch zu, der sein leben als "bürde" und jeden, der dies nicht so sieht, als oberflächlich, betrachtet. portishead für kirchgänger, sozusagen.
_________________

Eben - nichts ist wahr, alles ist erlaubt. Der Herr Milch regt sich doch im Grunde nur darüber auf, dass die Verhaltensmuster und (Spiel-)Regeln, auf die er als Kind konditioniert wurde, für ihn nur noch mühsam umsetzbar sind. Grund hierfür ist eine gesamtgesellschaftliche Veränderung, die der sehr stark christlich orientierte und geprägte Herr Milch dann nur als "Sittenverfall" interpretieren kann. Hätte er ein flexibleres und weniger von veralteten Dogmen geprägtes Weltbild, würde es ihm sicherlich leichter fallen viel gutes in der "neuen Zeit" zu finden und seine Frustration in Produktivität umzuwandeln.

Diese Bewertungen waren voreilig und gingen am Kern der Debatte vorbei. Schuld bin ich daran zu einem bestimmten Teil selbst, da ich mir den gesamten Text ja auch hätte ergooglen können und mich nicht auf ikea-boy hätte verlassen müssen. Zur Komplettierung des Gesamtbildes (und um so etwas zumindest an dieser Stelle zukünftig zu vermeiden) hier der link zum Gesamttext der Rede!
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Ajooo .... das ist ein bischen mehr als nur der Teil der im Eröffnungsthread verlinkt wurde.

Das was ich bis jetzt geschrieben hatte, bezog sich auf den Teil der Rede den ich bis dahin kannte. Den Rest muß ich mir erst mal durchlesen.

Namaste
Lilly
 

citriatus

Geheimer Meister
3. Mai 2003
193
dimbo schrieb:
Was ich bei ihm erkannt habe, ist, dass er, seinen Posts zu urteilen nach, den Unterschied zwischen den Begriffen Recht und Pflicht übergeht. Nur weil jeder Mensch das Recht hat, stark zu sein, nimmt dies den Schwachen nicht das Recht der Existenz. Genau so wenig ist es die Pflicht jedes Menschen, stark zu sein. Alles, was dieses Gesetz letztendlich formuliert, ist, dass individuelle Stärke das Leben erleichtert.
Und Du übergehst den Unterschied zwischen “Theorie & Praxis“. Aber egal.
Das ist auch gar nichts neues, Darwin sollte eigentlich jedem hier ein Begriff sein.
Meinst Du “Sozialdarwinismus“? Der hat mit Darwins Theorien nichts zu tun & ist - wie soll ich sagen - nicht sehr wissenschaftlich.
Ikea-Boy hatte gefragt: "Wie soll ein Hauptschüler Professor werden?" Meine Antwort: "Durch Arbeit, Fleiß und Intelligenz."
Dies hat nichts damit zu tun, dass es eine Verpflichtung für "Arbeit, Fleiß und Intelligenz" gibt, sondern diese sind lediglich die Qualitäten, die ich persönlich für unerlässlich halte, wenn es darum geht, Hochschulprofessor zu werden.
Schön wäre es, aber es entspricht nicht der Realität.
Revolution? Wieso denn soviel bad karma auf sich laden und vor den Augen der Öffentlichkeit Revolutionen schüren? Das sind doch eh nur der Götze Geld gewidmete Blutopfer! Geld haben ist für mich deshalb wichtig, damit ich nicht drüber nachdenken muß. Das wars dann aber momentan auch schon. Und den status quo halte ich, wenn ich mich finanziell verbessere auch nicht - ich verbessere mich ja!
Ich meinte den gesellschaftl. status quo & habe Dich nicht wirklich für revolutionär gehalten. Im Gegenteil. Ich wollte darauf hinweisen, daß “Tu was Du willst“ etc. der stinknormale allgm. Konsens ist.
Ich gebe dir in einem Punkt völlig Recht - die Menschen werden in der Regel nicht vor die Wahl gestellt, was sie tun, weil sie sich gar nicht dessen bewusst sind, dass es andere Möglichkeiten gibt. Ihr Glaube daran, dass es ohne einen ganz normalen Job nicht geht, hält sie klein. Die in jeder Hinsicht reichsten Menschen, die ich kenne, sind Musiker. Need I say more about my beliefs?
Ich meinte das anders: Es können sich nicht alle Menschen dafür entscheiden stark zu sein, unabhängig von ihrem Bewußtsein. Der Mensch ist eben kein Stern & lebt nicht in einem leeren Raum. Er ist in soziale Strukturen eingebunden, die ihm nicht unbedingt eine Wahl lassen oder er kann krank sein usw. Und es ist auch nicht jeder ein Künstler & hat dadurch die Möglichkeit verächtlich auf die “normalen Jobs“ runterzublicken. Agesehen davon, daß Künstler auch ziemlich normale Jobs haben. Ich kenne allerdings eher Schauspieler & Maler, aber nun gut.
Dass die Elterngeneration - im vollen Bewusstsein dessen, die Welt nicht mehr zu verstehen - sich trotzdem noch anmasst, ihren Kindern vorzugaukeln, ein Job und wäre das A und O im Leben, halte ich für eines der wenigen ständig aktuellen gesellschaftlichen Grundprobleme. Immer dieses vermitteln von Dogmen, die man selbst nie be_greifen konnte. Was soll das bringen?
Das meine ich nicht. Dtld. ist eine Klassengesellschaft. Ein Unterschichtenkind hat nicht die gleichen Chancen wie eines aus der Mittelschicht irgendwann Professor zu werden. Und das hat nichts mit “Arbeit, Fleiß & Intelligenz“ zu tun.
(Jaja, ich weiß: Klassengesellschaft, haha).
Da dir egal ist, wieviel Aktien ich besitze, muss ich ja nicht erwähnen, dass ich nicht besonders reich bin. Und, dass einem Geld Rechte verleiht, habe ich nie behauptet, es eröffnet einem aber ganz eindeutig Möglichkeiten
Die mit dem Geld sind in Dtld. nunmal die “Starken“ & die halten sich leider genau an das “Tu was Du willst“.
Dabei heißt es doch eigentlich: Eigentum verpflichtet.
Wie bei allem anderen im Leben auch, ist wohl auch dies eine Frage dessen, wie geschickt man mit sich und seiner Zeit, beziehungsweise seinen Möglichkeiten, umgeht.
Ich dachte mir, daß so was sagen würdest. Wie Du meinst. Ich halte das für sehr blauäugig.
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
citriatus schrieb:
Was ich bei ihm erkannt habe, ist, dass er, seinen Posts zu urteilen nach, den Unterschied zwischen den Begriffen Recht und Pflicht übergeht. Nur weil jeder Mensch das Recht hat, stark zu sein, nimmt dies den Schwachen nicht das Recht der Existenz. Genau so wenig ist es die Pflicht jedes Menschen, stark zu sein. Alles, was dieses Gesetz letztendlich formuliert, ist, dass individuelle Stärke das Leben erleichtert.

