dtrainer
Wiedergänger
- 17. Dezember 2008
- 10.562
Sturm im Wasserglas Wall Street. Ein Manager der Firma Goldman Sachs kündigt per New York Times...
Die Aufregung ist nicht von schlechten Eltern. Dabei ist es eigentlich nicht neu, was Greg Smith da ausspricht - neu ist nur, daß einer der bei dem Spiel um die Milliarden mitgemischt hat, Skrupel bekommt und das nicht länger mitmachen will. So schreibt die "Süddeutsche":
Banker gegen Kunden, meint die Basler Zeitung
Sehen wir jetzt erst die Hintergründe des Finanzkrise? Oder ist es nur endlich gelungen, vom Löcherstopfen zur Ursachenbetrachtung überzugehen?
Ich meine ja, wir erleben einen Machtkampf, Finanzmärkte gegen Politik.
Was meint ihr?
btw. ein Kommntar in der NYT zum Artikel:
Why I Am Leaving Goldman Sachs
By GREG SMITH
Published: March 14, 2012
TODAY is my last day at Goldman Sachs. After almost 12 years at the firm — first as a summer intern while at Stanford, then in New York for 10 years, and now in London — I believe I have worked here long enough to understand the trajectory of its culture, its people and its identity. And I can honestly say that the environment now is as toxic and destructive as I have ever seen it.
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I hope this can be a wake-up call to the board of directors. Make the client the focal point of your business again. Without clients you will not make money. In fact, you will not exist. Weed out the morally bankrupt people, no matter how much money they make for the firm. And get the culture right again, so people want to work here for the right reasons. People who care only about making money will not sustain this firm — or the trust of its clients — for very much longer.
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Die Aufregung ist nicht von schlechten Eltern. Dabei ist es eigentlich nicht neu, was Greg Smith da ausspricht - neu ist nur, daß einer der bei dem Spiel um die Milliarden mitgemischt hat, Skrupel bekommt und das nicht länger mitmachen will. So schreibt die "Süddeutsche":
Zwölf Jahre hat Greg Smith für die Wall-Street-Firma gearbeitet, jetzt rechnet der Investmentbanker in einem offenen Brief schonungslos mit seinem ehemaligen Arbeitgeber Goldman Sachs ab - die Bank stelle Profit über die Interessen der Kunden. Er rät dem Finanzhaus, sich von "moralisch bankrotten Mitarbeitern" zu trennen.
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Eine Regel für den schnellen Aufstieg lautet demnach: Überrede Deine Kunden, Produkte zu kaufen, die der Bank die höchsten Provisionen bringen. Eine andere: Suche dir einen Platz in der Bank, an dem Du mit illiquiden und undurchsichtigen Produkten handelst, deren Bezeichnung aus drei Buchstaben besteht. "Nennen Sie mich altmodisch, aber ich verkaufe nicht gerne Produkte die falsch sind", schließt Smith. Sein Fazit: "Es fühlt sich nicht mehr richtig an, hier zu sein."
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Banker gegen Kunden, meint die Basler Zeitung
Der Kunde ist der Depp
In seinem Leitartikel schreibt Smith, dass verschiedene Kadermitglieder die Kunden der Bank regelmässig als «muppets» – also auf gut Deutsch als «Vollidioten» – bezeichnet hätten. Als erfolgreich galt, wer seinen Kunden am meisten derjenigen Finanzprodukte verkaufen konnte, welche die Bank selbst lieber nicht in ihren Büchern hätte. Man müsse sich nicht wundern, schreibt Smith, wenn aus Bankern, die ständig von «Vollidioten» hören würden, denen es «die Augäpfel auszureissen» gälte, nicht eben vorbildliche Staatsbürger würden.
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Sehen wir jetzt erst die Hintergründe des Finanzkrise? Oder ist es nur endlich gelungen, vom Löcherstopfen zur Ursachenbetrachtung überzugehen?
Ich meine ja, wir erleben einen Machtkampf, Finanzmärkte gegen Politik.
Was meint ihr?
btw. ein Kommntar in der NYT zum Artikel:
:gruebel:Congratulations, Greg!
I resigned from more than one company where integrity was seriously lacking. In my first position, I was ordered to help clients lie on financial statements and change invoices - the partner actually handed me a bottle of white out! I was ordered to be a part of hiding a pension shortfall that I discovered and was walked out for refusing to go along.
I have paid a price for walking away from these 'great opportunities', but I sleep well at night. You are brave to take a stand for your clients and for your own integrity. I applaud you for walking away and for speaking out.
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