"Und Du übergehst den Unterschied zwischen "Theorie & Praxis". Aber egal"

Würde mich brennend interessieren, woher du das wissen willst.

citriatus schrieb:
Das ist auch gar nichts neues, Darwin sollte eigentlich jedem hier ein Begriff sein.

"Meinst Du "Sozialdarwinismus"? Der hat mit Darwins Theorien nichts zu tun & ist - wie soll ich sagen - nicht sehr wissenschaftlich."

Ich meine eben gerade nicht den Sozialdarwinismus, sondern die von Darwin usprünglich getroffene Aussage, dass Evolution eben nicht blind ist, sondern es eine sinnvolle, natürliche Selektion gibt.

citriatus schrieb:
Ikea-Boy hatte gefragt: "Wie soll ein Hauptschüler Professor werden?" Meine Antwort: "Durch Arbeit, Fleiß und Intelligenz."
Dies hat nichts damit zu tun, dass es eine Verpflichtung für "Arbeit, Fleiß und Intelligenz" gibt, sondern diese sind lediglich die Qualitäten, die ich persönlich für unerlässlich halte, wenn es darum geht, Hochschulprofessor zu werden.

"Schön wäre es, aber es entspricht nicht der Realität."

Hochschulprofessoren sind also in der Regel nicht fleißig, arbeitsam und intelligent? Welche Qualitäten würdest du ihnen denn zubilligen? Mal ganz abgesehen davon, dass es im gesellschaftlichen Meinungskanon imho durchaus besser informierte Menschen gibt, was aber nicht der hier diskutierte Punkt ist.

citriatus schrieb:
Revolution? Wieso denn soviel bad karma auf sich laden und vor den Augen der Öffentlichkeit Revolutionen schüren? Das sind doch eh nur der Götze Geld gewidmete Blutopfer! Geld haben ist für mich deshalb wichtig, damit ich nicht drüber nachdenken muß. Das wars dann aber momentan auch schon. Und den status quo halte ich, wenn ich mich finanziell verbessere auch nicht - ich verbessere mich ja!

"Ich meinte den gesellschaftl. status quo & habe Dich nicht wirklich für revolutionär gehalten. Im Gegenteil. Ich wollte darauf hinweisen, daß "Tu was Du willst" etc. der stinknormale allgm. Konsens ist."

Imho ein Zeichen dafür, dass man das "christlich-kirchliche Zeitalter" inklusive zugehörigem Gesellschaftsmodell im Grunde abhaken kann. Was ja der typische deutsche Christ von 2003 onehin bereits getan hat, wenn man Mal die Augen aufmacht.

citriatus schrieb:
Ich gebe dir in einem Punkt völlig Recht - die Menschen werden in der Regel nicht vor die Wahl gestellt, was sie tun, weil sie sich gar nicht dessen bewusst sind, dass es andere Möglichkeiten gibt. Ihr Glaube daran, dass es ohne einen ganz normalen Job nicht geht, hält sie klein. Die in jeder Hinsicht reichsten Menschen, die ich kenne, sind Musiker. Need I say more about my beliefs?

"Ich meinte das anders: Es können sich nicht alle Menschen dafür entscheiden stark zu sein, unabhängig von ihrem Bewußtsein. Der Mensch ist eben kein Stern & lebt nicht in einem leeren Raum. Er ist in soziale Strukturen eingebunden, die ihm nicht unbedingt eine Wahl lassen oder er kann krank sein usw. Und es ist auch nicht jeder ein Künstler & hat dadurch die Möglichkeit verächtlich auf die "normalen Jobs" runterzublicken. Agesehen davon, daß Künstler auch ziemlich normale Jobs haben. Ich kenne allerdings eher Schauspieler & Maler, aber nun gut."

Ich gebe dir zur Hälfte recht. Nicht jeder Mensch hat zu jeder Zeit die Möglichkeit, stark zu sein, aber imho jede menschliche Seele irgendwann. Vom "Glauben" an die Zeit haben mich ein paar Hochschulseminare zu Quantenphysik und Philosophie "geheilt". Interessanter Teilbereich, den ich jedem Interessierten nur empfehlen kann. Gerade die Super-Position des Elektrons und die Heisenbergsche Unschärferelation können imho dabei helfen, den Begriff "Zeit" besser zu erfassen.

Citriatus schrieb:
Dass die Elterngeneration - im vollen Bewusstsein dessen, die Welt nicht mehr zu verstehen - sich trotzdem noch anmasst, ihren Kindern vorzugaukeln, ein Job und wäre das A und O im Leben, halte ich für eines der wenigen ständig aktuellen gesellschaftlichen Grundprobleme. Immer dieses vermitteln von Dogmen, die man selbst nie be_greifen konnte. Was soll das bringen?

"Das meine ich nicht. Dtld. ist eine Klassengesellschaft. Ein Unterschichtenkind hat nicht die gleichen Chancen wie eines aus der Mittelschicht irgendwann Professor zu werden. Und das hat nichts mit "Arbeit, Fleiß & Intelligenz" zu tun.
(Jaja, ich weiß: Klassengesellschaft, haha)."

Schön, dass du auch über die Klassengesellschaft lachen kannst. Ich habe sowieso den Eindruck, von dir getestet zu werden, da ich mir nicht vorstellen kann, dass du die Dinge, die du ja scheinbar, zumindest als Barriere für das Individuum, für lachhaft ("haha") hälst, wirklich zu verteidigen suchst. Oder geht es dir darum, dass nicht zu viele Leute aufwachen dürfen, weil sonst die "Diener-Kaste", die dir deine Privilegien erst ermöglicht, wegfällt?

Wenn ja, solltest du dir da nicht ganz so große Sorgen machen, die Deppen sterben schon nicht aus. Um mit Albert Einstein zu sprechen: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten. "Ausbeutung" wird es vielleicht weiterhin geben, aber wie man am Beispiel der alternativen Energiegewinnung sieht, sind die Möglichkeiten an Konzepten, die einfach intelligenter als ihre Vorgänger sind, noch lange nicht ausgeschöpft. Erst mussten wir die Tierwelt massiv ausbeuten, um voran zu kommen, jetzt sind wir an einem Zeitpunkt, zu dem wir uns größtenteils auf Maschinen, künstliche Intelligenz und Elektronik verlassen.

Es macht wenig Sinn, einfach nur dagegen zu argumentieren, wie du es hier tust. Wieso spielst du die Bremse, wenn es darum geht gesellschaftliche und moralische Probleme, die den Einzelnen einengen, anzugehen?

Und zu der von dir angesprochenen Chancenungleichheit: Ein Bekannter von mir, der ursprünglich nur den Hauptschulabschluss hatte, ist heute Chef der Bremer Handelsschiffahrtsgesellschaft. Ausnahmen bestätigen die Regel - sei die Ausnahme. Da du offenbar wirklich nur gegen mich - statt für eine eigene Sache - argumentierst (was ich unter gewissen Umständen sogar nachvollziehen kann *g*), für die anderen ein Beispiel aus dem Forum, wieso man die Hoffnung und den Glauben an sich selbst nicht aufgeben soll:

If you knew a woman who was pregnant, who had 8 kids already, three who were deaf, two who were blind, one mentally retarded, and she had syphilis, would you tell her to have an abortion?

Das Kind, das unter diesen Umständen zur Welt gekommen ist, hieß Ludwig van Beethoven.

citriatus schrieb:
Da dir egal ist, wieviel Aktien ich besitze, muss ich ja nicht erwähnen, dass ich nicht besonders reich bin. Und, dass einem Geld Rechte verleiht, habe ich nie behauptet, es eröffnet einem aber ganz eindeutig Möglichkeiten

"Die mit dem Geld sind in Dtld. nunmal die "Starken" & die halten sich leider genau an das "Tu was Du willst".
Dabei heißt es doch eigentlich: Eigentum verpflichtet."

Eigentum verpfilchtet imho nur zu zweierlei: der Akzeptanz dessen, dass jemand anderes auch welches haben will und zu der in diesem Statemant implizierten Akzeptanz der Gleichwertikeit und Wahrhaftigkeit der Identität des Gegenübers. Das Problem sind die Leute, die den zweiten Punkt vernachlässigen. Zur Ursachenforschung: Die gegenwärtige Manager-Generation ist ein Kind der End-Siebziger/Anfang Achtziger-Jahre. Damals war Kokain die ausschlaggebende und dem Zeitgeist am besten entsprechende Droge, die letztendlich (siehe Friedman) immer noch den Realitätstunnel der Menschen, die zu diesem Zeitpunkt jung waren, "framet"; sie kann als Teil der Chemie, die die Stoffausschüttungen im Hirn steuert oder als Teil einer Software, die die Hardware menschlicher Körper programmiert, verstanden werden. Sowohl die massiven Proteste gegen die Bush-Regierung, die Existenz von Programmen wie Kazaa, Napster und Morpheus, als auch die Existenz von Plätzen wie diesem Forum, sind der Grund dafür, dass ich der zukünftigen Entwicklung optmistisch entegen sehe und daran glaube, dass die LoveParade - so kommerzialisiert und stumpf sie jedem erscheinen muss, der keine Erfahrungen mit MDMA gemacht hat - ihre Wirkung in Richtung mehr innergesellschaftlicher Empathie nicht verfehlen wird. Es ist nicht mehr zu kontrollieren. Es ist, was es ist, und dass sich die Musik mitsamt ihrer Hörer als erstes der "Urheberkontrolle" entzieht, finde ich nur konsequent. :wink: An dieser Stelle möchte ich gerne den Teil eines von "JoeMalik" verfassten Posts einfügen:

zu den gefahren bei psychedelika und andren psychoaktiven substanzen...hm...

ist ein schwieriges thema. ich selbst war jahrelang ein selbstmordkandidat. das traktat beim steppenwolf hätte von mir sein können *g. und hier kommt nun mal der eigne film über die "realität" zum zuge... ich war ein echter "melanchoholiker". die welt war trostlos. mein klos im hals war "echt". von den illuminaten hatte ich noch nie was gehört. crowley war satanist & tim leary der guru der drogenfreaks. ich war mein eigener gefangener. gefangen in meinen gedanken-loops...
ende april 1996, drei wochen vor meinem nächsten selbstmord-termin, bekamen wir wieder besuch in die WG MOND von unserm gras-dealer (per scall-hasch-taxi). an dem tag hatte er die mit abstand größten pupillen, die ich je gesehn hatte (incl. aller mangas*g). er sprach von den besten pillen, die er seid drei jahren probiert hatte. er schenkte mir eine, und für die zweite mußte ich ihm das geld förmlich aufzwängen *gg.... was solls, dachte ich. bin eh bald tot. die pille enthielt anscheinend pures mdma (infos dazu unter www.lycaeum.org , übrigens ein nettes forum, wo auch allerlei stuff zu LSD & psylocybin zu finden ist...).
am abend saß ich dann mit nem guten freund & nem "aufpasser", der clean blieb, auf unserm balkon, es war n lauwarmer vorsommerabend, und wir nahmen jeweils eine pille mit einer herz-gravur drauf und redeten über das letzte deine-lakaien konzert & warum man dort auf keinen fall kiffen sollte *g. bald warn die pillen in den hintergrund gerückt & meine blase meldete sich. ich stand auf und stolperte zum wc und grinste beim befreienden strullgeräusch... ich blieb einen augenblick vorm spiegel stehn & schaute nach, ob da was mit meinen pupillen passiert war... niente.
aber aufm rückweg zum balkon geschah es dann...meine kopfhaut prickelte und irgendetwas über meiner magengrube fing an zu glühn...
ich "goingte" förmlich zur terasse & setzte mich wieder nieder auf die decken, grinste blöd M. an & frug, ob er auch grad was komisches spürte. (*phew..wasn das, was gehtn jetz ab ?).... der grinste aber noch viel blöder zurück & meinte, irgendwie sei ihm scho komisch, aba nich unangenehm, und warum ICH denn so blöd grinsen würde...
was dann an diesem abend, dieser nacht und dem drauf folgenden morgen geschah, ist geschichte. ich tötete den selbstmörder in mir. ein für alle mal. und ich fühlte mich gut bei. ich erlebte, übrigens bei vollem bewußtsein, (wenn man von den blöden grinsern, sinnlosem aufm boden rumräkeln & oder spontanen "WOWs" mal absieht), wie sich ein glücklicher JoeMalik anfühlt.
da war kein platz mehr für melancholie.
es war in ordnung, am leben zu sein.
ich konnte es einfach nicht fassen !!!
ich redete wie ein wasserfall, mehr als ich je all meinen psychotherapeuten zusammen preisgegeben hatte. immer wieder hielt ich inne & schüttelte den kopf, grinste & brachte ein" ich fasse es nicht !!!" hervor. es war wundervoll zu leben, nicht mehr diesen ballast an geschichten als buckel mit sich rumzutragen, die mir das leben zur hölle machten & meine persönlichkeit oder mein ego bestimmten. ich war einfach einverstanden mit mir & all dem grauen, das ich in meinem leben erlebt hatte. das alles war kein klotz mehr am bein. meine vergangenheit war geschehen. punkt. ICH war immer derjenige gewesen, der mich verdammt hatte. punkt. und es war so WUNDERVOLL zu leben...soo wundervoll...punkt....
oh mann... selbst jetzt, 6 jahre nach meiner zweiten geburt, wie ich das mal recht pathetisch in einem meiner unvergessenen & unveröffentlichten tagebücher ausgedrückt habe, grinse ich bei den erinnerungen an diese n8...*ggg
warum ich das alles erzähle ? nun, nach dieser nacht ging der film erst richtig los..*ggg

wichtig war anscheinend nur der AHA-effekt in dieser n8, die GEWISSHEIT, wie sehr mein erleben meiner welt von den gedanken abhängig waren, die ich vorher nicht müde wurde, zu wiederholen... (das leben ist traurig, scheisse, gemein, schmerzvoll, ich will sterben, wie kann ein mensch das nur aushalten, warum sieht denn keiner, wie beschissen die welt ist,.... etc.p.p. "realität ist die summe aller gedanken, die du dir über dich und die welt gedacht hast", ein zitat gautama buddhas). das mdma durchbrach diesen kreislauf. ertränkte mein leidensgefasel & die hardcore-monolge über die unerträgliche schwermut des seins in meinem körpereigenen serotonin.

dieser abend war der wundervolle auftakt zu meiner ganz eignen odysee durch die welt. es war übrigens mitten in meinem 23. lebensjahr*ggg, das jahr, in dem timothy leary wohl starb, wie ich rückblickend herausfand.

nicht, das wa uns falsch verstehn: ich hab seit dem unzählige dinge mit mir und meinem bewußtsein angestellt, hab die abgefahrensten zustände erlebt, die krassesten freax kennengelernt, die merkwürdigsten paaties besucht und oft an der klippe des wahnsinn entlang geschlendert, rückschläge erlebt, geweint, gelacht, und mich nicht zum letzten mal gefragt, was "zum teufel da draussen eig. vor sich geht "*ggg.

natürlich war das alles nicht ungefährlich, und ich mußte zusehn, wie viele freunde durch drogen auf der strecke blieben, nur von wochenende zu wochenende (from disco 2 disco..*g) lebten, draufgingen, hängenblieben, abkackten & nicht in der lage waren, über ein mindestmaß an kontrolle über ihr leben zu verfügen, geschweige denn, was gscheites damit anzufangen. "entweder reitest DU den drachen, oder der drache reitet DICH", sagte mir meine erste LSD-dealerin, die übrigens annette hieß und wundervolles blondes haar hatte *g...
by the way kenn ich wesentlich mehr menschen, die vorm fernseher ein ähnliches schicksal erleiden, wie durch drogen induzierte mindfux.

"tu was du willst soll sein das ganze gesetz", ein satz von onkel aleister, der in einem focus-bericht über das satanisten-mörder-paar ausm ruhrpott immer wieder gern zitiert wurde, bekam für mich rückblickend anscheinend eine entscheidende neue bedeutung: mein bisheriges leben, das mich schnurstrax in den freitod führte, wollte ich nicht mehr... "etwas besseres als den tod findest du überall" (aus "die bremer stadtmusickanten*g), und ich hatte "besseres" gesehn...

meine existenz war plötzlich zu einem abgefahrenen scifi-trip in echtzeit mutiert, ich erschrak immer wieder über all die erfahrungen & zustände, die ich an mir erlebte, mein "ich" wurde zu etwas, was "ich" in meinem magischen theater anfing, selbst zusammenzustellen, ein "glasperlenspiel" in unendlich vielen permutationen... solange ich wußte, was ich formen wollte, nämlich zu leben, potential zu entfalten, war ich " on the road"

die gefahren, die man eingeht, wenn man sich an den ursprung dessen traut, was "realität" & "existenz" bedeutet, sind nicht zu verachten. wenn ich mir allerdings in diesem forum so durchlese, was anscheinend "andre" aus uns machen wolln, sind sies alle male wert, einzugehn... wenn man den mut dazu hat... und ein handtuch*g
drogen sind kein allheil-ticket und kein freifahrschein zur erleuchtung und das, was deiner schwester passiert ist@insurgent_angel, tut mir leid, ich kenne aus meinem dunsthorizont ähnliche schicksale.
der trick und aller anfang sind nun mal die eignen gedanken, und die welt, in der man, durch sie induziert, lebt, bilden die gitterstäbe zum kerker, in dem man bewußt/unbewußt gefangen ist...

LSD & andre psychedelikatessen sind nur ein mittel, um mit der holzhammer-methode dir vor augen zu führen, was du da eigentlich die ganze zeit so machst, tagaus-tagein, beim leben und dem denken darin. sie sprengen, tnt-like, die gitterstäbe. nichts, was man nicht auch durch gepflegte meditation erreichen könnte. das "gefährliche" an entheogenen, so heißen diese chemikalien, ist die geschwindigkeit, mit der du durch den douglas-adamsschen "durchblicksstrudel" geschickt wirst. *g
beim meditieren hast du meistenz auch einen "guru", das ist jemand, der dir beschreibt, was du da grad erlebst, wenn du bestimmte "durchbrüche" beim meditiern erziehlst. bei LSD hast du ne cafe-del-mar-cd oder die seargent peppers lonely hearts club band auf repeat, liegst an nem warmen baggerloch oder irgendwo auf kosa-mui und erhaschst für einige stunden den (vorerst) finalen ausblick von dem berggipfel, den du im begriffe bist, zu besteigen. (klingt vielleicht n bisjen platt, der vergleich;: leben, der fortschritt, die entwicklung & evolution darin = spiritueller pfad & aufstieg der bioeinheit mensch zur erleuchtung, zu gott, zu nietzsches übermenschen, egal ob mönch, musicker oder bankangestellter ) .

"liebe ist das gesetz, liebe unter willen." hier onkel aleisters schlußsatz, mit dem er immer sein "tu was du willst" abzuschließen pflegte (was übrigens nicht im focus bericht erwähnt wurde *g). liebe dich selbst (wie deinen nächsten, onkel moses war auch nicht ohne*g), und die möglichkeiten darin, was du aus dir machen kannst. finde heraus, was du willst, ob mit oder ohne drogen.


citriatus schrieb:
Wie bei allem anderen im Leben auch, ist wohl auch dies eine Frage dessen, wie geschickt man mit sich und seiner Zeit, beziehungsweise seinen Möglichkeiten, umgeht.

"Ich dachte mir, daß so was sagen würdest. Wie Du meinst. Ich halte das für sehr blauäugig."

Eine 1 Plus in Cyber-Physiognomie - die Augenfarbe stimmt!

Björk singt es so schön:

while I crawl into the unknown
cover me
I'm going hunting for mysteries
cover me

I'm going to prove the impossible really exists

this is really dangerous
cover me
but worth all the effort
cover me

I'm going to prove the impossible really exists

Du verteigst hier Grenzen, citriatus, von denen du weisst, dass sie nur in den Köpfen anderer Menschen existieren.

Da sich dieser Thread dazu entwickelt hat, dass ich von anderen nach meinem Standpunkt gefragt werde, und ich diesen bereits auf mehrere Arten - sogar in Form eines Gesetzes - zu formulieren versucht habe, bleibt mir nur eine Frage:

Was ist eigentlich dein "Punkt", citriatus?

Und weil du sagtest, du hättest mit Schauspielern zu tun, ein Zitat von meinem Liebling dieser Zunft:

"Ich spiele nicht. Ich bin das. Und deshalb bin ich nichts." (Klaus Kinski)
 

Gestreift

Vollkommener Meister
12. Juli 2003
516
Öh, ich wollte mich nochmals zu Wort melden.

Kann es ein, dass mit dem Spruch "Jeder Mensch ist ein Stern." gemeint ist, dass alle Menschen am universellen Sein den gleichen Anteil haben? Dem steht nicht entgegen, dass man einzigartig ist. Diese Einzigartigkeit bringt es imho mit sich, dass es keine absoluten Wahrheiten geben kann. Hans Milch vertritt jedoch diese These:

Und wir sagen es: "Halte du mich für anmaßend, ich behaupte, im Besitze der vollen, ewigen, gültigen, beglückenden Wahrheit zu sein. Wenn du mich deswegen steinigst, dann steinige mich, aber hier bin ich und hier stehe ich, und das ist die katholische Kirche, das ist der Rest.

Wie bereits erwähnt halte ich nichts davon, letzte Wahrheiten zu verbreiten. Das, was wir heute als Wahrheit sehen kann morgen schon dummes Zeug sein. Diese Erfahrung habe ich schon oft genug im Leben gemacht. Man möge mir daher nachsehen, dass ich vorsichtig geworden bin, was diesen Punkt angeht. Genau so ist es, wenn man die These vertritt, wie hohl und sinnlos doch das heutige Leben mit seinem Zeitgeist ist.

Mir ist schon klar, auf was abgezielt, wird wenn man diese Auffassung vertritt. Sie aus einer gewissen Perspektive heraus auch ihre Berechtigung. Ich halte es aber im Bereich des Denkbaren, dass Gesellschaften Prozesse durchlaufen müssen, bevor man versteht, was besser ist. Manchmal spielt die Erfahrung eine wesentliche Rolle in dem Prozess, den man Begreifen nennt. Manche hier im Thread sprechen der Menschheit offenbar das Recht ab, diese Erfahrungen zu sammeln. Imho geschieht dies aus der Warte desjenigen heraus, der für sich bereits höhere Ziele und Wahrheiten erkannt hat. Eine, wie ich finde, unangemessene Haltung.

Schließlich noch etwas zum Gesetz von Thelema.

Liebe ist das Gesetz. Liebe unter Willen.

Jeder möge für sich selbst entscheiden, welcher Wille gemeint ist und wie dies unter dem Aspekt der Liebe zu sehen ist. Ich werde den Teufel tun und meine eigene Interpretation hierzu veröffentlichen. Nur soviel sei gesagt: "Tue was Du willst.", kann imho nicht ohne "Liebe ist das Gesetz. Liebe unter Willen." verstanden werden.
 

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